Montag, 27. Dezember 2010

Dresdner Kreuzchor: Stille Nacht (Silent night)


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Die Geschichte des weltberühmten Liedes "Stille Nacht..."

Stille Nacht Entstehung und Verbreitung

St. Nicola in Oberdorf bei Salzburg, ehemalige Kirche und Uraufführungsort von Stille Nacht Mariapfarr im Lungau, hier entstand der Text von Stille Nacht New York, der Uraufführungsort des Weihnachtsliedes auf amerikanischen Boden

"Es war am 24. Dezember des Jahres 1818, als der damalige Hilfspriester Herr Joseph Mohr bei der neu errichteten Pfarre St. Nicola in Oberndorf dem Organistendienst vertretenden Franz Gruber (damals zugleich auch Schullehrer in Arnsdorf) ein Gedicht überreichte, mit dem Ansuchen eine hierauf passende Melodie für 2 Solostimmen sammt Chor und für eine Guitarre-Begleitung schreiben zu wollen."

Mit diesen Worten beschrieb Franz Xaver Gruber (Komponist des Liedes) die Entstehungsgeschichte des heute weltberühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht! Heilige Nacht!"..

Vom Liedtext zum Weihnachtslied

Der Text von Stille Nacht wurde vermutlich bereits 1816 von Joseph Mohr in Mariapfarr im Lungau in Form eines Gedichtes verfasst. Warum dieser Text zwei Jahre später in ein Weihnachtslied umgewandelt wurde, darüber lässt sich nur spekulieren. Eine Legende geht davon aus, dass die Orgel der Kirche in Oberndorf bei Salzburg wegen ihres schlechten Zustandes nicht mehr bespielbar war. Deswegen hätten die beiden Schöpfer für den Heiligen Abend ein Lied für Tenor, Sopran und Chor geschrieben, das schließlich in der St. Nikolaus Kirche in Oberndorf bei Salzburg uraufgeführt wurde.

Die Verbreitung von Stille Nacht

Das Lied "Stille Nacht!" wurde vor allem im Umfeld der Wirkungsstätten von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber aufgeführt, wobei sie vorerst nicht als Schöpfer erwähnt wurden. In ein Salzburger Kirchenliederbuch wurde das Lied erstmals im Jahr 1866 aufgenommen. Noch zuvor verbreiteten die Familien Rainer und Strasser das Weihnachtslied über das Tiroler Zillertal (1819) nach Leipzig (1832) und New York (1839). Katholische und protestantische Missionare überlieferten das Lied zur Jahrhundertwende in alle Kontinente. Heute sind uns mehr als 300 Übersetzungen in sämtlichen Sprachen und Dialekten bekannt.

Die Geschichte als kostenloses "Stille Nacht Hörbuch"

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Ich steh an deiner Krippen hier





... es gehört zu meinen Lieblingsliedern ...



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Rufus Wainwright - Halleluja Deutsche Übersetzung

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  .... muß man gehört haben .... .

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Freitag, 24. Dezember 2010

24. Dezember 2010

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Und dann kam noch'n janzer Haufen Engels.
Die Weihnachtsgeschichte auf berlinerisch


Zu jen
au die Zeit hat Kaiser Augustus ‚n Jesetz jemacht, wat besachte, dat nu all Leute Steuern zahlen solln. Det wa det erstemal un passierte, wie Cyrenius in Syrien Chef vons janze war.

Wejen dem jingen alle in die Stadt, wo se jeborn warn. So hat det ooch Joseph aus Galiläa jemacht, der jing von Nazareth Richtung Bethlehem in Judäa, wo David seine Familie herstammte. Da sollta sich melden mit Maria, seine Braut, die jing schwanga. Und wie se da anjekomm'n sind, war't soweit, dat se det Jör kriejen sollte. Und so bekam se denn ´nen Sohn, wickelte ihn und packte ihn inne Krippe, weil woanders keen Platz nich war.


Janz inner Nähe warn Hirten, die inne Nacht uff'm Feld vor de Schafe ufjepaßt habm. Und kieck ma, da taucht plötzlich Jottes Engel uff, un justemang war't tachhell, un da krichten se't mit de Angst.

Un der Engel sachte: "Nu ma keene Bange nich! Wat ick zu sajn hab' läßt bei euch und alle andere jroße Freude uffkomm'n. Det is näm'lich so: Da is heute inner Stadt vom David eener jeborn wor'n, den nennen se Christus und det is'n janz besonderer. Den erkennta daran, dat er denn jewickelt inner Krippe liecht."

Und dann kam noch'n janzer Haufen Engels, die hab'n Jott jelobt un haben alle zusamm'n jesungen: "Ehre sei Jott inne Höhe un Friede uff Erden und'n Menschen een Wohljefalln!"

Wie de Engels dann wieda wegjeflojen sind, sachte een Hirte zu den andern: "Komm, laß uns ma kicken jehn, ob det ooch wah is, wat die uns erzählt hab'm."


Un da kam'n se ooch schon eilich jeloofen und trafen ooch uff Maria un Joseph mit ihr'm Kleenen, wat unjelogen inne Krippe lach. Un wie se't jesehn hatt'n, da ha'm se det weiterjesacht, wat se von det Kind jehört ha'm. Un die Leute, den se't jesacht ha'm, ha'm sich nur jewundert über dat, wat se so von'n Hirten jehört hab'm.

Un Maria war mächtig jerührt un hat viel drüber jegrübelt.

Zu juter Letzt sind de Hirten wieda nach Hause jejangen, haben'n lieben Jott jepriesen un jelobt für allet, wat se jehört un jesehn ha'm, so wie et ihn'n jesacht wor'n war.


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Donnerstag, 23. Dezember 2010

Donnerstag, 23. Dezember

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Heut schleußt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis

Dann ging die Tür zu. Adam und Eva mussten aufgrund ihres Sündenfalls aus dem Paradies. Nach christlichem Verständnis geht diese Tür an Heiligabend wieder auf, der 24. Dezember wird als Geburtstag von Adam und Eva begangen.


Die Paradiesgeschichte und die Weihnachtsgeschichte sind daher häufig parallelisiert worden: Maria ist die neue Eva. Direkt nach dem Sündenfall wird auf eine Frau und ihr Kind hingewiesen, eine Ansage, die sich scheinbar mit der Geburt Jesu erfüllt hat. In den alten Krippenspielen wurde auch die Paradiesesszene dargestellt. Und der Paradiesesbaum lebt im Weihnachtsbaum fort.

In der Weihnachtsnacht geschieht nach dieser Vorstellung Außergewöhnliches. Tiere können reden, Bäume blühen und tragen Früchte, die Glocken versunkener Kirchen läuten. Die Nächte zwischen Weihnachten und dem 1. bzw. 6. Januar haben aber auch eine dunkle, bedrohliche Seite. Die Toten ziehen umher, Ahnen und Gottheiten kehren bei den Menschen ein, Geister zeigen sich. Deshalb müssen Häuser und Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert werden. Von daher kommt der Name "Rauhnächte". Frauen und Kinder müssen nach Einbruch der Dunkelheit im Haus bleiben, die Wohnräume, die Spinnstube, Küche und Werkstatt müssen aufgeräumt sein, die Wäsche von der Leine abgenommen, um sich nicht den Groll der Dämonen zuzuziehen. Das Brauchtum hat sich im Alpenraum erhalten. In Vorkommnissen der Weihnachtszeit wird orakelhaft das kommende Jahr abgelesen, ob einer stirbt, ob es eine gute Ernte gibt, welchen Bräutigam das Mädchen findet.


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Mittwoch, 22. Dezember 2010

Gibt es ein Leben nach der Geburt?

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Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch
seiner Mutter. „Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach
der Geburt?” fragt der eine Zwilling.

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark
für das, was draußen kommen wird, ”
antwortete der andere Zwilling.

„Das ist doch Blödsinn”, meint der erste.
„Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie soll
das denn bitteschön aussehen?”

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher
viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herum laufen
und mit dem Mund essen.”

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört. Mit dem Mund essen?
Was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur,
die uns ernährt. Und wie willst du denn herumlaufen?
Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.”

„Doch, es wird bestimmt gehen, es ist eben dann alles nur
ein bisschen anders.”
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurück gekommen von nach der Geburt.
Mit der Geburt ist das Leben zu Ende.
Punktum.”

„Ich gebe ja zu, dass keiner richtig weiß, wie das Leben nach der
Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter
sehen werden und dass sie für uns sorgen wird.”

„Mutter ??? du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter! Wo ist sie denn?”
„Na, hier - überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie.
Ohne sie könnten wir gar nicht sein!”
„Quatsch, von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt,
also kann es sie auch nicht geben.”
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören.
oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...”


von Henri Nouwen
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Mittwoch, 22. Dezember

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Beim Warten: Was ist Zeit?

Denn was ist
„Zeit“? Wer könnte das leicht und kurz erklären? Wer vermöchte es auch nur gedanklich zu begreifen, um sich dann im Wort darüber auszusprechen? Gleichwohl, was ginge uns beim Reden vertrauter und geläufiger vom Munde als „Zeit“? Beim Aussprechen des Wortes verstehen wir auch, was es meint, und verstehen es gleichso, wenn wir es einen andern aussprechen hören.

Was also ist „Zeit“? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich einem Fragenden es erklären, weiß ich es nicht. Aber zuversichtlich behaupte ich zu wissen, daß es vergangene Zeit nicht gäbe, wenn nichts verginge, und nicht künftige Zeit, wenn nichts herankäme, und nicht gegenwärtige Zeit, wenn nichts seiend wäre.


Augustinus von Hippo (354 bis 430) in seinen Selbstbekenntnissen, den Confessiones Buch 11,14,17, übersetzt von Joseph Bernhart


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Dienstag, 21. Dezember 2010

Dienstag, 21. Dezember

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Frauen-Tragen? Frauen-Tragen!


Die Finnen spinnen. Aber
wir mögen sie: Seit 1992 wird in dem kleinen Ort Sonkajärvi eine Weltmeisterschaft der besonderen Art ausgetragen: das Frauen-Tragen.

Paare aus aller Welt sind am Start, um auf einem 253,5 Meter langen Parcours über Gras, Sand, Asphalt und durch ein Meter tiefes Wasser den Sieg zu erringen. Die Männer tragen ihre Frauen auf den Schultern; die Frauen, mindestens 17 Jahre alt und 49 Kilo schwer, müssen aufpassen, dass sie nicht herunterfallen. Die Gaudi scheint groß zu sein; inzwischen gibt es auch Deutsche Meisterschaften, und zwar im niedersächsischen Dörfchen Großenkneten.


Maria durch den Dornwald ging. Beim klassischen katholischen "Frauentragen" wurde ein Marienbild – die Wandermuttergottes – im Laufe der Adventzeit so weitergereicht, dass jede beteiligte Familie einen Tag lang das Bild beherbergte. Dieses Weiterreichen erfolgte ähnlich dem Herbergsuchen unter Anklopfen und Singen von Adventliedern. Die letzte Familie behielt das Bild bis zum nächsten Jahr. Leider ist dieser Brauch heute fast verschwunden und nur noch im Tiroler Unterland ab und zu üblich.


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Montag, 20. Dezember 2010

Montag, 20. Dezember

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Vom Wünschen

Wonach du sehnlich ausgeschaut,
es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
Jetzt hab‘ ich endlich Frieden!

Ach, Freundchen, rede nicht so wild.
Bezähme deine Zunge.
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
kriegt augenblicklich Junge.



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Sonntag, 19. Dezember 2010

Sonntag, 19. Dezember

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Wider den Missbrauch des Mitleids

In den Weihnachtserzählungen ist es von alther üblich, jährlich mehrere arme Knaben und Mädchen einer angemessenen Weihnachtserzählung steht gewöhnlich vor dem Fenstererfrieren zu lassen. Der Knabe oder das Mädchen eines großen Hauses, ergötzt sich am Anblick des brennenden Weihnachtsbaumes in einem luxuriösen Zimmer und erfriert dann, nachdem es viel Unangenehmes und Bitteres empfunden hat.

Ich verstehe die guten Absichten der Autoren solcher Weihnachtserzählungen, ungeachtet der Grausamkeit, welche die handelnden Personen betrifft; ich weiß, dass sie, diese Autoren, die armen Kinder erfrieren lassen, um die reichen Kinder an ihre Existenz zu erinnern; aber ich persönlich kann mich nicht dazu entschließen, auch nur einen einzigen Knaben oder ein armes Mädchen erfrieren zu lassen, auch zu einem solch sehr achtbaren Zweck nicht. Ich selbst bin nicht erfroren und bin auch nicht beim Erfrieren eines armen Knaben oder armen Mädchens dabei gewesen und befürchte, allerhand lächerliche Dinge zu sagen, wenn ich die Empfindungen beim Erfrieren beschreibe, und außerdem ist es peinlich, ein lebendes Wesen erfrieren zu lassen, nur um ein anderes lebendes Wesen an seine Existenz zu erinnern.

Maxim Gorki, Anfang der Erzählung „Von einem Knaben und einem Mädchen, die nicht erfroren sind“, Erzählungen, Band 1, Aus dem Russischen von Amalie Schwarz, Berlin 1953


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Samstag, 18. Dezember 2010

Sonnabend, 18. Dezember

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Was man gerade im Advent vermeiden sollte:

Ein Büblein klagte seiner Mutter: „Der Vater hat mir eine Ohrfeige gegeben.“

Der Vater aber kam dazu und sagte: „Lügst du wieder? Willst du noch eine?!


Johann Peter Hebel


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Freitag, 17. Dezember 2010

"Wie soll ich dich empfangen" einmal anders...

PlanckTon Chor - Wie soll ich dich empfangen 2008

Bach-Weihnachtsoratorium -Two chorals-Wie soll ich dich empfangen-Brich ...

Freitag, den 17. Dezember 2010

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Paul Gerhardt 1653: Wie soll ich dich empfangen?


1. Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn' ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seele Zier?

O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze
mir kund und wissend sei.

2. Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,

und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn.

Mein Herze soll dir grünen

in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,

so gut es kann und weiß.


3. Was hast du unterlassen

zu meinem Trost und Freud?

Als Leib und Seele saßen

in ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen,

da Fried und Freude lacht,
da bist du, mein Heil,
kommen
und hast mich froh gemacht.



Englische Version


1. O Lord, how shall I meet Thee,

How welcome Thee aright?
Thy people long to greet Thee,

My Hope, my heart's Delight!

O kindle, Lord, most holy,
Thy lamp within my breast

To do in spirit lowly

All that may please Thee best.


2. Thy Zion strews before Thee

Green boughs and fairest palms,

And I, too, will adore Thee

With joyous songs and psalms.

My heart shall bloom forever

For Thee with praises new
And from Thy name shall never

Withhold the honor due.

3. I lay in fetters, groaning,
Thou com'st to set me free;

I stood, my shame bemoaning,
Thou com'st to honor me;

A glory Thou dost give me,

A treasure safe on high,

That will not fail or leave me
As earthly riches fly.


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Mittwoch, 15. Dezember 2010

Nun ist es da ...

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Wer ist da? Na das Friedenslicht aus Betlehem natürlich.

Das war vielleicht ein Tag heute. Nur Gutes getan. Ganz fromm gewesen. Es darf geschmunzelt werden... Vorgenommen hatte ich mir ja nach Zerbst zu fahren, um von dort das Friedenslicht nach Hause zu holen. Denn letzten Sonntag kam es dort an. Die Katechetin unseres Kirchenkreises war so nett, es von Magdeburg zu holen. Mittlerweile ist es das dritte Jahr, dass dieses Licht im Gottesdienst am 4. Advent verteilt wird.

Da hatte ich mir alles so schön zurechtgelegt. Erst zur Mühle fahren, um Vogelfutter zu holen und anschließend dann zum Kirchenbüro. Lag irgendwie alles auf einem Weg und so konnte ich Sprit sparen. Der gestrige Wetterbericht hatte ruhiges Winterwetter vorhergesagt - also kein Schnee, kein Eis, keinen Regen. Dicken Schneefall hatte der Wettermann - oder war es eine Wetterfrau - erst für den Donnerstag wieder angekündigt. Also passte der Mittwoch gut, um weitere Strecken ohne mögliche Zwischenfälle fahren zu können. Denn Bone, wo die Mühle steht, ist ein kleines Dörfchen. Eh dort der Winterdienst anrückt, dürfte es vermutlich nachmittags sein. Dachte ich. Aber wie so oft - der Mensch denkt und Gott lenkt. Oder - ich dachte und Gott lachte....

Ja, und dann das. Lag da schon wieder 'ne dicke Schneedecke. Der Wetterbericht ist eben auch nicht mehr das, was er mal war. Erst mal hinausgehen und Schnee fegen. Immerhin habe ich ungefähr 40 Meter Fußweg, 10 Meter vom Nachbarn - sind ältere Leute - und einen Hof zu fegen. Der Winterdienst war schon dagewesen. Die sind auch immer ganz besonders nett. Denn sie denken an ihre Mitmenschen und deren Fitness. Sie schieben immer noch Schnee auf so manchen Fußweg. Klasse, fegt sich gleich viel leichter. Angerufen habe ich bei denen auch schon und mich bedankt. Aber irgendwie haben sie ein Problem mit der Koordination ihrer Arbeitsgeräte oder Gliedmaßen. Oder doch beidem...?

Eigentlich hatte ich nun keine Lust mehr, eine Tour übers Land zu machen. Überwand dann aber doch meinen inneren Schweinehund, denn ich dachte mir, wer weiß, wie es am Donnerstag aussieht, und fuhr los.

Aber es ging ganz prima voran. Die meisten Autofahrer fuhren sehr brav, den Witterungsverhältnissen angepasst. Ja, ich auch. Obwohl ich, zugegebenermaßen, so manches Mal recht flott unterwegs bin.

Da war ich also gut in Zerbst angekommen. Schnell noch in den Baumarkt hinein und eine Laterne gekauft, nein zwei. Meine Nachbarin wollte ja auch eine. Kurz den Plan geändert, zuerst das Licht geholt und dann zur Mühle gefahren. Lauter Wunder heute. Die Strecke war auch geräumt. Unterwegs hatte ich dann immer mal Bammel, dass mir die Kerze letztendlich doch ausgeht.

Pünktlich, in meinem Zeitplan liegend, kam ich nach Hause. Glücklich - weil Kerze brannte noch ! Ge(ver)teilt habe ich auch schon. Bei meinen Nachbarn steht nun das Friedenslicht aus Betlehem. Auf meiner Besuchsliste stand heute ein Geburtstagskind. Das erledigte ich am späten Nachmittag. Und das Licht nahm ich natürlich mit.

Und das Fazit des heutigen Tages? Alle haben sich gefreut. Und alle wollen das Licht weitergeben. Denn die Geste und der Gedanke dahinter, machen unsere Welt für einen kleinen oder auch größeren Moment, heller und wärmer....

Laßt uns teilen - denn wir sind Christen! Laßt uns teilen - denn es ist Advent! Laßt uns Lichter in die Welt tragen! Die, kann man auch an der Osterkerze in unseren Kirchen entzünden! Laßt uns Lichter sein! Ganz viele - dann wird diese Welt heller ...

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Dienstag, 14. Dezember 2010

Dienstag, 14. Dezember

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Bevor der Stress vor Weihnachten ungerecht macht:







Ich missbillige Ihre Auffassung, aber ich werde
dafür kämpfen, dass Sie sie ausdrücken können.
Voltaire (1694 bis 1778)



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Montag, 13. Dezember 2010

Montag, der 13. Dezember

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Und noch ein Adventskranz

Der 13. Dezember und die Wintersonnenwende

Vor der Gregorianischen Kalenderreform 1582 fiel das Fest der Heiligen Lucia auf der Wintersonnenwende. Lucia kommt von lateinisch „lux“ und heißt „die Lichtervolle“. Historisch belegt ist ihre Geburt etwa 286 in Syrakus auf Sizilien.

Sie wollte nicht heiraten, wurde als Christin denunziert und starb 304 als Märtyrerin, der Legende nach besonders grausam durch einen Dolchstoß in den Hals.

So wundert es nicht, wenn in den Alpenländern ihre Geschichte mit vorchristlichen Dämonengestalten verbunden wurde: Die grausige Lucia tritt dort als Lutzelfrau, Lussibrud, Butzenlutz und Pudelmutter auf und bedroht schlampige Mädchen und ungezogene Kinder.


Die Schweden und ihre skandinavischen Nachbarn feiern Lucia als Gabenbringerin mit Lichterumzügen, der Wahl einer örtlichen Lucia, Lucialiedern und speziellem Luciagebäck. Das älteste Mädchen einer Familie tritt am Morgen des 13. Dezember in einem langen weißen Kleid mit roter Schärpe auf. Auf dem Kopf trägt sie einen Kranz aus Preißelbeeren, der mit brennenden Kerzen bestückt ist.

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Sonntag, 12. Dezember 2010

Sonntag, 12. Dezember

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Heinrich Heine, der Konsum-Koller und eine Advents-Misanthropie Paris, 11. Dezember 1841

Jetzt, wo das Neuj
ahr herannaht, der Tag der Geschenke, überbieten sich hier die Kaufmannsläden in den mannigfaltigsten Ausstellungen.

Der Anblick derselben kann dem müßigen Flaneur den angenehmsten Zeitvertreib gewähren; ist sein Hirn nicht ganz leer, so steigen ihm auch manchmal Gedanken auf, wenn er hinter den blanken Spiegelfenstern die bunte Fülle der ausgestellten Luxus- und Kunstsachen betrachtet und vielleicht auch einen Blick wirft auf das Publikum, das dort neben ihm steht.

Die Gesichter dieses Publikums sind so häßlich ernsthaft und leidend, so ungeduldig und drohend, daß sie einen unheimlichen Kontrast bilden mit den Gegenständen, die sie begaffen, und uns die Angst anwandelt, diese Menschen möchten einmal mit ihren geballten Fäusten plötzlich dreinschlagen und all das bunte, klirrende Spielzeug der vornehmen Welt mitsamt dieser vornehmen Welt selbst gar jämmerlich zertrümmern!

Wer kein großer Politiker ist, sondern ein gewöhnlicher Flaneur, der sich wenig kümmert um die Nuance Dufaure und Passy, sondern um die Miene des Volks auf den Gassen, dem wird es zur festen Überzeugung, daß früh oder spät die ganze Bürgerkomödie in Frankreich mitsamt ihren parlamentarischen Heldenspielern und Komparsen ein ausgezischt schreckliches Ende nimmt und ein Nachspiel aufgeführt wird, welches das Kommunistenregiment heißt! Von langer Dauer freilich kann dieses Nachspiel nicht sein; aber es wird um so gewaltiger die Gemüter erschüttern und reinigen, es wird eine echte Tragödie sein.



Artikel in „Allgemeine Zeitung“ vom 17. Dezember 1841, Beilage


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Samstag, 11. Dezember 2010

Sonnabend, 11. Dezember

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Womit sich schon mancher im Advent im Büro beschäftigte


Wo bleibt mein Geld? So ruf‘ ich alle T
age; Vergeblich sinnend, kehr‘ ich spät nach Haus. Wo bleibt mein Geld? Mit dieser ewgen Frage Schütt‘ ich den Rest von meiner Börse aus. Die Tasche hat kein Loch. Die harten Taler, wo sind sie hin? Gott weiß. In alle Welt. Des Morgens noch ein Rothschild - abends kahler Als eine Kirchenmaus - wo bleibt mein Geld?

Franz von Gaudy (1800 bis 1840)


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Freitag, 10. Dezember 2010

Schon wieder ein Neuer ...

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Ein neuer Gast am gedeckten Tisch ...

Gerade hatte ich die Vogelhäuser aufgefüllt. Ein Getümmel und Andrang wie eigentlich an jedem Tag ging gleich los. Am frechsten sind die Amseln. Da passiert es schon, dass sie nicht einmal wegfliegen, wenn ich nach draußen komme.

Leider sind sie auch ein wenig unvorsichtig, mußte ich feststellen. Denn unser Timmy saß keine zwei Meter von einer Amselfrau entfernt und die ließ sich beim Fressen nicht stören. Da wurde mir schon beim Zuschauen mulmig, so dass ich unseren frechen Kater ins Haus holte.


Ja und heute, was war denn das? Ein Neuer. Gut, dass mein Sohn mir zum letzten Weihnachtsfest ein Vogelbuch geschenkt hat. Muß ich zum Suchen nicht immer den Computer hochfahren. Also schnell nachgeschaut. Mh - ein Finkenvogel. Erst dachte ich, es wäre ein Buchfink. Aber die haben ein blaues Mützchen. Gut, meistens sind die Vogelfrauen unscheinbarer. Hätte also auch ein Buch-Finkenmädchen sein können.

Aber ein Bergfink ist es. Ein Bergfink? Ungewöhnlich mein ich. Läßt doch sein Name darauf schließen, dass dieser Vogel wohl eher in den Bergen zu finden ist und nicht hier bei uns im tiefsten Flachland. Wir liegen hier im Randgebiet zum Fläming. Vielleicht hat es damit zu tun? Wer weiß. Auch egal.

In andere Länder reisen? Nein, muß ich nicht. Haben wir doch die schönste Natur vor der eigenen Haustür. Und gut, dass es so viele Menschen gibt, die sich den Schutz unserer Tier- und Pflanzenwelt zur Lebensaufgabe gemacht haben. Denn es gibt zu viele, denen ihre Umwelt völlig egal ist. Denen Geld und Macht wichtiger ist, als alles andere. Leider übersehen sie dabei, dass wir die Natur brauchen - die uns aber nicht.
Hier eine Seite über den Bergfinken

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Die Nacht ist vorgedrungen

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Freitag, 10. Dezember

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Eines der schönsten Adventslieder stammt von Jochen Klepper:

"Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern" So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein. (Weitere Strophen im Evangelischen Gesangbuch Nummer 16)

Als Pfarrerssohn am 22. März 1903 in Beuthen an der Oder geboren, nahm er sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 1942 zusammen mit seiner Frau Johanna und deren Tochter Renate das Leben.

Dazwischen liegt ein bewegendes und begabtes, tragisches deutsches Leben. Klepper, studierter Theologe, arbeitete als Journalist beim Evangelischen Presseverband und Berliner Rundfunk. Er heiratete 1931 die jüdische Kaufmannswitwe Johanna Stein. Als Mitglied der SPD wurde er bereits 1933 entlassen. Zwar konnten seine Romane noch erscheinen – „Der Vater“ wurde 1937 sogar ein Bestseller –, doch geriet Klepper durch seine jüdische Ehefrau zunehmend unter Druck. Alle Bemühungen um eine Ausreise scheiterten, das Paar zog sich immer mehr zurück. Der letzte Eintrag in Kleppers Tagebuch lautet: „Wir sterben nun – ach, auch das steht bei Gott. Wir gehen heute nacht gemeinsam in den Tod. Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.“

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Donnerstag, 9. Dezember 2010

Donnerstag, 09. Dezember

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Advent = Sehnsucht zurück und nach vorn

Da kommst du nun, du altes zahmes Fest, und willst, an mein einstiges Herz gepresst, getröstet sein. Ich soll dir sagen: du bist immer noch die Seligkeit von einst und ich bin wieder dunkles Kleid und tu die stillen Augen auf, in die du scheinst. Gewiss, gewiss. Doch damals, da ichs war, und du mich schön erschrecktest, wenn die Türen aufsprangen - und dein wunderbar nicht länger zu verhaltendes Verführen sich stürzte über mich wie die Gefahr reißender Freuden: damals selbst, empfand ich damals dich?

Um jeden Gegenstand
nach dem ich griff, war Schein von deinem Scheine, doch plötzlich ward aus ihm und meiner Hand ein neues Ding, das bange, fast gemeine Ding, das besitzen heißt. Und ich erschrak. O wie doch alles, eh ich es berührte, so rein und leicht in meinem Anschaun lag. Und wenn es auch zum Eigentum verführte, noch war es keins. Noch haftete ihm nicht mein Handeln an; mein Missverstehn; mein Wollen es solle etwas sein, was es nicht war. Noch war es klar und klärte mein Gesicht. Noch fiel es nicht, noch kam es nicht ins Rollen, noch war es nicht das Ding, das widerspricht. Da stand ich zögernd vor dem wundervollen Un-Eigentum...

(Rainer Maria Rilke, Weihnachten 1914 Teil I, aus: ders., Die Gedichte, Frankfurt am Main 1993, S. 881f.)

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Mittwoch, 8. Dezember 2010

Staatsfeind Nr. 1 – der Staatsbürger


von Udo Ulfkotte

Immer offensiver und lauter fordern deutsche Politiker eine Zensur der Berichterstattung: die Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit. Sie wollen künftig eine unliebsame Berichterstattung verhindern. Die Staatsbürger sollen nur noch eine geschönte Wahrheit präsentiert bekommen. Hintergrund ist die Finanzkrise, die weitaus schlimmer ist, als es offiziell eingestanden wird.

Die Demokratie bereitet Politikern in Zusammenhang mit der Finanzkrise offenkundig zunehmend Sorgen. Wolfgang Böhmer, CDU-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat die Öffentlichkeit gerade erst wissen lassen, er finde es nicht gut, die Bürger bei wichtigen Fragen in politischen Entscheidungsprozessen überall mitsprechen zu lassen. Er sagte, zu viel Mitbestimmung könne die Demokratie gefährden. Die Probleme des Staates seien für die Bürger zu vielfältig, um sie überschauen zu können. Ein Hauptproblem sehen Politiker aller Parteien zunehmend in der freien Berichterstattung. Und Bundespräsident Christian Wulff (CDU) forderte im September 2010 allen Ernstes eine »ISO-Norm« für Qualitätsjournalismus. Journalisten, die im Abschreiben staatlich produzierter Pressemitteilungen geübt sind, sollen demnach ein staatlich zertifiziertes Gütesiegel verliehen bekommen.

Noch einen Schritt weiter geht der CDU-Politiker Siegfried Kauder. Er fordert ganz offen die Einschränkung der Pressefreiheit in Deutschland. Begründet wird das offiziell mit der freien Berichterstattung über mögliche Terrorgefahren. Kauder hob hervor: »Wenn die Presse darüber berichtet, welche Orte besonders gefährdet sind, dann kann das unter Umständen ein Anreiz für Terroristen sein.« Deutsche Medien sollen die Bürger demnach künftig nicht mehr vor möglichen Gefahren an bestimmten öffentlichen Orten warnen dürfen. Siegfried Kauder ist immerhin der Vorsitzende des Rechtsausschusses im Deutschen Bundestag, sein Bruder Volker Kauder ist der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Parlament. Seine Äußerungen können demnach nicht einfach als Gerede eines unbedeutenden Hinterbänklers abgetan werden. Mit der Pressefreiheit des Artikels Fünf im Grundgesetz ist auch das nicht vereinbar. Warum nur drängen so viele Politiker auf Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit? Die Antwort versteht nur, wer einige Zahlen kennt, die man gern vor den Bürgern geheim halten möchte …

Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.

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Auch in diesem Jahr wieder ... Friedenslicht aus Betlehem

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Foto Ralf Adloff

Quelle

Die Aktion Friedenslicht

Das Friedenslicht aus Betlehem

Auch in diesem Jahr bringen Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu Weihnachten das Friedenslicht aus Betlehem in unsere Gemeinden. Das Licht, das vom ORF in Betlehem entzündet und in Wien an Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa und darüber hinaus weitergereicht wird, ist längst zu einem besonderen Symbol der Nähe Gottes und seiner Zuwendung zu uns geworden.

Am dritten Advent (12. Dezember 2010) wird das Licht von Wien aus mit dem Zug in rund 30 Städte in ganz Deutschland gebracht. In zentralen Aussendungsfeiern wird es weitergereicht an Gruppen und Gemeinden.
An Weihnachten wird das Licht in vielen Kirchen und Häusern brennen. Pfadfinderinnen und Pfadfinder tragen es in die Familien, in Kirchengemeinden, Krankenhäuser und Schulen, in Verbände, öffentliche Einrichtungen, in Altersheime und zu den Obdachlosen, in benachbarte Moscheen und Synagogen und zu Menschen, die im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens stehen – und zu denen am Rande.

In diesem Jahr orientiert sich die Aktion Friedenslicht an dem Symbol des Lichtes, welches in den großen Weltreligionen stark mit dem Thema Frieden, Hoffnung und Toleranz verbunden ist.

LICHT BRINGT FRIEDEN

Mit diesem Motto möchte die Aktion Friedenslicht in diesem Jahr nach der großen gemeinsamen Aktion 2. Ökumenischer Kirchentag ein Zeichen setzen: Das Licht bringt Frieden für Menschen aller Religionen und soll sie zum Nachdenken und zum gemeinsamen Gespräch anregen.

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Mittwoch, 08. Dezember

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Theodor Fontane über Ahnen und Sehen

Noch ist Herbst nicht g
anz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon

Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald
aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,

Und das Jahr geht auf die Neige,

Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,

Heute bist du uns noch fern,

Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

EKD - Adventskalender
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Dienstag, 7. Dezember 2010

Dienstag, 07. Dezember

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Ambrosius und die Frauen

Der 7. Dezember ist in der katholischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche der Gedenktag des Ambrosius. Er ist der Schutzpatron der Städte Mailand und Bologna. Krämer, Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker haben ihn als Schutzheiligen, und er ist der Schutzpatron der Bienen, der Haustiere und des Lernens. In der Kunst sind seine Attribute Bienenkorb, Buch und Geißel.

Eine seiner großen Verehrerinnen war Monika, die Mutter des Kirchenvaters Augustinus. Die fromme Frau wirkte Entscheidendes für das Abendland: Zusammen mit dem bewunderten Ambrosius brachte sie ihren begabten, aber von der Kirche abgefallenen Sohn in die angestammte Religion zurück. Er prägte durch viele Jahrhunderte die westliche Geistesgeschichte. Als Bischof wird er später seine Mutter mahnen, von einem alten nordafrikanischen Brauch abzulassen: den Toten auf ihren Gräbern ein Gastmahl zu geben.

EKD - Adventskalender

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Montag, 6. Dezember 2010

Die Bibel ... Tagesziehung

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Die Ziehung hat folgende Textstelle ergeben
Der zweite Brief an Timotheus (2 Tim) 4, 2 - 3

Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht, weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln,

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Sonntagsblatt-Serie: Das Beste aus der Bibel

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Anbetung der Hirten, Perugino, Collegio del Cambio in Perugia, 1497


Hirten an der Krippe Keine Hebamme, kein Priester, kein Theologe, nein: Hirten waren die ersten Zeugen der Geburt Jesu.

Hirten an der Krippe - Lukas 2

Zu Zeiten Jesu gehören die Hirten zu den am wenigsten angesehenen Berufen, auf einer Stufe etwa mit Zöllnern, Banditen und Betrügern. Nur in der Weihnachtsgeschichte tauchen sie auf: Da »waren Hirten auf dem Felde, die hüteten des Nachts ihre Herde«. Der »Engel des Herrn« trat zu ihnen und verkündigte ihnen »große Freude«: »Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.« Die Hirten beschlossen, der Verkündigung auf den Grund zu gehen und fanden »Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen«. Dann »breiteten sie das Wort aus«, wurden also zu den ersten menschlichen Verkündigern der frohen Botschaft. Anzunehmen ist, dass die Hirten ihre Schafe nicht alleine ließen, sondern sie mit zum Stall nahmen, in dem diese sonderliche Geburt stattfand, die die Welt verändern sollte. ( Lukas 2)

Zitat:

» Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.«

Der Herr ist mein Hirte - Psalm 23; Johannes 10, 1-8

Der wohl bekannteste, weil trostreichste Psalm der Bibel handelt von Schafen, obwohl keines genannt wird. Der Grund: Es ist quasi aus Sicht eines Schafes geschrieben. Das Schaf lobt die Geborgenheit und die Wohlgefühle, die sein Hirte ihm bietet, es fürchtet kein Unglück, weil »Stecken und Stab« es trösten. Die Übertragung ist einfach: Der Gläubige schlüpft in die Rolle eines Schafes, Gott wird zum Hirten. Diesem Psalm haben heutige Christen es zu verdanken, dass sie manchmal despektierlich als »Schäfchen« bezeichnet werden, als Christenherde, die sich dümmlich oder ohne eigenen Willen einem Pastoren oder Gott unterordnet. Den unpersönlichen Herdencharakter versucht der Evangelist Johannes zu mildern. In einem Gleichnis erzählt er von einem Hirten, der jedes Schaf bei seinem Namen ruft. Demnach ist Jesus der gute Hirte. ( Psalm 23,  Johannes 10, 1-8)

Zitat: »Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.«

Aufgaben des Hirten - Amos 3, 12

Die Arbeitsplatzbeschreibung eines Hirten ist lang und anspruchsvoll: Nicht nur, dass er die Herde zum Wasser und durch dunkle Täler führen muss. Kommt es hart und greifen Raubtiere an, hat er den Löwen - wenn schon nicht das ganze, so doch wenigstens Teile des gerissenen Tieres aus dem Maul zu reißen. Und sei es nur ein Ohrläppchen.Zitat:»Gleichwie ein Hirte dem Löwen zwei Beine oder ein Ohrläppchen aus dem Maul reißt…«Jesus als der gute HirteJohannes 10,11-16»Ich-bin-Worte« werden jene Selbstbezeichnungen Jesu genannt, die der Evangelist Johannes überliefert: »Ich bin die Tür…«, »… der Weinstock«, »…. die Auferstehung« - und eben auch: »Ich bin der gute Hirte.« Im Gegensatz zu einem Lohnarbeiter (»Mietling«), der bei Gefahr seine Herde den Wölfen überlässt, gibt der Hirte Jesus sogar sein Leben für die Schafe. Außerdem zeichnet ihn aus, dass er fremde Schafe in seine Herde führen will, also noch mehr Verantwortung übernehmen möchte. ( Amos 3, 12)

Zitat: »Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.«

Schlechte und gute Hirten - Jesaja 56, 9-12; Jeremia 3, 15; Hesekiel 34, 23; Sacharja 11, 16

Wer heute wie einst der Prophet Jesaja mit so harschen Worten Priester und Herrscher kritisieren würde, bekäme kräftig Gegenwind: »zu plakativ«, »ungerecht«, »kann man doch so nicht sagen«… Die Hirten des Volkes seien ohne Verstand, schimpfte Jesaja, wie »gierige Hunde, die nie satt werden können« und sich »vollsaufen«, statt auf die Herde zu achten. Prophetenkollege Sacharja sagt sogar einen schlechten Hirten voraus, den Gott als Strafe schickt: einen, »der nach dem Verlorenen nicht sehen, das Verlaufene nicht suchen, der das Zerbrochene nicht heilen und das Gesunde nicht versorgen wird; aber das Fleisch der Fetten wird er fressen und ihre Klauen zerreißen«. Hoffnungsfroh blicken allerdings Jeremia und Hesekiel in die Zukunft. »Ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit.« ( Jesaja 56, 9-12,  Jeremia 3, 15,  Hesekiel 34, 23,  Sacharja 11, 16)

Zitat:

»Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein.«


Gleichnis vom verlorenen Schaf - Lukas 15, 1-7

»Der isst mit den Sündern!«, ereiferten sich Pharisäer und Schriftgelehrte über Jesus. Der antwortet souverän mit einem Gleichnis. Welcher Hirte denn ein verlorenes Schaf nicht suche und sich nicht freue, wenn er es finde?, fragt er sie. Die Deutung des Gleichnisses liefert er gleich mit: »So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.« Ein bekanntes Motiv der kirchlichen Kunst geht auf dieses Gleichnis zurück: Jesus, der ein Schaf auf seinen Schultern trägt. ( Lukas 15, 1-7)

Zitat: »Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.«


Pastoren - Epheser 4, 11; 1 Petrus 2, 25; Johannes 21, 16f.

Im Berufsnamen »Pastor« ist die Verbindung zwischen der christlichen Kirchen und der Bibel unmittelbar greifbar: Als Hirten sollen berufene Menschen die christliche Gemeinde in ihren Urtagen wie heute in guter Weise hüten. Jesus habe die Menschen je nach ihren Fähigkeiten in verschiedene Ämter eingesetzt: als Propheten, Evangelisten, Lehrer oder Hirten, Und Simon Petrus habe er in besonderer Weise ins Hirtenamt eingesetzt, indem er ihm gesagt habe: »Weide meine Schafe!« ( Epheser 4, 11,  1. Petrus 2, 25,  Johannes 21, 16f.)

Zitat:

»Ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.«


Uwe Birnstein


»Das Beste aus der Bibel« - eine Bibelkunde der besonderen Art.

Der Theologe Uwe Birnstein macht sich in der Sonntagsblatt-Serie »Das Beste aus der Bibel« Woche für Woche auf die Suche nach den bewegendsten und außergewöhnlichsten Geschichten der Bibel. »Das meistgedruckte Buch der Welt verstaubt in den Bücherregalen«, klagt er. Der Grund: Die Heilige Schrift ist kein Roman und eignet sich nicht zur raschen Lektüre. Die Perlen, die sie birgt, müssen erst entdeckt werden. »Das Buch der Bücher birgt Geschichten, die es mit jedem Liebesroman und jedem Thriller, mit jedem Krimi und jeder Generationen-Saga mühelos aufnehmen kann.« Das Beste der Bibel - eine Bibelkunde der besonderen Art.




Quelle
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Montag, 06. Dezember

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Hoffen auf Frieden


Die Weihnachtshoffnung auf Frieden und guten Willen unter allen Menschen kann nicht länger als eine Art frommer Traum von einigen Schwärmern abgetan werden.

Martin Luther King


EKD - Adventskalender

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Sonntag, 5. Dezember 2010

Weihnacht beginnt mit dem Christkind ...


Er ist unterwegs ... Weihnacht beginnt mit dem Christkind


Dank an www.churchads.net/2010/posters.html


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Zur Rettung der Weihnacht! .....

Weihnachtsmannfreie Zone! Ich glaub’ ans Christkind.

"Liebe Freunde,

ich arbeite in einem weltumspannenden Unternehmen. Dieser Tage bekommen alle die üblichen Grußkarten. Leider lauten sie nicht mehr auf "Frohe Weihnacht", sondern z.B. "Beste Wünsche für ein frohes Fest!" auf einer Postkarte mit einer Kreuzung von Santa Claus (aus der Coca Cola Werbung) und Buddha in der typischen Yoga-Haltung. Zugleich verschwinden auch die in unseren Büros bereits aufgestellten Christbäume und werden durch einen einzigen großen ungeschmückten mitten am Firmengelände ersetzt.

Was geht hier vor?

Gemäß den Werten und Gepflogenheiten unserer Firma müssen wir alle die kulturellen, nationalen und religiösen Unterschiede unserer Kollegen achten und sollen daher auch nach Indien zum Diwali, nach Israel zum Chanukka, nach den Vereinigten Staaten zum Erntedankfest oder in die Vereinigten Arabischen Emirate zur Beendigung des Ramadans Grüsse senden. Warum also wünschen wir uns in einem Unternehmen, das wahrscheinlich mehr als zur Hälfte aus Christen besteht, nicht mehr "Frohe Weihnachten"? Unsere indischen Kollegen wünschen uns ohne weiteres "Frohe Weihnachten" oder sogar "Alles Gute zur Geburt Jesu".

Ich komme aus Polen, wo wir 44 Jahre Kommunismus hatten. Obwohl die Kommunisten den Weihnachtsmann durch Väterchen Frost zu ersetzen versuchten, was ihnen nicht gelang, so hielten sie doch Weihnachtsbäume, zwei Feiertage zu diesem Anlass, Weihnachtslieder sowie Ansichtskarten mit dem Christkind usw. in Ehren. Nun lebe ich in der Schweiz, das vorwiegend christlich ist, und das für mich gleichzeitig das Symbol der erfolgreichen Symbiose verschiedener Konfessionen und Sprachen ist (z.B. gab es am Baseler Marktplatz letztens sowohl einen Christbaum als auch einen siebenarmigen Chanukka-Leuchter (die sogenannte Menorá), - und ausgerechnet jetzt sollte ich mich doch und das zu Recht benachteiligt fühlen! Das ist doch wohl ein Treppenwitz der Geschichte...

Antworten wir doch einfach mit "Frohe Weihnachten" auf jede Übermittlung von guten Wünschen zum "Frohen Fest". Verwenden wir die eigentlichen Ansichtskarten, wenn wir Kollegen, Kunden und Freunden Post schicken! Und reden wir offen darüber, dass wir uns Weihnachten nicht nehmen lassen!

Retten wir das Weihnachtsfest! Sonst werden wir in einigen Jahren einen "der Jahreszeit entsprechenden" Baum anstatt eines Christbaums, "winterliche Lieder" anstatt "Weihnachtslieder" und eine entsetzliche Mischung zwischen Santa Claus und Buddha anstatt dem Weihnachtsmann haben. Möchten Sie, dass Ihre Kinder von einem solchen Ungeheuer Besuch bekommen? Brrrrrrrr...

Ich wünsche Ihnen allen "Gesegnete Weihnacht"!"

Anna


europe4christ.net

Sonntag, Dezember 05, 2010

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Knecht Ruprecht bei den Buddenbrooks Er wurde hereingebeten, dieser alte Mann, und kam schlurfenden Schrittes, in einem langen Pelze, dessen rauhe Seiten nach außen gekehrt und der mit Flittergold und Schneeflocken besetzt war, ebensolcher Mütze, schwarzen Zügen im Gesicht und einem ungeheuren weißen Barte, der wie die übernatürlich dicken Augenbrauen mit glitzernder Lametta durchsetzt war.

Er erklärte, wie jedes Jahr, mit eherner Stimme, dass dieser Sack – auf seiner linken Schulter – für gute Kinder, welche beten können, Äpfel und goldene Nüsse enthalte, dass aber andererseits dies Rute - auf seiner rechten Schulter - für die bösen Kinder bestimmt sei. Es war Knecht Ruprecht.

Das heißt, natürlich nicht so ganz und vollkommen der echte und im Grunde vielleicht bloß Barbier Wenzel in Papas gewendetem Pelz; aber soweit ein Knecht Ruprecht überhaupt möglich, war er dies, und Hanno sagte auch dieses Jahr wieder, aufrichtig erschüttert und nur ein- oder zweimal von einem nervösen und halb unbewußten Aufschluchzen unterbrochen, sein Vaterunser her, worauf er einen Griff in den Sack für die guten Kinder tun durfte, den der alte Mann dann überhaupt wieder mit sich zu nehmen vergaß.
Thomas Mann, Buddenbrooks. Verfall einer Familie, 8. Teil, Achtes Kapitel

EKD - Adventskalender

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