Mittwoch, 14. Juli 2010

Ich klage an: Den Deutschen Bundestag

.
Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Deutschen Bundestages,


mit Erstaunen habe ich Ihren einstimmigen Beschluss vom 30. Juni 2010 zur Kenntnis genommen. Es kommt wahrlich selten vor, dass CDU, CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke einer Meinung sind. Der letzte bedeutende einstimmige Beschluss, an den ich mich erinneren kann, wurde im September 2009 gefasst und zwar mit der längst überfälligen Rehabilitierung sogenannter Kriegsverräter. 64 Jahre nach Kriegsende beschloss der Bundestag einstimmig, die entsprechenden Urteile der NS-Justiz aufzuheben.

Es ist bezeichnend, dass es 64 Jahre gebraucht hat, bis der Deutsche Bundestag in der Lage war, seine Reihen über alle ideologischen Differenzen hinaus zu schließen. Bei diesem Tempo dürfte es schon im Jahre 2074 soweit sein, dass der Deutsche Bundestag einen einstimmigen Beschluss zur Hamas oder dem Diktator Ahmadinedschad fasst.

Während es „lediglich“ der Wunsch Ahmadinedschads ist, die Existenz Israels zu beenden, hat sich die Hamas das ganz große Ziel gesetzt: die Vernichtung aller Juden. In der Charta der Hamas heißt es:

„Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!“

Wer so etwas in seine Charta schreibt, darf mit Fug und Recht ein Nazi genannt werden. Ja, die Hamas sind die Nazis von heute, sie wollen es sogar sein. Sie stellen sich ganz bewusst in die Tradition der Muslimbruderschaft, die vor 75 Jahren die Nazis für sich entdeckt hat. Diese muslimischen Nazis hassen Juden und wünschen sich nichts mehr als ihre Vernichtung.

Sie haben Juden schon gehasst, bevor es die Blockade gegen den Gazastreifen gab.
Sie haben Juden schon gehasst, bevor der Gazastreifen von Israel besetzt wurde.
Sie haben Juden noch gehasst, nachdem der Gazastreifen geräumt wurde.
Sie haben Juden gehasst, bevor israelische Siedlungen gebaut wurden.
Sie haben Juden gehasst, nachdem israelische Siedlungen geräumt wurden.
Sie haben Juden gehasst, bevor Israel angefangen hat, sich zu verteidigen.
Sie haben Juden sogar schon gehasst, bevor es Israel überhaupt gab.


Für diese Nazis ist es egal, was Israel tut oder unterlässt, denn die pure Existenz von Juden ist schon ein Problem für sie. Nichts kann diesen Judenhass stoppen oder mildern, nichts ausser Wehrhaftigkeit.

Genau diese Wehrhaftigkeit greifen Sie nun an, meine verehrten Damen und Herren des Deutschen Bundestages. Obwohl Sie nicht in der Lage sind, einen einstimmigen Beschluss zu dem Vernichtungswunsch der Hamas oder Ahmadinedschad zu fassen, ist es Ihnen möglich einen Beschluss gegen Israels Verteidigung zu fassen. Wenn es die Juden in Israel wagen, sich nicht einfach abschlachten zu lassen, wenn sie mit Selbstverteidigung drohen, ja sie sogar anwenden, dann plötzlich ist der Bundestag von einer fraktionsübergreifenden Einigkeit beseelt.


Es lohnt daher ein genauerer Blick in Ihren Beschluss.

„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Forderung nach einer internationalen Untersuchung des Einsatzes gegen die „Solidaritätsflotte“, wie sie der Generalsekretär der Vereinten Nationen erneut gefordert hat, zu unterstützen, die das Vorgehen beider Seiten, einschließlich möglicher Verbindungen von Organisatoren zur radikalislamistischen Hamas und anderen radikalen islamistischen Organisationen, in den Blick nehmen sollte.“

Das ist ja interessant. Ich frage mich nur, warum Sie sich für die Untersuchung dieser Angelegenheit stark machen? Wenn ich Ihren Beschluss richtig interpretiere, ist die Sache für Sie schon längst geklärt. In Ihrem Beschluss stellen Sie folgendes fest:

„Die Schiffe der „Solidaritätsflotte“ mit etwa 680 Aktivisten an Bord transportierten Hilfsgüter und Baumaterialien für die Menschen in Gaza. Sie hatten nach eigener Aussage Beteiligter aber vor allem das Ziel, die bestehende Seeblockade, die Israel über Gaza verhängt hat, zu durchbrechen.“

Was also soll untersucht werden, was sie nicht schon längst zu wissen glauben? Sie behaupten schon vor der Untersuchung, dass es sich um eine „Solidaritätsflotte“ gehandelt haben soll, die Hilfsgüter in den Gaza-Streifen schicken wollte. Es ist Ihnen dabei völlig egal, dass die Hamas die “Hilfsgüter”, die auf den Schiffen der “Freedom Flotilla” waren, gar nicht haben wollte, da es sich um abgelaufene Medikamente und anderen Schrott handelte, den die edlen Spender loswerden wollten, wohl um „die Sperrmüllgebühr nicht bezahlen zu müssen“, wie Henryk M. Broder vermutete.

Die Möglichkeit, dass es sich nicht um eine Hilfsflotte, sondern um ein Kriegsschiff gehandelt haben könnte, mit der erklärten Absicht, Israel derart zu schwächen, dass das verfassungsmäßig erklärte Ziel der Hamas, nämlich die totale Vernichtung Israels und aller Juden näher rückt, schließen Sie mit Ihrem Duktus der Feststellung schon im Vorfeld kategorisch aus.

Im Grunde kann ich Ihre Handlung sogar verstehen. Es wäre für den Deutschen Bundestag wirklich hochnotpeinlich, wenn heraus käme, dass es sich nicht um eine Hilfs-, sondern um eine terroristische Flotte gehandelt hat; schließlich waren einige Abgeordente der Partei Die Linke mit an Bord. Bei so einem Ergebnis hätten dann deutsche Abgeordnete eine kriegerische Aktion gegen Israel geführt.


Deutsche Abgeordnete erklären Israel den Krieg!

Das wäre wirklich eine katastrophale Nachricht. Sie muss unter allen Umständen verhindert werden. Als Rettungsanker zur Verhinderung dieser schlechten Nachricht, bleibt Ihnen nur noch der Ruf nach einer „unabhängigen“ Untersuchung. Was unabhängig allerdings in Ihrem Sinne bedeutet, das machen Sie im Beschluss deutlich klar:

„Das israelische Kabinett hat am 14. Juni 2010 eine Untersuchung des Einsatzes gegen die „Solidaritätsflotte“ unter internationaler Beteiligung beschlossen. Die Vorgänge sollten im Rahmen der Untersuchung umfassend aufgeklärt werden, wobei auch die Beteiligung von Vertretern des Nahost-Quartetts, dem die EU, die Vereinten Nationen, Russland und die USA angehören, sinnvoll wäre.“

Natürlich: Die Vereinten Nationen. Wer sonst? Die Vereinten Nationen sind wahrlich Ihr letzter Rettungsanker. Soviel gutes es auch über die Organisation der Vereinten Nationen zu berichten gibt, so sehr ist sie ungeeignet, in dieser Angelegenheit unabhängig zu untersuchen. Die Vereinten Nationen haben sich in der Vergangenheit leider mehrfach als absolut einseitig erwiesen, wenn es darum ging, Urteile über den einzigen jüdischen Staat der Welt fällen .

Obwohl in den letzten Jahrzehnten übelste Verbrechen in Ruanda, Kambodscha, Srebrenica stattgefunden haben und im Iran und Nordkorea Menschen in absoluter Unterdrückung leben, hat die UN mehr Resolutionen gegen Israel verabschiedet als gegen alle anderen Nationen zusammen! Der Anteil der Israelis zur Weltbevölkerung beträgt 0,1089%. Diese 0,1089% erhalten mehr Kritik und Resolutionen von den Vereinten Nationen als die restlichen 99,9% zusammen. Glauben die Vereinten Nationen eigentlich wirklich, dass Israel schlimmer ist als Iran, Nordkorea, Deutschland, die USA, Brasilien, Russland, China, Südafrika, Ägypten, Lybien und all die anderen Länder dieser Erde zusammen? Wer das glaubt, kann mit Fug und Recht als Antisemit bezeichnet werden. Die Vereinten Nationen jedenfalls scheinen dies zu glauben und handeln dementsprechend. Sie können sich daher um viel kümmern, aber nicht um eine unabhängige Untersuchung in Sachen Israel – die Kompetenz haben sie in dieser Sachfrage mehr als deutlich verloren.

Dennoch legen Sie, verehrte Damen und Herren des Deutschen Bundestages, all Ihre Hoffnungen in die Vereinten Nationen. Nur von ihr können Sie eine Untersuchung erwarten, die auch wirklich zu dem „unabhängigen“ Ergebnis kommt, das Ihrer vorgefestigten Feststellung entspricht. Nur in den Vereinten Nationen, einer Organisation, die selbst die patriarchalsten Gesellschaften noch zu Verteidigern der MenschenMännerrechte erklärt, können Sie eine Partnerin finden, die blind genug ist, damit ihr nicht schon die Tatsache verdächtig vorkommt, dass es auf der Flotte ein separates Frauendeck gegeben hat, um die männlichen Frauenfeinde, Schwulenkiller und Antisemiten auch ja nicht von der weiblichen Verführung an ihrem Hass zu hindern.

Den Höhepunkt erreicht Ihr Beschluss jedoch an folgender Stelle:

„Israels legitime Sicherheitsinteressen müssen gewahrt bleiben. Das setzt voraus, dass der Raketenbeschuss aus Gaza sofort aufhört und dass durch ein Grenzkontrollregime Waffenlieferungen nach Gaza unterbunden werden, wie es der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Resolution 1860 (2009) gefordert hat. Das Existenzrecht Israels muss allgemein anerkannt werden, insbesondere durch die Hamas.“


Als ich diese Zeilen las, war ich drauf und dran, all meine Bedenken über Bord zu werfen und Ihnen Lob aussprechen, wäre auf diese Forderung nicht das gefährlichste aller deutschen Worte gefolgt:

„Israels legitime Sicherheitsinteressen müssen gewahrt bleiben. Das setzt voraus, dass der Raketenbeschuss aus Gaza sofort aufhört und dass durch ein Grenzkontrollregime Waffenlieferungen nach Gaza unterbunden werden, wie es der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Resolution 1860 (2009) gefordert hat. Das Existenzrecht Israels muss allgemein anerkannt werden, insbesondere durch die Hamas.
Aber …“

Verehrte Damen und Herren des Deutschen Bundestages, wäre Ihnen wirklich eine Stein aus Barbarossas Krone gefallen, wenn sie Ihrer Forderung nach dem Recht auf Israel zu exisitieren und dem Stopp des Raketenbeschusses aus Gaza kein einschränkendes Aber hätten folgen lassen?

„Aber die Blockade Gazas ist kontraproduktiv und dient den politischen und Sicherheitsinteressen Israels letztlich nicht. Das erklärte Ziel der Freilassung des von Kräften der Hamas widerrechtlich festgehaltenen Angehörigen der israelischen Streitkräfte Gilad Shalit ist bislang nicht erreicht.“

Wie kommen Sie nur zu dieser Behauptung? Die Blockade ist nicht kontraproduktiv! Die Hamas fordert und forderte schon lange vor ihrer Wahl die Vernichtung aller Juden und stellt sich somit in die Tradition der Muslimbruderschaft, die diese Vernichtung schon vor der Staatsgründung Israels gefordert hat und zusammen mit Hitlers Nationalsozialisten sogar aktiv an der „Endlösung“ gearbeitet hat.

Die Hamas fordert die Vernichtung aller Juden! Es gibt nur eine Sache, die noch schlimmer ist: Die Realisierung dieser Forderung, die Vernichtung selbst. Der Staat Israel jedoch vereitelt genau diese Realisierung der Vernichtung mit der Blockade. Die Blockade ist somit nicht kontraproduktiv, sondern im Gegenteil mehr als produktiv. Es hat weniger Angriffe auf Israel gegeben als vor der Blockade!

Der Hass war bereits da, auch ohne Blockade. Er konnte auch nicht mehr gesteigert werden; er betraf und betrifft jeden Juden, ob Mann, ob Frau oder Kind. Nur die Umsetzung dieses Hasses ist noch schlimmer. Das aber weiß Israel zu verhindern.

Auch der Sperrzaun ist produktiv. Seit Jahrzehnten schon schicken die Judenhasser Selbstmordattentäter nach Israel um Angst, Mord und Schrecken zu verbreiten. Sogar Kinder werden auf den mörderischen Judenhass eingeschworen. Seit der Errichtung des Sperrzaunes jedoch wird es vielen Selbstmordattentätern unmöglich gemacht, ihren Tod nach Israel zu tragen. Die Anzahl der Selbstmordattentäter ist jedenfalls sehr zurück gegangen. Der Sperrzaun ist somit auch mehr als produktiv; oder um es mit der Worten von Dieter Nuhr zu sagen:

„Wenn mein Nachbar ständig in meinen Garten kommen würde, um etwas in die Luft zu sprengen, dann würde ich auch irgendwann einen Zaun bauen.“

Den Antisemiten ist es egal, was Israel tut oder unterlässt. Antisemitismus ist nicht das Resultat jüdischen Handelns, ganz gleich was auch immer Sie mit Ihrem einstimmigen Beschluss anzudeuten wagen! Antisemiten stören sich nicht an den Handlungen von Juden, sie stören sich an der Existenz von Juden generell.

Es reicht schon ein Blick auf den Alltag in Europa, weit weg von Israel, um zu sehen, dass Juden nichts weiter tun können, den Antisemitismus zu bekämpfen, als wehrhaft zu sein.

Es war den Antisemiten in Hannover egal, ob die tanzenden Juden, die sie mit Steinen beworfen haben, proisraelisch oder israelkritisch waren. Sie wurden attackiert, weil sie Juden waren! Es war den Antisemiten, die in Worms eine Synagoge angezündet hatten egal, ob die Juden, die in der Synagoge beten, proisraelisch oder israelkritisch sind. Sie wurden attackiert, weil sie Juden waren! Es war den Antisemiten, die in Rostock die Fenster eines jüdischen Gemeindehauses eingeworfen hatten egal, ob sich in dem Gemeindehaus proisraelische oder israelkritische Juden treffen. Sie wurden attackiert, weil sie Juden waren! Es ist den Antisemiten, die auf Facebook und auf deutschen Strassen die Vergasung von Juden fordern egal, ob die zu vergasenden Juden proisraelisch oder israelkritisch sind. Sie sollen vergast werden, weil sie Juden sind! (All dies sind Ereignisse aus dem Jahr 2010!)

Es war den Antisemiten in Frankreich, die einen Juden entführt, gefoltert und ermordet haben egal, ob der Jude proisraelisch oder israelkritisch war. Sie haben ihn ermordert, weil er Jude war!

Und es ist den Antisemiten der Hamas, die Gilad Shalit seit dem 25. Juni 2006 gefangen halten egal, ob er proisraelisch oder israelkritisch ist. Sie halten ihn gefangen, weil er ein Jude ist!

Wie können Sie nur diesen offensichtlichen Antisemitismus leugnen und verharmlosen und auch nur auf die Idee kommen, Israel könne anders denn mit Wehrhaftigkeit auf diesen Hass reagieren? Woher nehmen Sie die geradezu anmaßende Frechheit zu behaupten, Juden oder Israelis könnten an diesem Hass eine Mitschuld tragen?

In Ihrem Beschluss heißt es unter anderem:

„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, deutlich zu machen, dass legitime Sicherheitsinteressen Israels voll gewahrt werden müssen, wozu insbesondere der Raketenbeschuss aus Gaza sofort beendet werden und der Waffenschmuggel nach Gaza unterbunden werden muss, wie es der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit Resolution 1860 (2009) und der Rat für Auswärtige Angelegenheiten der Europäischen Union in seinen Schlussfolgerungen vom 14. Juni 2010 gefordert haben.“

Sehr geehrte Damen und Herren des Deutschen Bundestages, genau diese Forderung hätte an sich genügt. Sie hätten Zeit, Tinte und Papier sparen können (wenn auch nur der Umwelt zuliebe), denn alle anderen Forderungen ergeben sich just aus der Einhaltung eben dieser ersten Forderung. Sollte die Existenz Israels jemals anerkannt und die Gewalt gegen Israel beendet werden, so wird auch die Blockade des Gazastreifens aufgehoben und der Sperrzaun abgerissen! Das wissen Sie!

Warum also haben Sie es nicht bei dieser einen alles andere bedingenden Forderung belassen?

Ist es vielleicht möglich, dass eine solche Forderung nicht die Einstimmigkeit des Deutschen Bundestages erhalten hätte? Ist es möglich, dass diese Einstimmigkeit nur deshalb zustande gekommen ist, weil sich der Beschluss einseitig gegen Israel richtet? Ist es möglich, dass erst durch das rhetorische Inverantwortungnehmen Israels an der Existenz von Antisemitismus durch die Unterstellung der Kontraproduktivität der Blockade gegen eine Regierung, die die Vernichtung aller Juden fordert und fördert, der Beschluss die Duftnote bekommt, die es braucht, um Sie zu einigen?

Ich wage zu behaupten: Es ist möglich! Genau deshalb rufe ich die zwei Worte, die Émile Zola vor 112 Jahren berühmt gemacht hat: J’accuse!

Ich klage an: Den deutschen Bundestag, wegen einer offenkundigen Einseitigkeit und der Kriminalisierung des Willens des Israelischen Volkes und von Juden in Sicherheit zu leben und vor allem zu überleben.

Ich klage an: Volker Kauder, Dr. Hans-Peter Friedrich, Dr. Frank-Walter Steinmeier, Birgit Homburger, Renate Künast und Jürgen Trittin, die für die Verfassung des Beschlussen hauptverantwortlich sind und dabei nicht merken, dass sie eine europäische Stimmung anheizen, in der es immer gefährlicher wird für Juden, ob in Frankreich, England, Schweden oder Deutschland.

Ich klage an: Die Bundestagsabgeordneten der Partei die Linke Inge Höger und Anette Groth, sowie den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Norman Paech wegen der aktiven Unterstützung einer terroristischen Aktion gegen den Staat Israel auf dem Schiff der „Free Gaza-Flotte“, auf der laut israelischen Angaben die israelischen Soldaten mit Schusswaffen, Äxten, Stahlrohren und Messern in der Absicht angegriffen worden sein sollen, um diese zu ermorden. Die Aktivisten, mit denen sich Hoger, Groth und Paech gemein gemacht haben, sollen in Liedern und Sprechchören „Tod den Juden“ und „Mohammeds Armee wird über die Juden kommen“ skandiert haben. Der Kapitän wird gar mit den Worten zitiert „Go back to Auschwitz“ und „Don’t forget 9/11″. Ich folge hier ganz den Ausführungen des Herausgebers des deutsch-israelischen Onlinemagazins haOlam.de, der Strafanzeige gegen die Abgeordneten der Linken gestellt hat.

Drei Deutsche Bundestagsabgeordnete haben ein Terrornetzwerk unterstützt, das die Vernichtung der Juden fördert und fordert. Im Anschluss daran hat der Deutsche Bundestag einstimmig einen einseitigen Beschluss zur Forderung der Maßregelung des Israelischen Staates durch die deutsche Bundesregierung gefasst, statt sich kritisch mit der eigenen Schuld an dem Verlust von den neun Menschenleben auseinanderzusetzten.

Ich klage an: Den Deutschen Bundestag, der Mitschuld und Verantwortung trägt an den tragischen Ereignissen vom 31. Mai 2010. Hätte die Flotte mit den drei Deutschen Bundestagsabgeordneten ihre propagandistische Reise gegen Israel nicht unternommen, so würden die neun Opfer heute noch leben!


Petition online




.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Freundschaft

.
Drei Dinge lassen sich nur bei drei Gelegenheiten erkennen:

  • die Kühnheit in der Gefahr
  • die Vernunft im Zorn
  • und die Freundschaft in der Not.


aus Frankreich

Kinder ...

.
Du fragtest die Kinder, als du sie segnetest, nicht nach ihrem Glauben.
Deine Liebe ist fraglos.
Errette uns von dem Irrtum, wir müßten erst glauben,
dann erst könntest du etwas tun.


Heinrich Giesen




.

Fußball: Krake(el)-Orakel

.
Von Silvia Meixner. - Wenn der Mensch nicht weiter weiß, befragt er gerne Orakel. Das hat den Vorteil, dass man das Denken den anderen überlassen kann und jegliche Verantwortung von vornherein abgibt. Diesmal an einen Tintenfisch.

„Paul“ ist der heimliche Star der WM. Er ist ein Oktopus, der in einem Aquarium in Oberhausen lebt. Per Futterauswahl zeigt er den Menschen, wie es bei der Fußball-Weltmeisterschaft weitergehen wird. Verspeist er zum Beispiel das mit der spanischen Flagge gekennzeichnete Muschelfleisch, so gewinnen die Spanier, delektiert er sich an mit deutscher Fahne dekorierter Unterwasserkost, gewinnen die Deutschen usf. Paul irrt sich fast nie.

Fußball kann so einfach sein! Der Oktopus ist ein alter Hase im Kickergeschäft, schon bei der EM 2008 sagte er alle Ergebnisse richtig vorher, nur beim Endspiel irrte er sich, aber das muss auch mal gestattet sein. Nun ist es leider so, dass das gute Tier für Mittwoch Abend die Niederlage der Deutschen prophezeiht. Ich bin für Optimismus: Wollen wir unser Glück vom Hunger eines Tintenfisches abhängig machen? Ich habe mein Ameisenorakel bemüht und das hat in einem Quickie-Orakel exklusiv für achgut.com herausgefunden, dass diese Vorhersage möglicherweise ein Fehler ist – wie damals bei der EM.

Ebenso habe ich die Ameisen befragt, wie das Duell Lahm gegen Ballack ausgehen wird – beide wollen Mannschaftskapitän sein, eine Fußballmannschaft braucht aber nur einen Chef, weshalb Ballack kürzlich beleidigt Südafrika verließ (Immer schlecht, das Schlachtfeld vor Ende der Schlacht zu verlassen, sagen die Ameisen und gucken treuherzig). Nichts ist mehr mit Fußballmärchen und Harmonie, jetzt schlägt das Testosteron durch und die Jungs wollen an die Macht, leider zu viele gleichzeitig. Das hat meine sensiblen Balkon-Ameisen verschreckt, sie haben sich Bedenkzeit erbeten. Dieweil ich in der Bild-Zeitung lesen muss, dass die Argentinier unserem Kraken-Orakel an die Gurgel wollen, eine Zeitung druckte gar ein Rezept für Paella con Paul. Sehr unsportlich. Ein argentinischer Star-Koch will das harmlose Tier „in kochendem Wasser versenken“.

Wenn ich Paul wäre, ich steckte den Sand in den Kopf. Das hat Lothar Matthäus (war mal ein berühmter Fußballspieler) mal gesagt. Es ist nie verkehrt. Da können Sie jedes Orakel fragen.

Noch mehr gute Geschichten zum Denken, Nachdenken und Lächeln finden Sie täglich neu auf: www.achgut.com



.

Dienstag, 6. Juli 2010

Nach Tod von Richterin erscheint ihr Buch früher

.

von dpa-info.com GmbH

Berlin (dpa/bb) - Das Buch der prominenten Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig, die sich das Leben genommen hat, soll noch in diesem Monat erscheinen. Das sagte die Sprecherin des Verlages Herder, Christine Weis, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Ursprünglich sollte das Buch am 13. September herauskommen. Eine Gesellschaft mit weniger Gewalt sei das große Anliegen von Heisig gewesen, so die Sprecherin.

Heisigs Erfahrungsbericht unter dem Titel «Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter» sehe der Verlag als ihr Vermächtnis. Heisig war am Samstag nach mehrtägiger Suche tot in einem Wald im Norden Berlins entdeckt worden.


.

Von unnachgiebiger Freundlichkeit

.

Sie hatte eine Vision: eine Gesellschaft, in der Menschen Rücksicht aufeinander nehmen. Dafürmpfte sie und opferte sie sich auf. Morgens als Richterin, abends als Sozialarbeiterin. Und brachte Unruhe ins oft behäbige Justizsystem. Zum Tod von Kirsten Heisig.

Immer wieder kommt ihm diese Szene in den Kopf: Kirsten Heisig vor dem Fernseher im Londoner Pub während der Fußball-Europameisterschaft vor zwei Jahren. Wie dieses Energiebündel hochsprang, jubelte oder die Spieler auf dem Rasen bei jedem Fehlpass wild kritisierte. „So jemand bringt sich doch nicht um“, sagt Heinz Buschkowsky: „Schon gar nicht während der Fußball-Weltmeisterschaft.“

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister kann einfach nicht glauben, dass es sich bei der am Sonnabend im Tegeler Forst gefundenen Frauenleiche tatsächlich um die Jugendrichterin Kirsten Heisig handelt. „So jemand bringt sich doch nicht um“, sagt er noch einmal, „jedenfalls nicht vor dem Argentinien-Spiel“. Es klingt trotzig, ratlos. Dann erzählt er.

Wie er Kirsten Heisig vor ein paar Jahren kennenlernte, als sie nach einer Diskussionsveranstaltung auf ihn zukam und sagte: „Lassen Sie sich bloß nicht beirren. Sie haben völlig recht. Ich kann Ihnen das alles aus meiner Praxis bestätigen.“ Da hatte Buschkowsky mal wieder über die sozialen Verwerfungen in seinem Kiez berichtet, über Jugendgewalt, über das Desinteresse von Einwanderer-Familien an Bildung, über Integrationsverweigerung. „Als Jugendrichterin kam Kirsten Heisig an Menschen ran, die unsere Sozialarbeiter nie erreichten“, sagt Buschkowsky. „Wer gelangt schon hinter die Wohnungstüren von arabischen Clan-Familien? Sie wusste, wie die ticken.“

Es war dieses Wissen, das Kirsten Heisig antrieb, sich zu engagieren. „Wenn wir die Jungs nicht rechtzeitig abholen, landen sie wie ihre Väter im Gefängnis“, sagte sie oft. Und wurde fuchsteufelswild, wenn ihr ein 15-Jähriger entgegnete: „Knast macht Männer, sagt Mama.“

Gerade weil sie diese Erfahrungen zur Realistin werden ließen, engagierte sie sich für das sogenannte Neuköllner Modell, für eine schnellere Verurteilung jugendlicher Täter – nicht, um sie abzustrafen, sondern, um ihnen zu helfen. Deshalb ging sie nach einem langen Verhandlungstag in Elternabende, um den Müttern und Vätern ins Gewissen zu reden. Deshalb brachte sie Unruhe in das manchmal recht behäbige und elitäre Justizsystem. „

Sie war morgens Richterin und abends Sozialarbeiterin“, sagt Buschkowsky: „Das haben ihr jene Kollegen, die nur Exekutor sein wollten, nie verziehen. Und gerade in der Startphase des Neuköllner Modells verhielten sich Justiz und Polizei ihr gegenüber distanziert. Manche versuchten sie auch richtig in die Pfanne zu hauen.“

Wenn Kirsten Heisig dem Neuköllner Bezirksbürgermeister dann erzählte, dass sie manche Kollegen schnitten und sie am Mittagstisch oft allein saß, nickte der: So sei das eben, wenn man ausgefahrene Gleise verlasse und andere in ihrem gewohnten Trott störe.

Dass sie sich wegen solcher Widerstände umgebracht haben könnte, schließt Buschkowsky aber kategorisch aus: „An so etwas ist sie nur gewachsen“, sagt er: „Sie war eine Fighterin, die das sportlich sah.“ Noch kürzlich habe ihm die Richterin ein paar Stellen aus ihrem Buch, das im September erscheinen soll, vorgelesen. „Das Ende der Geduld – konsequent gegen jugendliche Gewalttäter“ heißt es. Wahrscheinlich werde sie damit wieder ein paar Leuten auf die Füße treten, fügte sie hinzu. „Sie hat sich darüber diebisch gefreut“, sagt Buschkowsky.

Manche sagen heute, Kirsten Heisig habe eine „Mission“ gehabt. Ihre Bekanntheit als Richterin, ihre Interviews und Fernsehauftritte – das klingt alles sehr nach „starker Frau, große Aufgabe“. Das täuscht. Tatsächlich war Kirsten Heisig, jedenfalls die in der Öffentlichkeit bekannte Kirsten Heisig, vor allem eins: ein politischer Mensch, eine Frau, die die Gesellschaft nicht kalt ließ, in der sie lebte. Nichts dürfte sie weniger geplant haben als ihre Bekanntheit, ihre Prominenz.

Kirsten Heisig war politisch im Sinn von: So darf das nicht weitergehen. Wer sie kennenlernte, hätte nicht sagen können, ob sie die Grünen, die SPD oder die CDU gewählt hat. Sie schätzte die bürgerliche Ordnung – und sah, dass diese in manchen Teilen der Stadt so gut wie nicht mehr galt. Und dass es Leute gab, die daran litten, verprügelte friedliebende Jugendliche genauso wie beraubte Rentnerinnen. Dagegen ging sie an.

Dabei war sie so freundlich und gewinnend wie unnachgiebig. Die viel berufene richterliche Unabhängigkeit half ihr dabei nur vordergründig – auch Richter können sich Ärger in ihrer Behörde einhandeln, auch Ärger, der einen um den Schlaf bringt, und Kirsten Heisig war das Gegenteil jenes stur-querulantischen Menschentyps, der seine Bedeutung erst in stürmischem Gegenwind fühlt. Kirsten Heisig suchte das Gespräch, oft lächelnd, nie mit Blick auf die Uhr, wortgewandt und wertebewusst. Aber Worte und Werte waren ihr nicht Selbstzweck, ihr Politikverständnis hatte weniger mit Programmen zu tun als mit der Vorstellung von einer Gesellschaft, in der die Leute Rücksicht aufeinander nehmen, ihre Freiheiten achten und ihre Egoismen kontrollieren können.

Heute vor einer Woche hat sie noch ihre Verhandlungen geführt, ihren Arbeitstag zu Ende gebracht. Dann fuhr sie zu ihrem Onkel nach Waidmannslust. Er war wohl der Letzte, der sie lebend sah. Nachdem Kirsten Heisigs Auto am Mittwoch in der Heiligenseestraße gefunden worden war, suchten hunderte Polizisten nach ihr.

Sie fanden sie am Sonnabendnachmittag. „Die haben die Mordkommission geholt, um ja keinen Hinweis zu übersehen und ein Verbrechen auszuschließen“, sagt ein Beamter: „Vielleicht, weil sie in einem solch schwierigen Bereich arbeitete, viele Neider hatte und ganz sicher auch, damit es hinterher keine Verschwörungstheorien gibt.“

Ob dies auch Justizsenatorin Gisela von der Aue bewogen hat, bereits zweieinhalb Stunden nach dem Auffinden der Leiche vor die Presse zu treten? Das vorläufige Obduktionsergebnis wurde erst am Sonntag bekannt: Es war ein Suizid. Gisela von der Aue erklärte den frühen Termin damit, sie habe „den Spekulationen ein Ende setzen“ wollen.

Etwas unglücklich war der Termin allemal, weil zehn Minuten zuvor das WM-Viertelfinale mit dem bekannten Ergebnis endete. Als Frau von der Aue vor die Presse trat, jubelten draußen die Menschen, Fahnen wehten. „Aber wer weiß“, sagt Heinz Buschkowsky: „Vielleicht hätte der fußballbegeisterten Richterin ein solches Ende sogar gefallen.“

Neuköllns Bürgermeister trauert sehr um Kirsten Heisig: „Wahrscheinlich waren es doch die ganz privaten Probleme, die sie zerrieben haben“, sagt er: „Zwar hatte man immer den Eindruck, dass sie das Scheitern ihrer Ehe verkraftet hatte – aber wer weiß?“

Da Kirsten Heisig nach bisherigen Erkenntnissen keinen Abschiedsbrief hinterließ, wird man es wohl nie erfahren. Die 48-Jährige muss jedenfalls sehr verzweifelt gewesen sein, vielleicht auch, weil ihre Kraft und Energie, die ihr so viel beruflichen Erfolg bescherten, ihr bei diesen familiären Problemen nicht weiterhalfen.

So wie Neuköllns Bürgermeister, der hofft, dass „Heisigs reformatorische Ansätze mit ihrem Tod nicht ebenfalls sterben“, trauern viele um die engagierte Richterin. Auf der Internetseite des Tagesspiegels bekunden seit Sonnabend zahlreiche Menschen ihr Mitgefühl: „Ich bin schockiert über den Verlust dieser einzigartigen, mutigen Vorkämpferin für neue, sinnvolle Modelle im Jugendkriminalitätsbereich“, schreibt ein Mann: „Das sage ich auch als ehemaliger krimineller Jugendlicher und verurteilter Straftäter. Die schnelle Auseinandersetzung der Justiz mit meiner Persönlichkeit, mit schneller, gebotener, gerechtfertigter Strenge und auch Menschlichkeit, hat mich letztlich vor dem Absturz in unserer Gesellschaft bewahrt. Alleine hätte ich es so nicht schaffen können. Danke, Frau Richterin Heisig!“

Das Ende der Geduld:

.



Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter

Taschenbuch von Kirsten Heisig

Preis: EUR 14,95

Dieser Artikel ist noch nicht erschienen ..... Reservieren Sie sich Ihr Exemplar jetzt und Sie erhalten es pünktlich zum Erscheinungstermin ..... Verkauf und Versand durch Amazon.de.




Kurzbeschreibung

Sie werden immer brutaler und immer jünger. Gewalttätige Jugendliche finden sich keineswegs nur in Metropolen wie Berlin, Hamburg, Zürich oder Wien. Auch in Kleinstädten meiden viele von uns bestimmte Straßen, Plätze und Stadtviertel sowie nächtliche U- und S-Bahnfahrten. Eltern und Lehrer fürchten die Gewalt in ihren Schulen, Polizei und Sozialarbeiter kommen an ihre Grenzen. Die Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig ist schon lange nicht mehr bereit, dies hinzunehmen: »Wenn wir nicht rasch und konsequent handeln, wenn wir unsere Rechts- und Werteordnung nicht entschlossen durchsetzen, werden wir den Kampf gegen die Jugendgewalt verlieren.« Das ebenso provokante wie sachkundige Buch einer unbequemen und überaus mutigen Richterin.



Über die Autorin


Kirsten Heisig WAR Jugendrichterin in Berlin. Das von ihr wesentlich initiierte sog. »Neuköllner Modell« zeichnet sich vor allem aus durch Prävention, Abschreckung, Konsequenz und Schnelligkeit.



Kirsten Heisigs Vermächtnis lebt fort



.

Monatsspruch Juli 2010


.
 .



So bekehre dich nun zu deinem Gott,

halte fest an Barmherzigkeit und Recht

und hoffe stets auf deinen Gott!
 
 -----
Hosea 12,7

 





.