Samstag, 26. Februar 2011

Ägypten - weit ab von den Touristenzentren



Video des Angriffs auf das Kloster des Heiligen Bischoy

Mein Herz brennt, aber meine Augen sind trocken! Wenn ich die Bilder und Videos sehe, werde ich wie die 15 Millionen Kopten von tiefer Trauer erfasst und bekomme fast keine Luft. Als Kopte bin ich in Ägypten damit groß geworden. Diesen Hass kenn ich von meiner Kindheit an, als die muslimischen Jungs mich als Ungläubiger durch verschiedene Worte bezeichneten. Trotzdem tut es wahnsinnig weh, jeden Tag eine neue Misstat der Moslems gegen mein Volk zu erfahren. In diesen Kirchen und Klöstern bin ich groß geworden. Das ist unser ein und alles. Weil ich den Islam in- und auswendig kenne, kann ich nachvollziehen, warum sie so handeln, aber die vielen Kopten wundern sich immer noch: Warum bloß?

Das Video nahm ein Mönch auf, was wir leider nicht vom Kloster des Heiligen Makarius bekamen. Das Kloster des Heiligen Bischoy ist mit den modernsten Geräten ausgestattet. Seitdem der erschossene Saddat seine Heiligkeit Papst Schenuda am 05. September 1981 (genau ein Monat vor seiner öffentlichen Erschießung) unter Hausarrest im Bischoy-Kloster, wo er dort bis 05. Januar 1985 blieb, verbringt Papst Schenuda drei Tag seiner Woche in diesem Kloster. Dadurch florierte die ganze Gegend, wo noch drei Klöster gibt (Baramos-Kloster – Syrer-Kloster und Makarius-Kloster). Das Kloster des Heiligen Makarius in Rayan-Tal bei Fayom aber ist Dank der islamischen Regierung von der Außenwelt abgeschattet......





Freitag, 25. Februar 2011

Bundesfreiwilligendienst - der neue Zivildienst?

.

Bundesfreiwilligendienst hilft bei der Orientierung nach der Schulzeit

Berlin, 23. Juni 2011. Was kommt eigentlich nach der Schule? Die Schreinerlehre oder doch lieber auf den richtigen Studienplatz warten? Was mit Tieren oder irgendwie Medien? Fragen, die sich viele Jugendliche nach dem Ende ihrer Schulzeit stellen. Denn längst nicht alle wissen gleich wie es weiter gehen soll. So ein wichtiger Schritt will schließlich gut durchdacht sein. Der neue Bundesfreiwilligendienst schafft jetzt Zeit und Gelegenheit, die eigenen Interessen zu erforschen und sich in Ruhe zu orientieren!
Der Bundesfreiwilligendienst bietet die Möglichkeit, sich nach der Schule für einen Zeitraum zwischen sechs und 24 Monaten gesellschaftlich zu engagieren – in vielen verschiedenen Bereichen: vom Umwelt- und Naturschutz über Sport, Integration und Kultur zu Bildung und dem sozialen Bereich. Von einem Engagement profitieren Jugendliche gleich doppelt: Engagierte sammeln wichtige Erfahrungen in einem potentiellen Berufsfeld und tun etwas für sich und die Gesellschaft. Der Bundesfreiwilligendienst kann außerdem als Wartesemester für das Studium angerechnet werden.

Mögliche Einsatzstellen gibt’s im Netz: Auf der bundesweiten Platzbörse unter  www.bundesfreiwilligendienst.de  sind schon mehr als 14.500 freie Plätze in ganz Deutschland veröffentlicht.

Im Anhang haben wir einige der wichtigsten Fragen rund um den Bundesfreiwilligendienst beantwortet – und würden uns freuen, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben.
Gerne vermitteln wir Interviewpartner zum Bundesfreiwilligendienst oder senden Ihnen weitere Informationsmaterialien zu.

Fragen und Antworten zum Bundesfreiwilligendienst

Der Bundesfreiwilligendienst ist eine gute Möglichkeit, etwas für die Gesellschaft zu tun und sich selbst zu orientieren: Welche Berufsrichtung passt zu mir? Wäre ein Job im sozialen Bereich das Richtige oder doch eher das Biologiestudium? In den Monaten des Bundesfreiwilligendienstes kann sich jeder Freiwillige ausprobieren und gleichzeitig viele wichtige Dinge über das Miteinander in unserer Gesellschaft lernen. Wer sich engagiert, lernt außerdem mögliche Berufsfelder kennen und bekommt jede Menge praktische Erfahrung, die für später nützlich ist. Der Bundesfreiwilligendienst öffnet ganz neue Einsatzfelder: Auch im Bereich Kultur, Integration oder Sport kann man sich jetzt in Form eines Freiwilligendienstes engagieren.

Wer kann mitmachen?

Den Bundesfreiwilligendienst können alle absolvieren, die mit der Schule fertig sind: Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen dabei keine Rolle.


Bundesamt für Familie

.

Gott spricht im Kino?!



Psssssst, bitte unbedingt weitersagen!

Ach nee, schon wieder eine Idee von godnews? Ja, sorry, wir können das nicht abstellen. Aber eigentlich ist die Idee auch nicht neu. Nur zum ersten mal online. Also:

Vor einiger Zeit gab es diese Idee für einen Kinowerbespot für Gott. Aus der Idee wurde ein Skript und das fanden Markus und Jan von rasen.tv so fein, dass sie mir nichts dir nichts besagten Film gedreht und produziert haben. Sehr charmant - also der Spot. Jan und Markus natürlich auch. Dann verging noch ein kleines Weilchen und dann war die dazugehörige Website fertig. Und seit kurzem ist letztere auch im Netz - allerdings ohne Film. Der muss noch draußen bleiben.

Der gehört nämlich zuerst ins Kino. Dafür ist er geschrieben und konzipiert und dort muss er auch unbedingt zuallererst erscheinen. Zu nett ist sein Überraschungseffekt, als dass man ihn schon verraten und damit jegliche Pointe versemmeln täte.

Wie gesagt, dass der Spot nicht im Netz zu sehen ist, kommt nicht von ungefähr. Die Chance, dass er dort schnell die Große Runde dreht, bevor er je das Dunkel eines Kinosaals erblickt hat, ist aufgrund der Tatsache, dass der Film eben sehr nice ist, nicht gerade gering.

Der Plan ist nun folgender: Wir sammeln erst mal eine kleine bis mittlere Stange Geld von einigen Privatpersonen, Gruppen, Gemeinde, Kirchen ..., die sich für die Idee begeistern, den Film für vier Wochen im April/Mai 2011 (ja, das ist schon bald!!) in ein paar ausgewählten Kinos im Werbeblock laufen zu lassen.

Hmm, aber: Wie sammelt man Geld für etwas, das man nicht zeigen kann? Wer kauft schon die Katze im Sack?! Wie groß ist eine kleine Stange Geld? Fragen über Fragen.

Seit Neuestem gibt es einen kleinen Leitfaden für potenzielle Spender. Darin enthalten: Zwar nicht der Film aber das Filmskript und einige Stichworte zur Vorgehensweise, wie wir die Schaltkosten gemeinsam wuppen können. Falls du daran Interesse hast, melde dich bitte bald. Und wenn du das jetzt an viele weiterschickst, von denen du glaubst, dass sie das auch interessieren könnte, wären wir ebenfalls höchst erfreut. Und guck auf jeden Fall mal bei www.gottspricht.com vorbei! Danke! ... Hach, das Leben ist spannend :D

 
PS: Du willst dich an den Schaltkosten für den Kinowerbespot finanziell beteiligen? Wow, das ist großartig, dankeschön! Kleine oder große Geldbeträge bitte hier lang:
SAIKU e.V., Konto: 4264404, BLZ: 25070024, Deutsche Bank, Verwendungszweck: gottspricht.com 
Wenn du eine Spendenquittung wünschst, gib bitte deine E-Mail-Adresse unter Verwendungszweck an, damit wir dich bezgl. Postadresse kontaktieren können.

Quelle godnews.de

.

Gottspricht

 .
Ich liebe Dich. 

Gott



Gottspricht
.

Hier geht's jetzt mal nur um dich.


Was ist eigentlich los?

Irgendwie existieren in jedem Menschen gewisse Grundsatzfragen. Stellt sich die Frage: Stellen wir uns diese Fragen? Oder werden sie uns gestellt? Von wem? Vom Leben? Hat das Leben eine Stimme? Müsste die Frage dann lauten: Wer ist das Leben? Und: Darf ich dem Leben auch Fragen stellen?

Gott sagt von sich, er sei das Leben. Und er sagt von sich, er sei das Wort. Was hältst du von der Möglichkeit, dass er diese Fragen stellen könnte? Er sagt, dass er uns fragt, weil er möchte, dass wir wissen, dass er mit jedem Menschen Geschichte schreibt. Jeden Tag wird sie fortgesetzt. Ob wir's wahr haben wollen oder nicht, wir sind definitiv mitten drin in seinem Plan. Jeder von uns spielt seiner Meinung nach eine einzigartige Rolle im großen Weltgeschehen.

Was ist dein Part?

Moment mal, wer von uns so schrecklich aufgeklärten Menschen glaubt schon an eine große Geschichte, in der wir alle einen mehr oder weniger wichtigen Part spielen? Daran glauben doch nur Kinder und alte Leute. Keiner muss an diese Geschichte glauben. Wir alle fühlen sie, ganz gleich, was wir glauben. Jeder Mensch tickt auf genau diese Geschichte, weil wir sie in unserem Herzen tragen.

Hollywoodstreifen, Märchen, Sagen, Dramen ... egal in welcher Kultur oder welchem Volk wir leben ... schon immer und überall gründet jede gute Geschichte auf der immergleichen Zusammensetzung: Held, Gute und Böse, Ehrenrettung, Hinterhältigkeit, Märtyrer, Höhepunkt, Spannung, Hilfe in letzter Minute, die Sehnsucht nach dem Happy End ... Wir Menschen sprechen auf diese Art des Geschichtenerzählens an, weil diese Stories eine Sehnsucht in uns auslösen: Sie erinnern uns an die große Geschichte, in der wir uns alle - ohne Ausnahme - befinden. "Du bist wichtig. Ohne dich macht die Geschichte keinen Sinn! Du bist kein zufällig existierender Materiehaufen, du bist einzigartig!" Unser Herz weiß das. Es ruft. Kennst du seine Stimme? Der Alltag und unsere Erfahrungen wollen sie übertönen. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht: Auf dieser Welt tobt ein Kampf um unsere Herzen. Irgend etwas arbeitet gegen uns und ist permanent dabei, unsere innerste Stimme zu ersticken.

Warum kennen unsere Herzen offensichtlich unsere Rolle, während wir im Dunkeln tappen?

Es gibt ein Buch, in dem du die Geschichte deines Lebens finden kannst: Die Bibel. Zugegeben, die Bibel ist dick. Und nicht immer in der modernsten Sprache geschrieben. Das gilt aber wahrscheinlich auch nur für das vergilbte Teil, das in vielen Regalen vor sich hin staubt. Es gibt moderne Ausgaben wie die Neue Genfer Übersetzung, die BasisBibel oder, ganz volxtümlich, die Volxbibel. Oder online, nur einen Klick entfernt und in allen möglichen Sprachen: bibleserver.com Und so manchem Zeitgenossen ist dieses Buch zu alt. Aber es behandelt eben so uralten Stoff wie die Menschheitsgeschichte. Und dennoch ist es so topaktuell, wie deine und meine Geschichte heute ist.

Eine Antwort auf die Frage unseres Herzens zu finden, ist sicherlich nichts, was man mal eben im Vorübergehen mitnimmt. Sie kostet etwas. Jeden. Ohne Ausnahme. Und wer meint, es reicht, der Frage einfach aus dem Weg zu gehen, dessen Leben bleibt wahrscheinlich leider ewig in Frage gestellt. Oder?
.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Grünen-Chef: Es gibt keine christlich-abendländische Kultur

(gloria.tv) Kürzlich fragte ein deutscher Bürger beim Vorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir, an, ob der Islam in die christlich-abendländische Kultur integrier sei: “Meinen Sie tatsächlich, der Islam sei integrierbar in die christlich-abendländische Kultur, die das heutige hohe Lebensniveau in Deutschland hervorgebracht hat?”

Am Freitag bekam er folgende Antwort:

Betreff: Islam mit dem Grundgesetz vereinbar

Sehr geehrter Herr,

im Namen von Cem Özdemir antworte ich Ihnen auf Ihr Schreiben vom 25.11.2010 in dem Sie uns fragen, ob der Islam in die christlich-abendländische Kultur integrierbar sei.

Ich denke, dass die Christlich-abendländische Kultur als solche nicht existiert. Vielmehr wird sie konstruiert, um andere Gruppen von ihr auszuschliessen.

Die Religion des Islam ist sehr wohl mit dem Grundgesetz vereinbar, eine fundamentalistische Auslegung und das Aufrufen zu Gewalt hingegen nicht. Dies gilt ebenso für christlichen Fundamentalismus, denn genau so wie sie Zitate aus dem Koran welche zu Gewalt aufrufen anführen, könnten sie entsprechende Zitate aus der Bibel finden.

Wir Grünen sind für Religionsfreiheit und bürgerschaftliche Gleichberechtigung und gegen Fundamentalismus jeglicher Art.

Beste Grüße,
Leon Schettler

Leon Valentin Schettler
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN
Büro des Bundesvorsitzenden
Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin

Brief einer Katholikin an den moslemischen
GRÜNEN-EXTREMISTEN Cem Özdemir:

To: cem.oezdemir@gruene.de
Sent: Tuesday, January 04, 2011 3:09 PM
Subject: Ihre Meinung zur Integration des Islams i. d. christlich-abenländischen Kultur Deutschlands

Herrn
Cem Özdemir
Bundesvorsitzender der Partei
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gibt es in Ihrer Partei einen einzige(n) Politiker(in), der oder die Sie über die christlich-abendländische Kultur Deutschlands belehren kann.

So wie es aussieht, wohl nicht.

Das besagt doch schon alles. Kann man denn von Un-Christen christliches Verhalten erwarten?

So kann man sich in dieser Partei (DIE GRÜNEN) doch sehr wohl fühlen und sich für den Islam in Deutschland stark machen.

Wissen Sie Herr Özdemir, unser christlicher Glaube ist geprägt von der LIEBE GOTTES und den 10 Geboten.
Und der Haß ist keine Erfindung Gottes, sondern eine Trotzreaktion des Teufels und seines großen Anhanges hier auf dieser Welt, die Menschen zu verwirren und Gottes Herrschaft …
  « Details »

.

Montag, 21. Februar 2011

Sehnsucht nach Stille

.
von Manfred Seifert - Pfarrer in Dessau


Der Lärm spielender Kinder zählt nun nicht mehr als schädigender Umwelteinfluss. Das wurde am Mittwoch in Berlin für Deutschland beschlossen - eine Kinderfreundlichkeit. Eine Zeitschrift titelte: "Kinderlärm ist Zukunftsmusik".

Trotzdem beibt die Sehnsucht nach Stille - nicht nur bei Senioren - auch bei Kindern selbst. Stilleübungen in Kitas und Grundschulen werden gerne gemacht.

Überall umgibt uns Geräusch und Lärm, selbst Musik in Kaufhäusern wird nicht mehr als Musik empfunden, sondern als ständiges Hintergrundrauschen.
.
John Cage hat die Stille im Konzertsaal aufgeführt. Sein Werk "4'33" wurde 1952 von einem Pianisten uraufgeführt. Es hatte drei Sätze und der Pianist öffnete und schloss drei mal den Klavierdeckel. Nichts war zu hören - nicht einmal der Deckel. Stille für 4 Minuten und 33 Sekunden.

Stellen Sie sich vor, wie Stille im rauschenden Blätterwald aussehen könnte - hier, wo Sie diese Sätze lesen, eine weiße Spalte - nichts. Stille.

Aber mal ernsthaft: Stille tut gut und wir brauchen sie hin und wieder. Denn der Dauerlärm, der auch leise sein kann wie ein ständiges Wassertropfen in der Nacht, verklebt Ohren, Herzen und Münder. Unsere Worte kommen nicht mehr an und keiner hört uns mehr zu. Alles wird oberflächlich, unwesentlich. Stille dagegen, ist die Voraussetzung für alles Wesentliche. 

Gott sei Dank, gibt es Orte und Zeiten für sie. Sonntags, wenn in den Einkaufspassagen die Lautsprecher schweigen und sich die Kirchentüren öffnen. Zeiten und Räume für die Stille - für Wesentliches - schweigen, hören, reden, singen. So erfahren zwei bis drei Millionen Menschen in Deutschland jeden Sonntag sich selbst und Gott.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag, Zeit für Stille und vielleicht irgendwo eine geöffnete Kirchentür. Denn wie sagt der Anhalter: "In der Ruhe läht die Kraft".


Quelle:  Gelesen in der MZ vom 19. Februar 2011

    .

Die beste Übersetzung

.
Die Absolventen einer geistlichen Akademie waren versammelt, um zu beurteilen, welche der sechs bekanntesten Bibelübersetzungen in die deutsche Sprache die beste ist.
 
Sie konnten lange nicht zu einer übereinstimmenden Meinung kommen, weil jede Übersetzung seine Vorzüge aber auch seine Mängel hat.
 
Das Ende der Diskussion wurde durch einen jungen Mann herbeigeführt, der sagte: "Ich bin überzeugt, dass die beste Übersetzung die ist, die meine Mutter für mich gemacht hat." - "War sie denn eine Übersetzerin?" - "Jawohl, und welche eine!" , erklärte der junge Mann begeistert. "Sie hat mit ihrem ganzen Leben die Bibel übersetzt, so dass sie für immer in meinem Herzen geblieben ist!"    

 Verfasser mir unbekannt 
.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Alles hat seine Zeit

.
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit. 
Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon. 
Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. 
Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.




.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Die Muslimbruderschaft: Wiege des Islamismus

Die derzeit größte Sorge vieler Christen in Ägypten hat einen Namen: Die Muslimbruderschaft. Was aber ist das für eine Bewegung, die sich derzeit als stärkste Kraft der Opposition etabliert, als radikal-islamisch gilt, aber von sich selbst behauptet, keinen Gottesstaat aufbauen zu wollen? 


 Eines zumindest haben Christen und Muslimbrüder in Ägypten gemeinsam: Sie werden verfolgt. Ebenso wie Muslime, die zum Christentum konvertieren, landeten Mitglieder der Muslimbrüder unter dem am Freitag zurückgetretenen ägyptischen Präsidenten Mubarak im Gefängnis. Doch die Organisation hat Rückhalt in der Bevölkerung. Innerhalb der Oppositionsbewegung haben sie Schätzungen zufolge 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung hinter sich. Bei einer ersten Pressekonferenz erklärte die Bewegung in dieser Woche, keinen islamistischen Staat anzustreben. Das verwundert, gelten die Muslimbrüder doch als eine der einflussreichsten islamistischen Bewegungen des 20. Jahrhunderts.
Die Gruppe wurde 1928 von dem Volksschullehrer Hassan al-Banna in Ägypten gegründet. Al-Banna gilt unter anderem als Befürworter eines bewaffneten Dschihad. Ziel seiner Muslimbrüder war es laut dem Islamexperten Peter Heinen, "allgemeine Gerechtigkeit" auf Basis ihrer Religion zu schaffen. Staat und Gesellschaft sollten unter die Kontrolle ihres Gottes gestellt werden. Den Sozialismus lehnten die Fundamentalisten ebenso ab, wie den Materialismus und den Imperialismus Europas. "Weder Osten noch Westen" wurde deshalb zu ihrem Motto. Grundsätzlich waren die Muslimbrüder der Auffassung, Europa korrumpiere die islamische Welt von innen heraus. Eine neue Ordnung auf Basis des Islam sei daher notwendig.

Die grundlegenden Regeln dieser Ordnung fasste die Bewegung in vier Punkten zusammen. 
  • Erstens: Basis der neuen Ordnung ist der Glaube an Allah und die Offenbarung seines Willens
  • Zweitens: Jeder Gläubige hat rituelle Pflichten zu erfüllen, etwa die Pflicht des Almosengebens, des Gemeinschaftsgebets am Freitag und des Fastens im Ramadan
  • Drittens: Das Zusammenleben der Muslime muss auf Basis des Glaubens geschehen, religiöse Pflichten werden somit zur allgemeingültigen gesellschaftlichen Praxis. 
  • Viertens: Die Gesetzgebung erfolgt im Rahmen des islamischen Rechts. 
Gerade der letzte Punkt umfasst theoretisch auch drakonische Strafen wie Steinigung bei Ehebruch oder die Amputation der Hand bei Diebstahl.

Zwischen Scharia und sozialem Engagement

Doch die Ideen der Muslimbrüder beinhalteten auch soziales Engagement. Nach ihrer Gründung wuchs die Bewegung rasch an. Bis 1935 hatten die Muslimbrüder Schulen in über 50 Dörfern und Kleinstädten in Ägypten eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkte sich ihr Engagement noch. Soziale Institutionen für Bedürftige, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen wurden gegründet und verschafften den Islamisten weiterhin enormen Zulauf, sodass ihre aktiven Mitglieder Mitte des 20. Jahrhunderts auf eine halbe Million geschätzt wurden.

Diese Masse fundamentalistischer Muslime beunruhigte die ägyptische Führung zunehmend. Die Modernisierung hielt mehr und mehr Einzug im Land, was die Muslimbrüder dazu veranlasste, verstärkt politisch aktiv zu werden. So unterstützte die Gruppe in den späten vierziger Jahren etwa die Palästinenser in ihrem Kampf gegen Israel. Eine zunehmende politische Ächtung im eigenen Land war die Folge. Schließlich wurden führende Köpfe der Muslimbrüder gar inhaftiert. Die Islamisten antworteten militant. Ihr Vorgehen gipfelte im erfolglosen Mordanschlag auf den ägyptischen Präsidenten Nasser im Jahr 1954. Die Regierung ordnete folglich die konsequente Unterdrückung der Bruderschaft an und ließ zahlreiche ihrer Anführer inhaftieren.

Mutter der Hamas

Gerade die Muslimbrüder förderten auch die Entwicklung anderer religiös-politischer und militanter Gruppen. Ayman al-Zawahiri etwa, einer der führenden Köpfe Al-Qaidas, ist im Ägypten der 50er Jahre aufgewachsen, hat die Radikalisierung der Muslimbruderschaft also miterlebt und ist von dieser beeinflusst. Auch innerhalb der ägyptischen Landesgrenzen entstanden zahlreiche Ableger der Muslimbrüder, etwa die "Al-Takfir wa-Hidjra" oder die "Al-Qutbiyyn". Die Hamas ist eine weitere Tochterorganisation. Die Muslimbrüder selbst heißen Gewalt zur Durchsetzung ihrer Ziele aktuell offiziell nicht für gut. Zu Israel erklärten sie im Jahr 2005: "Wir erkennen Israel nicht an, aber werden nicht gegen es kämpfen. Wir werden alle Verträge respektieren."

Die Meinungen zur aktuellen Ausrichtung sind geteilt. So erklärte etwa der Nordafrika-Experte der Bertelsmann-Stiftung, Hauke Hartmann, jüngst in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die Muslimbruderschaft sei in erster Linie eine religiöse Organisation mit sozialen Zielen und habe der Gewalt längst abgeschworen. "Die Muslimbruderschaft wird die politische Ebene dazu nutzen wollen, Korruption zu bekämpfen und Bildungsmöglichkeiten auszubauen", sagte Hartmann weiter.

Juden und Christen in Sorge

Nach Ansicht des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland könnte die Gruppierung die Nahost-Friedensgespräche gefährden. "Wenn ich Stimmen der Muslimbruderschaft höre, dann habe ich die Sorge, dass das passiert, was im Iran passiert ist, dass ein Diktator gewichen und eine erheblich problematischere Diktatur gefolgt ist", sagte Josef Schuster in der vergangenen Woche in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Der koptische Menschenrechtler Naguib Gobraiel erklärte am Donnerstag im Gespräch mit dem "Tagesspiegel": "Wir Christen haben Angst vor den Brüdern. Sie haben eine lange Geschichte. Und sie treiben in unseren Augen Spielchen. Ihr eigentliches Ziel ist es, an die Macht zu kommen. Sie geben sich zunächst ganz harmlos, dann aber werden sie sich auf die Macht stürzen wie die Wölfe."

Etwas abgeschwächt bestätigte das der Leiter der Organisation "Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten", Dr. Reinhold Strähler, gegenüber pro: "Natürlich will die Muslimbruderschaft sich in positiver Weise einsetzen. Das hat sie schon in den vergangenen Jahren getan. Aber wir dürfen die wahre Intention dieser Bewegung nicht verharmlosen. Vergessen wir nicht: Ihr vorrangiges Ziel ist es nicht, armen und unterdrückten Menschen zu helfen, sondern den Staat stärker islamisch zu prägen." In der momentanen Oppositionsbewegung in Ägypten sei sie die wahrscheinlich stärkste Kraft. (pro)

VON: aw | 11.02.2011 

Handlungsaufruf bis 21. Februar! EU Außenminister müssen Christenverfolgung eindeutig verurteilen!

.
Auf ihrem jüngsten Treffen in Brüssel am 31. Januar 2011, konnten sich die EU-Außenminister nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme  zur Verurteilung der Grausamkeiten gegen  christliche Minderheiten in Ägypten und im Irak  einigen. Trotz eines eindeutigen Beschlusses des Europäischen Parlaments (EP) am 20. Januar und einer gleichermaßen unmißverständlichen Empfehlung des Europarats (CoE)vom 27. Januar, mit Nachdruck die dramatische Zunahme von Angriffen auf christliche Minderheiten im Nahen Osten, Afrika und Asien zu verurteilen, konnten sich die Minister nicht auf eine eindeutige Verurteilung der Gewalt gegen Christen einigen. Als Begründung sagte Lady Ashton, sich auf eine Religion zu beziehen sei „politisch inkorrekt“.
 
Trotz die Tatsache, dass die Mehrheit der religiös motivierten Gewalttaten in den letzten Jahren gegen Christen verübt wurde,  und trotz der grausamen Morde von Hunderten von Christen vor, während und nach Weihnachten, wurde die Weigerung der EU Repräsentantin Lady Catherine Ashton, in der gemeinsamen Stellungnahme Christen zu erwähnen, von folgenden fünf Außenminister befürwortet und verteidigt: Luís Filipe Marques Amado (Portugal), Trinidad Jiménez (Spanien), Jean Asselborn (Luxemburg), Brian Cowen (Irland, vertreten durch seinen ständigen Vertreter) und Markos Kyprianou (Zypern). Dies ist umso erstaunlicher als die beiden jeweils im Plenum abgestimmten Stellungnahmen des Europaparlaments und des Europarats keine Zweifel daran lassen, dass es eine explizite Verurteilungen von Gewalttaten gegen Christen im Mittleren Osten geben muss.  Die Außenminister von Italien, Frankreich, Ungarn und Polen unterstützten nachdrücklich die Notwendigkeit einer eindeutigen Verurteilung. 

Der italienische Außenminister Franco Frattini sprach von einem "Exzess des Säkularismus". Der Maltesischen MdEP David Casa fragte in einer Pressemitteilung: "Wie ist es möglich, diese Gräueltaten ohne jegliche Erwähnung der Opfer angemessen zu verurteilen? Wir sind unfähig geworden, Angriffe auf unsere Mitchristen zu verurteilen - was für ein trauriger Tag für Europa!"

Das Thema wird am 21. Februar erneut von den Außenministern diskutiert.

Machen Sie mit! Ihre Stimme zählt!
Schreiben Sie Ihrem Außenminister in Vorbereitung auf die Debatte am 21. Februar! Drücken Sie Ihre Empörung  aus (im Fall von Spanien, Portugal, Irland, Luxemburg, Zypern) oder Ihre Unterstützung (Italien, Frankreich, Ungarn, Polen). Alle anderen Außenminister können Sie auffordern , eine eindeutige Position zur Gewalt gegen Christen einzunehmen. 


Europabrief / europe4christ
.

Dienstag, 15. Februar 2011

Wenn die Heiligen lauschen

Foto: Windsbacher Knabenchor / Mila Pavan
   Links: Hans Thamm, Gründer des Windsbacher Knabenchors, dirigiert eine »Lorenzer Motette« unter dem »Englischen Gruß« in der Nürnberger St. Lorenzkirche (rechts).
 
 
 
Am Freitagabend um kurz vor halb sieben, will man in der Nürnberger Innenstadt eigentlich nur noch eins - nach Hause. Doch im Feierabend-Gedränge lassen sich Menschen beobachten, die in der Gegenrichtung unterwegs sind und zielstrebig die Kirchentür von St. Lorenz ansteuern. Drinnen sind die 800 Sitzplätze der gotischen Kirche dicht besetzt: Studenten, Mütter mit Kindern, ältere Herrschaften. Als die Glocken verstummen, breitet sich erwartungsvolle Stille aus. Von weit oben her, wie aus einer anderen Welt, kommen die ersten Orgeltöne, schwingen durch das hohe Mittelschiff. Dann setzt der Chor ein: »Kyrie eleison«. Auf der Empore, 15 Meter über den Köpfen der Zuhörenden intonieren zwanzig Männerstimmen leise und eindringlich die ersten Takte, helle Knabensoprane kommen dazu. Die »Lorenzer Motette« hat begonnen.

Zum 450. Mal findet die geistliche Abendmusik am 18. Februar statt, im Ablauf so unspektakulär wie eh und je: Chormusik und Orgel im Wechsel, ein Gebet, eine Lesung, eine kurze Besinnung, Gemeindegesang, das Vaterunser und der Segen. Das Holz des Chorgestühls knarzt, eiskalt zieht es von den alten Steinen. Doch das spielt keine Rolle. Aufmerksam lauschen die Menschen der Musik und den Worten, so andächtig, dass sogar die Heiligenfiguren an den Säulen zuzuhören scheinen.

Tradition und Zukunft

Chorleiter Karl-Friedrich Beringer wundert das nicht: »Ich glaube, dass der Vespergottesdienst oft unterschätzt wird. Die Menschen lechzen gerade heute nach dieser Form meditativer Besinnung.« Das zeigen auch die Besucherzahlen, die seit Ende der 70er-Jahre stetig gestiegen sind. Es gibt »Fans«, die tatsächlich extra aus Köln oder Berlin nach Nürnberg zur Motette kommen. Für Beringer ist der 18. Februar auch persönlich ein besonderes Datum, denn auf den Tag genau vor 33 Jahren dirigierte er hier seine erste Motette. »Mir gefällt besonders die bunte Mischung der Zuhörer - ob Touristen oder Passanten mit Einkaufstüten«, sagt der Kirchenmusikdirektor. »Und ich denke, dass die Motette auch Kirchenfernen einen Zugang zum Glauben eröffnet.«

Tradition, aber auch Wandel bei den Windsbachern spiegeln sich in der Lorenzer Motette: Die letzte vor dem Jubiläum dirigierte am 28. Januar der Dresdner Peter Kopp, einer von drei Bewerbern um die Nachfolge Beringers als Chorleiter.

Die erste Abendmusik der Reihe fand am 18. Juni 1955 statt, initiiert von Pfarrer Gerhard Kübel und Hans Thamm. Der Gründer des Windsbacher Knabenchors kannte als früherer Sänger im Kreuzchor die Vespergottesdienste in Dresden. Deshalb bot er an, dass die Windsbacher, die anders als die Kruzianer nicht an einer bestimmten Kirche beheimatet waren, regelmäßig in St. Lorenz singen könnten. Und so kurvte der Bus mit Sängern und Chorleiter einmal monatlich über die Dörfer Richtung Nürnberg.
   
Am Samstagabend gab es die Motette, am Sonntagmorgen wurde im Gottesdienst gesungen. Dazwischen übernachteten die Chorsänger bei sogenannten Quartiereltern aus der Gemeinde. »Einmal im Monat aus dem damals sehr ländlichen Windsbach in die große Stadt zu kommen, das war für uns eine tolle Abwechselung«, erinnert sich Dietrich Blaufuß als ehemaliger Windsbacher.

Eng und ziemlich frisch war es schon immer in St. Lorenz, gerade im Winter - und so erlebt es Chorsänger Julian Henkelmann auch heute. Dennoch schätzt der 18-jährige Bass die Motetten in St. Lorenz. Lorenzkantor Matthias Ank, der als Organist die Motettengottesdienste mitgestaltet, bezeichnet sie als »einen großen Schatz für die Gemeinde«.

Und eine alte Dame, die regelmäßig kommt, erklärt: »Einfach wunderbar. Hier fühle ich mich Gott besonders nahe.«


  Weitere Termine der »Lorenzer Motette« im Jahr 2011: 18. Februar, 13. Mai, 21. Oktober, 2. Dezember - jeweils 19 Uhr.

Ute Baumann


.
 

Hallo - ich muß mal wieder etwas loswerden

Letztens hatte ich euch doch von dem Erlenzeisig erzählt. Ihr erinnert euch? Also heute früh - Frauchen war im Bad - da passierte es. Eine ganze Zeit lang, kam der Zeisig weiterhin allein zum Futterhaus. Dann brachte er sein Mädel mit. Die sieht etwas unauffälliger aus.  Sie hat nicht so eine leuchtend grüne Brust.

Das ist so bei den Gefiederten, sagt Frauchen. Weil die Vogelweibchen die Eier legen, aus denen dann die Kinder schlüpfen. Und während sie brüten, müssen sie geschützt sein. Nicht das irgendein Räuber sie entdeckt und die junge Brut einfach auffrisst oder die Eier stiehlt. Also solche Räuber wie Nachbars Katze zum Beispiel. Ich mach so etwas ja nicht. Ja ehrlich, man kann doch keine Kinder essen. Das wäre ja gemein. 

Ich war doch auch einmal ein Kind. Mir graut es bei der Vorstellung, jemand wäre gekommen und hätte mich einfach aufgegessen. Das tut doch bestimmt weh.  Aber wie ist das eigentlich mit den Eiern? War ich auch in einem Ei? Und bin dann geschlüpft? Keine Ahnung. Da muß ich mal in einem schlauen Buch nachschlagen oder im Internet lesen. Das macht Frauchen immer so, wenn sie etwas Neues wissen will.        

Im schlauen Vogelbuch hatte mein Frauchen gelesen, dass der Erlenzeisig immer in Scharen kommt. Heute früh war es endlich soweit. Frauchen staunte und zählte gleich mal durch. Das ist gar nicht so einfach  - das mit dem Durchzählen., müßt ihr wissen. Da draußen am Futterplatz war nämlich ein Gewusel von kleinen  Federknäulchen. Mindestens zwölf Zeisige hüpften dort herum. Im Vogelhaus saßen sie, unten auf der Erde hüpften sie herum und pickten das Futter auf.  Es sah lustig aus. So gern wäre ich mit herumgehüpft. Aber ich durfte nicht. Nur von weitem, auf Frauchens Arm, konnte ich aus dem Fenster sehen. 

Und nun schäme ich mich. Gern erzähle ich es ja nicht. Auch wenn ich sonst sehr gern mal etwas verrate. Also, trotz Verbotes mich im Fenster sehen zu lassen, sprang ich schnell, in einem unbeobachteten Augenblick, auf die Fensterbank. Alle weg. Einfach weg. Ganz schnell waren  die Zeisige davongeflogen. Sie hatten mich gesehen. Nichts, aber auch gar nichts Böses wollte ich ihnen. 

Frauchen meinte, dass sie halt sehr vorsichtig sind und  immer auf ihre Umgebung achten. Sie müssen immer auf der Hut sein, dass  Feinde sie nicht  überraschen können. Also soetwas wie ich. Aber ich ja nicht. Denn mein Essen kommt schließlich aus der Dose - 'ne?! Genau! 

Aber die kleinen Vögel haben ja auch andere Feinde. Große zum Beispiel. Ja große Vögel - Raubvögel. Vor einiger Zeit war ein Sperber hier. Bitte? Ihr wisst nicht, was ein Sperber ist. Man oh man. Hier ist ein Bild.  Der ist auch hübsch.  Nachlesen kann man hier:  "Der Sperber".

Aber er konnte hier keine Beute machen. Denn unser Baum ist so riesengroß und breit in seinem Umfang, dass der Sperber hochkant fliegen mußte. Unsere gefiederten Freunde waren dabei ganz still. Kein Mucks war zu hören. Aber leid tat er mir trotzdem. Schließlich will er ja auch bloß leben und er hatte bestimmt großen Hunger. Ob man ihm vielleicht Dosenfutter hinstellen kann? 

Wisst ihr, viele Menschen machen sich keine Gedanken um ihre Umwelt. Da werden die Scheunen zugemacht, so dass weder Eulen, Sperber noch Falken im Winter darin Mäuse fangen können. Früher war das mal anders. Da gab es offene Fluglöcher. Wahrscheinlich waren die Menschen früher eben klüger, als die von heute. Sagt Frauchen!

Was meine Menschen manchmal so für Themen haben. Ehrlich. Da könnte es mich gruseln. Aber davon ein anderes Mal mehr. Denn jetzt scheint doch tatsächlich die Sonne. Ich werde meinem Frauchen ein wenig um die Beine schnurren und nerven, vielleicht läßt sie mich dann hinaus. Heute war ich schon einmal draußen. Vielleicht klappt es ja noch einmal. Aber nur, wenn sie nicht fort will.

Macht es gut! Bye bye! 
Euer Timmy 
 .

Montag, 14. Februar 2011

Islamismus, nein danke!


Jani's Anmerkung 

... es gibt in Wirklichkeit keinen Islamismus, sondern nur einen fundamentalistisch gelebten Islam. Die Wurzel dessen ist der Koran. Und es gibt nur einen Koran. Der Begriff der Freiheit, der auch im Koran präsent ist - meint hier aber immer nur die Freiheit des Islam.  

Deshalb sollten wir uns hüten, unsere Begrifflichkeiten auf den Islam zu übertragen. Es ist eine andere Kultur, deren Wertesetzung unserer so manches Mal diametral gegenübersteht!  

Verwenden wir unsere Begriffe im Zusammenhang mit dem Islam, suggerieren (beabsichtigt oder nicht) wir unserem Gegenüber, dass im Islam dieselben Regeln gelten wie in unserer Kultur. Das (kann) weckt  ein naives Vertrauen, dass uns sorglos werden lässt. Das aber wiederum,  kann fatale Folgen für unsere Kultur haben.  

von FOCUS-Chefredakteur Wolfram Weimer 

Mubarak ist fort, ob aber aus Ägypten wirklich eine Demokratie wird, bleibt ungewiss. Ganz Arabien wankt auf einem schmalen Grat – fort von den alten Despoten, hin zu neuer Freiheit. Und an den Abgründen dieses zugigen Pfades lauert der islamische Fundamentalismus. Aus den warmen Stuben des Westens geizen unsere Politiker nicht mit guten Ratschlägen. Dabei sehen wir im Widerstand gegen den Islamismus selber eher feige aus.

Nach den Fällen Salman Rushdies und Theo van Goghs wagt kaum noch ein Schriftsteller Kritik am Islam. Auch die Karikaturisten und Kabarettisten haben damit aufgehört, seit dänische Zeichnungen einen Sturm islamistischer Gewalt ausgelöst haben. Inzwischen berichten sogar Lehrer und Universitätsdozenten von systematischen Einschüchterungen durch islamische Vereine, wenn in irgendeiner Disziplin vermeintliche Glaubensfragen tangiert werden. In Großstadtschulen toben muslimische Eltern, falls Mädchen mit Jungen im Sportunterricht turnen, Sexualkunde auf dem Plan steht oder über Israel diskutiert wird.

Im großen Kulturkampf üben wir kleines Zurückweichen. Kruzifixe werden in öffentlichen Gebäuden abgehängt. Nikolaus-, Weihnachts- und Osterfeiern verbannt man bereits aus deutschen Kindergärten. Selbst die Banken beginnen damit, die Sparschweine abzuschaffen, weil sie religiöse Gefühle von Muslimen verletzen könnten. Wir gewöhnen uns an einen asymmetrischen „Dialog der Kulturen“, der darin besteht, dass wir zusehends schweigen, zurück- und hinnehmen, wo die anderen fordern und austeilen. Dabei warnte uns schon Nietzsche: „Übertriebene Toleranz ist ein Beweis des Misstrauens gegen das eigene Ideal.“

Machen wir uns nichts vor: Der kulturelle Dschihad droht nicht nur in Kairo, er droht auch uns und organisiert einen internationalen Kommunikationsraum wie früher linke Spontigruppen an den Universitäten – mit einer subtilen Mischung aus latenter Gewalt, rhetorischer Aggressivität und moralisch aufgeladenen Opfermythen. Es geht ihm nicht um den Dialog, sondern um Stigmatisierung westlicher Werte. Sein Ziel ist es, den vorpolitischen Raum systematisch mit Denk-, Rede- und Kulturverboten zu belegen, bis irgendwann das Gute-Nacht-Gebet unserer Kinder als üble Provokation für den Propheten interpretiert werden kann. So baut sich in der Gesellschaft eine Mauer des Schweigens auf – und nur die Hassprediger in deutschen Moscheen werden ungestört immer lauter.
.
Schon sind Konvertiten, die vom Islam zum Christentum übertreten, regelmäßig mit dem Tod bedroht. Gewalt gegen muslimische Frauen, Zwangsheiraten, Ehrenmorde geschehen mitten in Deutschland. Kurzum: Ohne nennenswerten Widerstand schleicht sich das Totalitäre in unsere Gesellschaft. Man muss nicht gleich dem Pathos Oriana Fallacis („Europa ist nicht mehr Europa, Es ist Eurabien, eine Kolonie des Islam.“) oder dem Furor Alice Schwarzers („Das Kopftuch ist die Flagge des islamischen Kreuzzuges. Diese islamistischen Kreuzzügler sind die Faschisten des 21. Jahrhunderts.“) folgen, um zu erkennen, dass der Dialog der Kulturen auch damit beginnt, mutig die eigene Haltung zu vertreten. Und zwar bei uns selbst.

.
.

Konfuzius sagt ...

.
Nennt das Runde rund und das Eckige eckig  - sonst geht der Staat zugrunde.

Konfuzius
.

Israel und Ägypten

Quelle: A True Obamanation


Der israelische Linkspolitiker Benjamin Ben Eliezer zur falschen Obama - Nahost Politik und der Katastrophe, in die Obama die gesamte Region zieht. Obama - Kritiker sehen in Obamas Politik direkte Parallelen zu Jimmy Carters Fehlverhalten bei der Iranischen Revolution (Januar 1979).


Was wird jetzt aus den ägyptischen Juden ?
Proteste bringen erschreckende Erinnerungen an die Zeit von 1952 zurück.  

Samstag, 12. Februar 2011

Elterngeld jetzt auch für Superreiche

Gewollte Gesetzeslücke? Auch Reiche können das Elterngeld beantragen

08.02.2011

Durch eine geschaffene Gesetzeslücke ist es auch Superreichen möglich, das Elterngeld zu beantragen. Bereits ein juristisches Gutachten hatte darauf hingewiesen, dass das Elterngeld möglicherweise gegen die Verfassung verstößt. Der Grund hierfür ist, dass entgegen des Prinzips von sozialen Leistungen beim Elterngeld diejenigen hohe Zahlungen erhalten, obwohl sie eigentlich nach sozialen Maßstäben diese nicht benötigen. Im Gegensatz dazu erhalten Eltern im Hartz IV-Bezug kein Elterngeld, weil der Mindestsatz von 300 Euro an die laufenden ALG II Regelleistungen angerechnet wird.


Lückenhafte Gesetzesregelungen beim Elterngeld

Die Neuregelungen zum Jahreswechsel in Bezug auf das Elterngeld scheinen zudem lückenhaft zu sein. Eigentlich sollten Eltern, die über einen Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro (bei Alleinerziehenden 250.000) keinen Anspruch auf das Elterngeld haben. Nach Ansicht des Steuerexperten Dr. Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin (FU Berlin) können auch Eltern mit einem Einkommen darüber das Elterngeld möglicherweise in Anspruch nehmen. Der Grund hierfür ist Nichtanrechnung von Einkünften aus Kapitalvermögen. Dazu zählen Kapitaleinkünfte wie Zinsen, Dividenden und Verkaufserlöse von Wertpapieren. Denn die Steuern auf die Kapitaleinkünfte werden seit der Einführung der Abgeltungssteuer von der Bank automatisch mit einem pauschalen Satz in Höhe von 25 Prozent abgezogen und an das Finanzamt weitergeleitet.

Dadurch gehören Einkünfte aus Kapitalerträgen nicht mehr zum steuerpflichtigen Einkommen. So können auch Personen das Elterngeld beantragen, die über ein Jahreseinkommen von 200.000 Euro netto verfügen. Denn die Zinsen für die Kapitaleinkünfte sind schon im Vorfeld abgezogen worden. Das bedeutet, auch wenn die Person pro Jahr real eine halbe Million Euro inklusive der Kapitaleinkünfte verdient, kann er zusätzlich auch noch das Elterngeld beantragen, ohne damit möglicherweise gegen geltende Gesetze zu verstoßen.
Politisch motiviertes Elterngeld
Ob diese Regelung politisch motiviert ist, kann nur vermutet werden. Denn das Elterngeld ist als solches betrachtet eine Umverteilung von unten nach oben, denn wer viel verdient, bekommt auch viel. Anscheinend kennt der Gesetzgeber hierbei noch nicht einmal ein maximale Verdienstgrenze. Reiche Eltern sollen Kinder bekommen, Geringverdiener sollen anscheinend darauf verzichten. Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bis eine entsprechende Verfassungsklage  !!! eingereicht wird. Denn es gibt noch weitere Gründe, warum das Elterngeld gegen den Gleichheitsgrundsatz der Verfassung verstößt. (sb) 

.
.

Beschämend! Jeder achte Zeitarbeiter auf Hartz IV angewiesen

.
Jeder achte Zeitarbeiter auf Hartz IV angewiesen. 
Leiharbeiter verdienen im Schnitt nur die Hälfte

07.02.2011

Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) benötigt jeder achte Arbeitnehmer in der Zeitarbeitsbranche zusätzliche Hartz IV-Leistungen (sog. Aufstockung).

Jeder achte Leiharbeiter benötigt aufstockende Arbeitslosengeld II Leistungen, weil der niedrige Lohn nicht ausreicht, um das Existenzminimum zu sichern. Nach Angaben der Studie seien derzeit rund 92.000 Menschen hiervon betroffen. Damit ist das Risiko zu verarmen bei Zeitarbeitern fünf mal höher, als bei einer regulären Beschäftigung gemessen an der Gesamtwirtschaft.

Zeitarbeitsnehmer mit einem vollen Beschäftigungsverhältnis verdienen im Schnitt nur halb so viel, wie im Durchschnitt andere Vollzeitbeschäftigte. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen aller regulär Beschäftigten lag im Jahre 2009 bei 2805 Euro. Arbeitnehmer in der Zeitarbeit verdienen jedoch nur durchschnittlich 1465 Euro. In Zahlen ausgedrückt verdienen damit Leiharbeiter rund 48,1 Prozent weniger. 10,5 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten in der Zeitarbeit verdienen laut Studiendaten weniger als eintausend Euro Brutto. Gerade einmal 19,1 Prozent der Leiharbeitnehmer verdienen mehr als 2000 Euro. Bei den regulär Vollzeitbeschäftigten kommen hingegen 70 Prozent auf einen Bruttolohn von mehr als 2000 Euro.
Zu den langwierigen Hartz-IV-Verhandlungen und dem Grundprinzip „equal pay“ erklärte,  mahnte der DGB Vorsitzende Michael Sommer am Montag in Berlin: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit erst nach 9 Monaten Leiharbeit zahlen zu wollen, ist kein ernst zu nehmendes Angebot, sondern eine unsoziale Provokation. 
Es ist sehr bedauerlich, dass die Bundesregierung in dieser Frage kein ernsthaftes Angebot auf den Tisch gelegt hat, sondern wieder einmal herum taktiert und die berechtigten Sorgen und Anliegen von hunderttausenden Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern ignoriert.“ Sommer forderte die Opposition auf, sich auf ein solches Angebot der Bundesregierung nicht einzulassen. Hierbei würde die soziale Ungerechtigkeit in der Leiharbeit nur verfestigt werden. (sb)

.

Wir werden dem Diktator Mubarak noch nachweinen


Die Chancen des ägyptischen Präsidenten, politisch noch irgendwie zu überleben oder zumindest ehrenvoll abzutreten, sind geringer als die auf einen Lotteriegewinn. Noch kleiner sind aber die der Ägypter, ihrer Nachbarn und der Europäer, dass sie sich nach dem Ende der Umbruchsperiode zumindest mehrheitlich als Gewinner fühlen werden.

 

Das bevorstehende Ende Mubaraks merkte ich vor 14 Tagen – also noch vor den ersten Demonstrationen – bei einem längeren Gespräch mit einem höherrangigen ägyptischen Diplomaten. Dieser sprach zu meiner Überraschung schon damals von der Ära Mubarak nur noch in der Vergangenheit und schloss schon damals aus, dass Hosni Mubarak von seinem Sohn beerbt werden könnte.

So wie in einer Demokratie eine noch so erfolgreiche Partei irgendwann abgewählt wird, ist es auch bei Diktatoren: Jede politische Uhr läuft einmal ab. Auch wenn Mubarak „nur“ ein autoritärer Diktator war, der lediglich das Machtmonopol verteidigt hat, nicht jedoch wie ein totalitäres Regime auch das Denken, das Privatleben, das Wirtschaftsleben seiner Untertanen komplett zu kontrollieren versuchte.

Die drei Jahrzehnte Mubaraks sind Geschichte. Sie sind aber keineswegs nur negative Geschichte. Denn sie haben für die Ägypter auch eine lange Periode des Friedens bedeutet. Das war nach den davorliegenden ständigen Nahostkriegen ein gewaltiger Wechsel – ein Wechsel freilich, dessen sich der Großteil der heutigen Ägypter auf Grund ihres Alters heute gar nicht mehr bewusst ist. Diese Generation fühlt sich daher dem Diktator gegenüber logischerweise zu keinerlei Dank verpflichtet. Ganz im Gegenteil: Sie macht ihm – neben vielem anderem – das gute Verhältnis zu Israel und den USA zum Vorwurf.

Dennoch war es eine große Leistung Mubaraks, sich weder vom arabischen Nationalismus noch vom islamischen Fanatismus in einen weiteren Krieg gegen Israel schicken zu lassen. Obwohl es für bedrängte Herrscher immer eine bewährte Strategie ist, sich bei inneren Schwierigkeiten gegen einen äußeren Feind zu wenden.

Vieles andere steht aber auf der Negativliste Mubaraks. Letztlich stürzt er über eine Revolte gegen Armut und Arbeitslosigkeit. Wirtschaftlich hat das Land überhaupt nur dank der immensen Geldflüsse aus den USA überleben können. Kairo war nach Israel der zweitgrößte Empfänger amerikanischer Hilfe. Dennoch machten sich immer stärker die negativen sozialen Faktoren bemerkbar:
  • Ein explosives Bevölkerungswachstum, das alle fünf Jahre die Zahl der Ägypter um rund zehn Prozent vermehrt, also um die Größe der österreichischen Bevölkerung;
  • die endemische Korruption;
  • der Rohstoffmangel (der Ägypten zum Unterschied von einigen anderen islamischen Ländern nicht einmal eine mit Petrodollars gekaufte Prosperität ermöglicht);
  • und eine Religion, die ganz offensichtlich der schlimmste Entwicklungs- und Wachstumshemmer in allen Ländern ist, wo sie die Mehrheit hat (selbst bei den im Öl schwimmenden Golfstaaten ist es ja zweifelhaft, ob diese bei Versiegen des Ölstroms auch nur ein Jahr lang ohne Krise überleben können).

Alle vier Faktoren wird es aber auch nach Mubarak geben. So wie es sie in ganz ähnlicher Weise auch in Tunesien nach dem Abgang des dortigen Diktators gibt. Wer glaubt, dass der Sturz eines Potentaten daran etwas ändert, der täuscht sich.

Denn am Ende einer Revolution werden zusätzlich die Kosten des Umsturzes als weitere Last dazukommen: die Zerstörungen der Revolutionszeit; das Ausbleiben der Touristen; das Zögern der Investoren; die offene Frage, ob die USA weiterhin alljährlich so tief in die Geldtasche greifen werden (auf republikanischer Seite gibt es ja viel Kritik an der Auslandshilfe); und die vermutliche Vertreibung eines Großteils auch der mittleren Führungsschicht, welche erst nach einer längeren Übergangsfrist durch eine neue ersetzt werden wird.

Natürlich gibt es in Ägyptens Städten eine Mittelschicht. Diese träumt nun von einer rechtsstaatlichen Demokratie nach europäischem Muster. Eine solche würden wir den Ägyptern auch heftig wünschen. Doch fehlen dem Land und insbesondere den islamischen Zivilisationen ein von den armen und überwiegend ländlichen Massen mitgetragener kultureller Wurzelgrund und eine ökonomische Basis. Nur darauf aber kann sich in aller Regel eine stabile Demokratie entwickeln. Demokratie kann man einer Kultur nur schwer aufpfropfen, wenn sie noch nicht reif dafür ist.

Daher sind drei andere Szenarien für die Zukunft Ägyptens viel wahrscheinlicher.
  1. Die erste Variante: Nach Wochen und Monaten der Turbulenzen, nach ein oder zwei schwachen Übergangsregierungen, wohl auch nach einem chaotischen Wahlgang wird sich ein neuer Diktator an die Spitze setzen, etwa ein starker Mann aus der Armee. Und zumindest anfangs wird er sogar Zustimmung finden, weil sich die Ägypter dann schon längst wieder nach Ruhe und Ordnung sehnen werden, weil sie gemerkt haben werden, dass eine Revolution die Töpfe des Landes nicht gefüllt, sondern noch leerer gemacht hat. Sollte sich der neue starke Mann auch weiterhin an den Friedensvertrag mit Israel halten, sollte er etwas von Wirtschaft verstehen und weniger korrupt sein als die Vorgänger, würde das der Region wieder auf etliche Zeit Stabilität schenken.
     
  2. Die zweite Variante ist wahrscheinlicher: nämlich, dass sich bei Wahlen unter den ungebildeten Massen islamistische Parteien durchsetzen werden. Dabei sollte man weniger an den Iran als Modell denken, sondern an die Schreckensherrschaft der Hamas im Gaza-Streifen, die ja zunehmend totalitäre Züge annimmt. Man sollte nicht vergessen: Die Hamas ist ursprünglich durchaus demokratisch an die Macht gekommen, weil sie weniger korrupt schien als alle anderen Alternativen. Eine solche islamistische Herrschaft würde zweifellos gegenüber Israel und dem Westen viel aggressiver werden; sie würde die vom bisherigen Regime noch tolerierte koptische Minderheit zu Menschen zweiter Klasse degradieren; sie würde die Wirtschaft des Landes noch mehr lähmen; und sie würde auch wohl keine weiteren Wahlen zulassen, bei denen sie wieder abgewählt werden könnte – zumindest keine freien.
     
  3. Es gibt aber eine noch schlimmere dritte Variante: Dass keine politische, religiöse oder militärische Kraft die Kontrolle über Ägypten in die Hände bekommt, dass vielmehr jahrzehntelang bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, dass jede Ordnung zusammenbricht, dass immer wieder ausländische Armeen intervenieren, wenn auch erfolglos. Beispiele für diesen Weg sind etwa Afghanistan oder Somalia.

Europa sollte sich jedenfalls gut anschnallen angesichts dessen, was da auf den Kontinent zuzukommen droht. Dabei haben wir noch gar nicht davon gesprochen, dass Symptome der tunesisch-ägyptischen Krankheit noch in einem Dutzend weiterer arabischer Staaten zu beobachten sind.

PS: Nichts ist so dramatisch, dass es nicht auch Grund zum Lachen gäbe. Den gibt das Verhalten der europäischen Sozialdemokraten: Sie sind seit einigen Tagen die lautesten, wenn es darum geht, die USA als Hauptschuldige an den ägyptischen Zuständen zu beschimpfen, und darum, einen rascheren Umsturz in Ägypten zu verlangen. Dabei verdrängen sie voller Chuzpe die peinliche Tatsache, dass die Staatspartei des Diktators Mubarak bis heute Vollmitglied in der Sozialistischen Internationale ist. Auch jene aus Tunesien war das – bis man sie nach dem Umsturz blitzschnell hinausgeworfen hat. Diese sozialistische Komplizenschaft gegenüber der Mubarak-Diktatur kontrastiert mit der lautstarken Denunziation Ungarns als „auf dem Weg zur Diktatur“ befindlich. Aber sich für irgendetwas noch zu schämen ist ja schon lange keine politische Kategorie mehr.

PPS: Die Sozialistische Internationale hat übrigens auch keinerlei Probleme damit, dass ihr Präsident Giorgos Papandreou heißt, der im Nebenberuf griechischer Ministerpräsident ist. Und uns allen als solcher sehr teuer ist.

Von Herrn Andreas Unterberger

Soll der Staat Nattern an seinem Busen nähren?

Wer sich tatkräftig für Toleranz und gegen Extremismus einsetzt, verdient moralische und notfalls auch finanzielle Unterstützung. Und selbstverständlich gelten diese Werte auch für denjenigen selbst.

Sollte man jedenfalls annehmen. Habe ich auch stets angenommen, bis mir heute zwei Anträge aufgefallen sind, die von der SPD, den Grünen und der Linkspartei im deutschen Bundestag eingebracht worden sind.

Darin heißt es: "Viele Initiativen und Vereine, die sich gegen Rechtsextremismus und für Demokratie engagieren, erhalten und erhielten finanzielle Förderung... Ohne die Förderung des Bundes wären die meisten dieser Projekte nicht durchführbar." Stimmt, denn der Bund ist da nicht kleinlich und lässt sich (besser: die deutschen Steuerzahler) das etliche Millionen Euro pro Jahr an Steuergeldern kosten.

Doch der dicke Hund kommt erst: Es sei "paradox und widersinnig, gerade von diesen Initiativen eine über die allgemeinen Richtlinien bei der Zuwendung von Bundesmitteln hinausgehende explizite Sondererklärung zur Verfassungstreue zu verlangen". Wie bitte? Erst beim zweiten Lesen wird klar: Wer sich "gegen Rechtsextremismus" angeblich oder tatsächlich engagiert, muss seine Verfassungstreue auch dann nicht belegen, wenn er Staatsgelder beansprucht?

Die von der versammelten Linken inkriminierte Erklärung, die der deutsche Staat verlangt, lautet im Original: 

"Hiermit bestätigen wir, dass wir uns zu der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland bekennen und eine den Zielen des Grundgesetzes förderliche Arbeit gewährleisten. Als Träger der geförderten Maßnahmen haben wir zudem im Rahmen unserer Möglichkeiten und auf eigene Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass die als Partner ausgewählten Organisationen, Referenten etc. sich ebenfalls den Zielen des Grundgesetzes verpflichten. Uns ist bewusst, dass keinesfalls der Anschein erweckt werden darf, dass einer Unterstützung extremistischer Strukturen durch die Gewährung materieller oder immaterieller Leistungen Vorschub geleistet wird."

Auf gut Deutsch: Wer Steuergelder bekommen will, sollte gesetzestreu und verfassungskonform sein. Eine absolut verständliche, ja selbstverständliche Fördervoraussetzung – sollte man meinen. SPD und Grüne machen daraus einen "Generalverdacht" und fordern, "die geplante Bestätigungserklärung als Zuwendungsvoraussetzung aus den Richtlinien ... zu streichen und die Vergabe der Zuwendungen ... nicht an eine Unterzeichnung einer solchen Erklärung zu knüpfen."

Doch der Staat will nun mal kein Geld für Extremisten locker machen, die sich in die entsprechenden Initiativen eingeschlichen und diese unterwandert haben. Ein bloßes Hirngespinst realitätsferner Bürokraten? Mitnichten! Inzwischen sind mehrere Wölfe im Schafspelz bekannt, die sich unter dem Deckmantel der Extremismusbekämpfung ein hübsches Häppchen Steuergeld unter den Nagel gerissen haben, die den eigentlichen Sinn dieser Initiativen in ihr Gegenteil pervertieren. Es handelt sich in allen Fällen um Problemfälle aus dem Bereich "islamistischer Extremismus".

Zum Beispiel um Milli Görüs (MG), eine islamische Gemeinschaft, die behauptet, "dass die westliche Gesellschaftsordnung, die Demokratie, die Menschenrechte, die Freiheits- und Gleichheitsrechte nichts wert sind", schreibt der deutsche Verfassungsschutz. In ihrem Manifest steht weiter, dass die "gerechte Ordnung" die "nichtige Ordnung" im Westen überwinden soll. Der deutsche Verfassungsschutz nimmt MG deswegen seit Jahren unter die Lupe.

Die SPD-Politikerin und ehemalige Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan sieht in der Treueerklärung hingegen ein Mittel, mit dem ein "Vorabverdacht und eine Schnüffelmentalität" gegen demokratisch engagierte Projekte und ihre Mitstreiter initiiert werde. Und die Linkspartei ringt sich sogar eine akrobatische Wortschöpfung ab, indem sie von einer "Verdachtskultur" spricht, was immer das sein mag. ("Die so von Seiten des Ministeriums initiierte Verdachtskultur führt zu einer großen Verunsicherung der Projekte und schwächt die Arbeit gegen den Rechtsextremismus vor Ort...")

Nun bin ich sowieso der Meinung, dass diejenigen, die sich nur gegen "Rechtsextremismus" engagieren, zumeist auf einem Auge blind sind. Zumal die rechtsextremistische Gewalt laut Polizeistatistik seit Jahren sinkt, während linksextremistische Gewalttaten drastisch zunehmen. Aber dass die Dreistigkeit auf der Linken nun schon so weit geht, den Nachweis der Verfassungstreue als Gesinnungsschnüffelei zu bezeichnen, schlägt doch dem Fass den Boden aus.

(Frank Walsleben ist ein deutsch-österreichischer Publizist in Berlin.)

.