Samstag, 30. Juli 2011

»Wenn Worte zu Waffen werden«: Norwegen-Attentat als Aufstandsbekämpfung

...

Gerhard Wisnewski

Wieder einmal setzt sich ein schießender Dunkelmann an die Spitze einer politischen Bewegung, in diesem Fall der konservativen oder »rechtspopulistischen«. Wie immer mit verheerenden Folgen ...


Wie ich es hasse, immer recht zu behalten. Na gut: fast immer. Oft. Aber jedenfalls manchmal: »Mit deinen Argumenten wird geschossen«, würde man demnächst Leuten um die Ohren hauen, wenn sie irgendeinen Standpunkt vertreten würden, der zufällig auch von dem Norwegen-Attentäter Anders Breivik vertreten wird, hatte ich in meinem letzten Artikel geschrieben. Und in dem 1500 Seiten starken »Breivik-Manifest« kommen schließlich eine ganze Menge Standpunkte vor. So viele, dass Konservative oder »Rechte« in Zukunft praktisch den Mund halten müssen, wenn sie nicht in einen Topf mit einem Massenmörder geworfen werden wollen.

Und siehe da: Kaum hat der Norwegen-Attentäter die propagandistische Waffe geladen, wird sie auch schon abgefeuert: »Phänomen Rechtspopulismus: ›Aus Worten können Waffen werden‹«, überschreibt die Website der Tagesschau ein Interview mit Anton Maegerle, einem Journalisten der führenden Propagandamagazine Report Mainz und Panorama.

Der Text des Attentäters enthalte »an vielen Stellen rechtspopulistische Argumentationen oder ist sogar direkt aus solchen Quellen kopiert«, wendet sich tagesschau.de an Maegerle: »Rechtspopulistische Parteien und Blogger distanzierten sich zwar entschieden von ihm. Aber inwiefern legen sie die Basis für solche Gewalt?«

Eine schöne Vorlage. Die Antwort von Maegerle kommt denn auch so sicher wie das Amen in der Kirche:

»Sich da im Nachhinein zu distanzieren, ist schlicht und ergreifend ein Witz. Die Gewalt ist in der Rhetorik angelegt, auch in derjenigen der rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen. Wer Hass schürt, muss davon ausgehen, dass dieser Hass irgendwann explodiert. Aus Worten können Waffen werden.«

Das heißt: Wer irgendwelche »rechtspopulistischen« Positionen vertritt, ist praktisch genauso kriminell wie derjenige, der mit solchen Argumenten schießt. Nachträgliche Distanzierungen nützen da gar nichts. Und genauso wie der Besitz physischer Waffen muss demnach auch der Besitz verbaler oder intellektueller »Waffen« wohl bald verboten werden.


Maegerle macht klar, wo die herrschenden Eliten der Schuh drückt und gegen wen sich das Norwegen-Massaker richtet:

»Es gab spektakuläre Wahlergebnisse: die dänische Volkspartei, die Schwedendemokraten, die Wahren Finnen, die Wilders-Partei in den Niederlanden, die Tea Party in den USA. Auch nicht zu vergessen: Die FPÖ in Österreich oder die Schweizerische Volkspartei. In den USA sind zwischenzeitlich zigtausende Personen in einem großen Netzwerk verbunden. Das ist eine Bewegung, die immer größer wird.«

Genau diese Bewegung wird von dem Norwegen-Killer mit seinem »Manifest« umarmt und vereinnahmt. Mit seinen klebrigen ideologischen Tentakeln greift er nach allem »Rechten«, was er finden kann. Schon spüren Europas »Rechtspopulisten« die verheerenden Einschläge: ob Lega Nord, Front National, FPÖ oder Partei für die Freiheit (PVV, Niederlande). »Es erfüllt mich mit Abscheu, dass der Täter in seinem Manifest auf die PVV und mich verweist«, fühlt sich der holländische »Rechtspopulist« Geert Wilders zu erklären genötigt.

Aber das ist kein Zufall, sondern Absicht. Genau dieses Muster haben wir in den siebziger bis neunziger Jahren bei der »RAF« erlebt. Kaum vertrat jemand unbequeme Meinungen, setzten sich die Dunkelmänner der »RAF« an die Spitze der Bewegung und fingen in ihrem Namen zu schießen an. Damit waren diese Meinungen und Bewegungen natürlich nachhaltig kompromittiert.
So etwas nennt man Aufstandsbekämpfung, und auf diese Weise wurde beispielsweise der Aufstand gegen die Treuhandanstalt niedergeschlagen – mit dem »RAF«-Attentat auf den Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder 1991. Wo immer eine gefährliche Protestbewegung auftrat, meldete sich die »RAF«, entweder mit Worten oder mit Waffen – oder mit beidem. Und schon wurde die Protestbewegung zum »geistigen Umfeld« des Terrorismus erklärt und auf diese Weise kriminalisiert und zerstört.

Und zweifellos stehen wir im Zeitalter der Globalisierung, der »Rettungspakete«, der Transferunion, der Einheitserziehung und -bildung, der Gleichmacherei, kurz: der Entstehung der EUdSSR, vor einem neuen Aufstand, diesmal allerdings von rechts: Konservative wie Thilo Sarrazin, Eva Herman und Kirsten Heisig klagten die Auswüchse der neokommunistischen Gesellschaft an, Politiker und Rechtsanwälte wie Peter Gauweiler, Karl Albrecht Schachtschneider und andere klagten vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Euro-«Rettungsschirme«, den Vertrag von Lissabon, die Transferunion und Tornado-Einsätze in Afghanistan.

Und siehe da: Schon wieder klebt ein falscher Prophet viele dieser Standpunkte in einem Pamphlet zusammen und ermordet mit diesen oder ähnlichen Argumenten 76 Menschen (nach derzeitiger Polizeizählung). »Wenn man lange genug hetzt, dann findet man Leute, die zur Tat schreiten«, so der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger laut Spiegel Online.

Nun sind politische Standpunkte allerdings relativ und eine Frage der Perspektive. Wer alles um sich herum per se als »rechtsradikal« erlebt, kann eigentlich nur linksradikal sein. Denn dann ist links von ihm nur noch die Wand. Damit ist die herrschende Ideologie der EU und der ihr angeschlossenen Regierungen auch schon hinreichend beschrieben. Und wenn die EU nun verstärkt den »Rechtsextremismus« bekämpfen will, kann das nur heißen, dass damit alles gemeint ist, was sich rechts von ihrem eigenen Neo-Stalinismus befindet.



.

EU-Marsch in die Haftungsunion: Ende der nationalen Souveränität

..

Christine Rütlisberger

Um den Euro zu retten, bereitet die EU einige Regeln vor, die unsere demokratischen Grundfesten erschüttern. Im Vertragsentwurf steht etwa, dass die EU-Spitzen künftig bei Veruntreuung von Steuergeldern aus dem Rettungsfonds straf- und zivilrechtlich nicht mehr verfolgt werden dürfen.












Als sich die 17 Chefs der Euroländer beim jüngsten Krisengipfel in Brüssel auf eine gemeinsame Strategie zur Rettung Griechenlands und zur Stabilisierung der Eurozone einigten, da herrschte  weithin Erleichterung. Die Medien haben über die Ergebnisse des Treffens gejubelt. In Brüssel sitzen jedoch politische Korrespondenten und nicht wie in London oder Frankfurt erfahrene Finanzjournalisten, die die Tragweite der getroffenen Entscheidungen absehen könnten. Denn mit dem zweiten Hilfspaket für Athen und den beschlossenen Verträgen wird aus der EU eine Transferunion. Es gibt nach dem Willen der EU künftig keine Haushaltssouveränität der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten mehr. Im Klartext: Die Steuerzahler wohlhabender EU-Staaten müssen ohne Widerspruchsrecht jede gewünschte Summe an Brüssel zahlen. Wir nennen die Einzelheiten des Vertragtextes, der es in sich hat.


Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.

.

Donnerstag, 28. Juli 2011

Norwegischer Attentäter ist kein bekennender Christ

.
Oslo/Berlin (idea) - Der mutmaßliche norwegische Attentäter Anders Behring Breivik (32) ist kein bekennender Christ. Er gehört keiner evangelikalen oder pietistischen Gemeinschaft an.

Das teilte der Generalsekretär des Norwegischen Rates für Mission und Evangelisation, Rolf Ekenes (Oslo), dem Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), auf Anfrage mit. Der Rat gehört als nationale Vereinigung zur Europäischen Evangelischen Allianz. Wie Ekenes betont, sei Breiviks schreckliche Bluttat unvereinbar mit christlichem Gedankengut und christlicher Ethik. Wenn er sich als Christ bezeichne, so meine er damit die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kultur in Abgrenzung von einer muslimischen oder anders gearteten. Die Polizei und einige Medien hatten den Attentäter nach dem Anschlag vom 22. Juli auf das Osloer Regierungsviertel und dem Massaker in einem Jugendlager der Jungsozialisten auf der Insel Utöja mit insgesamt mindestens 76 Toten in missverständlicher Weise als „christlichen Fundamentalisten“ beschrieben. Breivik bezeichnete sich zwar selbst als Christ, ist aber Mitglied einer Freimaurerloge und verfolgte laut seines 1.500 Seiten starken Manifests das Ziel einer Revolution gegen die multikulturelle Gesellschaft, den Islam und den Kommunismus. 

Freikirchen: Bluttat ist Gotteslästerung
Kirchen in aller Welt haben die Bluttat des Norwegers einhellig verurteilt. Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland bezeichnet das Massaker als „eine besonders schändliche Form der Gotteslästerung“. Das christliche Gebot der Nächstenliebe gelte ausdrücklich auch den Fremden und verpflichte dazu, den Schwachen und Bedürftigen beizustehen, heißt es in einer Mitteilung der VEF. Diese trete von jeher für Religionsfreiheit im In- und Ausland ein. Dieses Anliegen schließe Gastfreundschaft für Menschen aus anderen Kulturen und Religionen ein. Zur VEF gehören zehn Mitglieds- und vier Gastkirchen mit knapp 290.000 Mitgliedern. Als Präsident amtiert der Präses des Bundes Freier evangelsicher Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten).

.

Interview über Sarrazin

.

"Endlich wurde gesagt, was ohnehin gedacht wurde"

Monika Maron und Nekla Kelek sprechen über Islamkritik nach dem Massaker in Norwegen und über Thilo Sarrazins verhinderten Ausflug nach Kreuzberg.


 Foto: Reto Klar Die Schriftstellerin Monika Maron (l.) und die Wissenschaftlerin und Autorin Necla Kelek (r.): 
Mit "Welt Online" diskutierten sie über Thilo Sarrazin












Im Westen Berlins wohnt die Schriftstellerin Monika Maron, die Sozialwissenschaftlerin und Islamkritikerin Necla Kelek im Osten. Beide veranstalten abwechselnd in ihren Wohnungen Diskussionsabende. Mit Welt Online sprachen sie über Islamkritik und Thilo Sarrazin. 

Welt Online: Thilo Sarrazin wollte ein Jahr nach Erscheinen seines Buches in Kreuzberg mit türkischen Einwanderern reden. Stattdessen wurde er aus dem alternativen Berliner Stadtteil regelrecht vertrieben. Überraschend ist das nicht, oder?


Necla Kelek: Was ist genau passiert? Ein erfolgreicher türkischstämmiger Gastwirt wollte in seinem Lokal mit Thilo Sarrazin über dessen Thesen sprechen. Ein türkisches Paar bemerkt das und empört sich über das Treffen. Nach ihrer Vorstellung darf so etwas in ihrem linksalternativ-anatolischen Dorf Kreuzberg nicht stattfinden. Die selbst ernannten Dorfwächter mobilisierten ihr Kollektiv und machten dem Wirt Angst. Der reagierte wie in einem anatolischen Dorf. 

Er ruft nicht die Polizei, sondern beugt sich dem Druck. Dass selbst ein solch arrivierter Mann es nicht wagt, zu entscheiden, mit wem er in seinem Haus redet, das ist schon überraschend und zeigt, wie weit gewisse Bevölkerungskreise von einer Bürgergesellschaft entfernt sind. 

Monika Maron: Ich habe mit einer Freundin gestritten, die meinte, wenn Sarrazin in Kamerabegleitung nach Kreuzberg geht, muss er wissen, was passiert. Ein paar Idioten gibt es überall, die muss man ja nicht provozieren. Aber was bedeutet das eigentlich? Dass wir in Zukunft unsere Meinung nicht mehr öffentlich äußern dürfen, wenn wir uns in Gegenden mit vorherrschend anderer Meinung bewegen?
Oder dass jemand, dessen Meinung allgemein bekannt ist, wie bei Sarrazin, solche Gegenden gar nicht mehr betreten darf? Was sind das für diktatorische Anmaßungen, die von solchen Gruppen ausgehen? Und ich meine nicht nur migrantische Gruppen, sondern die Kreuzberger Ideologen jeder Couleur. Mich erinnert das alles an die absurden Diskussionen in der DDR. 

Welt Online: Was meinen Sie genau? 

Maron: Ich schreibe gerade an einer Geschichte, in der einem Mann, dessen Buch im Osten nicht erscheinen darf, vorgeworfen wird, dass er doch hätte wissen müssen, dass sein Buch nicht gedruckt wird, wenn er Wörter wie Mauer und Stasi reinschreibt, dass er ja vielleicht sogar gewollt hat, dass es nicht gedruckt wird, weil er lieber Westgeld als Ostgeld haben will. 

Genauso denunziatorisch wird jetzt über Sarrazin und auch über die Filmemacherin Güner Balci spekuliert: Sarrazin will nur noch mehr Bücher verkaufen, und Balci will sich profilieren oder hat andere unedle Motive. (was ich selber denk und tu .... Jani)

Welt Online: Als Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ vor einem Jahr erschien, haben Sie da geahnt, dass es zu einem der erfolgreichsten Sachbücher der Nachkriegszeit würde? 

Maron: Sarrazins Buch habe ich zwei Wochen vor seinem Erscheinen gelesen und habe zwar gedacht, na, das gibt Ärger. Dass es eine Staatsaffäre wird, habe ich nicht geahnt, auch nicht, dass es sich 1,5 Millionen mal verkauft. Aber dass es auf eine aufgeheizte Stimmung trifft und darum viele Interessenten finden wird, war anzunehmen. 

Schon ein halbes Jahr vorher war die Diskussion eskaliert, als in der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ Necla Kelek, Henryk Broder und andere als Hassprediger, heilige Krieger und „Fundamentalisten der Aufklärung“ verteufelt wurden. 

Kelek: Die Debatte, warum die Integration bestimmter Gruppen schiefläuft, die gibt es doch wirklich schon länger. Und es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dabei die islamische Leitkultur auch eine Rolle spielt. Das drückt sich unter anderem darin aus, dass man das Kollektiv, die Familie oder religiöse Traditionen für wichtiger hält als die Rechte des Individuums. 

Die Geschlechtertrennung zum Beispiel ist immer noch Wirklichkeit, und das regt niemanden auf. Mädchen müssen zu Hause bleiben, während die Jungs die Straße beherrschen. Das Problem ist doch, dass wir diese Kinder für die offene Gesellschaft verlieren. Geschlechter-Apartheid ist aber für Grüne wie die Berliner Christian Ströbele und Özcan Mutlu kein Thema. 

Dass das nicht so sein muss, zeigen viele, die sich aus dieser kollektiven Bevormundung lösen. Das haben andere und ich lange vor Sarrazin gefordert. Und es gibt ja auch Erfolge und gute Ansätze. Ausgelöst wurden diese Anstrengungen durch die anhaltende öffentliche Debatte, aber besonders durch den Druck der Probleme. Die lassen sich nicht wegdiskutieren. Das erfahre ich immer wieder bei Gesprächen mit Lehrern, Ärzten, Sozialarbeitern und Polizisten. 

Man erlebt, dass etwas schiefläuft, und will über Veränderungen, die immer Verbesserungen sein sollen, diskutieren. Der Erfolg von Sarrazins Buch ist ein Misstrauensvotum der Bürger gegenüber der bisherigen Einwanderungs-, Sozial- und Bildungspolitik. 

Welt Online: Wird eine öffentliche Debatte jetzt nicht noch schwerer, wo sich nach dem schrecklichen Massaker in Norwegen Stimmen erheben, die Sie und andere zu stigmatisieren versuchen und andeuten, Köpfe wie Sarrazin seien geistige Brandstifter und Wegbereiter rechtsradikaler Gewalttaten?

Maron: Wenn jetzt schon von einer „bürgerlichen Mitte“ gesprochen wird, die einem irren Massenmörder den Boden bereitet hat, kann man wohl davon ausgehen. Auf die Art kann man aber jede nicht opportune oder auch nur nicht genehme Meinung unterdrücken, weil ein Wahnsinniger wie Breivik sich seinen Wahn in allem suchen kann, was an Gedanken durch die Welt fliegt.

Er wird bei Kafka so fündig wie bei Churchill oder Merkel oder sonst wem im Internet. Die Kritik am Islam – also am politischen Anspruch einer Religion, an einem archaischen Rechtssystem, an der Missachtung und Unterdrückung der Frauen – in die Verantwortung für den terroristischen Akt eines Geisteskranken zu nehmen, ist infam.

Wenn morgen ein Irrer ein Atomkraftwerk bombardiert, weil er beweisen will, dass Atomkraftwerke wirklich gefährlich sind, sind dann die Grünen dafür verantwortlich? Wollen wir Abtreibungen verbieten, weil ein anderer Irrer in Amerika Ärzte erschießt, die Schwangerschaften unterbrechen? Will jemand die Kritik am Kapitalismus und an Banken verbieten, weil linke Randalierer nachts Autos anzünden? 

Kelek: Ich bin fassungslos über diesen Terror, und mich bewegt das unendliche Leid der Menschen in Norwegen, wie mich zugleich beeindruckt, mit welcher Würde und Größe man diskutiert und zusammenhält. Leider nimmt die Debatte in Deutschland trotz anfänglicher Zurückhaltung nun wieder bittere Züge an. 

Hier wird immer gleich über Verbote und Schuldige geredet. Jahrelang haben die Parteien das Thema Integration kleingeredet, jetzt versucht man, die Auseinandersetzung mit einer Weltreligion wieder einmal zu tabuisieren. Und stereotyp wird das Kitschbild einer friedlichen multireligiösen Gesellschaft gezeichnet, das angeblich von ein paar unbelehrbaren Panikmachern und Hasspredigern mit Dreck beworfen wird. 

Wieder einmal wird die hohe Kunst des bewussten Falschverstehens wortreich vorgeführt. Und wieder einmal geht es vielen Medien und bis in die Niederungen des Internets nicht um das bessere Argument, sondern darum, den vermeintlichen Gegner vorzuführen, niederzuschreiben, eine Debatte zu verunmöglichen. 

Die Folge ist ein ideologischer und kein sachlicher Diskurs. Was zur Zeit an Verbindungen konstruiert, an persönlichen Beleidigungen, üblen Nachreden, Drohungen gegen islamkritische Stimmen durch die Medien geistert, erfüllt zum Teil strafrechtliche Tatbestände. 

Welt Online: Wir müssen uns nur daran erinnern, wie sowohl die Bundeskanzlerin als auch der Bundespräsident damals versuchten, eine Debatte über die Thesen Sarrazins schon im Vorfeld zu verunmöglichen. Warum diese staatsmännische Intervention? 

Maron: Man hat Sarrazin, und das finde ich nicht nur unmoralisch, sondern auch gefährlich, zur Unperson erklärt. Und damit hat man alle Leute, die ihm partiell oder ganz und gar zugestimmt haben, oder die fanden, er spräche etwas aus, was sie selbst seit Langem beunruhigt, auch zu Unpersonen erklärt. 

Auf der einen Seite wurde das Sprechverbot gelockert, indem man nun über Sarrazin und seine Thesen sprechen musste, andererseits aber wurden Sarrazin und damit auch seinen Sympathisanten die Prädikate rassistisch, rechtspopulistisch und Schlimmeres verpasst. 

Und wer sein Buch gar nicht gelesen hatte oder zu faul war, sich mit seinem Inhalt auseinanderzusetzen, und trotzdem darüber schreiben wollte, der verwendete das Wort, das in dieser Debatte Karriere gemacht hat: krude, Sarrazins krude Thesen. Das Wort krude würde ich zum Unwort des Jahres vorschlagen. 

Kelek: Und dann gibt es noch den inzwischen sehr erfolgreichen Versuch der politisierten Muslime, besonders der Türken und Kurden, die Debatte in ihrem Sinne zu führen. Ich erlebe immer wieder, dass diese Vertreter zu bestimmen versuchen, wie man über sie zu schreiben, wie man über sie zu reden hat. Wer sie kritisiert, ist schnell ein Rassist. 

Sie nutzen aus, dass man sie verstehen und ihnen helfen will. Doch es scheint ihnen eher darum zu gehen, die eigenen Interessen durchzusetzen. Das können die türkischen Nationalisten genauso wie die Vertreter des politischen Islam oder grüne Volksvertreter mit „Migrationshintergrund“. Sie hindern auch ihre eigenen Milieus, die Welt reflektierend und selbstkritisch zu betrachten und als eigenverantwortliche Bürgerinnen und Bürger aufzutreten. 

Welt Online: Wenn Sie versuchen, Sarrazin auf einen Punkt zu bringen, was zugegebenermaßen nicht ganz leicht ist: Was wäre das für Sie? 

Maron: Er diagnostiziert eine verfehlte Sozialpolitik, zu der eine verfehlte Bildungs- und Einwanderungspolitik gehören. Er spricht eben nicht nur über Muslime, sondern allgemein über die Unterschicht, in der Muslime allerdings überproportional vertreten sind. Und mit Unterschicht meint Sarrazin auch nicht Menschen, die wenig Geld haben, sondern ein Defizit an Bildung, Leistungswillen und sozialen Standards aufweisen. Es wird viel Geld ausgegeben, aber es kommt zu wenig und das Falsche dabei heraus. 

Was viele kritisierten bis verspotteten, war die technokratische Art, mit der er Nützlichkeitserwägungen in den Vordergrund stellte, die in Deutschland schnell als Kaltherzigkeit gelten. Dass Einwanderer den Gesellschaften etwas geben sollten, dass sie ihnen etwas schulden, diesen Gedanken kennt man in Deutschland nicht unbedingt. 

Maron: Er ist eben ein Statistiker, er erzählt keine Schicksale, sondern interpretiert Fakten, allerdings zuweilen in einer nicht sehr taktvollen Sprache. Manchmal zuckte man beim Lesen zusammen und dachte: Könnte er das nicht anders sagen? 

Kelek: Aber die Bevölkerung spürte, dass er den richtigen Ansatz hatte. Er wollte eben nicht wieder das Verstehen und Helfen in den Vordergrund stellen, sondern die Eigenverantwortung betonen und die Interessen Deutschlands. Mir fällt auf, dass gerade die Deutschen sich so wenig mit ihrer Gesellschaft identifizieren. Aber eine Gesellschaft muss sich Sorgen um sich selbst machen. Die bürgerlichen Parteien sind herausgefordert, diese Sorgen mit den Migranten zu teilen. 

Maron: Ich glaube schon, dass die meisten in der Tat das Buch gelesen haben. Sicher nicht alle Statistiken, aber doch die Kapitel, die sie besonders interessierten. Frau Merkel hat den Verkauf ganz gewiss beflügelt. Ein Buch, das die Kanzlerin verdammt, ohne es zu kennen, weckt die Neugier. Und der Kauf des Buches war auch eine Abstimmung über die verfehlte Integrationspolitik der Regierung. 

Man konnte kurz nach dem Erscheinen sogar den Eindruck haben, dass die Politiker aller Parteien verstanden hatten, dass sie etwas verändern müssen. Sie verdammten zwar Sarrazin, schienen sich seine Thesen aber zu eigen zu machen. Inzwischen sind wir wieder, wo wir vorher waren: Es geht wieder nur um Bildungs- und Sozialpolitik, die kulturellen und religiösen Traditionen als Quelle der meisten Probleme werden ignoriert, sogar schöngeredet. Bildung allein bewahrt aber nicht vor religiösem Fanatismus. 

Welt Online: Welche Fehler hat Sarrazin gemacht? 

Maron: Ganz sicher war es ein Fehler, in dem Buch die Integrationsprobleme mit der Vererbungs- und Intelligenztheorie zu mischen. Das war unnötig und irreführend. Und nach dem Erscheinen des Buches habe ich immer bedauert, dass jemand, der eine solche Debatte lostreten konnte, danach nicht imstande ist, wirklich in den Dialog zu treten und sein Anliegen so zu verteidigen, dass man ihm folgen will und kann. 

Das liegt aber auch in seinem Wesen, er ist kein Mediengenie, jedenfalls nicht für das Fernsehen, er wirkt eher schroff, selbstbezogen, ein bisschen dünkelhaft. Aber ein Mensch, der so angefeindet ist, die Arbeit verliert, von den eigenen Genossen verstoßen wird, hat es natürlich auch schwer, seine Rüstung fallen zu lassen. Seine Artikel allerdings haben mir gut gefallen. 

Kelek: Man hat die Auseinandersetzung mit seinen Analysen und Thesen sehr schnell personalisiert. Dazu hat er auch beigetragen, und die Debatte wurde teilweise zu einer Pro-und-contra-Sarrazin-Debatte. Ich hätte mir gewünscht, dass er seine politische Erfahrung mehr benutzt hätte, um seine Erkenntnisse auch der SPD und dem politischen Apparat zu vermitteln. Aber das hatte er von Beginn an nicht mehr in der Hand. 

Maron: Ja, aber das ist ja auch nicht sein Job, oder? 

Kelek: Ich war jüngst mit muslimischen Verbandsvertretern im Gespräch, und sie haben sich wieder nur als Opfer dargestellt. Kein Wort darüber, welche Verantwortung sie dafür tragen, was in den Moscheen passiert, wo ein Menschenbild gepredigt wird, das Männern erlaubt, ihre Frauen als Eigentum zu sehen, wo die Söhne zu Wächtern ihrer Frauen erzogen werden, und dies alles von selbst ernannten Hodschas. 

Wo sogar von einer Integration in die „unreine“ deutsche Gesellschaft abgeraten wird! Was dort gepredigt wird, was da für eine Welt herrscht, darüber darf niemand sprechen, schon gar nicht die Deutschen. Die sollen sich mit allem abfinden. Aber auch Muslime müssen Demokratie, Freiheit und Offenheit lernen, denn sonst erodiert die Zivilgesellschaft. Nur Zweifel und Kritik, und nicht Duldung und falsch verstandene Toleranz, führen zu Erkenntnis. 

Welt Online: Hat uns die Debatte über Sarrazins Thesen wirklich weitergebracht, oder machen Sie sich da etwas vor? 

Kelek: Nein, weil es immer noch nicht um Inhalte, sondern um Deutungsmacht geht. Ja, weil er das Thema Integration wie eine Schrankwand auf der politischen Bühne installiert hat. 

Maron: Ich bin froh, dass er das Buch geschrieben hat, denn endlich wurde ausgesprochen, was ohnehin gedacht und gemurmelt wurde, jetzt müssen wir offen darüber reden. Dass eine Sozialpolitik, die bedingungslos gibt, nicht funktioniert, weiß eigentlich jeder. Darum halte ich auch den Ruf nach dem allgemeinen Bürgergeld für Unfug. Das verkennt die menschliche Natur. 

Es wird immer Leute geben, die ehrgeizig sind, die viel arbeiten, weil sie etwas erreichen wollen, weil sie wer sein wollen oder etwas anderes sie antreibt. Und es wird immer Leute geben, die sagen: Na prima, wenn es auch anders geht. Und denen zu sagen, es ist uns Wurst, ob du etwas für die Allgemeinheit tust oder nicht, wir schleppen dich durch, ist verantwortungslos. Das funktioniert nicht. Es funktioniert in gar keiner Menschengruppe und in einem Staat und einer Gesellschaft schon gar nicht.


 .

Dienstag, 26. Juli 2011

Norwegen - ein christlicher Terrorakt ???


Jani's Kommentar

.... also mal ehrlich, wer glaubt denn diesen Blödsinn, dass dieser Typ ein Christ ist? Die Definition eines Psychopathen passt da wohl schon eher. 

Daran sieht man, wie verlogen diese Mainstream-Presse ist. Weder kennen sie die Bibel noch kennen sie Anstand. Sehr wohl aber, wie man die Quote hochtreibt.  Und was passt da besser, als aus diesen kranken Irren einen Christen zu machen. Das ist dann doch mal etwas Neues.
Wenn auf dieser Welt irgendwo Menschen gefoltert werden - verhungern - auf einander gehetzt werden ... wen interessiert es? Das ist doch normal. Aber eben weit weg. Da schaltet man einfach weg und tut so, als wäre alles in Ordnung.
Nun aber ist etwas Ungeheuerliches passiert - direkt vor unserer Nase. Furchtbar - unfassbar - völlig unverständlich. Zudem auch hochgradig dumm. Stellen wir uns doch einfach diese Frage: WEM nutzt es? Wer profitiert davon?  Die Islamkritiker? Die Christen? Oder die, die schon lange die Meinungsfreiheit beschneiden wollen? Im Interesse wessen?
Ich meine, dieser "Mensch" war auf seine Art intelligent - mehr nicht. Ansonsten krank. Psychopath passt da ganz gut. Denn absolut gefühllos. Oder unter Drogen? Ob Alleintäter - wer weis? Wir werden es nicht herausfinden.  
Und für all diejenigen, die gern etwas zusammenkonstruieren - gegen Christen .... fand ich eine gute Übersicht bei Europe-News ....



auch gut-Kopten ohne Grenzen 
.

Norwegen-Attentate: Anschlag auf die konservative Revolution

.

von Gerhard Wisnewski

»Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe«, heißt es in der Bibel. Aber was ist mit den falschen Propheten, die ganz offen als reißende Wölfe auftreten? Zum Beispiel wie der angebliche Einzeltäter, der für die Massaker von Oslo und Utøya am 22. Juli 2011 verantwortlich sein soll? Nun – die Bibel gibt uns den Rat: »An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen«. Und das wollen wir denn auch einmal versuchen ...






Nach den Attentaten von Oslo und Utøya arbeiteten die »Spindoktoren« auf Hochtouren. Medien, Geheimdienste und Desinformanten kämpften um die Lufthoheit über die Diskussion – wie soll man die Anschläge deuten oder »drehen«? War es ein islamistisches Attentat, also eine Ausgeburt kranker Islamistenhirne? Oder war es etwa das Attentat eines Rechtsextremen, also gar eines Islamfeindes? Oder wurde das Feriencamp auf der Insel Utøya zum Ziel des Attentäters Anders Breivik, weil es als »multikulturell« galt?

Medien und Spindoktoren rauften sich wie ein Rudel hungriger Hunde um die propagandistischen Früchte der Anschläge – denn die nutzbare negative Energie aus diesen Gräueltaten ist natürlich enorm. Eilig wurde der Propagandaschirm errichtet, der Hass und die Abscheu bündeln sollte. Nur in welche Richtung man ihn drehen sollte, war noch nicht so ganz klar. Wofür oder wogegen könnte man diese Energien nutzen? Gegen wen könnte man sie richten? Gegen Islamisten, Rechte, Rechtsradikale, Liberale oder Linke? Oder gegen alle zusammen? Und wofür könnten diese Energien sonst noch gut sein? Für neue Sicherheitsgesetze, mehr Schnüffelei und Unterdrückung? Sowieso.

Was bewirkt das Attentat tatsächlich?

Wie gesagt: »An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen«. Was bewirkt das Attentat also tatsächlich? Was, wenn man die Worte sowohl des Täters als auch der Medien einmal beiseitelässt, ist denn die Tat selbst? Wenn man den ganzen propagandistischen Qualm einmal wegbläst, was bleibt dann übrig? Worin bestanden die konkreten Handlungen?

Als Erstes fällt auf, dass es sich nicht um einen Angriff auf die Herrschenden, sondern auf unschuldige Zivilisten handelte. Politiker wurden mehr oder weniger zufällig ausgespart: Der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg war zum Zeitpunkt der Bombenexplosion im Regierungsviertel nicht (mehr) in seinem Büro, und auf der Insel Utøya, wo er am Tag darauf eine Rede halten sollte, war er noch nicht. Der norwegische Außenminister Jonas Gahr Store besuchte das Ferienlager just einen Tag vor den Anschlägen. Aber auch die ehemalige norwegische Ministerpräsidentin und führende Globalistin Gro Harlem Brundtland, die just am Tag des Attentates auf der Ferieninsel einen Auftritt gehabt haben soll, verpasste der Attentäter. 

Er habe sich »verspätet«, sagte der Mann angeblich – also dasselbe Logistikgenie, das über neun Jahre hinweg ganz alleine zwei derartig verheerende Attentate geplant und schließlich auch minutiös ausgeführt haben soll. Nun ja, da bleibt einem freilich nichts anderes übrig, als einfach unschuldige Jugendliche zu erschießen – eh klar. In Wirklichkeit aber stieß das Attentat in eine zeitliche Lücke zwischen all den Politikerbesuchen hinein.

Der technische und der propagandistische Teil

Wie jedes Großattentat ist auch dieses multifunktional. Es verfolgt zahlreiche Zwecke auf einmal. Die mögliche Bestrafung Norwegens wegen seiner Haltung im Libyenkrieg und in der Palästina- und Israelfrage wurden hier und hier bereits erwähnt.



Jugendcamp am Tag vor dem Anschlag: Bestrafung für israelkritische Haltung?

Diese Bestrafung könnte über die Auswahl des Schauplatzes Norwegen angestrebt worden sein. Dagegen spricht jedoch, dass wie gesagt keine Entscheidungsträger und Regierungsmitglieder getroffen wurden. Das Attentat zielte dagegen definitiv auf Zivilisten, und zwar in ihrer unschuldigsten Variante, nämlich hauptsächlich Jugendliche. Die Anschläge richteten sich also nicht gegen die Oberen, sondern gegen das Volk.

Es ist wie bei jedem Attentat eine Trennung zwischen dem technischen und dem propagandistischen Teil vorzunehmen.

Der technische Teil bestand aus:
  • der Herstellung, Platzierung und Zündung von einer oder mehreren Bomben im Osloer Regierungsviertel
  • der planvollen Erschießung von mindestens 68 Menschen
Der propagandistische Teil bestand aus:
  • der Bereitstellung von Propagandamaterial (Facebook-Seiten, Fotos, »Manifest« des Täters, siehe unten)
  • der Auswahl besonders unschuldiger Opfer
  • dem Casting eines großen, gut aussehenden, blonden, blauäugigen und männlichen Täters

Der propagandistische Teil hat die Aufgabe, die darin repräsentierten Symbole (z. B. blonder, blauäugiger Mann) und angesprochenen Themen in die Gräueltat einzubinden und mit ihr in Verbindung zu bringen. Eines der Themen, gegen das sich das »Manifest« des angeblichen Einzeltäters richtet, ist zum Beispiel die »Political Correctness«, also die allgegenwärtige Meinungsdiktatur der herrschenden Kreise und Medien: »Die Political Correctness versucht bei allen Europäern die Uniformität von Gedanken und Verhalten herzustellen und ist daher von Natur aus totalitär«, heißt es in dem »Manifest«.

Der Kampf für »Multikulti« und Political Correctness

Indem diese Meinung nunmehr als die Meinung eines grausamen Attentäters dargestellt wird, wird sie wirksam bekämpft. Denn wer wollte sich nun in Zukunft noch gegen »Political Correctness« aussprechen? Ja, mit dem angeblichen Einzeltäter Breivik wird quasi ein »neuer Hitler« geschaffen, der durch seine Gräueltaten alles ad absurdum führt, wofür er angeblich kämpft: gegen die Political Correctness, gegen Einwanderung,  Familien- und Kulturzerstörung – was auch immer. Der oberste Repräsentant dieser Inhalte ist ab jetzt ein Massenmörder. In Wirklichkeit handelt es sich bei den Attentaten also um einen Kampf für die Political Correctness.

Dasselbe gilt für Breiviks angeblichen Kampf gegen den »Multikulturalismus«. In Wirklichkeit ist das Gegenteil richtig: Während ein blonder, blauäugiger Mann auf der Täterseite steht, werden in den Medien »farbige« Opfer präsentiert – also offenbar Menschen mit »Migrationshintergrund«. Und damit man auch richtig kapiert, was für Monster blonde, blauäugige Weisse sind, wurden als Teil der Propaganda-Operation zahlreiche Porträtaufnahmen des blonden Breivik auf dessen Facebook-Seite gestellt.

Hm – vielleicht hat er das nur nicht mitgekriegt? Vielleicht war der Mann einfach zu dumm, die Folgen seines Handelns zu bedenken? Nicht doch. Denn offenbar verfügte er  in Bezug auf die Organisation des Attentates doch über erhebliche logistische und analytische Fähigkeiten. Während er auf der einen Seite eine Art »dunkles Genie« sein soll, soll er auf der anderen Seite zu dumm gewesen sein, die Auswirkungen des Attentates auf die angeblich von ihm verfolgten Ziele zu bedenken?

Der angebliche Täter selbst ist deshalb nur eine propagandistische Figur, die aus der Sicht der herrschenden Political Correctness toxisches Gedankengut repräsentiert und es selbst durch ihre Taten stigmatisiert. Der Täter selbst verschafft der Political Correctness den größten Sieg, in dem er seine Kritik daran zur Kritik eines Massenmörders macht.

Im Geheimdienstjargon nennt man das »Demagnetize«: Eine bestimmte Meinung oder Ideologie wird ihrer Anziehungskraft beraubt, indem man sie durch bestimmte Operationen »unmöglich macht«. Ab jetzt wartet man auf ein paar Dumme, die genau das sagen, was in dem angeblichen Breivik-Text steht, ohne sich gleichzeitig zu distanzieren. Nach dem Motto: »Mit deinen Argumenten wird geschossen.« Es ist unmöglich, dass der oder die offenbar sehr planungsbegabten Täter das nicht gesehen hat/haben.

Der Katalog der verbotenen Meinungen

Und dann wäre da noch das Konvolut »A European declaration of Independence«. Wagt man sich an die Lektüre dieses »Manifestes« heran, erlebt man eine Überraschung. Konzentriert man sich zuerst auf die formalen Merkmale, fallen neben dem glasklaren Stil auch die fehlerlose Orthografie, Kommasetzung und Grammatik auf. Eine Einzelperson wird dagegen immer Fehler in ihrem eigenen Text übersehen, vor allem, wenn er so lang ist. Ein einzelner Mensch kann kaum sämtliche aktuellen Rechtschreib-, Grammatik- und Kommaregeln beherrschen – auch ein »Rechtschreibprogramm« kann dies nicht. Kurz und gut: Ein formal fehlerloser Text wie dieser kann nicht das Produkt eines Einzelnen sein, sondern muss zumindest eine Redaktion gehabt haben. Zumal – das dürfen wir nicht vergessen – der Mann den Text offenbar nicht einmal in seiner Muttersprache, nämlich norwegisch, sondern in Englisch geschrieben hat.

Inhaltlich sind jedenfalls die ersten Teile, die ich gelesen habe, keineswegs dumm oder wirr, sondern in einem glasklaren Stil geschrieben. Ohne sie zu teilen (!), kann man den Gedankengängen weitgehend folgen und sich damit auseinandersetzen. Und wie man an diesem Satz sieht, spürt man sofort den Zwang zur Distanzierung: Von allem, was dort gesagt wird, muss man sich künftig distanzieren, denn es sind die Äußerungen eines Amokläufers.

Ein Attentat gegen die konservative Revolution

Das Konvolut ist quasi ein Katalog der in Zukunft in der EU verbotenen, weil durch das Attentat stigmatisierten Meinungen. Medien, Politiker und »Sicherheitsbehörden« können sich künftig aus diesem Katalog bedienen und nachschlagen, ob eine bestimmte Meinung nicht bereits von diesem Massenmörder vertreten wurde. Und genau deshalb ist das Konvolut auch so unheimlich lang und (zumindest über weite Strecken) klar formuliert bzw. sorgfältig redigiert: Nämlich damit erstens möglichst viele unbequeme Meinungen erfasst werden und damit zweitens diese Meinungen auch klar zu erkennen und zu identifizieren sind.

 

Das heißt, während das Attentat inzwischen als ein Akt einer konservativen oder »rechten« Revolution dargestellt wird, handelt es sich in Wirklichkeit um einen Akt der Unterdrückung von konservativen Meinungen, also der Konterrevolution. Das Attentat ist ein Anschlag auf die »konservative Revolution«, die in Deutschland zum Beispiel durch Namen wie Thilo Sarrazin, Eva Herman, Kirsten Heisig und andere repräsentiert wird. In Norwegen mag es andere Repräsentanten geben, aber das spielt keine Rolle, da das Attentat als Medienereignis global verbreitet wird. 

Kritik an der Political Correctness, dem Multikulturalismus und anderen modernen Erscheinungen soll unterdrückt werden.  Woraus sich – abseits von weiteren kriminalistischen Betrachtungen – bereits ergibt, aus welcher Richtung die Attentate kamen, nämlich von »oben«.




Montag, 25. Juli 2011

Bio-Bauer trifft auf deutsches Expertentum.

.
Über die Reaktionen auf die Attentate in Norwegen. 


Spätestens seit gestern habe ich ein neues Hobby, das mich komplett ausfüllt: Fremdschämen. Denn während in Norwegen angesichts der Attentate in Oslo und Utøya, die aktuell 92 Todesopfer forderten, Angst und Trauer dominieren, erlebt man hierzulande nicht zum ersten Mal eine Sternstunde des deutschen Expertentums. Das ist natürlich keine atemberaubende Neuigkeit. Allein 2011 machte der Otto-Normal-Experte eine wunderliche Metamorphose durch, musste er doch auf vielen Gebieten (Nahost, Fußnoten, Atomkraft, Antiamerikanismus und Waffenhandel) brillieren. Deshalb kann man erwarten, dass er auch zur Motivation eines psychisch kranken Bio-Bauern viel zu sagen hat. 
.
Der Allround-Spezialist empfindet es natürlich auch nicht als Hindernis, dass das Attentat nicht mal 48 Stunden her ist und selbst die norwegische Polizei keineswegs sicher weiß, was nun in der Psyche Anders Behring Breiviks vorgegangen sein mag. Nein, er versteht dies viel mehr als Aufforderung zum ausgiebigen Spekulieren und Verurteilen. Breivik selbst mutierte dabei innerhalb weniger Stunden vom Gaddafi-Gotteskrieger zum Al-Qaida-Terroristen, wurde zwischenzeitlich als CIA-Agent tituliert und soll mittlerweile nationalkonservativer Rassist sein – so die vorläufige Bestandsaufnahme der deutschen Spezialisten-Liga.
.
Beiläufig in die Runde geworfene Mitleidsbekundungen verleihen dem Experten-Stadl ein Quäntchen Charme, können allerdings nicht über das Ideologie-Battle hinweg täuschen, welches die zweifelhafte Tragikomödie dominiert. Denn was scheren uns ein paar Tote, wenn es doch gilt, den Kampf des Guten gegen das Böse, wahlweise auch zwischen Islamophobie und Islamophilie oder – ganz lapidar – „Links vs. Rechts“, auszufechten? Dass das Schicksal tausender Toter zugunsten des Jahrmarkts ideologischer Eitelkeiten missbraucht wird, ist zwar nichts Neues, aber dennoch bezeichnend. Fukushima-Syndrom lässt grüßen.


Nun ist es bekanntlich so, dass zwischen der Detonation einer Bombe und dem Aufschrei „Islamisten schlagen zu!“ nur wenige Sekunden liegen. Was wiederum völlig nachvollziehbar ist, sofern man bedenkt, dass radikal-islamistische Terroristen in den letzten zehn Jahren zig tausend unschuldige Menschen ins Jenseits befördert haben. Demnach war es zunächst durchaus lustig, die um sich greifende Empörung derer zu beobachten, die Sarrazin für einen Nazi halten und dabei den Kreuzberg-Mob als Ausdruck exotisch-kultureller Bereicherung verstehen.
.
Glühende Terroristenversteher, die die Unschädlichmachung Osama Bin Ladens offensichtlich immer noch nicht verkraftet haben, sprangen sofort für die große Gemeinschaft der Moslems in die Bresche – denn schließlich sei ja allein der Terminus „Islamist“ schon diskriminierend und daher unzumutbar für die zarten Seelchen aller Muslime. So wurde das Attentat in Norwegen zu einer Hetzjagd gegen vermeintliche Rassisten, die lediglich einen durchaus naheliegenden Verdacht äußerten, der sowohl durch die Medien sowie das Bekennerschreiben der Ansar-al-Islam bestätigt wurde. Während norwegische Jugendliche um ihr Leben kämpften, führte der deutsche Antifaschist Debatten über die „rechte Bedrohung“, wobei gemeinhin alles als „rechts“ gilt, was entweder in der Bundeswehr aktiv ist oder die CSU wählt.
.
Wie groß war da doch die Erleichterung, als Norwegen funkte, dass der verdächtigte Anders Behring Breiviks nun tatsächlich ein brutaler Ausländerhasser gewesen sein soll, noch dazu „rechts“, nationalistisch und christlich. (Die Tatsache, dass Breivik allerdings willkürlich um sich ballerte und nicht etwa eine Moschee sprengte, wird geflissentlich übersehen.) Wasser auf die Mühlen all jener, die es natürlich gleich gewusst haben wollen und nun erst recht gegen die NPD und PI-News auf die Straße gehen sowie ein umfassendes Redeverbot für Wilders und Sarrazin fordern. Die Wurzel allen Übels sei nun die Islamkritik – sobald der Brandstifter schweigt, wird alles gut. Überflüssig zu erwähnen, dass mittlerweile schon die ersten Moslems eine umfassende Entschuldigung von Medien und Gesellschaft fordern. Was natürlich ein bisschen dreist ist, da hier überwiegend der Islamist und nicht etwa der Döner-Mann vom Hauptbahnhof verdächtigt wurde - und dies nicht völlig zu Unrecht. Dass hier nun erneut das Attentat zugunsten der „muslimischen Ehre“ instrumentalisiert wird, ist natürlich pietätslos, geht allerdings in der Flut jener Nachrichten unter, welche die „rechte Gefahr“ thematisieren und aus gegebenen Anlass eiligst aus dem Archiv gekramt wurden. Allen voran natürlich die SPON-Redaktion, die sich zwar stets zu einer „Blond, blauäugig, skrupellos“-Schlagzeile hinreißen lässt, jedoch aus Rücksicht auf die Gefühle der Moslems niemals „Schwarzhaarig, braunäugig, mörderisch“ titeln würde.

Am anderen Ufer vereinigen sich hingegen schon all jene, die den Attentäter „irgendwie verstehen können“. Die Riege der überzeugten Neo-Nazis macht ihrem Ruf alle Ehre und applaudiert dem mutigen Bio-Bauern munter zu, da dieser angesichts der Auswüchse einer Multikulti-Gesellschaft „hilfsbereit und konsequent“ gehandelt hätte. Parolen, die man normalerweise nach erfolgreichen Attentaten auf der Straßen von Bagdad, Riad oder Gaza-Stadt vernimmt. Indes melden sich auch ein paar Hobby-Juristen zu Wort, die sich mildernde Umstände bei der Urteilsfindung wünschen – denn schließlich habe der junge Mann, der in Oslo wohl ständig Massen von Türken und Arabern ausgesetzt gewesen sein muss, lediglich „im Affekt“ gehandelt.
.
Auch anderswo drängt sich ein Eindruck auf, wonach manch einer wirklich ein bisschen enttäuscht ist, dass nur ein schnöder Biobauer aus Oslo, und nicht etwa der fanatische Islamist aus Pakistan für das Blutbad verantwortlich ist. Auch in solchen Kreisen wird fleißig Ursachenforschung betrieben – und letztlich stellt man fest, dass sowohl „der Islam“ als auch die verfehlte Integrationspolitik die Wurzel allen Übels sein sollen. Während der eine schon von der „Unterjochung Europas durch die Moslems“ phantasiert, plärrt der nächste lautstark „Türken raus!“. Deswegen sind viel mehr alle anderen, nur nicht der blonde Bio-Bauer selbst Schuld – denn der hat ja „irgendwie legitim gehandelt“.
.
Lustig ist, dass nun ausgerechnet diejenigen implizit den Terrorismus als angemessenes Mittel verharmlosen, die sich sonst als „Vertreter der Aufklärung“ profilieren und deshalb auch die Rückständigkeit des Islams kritisieren. Terror im Namen der Aufklärung? Klasse Idee. Ebenso amüsant wie die Tatsache, dass es genau diese Experten sind, die zurecht ein Ende der Täter-Opfer-Umkehrung fordern, nun aber in Breivik ein Opfer der ausufernden Multikulti-Gesellschaft sehen.

Und so avanciert das deutsche Expertentum zum Protagonisten einer Tragikomödie, die ihresgleichen sucht. Linke und Rechte ziehen in die Schlammschlacht und demonstrieren dabei exakt die selben Denk- und Argumentationsmuster, ohne es überhaupt zu bemerken. Stille Anteilnahme sowie Mitleid mit den Opfern und deren Angehörigen scheinen ganz offensichtlich eine Zumutung zu sein, die der jeweilige Verfechter des Guten nicht auf sich nehmen mag. Er will nicht schweigen, er will ideologisieren, und zwar jetzt auf der Stelle, unabhängig von all dem Leid, das Norwegen heimgesucht hat.
.
Der vermutlich rechtsextreme Biobauer steht einzig und allein in der Verantwortung, genauso wie der angeblich verzweifelte Hamas-Bomber im Gazastreifen. Und ebenso wie der islamistische Gotteskrieger hat auch der Attentäter aus Norwegen Probleme – zum einen psychisch, zum anderen mit der westlich-demokratischen Gesellschaft, in der wir leben. Dieses Merkmal eint alle Fanatiker, die auf unschuldige Menschen schießen, um so ihre wie auch immer gearteten Ziele zu erreichen. Deshalb ist es vorerst völlig irrelevant, ob der Täter nun blond oder schwarzhaarig war bzw. an Allah, Gott oder die Müllabfuhr glaubt – denn das derlei Attentate sich niemals völlig verhindern lassen, ist und bleibt Fakt. Und nachdem das Gros der deutschen Experten offensichtlich nicht erkennen will, dass ausnahmslos jede Art von Extremismus – egal ob links, rechts oder islamisch – zu verurteilen ist, muss man sich vermutlich auch weiterhin fremd schämen.

 .
 .
Kommentar dazu 

Dicker Onkel hat gesagt
Es gibt interessante Informationen, von denen man noch nicht weiß, wie sie einzuordnen sind:
 
Nur so gefragt. Keine Verschwörung. Neugier, was daraus wird.
.

Sonntag, 24. Juli 2011

Mystik

.
Mystik - ein anderes Wort für Hochsensibilität?! (Jani's Gedanke)

Geistliches Leben im Sinne der Mystik ist Entrückung in eine andere Welt. Aber sie ist zugleich konkrete Weisung an einen bestimmten Auftrag. Mystik ist Warten und Empfangen, und sie ist eine ungeheure sozialrevolutionäre Kraft. Mystik ist Kritik jedes organisierten und zugleich die Lebenskraft jedes wirklichen Christentums. 
Mystik ist ein Weg des Menschen in seine eigene Seele, sie ist gleichzeitig der Weg, der den  Menschen wirklich aus seiner Verschlossenheit in die Freiheit führt. Mystik verzichtet auf alle einfachen Deutungen des Menschenschicksals und -auftrags.

Die Mystiker sagen: Vergiss, was du selbst leidest. Steh auf und steh denen bei, die zu leiden haben. Tritt denen entgegen, die die Verhältnisse so bestimmen, dass sie Leiden erzeugen. Widerstehe der Gleichgültigkeit und Phantasielosigkeit derer, die alles so weiterlaufen lassen möchten, wie es läuft. Du bist niemanden Gehorsam und Ehrerbietung schuldig als Gott allein.

Und in allen Jahrhunderten gilt ebenso wie heute: Wer Wege der Mystik zur Irrlehre erklärt, aus welchen Gründen auch immer, sollte wissen, dass er damit in eine furchtbare Gesellschaft von Rechthabern, Gewaltherrschern, Blutrichtern, Folterknechten, Inquisitoren und sonstigen religiösen und anderen Gangstern gerät.  

entnommen aus "Dornen können Rosen tragen - Mystik, die Zukunft des Christentums" von Jörg Zink


  Für das Verdrängen der Highly Sensitive Persons bezahle jede Gesellschaft einen hohen Preis. „Die Krieger und Herrscher brauchen uns, damit wir sie vor ihren oftmals zu impulsiven Entscheidungen schützen."
Vergleich
 .

Samstag, 23. Juli 2011

Der holistische Denker und seine Probleme


.
So werden mittelmäßige Köpfe 
nie etwas Großes leisten,
es sei denn in der Mathematik

Artur Schoppenhauer

Schoppenhauer hasste Mathematik genau wie Goethe. Auch Einstein sagte: "Seitdem die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr." Das klingt wohl lustig aus dem Mund eines Genies, ist aber ziemlich ernst gemeint...... 



.

Motivation / intrinsische

 .
"Wenn Du ein Schiff bauen willst,
so trommle nicht Männer zusammen,
um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
die Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu vergeben
sondern lehre die Männer die Sehnsucht
nach dem endlosen weiten Meer!"



Antoine de Saint-Exupèry


Sehnsucht nach der Ewigkeit
Sehnsucht nach der
.

Zwischenwände

Chinesisches Zeichen 'Taiji' für 'die großen Gegensätze'


Der Unterschied zwischen den meisten anderen Menschen und mir liegt darin, dass bei mir die Zwischenwände durchsichtig sind.

Das ist meine Eigentümlichkeit.
Bei anderen sind sie oft so dicht, dass sie nichts dahinter sehen und darum meinen, es sei auch nichts da.

Ich nehme die Vorgänge des Hintergrundes einigermaßen wahr, und darum habe ich die innere Sicherheit.

Wer nichts sieht,
hat auch keine Sicherheit und kann keine Schlüsse ziehen, 
oder traut den eigenen Schlüssen nicht,
ich* weiß nicht, was es ausgelöst hat, 
dass ich den Strom des Lebens wahrnehmen kann. 


Carl Gustav Jung

.

Worte zum Tag

.
Es ist besser, in Ehren zu versagen
als durch Betrug erfolgreich zu sein.

Sophokles
griechischer Dichter


.

Dienstag, 19. Juli 2011

Worte zum Tag

.

Wie der stille See seinen dunklen Grund 
in der tiefen Quelle hat,
so hat die Liebe eines Menschen 
ihren rätselhaften Grund in Gottes Licht.

Søren Kierkegaard, dänischer Mystiker & Schriftsteller

.

Montag, 18. Juli 2011

Irrlehrer und Antichrist

 .

Christliche Kirchen: Gemeinsamer Verhaltens-Kodex für Mission

"Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche" – das ist die Kernthese eines „Leitfadens für christliche Mission“, der heute im Ökumenischen Zentrum Genf unterzeichnet und der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Damit wurde erstmalig in der Kirchengeschichte ein Dokument gemeinsam vom Vatikan, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der Weltweiten Evangelischen Allianz verabschiedet.1

Nun ist es doch endlich soweit! Auch die Weltweite Evangelische Allianz hat sich jetzt mit dem Einstieg in den „Interreligiösen Dialog“ von der Exklusivität der Bibel verabschiedet. Sicher jedoch, ohne die Basis in diese Entscheidung einzubeziehen.

Man spricht zwar noch etwas fadenscheinig von Mission, aber die Evangelische Allianz drückt jetzt doch mit diesem Schritt aus, dass der christliche Glaube, besser, der „Glaube an das Heil allein in Jesus Christus“ nicht mehr gültig ist. Jesus Christus ist nicht länger mehr „der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

Das Heil ist in „allen“ Religionen zu finden, so ist es dem Interreligiösen Dialog zu entnehmen. Alle Religionen gelten als gleichwertig! Es gibt keine absolute Wahrheit mehr – das Wort von Paulus – dass nur in „Jesus Christus das Heil“ zu erlangen ist – ist beiseite geschoben. „Einheit in der Vielfalt“: Das ist auch das Schlagwort der „DEA“!

Wahrheit und Einheit finden sich in der Vielfalt der Religionen.
Als sehr aufschlussreich ist in dem Buch „Die sanfte Verführung“, von Constance Cumbey Folgendes erwähnt:
„Der Ausdruck „Einheit in der Vielfalt“ wurde von der führenden Esoterikerin Alice Ann Bailey geprägt; er war ihr von dem Tibeter eingegeben worden. Der Ausdruck ist ein bekanntes New-Age Signalwort.“
Der Tibeter wird im selben Buch näher beschrieben. Er ist ein Meister aus dem Jenseits (ein Dämon): Djawal Khul. A. A. Bailey hasste das Christentum, bzw. den Christus und Gott der Bibel. Sollte es nun ein reiner Zufall sein, dass ausgerechnet die Evangelische Allianz dieses Schlagwort „Einheit in der Vielfalt“ nicht nur als Buchtitel herausgegeben, sondern auch als Programm für sich formuliert hat?2

Mission ist somit im Grunde überflüssig geworden. Da helfen auch nicht die beschönigenden Worte von Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, der mit Kardinal Jean-Louis Pierre Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog übereingekommen ist. Dies soll nun kein Kompromissdokument sein, so Schirrmacher. Aber was ist es denn dann? Die Verbreitung der frohen Botschaft, dass Jesus die Rettung für alle Menschen ist, die an Ihn glauben, ist also nicht mehr nötig. Es gibt keine Sünder mehr. Niemand ist von Gott getrennt. Wir kommen alle in den Himmel! Mutter Teresa hatte das Ziel, aus einem Moslem, Hindu oder Buddhisten einen besseren Gläubigen seiner Religion zu machen.

Wer also soll nun überhaupt noch missioniert werden, oder was bedeutet eigentlich noch Mission unter diesen Prämissen?

Wohin der Kurs geht, wird deutlich, wenn man die Botschaften von Kardinal Jean-Louis Pierre Tauran liest, die er zu hinduistischen Götterfesten, religiösen buddhistischen Feiern oder zum Ende des islamischen Ramadan im Namen des Papstes übermittelt.3

In diesen Religionen werden die verschiedensten Gottheiten verehrt und angebetet, keinesfalls jedoch der Gott, welcher der Vater Jesu Christi ist. Ist diese neue Botschaft wohl der Aufbruch in die „Neue Welt“, der NWO?

Der Interreligiöse Dialog wird auch von der Freimaurerei, den Rotary- und Lions Clubs vertreten und gefördert. Einer ihrer bekanntesten Befürworter ist der katholische Prof. Dr. Hans Küng von der „Stiftung Weltethos“. Er setzt sich mit großem Eifer für den Interreligiösen Dialog ein. Küng ist selbst Mitglied im Rotary-Club Reutlingen-Tübingen-Nord. Er erhielt 2007 den Kulturpreis der deutschen Freimaurer. Ebenso sind zahlreiche evangelische und katholische Bischöfe und Leiter für ihre Mitgliedschaft in diesen Vereinigungen bekannt. Nicht vergessen werden sollte auch, dass die EVANGELISCHE ALLIANZ unter anderem von Freimaurern im Jahre 1846 in der „Freemason’s Hall“ in London gegründet wurde.4
Unter das große Dach der religiösen Toleranz gebracht, sollen nun:
  • Judentum
  • Christentum
  • Islam
  • Hinduismus
  • Buddhismus
  • Konfuzianismus
  • Daoismus (Taoismus)
  • Ahnenkult
Papst Benedikt der XVI führte aus:
„Sagen wir, der Ahnenkult findet seine Entsprechung in der Gemeinschaft der Heiligen, dem Fegefeuer. Die Heiligen sind nicht nur diejenigen, die heilig gesprochen worden sind, sondern all unsere Verstorbenen. Und so verwirklicht sich im Leib Christi auch das, was der Ahnenkult nur erahnte. Und so weiter. So gibt es eine tiefe Begegnung, die wirklich Anlass zur Hoffnung gibt. Und auch der Interreligiöse Dialog wächst“. (Apostolische Reise nach Kamerun und Angola 17.-23. März 2009)
Im Katholizismus werden ja tatsächlich die Toten im Gebet angerufen.
In seine Ansprache an die Muslime hebt der Papst hervor:
„Alle (Christen und Muslime) glauben an den einen, barmherzigen Gott, der am Jüngsten Tag die Menschen richten wird“: (vgl. II. Vat. Konzil, Konstitution Lumen gentium, 16). (Nach Johannes Ramel)
Fritz Lobinger (* 22. Januar 1929 in Passau war von 1986 bis 2004 katholischer Missionsbischof von Aliwal in Südafrika.5
Er stammt aus dem Bistum Regensburg und ist seit 50 Jahren in Südafrika tätig; er weiß, wie sehr die Bevölkerung mit ihren Kulten verbunden ist. 95 Prozent seiner Diözese sind Afrikaner. Im Grunde habe die katholische Kirche lange zu viel Angst vor den Ahnen gehabt.
Radio Vatikan 18/08/2006 – Südafrika: Bischofserklärung (Lobinger) zum Ahnenglauben:
"Jetzt bauen wir in viele Gottesdienstveranstaltungen eine Anrufung an die Ahnen ein, oder auch bei großen Zeremonien bauen wir das rituelle Ausgießen von Bier auf die Erde für die Ahnen offiziell in unserer eigenen Anwesenheit ein. Wir möchten es dem afrikanischen Christen leicht machen, dieses Ahnenvertrauen und das Gottvertrauen zu verbinden."6
So sieht also der „Interreligiöse Dialog“ in Wahrheit aus. Was soll bei der Evangelischen Allianz eigentlich noch evangelisch sein? Die „Evangelische Allianz“ sollte ich besser gleich umbenennen, entweder in „ÖKUMENISCH- KATHOLISCHE ALLIANZ“ oder gar in „NEW WORLD ALLIANZ“.

"Interreligiöses Gebet"- "Multireligiöses Gebet" - Gebet der Religionen"

Pfr. Dr. Johny Thonipara, Beauftragter für Entwicklung und Partnerschaft Asien Zentrum Ökumene der EKHN. Er schreibt zum Gebet der Religionen:
„Das Gebet der Religionen soll eingebettet sein in einen bereits bestehenden Interreligiösen Dialog. Es ist vorteilhaft, wenn sich vor einem geplanten Gebet Angehörige der beteiligten Religionen durch Begegnungen und Gespräche gegenseitig bereits kennen lernen konnten und schon vorher an den Gottesdiensten, Festen, Riten und Feiern der anderen Religion teilgenommen haben. Solche Anlässe sind ausgezeichnete Gelegenheiten, das Verständnis füreinander zu vertiefen. Daraus kann Vertrauen erwachsen, welches eine optimale Voraussetzung ist.
Siehe auch „Who is Who in der Ökumene“
So sieht also der „Interreligiöse Dialog“ in Wahrheit aus. Von der Evangelischen Allianz mit ihren so zahlreichen Mitgliedsorganisationen, sollte sich wer Jesus nachfolgen will, geflissentlich fernhalten! „Evangelische Allianz – quo vadis“?
Baldur Gscheidle Juli 2011

  1. http://www.pro-medienmagazin.de
    http://christlicher-gemeinde-dienst.de
  2. Werner Beyer „Einheit in der Vielfalt“
  3. http://www.vatican.va
  4. http://christlicher-gemeinde-dienst.de
  5. http://de.wikipedia.org
  6. http://www.podcast.de
  7. http://www.zoe-ekhn.de
  8. http://www.zoe-ekhn.de


Jani's Kommentar:
Die Bibel 2. Petrus 2,1  sagt uns ganz klar, was richtig ist

Gottes Gericht über die Irrlehrer

Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat; die werden über sich selbst herbeiführen ein schnelles Verderben.
Und viele werden ihnen folgen in ihren Ausschweifungen; um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.
Und aus Habsucht werden sie euch mit erdichteten Worten zu gewinnen suchen. Das Gericht über sie bereitet sich seit langem vor, und ihr Verderben schläft nicht.
Denn Gott hat selbst die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hölle gestoßen und übergeben, damit sie für das Gericht festgehalten werden; 
und hat die frühere Welt nicht verschont, sondern bewahrte allein Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben andern, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte;
und hat die Städte Sodom und Gomorra zu Schutt und Asche gemacht und zum Untergang verurteilt und damit ein Beispiel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden;
und hat den gerechten Lot errettet, dem die schändlichen Leute viel Leid antaten mit ihrem ausschweifenden Leben.

1Joh 2,18 ....Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. 
1Joh 2,22 ....Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet.
1Joh 4,3 ....und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.
2Joh 7 ....Denn viele Verführer sind in die Welt ausgegangen, die nicht bekennen, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist.


Johannes 14
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. 
Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

1. Johannes 3,10
Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Kinder bleiben in ihm und können nicht sündigen; denn sie sind von Gott geboren. 
10 Daran wird offenbar, welche die Kinder Gottes und welche die Kinder des Teufels sind: Wer nicht recht tut, der ist nicht von Gott, und wer nicht seinen Bruder lieb hat. 

Um es einmal ganz einfach auf den Punkt zu bringen:

Der Geist Jesu Christi führt in die Liebe: ( leider haben wir im Deutschen nur den einen Ausdruck für Liebe. Gemeint ist aber A g a p e ....bedeutet nicht direkt jene Art der Liebe, die im deutschen Sprachgebrauch üblicherweise mit dem Begriff „Liebe“ verbunden wird, sondern vielmehr eine spirituelle und „metaphysische“ Verbindung zwischen Menschen. Bei Agape handelt es sich nicht um (exklusive) partnerschaftliche Liebe, sondern um eine (inklusive) gemeinschaftliche Liebe. Diese Liebe kann auch die brüderliche Zurechtweisung beinhalten...) und nur die Liebe ist in der Lage, allen Menschen gerecht zu werden.
Gibt es diese Definition der Liebe in irgendeiner anderen Religion / Ideologie? Nein! Gibt es dann einen Weg außerhalb Jesus Christus? Nein! 

.
.