Freitag, 30. September 2011

Mediale moderne Hexenjagd gegen Pastorin

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Wir mögen sie. Wir wissen, dass sie keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Die Medien behandeln sie wie eine Verbrecherin. Nein halt, jeder Massenmörder erhält größtmöglichden medialen Schutz, wird unkenntlich gemacht, seine Privatsphäre geschützt. Sie, die seit Monaten nicht mehr für PI geschrieben hat, die nichts getan hat, erhält diese Rechte nicht. Sie nicht und die Macher von PI auch nicht. Mit illegalen Methoden werden Anonymitäten aufgedeckt und die Macher von PI an den Pranger gestellt. Die Jounalisten sind dabei Ankläger und Richter zugleich. Und sie haben vor allem ein Opfer: Christine Dietrich!

Es ist eine moderne Hexenjagd, was sich derzeit abspielt. Mit einer Ausnahme: der WELTWOCHE aus der Schweiz. Im sozialistischen Einheitsbrei der Medien nimmt sie eine Ausnahmeposition ein. Wir bringen den ganzen, eigentlch nur Abonnenten zugänglichen, Text, und die WELTWOCHE möge uns verzeihen:
Der Startschuss kam aus Deutschland. Am 14. September brachte die Frankfurter Rundschau einen umfangreichen Artikel über den deutschen Blog «Politically Incorrect (PI)». Unter dem Titel «Im Netzwerk der Islamfeinde» blies das linke Blatt zum Angriff auf die unabhängige und populäre Gegenstimme aus dem Internet. Die Vorwürfe waren massiv. Von «Volksverhetzung» und «Rassismus» war die Rede – beides Straftatbestände. Die Macher des Blogs arbeiteten «hochkonspirativ an der Verteufelung einer ganzen Glaubensgemeinschaft», schrieb die Zeitung weiter. «PI» biete «Gewaltverherrlichern und Rassisten, deren Weltbild dem des norwegischen Massenmörders Anders Breivik ähnelt, ein Forum».
Besonders im Visier stand eine bis dahin unbekannte, unbescholtene junge Frau aus dem Kanton Bern: die reformierte Pfarrerin Christine Dietrich aus der Seeländer Ge­meinde ­Siselen-Finsterhennen. Die angeblich «anti­muslimische Predigerin» nehme im «Netz der Islamfeinde» eine führende Posi­tion ein.
Die fulminanten Vorwürfe wurden in der Berliner Zeitung nachgedruckt und auch von Schweizer Medien wiederholt. «Berner Pfarrerin nimmt im Netz der Islamfeinde eine zen­trale Rolle ein», echote der Tages-Anzeiger. Seither steht Christine Dietrich im Fokus des öffentlichen Interesses.
Was ist dran an den Beschuldigungen? Was hat die Berner Pfarrerin gesagt und geschrieben? Ist sie tatsächlich eine «Islamhasserin», die mit kaum zitierfähigen Beschimpfungen aus der untersten Schublade wie «Talibanfurzer» und «Arschlochbeter» um sich wirft, wie der Tages-Anzeiger suggerierte?
Die Weltwoche hat die umstrittene Pfarrerin besucht. Der Kontrast zur medialen Aufregung könnte kaum grösser sein: Siselen ist ­eine beschauliche Bauerngemeinde im Berner Seeland. Das Pfarrhaus liegt direkt an der Hauptstrasse, von der Kirche bietet sich ein idyllischer Blick auf Mais- und Gemüsefelder. Nur selten fährt an diesem Morgen ein Auto oder ein Traktor vorbei. Das Gebäude hat etwas Schlossähnliches. Es handle sich um ein ehemaliges Kloster, erklärt die Hausherrin später im Gespräch. Pudel Romeo muss derweil im Nebenzimmer warten.
Christine Dietrich ist eine robuste Erscheinung, mit ihrem blondgebleichten Zopf erinnert sie an Frauenfiguren des Berner Malers Albert Anker. Doch der Medienrummel und die massiven Vorwürfe setzen ihr zu. Sie sei «ein bisschen durch den Wind», sagt sie. Man sieht es ihr an.
Für die 36-jährige Pfarrerin steht einiges auf dem Spiel. Die Medienberichterstattung ist das eine, die Reaktion der Kirchenoberen das andere. Am Donnerstag vergangener Woche beschloss der Synodalrat der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn eine externe Untersuchung gegen Dietrich. Das kommt höchst selten vor und nur bei Verdacht auf schwere Verfehlungen (meist Pädophilie).
Über zwei Stunden dauert das Gespräch mit der angeschossenen Pfarrerin. Was sie sagt, klingt durchaus vernünftig. «Dass ich eine Rassistin und Brandstifterin sein soll, verletzt mich sehr», sagt Christine Dietrich. «Ich bin überzeugt, nie Hass geschürt zu haben.» Ihr publizistisches Engagement verstehe sie als Fortsetzung der «Verkündigung» mit anderen Mitteln. Im Internet könne sie ein viel grös­seres Publikum erreichen als von der Kanzel.
Die Wurzeln ihrer schreiberischen Tätigkeit liegen in der Auseinandersetzung mit Israel. Sie habe festgestellt, dass die Medien oft einseitig und «nicht ganz fair» über den Judenstaat berichteten. Sie bereiste das Land mehrfach, knüpfte Kontakte, führte Interviews mit israelischen Politikern und Intellektuellen.
Mit kaum verhohlenen antisemitischen Untertönen kritisiert die Frankfurter Rundschau diese Verbindungen. Den «PI»-Autoren wirft die Zeitung vor, «sattsam bekannte ‹Islamkritiker› wie Ralph Giordano oder Henry M. Broder» zu kennen. Broder, unter anderem Kolumnist der Weltwoche, hat ein Buch über die westliche Lust am Einknicken und die Selbstzensur hiesiger Intellektueller angesichts der islamistischen Herausforderung geschrieben («Hurra, wir kapitulieren!»). Und er ist Jude. Offenbar reicht das aus Sicht der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung, um aus dem Kreis der selbsternannten Wächter der guten und richtigen Gesinnung ausgeschlossen zu werden.
Kritische Fragen offen ausgesprochen
Tatsächlich widerspricht «Politically Incorrect» einigen zentralen Glaubenssätzen des linken bis linksliberalen Justemilieu, in dem sich die Mehrzahl der Journalisten und Intellektuellen in Deutschland wie auch in der Schweiz bewegt. Für die Blogger von «PI» seien Konservative wie Ronald Reagan und George W. Bush nicht a priori Teufel, erklärt Christine Dietrich, auch wenn sie persönlich kein «Fan» von Bush sei. Die USA und Israel halte sie nicht unbedingt für imperialistische Verbrecherstaaten.
Die nüchterne, wohlwollend-kritische Haltung gilt offensichtlich bereits als Sakrileg. Das grösste Provokationspotenzial schöpft «Politically Incorrect» aus seinem Kampf «gegen die Islamisierung Europas». Die Verfassung und die Menschenrechte müssten respektiert werden, sagt Christine Dietrich. Es dürfe keine religiösen Sonderrechte und parallelen Rechtssysteme (Stichwort: «Scharia») geben. Für diese Grundsätze trete sie ein.
Es gehe um die Respektierung der Menschenrechte im Allgemeinen und um die Rechte der Frauen im Besonderen, so Dietrich. Man spürt, wie wichtig ihr das Anliegen ist. In den umständehalber etwas verschatteten blauen Augen meint man ein Feuer auflodern zu sehen. Sie sei zwar keine Feministin, sagt sie, aber wenn die Rechte von Frauen und Kindern verletzt würden, dürfe man nicht einfach schweigen und zuschauen.
Auf palästinensischen Fernsehkanälen konnte sie regelmässig beobachten, wie Kinder zu Terroranschlägen aufgefordert wurden. «Wenn ich gross bin, werde ich Selbstmordattentäter»: Kinder, die solche Liedtexte singen müssten, würden missbraucht, sagt Dietrich. Wer wollte ihr widersprechen?
Dennoch werde es einem als «Hetze» angekreidet, wenn man derartige Unmenschlichkeiten beim Namen nenne. Wer Auswüchse des politischen Islams kritisiere, auf den sause sofort die Rassismus-Keule nieder. Niemandem käme es in den Sinn, Kritiker des Christentums als «Rassisten» zu bezeichnen. Sie habe nichts gegen Muslime, sagt die Pfarrerin, «im Gegenteil»: Unter der Unterdrückung durch den politischen Islam leide «zuallererst die muslimische Bevölkerung selber».
Dass sie neuerdings eine «Extremistin vom Dienst» sein soll, versteht Christine Dietrich nicht. Ihre Position leuchtet ein: Sie hält den sogenannten interreligiösen Dialog nur dann für sinnvoll, wenn kritische Fragen offen ausgesprochen und adressiert werden. Als sie letztes Jahr bei einer Stellvertretung in Grenchen an einer «Nacht der Religionen» teilnahm, bestand sie darauf, nicht nur mit Vertretern der Islamverbände Güezi zu backen. Sie besuchte die albanische Moschee und stellte kritische Fragen. Sie habe aber nur «ausweichende Antworten» erhalten.
Im Nebenzimmer meldet sich Pudel Romeo zu Wort, Christine Dietrich bringt ihm frisches Wasser und etwas zu fressen. Tiere habe sie sehr gern, sagt die Tochter eines Gemüsebauern, die nur zehn Kilometer Luftlinie von Siselen entfernt im freiburgische Kerzers aufgewachsen ist. Sie studierte in Bern, Zürich und Basel, wo sie ihren Mann kennenlernte, ebenfalls einen reformierten Pfarrer. In Altdorf im Kanton Uri hat das Ehepaar im Jobsharing gearbeitet, heute besorgt ihr Mann die Pfarrei in einer Nachbargemeinde von Siselen. Zusammen haben sie einen fünfjährigen Sohn. In ihrer Dissertation befasste sich Dietrich mit dem Asylwesen im Alten Testament. Neben Hebräisch, Altgriechisch und Latein spricht sie auch ein wenig Akkadisch, die Sprache der alten Babylonier.
Erstaunlich an den Anschuldigungen gegen Dietrich ist, dass sie beinahe vollständig ohne Texte und Belege auskommen. In keinem Artikel werden Zitate beigebracht, die ihren angeblichen «Islamhass» untermauern. Eher hinterhältig geht der Tages-Anzeiger vor: Die von ihm zitierten Fäkalausdrücke stammen nicht, wie suggeriert, von Christine Dietrich, sondern aus Leserkommentaren. Kein Medium der Welt wird aufgrund der Qualität seiner Leserbriefe beurteilt, auch nicht der Tages-­Anzeiger. Bei «Politically Incorrect» ist das offensichtlich anders.
Totschlag-Argument Breivik
Wer sich die Mühe macht, Dietrichs Texte zu lesen, wird feststellen, dass sie durchweg harmlos sind. Und auch was andere Autoren schreiben, bewegt sich im Rahmen der verfassungsmässig garantierten Meinungsfreiheit.Die Angriffe der Mainstream-Medien wirken – darin liegt die Ironie der Geschichte – wie ­eine Bestätigung der Raison d’être des unabhängigen Blogs. Die Reaktionen dürften die Macher in ihrem Eindruck bestärken, dass es ihre Stimme braucht. Dass die Attacken gerade jetzt kommen, hat wohl auch mit der veränderten internationalen Grosswetterlage zu tun. Der arabische Frühling und der Massenmord des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik beeinflussen die Diskussion über den Islam und die Kritik an ihm. Politiker halten sich mit klaren Aussagen zurück, selbst gegenüber Fanatikern wie Irans Machmud Achmadinedschad. Und die Tat Breiviks wird dazu missbraucht, jede Kritik am Islam zu diskreditieren.
Das hat auch Christine Dietrich erfahren. «Was er schreibt, sind grossenteils Dinge, die auch in diesem Forum stehen könnten», notierte sie über Breivik. Die Medien versuchten, ihr einen Strick aus dem Satz zu drehen. In Tat und Wahrheit ist er Ausdruck einer radikalen Selbstkritik. Die «Bösen», schreibt Dietrich, seien «nicht immer nur andere»: «Wir dürfen uns vor lauter Auf-andere-mit-dem-Finger-Zeigen nicht unserer Eigenverantwortung entziehen.» Es sei die Pflicht der Blog-Gemeinde, «die Schuld nicht zuerst bei anderen zu suchen, sondern den Angehörigen unser Beileid auszusprechen».
Das sind Worte, wie man sie von einer Pfarrerin erwarten darf, überlegt, mitfühlend, selbstkritisch. Die mediale Aufregung erweckt den Eindruck einer Hexenjagd, die mit den Realitäten wenig zu tun hat. Während die ­Bevölkerung die Probleme mit dem Islam wahrnimmt, werden sie von Journalisten als Hirngespinst abgetan und pathologisiert ­(«Islamophobie»). Auf den Gipfel treibt es der Spiegel: «Ist ‹PI› ein Fall für den Verfassungsschutz?», fragt er in der aktuellen Ausgabe. Damit wäre der Spiess umgedreht: Diejenigen, die den demokratischen Rechtsstaat verteidigen wollen, werden zu dessen Feinden erklärt.
Würden die Medien ihrer vornehmsten Aufgabe gerecht, nämlich kritisch über Politik und die Schattenseiten der Zuwanderung zu berichten, würde es Blogs wie PI gar nicht geben. Andererseits gäbe es dann auch nicht so ein schönes Opfer…

Jani's Kommentar ... Den Text bitte verbreiten !!!! Es kann jeden kritischen Kopf treffen und wenn dieser dann auch noch Christ ist....

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Mittwoch, 28. September 2011

Schuldenkrise: Christlicher Ökonom kritisiert Politik

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Wuppertal (idea) – Scharfe Kritik an der Politik im Zusammenhang mit der Finanz- und Schuldenkrise hat der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Werner Lachmann (Roth bei Nürnberg) geübt.

„Hätten die Staaten und die Europäische Zentralbank zu Beginn nicht eingegriffen, wäre die Krise schon längst vorbei.“ Weil die Politik aber meine, die Krise meistern zu können, verlängere sie ihren Verlauf und ihr Ausmaß, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik in einem Interview mit dem christlichen Wirtschaftsmagazin „Faktor C“ (Wuppertal). Lachmann erinnerte daran, dass die erste wirtschaftliche Depression 1920/21 in den USA deshalb rasch vorbeigegangen sei, weil sich der damalige US-Präsident Warren G. Harding (1865-1923) geweigert habe, staatliche Rettungsmaßnahmen zu ergreifen. Damit habe man den Marktkräften die Chance gegeben, die Krise zu überwinden. Lachmann: „Überspitzt könnte man deshalb formulieren: Politiker lösen keine Probleme – sie sind das Problem.“ 

Überschuldung heizt Finanzspekulation an
Der Wirtschaftsprofessor weist ferner auf den Zusammenhang von staatlicher Überschuldung und Finanzspekulationen hin. Der Staat schaffe mit seinen Schulden Geld, das Anlagemöglichkeiten suche, etwa in Finanzpapieren. Deswegen hätten Spekulationen mit solchen Papieren einen viel höheren Stellenwert als noch vor 20 oder 30 Jahren. „Das ganze Auf und Ab an den Börsen, das Glücksspiel im Wertpapierhandel, die Spekulationsblasen an den Märkt werden gefördert durch die massive Staatsverschuldung“, so Lachmann. Banken werde mit Steuermitteln und neuen Schulden geholfen, da man sie nicht einfach pleite gehen lassen könne. „Hier müssten endlich Gegenmaßnahmen ergriffen werden und zum Beispiel das Bankgeschäft von den spekulativen Investmentgeschäften getrennt werden“, fordert der Ökonom. Dann würden nach seinen Worten nur die Einlagen geschützt, nicht aber das Geld von Spekulanten. 

„Wucherverbot“ in der Bibel
Lachmann zufolge handeln auch Privatpersonen bei der Aufnahme von Krediten teilweise unverantwortlich, würden manchmal aber auch unseriös beraten. Schon die Bibel warne davor, über die eigenen Verhältnisse zu leben und für andere zu bürgen: „Sie nennt das unklug.“ Lachmann vertrat ferner die Ansicht, dass es in der Bibel kein pauschales Zinsverbot gebe. Das Alte Testament sage nur: „Wenn dein Bruder – also dein israelischer Volks- und Glaubensgenosse – in Not ist, sind Zinsen nicht erlaubt. Du darfst seine Notlage nicht ausnutzen.“ Nach den Bibeltexten sollte man präziser von einem Wucherverbot sprechen: „Und das gilt natürlich bis heute.“


Quelle

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Dienstag, 27. September 2011

Und nach uns das Nichts ?

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 von Christa Meves

Die Eltern sind die Versager - so schallt es heute einmal wieder von den Dächern, nachdem es sich nicht mehr verdrängen lässt, dass die Zahl der seelisch gesunden, kraftvollen, einsatzbereiten jungen Erwachsenen bedrohlich klein geworden ist und Suchtanfälligkeit aller Art unter den Jugendlichen grassiert. 10 % der Hauptschulabgänger sind für den Arbeitsprozess überhaupt nicht mehr vermittelbar! 

Aber es ist billig, den Eltern allein die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben. Wie groß ist die Fülle der Schwierigkeiten, mit denen sie heute zu kämpfen haben! Wer hilft ihnen bei der schwer gewordenen Kindererziehung? Wie bläst der Familie der Gegenwind des Zeitgeistes ins Gesicht! Was alles soll - von ihm unangefochten - bewältigt werden! 

Die Hirnforschung mahnt bereits für die Säuglinge und Kleinkinder full-time-action für die Eltern an: Persönliche Zuwendung, Ansprache und Beschäftigung sei nötig, sonst entfalte sich das Gehirn nur unzureichend. Die Medienforscher warnen einhellig vor undifferenziertem Fernsehkonsum und aggressiven Videospielen - vor Reizüberflutung und unbekömmlicher Beeinflussung. 

Den Kindern Grenzen zu setzen, wurde zu lange als "autoritär" verteufelt und lässt wildwüchsigen Egoismus geradezu wuchern. Auch die Schule glaubte viel zu lange sich der Sorge um die Disziplin im Klassenzimmer entheben zu dürfen und erntete im Verein mit so belehrten Eltern eine Kindergeneration, die viel zu unruhig und oft auch nicht leistungsfähig genug ist, wie die Pisa-Vergleichsstudien bewiesen hat. 

Die Gossensprache - in den 70er Jahren mit viel Medienanstrengung hoffähig geworden - hat, nach dem lange vorherrschenden analen Grundtenor, jetzt dem sex-getönten den Vorzug gegeben. Mütter und Lehrerinnen als "Nutten" und "Huren" zu bezeichnen gehört ebenso zum Alltag wie Entsprechendes für männliche Bezugspersonen... Die Erziehung zur Respektlosigkeit, zu rücksichtsloser Selbstdurchsetzung als erstrebenswerte Prämissen jugendlichen Verhaltens hat sich viel zu breit gemacht. Mehr als 50 % der Lehrer halten deshalb ihre Berufstätigkeit nicht bis an die Pensionierungsgrenze durch. 

Das hat oft sehr viel zu tun mit der Diskrepanz zwischen der Schulunlust der Jugendlichen und der Elternangst, ihre Kinder könnten schulisch auf der Strecke bleiben. Erbarmungslos fordert unsere Leistungsgesellschaft das Abitur als Garanten des Ansehens, was dazu geführt hat, dass in Deutschland pro Jahr Hunderte Millionen Euro für Nachhilfestunden ausgegeben werden. Ohne Schulsorgen mit mehreren Kindern die Schulzeit zu überstehen, fordert den Eltern hellhöriges Dazwischen-Sein ab; denn das Zensurensystem mit den obligatorischen, sich vor den Zeugnissen zusammenballenden Klassenarbeiten ist zu konkurrierendem Disstress entartet. Aber es ist nicht dieser Druck allein, der auf Eltern und Lehrern lastet. 

Wie vieler, oft vergeblicher Anstrengung der Eltern bedarf es, ihre Kinder vor all den lauernden Verführungen im Jugendalter zu bewahren, vor all den Angeboten tödlicher Gifte und vor den inner- und außerschulischen Indoktrinationen durch esoterische, sektiererische, marxistische, satanistische, atheistische oder zu Sexualsucht führenden Einflüsterungen! Und bei diesem täglichen Kampf gegen Schlammfluten trifft die Eltern dann auch noch das abschätzige Lächeln der Karrieristinnen, die sich in flotter Voraussicht mit so etwas Überforderndem wie Familie gar nicht erst eingelassen haben. 

Aber es wäre klüger, darüber nachzudenken, wie sie zu unterstützen, wie die Kinder zu beschützen seien; denn ohne eine hinreichende Zahl von gesundem Nachwuchs werden die Politiker - welcher Couleur auch immer - weder das Arbeitslosen-, noch das Rentenproblem, weder die zu hohen Krankenkosten noch die Zahl der Sozialhilfeempfänger nachhaltig dezimieren können.


Es ist der Zeitgeist der Beliebigkeit, der unsere Kinder leichtfertig orientierungslos werden lässt. Niemand steht es an, die Eltern als Versager zu beschimpfen, solange man die Mütter als "Nur-Hausfrauen" diffamiert und die Väter als viel zu wenig anwesend anklagt, jede Einschränkung kindlicher Selbstbezogenheit als "Machtmissbrauch" der Eltern verteufelt und sie dann mit dem verwöhnten, immer respektloser, immer aggressiver werdenden Nachwuchs allein lässt. 

Eltern brauchten umfängliche verantwortungsbewusste Unterstützung durch die Gesellschaft, damit ihnen eine Erziehung der Kinder zu kraftvoller Menschlichkeit gelingen kann - durch die Medien, durch den Staat, durch die Schule, durch gezielt orientierenden Einsatz der Kirchen -, um den Eltern ihre Überforderung von den Schultern zu nehmen. Hier muss von Grund auf saniert werden. Vor allem muss die ideologische Fehlvorstellung aus dem Gefieder, dass der Mensch sich von allein zu anständigem, liebevollen Menschsein entfaltet. "Tugend will ermuntert sein, Bosheit kann man schon allein"**, hat uns der kluge Humorist Wilhelm Busch bereits vor 150 Jahren ins Stammbuch geschrieben. Kinder wollen phasenspezifisch gekonnt geführt sein, so wie es ihre seelischen und geistigen Wachstumsbedingungen erfordern - sonst geht die Zukunft verloren!


** ... denn der Mensch ist schlecht von Geburt an. Seiner Gier ist er unterworfen. Werteorientierte Erziehung braucht's von Anfang an - Erziehung und Liebe. Der Eckstein Europas war einmal Gott. Ohne Ihn zerfällt alles.
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Sonntag, 25. September 2011

Samstag, 24. September 2011

Ökumene - Enttäuschte der Papst die Protestanten?

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Die Erwartungen der Evangelischen an den Papst waren hoch. Doch dieser erfüllte die Hoffnungen zum großen Teil nicht.

Auf den Kirchenfenstern im Augustinerkloster sind Maria und der Heilige Martin zu sehen. Sie haben schon auf Martin Luther heruntergeschaut, der hier vor dem Altar kniete und betete, als er noch Mönch war. An diesem Freitag, 500 Jahre später, schauen Maria und der Heilige Martin auf den Papst hinunter. Für Luther war der Papst der „Antichrist“. Jetzt steht Benedikt XVI. hier am Altar und feiert zusammen mit Luthers Nachkommen eine Andacht. Zuvor haben der Papst und eine Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine halbe Stunde lang miteinander gesprochen, auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes wurde der Begegnung mehr Zeit im Reiseprogramm eingeräumt.

Benedikt würdigte den Mönch Luther als tiefgläubigen Menschen. Doch dann, bei der gemeinsamen Andacht, erteilte er den Evangelischen eine Ohrfeige.

Was hat der Papst gesagt?
Benedikt XVI. ist fast zu Ende mit seiner Rede, da spricht er das „ökumenische Gastgeschenk“ an, das „verschiedentlich“ von seinem Besuch erwartet worden sei. Er spielt damit auf die Hoffnung von evangelischer Seite an, er werde Anstöße geben, wie es in strittigen Fragen der Ökumene weitergehen könne, etwa in der Frage eines gemeinsamen Abendmahls. Ein solches Gastgeschenk zu erwarten, sei ein „politisches Missverständnis des Glaubens und der Ökumene“, sagt der Papst. Schließlich sei er nicht als Staatsoberhaupt gekommen, es gehe im Verhältnis von evangelischer und katholischer Kirche auch nicht um Verträge, wie sie zwischen Staaten ausgehandelt würden. „Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile“, sagt Benedikt. „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Nicht durch Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern nur durch ein tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wächst die Einheit.“ Damit macht er deutlich: Mit ihm als Papst wird es in naher Zukunft keine konkreten Fortschritte in der Ökumene geben.

Dabei hatte der Vormittag hoffnungsvoll begonnen. Bei dem Treffen im Kapitelsaal sagte der Papst, dass es ihn „immer neu trifft“, wie sehr Martin Luther die Frage nach einem gnädigen Gott umgetrieben habe. Diese Frage treibe auch ihn um. Zur Freude der Protestanten erinnerte Benedikt auch an die „großen ökumenischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte“. Diese Gemeinsamkeiten dürften nicht verloren werden.Die beiden Kirchen hätten auch viele gemeinsame Aufgaben in der Welt, etwa in der Entwicklungs- und Sozialpolitik, beim Schutz des menschlichen Lebens, beim Kampf gegen die Säkularisierung. Darüber hinaus könnten Fortschritte in der Ökumene aber nur gelingen, wenn man sich gegenseitig helfe, „tiefer und lebendiger zu glauben“.

Wie haben die Vertreter der evangelischen Kirche reagiert?
Auch Nikolaus Schneider, EKD-Ratspräsident, und Katrin Göring-Eckardt, Präses der EKD-Synode, betonten die gewachsenen Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen. Sie sprachen, vorsichtig und freundschaftlich, auch von ihrer Hoffnung und Sehnsucht nach weiteren Annäherungen. In den vergangenen Jahren hatte die evangelische Seite gern den Begriff „Ökumene der Profile“ benutzt, um die Unterschiedlichkeit der Konfessionen auszudrücken. Schneider schlug am Freitag einen anderen Ton an und sprach von der „Ökumene der Gaben“, in der sich die unterschiedlichen „Charismen“ der beiden Kirchen „ergänzen und einander erhellen“. Er warb dafür, in Luther ein „Scharnier“ zwischen beiden Religionen zu sehen. Göring-Eckardt begrüßte den „lieben Bruder Papst Benedikt“ und beschrieb Luther als Suchenden, der aufgebrochen ist, weil er „Macht ohne Liebe, Glaube ohne Freiheit, Angst ohne Ausweg“ hinter sich lassen wollte. Er habe eine Freiheit gefunden, die in Gott wurzelt und auch dem Papst nicht fremd sein könne. Sie sei zuversichtlich, dass die beiden Kirchen „zum richtigen Zeitpunkt“ gemeinsam und füreinander den Tisch decken werden, sagte Göring-Eckardt in Anspielung auf ein gemeinsames Abendmahl, das heute noch nicht möglich ist.

Die schroffe Rede des Papstes über das „ökumenische Gastgeschenk“ kam bei Vertretern der evangelischen Kirche als „Ohrfeige“ an, auch wenn das keiner offiziell so sagen wollte. Man habe „sehr ernsthaft, tief und geschwisterlich miteinander gesprochen“, sagte Nikolaus Schneider hinterher. „Aber wichtige Fragen bleiben ungeklärt.“ Nach Jahrhunderten erbitterter Feindschaft stehe die „freundschaftliche Ökumene“ eben erst am Anfang. Deutlicher wurde der Berliner Bischof Markus Dröge: Der Papst habe keine weiterführende Perspektive aufgezeigt, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur. Zugleich habe ihn die Äußerung vom politischen Missverständnis im Zusammenhang mit der Ökumene „irritiert“. Politische Kompromisse seien einseitig negativ ausgelegt worden. Es gehe in der Ökumene aber um ein gemeinsames theologisches Ringen.

Was hat das Verhältnis zwischen evangelischer und katholischer Kirche in den vergangenen Jahren geprägt?
Auf dem II. Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren hat die katholische Kirche beschlossen, nach der Einheit mit der evangelischen Kirche zu suchen. Das war der Durchbruch. 1980 gab Johannes Paul II. bei seinem ersten Deutschlandbesuch den Anstoß, das Gespräch weiter zu vertiefen. 1999 veröffentlichten die beiden Kirchen eine gemeinsame Rechtfertigungslehre, in der sie bekräftigten, dass dem Menschen Heil allein aus Gottes Gnade zuteil wird, unabhängig davon, was er auf Erden erreicht hat. Doch dann veröffentlichte die römische Glaubenskongregation unter Vorsitz von Joseph Ratzinger das Dokument „Dominus Jesus“, in dem der evangelischen Kirche abgesprochen wird, Kirche im vollen Sinn zu sein. In der Folge kühlte sich das ökumenische Klima ab.

Zu den konfessionellen Unterschieden gehört unter anderem, dass die Protestanten den Papst nicht als Stellvertreter Christi anerkennen, ein anderes Amtsverständnis haben und dem Abendmahl eine andere Bedeutung beimessen, als es die Katholiken tun.


cicero online

Jani's Anmerkung ...  da ich Protestantin bin, fühle ich mich genötigt, zu antworten. Nein und nochmals nein, ich bin nicht enttäuscht. Denn das würde ja voraussetzen, dass ich irgendwelche Erwartungen gehegt hätte.

Da wiederum stellt sich mir die Frage, welche Erwartungen das hätten sein sollen. Auch bin ich niemand, der sich anbiedert. Ganz im Gegenteil, solch Verhalten widert mich an. Wer ist der Papst, das wir Protestanten ihn so wichtig nehmen? Wollen wir auch einen Papst haben? Oder wollen wir ihn haben? Wollen unsere Bischofe mehr Macht analog der RKK haben?

Denn immerhin funktioniert  das Wesen unserer Kirche (ganz biblisch) von unten nach oben - im Gegensatz zu Römisch-Katholisch. Der Machthebel sitzt dort oben. Eben nicht biblisch. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch in unseren Kirchen Bestrebungen einiger gibt, dem nachzueifern. Gott bewahre uns davor - so wie Er uns bisher bewahrt hat.

Und wer jetzt in meine Worte hineininterpretiert, ich wäre gegen Katholiken, dem muß ich eine Absage erteilen. Mitnichten bin ich gegen sie. Denn ich meine, dass es in beiden Kirchen Christen gibt und dass beide Kirchen einander bedingen. Sozusagen als Korrektiv der jeweilig anderen. Denn zuoft hat uns die Geschichte gezeigt, was passiert, wenn Macht in einer Hand liegt.   
Ich mein: Haben wir nicht wichtigere Aufgaben? Wichtigere, als uns immer nur, um uns selbst zu drehen?  Was zusammengehört, kommt zusammen. Haben wir doch endlich einmal Vertrauen zu Gott, denn Er wird es schon richten. Unsere Aufgabe dabei? Von Gottes Liebe erzählen!

Digital naiv, neoliberal und gefährlich

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Alle haben die Piraten lieb, sympathisch sind sie und vielleicht ein wenig unbedarft. Aber kaum ein Wähler hat in deren Programm geschaut. Dort finden sich neben allgemeinen Floskeln und allerlei Unsinn auch Forderungen, die zeigen, Piraten sind längst nicht so selbstlos, wie sie sich geben. Im Kern sind sie eine neoliberale Partei. Ein Kommentar
 
Eines ist toll an den Piraten: Sie liefern Journalisten so schöne Metaphern. Jetzt haben sie also das Abgeordnetenhaus in Berlin „geentert“ – johoho, und ne Buddel voll Rum. Seltsam: Neoliberale Klientelparteien sind doch eigentlich gerade auf dem absteigenden Ast. Denn dies sind die Piraten im Kern. Ihr Hauptziel ist es, im Internet ungestört auf Kaperfahrt gehen zu können, mit möglichst wenig Regeln und ohne großes Bedauern für die, die nicht mitkommen.

Ein buntes Völkchen sind die Wähler der Piraten. Laut Infratest Dimap liefen neben vielen Nichtwählern vor allem Grüne, Linke und Sozialdemokraten zur schwarzen Fahne über. Ob die wissen, wen sie da gewählt haben?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, Parteiprogramme zum Beispiel. Im Programm der Bundes-Piraten stehen drei große Kapitel zu Urheberrecht (weitgehend abschaffen), Patentwesen (dito) und digitale Kommunikation (für alle zugänglich machen) im Mittelpunkt und damit drei Kernthemen einer Technokratenpartei. Dafür stellen sich die Berliner Piraten mitten ins Leben. Ihr Grundsatzprogramm beginnt mit dem Recht auf Rausch.

Richtig ist, die Piraten durchpflügen politische Gewässer, die andere Parteien sträflich vernachlässigen. Gleich das Kapitel ihres Programms ist „Mehr Demokratie“ überschrieben. Wenn die Existenz der Freibeuter-Partei einen Sinn hat, dann den, Bürgerrechtsliberale jeglicher Couleur an alte Werte zu erinnern: den Schutz der Freiheit des Einzelnen und seiner unveräußerliche Rechte sowie eine Demokratie, die diesen Namen verdient. Da legen die Segler unter schwarzer Flagge das Enterbeil in eine klaffende Wunde der Parteiendemokratie – um die Metapher mal so richtig auszukosten.
Anders sieht es in der Wirtschafts- und Sozialpolitik aus. Diesen Themen widmen sich die Jungpolitiker nur in einem winzigen Kapitelchen weit hinten. Es trägt die Nummer elf und beschränkt sich auf die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen für alle. Nun muss man kein Marxist sein, um zu wissen, dass Nachdenken über die Gesellschaft zwecklos bleibt, wenn man die materielle Basis ausblendet. Aber offenbar sitzt auf diesem Auge die schwarze Piratenklappe und verhindert den Durchblick.

Oder ist es vielleicht doch eher so, dass – Datenschutz hin, Grundeinkommen her – die Politik der Piratenpartei auf die Durchsetzung eigener Interessen gerichtet ist und auf einen Markt, der alles regelt? Das Berliner Wahlprogramm ist denn auch geprägt von der Forderung nach Deregulierung und freiem Wettbewerb. Einzig mit ihrer Kritik an der Privatisierung der Berliner Versorgungsbetriebe setzen sie einen kurzen anderen Akzent. Sonst geht es um Sonderprobleme der digitalen Bohème, um mehr Urbanität für die Kreativwirtschaft oder die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft in der Industrie- und Handelskammer. Das klingt nach Klientelpflege vom Feinsten – das immerhin können die 

Nachwuchspolitiker schon... Sind die Piraten also doch nicht so selbstlos, wie sie vorgeben? Steckt in der Piratenpartei ein neoliberaler Kern?

Bundeschef (oder metaphernmäßig Piratenkapitän) Sebastian Nerz kennt die Erklärung dafür, warum so viele vor allem junge Menschen (bei den unter 34-Jährigen 15 Prozent) ihr Kreuzchen bei den Freibeutern setzten: „Die Menschen vertrauen den etablierten Parteien einfach nicht mehr.“ Es mag sein, dass es für dieses Misstrauen den einen oder anderen Grund gibt – aber welchen gibt es denn, der Piratenpartei zu trauen?

Der Berliner Landesvorsitzende Gerhard Anger rief am Wahlabend aus: „Wir sind jetzt die stärkste liberale Partei in Berlin.“ Früher gab es eine Partei, die füllte den Begriff „liberal“ mit deutlich mehr Inhalt als Straflosigkeit für Raubkopierer oder Freiheit für Finanzjongleure. Wenn die Piraten sich nun an der FDP messen, spricht das Bände über den desolaten Zustand der Freidemokraten. Aber was sagt dies über die Newcomer im Parteiensystem?

Kein FDP-Kandidat hätte es gewagt, wie der Berliner Spitzenkandidat der Piraten, Andreas Baum, die Schulden der Stadt im Wahlkampf bagatellisierend mit „viele, viele Millionen“ zu beziffern. Die Piraten taten dies anschließend als kleine Schwäche ab und haben anschließend, „um zu zeigen, dass Piraten kreativ mit ihren Bildungslücken umgehen“, eine Schuldenuhr als Smartphone-App programmiert. Die zeigt nun völlig korrekt viele, viele Milliarden Euro, konkret knapp 64.

Technisches Können soll also mangelndes Verständnis ausgleichen. Aber Baums Panne zeugt weniger von geringer Sachkenntnis, sondern vor allem von der mangelnden Bereitschaft, sich mit den Themen Finanzen und Schulden überhaupt auseinanderzusetzen. Der moderne junge Großstadtmensch will im Internet nicht nur kostenlos auf alle Inhalte zugreifen können, er will auch umsonst mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Allen Kreativen soll die Stadt Räume oder Flächen für ihre Arbeit zur Verfügung stellen. Das ist letztlich nur konsequent, denn für die Rechte an den Werken, die sie schaffen, soll im Internetzeitalter schließlich niemand mehr bezahlen.

Wie diese Wohltaten finanziert werden, ist den Piraten offenbar egal. Nach den Schlagworten Steuern und Finanzen sucht man im Programm der Partei vergeblich. Allein, wie will denn jemand ernsthaft parlamentarisch mitarbeiten, der seine wichtigsten Hausaufgaben nicht macht?

Immerhin hat Spitzenkandidat Baum sich, wie er am Wahlabend stolz erzählte, vor der Wahl schon einmal auf die Besuchertribüne des Abgeordnetenhauses begeben. Dort dürfe man nicht twittern, „das können wir dann ja gleich mal ändern“. Als wäre das das größte Problem der Hauptstadt. Es ist reichlich unbedarft zu glauben, man müsse nur Transparenz herstellen, dann werde in Staat und Verwaltung alles gut. Fast möchte man meinen, die Piraten und ihre Anhänger wären nicht Digital Natives, sondern digitale Naive.

Eine Männerveranstaltung sind sie außerdem. Fünfzehn Namen haben die Piraten auf ihrer Landesliste stehen, alle 15 wurden ins Abgeordnetenhaus gewählt. Nur eine Piratin ist darunter; selbst die CSU hat eine bessere Frauenquote. Sie wollen ihre Lernprozesse in einem Internet-Blog mit den Wählern teilen, so „Sendung-mit-der-Maus-mäßig“, sagt der Neu-Abgeordnete Christopher Lauer. Man mag das sympathisch finden.

Oder auch gefährlich. Würden die Berliner an die Piraten denselben Maßstab anlegen wie an andere Parteien, dann sollten sie nicht milde schmunzeln, sondern sich ernsthaft Sorgen um ihre Hauptstadt machen. Mal angenommen, die Piraten regieren irgendwann mit. Mal angenommen, dann reicht das Geld vor lauter urbaner Kreativität nicht mehr für Kindergärten und Schwimmbäder. Wahrscheinlich hängt dann an den verrammelten Türen ein Schild, so Sendung-mit-der-Maus-mäßig: „Das war – piratisch.


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Mittwoch, 21. September 2011

Integrationsdebatte sachlich, aber nicht naiv führen

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Frankfurt am Main (idea) – Für eine Versachlichung der Integrationsdebatte hat sich der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge (Berlin), ausgesprochen. Doch dürfe der interreligiöse und interkulturelle Dialog nicht „naiv“ geführt werden, sagte er am 21. September in Frankfurt am Main beim Jahresempfang des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU).
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Es gelte vielmehr, „wehrhaft“ für Demokratie und Toleranz einzutreten. So sei das Mobbing deutscher Schüler durch Muslime an Berliner Schulen nicht hinzunehmen. Auch könne er das Tragen einer Burka, die das ganze Gesicht muslimischer Frauen verhüllt, nicht akzeptieren, weil dadurch die Kommunikation behindert werde. Von Zuwanderern müsse man ferner verlangen, dass sie die deutsche Sprache erlernen, sagte Dröge vor rund 120 Gästen des AEU-Empfangs. 
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Mehr Katholiken als Muslime unter Zuwanderern
Der Bischof plädierte dafür, in der Integrationsdebatte die Fakten zu beachten. So seien von den rund 15 Millionen Personen „mit Migrationshintergrund“ in Deutschland etwa fünf Millionen Spätaussiedler. 1,8 Millionen Zuwanderer seien türkische Staatsangehörige. Die Zahl der Menschen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern werde auf 3,8 bis 4,3 Millionen geschätzt. Ein Fünftel von ihnen – also etwa 800.000 - gehöre einer religiösen Vereinigung an. Dröge: „Die Zahl der Katholiken unter den Zugewanderten ist immer noch größer als die Zahl der Muslime.“ 
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Große Integrationsdefizite bei Türken
Problematisch sei die Minderheit von 14 Prozent unter den Muslimen, die sich distanziert gegenüber der rechtsstaatlichen Demokratie verhielten oder religiös motivierte Gewalt bejahten. Dies sei, wie die Shell-Jugendstudie gezeigt habe, besonders unter jungen Muslimen mit einer starken Religiosität der Fall, während bei jungen Christen starke religiöse Überzeugungen eher mit Toleranz und Gewaltverzicht einhergingen. An manchen Berliner Schulen würden Schüler deutscher Sprache herabwürdigend behandelt und etwa als „Schweinefleischfresser“ bezeichnet. Große Integrationsdefizite gebe es vor allem bei Türken, Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien und Afrikanern. Es sei daher problematisch, Probleme nur einer bestimmten Religionszugehörigkeit zuzuordnen. Integration könne auch nicht bedeuten, eine Leitkultur vorzugeben. Ebenso wenig könne freilich die Lösung in einem „unkritischen Multikulturalismus“ bestehen. Vielmehr sollten auf einem „dritten Weg“ formale Bedingungen des Zusammenlebens festgelegt werden, innerhalb derer sich das Leben in unterschiedlichen religiösen und kulturellen Formen entwickeln könne. 
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Kein „Gottesstaat“ in Deutschland
Zu den Bedingungen gehört nach Dröges Überzeugung die Anerkennung der universellen Gültigkeit der Menschenrechte. Dazu zählten beispielsweise das Recht, die Religion zu wechseln, aber auch die Gleichberechtigung der Geschlechter oder das Nein zur Todesstrafe. Ferner gelte es, an der Unterscheidung von Staat und Religion festzuhalten. Dröge: „Wer in Deutschland eine Heimat sucht, der muss wissen, dass hier kein ‚Gottesstaat’ zu bauen ist.“ Im Blick auf das islamische Religionsgesetz, die Scharia, sei zu beachten: „So wenig die Kirche fordert, die biblische Tradition als Rechtsquelle festzuschreiben, so wenig kann die Scharia bei uns als Rechtsquelle etabliert werden.“ Damit erteilte der Bischof auch sogenannten „Scharia-Gerichten“ für Muslime in Deutschland eine Absage. 
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Christen sollen „apologetisch“ vom Glauben sprechen
Die zunehmende Präsenz des Islam habe auch für Christen hierzulande Konsequenzen. Sie seien herausgefordert, verständlich über ihren Glauben zu sprechen und sich „offensiv“ in die Gesellschaft einzubringen. Der Bischof rief die Christen auf, „apologetisch“ aufzutreten: „Wir müssen sagen können, warum wir Christen sind.“ Der seit 1966 bestehende AEU versteht sich als Bindeglied zwischen Kirche und Wirtschaft. Vorsitzender ist Michael Freiherr Truchseß (Niederflorstadt bei Frankfurt am Main). Als theologischer Berater fungiert Propst Sigurd Rink (Wiesbaden). Geschäftsführer ist Stephan Klinghardt (Karlsruhe). 

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Dienstag, 20. September 2011

Gold und Silber wünsch’ ich mir!



- Ein Besuch an einem Ort der Schönheit: Im Berliner Atelier „Wand-Lungen“ entstehen die Entwürfe für die herrlichsten Wände des Landes. Die Wohnzimmerwand ist langweilig und in die Jahre gekommen? Farbe drauf – aber bitte nicht irgendeine. 

Pink für den Eissalon im Szenebezirk, Riesenblumen für das Kissengeschäft, eine alte Berliner Apotheke wurde zum verführerischen Schokoladenfachgeschäft in dunkelrot und grün, ein Bio-Imbiss bekam eine goldene Wand. Darauf prangt jetzt ein riesiges Radieschen. Dieses Berliner Geschäft kann man nicht übersehen! Und schon ist man, magisch angezogen vom Gold, drin und bestellt etwas zu essen. 

Märchenhaftes für Kinderläden, Gold und Silber wünsch‘ ich mir. Die Berliner Künstler Inka Gierden und Julien Collieux haben eine Marktlücke entdeckt: Die perfekte Wand für Menschen mit Geschmack, die sich nicht nach einer schnellen, hippen Tapete sehnen, deren Glanz im schnellen Wandel der Zeit verblassen wird, sondern nach zeitloser Schönheit, vereint mit Handwerkskunst (www.wand-lungen.de)

Im Atelier stehen große Holzplatten mit Wand-Entwürfen. „Jede Wand wird von uns probegemalt, damit der Kunde sich vorstellen kann, wie ‚seine‘ Wand aussehen wird. Wir lasieren die Farben in mehreren Schichten, daraus entsteht Tiefe. Die meisten unserer Farben kommen aus Frankreich, das Bemalen von Wänden hat dort eine längere Tradition als bei uns“, sagt Inka Gierden, die Bildhauerei studiert hat. Ihre Philosophie gilt für Wohnräume ebenso wie für Wände von Geschäften: „Wenn die Wand schön ist, braucht der Mensch keinen Nippes!“ Manchmal wird aus einer langweiligen Wand praktisch über Nacht ein überwältigendes Rosenmeer. 

Die Kunden von Wand-Lungen sind selbstbewusst. Sie wissen genau, was sie wollen. Wie jener Mann, der sich einen kleinen Kobold auf seine weiß-grüne Wohnzimmerwand mit romantischem Blumendekor malen ließ. Nicht für die Kinder; er hat gar keine. Der Kobold, er erfreut ihn jeden Tag. 



Jani's Anmerkung:     einfach schön - nett - kreativ - klasse!
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Montag, 19. September 2011

Kopfsprung ins Mittelalter

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Sie heißen Leila, Souad und Dalida. Ihre Namen sind Pseudonyme, unter denen sie aus der Hölle berichten, die ihre Ehen waren. Irgendwo in Saudi-Arabien, Pakistan, Marokko oder Ägypten.


Viele von ihnen leben versteckt in Europa; in Freiheit und mit bisher ungekannter Lebensqualität. Erfahrungsliteratur dieser Art erfreut sich großer Beliebtheit. Ich frage mich oft, was Leila, Souad und Dalida dabei empfinden mögen, wenn sie miterleben, wie Lara, Susanne und Daniela sich freiwillig in Verhältnisse begeben, die ihnen selbst aufgezwungen wurden und denen sie mit knapper Not entronnen sind. 

Bei Begegnungen wie neulich im Shoppingcenter geht einem so was zwangsläufig durch den Kopf: Eine wahrscheinlich weibliche Person in einem lila Zelt; vor der Stelle, an der wir das Gesicht vermuten dürfen, ein schwarzer Lappen, an der Hand zwei strohblonde Kinder. Für eine alte Feministin wie mich ist es nur schwer zu ertragen. Aber irgendwann muss man der Tatsache ins Auge sehen, dass die Frauen immer dümmer werden.



Moderne Frauen, sogar mit einem gewissen Bildungsstandard, folgen ihrem neuem orientalischen Herrchen wie ein liebes Hündchen überall hin, egal, ob nach Neukölln, an den Hindukusch, in die Slums von Kairo oder in ein staubiges Beduinenzelt in der Negevwüste. Meine Oma hat mir, kaum dass ich laufen konnte, gepredigt, nie zu fremden Männern ins Auto zu steigen. Aus gutem Grund. Heute steigen die Frauen zu irgendeinem Typen ins Bett, den sie vor einer Woche im Chatroom kennengelernt haben. Sie mögen damit ja durchaus moderne, emanzipierte Frauen sein, die eine selbst bestimmte Sexualität leben. Für einen muslimischen Mann sind sie allerdings Huren, die man von diesem Zeitpunkt an wie Dreck behandeln darf. Und so beginnt die Multi-Kulti-Beziehung gleich mit einem fatalen Missverständnis.



Ihre Religion, so scheint es, wechseln die Weiber so unbedarft wie auf der Toilette den Tampon. Und überhaupt, der Verlobte ist ja irgendwie gar kein strenger Moslem, schließlich raucht und trinkt er und isst sogar Schweinefleisch, wenn es halal geschlachtet ist. Und nächste Woche wird dann „konventiert“, das hat man mit dem zuständigen „Iman“ schon alles genauestens besprochen. Solche Dummheiten sind mitnichten frei erfunden – man kann sie täglich in Internetforen nachlesen. Parallel findet eine völlig kritiklose Umarmung archaischer Werte und Gebräuche statt. Junge Frauen, die mit antiautoritärer Erziehung, Loveparades und der Homoehe aufgewachsen sind, wagen kühn den Kopfsprung ins Mittelalter und treten vehement für Amputationsstrafen für Diebe und Enthauptungen für Mörder ein. 

Ihre Leidensfähigkeit ist spektakulär: Sie ertragen für ein bisschen Sex, Nähe und Bestätigung ihrer Weiblichkeit nahezu alles. Sie arbeiten, während der Pascha zuhause sitzt und über ihr Geld verfügt. Sie lassen es zu, dass ihnen obendrein ein Taschengeld zugeteilt wird. Sollten sie einen Mann erwischt haben, der in Lohn und Brot steht, ertragen sie es, dass er sein komplettes Gehalt in die staubige Heimat schickt und seine Kinder ausschließlich vom Kindergeld versorgt werden. Sie geben sich die größte Mühe alles, aber wirklich alles zu tun, um den Mann zufrieden zu stellen und geben sich selbst dabei völlig auf. Sie ertragen Demütigungen, Schläge, Misshandlungen an sich und ihren Kindern, die sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, ständig weiter zur Welt bringen, als wären nie Verhütungsmittel erfunden worden. Ein paar Jahre geht das so. Und plötzlich will der Mann zurück in die Heimat und dort eine sechzehnjährige Jungfrau heiraten. Oder wieder zu seiner Frau und seinen Kindern, die er in den letzten Jahren stets als seine Schwester und seine Neffen ausgegeben hat.



Wenn die Not am größten ist, besinnen sich die dummen kleinen Mädchen dann plötzlich wieder auf die sozialen, kulturellen und demokratischen Errungenschaften des Westens, die sie einige Jahre weggeworfen haben wie alten Müll und jammern übers Internet um Hilfe. Dieselben Frauen, die einst die Foren vollschwallten, wie verliebt sie in ihren orientalischen Traumprinzen wären und dass deutsche Männer ja gar keine richtigen Männer seien.

{http://www.achgut.com – von Antje Sievers}


Quelle
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Perlen des Lebens


Die Perlen des Lebens sind ein Hilfsmittel für den modernen Menschen, der unterwegs ist auf dem schwersten Weg, nämlich dem Weg, der ins eigene Innere führt. Die Perlen sind ein Hilfsmittel, um sich auf seine seelischen und spirituellen Bedürfnisse zu fokussieren, um zu beten und zu meditieren. 

Auf diesen Seiten finden Sie mehr Informationen zu den Perlen des Lebens, über die Geschichte der Perlen und über die Möglichkeiten, mit den Perlen zu leben. Auf diesen Seiten machen Sie auch die Bekanntschaft mit Martin Lönnebo, demjenigen, der den ersten Perlenkranz hergestellt hat. Herzlich willkommen!

Zum Weiterlesen: Über die Perlen des Lebens



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Im Buch „Lieber Bruder in Rom!“

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Lieber Bruder in Rom!: Ein evangelischer Brief an den Papst [Taschenbuch]

Günther Beckstein , Ulrich Parzany , Dominik Klenk



Preis: EUR 7,99 kostenlose Lieferung. 
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Auszüge 

 

Deutschland: Was Protestanten vom Papst erwarten

Im Buch „Lieber Bruder in Rom!“ schreiben prominente Protestanten, was sie sich vom Papst erhoffen. Es erscheint Ende August  - idea druckt exklusiv vorab Auszüge. 

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Vom 22. bis 25. September besucht Papst Benedikt XVI. Deutschland. Stationen seiner Reise sind Berlin, Erfurt und Freiburg. Unter anderem ist eine Begegnung mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland im Erfurter Augustinerkloster geplant. Welche Wünsche haben evangelische Christen an das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche?
Begegnen Sie dem Islam fröhlich offensiv!
 

Lieber Bruder Benedikt!



Wir haben vier Bitten:


1. Wir brauchen weiterhin theologische Klarheit in der Auseinandersetzung mit dem Islam! Wenn wir um die Unterschiede in Glauben und Leben herumlavieren, haben wir noch keinen Meter Boden für den Dialog hinzugewonnen. Unterschiede zu benennen bedeutet nicht, respektlos zu sein! Sie zu verschweigen heißt nicht, ein besserer Dialogpartner zu sein. Klar und deutlich müssen wir Christen zu unserem Glauben stehen und ihn bekennen, ohne Sorge zu haben, dass das für Muslime bereits ein Anstoß sein könnte – mitnichten! Muslime achten nur den Gesprächspartner, der selbst weiß, was er glaubt.


2. Wir bitten Sie um Mut, politisch unbequeme Wahrheiten auszusprechen und die Defizite der Religionsfreiheit im Nahen und Mittleren Osten auch weiterhin zu benennen. Bitte setzen Sie sie weiter auf diese Agenda im Gespräch mit Staatsoberhäuptern wie religiösen Führern aller Länder, in denen Christen unter Unfreiheit leiden. Das bewirkt viel und hilft zudem den Christen vor Ort, denn sie erkennen so, dass sie nicht allein und von der Welt vergessen sind. Die bedrängten Christen im Nahen Osten verdienen unsere volle Solidarität, ganz egal, welcher Konfession und Gruppierung sie angehören.


3. Wir bitten Sie herzlich, sich über die Konfessionsgrenzen hinweg auch für die Christen einzusetzen, die nicht zu Ihrer Kirche gehören. Wir können uns keine Zersplitterung leisten, wenn unsere Stimme gehört werden soll.


4. Wir danken Ihnen, den katholischen Christen in Deutschland, für die Einrichtung der Gebetsinitiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, mit der Sie in Ihrer Kirche auf die Lage der bedrängten Christenheit aufmerksam machen, sowie für die Einrichtung des Stephanus-Tages im Gedenken an die Verfolgten am 26. Dezember. Beten Sie mit uns für die Verfolgten über die Konfessionsgrenzen hinweg. Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre Gebetsinitiative und der Stephanus-Tag auch international begangen werden. 


Prof. Christine Schirrmacher (Bonn), wissenschaftliche Leiterin des Instituts für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz.


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Freitag, 16. September 2011

Steigt der christlich geprägte Westen ab?

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WELTMACHT CHINA

Steigt der christlich geprägte Westen ab?


Peking (idea) – China ist dabei, sich zur führenden Weltmacht aufzuschwingen und dem Westen den Vorrang streitig zu machen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass die kommunistisch regierte Volksrepublik, die ein kapitalistisches Wirtschaftssystem praktiziert, hochverschuldeten Staaten wie den USA sowie einigen EU-Ländern mit Milliarden unter die Arme greifen will. Damit erhöht sich der internationale Einfluss Chinas. Die Folge könnte sein, dass der christliche geprägte Westen seine geistige und geistliche Vorrangstellung an das kommunistisch und konfuzianisch geprägte Land verliert.


China ist mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde – und inzwischen auch die zweitgrößte Wirtschaftsmacht nach den USA. Zudem investiert die Volksrepublik seit Jahren massiv in Afrika, um sich den Zugang zu Rohstoffen zu sichern. Auch im Kirchenbau sind chinesische Firmen engagiert. Zudem beherrscht China den weltweiten Bibelmarkt. Mit einem Jahresausstoß von bis zu zwölf Millionen Exemplaren sorgt die größte Bibeldruckerei der Welt in Nanjing für große Teile der Bibelversorgung, vor allem in Entwicklungsländern. 
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Chinesen verdrängen westliche Baufirmen

In Afrika errichten chinesische Baufirmen nicht nur Straßen, Brücken und Sportstadien, sondern auch Kirchengebäude. Sie verdrängen damit Mitbewerber aus den alten Kolonialländern Großbritannien und Frankreich. In Nairobi (Kenia) baut beispielsweise das Unternehmen Zhongxing die Verwaltungszentrale der römisch-katholischen Erzdiözese, berichtet die ökumenische Nachrichtenagentur ENInews (Genf). Die Chinesen seien zuverlässig, schnell und tüchtig, und sie hätten das beste Angebot unterbreitet, so Baudezernent Anthony Mwituria. Zhongxing hat in Nairobi auch ein Zentrum für das pfingstkirchliche Missionswerk Faith Evangelistic Ministries errichtet. Die chinesische Baufirma Fubeco erstellte die „Luther Plaza“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kenias. 
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China wird wieder religiös

China selbst hat sich religiös verändert. In der Volksrepublik sind die meisten Kirchen überfüllt; die Zahl der Christen wächst rasant. Dabei mussten nach dem Sieg der Kommunisten im Jahr 1949 alle ausländischen Missionare das Land verlassen. Die Unterdrückung der Christen erreichte mit der Kulturrevolution in den sechziger und siebziger Jahren einen Höhepunkt. Mao Tse Tung (1893-1976) und seine Nachfolger wollten jegliche Religion ausmerzen. Doch bereits in den achtziger Jahren wurde die Religionsausübung unter strenger staatlicher Kontrolle wieder erlaubt – und die Zahl der Christen vervielfachte sich. 
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Mehr Chinesen als Europäer gehen zur Kirche

Wie der BBC-Korrespondent Tim Gardam aus Peking berichtet, gehen heute sonntags in China mehr Menschen in die Kirchen als in ganz Europa. Die Schätzungen über die Zahl der chinesischen Christen variieren stark: Die Regierung spricht von 24 Millionen – 18 Millionen Protestanten und sechs Millionen Katholiken. Andere Experten geben bis zu 130 Millionen an. Zum Vergleich: Die Kommunistische Partei hat etwa 80 Millionen Mitglieder. Die meisten Christen versammeln sich in staatlich nicht anerkannten Hausgemeinden, um der Kontrolle des Regimes zu entgehen. Sie werden bisweilen von örtlichen Behörden drangsaliert.
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Geistige Krise verstärkt Kirchenwachstum

Doch das kann das Gemeindewachstum nicht stoppen. Gardam berichtet, dass er am Ostermorgen fünf Gottesdienste staatlich anerkannter Kirchen in Peking erlebt habe – jeder mit mehr als 1.500 Besuchern.  Noch stärker wachse die nicht staatlich anerkannte Hauskirchenbewegung. Insgesamt sei die chinesische Christenheit „charismatisch, dynamisch und jung“. Ein Grund liege in der Reaktion auf eine „geistige Krise“, von der selbst Premierminister Wen Jiao Bao spreche. Die alten weltanschaulichen Gewissheiten des Marxismus-Leninismus würden abgelöst worden von der „kapitalistischsten Gesellschaft auf Erden“. 
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Möglichst schnell reich werden
Junge Chinesen wollten möglichst schnell reich werden. Dabei gehe nicht nur das Vertrauen in Institutionen und in die Mitmenschen zu Bruch, sondern auch der Zusammenhalt der Generationen. Einer der bedeutendsten Religionsphilosophen Chinas, Prof. He Guanghu (Peking), drücke es so aus: „Die Verehrung des Mammon ist zum Lebensinhalt vieler Menschen geworden.“ Der Materialismus könne aber seelisch und geistlich nicht zufriedenstellen. Viele Chinesen suchten nach Lebenssinn, und wenn sie dem christlichen Glauben begegneten, hielten sie sich an ihm fest. 

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Donnerstag, 15. September 2011

Eine Einladung der Evangelischen Kirche

Die einen glauben an Gott, die anderen an die Wissenschaft, manche glauben an sich selbst und manche an gar nichts. Und wie ist das bei Ihnen? Woran glauben Sie? Geht es Ihnen wie vielen, die christlich getauft sind, aber den Bezug zu Kirche und Glauben verloren haben? Gehören Sie zu denjenigen, die zwar regelmäßig in die Kirche gehen, aber trotzdem den Wunsch nach einer intensiveren Beschäftigung mit dem Glauben verspüren? Oder sind Sie vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, möchten nun aber mit Ihrer gewonnenen Lebenserfahrung nochmals über die Bedeutung des Glaubens nachdenken?

Die Evangelische Kirche lädt Sie ein, Ihren Glauben wieder neu zu entdecken. Oder zumindest, sich nochmals mit der Bibel, mit der Geschichte von Jesus Christus und mit der Frage zu beschäftigen, woran Sie eigentlich glauben. Dazu bieten viele Gemeinden und Bildungseinrichtungen Kurse zum Glauben an, die sich speziell an Erwachsene richten.

Viele, die schon einen solchen Kurs mitgemacht haben, sind froh über die Impulse, die sie dadurch für ihr Leben gewonnen haben. Deshalb möchten wir Sie ermuntern und herzlich einladen, einen Kurs zum Glauben in Ihrer Nähe zu besuchen. Vielleicht gelangen auch Sie dabei zu der Erkenntnis: Der Glaube ist ein starkes Fundament, um unsere Welt und unser Dasein besser verstehen zu können.

Quelle
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Worte zum Tag

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Käme kein Engel mehr, dann ginge die Welt unter. Solange Gott die Erde trägt, schickt er seine Engel. Die Engel sind älter als alle Religionen und kommen auch noch zu den Menschen, die von Religion nichts mehr wissen wollen.

Claus Westermann, evangelischer Theologieprofessor
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Mittwoch, 14. September 2011

Was es ist

WAS ES IST

Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

(Erich Fried)


Dienstag, 13. September 2011

Das "Barnabas-Evangelium"

Einleitung


    Muslime halten die vier kanonischen Evangelien für eine Fälschung. Stattdessen halten sie das sogenannte "Barnabas-Evangelium" für authentisch. Der Islam hält es für die Botschaft, die Jesus - einer der Propheten - von Gott erhalten haben soll, um es den Menschen zu verkündigen. Das "Barnabas-Evangelium" ...
    • ... gibt vor, vom Apostel Barnabas geschrieben worden sein.
    • ... stammt angeblich aus dem 1. Jh.
    • ... erhebt für sich den Anspruch, das einzig wahre Evangelium zu sein.
    • ... enthält Prophetien über das Kommen des Messias und über Mohammed.
    • ... ist ein Angriff gegen den Apostel Paulus und seine Lehre.
    • ... wendet sich gegen die Göttlichkeit von Jesus Christus und leugnet seine Kreuzigung
    Das Original des Buches ist auf italienisch geschrieben. Es wurde im Jahr 1973 durch Lonsdale und Laura Ragg ins Englische übersetzt und durch die "Begum Aisha Bawany Wakf" aus Pakistan neu aufgelegt.
    • Die erste deutsche Übersetzung erschien im Jahr 1994.
    • Der Titel der deutschen Ausgabe lautet: "Das Barnabasevangelium. Wahres Evangelium Jesu, genannt Christus, eines neuen Propheten von Gott, der Welt gesandt, gemäß dem Bericht des Barnabas, seines Apostels."
    • Die deutsche Ausgabe erweckt den Eindruck, daß eine Originalquelle des frühen Christentums nach vielen Jahrhunderten endlich wieder aufgetaucht sei.
    Das Buch hat im Islam viel Verbreitung gefunden. Aus ihm stammen viele Belege gegen die Bibel. Muslime sind der festen Meinung, daß die Christenheit dieses Evangelium zurückhält. Muslime haben sich überzeugen lassen, daß diese Buch die letzte Wahrheit über das Leben und die Lehre von Jesus Christus enthält. ...... ...... ......

Warum das "Barnabas-Evangelium" eine Fälschung ist.

Das sogenannte "Barnabas-Evangelium" ist eine Fälschung aus dem Mittelalter. Hier die Zusammenfassung der wichtigsten Argumente gegen seine Echtheit:
  • Es gibt keine Textüberlieferung des "Barnabas-Evangeliums" vor dem 16. Jahrhundert.
  • Es ist, im Gegensatz zu den kanonischen Texten, kein Zitat eines christlichen Kirchenvaters oder Kirchenlehrers nachgewiesen.
  • Es wird vor dem 16. Jahrhundert auch von keinem islamischen Autor erwähnt.
  • Es gibt im "Barnabas-Evangelium" historische und geographische Fehler.
  • Es gibt im "Barnabas-Evangelium" Widersprüche zu frühen nicht-christlichen Quellen.
Hier nochmal einige Hauptkritikpunkte gegen die Echtheit des "Barnabas-Evangeliums", die Frau Dr. Schirrmacher (Das Barnabasevangelium) erwähnt:
    Das "Barnabas-Evangelium" selbst weist darauf hin, daß das ursprüngliche Evangelium verfälscht worden sei. Wäre Barnabas tatsächlich ein Zeitgenosse Jesu gewesen, wäre das Neue Testament noch gar nicht abgeschlossen gewesen. Damit hätte das "Barnabas-Evangelium" sein eigenes Schicksal vorausgesagt. Zudem macht der Autor des "Barnabas-Evangeliums" durch geographische und historische Mißgriffe deutlich, daß er weder Palästina jemals besucht noch im ersten nachchristlichen Jahrhundert gelebt haben kann: Geographische und historische Mißgriffe: 
    • Im "Barnabas-Evangelium" ist Nazareth ein Ort an der Küste des Sees Genezareth. Nazareth liegt jedoch auf einem Hügel. 
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    • Jesus steigt nach dem Bericht des "Barnabas-Evangeliums" vom See Genezareth nach Kapernaum hinauf. Kapernaum liegt jedoch direkt am See Genezareth. 
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    • Das "Barnabas-Evangelium" berichtet, daß Jesus in ein Schiff gestiegen und nach Jerusalem gefahren sei. Jerusalem liegt jedoch im Landesinneren und ist nicht per Schiff erreichbar.
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    • Ninive liegt nach der Beschreibung des "Barnabas-Evangeliums" in der Nähe der Mittelmeerküste. Es ist jedoch am Tigris im Landesinnern gelegen.
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    • Die Zeitangaben zur Geburt Jesu im "Barnabas-Evangelium" stimmen im Verhältnis zu den Amtszeiten des Pilatus, Ananias und Kaiphas nicht mit der historischen Überlieferung überein.
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    • Das "Barnabas-Evangelium" berichtet von 600.000 römischen Soldaten in Palästina. So viele Soldaten gab es im ersten nachchristlichen Jahrhundert jedoch möglicherweise nur im gesamten Römischen Reich, keinesfalls jedoch in Palästina.
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    • Das "Barnabas-Evangelium" berichtet von 17.000 Pharisäern zur Zeit des Alten Testamentes. Die Partei der Pharisäer entstand jedoch erst im zweiten vorchristlichen Jahrhundert. 
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    • Das "Barnabas-Evangelium" beschreibt einen europäischen Sommer: "alles trägt Frucht". In Palästina regnet es jedoch im Winter, und im Sommer ist das Land trocken.



Literatur und Quelle

Das Barnabas-Evangelium © Dr. Christine Schirrmacher (Februar 2006)

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