Montag, 30. Januar 2012

Bibelblatt: Der Weltbestseller in Schlagzeilen

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bei Amazon

Willkommen und Abschied

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Und wenn man ihr begegnet, dann sollte man aufpassen, ob sie etwas von Liebe versteht. Denn oftmals ist sie die Ergänzung des eigenen Selbst bzw. umgekehrt. Hat man nun ein großes Herz, dann bedeutet es im Umkehrschluß, die große Liebe hat nur ein kleines und vielleicht auch keines. Und dann, sollte man sein eigenes festhalten.
 
Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
und an den Bergen hing die Nacht;
schon stand im Nebelkleid die Eiche
ein aufgetürmter Riese, da,
wo Finsternis aus dem Gesträuche
mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
sah kläglich aus dem Duft hervor,
die Winde schwangen leise Flügel,
umsausten schauerlich mein Ohr;
die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
floss von dem süßen Blick auf mich;
ganz war mein Herz an deiner Seite,
und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter 
umgab das liebliche Gesicht,
und Zärtlichkeit für mich, ihr Götter!
Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

 Johann Wolfgang Goethe





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Samstag, 21. Januar 2012

Das höchste Amt ist nicht entscheidend

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Sehr geehrte Frau M..................,

„alle Staatsgewalt geht vom Bundespräsidenten aus“ – diesen Eindruck könnte man zumindest gewinnen, wenn man derzeit die Medien verfolgt. Nichts scheint wichtiger zu sein als die Frage, ob Herr Wulff das „höchste Amt“ im Staate beschädigt hat. 

Richtig ist: Wulff hat mit seinem Verhalten die Frage aufgeworfen, wie hohe Positionen genutzt und ausgenutzt werden, um zum Beispiel die Medien und deren Kontrollfunktion zu
behindern. Dabei hat er als Bundespräsident den Staat und sein demokratisches System zu repräsentieren. Dazu gehört nun gerade nicht, Redaktionen unter Druck zu setzen.

Ansonsten aber ist der höchste Mann eher ein Redenhalter als ein Entscheidungsträger – seine wirkliche Macht wird in der aktuellen Mediendebatte überbewertet. Das ist auch der Grund, warum Mehr Demokratie – anders als viele erwarten – nicht für die Direktwahl des Bundespräsidenten eintritt. Dies ist nicht der Hebel, über den Bürgerinnen und Bürger mehr Einfluss auf die Politik bekommen werden. Denn die wirklich wichtigen Entscheidungen werden nicht in Bellevue, sondern woanders getroffen.

Und zwar nicht nur in den Parlamenten, sondern zum Beispiel auch in einem diffus als „der Eurorettungsschirm“ bezeichneten kleinen Kreis von Staatsvertretern. Das Thema Euro- und Staatsschuldenkrise wird uns auch 2012 weiter begleiten. Und damit auch die Frage, wie sich der weitere Abbau unserer demokratischen Rechte verhindern lässt.

Mit dem letzten Newsletter haben wir die Debatte darüber eröffnet und Sie als Leserinnen und Leser eingeladen, sich einzubringen. Auf unserer Internetseite gab es die Möglichkeit, die beiden Vorschläge – Volksabstimmungen über die Eurorettung und Einberufung eines Konvents – zu kommentieren. Viele sind dieser Einladung gefolgt.

Vielen Dank dafür!
 
Wir haben Ihre Kommentare in einem kurzen Überblick ausgewertet; so können Sie in die zweite Diskussionsrunde einsteigen:
http://www.mehr-demokratie.de/europa-kommentare.html
 
Herzliche Grüße
Anne Dänner


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Freitag, 20. Januar 2012

Ein Weg vom Theologen zum Christen

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„… Ich stürzte mich in die Arbeit in sehr unchristlicher und undemütiger Weise. Ein wahnsinniger Ehrgeiz, den manche an mir gemerkt haben, machte mir das Leben schwer und entzog mir die Liebe und das Vertrauen meiner Mitmenschen. Damals war ich furchtbar allein und mir selbst überlassen. Das war sehr schlimm. 

Dann kam etwas anderes, etwas, was mein Leben bis heute verändert und herumgeworfen hat. Ich kam zum ersten Mal zur Bibel. Das ist auch wieder sehr schlimm zu sagen. Ich hatte schon oft gepredigt, ich hatte schon viel von der Kirche gesehen, darüber geredet und geschrieben - und ich war noch kein Christ geworden, sondern ganz wild und ungebändigt mein eigener Herr. Ich weiß, ich habe damals aus der Sache Jesu Christi einen Vorteil für mich selbst, für meine wahnsinnige Eitelkeit gemacht. Ich bitte Gott, dass es nie wieder so kommt. Ich hatte auch nie, oder doch sehr wenig gebetet. Ich war bei aller Verlassenheit ganz froh an mir selbst. Daraus hat mich die Bibel befreit und insbesondere die Bergpredigt. Seitdem ist alles anders geworden. Das habe ich deutlich gespürt und sogar andere Menschen um mich herum. Das war eine große Befreiung. Da wurde es mir klar, dass das Leben eines Dieners Jesu Christi der Kirche gehören muss…

Dann kam die Not von 1933. Das hat mich darin bestärkt. Ich fand nun auch Menschen, die dieses Ziel mit mir ins Auge fassten. Es lag mir nun alles an der Erneuerung der Kirche und des Pfarrerskindes… Und so ging es weiter, Schritt für Schritt. Ich sah und dachte an gar nichts anderes mehr… Vor mir steht der Beruf. Was Gott daraus machen will, weiß ich nicht. Es ist bei mir immer noch viel Ungehorsam und Unlauterkeit im Beruf. Ich ertappe mich täglich dabei. Aber der Weg muss durchgegangen werden.“


Dietrich Bonhoeffer (1932)
Die .... 

Jani's Kommentar
Ich denke die Jahreslosung 2012 passt sehr schön zum Zitat Bonhoeffers. Im Erkennen und Zugeben der eigenen Schwäche, begann Gottes Kraft, Früchte zu tragen.  





Donnerstag, 19. Januar 2012

So etwas nenn ich Hetze - Mobbing - Diffamierung


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Dessau: 400 Demonstrieren bei Nazi-Bürgermob


Solidarität 16.01.2012 23:20 Themen: Antifa Antirassismus Repression 


400 Nazis und Bürger aus Dessau liefen heute Hand in Hand durch die Straßen und riefen Parolen wie "Deutschland den Deutschen,Ausländer Raus".

Eine neue Dimension von rassistischer Realität hat in Dessau einzug erhalten,nach dem 07.01.2012 als die Bullen die Gedenk Demonstration an Oury Jalloh angriffen,hat die Stadt nun ein weiteres Gesicht gezeigt,nämlich der Konsenz Rassismus.
Die Stadt hat sich über Jahre hinweg nicht Offensiv um den Fall Oury Jalloh bemüht,was nun die Folgen mit sich bringt.

Genauso wie die Ereignisse am 07.01.2012 ausgewertet werden,werden auch diese am 16.01.2012 Handlungsbedarf nachsichziehen.

Die Zeiten in Sachsen-Anhalt haben sich geändert wie der 07.01.2012 in Dessau und der 14.01.2012 in Magdeburg gezeigt hat,wir werden Widerstand leisten und dieser Unterdrückung handfeste Argumente liefern.

Break the silence-start the fight !!!


.... und kommt von links - ich bin entsetzt über das, was auf Seiten der Antifa geschrieben wird. Eins ist klar, die Politik hat über einen langen Zeitraum versagt und damit das Fundament für Gewalt, Terror, anarchische Verhältnisse gelegt.

Straftaten (egal ob von rechts - links - Migranten) ohne echte Konsequenzen fördern eben nicht ein normales menschliches Miteinander. Eine Gesellschaft, in der Begriffe wie Toleranz, Demokratie, rechte Denkweise inflationsartig verwendet werden - auch als Totschlagargumente um unliebsame Meinungen zu unterbinden, verliert immer mehr an echten Werten.

Aber es ist auch viel wichtiger, dass unsere Politker wohlversorgt sind und sich kümmern - um sich selbst. War es gestern noch Karl-Theodor zu Guttenberg so heißt er heute Christian Wulff - schaun wir mal ....
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Dienstag, 17. Januar 2012

Kein Aprilscherz: Staatsschutz ermittelt gegen Kopp-Autor Ulfkotte wegen virtueller Körperverletzung

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Kein Aprilscherz: Staatsschutz ermittelt gegen Kopp-Autor Ulfkotte wegen virtueller Körperverletzung

 
In einem Rechtsstaat gibt es bei Strafverfahren gegen Beschuldigte konkrete Tatvorwürfe. Und damit ein Beschuldigter sich gegen solche Vorwürfe wehren kann, wird Akteneinsicht gewährt. Kopp-Autor Udo Ulfkotte wurde fernmündlich von Polizeibehörden dazu aufgefordert,
sich zu einem gegen ihn angestrengten politischen Ermittlungsverfahren des Tübinger Staatsschutzes zu äußern. Er hatte weder Akteneinsicht, noch kennt er die konkreten Tatvorwürfe. Aber er muss sich äußern. Das ist – vorsichtig ausgedrückt – in einem demokratischen Rechtsstaat höchst ungewöhnlich. Der Autor hat sich jedoch davon überzeugen können, dass die Tübinger Ermittlungen gegen ihn kein verfrühter Aprilscherz sind.


Das nachfolgende Schreiben wird er in den nächsten Tagen an die Staatsschutzabteilung der Tübinger Polizeidirektion richten. Es spricht für sich selbst. Er veröffentlicht das Schreiben, damit sich jeder Bürger ein eigenes Urteil über die Lage des deutschen Rechtsstaates machen kann.






An die Staatsschutzabteilung der Polizeidirektion Tübingen
Konrad-Adenauer-Str. 42
72072 Tübingen



Dr. Udo Ulfkotte
Kopp Verlag e.K.
Verlag & Fachbuchversand
Pfeiferstr. 52

72108 Rottenburg a. N.



Sehr geehrte Damen und Herren,

über mehrere Polizeidienststellen habe ich fernmündlich von einer Strafanzeige gegen mich erfahren, die nun bei der politischen Staatsschutzabteilung der Polizeidirektion Tübingen liegt. Es wird demnach erwogen, ein politisches Staatsschutzverfahren gegen mich einzuleiten. Anzeigeerstatter soll nach polizeilichen Angaben angeblich der Rottenburger Lokalpolitiker von BfH/Die Linke, Albert Bodenmiller, sein, der zugleich CDU-Mitglied ist. Dieser bezichtigt mich angeblich der Körperverletzung, Beleidigung und üblen Nachrede. Zudem soll ich seine Kontaktdaten unerlaubt im Internet veröffentlicht haben. Da mir die Strafanzeige bislang nur auszugsweise fernmündlich, aber nicht schriftlich vorliegt, hoffe ich, den Inhalt so korrekt wiedergegeben zu haben. Ich werde zudem in oben genanntem Zusammenhang angeblich politischer Straftaten verdächtigt, wobei mir aus den telefonischen polizeilichen Ausführungen bislang nicht klar ist, von wem diese Verdächtigung aufgestellt wird. Ich wurde um eine schriftliche Stellungnahme dazu gebeten, die ich wie folgt nach bestem Wissen und Gewissen abgebe:

Es ist zutreffend, dass ich einen Artikel über Herrn Bodenmiller im Internet veröffentlicht habe. Für diesen Artikel bin ausschließlich ich verantwortlich. Dieser steht seit dem 12. Oktober 2011 unter folgender Internetadresse auf der Webseite des Rottenburger Kopp-Verlages:


An mich ist seither zu keinem Zeitpunkt eine Person oder Behörde herangetreten mit der Aufforderung/Bitte zur Korrektur oder inhaltlicher Kritik. Auch dem Kopp-Verlag sind solche Reaktionen bislang nicht bekannt. Der Artikel steht seit der Veröffentlichung unverändert weiterhin im Internet. Eine presserechtliche Beanstandung (und um diesen Artikel geht es laut polizeilichen Ausführungen) hat es weder bei mir noch beim Verlag gegeben.

Die in dem Artikel veröffentlichten Kontaktdaten zur Person Bodenmiller stammen von der Homepage des Anzeigeerstatters als Stadtverordneter. Die dort öffentlich zugänglichen Informationen wurden bewusst für jeden Bürger offen einsehbar gestellt, um allen Bürgern Kontaktaufnahmen zu ermöglichen. Einen Screenshot jener Seite habe ich damals gesichert und kann diesen jederzeit als Beleg für meine Ausführungen vorlegen. Die Veröffentlichung von mit Wissen, Duldung oder Billigung einer Person selbst veröffentlichter Daten stellte juristisch in der Vergangenheit nach der mir und dem Verlag bekannten ständigen Rechtsprechung keine zu beanstandende oder gar strafrechtlich relevante Handlung dar. Politiker, die Kontaktdaten veröffentlichen (lassen), wollen ja gerade für Bürger ansprechbar sein. Ob sich dann nur Bürger melden, die dem Politiker ihre tiefste Bewunderung mitteilen oder auch Kritik geäußert wird, darauf hat mit der Veröffentlichung der Kontaktdaten weder die Stadt Rottenburg noch der Unterzeichner dieses Schreibens einen Einfluss. Zudem sind die Kontaktdaten und Adresse des Anzeigeerstatters bei der Stadt Rottenburg derzeit immer noch online:


Ich habe die Person Bodenmiller zudem bislang noch nie in meinem Leben gesehen oder getroffen. Ich kenne das Konterfei dieser Person vielmehr nur von der auf den Seiten der Stadt Rottenburg veröffentlichten fotografischen Aufnahme. Vor diesem Hintergrund bin ich erstaunt, vom Anzeigeerstatter der angeblichen Körperverletzung bezichtigt zu werden. Das ist eine interessante Variante der Normalität. Ich habe auch zu keinem Zeitpunkt Personen zur Körperverletzung aufgefordert.

Ich habe im Übrigen vor dem Abfassen des oben zitierten Artikels über Herrn Bodenmiller schriftlich sowohl den Verfassungsschutz in Stuttgart als auch Staatsschutzabteilungen um Auskunft darüber gebeten, ob den von Herrn Bodenmiller (in einem Artikel im Schwäbischen Tagblatt) behaupteten angeblichen Terrorgefahren/Anschlagsplanungen, die durch meine Person und Bautätigkeiten des Kopp-Verlages laut Herrn Bodenmiller angeblich in Rottenburg ausgelöst werden könnten, Fakten zugrunde liegen. Um es höflich zu formulieren – solche Fakten lagen zum Zeitpunkt meiner Anfrage bei keiner angefragten Stelle/Behörde vor und existierten bis dahin offenkundig nur in der Phantasie des Anzeigeerstatters. Der entsprechende behördliche Schriftverkehr in diesem Zusammenhang liegt mir vor. Ich kann den Schriftwechsel im Falle der Eröffnung eines politischen Strafverfahrens gern vorlegen.

Des Weiteren soll ich die Person Bodenmiller beleidigt und/oder mich der üblen Nachrede strafbar gemacht haben. Die in dem oben zitierten Artikel genannten und von mir aufgestellten Behauptungen sind nachprüfbar und dem Wahrheitsbeweis zugänglich. Mir ist bis zum Abfassen dieser Stellungnahme von keiner Seite/Person/Behörde mitgeteilt oder zugetragen worden, dass dort aufgeführte Fakten nicht korrekt und/oder gar wahrheitswidrig dargestellt seien. Im Gegenteil: Mir wurden weitere Informationen mit entsprechenden Belegen zugetragen, die das dort gezeichnete Bild abrunden. Auf eine Veröffentlichung habe ich bislang verzichtet. Da ich mich ansonsten (also mit Ausnahme des oben genannten Artikels) nach meiner Kenntnis nicht zur/über die Person Bodenmiller geäußert habe, erschließt sich mir bislang nicht, wo ich die inkriminierten Tatbestände auch nur ansatzweise verwirklicht haben könnte. Die im Artikel geäußerte Schmähkritik ist jedenfalls presserechtlich abgesichert und durch das Verhalten der Person Bodenmiller begründet.

Ich darf den Empfängerkreis dieses Schreibens höflichst darauf hinweisen, dass der Unterzeichner dieses Schreibens ebenso wie andere Mitarbeiter des Kopp-Verlages nach den öffentlichen Einlassungen des Anzeigeerstatters (vor der Abfassung des oben zitierten Artikels) zahlreichen persönlichen Bedrohungen/Beleidigungen augesetzt waren, deren Ursache kausal in den vorhergehenden öffentlichen Äußerungen des Anzeigeerstatters Bodenmiller über den Kopp-Verlag liegt. Nun hat die Person Bodenmiller auch mit den abstrusesten Auffassungen in unserer Demokratie ein Recht auf Meinungsfreiheit. Und nicht einer von uns wäre deshalb auf die zugegeben interessante Idee gekommen, mit Antragsdelikten wie den uns gegenüber erfolgten Beleidigungen und Bedrohungen eine Staatsanwaltschaft oder gar den polizeilichen Staatsschutz zu belästigen. Aus der Sicht des Anzeigeerstatters müssen es die Mitarbeiter des Kopp-Verlages offenkundig hinnehmen, nach seinen abstrusen Ausführungen von Dritten beleidigt, geschmäht und bedroht zu werden, weil der Anzeigerstatter ja nicht selbst zu solchen Straftaten aufgerufen hat. Gerät er allerdings selbst in eine ähnliche Situation durch Dritte, dann wird er zur Mimose und jammert – eine abermals interessante Variante der Normalität.

Falls Dritte nach dem Lesen des von mir verfassten und ohne mein Zutun seither an vielen Stellen im Internet verbreiteten Artikels über die Person Bodenmiller diese aus eigenem Antrieb heraus beleidigt, geschmäht, gedemütigt, bedroht oder sonst wie belästigt haben sollten (was ich nicht weiß oder befürwortet habe), dann ist der Unterzeichner dafür ebenso wenig zuständig wie die Person Bodenmiller für die uns nach seinen öffentlichen Einlassungen widerfahrene Behandlung. Mitunter schallt es eben aus dem Wald so heraus, wie man in diesen hineinruft.

Zu den mir fernmündlich übermittelten Vorhaltungen, wonach ich aus Tübinger Sicht möglicherweise ein »politischer Straftäter« sein könne und deshalb das Verfahren beim zuständigen polizeilichen Staatsschutz geführt werde, kann ich mich nicht äußern, da ich konkrete Tatvorwürfe nicht kenne. Mir ist neu, dass in einem demokratischen Rechtsstaat Vorermittlungsverfahren ohne konkreten Tatvorwurf aufgenommen werden. Es ist unbestritten, dass ich zu jenen Bürgern gehöre, die laut Umfragen wie die Mehrheit der Bevölkerung die Auffassungen des Thilo Sarrazin teilen. Teilen Sie mir bitte mit, wenn politische Inkorrektheit auch ohne konkrete Tatvorwürfe inzwischen eine mutmaßliche »politische Straftat« ist. Ich habe das bislang schlicht nicht mitbekommen. Aber verwundern würde es mich nicht.

Ich weise darauf hin, dass ich meine politisch nicht korrekten Aussagen in vielen, vielen Fernsehsendungen auch immer wieder öffentlich geäußert habe. Die Folge waren viele Morddrohungen, etwa nach meinem letzten Auftreten bei »Maischberger« oder nach dem Nachtcafé mit Wieland Backes. Die Täter, die in einem Falle gar öffentlich und für jeden einsehbar mit Nennung ihres Namens dazu aufriefen, mir den Kopf abzuschneiden, wurden bislang nicht wegen politischer Straftaten verfolgt. Im Gegenteil: Trotz Ermittlung durch die zuständigen Staatsanwaltschaften hat es nach meiner Kenntnis in keinem Falle eine Verurteilung gegeben. Und zwar mit Rücksicht auf die geforderte »interkulturelle Sensibilität«. Mir als Geschädigtem ist weder in den zuvor genannten noch in vielen anderen und ähnlich gelagerten Fällen, bei denen meiner Familie mit Tötung gedroht wurde, auch nur die Anhörung durch eine Staatsanwaltschaft angeboten worden. Im Gegensatz zu den virtuellen Anschuldigungen der Person Bodenmiller gab es – aus meiner subjektiven Sicht – keine Bemühungen um staatsanwaltschaftliche Ermittlungen oder gar Verurteilungen.

Wie erfreut bin ich da doch, dass nun wegen angeblicher virtueller Körperverletzung und angeblicher mutmaßlicher politischer Straftaten durch einen  Staatsschutzgerichtshof unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen mich ermittelt werden soll. Wie heißt es so schön bei Thilo Sarrazin: »Deutschland schafft sich ab«. Herr Bodenmiller scheint Herrn Sarrazin nun mit seiner Strafanzeige gegen mich bestätigen zu wollen. Das kann man auch positiv sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Udo Ulfkotte
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Rückenschmerzen: Symptome für Stress, Seelendruck und Verzweiflung

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von Eva Herman

Fast jeder hat das schon einmal erlebt: Man erwacht morgens, will aus dem Bett und: autsch! Stechende Rückenschmerzen zwingen einen sofort zurück. Oder: Man bückt sich, um etwas aufzuheben, will wieder hoch und schreit auf: das Kreuz! Nicht immer sind körperliche Ursachen schuld, im Gegenteil: Wer etwas tiefer forscht, stellt schnell fest, dass seine Seele aus dem Gleichgewicht geraten ist.


Nicht erst seit Horst Schlämmers öffentlichem Bekenntnis: »Ich habe Rücken« ist das Thema mehr als aktuell. Über achtzig Prozent aller Menschen im Land haben mindestens schon einmal im Leben unter Schmerzen im Wirbelsäulenbereich gelitten. Und wenn es einmal losgegangen ist, ist man auch künftig kaum noch gefeit vor weiteren Attacken. Für »Rücken« gibt es eine Menge Gründe, und wenn man mit den Nachforschungen anfängt, ist kein Ende mehr in Sicht. Die hellsichtige Klosterfrau aus dem Mittelalter, Hildegard von Bingen, war da unkomplizierter: Sie suchte zunächst nach dem Seelenschmerz des Patienten, um dann seinen Körper zu heilen.

Rückenschmerzen sind die Geißel der Menschheit geworden. Was wohl hauptsächlich daran liegen könnte, dass wir die selbstverständlichsten natürlichen Wege verlassen haben, um uns auf der breiten, bequemen, aber gefährlichen Straße des Materialismus voranschieben zu lassen: Körperliches Verlangen steht meist vor geistigen Bedürfnissen.

Doch bevor wir über das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist weiter nachforschen, muss zunächst klar sein, dass es sich bei den Kreuzschmerzen nicht um ganz klare Diagnosen und sehr irdische Ursachen wie etwa Unfallschäden, Wirbelsäulenerkrankungen jedweder Art, belastungsabhängige Schmerzen, eingeklemmte Nerven usw. handelt.
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Jedoch geht es schon bei sogenannten Bandscheibenvorfällen los: Nicht jeder muss gleich operiert werden, auch wenn die Ärzte das manchmal anders sehen. Und es muss auch nicht immer sofort die schmerzhafte Spritze aufgezogen oder Pillen mit üblen Nebenwirkungen eingeworfen werden. Man kann nämlich häufig auch auf ganz sanfte und überraschend schnelle Weise helfen. Wer »seine« persönliche Stress-Ursache gefunden hat, die natürliche zahlreiche Ursachen haben kann, ist bereits auf dem richtigen Weg, ob es sich um beruflichen Druck, Geld-oder Zeitnot, Beziehungsprobleme oder andere familiäre Angelegenheiten handelt.


Ein älterer, beruflich erfolgreicher und recht materiell ausgerichteter Bekannter zum Beispiel, dessen Ärzte ihm unbedingt eine Bandscheibenoperation angeraten hatten, ließ sich vor seinem schon zugesagten Krankenhausaufenthalt noch kurzfristig auf eine private und völlig harmlose Hildegard-von-Bingen-Behandlung ein, frei nach dem Motto: Schlimmer kann es jetzt auch nicht mehr werden. Monatelang schon litt er schon unter heftigen Qualen im oberen Lendenwirbelbereich. Er wusste, dass es in unserem Haus durch die Befolgung der Hildegard-Ratschläge schon so manche Überraschung gegeben hatte, was spontane Heilerfolge auf unterschiedlichsten Gebieten anging.
Der gute Mann, nennen wir ihn Herbert, war durch die ständigen Schmerzen ganz schön angeschlagen, gleichzeitig hatte diese Daueranspannung etwas Verblüffendes ausgelöst: Er hatte sich auf der Suche nach Linderung unerwartet auch für geistige Zusammenhänge geöffnet . Bevor wir uns an die Arbeit machten, empfahl ich ihm einige Tage zuvor telefonisch Hildegards Geheimtipps gegen Rückenschmerzen, die sich, wie so viele andere wertvolle Empfehlungen, in meinem Lieblingsbüchlein »Was ist Hildegard-Medizin« befinden: warme Umschläge aus gekochten Weizenkeimen und abends ein Gläschen heißen Galgantweins, der sich auch bei Verspannungen und Hexenschuss hervorragend eignet.

Hildegard von Bingen erläutert dazu: »Wer Rücken und Lendenschmerzen hat, lege in Wasser gekochte Weizenkörner warm über die schmerzende Stelle, und des Weizens Wärme wird die Macht dieses Siechtums brechen.«
Die Äbtissin wusste, dass es sich meist um ein schweres und anhängliches Leiden handelt, das man nicht einfach so verjagen kann. Doch bleibt es durch diese Behandlung nicht alleine beim bloßen Versprechen, wenn es heißt »das Siechtum brechen«. Diese Umschläge wirken wahre Wunder, vor allem, wenn man sie in der akuten Zeit regelmäßig anwendet. Das Rezept für die Umschläge sowie des heißen Galgantweins gibt es am Ende des Artikels.

Herbert hatte schon ein paar Tage lang die Weizenkörner-Kur angewendet und wirkte im wahrsten Sinne entspannter, als wir uns trafen, um uns gemeinsam durch das hochspannende Hildegard-Buch zu arbeiten, in welchem vor allem das Heilen mit der Kraft der Seele empfohlen wird. Der gute Mann staunte nicht schlecht, als Hildegard ihm auf den Kopf zusagte, wo es tief drinnen bei ihm hakte: Auf Herbert traf die seelische Diagnose »Verzweiflung« zu.
Bemerkenswerterweise verstand der gute Mann sofort, um was es ging, ohne lange in eitle Erklärungen abzuirren: Er brachte daraufhin genau das auf den Punkt, was ihn schon lange in der Seele quälte, ohne dass Außenstehende irgendetwas davon gewusst hätten: Es war seine jahrelange Auseinandersetzung mit der Frage, ob er denn nun an einen höheren Schöpfer glauben sollte oder nicht.
Herbert ist seit Jahren alleinstehend, seine Beziehungen sind allesamt gescheitert.
Der ausgemachte Realist und Materialist erkannte sich bei Hildegards Vermutungen über seine bisherige Geisteshaltung sofort wieder: Nämlich, dass Gottes Hilfe nichts tauge. Und während er sich stets selbst einredete: »Was hat Gott mir schon Gutes getan? Ich werde doch nur von ihm in den Tod geführt«, ergriff eine unbewusste Verzweiflung, aus seinem Unglauben und der Hoffnungslosigkeit erwachsen, zunehmend Besitz von ihm und lähmte ihn im wahrsten Sinne des Wortes zuletzt.

»Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung führen zur Erkrankung des autonomen Nervensystems in der Region der Lendenwirbelsäule, ganz speziell mit Schäden am zweiten Lendenwirbel«, schreibt Hildegard-von-Bingen-Experte Wigald Strehlow. »Diese Nerven stimulieren den Ischias, die Oberschenkelmuskulatur und die Beckenorgane. Weiterhin aktivieren sie über die Reflexbahnen nicht nur die Verdauung, sondern auch Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, die Nieren und Sexualorgane. Autoaggressionskrankheiten an diesen Organen gehen auch auf das Konto der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.«

Aha, wie interessant: Also nicht nur »Rücken« können wir durch unsere innere Orientierungslosigkeit kriegen, sondern auch Probleme mit unseren Organen. Doch was tun? Herbert wusste, dass nur Selbstkritik und Offenheit in diesem Fall den ersten Schritt in Richtung Genesung bringen konnte. Nachdem wir aus dem Buch erfahren hatten, dass es eine kluge und ausgesprochen wirksame Gegenspielerin zur Verzweiflung gibt, nämlich die Hoffnung, ließ der Mann sich die liebevollen Erklärungen der einstigen vom Lichte geführten weisen Frau weiter vorlesen:
»Wenn der Gläubige Gott begriffen hat, erhebt sich in ihm die Hoffnung zum Leben, das man auf Erden noch nicht voll besitzen kann, das aber im Himmel bereits verborgen ist. Die Hoffnung richtet ihre ganze Sehnsucht nach diesem Leben wie ein Arbeiter nach seinem Lohn und ein junger Mensch nach seinem Erbe. Mit vielen Mühen erwartet die Hoffnung das Zukünftige, nach dem, was sie mit Sehnsucht erlangt … So erweckt die Hoffnung großes Vertrauen in den Gläubigen, damit sie den Blick auf die herrlichen Werke ihrer Arbeit und auf Gott richtet …«

Herbert hatte verstanden. Zwar ist bis heute kein frommer Kirchgänger aus ihm geworden, doch macht er seit diesen Erkenntnissen seinen täglichen einstündigen Spaziergang durch den Wald, wie ebenfalls von Hildegard empfohlen. Er erfreut sich an der schönen Natur und erkennt dankbar den Schöpfer in jedem Sonnenstrahl. Das alles tut er für die Gesundheit seiner Seele.

Damit auch sein Körper bei der Genesung Schritt hält, ernährt sich Herbert seit der Begegnung mit Hildegard vorwiegend gesund, isst viel Dinkelbrot, trinkt abends sein Gläschen Galgant-Wein und macht sich regelmäßig seine warmen Weizenkörner-Umschläge. Die Rückenschmerzen sind spurlos verschwunden, auch ohne schmerzhafte Operation, und er hat ein sehr entspanntes Verhältnis zu seiner alten Widersacherin, der Verzweiflung, gewonnen:
Lächelnd verwehrt er ihr jeglichen Zutritt, denn in ihm ist heute viel mehr Hoffnung als je zuvor. Sein Körper und sein Geist schwingen gemeinsam in den Gedanken der klugen Klosterfrau, die da zum Schluss lauteten: »Die Hoffnung spricht: Ich sitze mit großer Freude am Throne Gottes und umarme hoffnungsvoll alle seine Werke. Ich bringe alles zu einem guten Ende und gewinne so die ganze Welt …«


Rezepte für Weizenkörner-Umschlag und heißen Galgant-Wein:

Zwei Kilogramm Weizenkörner in Wasser stark kochen, auf ein Tuch circa zwei bis drei Zentimeter dick auftragen und sich mit dem Rücken darauf legen. Der warme Weizen soll alle schmerzhaften Stellen überdecken. Ein bis zwei Stunden einwirken lassen, und diese Umschläge so lange – immer wieder frisch gemacht – fortsetzen, bis das Leiden weg ist.

Zum Galgant-Wein: Die Stammpflanze des Galgants gehört zu den Ingwergewächsen, mehr hat die Wurzel damit aber auch nicht zu tun. Hildegard von Bingen sagt zu dieser Wunderwurzel: »Galgant ist durchaus warm. In ihm ist keine Kälte, sondern Kraft.«
Eigentlich ist das Zaubermittel Galgant gegen unglaublich viele kleine und große Krankheiten wirksam, vor allem bei Herzerkrankungen, Koliken und Viruserkrankungen. Es ist wirklich jedermann empfohlen, in diesem Hildegard-Büchlein nachzulesen, wogegen die vergleichsweise kostengünstige Naturmedizin alles wirkt und wie man sie einsetzen kann.
Der Galgant-Wein, an den man sich wirklich gewöhnen kann (vor allem mit ein wenig Honig gesüßt), ist ein hervorragendes Mittel, um nicht mehr unter »Rücken« leiden zu müssen. Er wird ganz einfach zubereitet: Rot- oder Weißwein erhitzen und ein bis zwei kleine Stückchen Galgant-Wurzel oder Galgant Tabs (Pilogal) aufkochen lassen, fertig. Auch hierzu hatte die hellsichtige Klosterfrau eine herzliche Empfehlung:
»Wem Rücken oder Weichen durch Unsäfte schmerzen, walle Galgant in Wein und trinke ihn oft warm, und der Schmerz weicht.«
Na, denn zum Wohl! Und gute Besserung!

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Christen auf dem Rückzug

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Toleranz ist keine Einbahnstraße 

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Typische Merkmale unserer Zeit


Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien;
mehr Arbeitserleichterungen, aber weniger Zeit.
Wir haben mehr akademische Titel, aber weniger Verstand;
mehr Wissen, aber weniger Urteilsvermögen;
mehr Fachleute, aber mehr Probleme;
mehr Arzneien, aber weniger Gesundheit.
Wir haben es bis zum Mond und zurück geschafft, 
aber es fällt uns schwer, die Straße zu überqueren,
um den neuen Nachbarn kennen zu lernen.

Wir bauen immer mehr Computer, 
um immer mehr Informationen zu speichern
und immer mehr Kopien zu produzieren, 
aber wir sprechen immer weniger miteinander. 
Während wir auf die Quantität setzen, 
wird die Qualität immer knapper.
Wir leben in Zeiten der schnellen Küche und der langsamen Verdauung;
der groß gewachsenen Menschen und der kleinwüchsigen Charaktere;
der satten Gewinne und der verkümmerten Beziehungen.
Es ist eine Zeit, in der viel im Fenster steht - und nichts im Zimmer!

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(Aus dem Neujahrsrundbrief von Pfarrer Burghard Affeld, Osnabrück)



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Montag, 16. Januar 2012

Katholische Kirche in Milbertshoven

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Die Verhältnisse in Duisburg sind kein Einzelfall. Man darf davon ausgehen, daß in den nächsten Jahren immer mehr christliche Kirchen vom Vandalismus der [moderaten] Muslime betroffen sein werden, wie dies heute in Duisburg der Fall ist.

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Katholische Kirche in Milbertshoven

Duisburg: Gewalt gegen Kirchen in Duisburg aus Frust?

Duisburg: Ein Ortstermin in der Nachbarschaft des Laarer Doms, der immer wieder das Ziel von Steinewerfern ist, offenbart die Tiefe und Bandbreite der sozialen Probleme in dem Duisburger Nord-Stadtteil.

„Ich respektiere diese Kirche genauso wie ich meine Moschee respektiere“, sagt Senol Altintas, der gerade auf dem Weg in die Sultan-Ahmet-Moschee ist, die direkt neben dem Laarer Dom ihre Pforten zum Mittagsgebet geöffnet hat. Er lebe seit 40 Jahren in Laar, sagt Altintas, und sei traurig darüber, dass sich der Stadtteil so zum Nachteil entwickelt habe.

Steine auf eine Kirche? Für ihn völlig unvorstellbar: „Niemand aus unserer Moschee würde so etwas machen.“ Nicht nur für ihn persönlich sei religiöse Toleranz ein Grundsatz.

Die türkisch-osmanische Tradition

„Schauen sie sich die Geschichte des Osmanischen Reiches an. Wurden da Kirchen geschändet? Das wäre gegen meinen Glauben und gegen die türkisch-osmanische Tradition“, sagt Altintas und wird richtig emotional: „Mensch, das ist doch deine und meine Heimat hier, das ist unser Stadtteil! Ich würde diese Kirche genauso beschützen wie meine Moschee!“

Ob er denn eine Ahnung habe, wer Steine auf die Kirche geworfen hat? Das wisse er wirklich nicht, aber eines stehe fest: „Es gibt Leute hier, die machen nichts als Ärger“, sagt Senol Altintas.

Dann deutet er auf ein Lokal, in dessen Fenster eine libanesische Flagge hängt. Vor dem Eingang stehen fünf junge Männer, zwei davon vermutlich noch Jugendliche. Auf die Frage, ob sie denn wüssten, wer bei der Kirche die Scheiben einwirft, antworten sie erst abweisend: „Und wenn ich es wüsste, ihnen würde ich es sowieso nicht sagen“, sagt einer, der sich uns später als Omar vorstellt.

Beim Fußball brüsk weggescheucht

Wir bleiben hartnäckig und fragen die jungen Männer weiter, ob sie sich denn oft auf dem Kirchenparkplatz aufhielten und ob es dort Probleme gebe? „Ja, da gibt’s Probleme“, sagt Omar schließlich, „wenn Sie es genau wissen wollen, dann ist das Problem, dass man in Laar nirgendwo Fußball spielen kann!“

Nicht nur sie, sondern auch andere Jungs würden überall, wo sie kickten, brüsk weggescheucht: „An der Grundschule, zum Beispiel. Dann spielen wir eben, gemeinsam mit Türken, Jugoslawen, Arabern, auf dem Kirchenparkplatz und dann werden wir dort auch weggescheucht und die Polizei wird sofort gerufen. Dann sind wir sauer.“

Und werft ihr dann Steine? „Natürlich nicht“, sagt Omar und grinst.

Gar nicht lustig fand Pfarrer Andreas Rose, der sich Donnerstag in der Redaktion meldete, was er erlebte, als er neulich eine kleine Gruppe fußballspielender Männer nett bat, doch die laufende Messe nicht mit Schüssen gegen die Kirche zu stören: „Da wurde ich auf das Übelste beleidigt und die wurden enorm aggressiv. Schlimm“, sagt Rose, „schlimm und traurig.“

Quelle: Quelle: Gewalt gegen Kirchen in Duisburg aus Frust?


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Mittwoch, 11. Januar 2012

Politiker und ihre Dienstwagen

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Feudalismus.... Selbstherrlichkeit.... man könnte es natürlich auch als  Arschlochmentalität bezeichnen






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Jobwunder 2011 - Die üble Masche

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Montag, 9. Januar 2012

Worte zum Tag

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Tritt ein für deines Herzens Meinung
und fürchte nicht der Feinde Spott, 
bekämpfe mutig die Verneinung,
so du den Glauben hast an Gott.


Theodor Fontane - deutscher Dichter

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EU-Parlamentspräsident fordert stärkeres Auftreten der Christen

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Liebe Freunde!

In seiner Grundsatzrede an eine hochrangige Zuhörerschaft betonte der Präsident des Europäischen Parlaments vor kurzem die Bedeutung und Auswirkung eines engagierten Auftretens der Christen in der Öffentlichkeit. Wir empfehlen daher, sich seine Ausführungen zu Gemüte zu führen und womöglich auch gelegentlich zu zitieren.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung unserer Ansichten und Anliegen und - auch im Jahr 2012 - für Ihr tägliches "Vaterunser" für ein christliches Europa! Wir wünschen Ihnen weiterhin Gottes Segen fürs Neue Jahr

Ihr Europa für Christus – Team

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Der Präsident des Europäischen Parlaments:
"... ein mutiges Zeugnis durch Christen,
auch auf politischer Ebene - zugleich tolerant
und offen gegenüber dem anderen - ist eine
der größten Stärken, die wir haben. Geben
wir diese auf, machen wir uns an der Aushöhlung
der europäischen Seele schuldig..."

Auszug aus der Ansprache Präsident Jerzy Buzeks beim European Prayer Breakfast am 1. Dezember 2011:

"Wir müssen uns immer vergegenwärtigen, dass die Gründungsväter des vereinigten Europas praktizierende Christen waren. Man darf das heute nicht vergessen, wenn wir uns mitunter auch einer Reihe von schwierigen Aufgaben gegenübersehen. Zugleich stellt sich die Frage, ob unser christliches Erbe noch Gültigkeit hat, ob es nicht doch nur ein weiteres historisches Kostümrelikt ist - respektabel aber ohne praktischen Nutzen? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: ein mutiges Einstehen durch Christen, auch auf der politischen Ebene - zugleich aber tolerant und offen gegenüber dem anderen - ist eine der größten Stärken, die wir haben. Geben wir diese auf, machen wir uns an der Aushöhlung der europäischen Seele schuldig, die auf analytische Weise durch Nationalismus und Vernebelung, aber auch durch ein zunehmendes Gefühl der inneren Leere - wie sie symptomatisch ist für eine Welt des exzessiven Konsums - verdrängt würde.

Wenn wir uns das Edikt von Mailand* vor Augen halten, so ist dies auch eine solide Gesprächsbasis über die Eigenständigkeit von Kirche und Staat. Ich betone ausdrücklich - "Eigenständigkeit", nicht "Trennung". Jahrhundertelang haben wir ein Modell entwickelt, in welchem öffentliche und religiöse Autoritäten ihre Selbständigkeit im jeweils eigenen Einflussbereich behielten. Zugleich besteht in vielen Bereichen absoluter Bedarf an Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und den Glaubensgemeinschaften - denn eine solche Zusammenarbeit ist bedeutsam für den Aufbau einer gerechten Gesellschaft von Anstand und Würde.

In diesem Zusammenhang ist unschwer festzustellen, dass wir in Europa in letzter Zeit die Verbreitung eines geradezu aggressiven Säkularismus (die Bestrebung, jede öffentliche Präsenz von Religion zu unterbinden, Anm. d.Übers.) erleben mussten. Das ist etwas, was ich negative Toleranz nennen würde. Als Beispiel kann uns die Frage der Darstellung des Kreuzes im öffentlichen Raum dienen. Eine aggressive und in Wirklichkeit intolerante Minderheit würde gerne unseren Glauben in eine kleine Privatschatulle einsperren. Tatsächlich aber würde dies bedeuten, dass wir die Religionsfreiheit aufgeben, die mit dem Edikt von Mailand begünstigt worden war.

Die Geschichte lehrt uns, dass der leere Platz, den das abgehängte Kreuz hinterlassen hat, immer von totalitären Ideologien eingenommen wurde. Das Verschwinden des Kreuzes führte allzu oft nicht zur Befreiung sondern zur Versklavung des Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass wir Christen nicht nur unseren Glauben retten, sondern durch unsere Haltung inmitten einer säkularisierten Welt auch zum Salz der Erde und zum Licht für alle werden können.

Ich bin davon fest überzeugt: das, was wir heute erfahren, ist nicht nur eine Krise der öffentlichen Schulden - eine Krise, die aus der USA nach der Pleite der Lehman Brüder herüberschwappte - es ist im wesentlichen auch eine Krise der Werte. Sie kam, weil unsere materielle Entwicklung nicht mit der geistigen Entwicklung Schritt hält, ebenso nicht mit glaubwürdigen moralischen Vorgaben.
Das Streben nach dem eigenen Nutzen erfordert auch ein Streben nach Werten! Wenn man reich wird, so bringt dass Verantwortung mit sich, Verantwortung für das Gemeinwohl - letztlich den Bedarf eines Ausgleichs – und schließlich verlangt die Idee des Wettbewerbs auch das Streben nach Gerechtigkeit. Wir brauchen nicht nur Arbeit sondern auch Arbeitsmoral. Schlussendlich ist jedwede Art von Aktivität ohne Liebe "ein tönend Erz oder eine klingende Schelle", wie es der Apostel Paul im ersten Korintherbrief nannte.

Der Mangel an Werten könnte sich für Europa viel verhängnisvoller erweisen als der Mangel an Kapital oder der Mangel an politischer Macht."


*Das Edikt von Mailand ist die offizielle Einführung der Religionsfreiheit im Römischen Reich, anno Domini 313


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Mittwoch, 4. Januar 2012

Warum der Bundespräsident wirklich zum Abschuss freigegeben wurde

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von Eva Herman

Es ist schon merkwürdig. Nun sind sich alle wieder einig: Christian Wulff ist als Bundespräsident untragbar geworden. Immer mehr Politiker äußern sich eindeutig, einzelne fordern jetzt den Rücktritt der »Witzfigur«. Und die Medien? Sie schäumen! Nach dem Bekanntwerden mehrerer Versuche Wulffs, Veröffentlichungen über sein Privatleben zu verhindern, steht in Sachen Pressefreiheit kein Stein mehr auf dem anderen. Zu Recht. Das ist keine Frage. Politiker und Bundespräsidenten haben nichts zu suchen in den Entscheidungsetagen großer Zeitungs- und Fernsehredaktionen. Doch was steckt wirklich hinter der seit Wochen dauernden Aktion gegen Angela Merkels Kronprinzen aus Schloss Bellevue, dessen »Hannover Connections« und Privatangelegenheiten sowohl bei den Boulevardmedien als auch bei einigen Politikerkollegen bei seinem Amtsantritt doch schon weitgehend bekannt gewesen sein dürften?

Es sei nochmals betont: Das, was an Vorwürfen gegen den deutschen Bundespräsidenten derzeit vorliegt, ist verheerend. Und es soll auch nicht entschuldigt werden. Aber man sollte lieber zweimal hinschauen, wenn eine öffentliche Person derartig zum Abschuss freigegeben wurde, wie dies mit Christian Wulff schon weit vor Weihnachten begann.

Bundespräsident Wulff ist nämlich nun wirklich nicht der erste Politiker, der versucht hat, Einfluss auf die Medien auszuüben. Man muss nicht im düstersten Kapitel unserer Geschichte suchen oder die später hochgefährliche Propagandamaschine der DDR-Regierung beleuchten, um fündig zu werden. Auch aus jüngerer Zeit gibt es zahlreiche Beispiele, wie eng Politik und Medien in Wahrheit miteinander verzahnt sind, wie einig sie seit langem zusammenarbeiten: Jahrelang vertuschte Spenden- oder hochbrisante Korruptions- und Kindesmissbrauchsaffären, in die ranghohe Bundespolitiker verstrickt sind und die bis heute vor allem auch durch politisch korrekte Massenmedien nicht aufgeklärt worden sind, sprechen ebenso Bände wie die zunehmend verarmenden Parteien, die die bundesdeutschen Medien regelmäßig als strategische PR-Waffen im Wahlkampf missbrauchen.

Seit dem plötzlichen Ende von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, der durch beharrliche Intervention des damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch seinen Hut nehmen musste, ist das Geheimwissen um derartige Verflechtungen auch längst beim Bürger zu Hause angekommen. Hochbrisante Recherchen mutiger Journalisten bleiben heute dennoch meist unter Verschluss: Keine Zeitung, kein Sender veröffentlicht sie, eine Art Geheimkodex verhindert die öffentliche Wahrheitsfindung, auf die der zahlende Bürger ein Recht hätte.

Eine Jagd, wie sie derzeit auf Christian Wulff stattfindet, wo man auch den letzten Vorwurf herbei zerrt, um den Mann jetzt zu Fall zu bringen, findet merkwürdigerweise auf andere Regierungs- und Parteivertreter nicht statt, obwohl es da eben  durchaus gute Gründe gäbe.
KOPP-Autor Udo Ulfkotte schrieb vor einem Jahr unter der Überschrift »Sex auf Kosten der Steuerzahler: Die Bordellbesuche unserer Politiker«: »Wenn Ermittlungen gegen Politiker aus politischen Gründen unerwünscht sind, dann müssen sie auf Weisung der Politik still und leise eingestellt werden. Zumindest darf die Öffentlichkeit nichts über solche Verfahren erfahren. Deutsche Journalisten sind häufig Diener der Macht – und halten sich daran, obwohl sie eine Aufklärungspflicht gegenüber der Öffentlichkeit haben«. Warum also waren Ermittlungen gegen Christian Wulff plötzlich offenbar erwünscht?

Ulfkotte nannte unter anderem die »Friedman-Affäre«, in der es um osteuropäische Zwangsprostituierte und Kokain ging. Der damalige deutsche Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hatte sofort nach Bekanntwerden die Ermittlungsakte an sich gezogen. »Denn als Kunde der Zwangsprostituierten tauchten dort neben Michel Friedman eben auch mehr als 160 weitere bekannte Namen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien auf (unter ihnen ein Fußballtrainer, drei Fußballer der Bundesliga, zwei Schlagersänger, 17 Politiker, acht Unternehmer und 34 Journalisten)«.

Auch wenn es darum geht, dass die Bundesregierung unliebsame Entwicklungen ihrer Protagonisten nicht in der Presse wiederfinden will, so ist es ein Leichtes für sie, die ach so unabhängigen Medien immer wieder vor ihren Karren zu spannen. Als es beispielsweise bereits im Frühjahr letzten Jahres um die dramatischen Probleme rund um den Euro ging, forderte Kanzlerin Merkel die deutschen Medien schlicht und einfach auf, die Bevölkerung nicht über die wahre Lage und über einen möglicherweise bevorstehenden Crash zu unterrichten. Das alles fand im »Staatsinteresse« statt. Die Medien vertuschten daraufhin, wie befohlen, für lange Zeit die gefährliche Wahrheit und verbreiteten im »Staatsinteresse« Unwahrheiten und Lügen, um möglichst, wie die Kanzlerin gebeten hatte, »keine Panik zu verbreiten«.

In Deutschland gäbe es eine Menge von Untaten unserer Politiker, die endlich durch die Medien aufzuklären wären. Dagegen machen sich die Vergehen des derzeitig amtierenden Bundespräsidenten fast wie Petitessen aus. Doch öffentliche Aufklärung erfolgt offenbar immer nur dann, wenn der betreffende Kandidat, aus welchen Gründen auch immer, weg muss. Dann legt die Mainstreampresse gemeinschaftlich los. Wer in diesem Zusammenhang das Wort Gleichschaltung benutzt, kommt als nächstes auf die Liste.

Ging es in der Wulff-Sache also um ganz andere »Vergehen«, die ihn als nicht mehr tragbar, als nicht mehr verlässlich zum System gehörend, auswiesen? Spekulationen über ein mögliches Rotlicht-Vorleben der jetzigen Präsidentengattin dürften als Hauptgrund ausscheiden. Denn auch wenn an der Sache etwas dran wäre, was bislang noch niemand bewiesen hat, so wären einschlägige  Boulevardmedien die ersten, die es gewusst haben mussten. Warum hätten sie dann so lange schweigen sollen? Oder anders: Wenn derartige Beweise tatsächlich seit Jahren in Redaktionsschubladen auf Enthüllung warten mussten, warum wurden sie dann ausgerechnet jetzt im Internet verdeckt veröffentlicht?

Auch das umstrittene Stasi-Unterlagen-Gesetz, das zur Unterschrift des Bundespräsidenten bereitlag, kann nicht der Grund gewesen sein: Christian Wulff hatte es, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit,  am 23. Dezember 2011 unterschrieben. Nun mag man spekulieren, ob er, bereits unter Druck stehend, weniger geprüft und schneller unterschrieben haben mag als geplant. Aber alles in allem: Keine Relevanz. In den Medien war in derselben Zeit längst nicht so viel darüber berichtet worden wie über Wulffs Privatleben.

Bleiben als mögliche Gründe für den konzertierten »Vogel-frei-Beschluss« nur noch Wulffs Klartext-Reden in jüngster Vergangenheit. Zum Beispiel hatte Wulff auf dem Deutschen Bankentag Ende März die Bankster ordentlich abgewatscht.  Manche politische Beobachter waren schockiert, passten diese harschen Warnungen so überhaupt nicht zu den damaligen »Rettungsaktionen« des verzweifelten Merkozy-Duos. Natürlich klingt seine Mahnung von damals, »wer zur Elite eines Landes gehören will, muss auch Vorbildfunktion und Verantwortung übernehmen – ohne Wenn und Aber«, heute etwas schrill. Dennoch kamen Wulffs Warnungen und dessen klaren Worte der Kritik schon damals für viele überraschend.“

Weiter kursieren immer wieder Gerüchte, Wulff habe sich geweigert, den ESM-Vertrag zu unterzeichnen. Zur Eröffnung der 4. Tagung der Wirtschaftsnobelpreisträger in Lindau hielt Wulff erneut eine flammende Rede für die Wahrheit. Dort warnte der Bundespräsident:» Wir haben weder die Ursachen der Krise beseitigt, noch können wir heute sagen: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt…Erst haben einzelne Banken andere Banken gerettet, dann haben Staaten vor allem ihre Banken gerettet, jetzt rettet die Staatengemeinschaft einzelne Staaten. Da ist die Frage nicht unbillig: Wer rettet aber am Ende die Retter? Wann werden aufgelaufene Defizite auf wen verteilt?«

Und an anderer Stelle appellierte Wulff an die Verantwortung der Handelnden: »Die Versündigung an der jungen Generation muss ein Ende haben. Wir brauchen stattdessen ein Bündnis mit der jungen Generation. Ich verstehe die Empörung vieler Menschen. Es sind ihre Zukunftschancen, die hier auf dem Spiel stehen. Politik muss ihre Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Sie muss sich davon lösen, hektisch auf jeden Kursrutsch an den Börsen zu reagieren. Sie darf sich nicht abhängig fühlen und sich am Nasenring durch die Manege führen lassen, von Banken, von Rating-Agenturen oder sprunghaften Medien«.

Auch die überraschend harsche Kritik des Bundespräsidenten Ende Juni 2011 an den Fehlleistungen sowohl der bundesdeutschen wie auch der europäischen Politik, sowie an den unzulässigen Machenschaften der europäischen Bankster in einem Zeitungsinterview dürften ihm nicht nur Freunde gebracht haben.

In einem Zeit-Interview hatte der Bundespräsident außerordentlich deutliche Worte gefunden. Ein Jahr nach seiner Amtsübernahme beklagte er unter anderem die zunehmende Ausschaltung der Parlamente:
»Sowohl beim Euro als auch bei Fragen der Energiewende wird das Parlament nicht als Herz der Demokratie gestärkt und empfunden«, hatte der deutsche Bundespräsident gewarnt.

Diese Parlamente seien es jedoch, die nach Wulffs Meinung künftig stärker an Entscheidungen teilhaben müssten; ein Gedanke, den Kanzlerin Merkel nach den letzten Euro-Rettungsschirm-Druck-Maßnahmen mit Sicherheit nicht teilen wird. Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident warnte, »dass heute zu viel in kleinen ›Entscheider‹-Runden vorgegeben wird, was dann von den Parlamenten abgesegnet werden soll«.

Und dann folgten vielleicht die entscheidenden Sätze: »Darin sehe ich eine Aushöhlung des Parlamentarismus«. Weiter fügte Wulff an: »Damit schwindet die Grundlage für Vertrauen, fehlt die Transparenz und Teilhabe für Bürger und Parlamentarier. Ich erlebe, dass Politikerverdrossenheit heute eine Ausweitung erfährt: nicht mehr nur von Bürgern gegenüber Politikern. Inzwischen sind Politikerinnen und Politiker häufig verdrossen, verdrossen über ihre eigene Tätigkeit und ihre Rolle, die ihnen noch zukommt, verdrossen über ihren schwindenden Einfluss«.

Nun ist es natürlich immer schwierig, Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Und das gilt auch für Christian Wulff. Doch lassen wir diesen Vorwurf für einen Moment außer Acht und untersuchen lieber noch einige weitere brisante Sätze des Bundespräsidenten vom Sommer 2011. Er ließ in dem Zeit-Interview nämlich kaum noch ein gutes Haar am politischen Entscheidungssystem Deutschlands und schlug sich vielmehr wohltuend auf die Seite der Bürger, die ja eigentlich durch die Parlamente vertreten werden sollen.

»Sowohl beim Euro als auch bei Fragen der Energiewende wird das Parlament nicht als Herz der Demokratie gestärkt und empfunden. Dort finden die großen Debatten nicht mit ergebnisoffenem Ausgang statt, sondern es wird unter einigen wenigen etwas vereinbart und durch Kommissionen neben dem Parlament vorentschieden«.
Der Bundestag und der Bundesrat hätten in der Finanzkrise zwar bewiesen, schnell handlungsfähig zu sein. Zur Demokratie gehöre aber grundsätzlich, »dass man sich Zeit nimmt – durch eine erste, zweite und dritte Lesung –, einander zuhört, Gegenargumente wägt, klüger wird. Die Schnelligkeit, mit der jetzt Politik – oft ohne Not – bei einigen herausragenden Entscheidungen verläuft, ist beunruhigend. Und sie führt zu Frust bei Bürgern und Politikern sowie zu einer vermeidbaren Missachtung der Institutionen parlamentarischer Demokratie«.

Zu Wulffs Rundumschlag gehörte außerdem die massive Kritik an der Berliner Personalpolitik seiner Parteichefin, der auch er wahrscheinlich demnächst zum Opfer fallen wird. Als sitze ihm ein jenseitiger Wahrheitskämpfer im Genick, holte Wulff weiter aus: »Wer, wie im Kinofilm Good Bye, Lenin!, im Februar in den Tiefschlaf gefallen wäre, würde sich die Augen reiben, wenn er im Juni wieder aufgewacht wäre: Karl-Theodor zu Guttenberg nicht mehr Verteidigungsminister, Philipp Rösler Wirtschaftsminister, Guido Westerwelle nicht mehr FDP-Vorsitzender, Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg ein grüner Ministerpräsident; Union und FDP beschließen den Ausstieg aus der Kernenergie - ganz zu schweigen von den Umwälzungen in Nordafrika. Der Politikbetrieb muss aufpassen, dass die Entscheidungen abgewogen getroffen und den Menschen erklärt werden. Er darf nicht in Hektik verfallen. Gut begründet, darf jeder seine Meinung ändern, aber die Herbeiführung der Entscheidung und die Erklärung der Gründe erfordern eine besondere Kraftanstrengung«.

War Wulff durch das mit Sicherheit nicht mit Kanzlerin Merkel abgestimmte Interview plötzlich unkalkulierbar und gefährlich geworden? Und selbstüberschätzend eigensinnig? Jeder, der das unglückliche Verhalten des noch amtierenden Bundespräsidenten derzeit in dessen persönlicher Angelegenheit, einschließlich der nicht gerade intelligenten Interventionsversuche bis in die höchste Springer-Machtzentrale hinein, beobachtet, kann leicht feststellen, dass Wulff in Stressmomenten nicht sehr belastbar ist und zu unkontrollierten Reaktionen zu neigen scheint.

Aber wohl auch zur Wahrheit. Beides in einer Person vereinigt, birgt Sprengstoff, zumal, wenn der Betreffende das höchste Amt im Land innehat. Und zumal absolut unwägbare, höchst unsichere Zeiten vor uns liegen, die Umsicht und Ruhe erfordern. Wulff hatte in dem seitenlangen Redaktionsgespräch mit der Zeit auch wirklich kein Thema ausgelassen, um seinen Unmut über die bundesdeutsche Politik und deren ranghöchste Vertreter zum Ausdruck zu bringen. Im Zuge seines Überraschungsinterviews hatte er auch rückwirkende deutliche Kritik an seiner eigenen Partei, der regierenden CDU/CSU geäußert: »Während der Parteispendenaffäre habe ich mich gefragt, ob ich im richtigen Metier, in der richtigen Partei bin, als damals immer mehr Verstrickungen und Rechtswidrigkeiten bekannt wurden. Wenn das beschönigt, als nicht so schwerwiegend oder ›kann doch mal vorkommen‹ verharmlost worden wäre, dann hätte ich nicht weitergemacht. Wo kommen wir hin, wenn die Politik die eigenen Gesetze ignoriert?«

Eigentlich reichen diese Ausführungen längst aus, um in dem bundesdeutschen, bestens organisierten Betrieb schnell seinen Hut nehmen zu dürfen. Das gesamte Wulff-Interview, das noch einige weitere hübsche Überraschungen abbildet, die den Weg in die politisch korrekten Massen-Mainstreammedien allesamt so gut wie überhaupt nicht gefunden haben, kann man hier nachlesen.

Wann letztendlich der Halali-Beschluss gefallen ist, dass Wulff die längste Zeit im höchsten Amt Deutschlands verbracht haben dürfte, kann man jetzt schwer sagen: Es dürften bereits Monate vergangen sein, seit das heutige Szenario vorbereitet wurde.

Das anhaltende Schweigen von Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht Bände: Sie hat den Bundespräsidenten ihrer einstigen Wahl schon längst fallengelassen.

Spannend ist in diesem Zusammenhang allerdings, welcher Kommentarauszug aus der Süddeutschen Zeitung heute vom Springer-Verlag besonders Erwähnung findet. In der Bild heißt es wörtlich:
»Christian Wulff ist nicht zum Bundespräsidenten gewählt worden wegen seiner Lebensleistung, seiner Beliebtheit oder moralischen Autorität. Christian Wulff ist Bundespräsident, weil die Kanzlerin und CDU-Vorsitzende es so wollte. Wenn in der Politik nur ansatzweise das Verursacherprinzip gilt, muss auch Angela Merkel zur Rechenschaft gezogen werden«.

All die Äußerungen Wulffs übrigens, dessen Reden und Aussagen zur europäischen und deutschen Politik und Finanzpolitik und zum Wohle der Menschen im Land, zeigen einen alles andere als in den wichtigen Themen unsicheren Bundespräsidenten. Er passt möglicherweise besser in die Präsidenten- Schuhe, als so mancher abgewrackte, aus dunklen Ecken hervorgezauberter ARD-Journalist es zu glauben weiß. Wulff hat Courage gezeigt! Mehr, als viele denken mögen. Und so viel, wie wir es als Bundespräsident von ihm erwarten. Wulffs und unser Pech war, dass darüber so gut wie nicht berichtet wurde und wir ihn deswegen zu wenig kennen. Er wird jetzt über Vorwürfe stolpern, von denen andere Politiker ebenso massenhaft vor der Türe haben.

Bleibt noch die Frage: Wer kommt nach Wulff? Der schon so oft favorisierte Wolfgang Schäuble? Mit ihm hätte die Kanzlerin zumindest keine leidigen Diskussionen über eine bevorstehende Fiskalunion mehr zu befürchten.

Man darf gespannt sein, wie sich dieser Politik- und Medienkrimi weiter entwickeln wird, der in Wahrheit jeden Einzelnen von uns betrifft.


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