Samstag, 20. Oktober 2012

Energiewirtschaft - der lange Schatten der DDR

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Es gibt Ausdrücke, die nicht in eine politische Kolumne einer honorigen Zeitung gehören. Doch was sich in den letzten Tagen an Heuchelei, politischem Opportunismus und Orientierungslosigkeit in Berlin rund um das Erneuerbare-Energien-Gesetz abspielt, ist mehr als unanständig – es ist, verzeihen sie mir: eine Verar…

Seit Beginn der Zwangseinspeisung von Fotovoltaik-, Wind- und Biogasstrom, also der totalen Planwirtschaft in der Stromerzeugung, warnen Marktwirtschaftler vor Milliardenkosten für die Verbraucher und vor einer nachhaltigen Beschädigung der Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland. Sie wurden verleumdet und mit den Weltuntergangsszenarien der Klimakatastrophe mundtot gemacht. Die jetzt ins Gespräch gebrachte Quotenregelung haben wir in dieser Kolumne schon vor Jahren gefordert. Sie könnte wenigsten einen Wettbewerb um die billigste erneuerbare Energie bringen und nicht die am höchsten subventionierte fördern.

Seit Monaten ist bekannt, dass im nächsten Jahr die Umlage pro Kilowattstunde für Otto Normalverbraucher auf 5,3 Cent plus Mehrwertsteuer steigen wird. Und jetzt, da diese Abzocke offiziell umgesetzt werden muss, verkündet Umweltminister Peter Altmaier, er wolle bis 2020 jedem Bürger eine kostenlose Energieberatung anbieten. Bei so viel Chuzpe bleibt mir die Spucke weg. Er will auch die staatlichen Eingriffe neu regeln. Der Plan soll neu geplant werden. Schade, dass DDR-Planungschef Günter Mittag schon verstorben ist. Der hat gewusst, wie unerfüllbare Vorgaben immer wieder neu aufgestellt werden können.

Altmaier hat auch gesagt, dass die Energie dem Markt nicht überlassen werden kann. Der Markt habe auch nicht verhindert, dass in seiner Jugend die Saar dreckig war. Auf der Suche nach den Lehrmeistern dieses CDU-Ministers bin ich vielleicht fündig geworden. „Die Wirtschaft kann sich nicht selbst überlassen bleiben. Der Traum vom ausgleichenden, segensreichen Spiel der freien Kräfte ist ausgeträumt. Der Staat muss?… durch eine Planung in großen Umrissen weisen.“ Beschluss der SPD während ihres Parteitages in Düsseldorf im September 1948.

Die FDP hat sich auch zu Wort gemeldet. Das EEG müsse weg, sagt sie. Aber: Sie will jetzt die Stromsteuer senken. Wen will sie denn damit überzeugen? Im Endeffekt läuft auch der FDP-Plan nur auf andere Staatseingriffe hinaus, der das besserverdienende Publikum der FDP zu Lasten der Allgemeinheit schont. Solange die FDP am Planziel 80 Prozent erneuere Energie bis 2050 festhält, macht sie sich an dem Debakel mitschuldig.

Nur der grüne Machiavelli Jürgen Trittin bleibt sich und den Seinen treu, wenn er die Ausnahmegenehmigungen für die großen Stromverbraucher für den schnellen Anstieg der Strompreise verantwortlich macht. Das sind etwa neun Milliarden Euro. Dazu eine zynische Anmerkung: Jawohl, weg mit diesen Begünstigungen. Damit werden hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland gleich mit verschwinden und unsere europäischen Nachbarn müssen nicht mehr vor dem starken Deutschland Angst haben. In der Dialektik ist der gelernte Kommunist Trittin seinen widersprüchlichen CDU-Kontrahenten halt weit überlegen.

Die Akteure dieses Verwirrspiels hat Ludwig Erhard 1977 in einer Rede treffend beschrieben: „Es gibt drei Kategorien von Menschen, die ich, im Grunde genommen und zurückhaltend ausgedrückt, einfach nicht leiden kann. Das sind die Nur-Pragmatiker: Zwar weiß ich auch, dass man nicht immer durch die Wand gehen kann; aber Pragmatiker aus geistiger und charakterlicher Haltung zu sein, ist der Verachtung wert. Den Pragmatikern, die sich sogar weise dünken, folgen die Opportunisten, denen nur mit Abscheu zu begegnen ist. Und schließlich sind da noch die Konformisten als das wahrscheinlich ärgste Übel zu nennen. So viel an Widerwärtigkeit kann kein anständiger Mensch vertragen.“
 




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Samstag, 13. Oktober 2012

Als Christ sprachfähig werden

Das Stiftungs-Konzept


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Keine Unicef Spendengelder fuer die Vernichtung Israels

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Offener Brief an UNICEF:


Keine Unicef-Gelder 
 
für die Vernichtung Israels
 
Die verächtliche Doppelmoral von UNICEF


Sehr geehrte Damen und Herren von der UNICEF,

Sie werben dafür, dass ich Pate bei UNICEF werde und stellen sich in Ihrer Werbung als Or­ganisation vor, die in Krisengebieten schnell und wirksam hilft. Gleichwohl finanzieren Sie im „Nahen Osten“ mit den von Ihnen gesammelten Geldern Werbungen für die Zerstörung Israels, die einem Massenabschlachten gleichkäme.

Ich muss daraus schließen, dass für Sie die Zerstörung des einzigen Staates auf Erden, in denen Juden die Mehrheitsbevölkerung sind, und die absehbare Konsequenz eines blutigen Massenmordes für Sie die ‚schnelle und wirk­same Hilfe’ in diesem Krisengebiet darstellt. Gewiss aber werden Sie, wie alle Antisemiten, die die Endlösung mit der Axt oder der Bombe herbeiwünschen, um Ausreden für die von Ihnen finanzierten Werbungen und Taten nicht verlegen sein und antworten, so sei das alles doch nicht gemeint. 

Nur wie anders soll man Ihre aus Spendengeldern finanzierte Werbung für die Zerstörung Israels sonst verstehen? Deshalb möchte ich meine Kritik an Ihrer Werbung für Patenschaften noch ein wenig weiter ausführen. Sie schreiben, Paten von UNICEF seien „ganz besondere Menschen“. Denn „sie stehen Kindern aus ihrem Weg durchs Leben zur Seite“. Darf ich Sie daran erinnern, dass nicht nur Paten in Diensten von UNICEF, sondern alle Menschen auf dieser Erde ganz beson­dere Menschen sind.

Außerdem: obwohl ich kein Pate von UNICEF bin und vermutlich auch nie einer werde, stehe ich, seit ich 27 Jahre alt bin, vielen Kindern auf ihrem Weg durchs Le­ben zur Seite. Für mich sind aber auch jüdische Israelis, die für die Existenz des Staates Israel kämpfen und in Ihren Augen vermutlich Zionisten (und darum böse) sind, ganz besondere individuelle Menschen, manche besonders liebenswert, andere nicht. So ist es für mich mit allen anderen, immer ganz besonderen Menschen auch.

Grundsätzlich halte ich rassistische und antisemitische Einstellungen, die darauf hinauslaufen, andere Menschen nur weil sie z. B. Juden sind, liquidieren zu wollen, oder den einen Staat, in dem die Juden die Mehrheitsbevöl­kerung sind, deswegen zerstören wollen, was ohne Massenmord an den israelischen Juden nicht möglich ist, für verachtenswert. Deshalb würde ich auch niemals Organisationen im Nahen Osten und Propagandistinnen solcher Taten "Flüchtlingsorganisationen" oder "Flücht­linge" heißen, die 'unsere Hilfe' benötigen, obwohl sie tatsächlich gar keine Flüchtlinge sind, sondern Kindeskindern von Arabern, die 1948 in einem Angriffskrieg, der von Arabern gegen Israel mit der Absicht geführt wurde, Israel zu vernichten und die Juden ins Meer zu treiben, aus Israel in die arabischen Bruderländer geflohen sind.

Umgekehrt würde ich alles tun, sol­che Propagandisten/Innen des Massenmordes zu ächten. Ferner würde ich, weil die morali­sche Vernunft (im Sinne Kants es gebietet) mit allem Nachdruck darauf hinarbeiten, dass jene Araber, deren Großeltern Israel verlassen haben, endlich im Lande ihrer Brüder integriert werden und nicht mit Ihrer nachdrücklichen Unterstützung, für die Sie im übrigen sehr viel Geld erhalten (womit ihr Interesse an der Erhaltung dieses Zustandes erklärt sein könnte), in dem künstlichen Status von Flüchtlingen gehalten werden, um als menschliche Waffen gegen Israel Verwendung finden zu können. 

Solange Sie an dieser verächtlichen Doppelmoral um Ihres guten (angeblich humanitären) Geschäfts willen festhalten, kann ich Ihre Organisation nur verabscheuen. Sie verteidigen nicht die Würde aller individuellen Menschen, sondern treten die der Juden in Israel mit Füßen. Solange das so ist und bei Ihnen keine Umkehr ein­setzt, was ich -wegen des guten Geschäfts, das sie mit dieser Politik machen -nicht erwarte, sind Sie für mich nicht der Freund der einen Menschheit, als der Ihre Propaganda Sie ausgibt, sondern ihr Feind, ein Wolf im Schafsfell, ein besonders arglistiger dazu.

Weil üblicherweise unterstellt wird, nur Juden könnten Ihnen solche Briefe schreiben, möchte ich ausdrücklich noch hinzufügen: Ich bin kein Jude. Übrigens auch kein Christ und Moslem, sondern allein ein Freund der einen Menschheit, die alle einschließt, auch die Juden. Sofern ich an Gott glaube, weigere ich mich, mir von ihm einen definitiven Begriff zu machen, weil er nicht definierbar ist. Deshalb ist für mich auch jede Religion verkehrt, die sich ein Bild/definitiven Begriff macht und sich dadurch von der anderen, die sich einen anderen Beg­riff macht. Man darf sich eben keine Begriff machen und keinen religiösen Kultus so veran­stalten, dass er auf Begriffsmacherei oder gar den Djihad gegen andere hinausläuft.


Dr. Heinz Gess



Erstveröffentlichung

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Erfolgreiche Integration

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« Wieder kein Schwein gehabt! », werden sich vielleicht bald enttäuschte Bewohner der Stadt Nimes sagen, die ein Schweineschnitzel auf dem Markt erstehen wollen. Denn einigen dort lebenden radikalen Islamisten gefällt es gar nicht, dass Schweinefleisch am Markt feilgeboten wird, und sie unterstreichen ihre von Gott gewollte Forderung mit Morddrohungen. Auch andere Schweinereien sollen, wenn es nach ihnen geht, vom Markt verschwinden: erotische Unterwäsche für die weibliche Hälfte der Stadt und: Wein, angeboten den atheistischen, katholischen und muslimischen Bürgern der Stadt. (1)

Als Zeichen ihrer Bereitschaft, sich in ein islamistisches Nimes zu integrieren, sollten die Franzosen der Stadt, die keine Muslims sind, bereit sein, auf manche ihrer Ess-, Trink- und anderer Gewohnheiten zu verzichten. Denn erfolgreiche Integration setzt kulturelle Zugeständnisse voraus.






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Heuchler dieser Welt

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Donnerstag, 11. Oktober 2012

Leben in Israel

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Seit Jahr und Tag Oktober 5, 2012, 18:18


spekulier ich so vor mich hin, was wohl ein anderes Land als Israel täte, wenn es so großzügig und über Jahre hinweg mit Mörsergranaten, Grads und Qassams bedacht würde wie unsereiner. Wie lange hat Israel Beschuß an der Nordgrenze hingenommen, bis es zu einer Reaktion kam? Die Einwohner von Metulla und Kiriat Shmoma können ein Lied davon singen. Und im Süden? Seit wie vielen Jahren werden Sderot und die Kibbuzim an der Grenze zum Gazastreifen beschossen? Zehn Jahre? Neun? Seit Jahren.
Dort gehen Kinder in die Schule, die gar keine andere Realität kennen. In den letzten Jahren ging der Beschuß immer weiter nördlich, Ashdod, Ashqelon. Nur dem Zivilschutz und dem shomer Yisrael ist es zu danken, daß nicht schon viel mehr Menschen gestorben sind - auch so ist die Bilanz bitter.


Und wie oft habe ich im Blog so überlegt, wie lange die Rheinländer wohl bräuchten, um die Nachbarn jenseits der Grenze zur Räson zu bringen, wenn die auf die Idee kämen, Rübenäcker und Braunkohlelöcher mit “selbstgebastelten Mini-Raketen” zu bedenken. (Preisfrage: wer bastelt eigentlich Grad-Raketen zuhause? im Hobbykeller? gibt es da so Kästen für, “Mein erstes Grad-Bauset”, oder wie stellen die Schreiber solcher Zeilen sich das vor?)
Nun, was die Rheinländer angeht, weiß ich es nicht und werde es wohl hoffentlich in diesem Leben auch nicht mehr erfahren. Jedoch die Türken, ja genau, die Türken, die selbst eine Seeblockade als Maßnahme gegen Raketenschießer unmenschlich fanden, eben diese Türken haben mir die Antwort gegeben.
Genau eine Mörserrakete. Eine todbringende. Eine versehentlich abgeschossene. Für die es hinterher eine Entschuldigung gab. Aber den Türken hat sie gereicht.


Lilas Leben

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Die Wutsoziologin ist zurück: Naika Foroutan und die Rassismuskeule



Thomas Baader
 
“Wird man doch noch sagen dürfen” - diesen sehr passenden Titel hat sich Naika Foroutan für ihre im SPIEGEL abgedruckte Kampfschrift ausgesucht. Passend deshalb, weil er entgegen der Absicht der Verfasserin zur ungewollten Selbstbeschreibung geworden ist: Denn Naika Foroutan wird doch wohl noch sagen dürfen, dass Buschkowsky ein verdammter Rassist ist. 

Es tobt und bebt in ihr, das kann man aus jedem Satz herauslesen. Naika Foroutan spielt ihre Lieblingsrolle: Mit dem Pathos der Verteidigerin geschändeter Migrantenehre tritt sie in den Ring, um es mit Heinz Buschkowsky aufzunehmen, einer jener düsteren Gestalten, die von Zeit zu Zeit ihr garstiges Haupt erheben, um den Einwanderern in Deutschland das Leben schwer zu machen. Ohne Buschkowsky, da ist sie sich sicher, wäre die Multikulti-Idylle noch intakt. Oder sagen wir: ohne Buschkowsky und seinesgleichen. Die Wutsoziologin ist wieder da, und sie schreibt eigentlich gar nicht selbst; vielmehr schreibt es in ihr aus ihr heraus. Im (selbst)gerechten Zorn inszeniert Naika Foroutan sich als Heilige Johanna der Hinterhofmoscheen, eine Darbietung freilich, um die sie eigentlich keiner so richtig gebeten hat. 

Als erstes Argument müssen die NSU-Opfer herhalten, als zweites die Opfer von Kindesmissbrauch. Denn diese Dinge geschehen in Deutschland und man könnte sie deshalb wohl irgendwie als Teil der deutschen Kultur begreifen. Nein, könnte man natürlich doch nicht, heißt es dann schnell. Denn frei nach der Methode Hohmann ergeht sich Naika Foroutan in einem ersten Schritt in Absurditäten, um sie dann in einem zweiten Schritt zu verneinen. Denn wenn Kindesmissbrauch nicht mit deutscher Kultur erklärt werden kann, dann wohl Ehrverbrechen auch nicht mit türkischer Kultur, so Foroutans Logik, die als naive Kinderlogik zu bezeichnen wäre, wenn sie nicht so berechnend eingesetzt würde. Eines beweist sie aber: Von Verbrechen, die im Namen der Ehre begangen werden, versteht Naika Foroutan nichts. Was sie freilich nicht daran hindert, eine Meinung dazu zu haben. 




Wovon Frau Foroutan keine Ahnung hat

Thomas Baader


Ich dachte ja eigentlich, zum Buschkowsky-Artikel von Naika Foroutan im SPIEGEL hätte ich alles Wesentliche gesagt. Da mich nun einige Nachfragen und Bitten um Konkretisierung erreicht haben, muss ich wohl etwas weiter ausholen. 

Auf gerade mal zwei Seiten Text verwendet Naika Foroutan neunmal das Wort “rassistisch” bzw. “Rassismus”. Im Sinne einer klassischen Textanalyse würde man wohl sagen, dass Foroutan durch ständiges Wiederholen bestimmter Schlüsselbegriffe den Leser auf einer emotionalen Ebene ansprechen und somit von der Dürftigkeit ihrer Argumentation ablenken möchte. Wer so schreibt wie Foroutan, will keine Debatte führen, sondern diffamieren. Buschkowsky ist ein Rassist. Das ist die Botschaft, die hängen bleiben soll. 

Und irgendwann kommt der absurde Vergleich zwischen Ehrenmorden und Kindesmissbrauch. Die Deutschen sind ja nicht schließlich alle Kinderschänder und die Türken daher auch nicht alle Ehrenmörder. Letzteres hat natürlich auch niemals irgendjemand behauptet. Foroutan tut aber ganz gerne mal so, als ob. 

Dass allerdings das Phänomen Ehrenmord in bestimmten Einwanderergruppen verbreitet ist und in anderen eben nicht, hätte auch Naika Foroutan stutzig werden lassen können. Dabei hätte sie das Wesentliche zu dem Thema auch bei Deniz Yücel in der taz nachlesen können: “[...] dass Geschwister oder Väter einen Mord begehen, weil sie einen archaischen Ehrenkodex verletzt sehen, ist im 21. Jahrhundert nur in bestimmten Kulturkreisen verbreitet – und in anderen nicht.” Oder anders ausgedrückt: Kennt Naika Foroutan irgendwelche Internetforen, in denen Deutsche den letzten Fall von Kindesmissbrauch feiern und sich darüber auslassen, dass dies dem Opfer recht geschieht, ja sogar ankündigen, demnächst selbst zu Täter zu werden? Nein, es gibt keine Solidarität mit dem Kinderschänder und auch nicht mit dem Verursacher eines Familiendramas. Der Täter ist isoliert. 

Was es aber gibt, ist die unbändige Freude über einen vollzogenen Ehrenmord - und das, Frau Foroutan, gibt es eben leider nur bei bestimmten Bevölkerungsgruppen. Vietnamesische Ehrenmord-Fans werden Sie nicht finden. 

Dafür aber das hier… afganischstämmige Internetnutzer schrieben nach den Ehrenmord an Morsal Obeidi in Hamburg: “hat der gut gemacht und jetzt was wollt ihr machen”; “du scheiß deutscher du verstehst nicht die kultur der afghaner du bastard sie hat aus den schlägen nichts gelernt”; “Wenn ich mit einen Jungen gesehen werden würde, würde mir vielleicht das selbe zustoßen”; “bin selbst ein Bruder und würde das selbe machen wenn meine Schwester was falsches begehen würde”. 

Mehr O-Töne gefällig? Jesidische Nutzer nach dem Mord an Arzu Özmen: “Wenn meine Schwestern sowas machen sind die TOT .so ist das bei uns yeziden”; “arzu hat es teilweise auch selbst provoziert”; “was für ein stück dreck,hat nicht nur ihr leben zerstört sondern das von 5”; “wie kann man nur eine tochter haben die so viel unheil über einen bringt”. 

Das ist nur eine sehr kleine Auswahl aus einer Flut gut dokumentierter Aussagen. Sie belegen vor allem eines: dass die Soziologin Naika Foroutan das Phänomen Ehrenmord nicht versteht. Der Freiburger Psychologie-Professor Jan Ilhan Kizilhan, der im Gegensatz zu Foroutan im Bereich Ehrenmorde umfangreiche Forschungen betrieben hat, kommt richtigerweise zu dem Schluss: “Es dreht sich alles um die Frage: Was denken die Verwandten? Sind wir schwach?” Und somit sollte klar sein: Kindesmissbauch IST überall. Er kommt in allen Kulturen vor. Und Ehrenmord nun einmal nicht. 

Doch im Fall von Naika Foroutan erzeugt das Weltbild die Wahrnehmung anstatt umgekehrt. So fragt sie etwa, warum es eine Plakataktion gegen Salafisten gebe, aber keine vergleichbare Plakataktion gegen Rechtsextremisten. An der Stelle fragt man sich wirklich, in welchem Land Foroutan lebt. An Schulen und in Vereinen sind ständig und in großer Zahl Aktivitäten gegen Rechtsextremismus üblich, während man vergleichbare Projekte zum Thema Islamismus mit der Lupe suchen muss. Und wäre die achtzehnjährige Jesidin Arzu Özmen in Detmold von Rechtsextremen ermordet worden statt von ihren eigenen Verwanden, so darf man annehmen, dass der Trauermarsch von allerhöchster Parteiprominenz begleitet worden wäre anstatt von B- und C-Politikern. 

Aber wo Schwarz-Weiß-Denken vorherrscht, kommt man natürlich auch zu die Realität massiv verkennenden Behauptungen wie: “Wir leben in einem Land, in dem viele glauben, muslimische Männer würde hier ihre Frauen unters Kopftuch zwingen.” Aber wer wie ich seit Jahren aktiv in einem Verein arbeitet, der muslimische Opfer patriarchalischer Strukturen betreut, der glaubt nicht nur, der weiß um den Kopftuchzwang, den es hierzulande gibt. Ich vermute, dass Naika Foroutan selbst niemals mit solchen Betroffenen gesprochen hat. Geschichten von jungen Frauen, die im Grundschulalter irgendwann gesagt bekommen haben “Jetzt wird es langsam aber mal Zeit, dass du ein Kopftuch trägst”, interessieren sie vermutlich auch nicht. In diesem Bereich gibt es viel zu erforschen und zu dokumentieren. Man muss es nur wollen. 

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Berlin: Pali-Aktivisten stürmen jüdisches Konzert






 Eine Gruppe von pro-palästinensischen Aktivisten hat gestern in Berlin ein Konzert des bekannten israelischen Givatron-Chors im Rahmen einer Spendenaktion des Jewish National Fund gestört. Die ca. zehn Antisemiten und Linksextremen mit roten T-Shirts hielten dabei anti-israelische Plakate hoch und riefen “From the river to the sea, Palestine will be free”*.

Die Aktion der Gruppe, die sich “Direct Action Berlin” nennt, wurde von dieser auf Video festgehalten. Auffallend bei der Gruppe waren vor allem die ältere Frau mit kurzem grauen Haar (Foto oben) und die junge Frau mit langem schwarzen Haar, die, sobald Konzertbesucher sie des Saales verweisen wollten, laut anfing zu schreien. Ein arabisch aussehender Aktivist mit Schnäuzer spielte bei dem Geschehen den Bodyguard, der der jungen Frau stets zu Hilfe kam, wenn sich ihr jemand aus dem älteren Publikum näherte. Aber sehen Sie selbst:


*Die Übersetzung von “From the river to the sea, Palestine will be free” heißt sinngemäß “Palästina wird frei sein vom Jordanfluss bis zum Mittelmeer”, also frei von Israel. Und damit frei von Freiheit für nationale, religiöse, sexuelle Minderheiten, Demokratie, Wissenschaft, Wohlstand und – nicht zuletzt – frei von Juden. Nach der Zerstörung der “Villa im Dschungel” – Israel – kann die unzivilisierteste aller Kulturen, der Islam, seine dann freigewordenen Energien auf neue westliche Ziele richten.


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Dienstag, 9. Oktober 2012

Die Seite der evangelischen Kirche für Kinder








Hanna

kirche - entdecken.de

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Fremdkörper oder Wurzel: Christentum in Europa

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(gekürzte Fassung der Rede von Kardinal Christoph Schönborn zum Michaelsempfang am 12. September 2012 in Berlin)

Sehr geehrte Damen und Herren!
Haben wir eine große Zukunft vor uns? Wir, die Europäer, die Europäische Union? Sind die Zeichen nicht auf Sturm, auf Krise? Wird das europäische Integrationsprojekt den Spannungen standhalten, denen es schon jetzt ausgesetzt ist und die wohl noch stärker werden? Sie werden von mir sicher keine Antwort auf die Fragen erwarten. Ich versuche vielmehr, Ihnen einige Gedanken zum Verhältnis zwischen dem Christentum und dem europäischen Projekt vorzulegen. 
Könnte nicht schon bald der Zeitpunkt kommen, da die europäische Gesellschaft in ihrer Mehrheit den Christen sagt: Eure Werte sind nicht unsere. Ihr gehört nicht zu uns! Ist das Christentum im säkularen Europa inzwischen zum Fremdkörper geworden? Jenes Christentum, das doch offensichtlich eine der tragenden Wurzeln der europäischen Identität war – oder noch immer ist? Zunehmend empfinden sich Christen, die ihr Christentum ernstnehmen, marginalisiert. Ja zum Teil sogar diskriminiert. Die OSZE mit Sitz in Wien hat eine eigene Stelle errichtet, die in den Ländern der OSZE Diskriminierung von Christen beobachtet und registriert. Sie hat zu tun! 
In immer mehr Bereichen geht der „mainstream“ in eine andere Richtung als das Christentum. Überblicken wir die letzten 40 Jahre, dann erscheint mir die Feststellung unausweichlich: das Christentum wird immer marginaler. Ich sage das nüchtern diagnostisch. Als in Österreich 1974 die sozialistische Alleinregierung unter Bruno Kreisky daranging, die Abtreibung weitgehend straffrei zu stellen, gab es intensive Debatten, die auch zu einer Abstimmung im Parlament und einem Volksbegehren führten. Auf die Frage eines Journalisten, ob er sich nicht vorstellen könnte, dass es in Österreich Menschen geben, die mit der sogenannten „Fristenlösung“ Schwierigkeiten haben werden, antwortete er: „Ich kann mir vorstellen, dass sehr, sehr religiöse Menschen damit Schwierigkeiten haben könnten“. Das klang so, als wären diese Menschen „sehr, sehr“ seltsam. Es muss nicht sein, dass Kreisky das damals verächtlich meinte. Es war es dennoch allemal. Die Abstimmung ging extrem knapp aus: 93 zu 88 Stimmen für die Fristenregelung. Ein Volksbegehren zum „Schutz des Lebens“ erhielt große Unterstützung, blieb aber wirkungslos. Und bis heute hat es keine österreichische Regierung zustande gebracht, alle damals versprochenen „flankierenden Maßnahmen“ zu beschließen, die den Lebensschutz verbessern sollten.
Viel tragischer aber ist m. E., dass für Kreisky der Widerstand gegen die Fristenregelung vor allem bei „sehr, sehr religiösen Menschen“ geortet wurde. Der vor allem kirchliche, christliche Widerstand, angeführt von Kardinal Franz König, war aber nicht primär religiös begründet, auch wenn er stark religiös motiviert war. Es ging vielmehr um die Anerkennung und den gesetzlichen Schutz des menschlichen Lebens, also um elementares Menschenrecht. Papst Benedikt XVI. hat in seiner Rede vor dem deutschen Bundestag (22. September 2011) genau darauf hingewiesen. Woran liegt es, dass sich, wie der Papst sagte, „im letzten halben Jahrhundert eine dramatische Veränderung der Situation zugetragen“ hat? „Der Gedanke des Naturrechts gilt heute“, so sagte er weiter, „als eine katholische Sonderlehre, über die außerhalb des katholischen Raumes zu diskutieren nicht lohnen würde, sodass man sich schon beinahe schämt, das Wort überhaupt zu erwähnen“.
Seit den Siebzigerjahren ist die Entwicklung konsequent in dieselbe Richtung weitergegangen. Nach der rechtlichen „Freigabe“ des Lebensanfangs kam unausweichlich die des Lebensendes. Die Euthanasiedebatte erfasst mit unerbittlicher Konsequenz immer mehr Länder Europas. Österreich ist (noch?) in der glücklichen Lage, dass es einen Allparteienkonsens gegen die Euthanasie und für die Hospizbewegung zur Sterbebegleitung gibt. Hier verdanken wir viel dem kräftigen Zeugnis von Kardinal König, der wenige Wochen vor seinem Tod den Satz geprägt hat: „Menschen sollen an der Hand eines anderen Menschen sterben, und nicht durch die Hand eines anderen Menschen“. Wie lange wird dieser Konsens in Österreich dem Druck des europäischen Mainstreams standhalten?
Ist in dieser seither scheinbar unaufhaltbaren, unumkehrbaren Entwicklung das Christentum in Europa, von einem Nachhutgefecht zum anderen, auf unaufhaltsamen Rückzug? Immer mehr erleben sich engagierte Christen als Minderheit. In den diversen Ethikkommissionen figurieren sie mit ihren Positionen meist „unter ferner liefen“.
Ich glaube, wir haben noch zu wenig reflektiert, was diese Marginalisierung für die christliche Identität im heutigen säkularen Europa bedeutet. Wie weit kann der politische Kompromiss gehen, der sich bei der Gesetzgebung der parlamentarischen Mehrheit beugt? Sicher sind viele Gesetzesmaterien kompromissfähig. Papst Benedikt hat im Bundestag aber darauf hingewiesen, „dass in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht“.
Dann ist die Versuchung naheliegend, sich, wie Paulus warnend sagt, „dieser Welt anzugleichen“ (Röm 12,2). Dann fehlt die Kraft zum Widerstand, der Mut zur Alternative. Der Versuch, den „christlichen Werten“ im Kanon der säkularen Gesellschaft Raum zu geben, scheitert meist schon daran, dass vieles in der Kirche schon soweit säkularisiert ist, dass es profillos und kaum zu unterscheiden ist. Dann „Wenn das Salz schal wird, taugt es zu nichts mehr“, hat Jesus gesagt (Mt 5,13). Das vieldiskutierte Wort Papst Benedikts von der „Entweltlichung“ ist das Gegenstück zur „Verweltlichung“ der Kirche.
Paradoxerweise ist eine „entweltlichte“ Kirche besser geeignet, weltoffen zu sein, wie es das Konzil wollte: „Sie öffnet sich der Welt, nicht um die Menschen für eine Institution mit eigenen Machtansprüchen zu gewinnen, sondern um sie zu sich selber zu führen“, indem sie sie zu Gott führt. 
Diese „Entweltlichung“ meint sicher nicht den Rückzug aus allen institutionellen, wohl aber ein Freierwerden für das Eigentliche des Christentums, das Evangelium und seine Bezeugung. Gerade in der säkularen Gesellschaft hat der Gläubige die Freiheit, seine Überzeugung ins Spiel zu bringen. Er darf nur nicht wehleidig sein, und auch nicht prätentiös. 
Doch mehr als alle Worte spricht die Tat. Vielleicht müssen wir Christen mehr darauf vertrauen, dass die selbstlose, interessensfreie Tat des Glaubens oft mehr bewirkt als alle noch so wichtigen gesetzgeberischen Maßnahmen. Kaum jemand hat in den letzten Jahrzehnten mehr überzeugt als Mutter Teresa von Kalkutta. In der so schmerzlichen Auseinandersetzung um den Lebensschutz hat sie die einzig überzeugende Antwort gefunden: „Tötet sie nicht! Gebt sie mir!“
Fremdkörper oder Wurzel Europas: das Christentum. Ist nicht in so mancher säkularen Kritik am Christentum auch ein Stück Sehnsucht verborgen, es möge doch so etwas wie ein authentisches, gelebtes Christentum geben? Insgeheim wissen wir wohl, ob säkular oder gläubig, dass hier die tragfähigen Wurzeln Europas liegen. Nahe kommen wir dem fremdgewordenen Christentum freilich nur um einen Preis: die eigene Bekehrung. Und die ist ein lebenslanger Prozess.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. 




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Wie tief Worte verletzen können

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Jetzt ist es mir doch passiert: Ich habe jemanden verletzt, weil ich sie fälschlicherweise des Antisemitismus beschuldigt habe. Dies geschah zwar „nur“ im Eifer des Gefechts, aber es passierte…
Von Tamara Guggenheim

Worte, das habe ich schon als Kind gelernt, können Menschen härter treffen als Schläge, denn sie bleiben im Gedächtnis haften. Worte, Sprache, das ist mein Thema in den letzten Wochen der Debatte um die Vorhaut, die meine Söhne nicht mehr haben.

Die Verletzung durch Worte erlebte ich in dieser Debatte das erste Mal, als die FAZ einen Brief veröffentlichte, in der ich der sexuellen Gewalt bezichtigt wurde, weil ich meine Söhne beschneiden ließ. Nein, nicht an mich persönlich adressiert, es wurde allgemein herausgestellt, dass keine Religion diesen Eingriff rechtfertige. Aber es waren solche Worte, die mein Leben beeinflusst, wenn nicht gar verändert haben.

Ich bin plötzlich kein Mitglied dieser Gesellschaft mehr, denn als Befürworterin der Beschneidung gehöre ich für einige zu den „Religioten“, zu einer Gattung, die sich „gegen Vernunft, gegen Menschenrechte, gegen die Geschichte dieses Landes und seine Errungenschaften“ stellt. Meine Religion, sagt  jemand namens Achim, ist eine „pestilenzialische, aussätzige und gemeingefährliche Rasse“, auch wenn er dabei „nur“ Giordano Bruno, den Namensgeber der gleichnamigen Stiftung zitiert. Genau: das stand nicht vor 70 Jahren im Stürmer, das war ein Posting auf der Facebook Fan-Seite der Giordano Bruno Stiftung, einer „Denkfabrik für den evolutionären Humanismus“. Auf der gleichen Seite attestiert mir heute und hier und von seinen Freunden unwidersprochen ein Mann mit dem Namen Günther, Juden seien „eine hysterische und unentspannte Glaubensgruppe mit einem enormen Standesdünkel“.  Von „religiösem Wahn“ ist die Rede und auch die Fähigkeit des „kritischen Denkens“ wird mir plötzlich von einem Ulf abgesprochen. Weil ich meine Söhne beschneiden ließ, weil ich hoffe, dass meine Enkelsöhne ebenfalls beschnitten werden.

Die Giordano Bruno Stiftung (GBS) hat aber geschrieben, in ihren Reihen seien keine Judenhasser. Danke für die klaren Worte.

Es gibt auch gönnerhafte Worte an mich. Ich sei ja „in einer archaischen Tradition“ aufgewachsen und könne die Beschneidung gar nicht ablehnen, da ich ja sonst in Frage stellen müsse, was ich meinen Söhnen antat, die ja im übrigen „traumatisiert und durch mich indoktriniert seien“. Mahne ich Respekt an, so lese ich „kein Respekt den Respektlosen“ und bin darüber auch nicht mehr überrascht, seit der Mitbegründer und Vorstandsprecher der Stiftung schrieb: „Respekt? Wofür denn?“

Sie sind gut mit ihren Worten, manche der Beschneidungsgegner, vor allem die, die mit ihren Worten vorangehen. Da werden Halbwahrheiten ausgesprochen, da werden Behauptungen aufgestellt, die aufgrund ihres schwammigen, auf Ressentiment statt auf Fakten basierenden Inhalts kaum zu widerlegen sind. Und natürlich steht es plötzlich auch wieder im Raum, das Wort vom Juden, dem es nur um Geld geht, selbst aus der Vorhaut mache er Millionen, vor allem in den – natürlich von Juden beherrschten – USA. Da werden jüdische Denker zitiert, die sich in eine Reihe mit dem antisemitischen Namensgeber der GBS stellen würden. Halbwahrheiten in schöne Worte verpackt werden zwar nicht wahr, aber sie bleiben haften. Ja, sie kennen sich aus mit Worten, die geistigen Oberhäupter des evolutionären Humanismus, der neuen säkularen Religion. Nur – warum erscheint sie mir so intolerant?

Kaum wird ein Artikel zur Beschneidung veröffentlicht, sind schon die Kommentare dazu da, selten durchdacht, aber immer voller Hass und Wut. „Geht doch nach Hause“ lese ich oder auch: „Hat hier irgendwer was dagegen, dass du mit deinen Knäblein nach Australien zu den Aborigines ziehst und ihnen dort die komplette Penis-Unterseite aus archaisch-rituellen Gründen aufschlitzen lässt?“

Das sei Rassismus und Antisemitismus pur, sagen meine Freunde. Worte, die bedrohlich und beängstigend sind. Sind die Worte hier und heute von Rassismus und Antisemitismus beherrscht? Das böse Wort, das „Totschlagargument“ gegen die Beschneidungsgegner? Sind die GBS und sind ihre Anhänger rassistisch und antisemitisch?

„Rassismus ist eine Ideologie, die Rasse in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet“, lese ich nach und „Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall die Existenz der anderen in Frage.“

Auch über diese Worte muss ich nachdenken. Ich will niemanden mit dem Vorwurf des Rassismus belegen, nicht als „Totschlagargument“.  Aber ist es Rassismus bei den anderen, wenn ich und viele meiner Freunde subjektiv unsere jüdische Existenz gefährdet sehen? Gibt es hier in der Debatte die, das lese ich in der Definition von Antisemitismus nach 1945 „pauschale Judenfeindlichkeit, deren Vertreter Juden mit lange überlieferten Klischees und Stereotypen als übermäßig einflussreiches Kollektiv betrachten“?

Ich will es genau wissen, lese in den Kommentaren unter den Zeitungsartikeln und der GBS genau nach. Welche Worte benutzen sie, was schreiben sie? Dass die Bundesregierung vor uns in unserem Wunsch nach einer „Sonderregelung“ einknicke, wird da lamentiert und ich finde ein Bild, das mehr sagt als Worte. Eine GBS-Karikatur, in dem der gesamte Bundestag sich vor sehr klar erkennbaren Vertretern der drei Weltreligionen verbeugt, zwei von ihnen, erkennbar als Muslim und als Jude karikiert, halten ein blutiges Messer in der Hand.

Deckt sich das nicht doch mit der Definition zum Antisemitismus nach 1945, oder bin ich nur zu empfindlich, nehme es zu persönlich in meiner Existenz als Jüdin und Tochter von Überlebenden? Ich merke, dass mich diese Vorwürfe persönlich treffen, mich und mein Volk als Ganzes. Ich fühle mich bedroht, ausgegrenzt und Zielscheibe von Wut und Hass, den ich nicht verstehen will.

Geht es wirklich nur noch um die Beschneidung? Kann ich nicht gegen Hassprediger sein und dennoch der Überzeugung, dass die Muslime als Religionsgemeinschaft friedliebend sind? Kann ich nicht gegen den Missionsgedanken der christlichen Kirchen sein, ohne die Christen als Ganzes zu verdammen? Was ist der Unterschied? Ich kann es nachlesen in den „alten verkommenen Büchern“, wie ein Sascha schreibt.

Judentum beinhaltet Religion, Nation und den Volksbegriff. Egal, was wir tun, egal wie wir uns positionieren, wir sind ein Teil dieser Begrifflichkeiten. Egal wo und wie wir leben, wir haben eine Verbindung nach Israel, egal, welche. Wenn ich meine Worte gegen einen Juden richte, dann kann ich schnell alle damit meinen. Ja, ich nehme diese Worte sehr persönlich, denn ich bin ein Teil dieser Gemeinschaft. Ist dieser neue Humanismus  nur ein Spiegelbild alten rechten Gedankenguts?

Die GBS schrieb: „In unseren Reihen sind keine Judenhasser“. Warum lese ich dort, wo es keine „Judenhasser“ gibt, dass die Beschneidung zu der „grotesken Situation“ führe, „dass Brandzeichen für Pferde verboten werden, während Kinder von Juden und Muslimen gewaltsam in Bezug auf die Religion ihrer Eltern gekennzeichnet werden dürfen“?  Was steht für ein Denken hinter diesen Worten? Und warum muss ich solche Worte auch nach Tagen noch lesen?

Ein Mensch, der sich gegen die Beschneidung ausspricht, ist kein Rassist oder Antisemit. Wer seine Worte aber so, wie oben beschrieben gegen Angehörige einer Religionsgemeinschaft richtet, der muss sich den Vorwurf des Antisemitismus anhören, denn diese Postings sind voller Rassismus und – sie sind antisemitisch. Wer sich nicht klar davon abgrenzt und solche Aussagen unwidersprochen zulässt, macht sie zu seiner eigenen Wahrheit.

Vielleicht sollten wir den Gebrauch unserer Sprache überdenken, vielleicht wäre es auch sinnvoll, den Respekt wieder in den Humanismus zu lassen, denn Respekt und Humanismus sollten zusammen gehören. Beim Respekt geht es nicht nur um die Worte, da geht es auch um das Handeln.

Ich habe diese Frau verletzt, habe meine Worte nicht mit Bedacht und dem gebotenen Respekt gewählt, habe mich von meiner Wut leiten lassen.
Sie hat in den Kommentaren der Wütenden und Hassenden nur versucht, einen rationalen Dialog zu führen. Sie war entsetzt über meine Anschuldigungen, sie hat gehandelt und das Gespräch gesucht. Ich bin ihr dankbar, denn sie hat mir wieder bewusst gemacht, wie wichtig Worte sind, wie sorgfältig wir sie wählen sollten und wie tief Worte verletzen können. Nicht nur Dich, nicht nur Dich.

Tamara Guggenheim ist Religionslehrerin der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und hat die Facebook-Gruppe “Für Elternrecht und Religionsfreiheit” gegründet, die für das Recht antritt, Söhne aus religiösen Gründen zu beschneiden.


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Moderne Brunnenvergiftung

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Achtung Satire!


Von Ramona Ambs

Früher waren die Zeiten besser. Da wußten wir Juden noch, wie mans richtig macht. Die christlichen Kinder haben wir pünktlich zu Pessach geschlachtet, um aus deren Blut unsere Mazzen zu backen, und Brunnen haben wir auch regelmäßig und mit viel Spaß aus dem Hinterhalt vergiftet. Ach, das waren noch Zeiten! Wir waren dick im Geschäft!
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Heute allerdings ist alles anders. Ist ja alles aufgeflogen, was wir so angestellt haben… Deshalb müssen wir heutzutage viel geschickter vorgehen… Heute müssen wir, (weil wir so ein blutrünstiges Volk sind und keinesfalls auf unsere archaischen Rituale verzichten wollen, -weil halsstarrig sind wir ja auch -)  auf unseren eigenen Nachwuchs zurückgreifen, wenn wir unseren üblen Trieben nachgehen wollen. Unsere Jungs zum Beispiel beschneiden wir, denn wir sind sexuel pervers. Und mit den Vorhäuten lässt sich richtig viel Geld verdienen. Geschäftstüchtig und geldgeil sind wir nämlich auch! Waren wir ja schon immer, das weiß man doch…
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Stimmt alles nicht?
Sie finden, ich verbreite antisemitische Vorurteile?
Oh, na sowas.
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Vielleicht sollten Sie dann mal die aktuellen Äußerungen einiger Humanisten lesen. Zum Beispiel Walter Otte. Der schreibt beim Humanistischen Pressedienst[01]:
„Bei diesem Ritual, „metzitzah b`peh“ genannt, saugt der Beschneider unmittelbar nach dem Abreißen der bei einem acht Tage alten Säugling noch mit dem Penis festverklebten Vorhaut das austretende Blut mit seinem Mund ab. Diese widerliche und unwürdige Prozedur wird in New York bei etwa 3.600 Vorhautamputationen pro Jahr vollzogen. Nicht nur, dass dem Säugling Gewalt angetan und Schmerz zugefügt, er für sein Leben gekennzeichnet und sexuell beeinträchtigt sein wird, er muss sich auch noch soweit herabwürdigen lassen, dass ein erwachsener Mann an dem soeben verstümmelten Penis mit dem Mund herumsaugt. Menschenwürde? – in diesen Kreisen offenbar unbekannt!“ und weiter: „Zum einen wird vor einem Beschneidungstourismus und vor Hinterzimmerbeschneidungen gewarnt mit riskanten, ja lebensgefährlichen Folgen für die Kinder im Falle des Verbots von Knabenbeschneidungen, zum anderen aber vehement betont, dass jüdische (und muslimische) Eltern immer nur das Beste für ihre Kinder wollten, diese liebten und ihnen auf keinen Fall Schaden zufügen würden. Eine unschlüssige „Argumentation“. Sind die Religionsfunktionäre sich nicht sicher, was in ihren Communitys wirklich gedacht und gefühlt wird, rechnen sie wegen des dortigen religiösen Fanatismus´ damit, dass den Eltern das archaische Ritual soviel wichtiger ist als die Gesundheit ihres Sohnes, das sie Kurpfuscher ans Werk lassen würden? Und: wollen die Funktionäre dies nicht öffentlich sagen oder lügen sie – ihrer taktischen Interessen wegen – das Blaue vom Himmel herunter?“
Ja, der Herr Otte hat uns durchschaut. Wir haben widerliche Sexualpraktiken und Menschenrechte gelten nichts in unseren Kreisen. Grundsätzlich lügen wir aus taktischen Interessen. Ganz wie früher eben!
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Ebenso durchschaut hat uns Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. Ja, genau, das ist die Stiftung, deren Namensgeber auch schon so brilliante Analysen zu uns hatte: Die Juden seien „eine so pestilenzialische, aussätzige und gemeingefährliche Rasse, dass sie schon vor ihrer Geburt ausgerottet zu werden verdienen“, hatte Bruno geschrieben[02].  Sowas kann man heutzutage nicht mehr sagen. Aber an die alten Traditionen in neuer humanistischer Form anschließen, das geht schon. Wenn man also zeigen will, wie barbarisch, blutrünstig und geldgeil die Juden heute sind, dann sagt man das nonchalant anders. ..

Zurück zu Schmidt-Salomon. Der ist ja schon früher mit seinen eigenwilligen Interpretationen zum Judentum aufgefallen[03]. Gestern schrieb er auf Facebook: “Die Beschneidung ist in den USA ein 2-Milliarden-Dollar-Geschäft, von dem nicht nur Ärzte, sondern auch Pharma- und Kosmetikfirmen profitieren, die aus “frisch geernteten” Knabenvorhäuten Kunsthäute oder Antifaltencremes herstellen”.
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Aha. Damit hat er natürlich keinesfalls Juden gemeint.
Das wär nämlich echt voll unhumanistisch…
Auch wenn die Idee aus menschlicher Haut etwas Geschäftsbringendes herzustellen schon sehr reizvoll ist…
Und dass man aus Menschenhaut tolle Sachen, wie zum Beispiel Lampenschirme herstellen kann, weiss man ja auch… aber , hmm, das gabs doch schon mal… aber ich glaube, das war dann doch ein anderes Volk… ?


 Quelle

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Freitag, 5. Oktober 2012

Post von Wagner

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Ein symphatischer Schreiberling - der Kolumnist der Bild, ja wirklich - sympathisch. Einer, der sich was traut. Der den Mund aufmacht sprich den Stift zuspitzt.  Viel zuwenig gibt es von dieser Sorte in unserer Mainstream-Presse. 

Hier gibt es den Link zu seinen Kolumnen. Lesenswert auf jeden Fall.

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Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bibel an Berliner Schulen unerwünscht?

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Der Internationale Gideonbund ist bekannt dafür, dass er kostenlos Taschenbibeln weitergibt - vorwiegend in Schulen, Hotels, Krankenhäusern und Arztpraxen. Jetzt hat erstmals ein Kultusministerium der Organisation eine Verteilung auf dem Gelände öffentlicher Schulen untersagt.

Berlin (idea) – Der Internationale Gideonbund ist bekannt dafür, dass er kostenlos Taschenbibeln weitergibt – vorwiegend in Schulen, Hotels, Krankenhäusern und Arztpraxen. 

Jetzt hat erstmals ein Kultusministerium der Organisation eine Verteilung auf dem Gelände öffentlicher Schulen untersagt. Man sehe keine Möglichkeit, die weiterhin zu genehmigen, heißt es in einem Schreiben der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Zur Begründung verweist die von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) geführte Behörde auf eine seit Januar 2011 geltende Verwaltungsvorschrift. Danach sei auf Dienstgrundstücken „Werbung religiösen, weltanschaulichen oder politischen Inhalts“ unzulässig. 2004 hatte der damalige Bildungssenator Klaus Böger (SPD) dem Gideonbund noch dafür gedankt, dass er den Schülern die Bibel kostenlos zur Verfügung stellt. Er erklärte ferner: „Ich hoffe sehr, dass auf diese Weise ein wichtiges Gut unserer abendländischen Kultur bei jungen Menschen große Verbreitung findet.“ 

50.000 Bibeln in der Hauptstadt verteilt
Anlass für die jüngste Anfrage des Gideonbundes war eine Bibelverteilaktion Ende September in Berlin. Nach Angaben der Organisation gaben dabei rund 170 Mitglieder etwa 50.000 Bibeln weiter. Mehr als die Hälfte der Ausgaben (26.300) seien außerhalb der Schulgrundstücke Schülern gegeben worden, teilte der Geschäftsführer des Gideonbundes in Deutschland, Johannes Wendel (Wetzlar), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage mit. Durch die Entscheidung der Bildungssenatorin sei es erstmals in einem Bundesland generell nicht möglich gewesen, die Bibel mit Erlaubnis der Schulleitung im Unterricht vorzustellen und weiterzugeben. In einem Schreiben an die Senatsverwaltung weist Wendel darauf hin, dass die Taschenbibeln „keinerlei Werbung für Kirchen, Vereine oder den Internationalen Gideonbund“ enthielten. Darüber hinaus habe die Kultusministerkonferenz diese Bibeln als Schulmittel anerkannt. Wendel bat die Bildungssenatorin, ihre Entscheidung zu überdenken und zurückzunehmen: „Gerne möchte der Internationale Gideonbund auf Einladung der Schulleitung bzw. der Religionslehrer zum Beispiel im Ethikunterricht auf die biblischen Werte als wertvolles Kulturgut hinweisen und als Geschenk anbieten. Denn das Bürgerliche Gesetzbuch, das Strafgesetzbuch, das Grundgesetz usw. basieren auf der Bibel mit klaren ethischen Bedingungen.“ 

Gottes Wort Ärzte und Patienten
Wie Wendel gegenüber idea weiter mitteilte, wurden bei dem Einsatz in Berlin 4.500 dreisprachige Bibel in Hotels ausgelegt. 54 Kliniken, 204 Altenheime und 1.934 Arztpraxen hätten 5.000 Großdruckbibeln sowie 10.000 Taschenbibeln erhalten. In Gesprächen mit Passanten seien 4.200 Exemplare weitergegeben worden. Der nach einem alttestamentlichen Richter benannte Internationale Gideonbund wurde 1899 von Handelsreisenden in den USA gegründet. Seither haben die „Gideons“ rund 1,6 Milliarden Bibeln in 194 Ländern weitergegeben. Allein im vergangenen Jahr waren es weltweit 80 Millionen Exemplare. Damit werden in jeder Sekunde zwei Bibeln verschenkt. Der Gideonbund hat weltweit 300.000 Mitglieder. Vorsitzender des deutschen Zweiges ist Ralf Hille (Eschweiler bei Aachen). 


idea
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Dienstag, 2. Oktober 2012

Vater Unser auf Aramäisch (mit Untertitel)

Gold - Kalender 2013

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Eva Jungs großer Posterkalender ist das ultimative Kalender- Geschenk für Sinnsucher und Design-Liebhaber.

Beim "gregor international calendar award 2013" erreichte Eva Jungs großformatiger Kalender in der Kategorie "Religion" den ersten Platz und wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.

Seit einigen Jahren wirbelt die Hamburger Kreative mit ihren bereits mehrfach preisgekrönten Gestaltungsideen die deutsche Werbelandschaft auf. Die in diesem Kalender versammelten ungewöhnlichen Poster haben Kultstatus. Sie beschäftigen sich, oft mit einem Augenzwinkern, mit den wichtigsten Fragen des Lebens: Liebe, Hoffnung, Glaube, Ewigkeit ... Am Ende des Jahres bleiben zwölf witzig-tiefgründige Design-Poster. Ein echter Hingucker!

Montag, 1. Oktober 2012

Hexenjagd: Mein Schuldienst in Berlin

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Eine Lehrerin zwischen allen Fronten

Jahrzehnte lang unterrichtete Ursula Sarrazin als Grundschullehrerin, zuletzt im Berliner Stadtteil Westend. Dort wurde sie Opfer einer beispiellosen Mobbingkampagne, die sie in den vorzeitigen Ruhestand trieb. Ihr mit Spannung erwartetes Buch ist ein erschütternder Erfahrungsbericht und zugleich ein engagierter Beitrag zur aktuellen Schul- und Bildungsdebatte. Sie spricht aus, welchem Druck Lehrer heute ausgesetzt sind, welche Fehler Behörden, Politiker, Kollegen und Eltern im wichtigsten gesellschaftlichen Bereich - der Erziehung - tagtäglich machen. 


 Ursula Sarrazin prangert die Gleichgültigkeit der Schulbehörden gegenüber dem aufreibenden Lehreralltag an und wehrt sich vehement gegen die Auslagerung elterlicher Verantwortung an das Bildungssystem: „Wir Lehrer können nicht alle gesellschaftlichen Defizite beheben. Schule ist damit überfordert.“ Sie formuliert aber auch Lösungswege, die alle um ein Ziel kreisen: das nachhaltige Wohl der Kinder.