Montag, 4. Januar 2016

Alles Nazis, außer Plato und Peter Tauber

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Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es nur eine Handvoll Widerstandskämpfer. Etwa Hans und Sophie Scholl, die mit weiteren Mitglieder ihrer Münchner Widerstandsgruppe “Weiße Rose” in der Universität Flugblätter ausgelegt hatten, um zum Sturz des Regimes aufzurufen. Sie wurden vom Hausmeister der Universität denunziert, vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt und in München-Stadelheim enthauptet. Die Geschwister Scholl entstammten einer Familie konservativer Katholiken. Einem Dunstkreis also, den man heute‚rechtspopulistisch, dumpf, ‚dumm, hartherzig und kalt nennt.

Aber nie war die Gefahr so groß wie heute, dass Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten Auferstehung feiern, in der Absicht, das Land in den Abgrund zu reißen. Die Bedrohung lauert überall, wissen Vertreter von CDU, SPD, Linken und Grünen. Da unten im Land, wo man keine der genannte Parteien mehr wählen will, lauert der Bürger, lauert der Konservative, holt der Steuerzahler schon seine braune Uniform aus dem Schrank, um Angela Merkel und ihre Getreuen aus Amt und Würden zu jagen. Doch anders als zu Zeiten des Dritten Reiches ist der Widerstand diesmal enorm.

Kein Regierungsvertreter, kein Oppositionspolitiker, der es sich heutzutage noch leisten könnte, nicht “gegen Rechts” zu kämpfen. Dauernd und überall wird Stellung bezogen, wird geschimpft, beleidigt, bedroht und verachtet. Kein Tag vergeht, an dem nicht ein Ranghoher vor die Kameras tritt und dem Pack deutlich macht, dass jedwede Kritik an Regierung und Opposition in die Fänge der Rattenfänger vom rechten Rand führt. Schließlich ist das gesamte politische Spektrum ja bereits parlamentarisch vertreten.

Gut, so gibt auch die Kanzlerin den Marschbefehl vor, ist da wo das Herz ist. Und das schlägt bekanntlich links außen. In ihrem Kampf unterstützt werden Regierung und Opposition von allen überregionalen Medien, dem öffentlich-rechten Rundfunkt und zivilen Widerstandsorganisationen wie der Antifa oder Milli Görus, die auch mal da anpacken, wo es schmutzig wird. Selbst Kunst und Kultur folgen geschlossen dem Aufruf aus Berlin, Schulter an Schulter dem Bösen entgegen zu treten.

Dieses Jahr etwa feierte an der Berliner Schaubühne das antifaschistische Theaterstück ‚Fear‘ Premiere, in welchem dazu aufgerufen wird, hassenswerte Katholiken und Konservative zu ermorden. Die schlimmsten Exemplare werden namentlich genannt und mit Foto gezeigt. Wir alle sind also sicher. Förmlich beschützt von einer einzigen, undurchdringlichen, riesigen, weißen Rose.

Abschließend sei noch ein herausragendes Beispiel zivilen Ungehorsams gegen die Dumpfbacken da draußen im Land genannt. Peter Tauber, Generalsekretär der CDU beschimpfte einen Facebook-Pöbler, der sich nach dem Geisteszustand der Kanzlerin erkundigt hatte, ebenfalls auf Facebook als “Arschloch”. Garniert mit einem Smiley. Tapferer geht nicht, weiß auch Peter Tauber. Gerührt von seinem eigenen Mut sah er sich veranlasst, den Vorgang erneut auf seiner Seite zu kommentieren:

„Auf Facebook tummeln sich so viele dumme Menschen, die andere wegen ihrer Meinung herabwürdigen, die rechtsradikalen Dreck und antisemitische Hetze verbreiten. Ich finde, man sollte solche Kommentare nicht löschen oder gar verbieten. Das bringt nichts. Diese Menschen denken mit ihren kranken Hirnen ja leider weiter so einen Mist. Man muss Ihnen sagen was sie sind: Nazis, Antidemokraten und mancher von denen ist schlichtweg ein Arschloch. So wie dieser Typ, dem ich das auf meiner Seite - also hier - gesagt habe. Ich finde, wir sollten alle dieses Jahr dem Streit mit diesen Leuten nicht aus dem Weg gehen, sondern ihn annehmen. ‘Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen!’ hat schon Plato gesagt.“

Demnächst, so ist zu befürchten, werden Historiker den Namen Tauber also vielleicht in einem Atemzug mit Plato nennen.



Achse des Guten
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