Dienstag, 10. Juli 2018

Eine Lehre für unsere Gutmenschen


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RELIGIONSKONFLIKT IN NIGERIA


Satanische Morde

von THILO THIELKE, 

In Nigeria nimmt die Gewalt muslimischer Viehzüchter gegen christliche Ackerbauern zu. Der Konflikt im Zentrum Afrikas bevölkerungsreichstem Staat droht zum Religionskrieg zu werden.


„Enough of this Madness“ und „Make Nigeria Safe Again“ stand auf Plakaten, die Demonstranten am vergangenen Dienstag durch die Wirtschaftsmetropole Lagos trugen: Schluss mit dem Irrsinn, macht Nigeria wieder sicher. Zehntausende waren auf den Straßen von Afrikas bevölkerungsreichstem Staat unterwegs – auch in der Hauptstadt Abuja, wo Erzbischof Anselm Umoren gemeinsam mit weißgekleideten Priestern einen Protestzug von Tausenden schwarzgewandeter Christen anführte, „um für die Opfer der barbarischen und satanischen Morde zu beten“.

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Öldiebe, Piraten und Islamisten

Ungefähr die Hälfte der knapp 190 Millionen Nigerianer ist muslimisch, die andere christlich, die Zahl der Animisten, die ausschließlich an die Götter des Weins, des Waldes und der Frauen glauben, auf nur noch etwa ein Prozent geschrumpft. „Buhari muss endlich aufwachen und seinen Verpflichtungen gerecht werden“, fordert Chikpa Anagbe, Bischof der Diözese in Makurdi, der Hauptstadt jener Provinz, in der der Anschlag auf die Kirche stattfand: „Er ist der Präsident aller Nigerianer, nicht nur der eines einzelnen Stammes oder einer bestimmten Gruppe.

Gut möglich ist aber auch, dass der 75 Jahre alte Präsident kaum Kontrolle über ein Riesenreich hat, an dessen Küste sich Öldiebe und Piraten tummeln, in dessen Norden Islamisten wüten und in dem allerorten eine Korruption herrscht, die selbst in Afrika ihresgleichen sucht. Etwas voreilig hatte der neue Mann an der Spitze des Staates bereits kurz nach seinem Amtsantritt das Ende von Boko Haram verkündet. Doch noch immer kontrollieren die Terroristen in zwei Bundesstaaten größere Landstriche. In letzter Zeit häuften sich sogar Angriffe auf die Millionenstadt Maiduguri. Und immer wieder werden Schulmädchen geraubt und mit muslimischen Gotteskriegern zwangsverheiratet.

Im Moment scheint es, als würde es den Islamisten gelingen, auch im Zentrum Nigerias Fuß zu fassen, dort traditionelle Konflikte religiös zu vergiften und aggressiv den Islam zu verbreiten. „Diese Leute kommen und beginnen, Moscheen zu bauen, obwohl sie wissen, dass die Menschen hier christlich sind“, sagt Pater Amos Mbachie, Priester der St.-Theresa-Gemeinde in Makurdi. „Sie bleiben einfach hier, vertreiben die Einheimischen, setzen die Kirchen in Brand und töten die Priester.“




weiterlesen F.A.Z.

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