Montag, 16. Juli 2018

Ein erstaunliches Interview

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„Der Nahostkonflikt ist hier“

Interview Hildegard Greif-Groß ist seit fast 4o 
Jahren Lehrerin in Berlin-Neukölln. Die türkische Community entfremde sich und religiöses Mobbing nehme dramatisch zu, sagt sie

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Mobbing gab es immer. „Ey, du schwule Sau“, hieß es früher auf dem Schulhof. Ist es heute nur anders verpackt?

Ja, das gab es überall, auch in Dorfschulen. Neu ist wirklich, dass es so häufig religiös motiviert ist. Ich habe 1980 als Lehrerin an der Schule angefangen, war damals aus Hessen nach Westberlin eingewandert. In den ersten muslimischen Familien, die in den 1980er Jahren hierher kamen, da haben die Mütter in Fabriken gearbeitet: bei Bahlsen, in der Zigarettenfabrik, in der Brauerei – das war hier mal alles um die Ecke. Die Kinder sind in den Hort gegangen. Diese Kinder waren besser integriert, es gab mehr Zusammensein und eine größere Offenheit füreinander. Die türkischen Frauen haben für uns gekocht und ihre türkischen Spezialitäten mitgebracht. Und sie haben gefragt: Wie lebt ihr? Ich habe überhaupt kein Kopftuch in Erinnerung. Sie konnten nicht gut Deutsch, aber sie waren neugierig, wollten uns kennenlernen. Und wir sie. Das ist nicht mehr da.
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Der Freitag
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