Donnerstag, 19. Juli 2018

Lesenswert - Junge Deutsche

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Die Angst vor dem Bruch


von: Ad renum

Es schmerzt. Es beängstigt. Es kränkt. Warum, warum, frage ich mich, muss ich mich gegen meine Freunde stellen, warum jenen widersprechen, die mir nahe sind? Warum muss ich fürchten, nicht verstanden zu werden, warum muss ich fürchten, zu verlieren, was mir lieb und recht ist? 

Gewiss kennt ihr das brennende, nagende Gefühl der inneren Zerrissenheit, die zu beiden Seiten an euch zerrt und euch in Ketten legt. Die eine Kette zerrend hin zum Recht, hin zu den eigenen Idealen, hin zu dem, was man als gut und richtig, vor allem als notwendig erkannt hat, die andere zerrend hin zur Gemeinschaft, zur Bequemlichkeit, zur vermeintlichen Sicherheit, dem sozialen Auffangbecken, das einen schützt vor dem Sturm des politischen Kampfes, das einen bequem einlullt mit Musik, Feiern und viel zu lachen. 

Wer will denn durch die Tür treten, alleine in den kalten Regen hinaus, der einem stürmisch ins Gesicht schlägt, während alle anderen noch in der warmen Stube hocken und ihre Gesellschaft bei gutem Getränk genießen und das Leben feiern? Das Unwetter ist schließlich nur draußen, warum sollte man sich dem also stellen?!



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