Vöhringen/Schwerin (idea) – Paukenschlag in Bayern:
Ein Geistlicher hat dem Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), untersagt, auf der Kanzel der Martin-Luther-Kirche in Vöhringen/Iller zu predigen.
Der dortige Pfarrer Jochen Teuffel begründet dies mit einer
„Osterbotschaft“, die der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in der Evangelischen Zeitung (EZ)
für Schleswig-Holstein und Niedersachsen (Ausgabe vom 27. März)
veröffentlicht hatte. Darin schrieb er unter anderem: „Jesus, der
Gottesmann und Meister, ist tot. Sein Leib wird vergehen wie jeder
Menschenleib. Aber das, was in ihm göttlich war, seine Sache, seine
Leidenschaft für das wahre Leben, das ist mitnichten tot. Es lebt – wenn
sie, die Nachfolger und Nachfolgerinnen, es wollen.“
Teuffel hat nach
eigenen Angaben den Landesbischof mehrfach in Briefen darauf
hingewiesen, dass diese Verkündigung „im Widerspruch zum Evangelium
sowie zu den Lehrbekenntnissen unserer Kirche steht“. Er habe Ulrich
aufgerufen, die Äußerungen „als christliche Falschaussage in aller Form
zurückzunehmen und sich zur Unauflöslichket der Menschwerdung des
Gottessohnes zu bekennen“.
Vorwurf: Landesbischof Ulrich bricht Ordinationsversprechen
Der Landesbischof sei dieser Aufforderung nicht nachgekommen und habe
damit zum Ausdruck gebracht, dass er sich nicht länger seinem
Ordinationsversprechen bzw. dem Lehrkonsens der Kirche verpflichtet
wisse.
Teuffel: „Folglich habe ich Herrn Ulrich nicht nur das
Kanzelrecht entzogen, sondern darüber hinaus auch ein explizites
Kanzelverbot ausgesprochen.“ Zur Begründung verweist der Pfarrer auf das
für die lutherische Kirche maßgebliche Augsburger Bekenntnis, in dem es
heißt: „Wenn die Bischöfe aber etwas gegen das Evangelium lehren,
festsetzen oder einrichten, haben wir Gottes Befehl, in einem solchen
Fall nicht gehorsam zu sein.“
Der Leitende Bischof der VELKD hat laut
deren Verfassung das Recht, „auf allen Kanzeln der Vereinigten Kirche zu
predigen“. Zu ihr gehören sieben Landeskirchen mit zusammen rund 9,5
Millionen Mitgliedern. Die Äußerungen Ulrichs waren bereits im März auf
heftige Kritik theologisch konservativer Christen gestoßen. Nach Ansicht
des Vorsitzenden der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in
der Nordkirche, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), stehen die Aussagen in
völligem Gegensatz zum Auferstehungsglauben, wie er in der Bibel bezeugt
sei. Der Landesbischof bezweifle die leibliche Auferstehung Jesu.
Ulrich spreche genauso wie Beerdigungsredner, wenn sie sagten: „Solange
wir an den Verstorbenen denken, ist er nicht tot.“
Pfarrer Teuffel hatte
bereits mit seinem 2014 erschienenen Buch „Rettet die Kirche. Schafft
die Kirchensteuer ab.“ (Fontis-Verlag Basel) Aufsehen erregt.
idea.de
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