Marienstatue bei katholischem Meeting
verhüllt, „um andere Religionen nicht zu beleidigen“
Wenn wir nicht einmal diesen Mut aufbringen, was für eine Art von Christentum bezeugen und leben wir dann?
Die Gottesmutter zuzudecken ist eine absolut dumme Haltung. Wir können unsere Symbole nicht verhüllen, um andere nicht zu beleidigen. So etwas gibt es nicht, das macht keinen Sinn.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: la Repubblica/editriceshalom/NBQ (Screenshots)
Video hier >> Katholisches.de
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(Rimini) „Ein Beispiel der zunehmenden geistigen Unterwerfung unter Relativismus und Islam“, Infovaticana, ereignete sich beim jährlichen Meeting der katholischen Gemeinschaft Comunione e Liberazione (CL) in Rimini (siehe auch Monsignori und Muftis beim Meeting von Rimini – Die Höflinge und der Verrat am heiligen Franz von Assisi). Der katholische Verlag Shalom wurde von den Meeting-Veranstaltern gezwungen, auf seinem Stand eine Statue der Gottesmutter Maria zu verhüllen, „um Provokationen zu vermeiden“.
Das Meeting, eine Großveranstaltung, die eine Woche dauert, besteht
aus einer Vielzahl von Veranstaltungen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen,
Arbeitskreisen, Aufführungen und Darbietungen. Hinzu kommen zahlreiche
Organisationen, Gruppen und Verlage, die sich im Rahmen des katholischen
Meetings mit eigenem Stand vorstellen und Angebot zeigen. Mit einem
eigenen Stand ist seit Jahren auch der Verlag Shalom aus den Marken,
etwa 25 Kilometer nördlich des Marienwallfahrtsortes Loreto, vertreten.
Der „unglaubliche Vorfall“, so InfoVaticana, ereignete sich
am vergangenen 19. Juli, dem Eröffnungstag des Meetings. Der 1995
gegründete, marianische Verlag Shalom baute den ihm zugewiesenen Stand
auf und legte dort Bücher und Schriften seines Verlagsprogramms auf.
Am vergangenen Freitag war jedoch alles anders. Verantwortliche der
Meeting-Leitung entfernten große Mariendarstellungen und forderten von
den Standbetreibern auch die Entfernung eines Marienstatue, „um nicht
andere Religionen zu beleidigen“.
Maria eine „Beleidigung“ bei einer katholischen Veranstaltung?
Die Tageszeitung La Repubblica veröffentlichte ein Video.
Darin schildert die Standbetreiberin den Vorfall: „Wir wurden gezwungen,
die Statue der Gottesmutter zu verhüllen, um nicht andere Religionen zu
beleidigen.“
Die Frau, die für das Video die Marienstatue wieder enthüllte,
erklärt empört, daß es wegen der „Angriffe“ sei, die stattfinden. Es
herrsche „so viel Haß gegen die Gottesmutter“.
„Es gibt so viele Religionen, und wir müssen die Gottesmutter
zudecken, um Zwietracht und Provokationen zu vermeiden“, so die
Verlagsmitarbeitern. Der Verlag hatte auch große Bilder der Gottesmutter
Maria an der Wand hinter dem Stand angebracht. Die
Meeting-Verantwortlichen hätten diese eigenhändig entfernt, so die
Standbetreuerin.
Um nicht in Konflikt mit den Gastgebern zu kommen, rechtfertigt die
Verlagsmitarbeiterin das Vorgehen der Veranstalter: „Sie trifft keine
Schuld. Sie versuchen Provokationen zu vermeiden wegen der zahlreichen
Angriffe der letzten Zeit. Denn vielleicht bringt sonst ein
Übelgesinnter noch andere in Gefahr.“
Die Veranstalter hatten die völlige Entfernung der Marienstatue
gefordert. Das habe sich der Verlag geweigert und daher die Statue
verhüllt. „Die Gottesmutter befindet sich im Strafwinkel“, berichtet die
enttäuschte Verlagsmitarbeiterin und wiederholt: „Im Strafwinkel. Ich
gehe zwischendurch immer wieder zu ihr, um sie ein bißchen zu trösten.
Ich war zunächst sehr zornig.“
„Was für eine Art von Christentum bezeugen und leben wir dann?“
Die Tageszeitung Il Giornale befragte den Bischof von
Palestrina, Msgr. Domenico Sigalini zum Vorfall, daß eine Marienstatue
bei einer katholischen Veranstaltung „untragbar“ ist.
Bischof Sigalini: „Leider werde ich mir bewußt, daß
wir wirklich jeden Mut und jede Scham verlieren, aber zum Teufel: Ich
verstehe, daß man dort von Dialog und Freundschaft zwischen den Völkern
spricht, aber ein heiliges Symbol wie die Gottesmutter verhüllen, das
ist eine Beleidigung gegen alle Christen und gegen alle unsere Symbole.
Il Giornale: Die Polemik ergibt sich vor allem, weil sich der Vorfall beim Meeting von Comunione e Liberazione ereignete.
Bischof Sigalini: Ich hoffe, daß CL die Decke von
der Gottesmutter entfernt hat. Ich denke aber schon. Sie gelten ja als
mutig, wenn also nicht hier, wo dann.
Il Giornale: Manche sprechen vom Probelauf für die Unterwerfung unter den Islam.
Bischof Sigalini: Ich denke nicht, daß das eine
Unterwerfung ist. Das kann nicht sein. Wenn wir allerdings so etwas
machen, bedeutet das nicht irgendwo, daß wir uns sogar verdienen, was
die Terroristen tun?
Wenn wir nicht einmal diesen Mut aufbringen, was für eine Art von Christentum bezeugen und leben wir dann?
Die Gottesmutter zuzudecken ist eine absolut dumme Haltung. Wir können unsere Symbole nicht verhüllen, um andere nicht zu beleidigen. So etwas gibt es nicht, das macht keinen Sinn.
Reaktion: Meeting-Besucher mit Marienstatue unterwegs
Die Verhüllungsanweisung der CL-Organisatoren führte zu einer
spontanen Reaktion eines Meeting-Besuchers, der in seinem Rucksack für
alle sichtbar eine große Marienstatue herumtrug, wie Nuova Bussola Quotidiana
mit einem Bild dokumentierte. Bei dem Meeting-Besucher handelt es sich
um einen Priester, der mit seiner spontanen Reaktion der Gottesmutter
wieder Sichtbarkeit verschaffte.
Das seit 1980 alljährlich stattfindende Meeting wurde ins Leben
gerufen, um „der katholischen Welt in allen Bereichen und auf allen
Ebenen Sichtbarkeit zu verschaffen“, so aus einem Text der 80er Jahre.
Das Meeting wurde in den vergangenen Jahren von durchschnittlich 250.000
Menschen besucht. Die 1054 von Don Luigi Giussani gegründete
Gemeinschaft ist heute in rund 100 Staaten der Erde präsent und zählt
rund 100.000 Mitglieder. Geleitet wird sie seit 2005 vom spanischen
Priester Julian
Text: Giuseppe Nardi
Bild: la Repubblica/editriceshalom/NBQ (Screenshots)
Video hier >> Katholisches.de
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