Ungarn errichtet als erstes Land eine
Regierungsstelle für verfolgte Christen
.
(Budapest) Während Luxemburgs sozialistischer Außenminister Jean
Asselborn den Ausschluß Ungarns aus der Europäischen Union (EU)
forderte, weil das Land der Magyaren sich der ungehinderten
Masseneinwanderung widersetzt, errichtete die ungarische Regierung
soeben ein Amt zum Schutz verfolgter Christen. Ungarn ist damit das
erste Land der Welt, in dem eine eigene Regierungsstelle zum Schutz der
Christen eingerichtet wurde.
Die Beweggründe erläuterte Zoltan Balog, ein calvinistischer Pastor,
der in der Regierung Orban Minister für Gesundheit, Soziales, Jugend,
Bildung, Kultur und Sport ist.
„Heute ist das Christentum zur am meisten verfolgten Religion geworden. Vier von fünf Menschen, die aus religiösen Motiven getötet werden, sind Christen.“
In 81 Staaten der Welt werden Christen verfolgt, „insgesamt 200
Millionen Menschen“, so der Minister. „Sie leben in Gegenden, in denen
sie wegen ihres Glaubens diskriminiert werden. Das Leben von Millionen
von Christen wird durch Anhänger radikalreligiöser Ideologien bedroht.“
Der Minister bezieht sich dabei nicht nur auf die islamische Bedrohung:
„Unser Augenmerk richtet sich nicht nur auf den Nahen Osten, sondern auf
alle Formen der Diskriminierung und der Verfolgung, die Christen auf
der ganzen Welt erleiden.“ Balog ist Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland.
Das neue Amt stellte bereits drei Millionen Euro für verfolgte
Christen zur Verfügung. Die Vergabe der Gelder erfolgte in
Zusammenarbeit mit der Ungarischen Bischofskonferenz. Primäres
Kriterium der Vergabe ist, den Verfolgten in ihren Heimatländern zu
helfen. 300.000 Euro gingen an Studenten im Nahen Osten. Weitere Gelder
flossen in den Bau von Schulen im nordirakischen Erbil, für die
Versorgung und Ausbildung von 300 Kinder in Flüchtlingslagern. Die
Regierung finanziert zusammen mit der Bischofskonferenz 750 christliche
Familien und Angehörige anderer religiöser Minderheiten in
Flüchtlingslagern in Jordanien, dem Irak und dem Libanon.
Die Entscheidung, die neue Regierungsstelle zu errichten, wurde nach
der Teilnahme von Ministerpräsident Orban und Minister Balog am
diesjährigen Treffen katholischer Politiker getroffen, das Ende August
in Frascati bei Rom stattfand. Orban und Balog waren die beiden einzigen
protestantischen Teilnehmer des Treffens. Der ungarische Regierungschef
erklärte dort, daß „Ungarn wegen die Christenverfolgung handeln“ werde.
„Ungarn ist bereit die christlichen Gemeinschaft zu unterstützen, deren
Existenz bedroht ist.“
Das war der Startschuß zur Errichtung der neuen Regierungsstelle, die
den verfolgten Christen eine moralische und finanzielle Unterstützung
sichern soll, „damit sie in ihren Heimatländern bleiben und ausharren
können“, und um die „Situation in ihren Heimatländern zu verbessern“,
wie Minister Balog der Catholic News Agency erklärte.
Text: Giuseppe Nardi
Katholisches.de
...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen