Ebhausen (idea) – Eine Touristenattraktion im nördlichen Schwarzwald hat am 31. Januar ein trauriges Ende gefunden: Der von einem pietistischen Landwirt betriebene Kamelhof in Ebhausen-Rotfelden ist abgebrannt. Dabei kamen 86 der 91 Tiere um. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Erkenntnisse über die Brandursache gebe es noch nicht, so ein Sprecher der Feuerwehr.
Der 74-jährige Gründer und Eigentümer, Wilhelm
Breitling, hat nach eigenen Angaben keine Kraft mehr für einen
Neuanfang. Der dem Liebenzeller Gemeinschaftsverband verbundene Landwirt
wollte mit dem Hof einen „Dienst am Nächsten“ anbieten. Er hatte
erkannt, dass der Umgang mit Kamelen – ähnlich wie Delfine – bei
Autismus, Verhaltensstörungen, extremen Kontaktschwierigkeiten und ADS
(Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom) helfen kann.
Außerdem lässt sich
Kamelmilch medizinisch einsetzen, wie er durch Kontakte zur israelischen
Ben-Gurion-Universität (Beersheba) erfuhr. Dort behandelt der Biologe
Prof. Reuven Yagil Krankheiten des Immunsystems wie Fructose- oder
Laktose-Intoleranz und Stoffwechselstörungen mit Kamelmilch. Ähnliche
Pläne hatte Breitling für seinen Hof. Außerdem führte er jährlich ein
Kamelfest durch. Am Wochenende nach Christi Himmelfahrt lud er zu einem
Gottesdienst ein, bei dem sein Sohn Jörg – Prediger der Liebenzeller
Gemeinschaft in Loßburg – eine evangelistische Ansprache hielt. Im
Souvenirladen konnte man Hörspiele erwerben, in denen das Kamel Kali
biblische Geschichten erzählt.
idea.de
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