Jani's Kommentar:Nachricht von gestern - hat mich auch aufgeregt. Möchte jetzt lieber nicht schreiben, was ich diesem Herrn sagen würde. Auf jeden Fall würde ich ihm empfehlen, seinen Wohnsitz nach Israel in die Nähe des Gaza-Streifens zu verlegen. Vielleicht wäre er dann in der Lage, Umstände objektiv zu beurteilen. Denn ganz offensichtlich kann er das nicht. Anders kann ich seine Beurteilung der Lage in Israel nicht deuten.Also ich kann mich schon hineinversetzen - in die Lage der betroffenen Israeliten. Man stelle sich nur einmal vor, das eigene Haus würde tagtäglich mit Feldsteinen beworfen werden. Ich sitz also im Wohnzimmer - ich kann nichts tut, wehren darf ich mich nicht. Ruhig bleiben - tief Luft holen und vor allen Dingen im Haus bleiben. Denn sollte ich hinausgehen, könnte ich von einem Stein getroffen werden. Und wer wäre dann schuld? Na na? Ja ganz genau - ich! Schließlich hätte ich im Haus bleiben können. Genau! Nicht der Aggressor hat sich schuldig gemacht.
Jerusalem (idea) – Der höchste Repräsentant der EKD im Heiligen Land,
Propst Wolfgang Schmidt (Jerusalem), hat vor einem Erstarken des
jüdischen Nationalismus in Israel gewarnt.
Anlass ist der Mord an einem
arabischen Jugendlichen. Im Zuge ihrer Ermittlungen hat die israelische
Polizei sechs jüdische Nationalisten festgenommen. Drei der sechs
tatverdächtigen jungen Erwachsenen haben das Verbrechen mittlerweile
gestanden. Der 16jährige Muhammad Abu Khdeir war am 2. Juli auf dem Weg
zur Moschee im Jerusalemer Stadtteil Shuafat entführt und wenig später
in einem Wald am Stadtrand tot aufgefunden worden. Daraufhin kam es zu
Ausschreitungen aufgebrachter Palästinenser in Ostjerusalem. Eine
Untersuchung der Leiche ergab, dass Abu Khdeir bei lebendigem Leib
verbrannt worden war. Bereits unmittelbar nach der Tat hatte es Gerüchte
gegeben, der Mord sei ein Racheakt für die Entführung und Ermordung
dreier israelischer Jugendlicher, deren sterbliche Überreste am 30. Juni
bei Hebron gefunden worden waren. Die israelische Armee hatte auf der
Suche nach den Tätern über 800 Palästinenser festgenommen, die laut der
israelischen Regierung in Verbindung mit der Tat stehen sollen. Schmidt
verurteilte den Mord: „Vorausgesetzt es waren jüdische Nationalisten,
steht diese Tat im Kontext einer gesellschaftlichen Strömung, die die
jüdische Identität auf Kosten anderer Identitäten in den Vordergrund
rückt“, sagte er der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. An der
Aufklärung des Mordes an Abu Khdeir wird laut Schmidt zudem deutlich,
wie unangemessen das Vorgehen der israelischen Behörden nach der
Entführung der israelischen Jugendlichen gewesen sei. „Im Fall des
ermordeten Arabers gab es sechs Festnahmen, im Fall der ermordeten
Israelis wurden 850 Personen festgenommen.“ Die israelische Regierung
müsse sich fragen lassen, ob es bei der Suche nach den entführten
Jugendlichen nur um Aufklärung gegangen sei oder „ob damit nicht auch
andere Ziele verfolgt wurden“.
Ausweitung auf arabische Gemeinden in Nordisrael
Besonders besorgt zeigte sich Schmidt über eine Ausweitung der
Eskalation auf arabische Dörfer und Städte in Nordisrael. Die Situation
offenbare „die tiefe Frustration in der arabischen Gesellschaft über
jahrelange Demütigungen“. Gleichzeitig witterten jüdische Extremisten
nun Morgenluft und griffen immer häufiger zur Gewalt. Am ersten
Juli-Wochenende wurde nach Informationen der arabischen
Nachrichtenagentur Ma’an ein palästinensischer Pfarrer auf dem Weg von
Bethlehem zu seiner Gemeinde bei Ramallah von Siedlern mit Steinen
beworfen. Er entkam unverletzt. Auch an der Grenze zum Gaza-Streifen
dreht sich die Spirale der Gewalt weiter. Am 7. Juli schlugen allein in
den Morgenstunden 14 Kassam-Raketen im Süden des Landes ein. Eine
Grad-Rakete ging bei Beersheba über unbewohntem Gebiet nieder. Seit dem
Aufflammen der Kämpfe am 14. Juni ist die palästinensische
Terrororganisation Hamas somit für mehr als 150 Raketeneinschläge in
Israel verantwortlich.
idea.de
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