Hier geht es um Einflussgebiete jenseits
unserer Rechtsordnung. Hier geht es um Gemeinschaften, die sich durchaus
an Werte und Normen halten – nur nicht an die unsrigen. Und die eine
eigene Auffassung davon haben, mit wem man solidarisch zu sein hat. Das
ist nicht die staatliche Gemeinschaft, sondern das ist die Familie.
Einzig und allein ihre Belange zählen.
Die
deutschen Normen gelten nur so lange, wie sie nützen und/oder
einträglich sind. Danach verlieren sie schnell an Bedeutung. An ihre
Stellen treten rituelle Gebräuche und tradierte Verhaltensweisen, die
eine enorm verbindliche Wirkung entfalten. Davon abweichende Lebensarten
werden schnell als schlecht, schlampig oder ungläubig abqualifiziert.
„Die leben wie die Deutschen“ ist nicht als Kompliment gemeint.
Die
Botschaften, die wir zu diesem Thema aussenden, sind zu schwach bis
nahezu absurd. Wenn die Bundeskanzlerin an die Einwanderer appelliert,
die deutschen Gesetze zu respektieren, ist das fast schon eine
Unterwerfungsgeste. Nicht anders empfinde ich die kürzlich erfolgte
Reform des Eherechts: Seit 2009 ist das Verbot rein kirchlicher Ehen
aufgehoben.
„Damit werden der muslimischen Vielehe“ –
vier Ehefrauen sind erlaubt – „und der Zwangsverheiratung in Deutschland
Tor und Tür geöffnet“, kritisierte die türkische Frauenrechtlerin und
Rechtsanwältin Seyran Ate völlig zu Recht.
Solche
„Ehen light“ allein vor Allah, die selbst in der Türkei nicht zulässig
sind, führen dazu, dass die Frauen völlig rechtlos sind und keinerlei
Unterhalts- oder Erbansprüche geltend machen können.
Gleichstellungspolitisch ein riesiger Schritt zurück zu Fred Feuerstein.
Die
Begründung hierfür müssen Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: „Die
Erfahrungen haben gezeigt, dass andere (als die katholische und
evangelische Kirche) in Deutschland vertretene Religionsgemeinschaften
trotz wiederholten Hinweises durch verschiedene deutsche Stellen nicht
dazu bewegt werden konnten, ihre Eheschließungspraxis nach den § 67, 67a
Personenstandsgesetz (= kirchliche Trauung erst nach standesamtlicher
Eheschließung zulässig) auszurichten ...“
Also auf Deutsch: Die Evangelen und Katholiken halten sich dran, andere wie die Muslime scheren sich eh einen Dreck um die Vorschrift, also kann sie auch gleich weg.
Ich
finde, größer kann ein Offenbarungseid nicht ausfallen. Wenn das
Beispiel Schule macht, könnten wir so manchem Früchtchen das Leben in
Deutschland leichter und bequemer machen: Vorschriften, die ohnehin
keiner beachtet, schaffen wir einfach ab.
Wie
schnell und devot sich unsere Gesellschaft zurückzieht, zeigt auch ein
anderes bemerkenswertes Beispiel: In der Jugendarrestanstalt in Berlin
erhalten die Insassen grundsätzlich kein Essen mehr, das Schweinefleisch
enthält. Die Begründung für den Erlass: „70 % der dortigen Arrestanten
haben einen Migrationshintergrund. Sie dürfen aus religiösen Gründen
kein Schweinefleisch essen. Extrawürste lohnen sich nicht.“
Alles
klar, ist doch logisch. Wer die meisten Straftäter stellt, diktiert
auch den Speiseplan. Allerdings stelle ich mir vor, was bei umgekehrten
Verhältnissen wäre. Würden dann bei den 30 % Muslimen auch Leberwurst
und Wiener auf den Tisch kommen? Ich glaube kaum. Wäre auch nicht in
Ordnung.
Da ist der Rotterdamer
Oberbürgermeister Ahmed Aboutaleb klarer: „Ich diskutiere mit niemandem
über die Gesetze dieses Landes. Wem sie nicht gefallen, der kann sich
gerne ein Land suchen, wo er mit ihnen besser zurechtkommt.“
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