Dienstag, 13. April 2010

Vorsicht! Satire...

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Das Pölitz-Frühstück 10.04.2010

Muttilein, jetzt geht’s aber mit Riesenschritten auf den 20. Jahrestag der Deutschen Einheit zu. „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern.“ So heißt das ja in dem berühmten Rüttel-Schwur. ... Ich weeß, das der eigentlich „Rütli“ heißt. Ich sage aber Rüttel-Schwur, weil immer wieder daran gerüttelt wird. Ich habs doch im Fernsehen grade wieder gesehn.

In Baden-Württemberg wurde eine Frau bei der Jobsuche abgelehnt, weil se aus dem Osten kam. Die hat das sogar schwarz auf weiß. Auf ihrem Lebenslauf hatte der Unternehmer ein Minuszeichen an den Rand geschrieben und dahinter „Ossi“.
Früher hätten se Neger dahinter geschrieben.

„Nee,nee“, hat der Arbeitgeber gesagt, es hätte noch andere Gründe für die Nichteinstellung gegeben. Wahrscheinlich, weil sie eine Frau ist. Also, Neger mit Aids, sozusagen. Was dann ihr Todesurteil war. Auf dem Arbeitsmarkt.

Nu kommt die Sache nächste Woche vor den Kadi, weil die Frau geklagt hat. Nach dem Antidiskriminierungsgesetz, darf nämlich niemand aufgrund seiner „Rasse oder wegen seiner ethnischen Herkunft benachteilgt werden“. Deshalb darf ja beispielsweise in Deutschland auch auf keiner Bank mehr stehen „Nur für Arier.“ Nun soll das jüngste Gerücht... Gericht entscheiden, ob das auch für Ossis gilt.

Falls die Ossis eine eigene Ethnie sind.... Ethnie, Muttilein, das „ist eine Gruppe mit gemeinsamer Abstammung, Sitten und Gebräuchen.“ Die Richter müssen herausfinden, ob Ossis wie Wessis sind, oder doch eher ein eigener Volksstamm So was wie die Pygmäen.

Und ich gloobe, Muttilein, da haben wir keine guten Karten. Gemeinsame Abstammung is schon mal nicht. Der Wessi stammt nämlich vom Neandertaler ab. Der Ossi dagegen mehr vom Elbtaler. Dadurch hatte er von den westlichen Sitten überhaupt keine Ahnung. Weshalb das Elbtal ja auch „Tal der Ahnungslosen genannt wurde“.

Die kleinen Elbtaler banden sich z.B. alle rote oder blaue Tücher um den Hals. Kulturgeschichtlich vergleichbar mit dem Baströckchen der Pygmäen. Wenn ein Neandertaler mal einen Elbtaler besuchte, brachte er ihm bunte Glasperlen mit. Darüber hat sich der Elbtaler ein Bein ausgefreut. Dafür kriegte der Neandertaler dann Meißner Porzellan mit, Musikinstrumente, Bücher ... So wird ja bei den Pygmäen heute noch getauscht.

Auch in der Sprache gab es Unterschiede. Die Neandertaler riefen immer „Yeah, Yeah, Yeah“, während die Elbtaler mit „Hoch-Hoch-Hoch“-Rufen ihre Stammesfürsten umtanzten.

Also, ich bin gespannt auf das Urteil. ... Warum?
... Na, Muttilein, davon hängt schließlich ab, ob wir uns weiter neue Bundesländer nennen dürfen, oder umbenannt werden müssen in Deutsch-Ostafrika.


Wer nicht lesen will, kann hören:
www.mdr.de



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