Montag, 31. Januar 2011

Israel schweigt besorgt zu Ägypten

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen Ministern und Sprechern einen Maulkorb verhängt. Das offizielle Israel will sich zu den dramatischen Vorgängen in seiner Nachbarschaft nicht äußern. Gleichwohl ist die Sorge groß vor der ungewissen Zukunft. Stündlich berichtet Botschafter Jitzhak Levanon aus Kairo, um die Verantwortlichen in Jerusalem auf dem Laufenden zu halten…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 31. Januar 2011



Während Amerikaner und Europäer den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak aufrufen, die Menschenrechte einzuhalten, Gewalt gegen die Demonstranten zu unterlassen und letztlich, das Land durch seinen Rücktritt zu „retten“, stehen für Israel andere Interessen im Vordergrund.

Präsident Mubarak hatte vor 30 Jahren die Nachfolge des von Moslem-Brüdern wegen des Friedensschlusses mit Israel ermordeten Anwar el Sadat angetreten und Wort gehalten. Der Friedensvertrag wurde eingehalten, auch wenn gelegentlich die Beziehungen so angespannt waren, dass es zeitweilig keinen ägyptischen Botschafter in Tel Aviv gab. Gleichwohl bestanden die Beziehungen schwerste Belastungsproben wie Kriege im Libanon und im Gazastreifen oder während der blutigen Intifada. Gegen Israelis gerichtete Terroranschläge auf der ägyptischen Sinaihalbinsel führten eher zu einer Vertiefung der Kontakte auf Regierungsebene. Gleichwohl ist dieser Frieden zwischen dem mächtigsten arabischen Land und dem jüdischen Staat niemals in den Herzen der Ägypter angekommen.

Wer heute Mubarak vorwirft, gegen den Willen seines Volkes als Diktator geherrscht zu haben, könnte zurecht die Friedenskontakte mit Israel als seine größte Sünde bezeichnen.

In den letzten Jahren, ausgerechnet unter rechtsgerichteten israelischen Ministerpräsidenten wie Ariel Scharon und Benjamin Netanjahu, wurden die Kontakte intimer denn je. Ägypten, wegen seines Friedensschlusses mit Israel zunächst aus der arabischen Liga ausgeschlossen, übernahm erneut eine führende Rolle im arabisch-israelischen Konflikt. Mubarak wurde zum wichtigsten Mediator zwischen Israel und den Palästinensern. Der vollständige Rückzug aus dem Gazastreifen 2005 wäre ohne ägyptische Hilfe nicht zustande gekommen. Da Israel im Rahmen der Osloer Verträge verpflichtet ist, die Außengrenzen der besetzten Gebiete zu kontrollieren, konnte Israel den Grenzübergang in Rafah erst räumen, als Ägypten einem ausgeklügelten Kontrollsystem mit  EU Überwachung zugestimmt hatte. Nach dem Putsch der Hamas 2007 hielt Ägypten jene Grenze in Absprache mit Israel weiterhin geschlossen. Als die Hamas ihre Raketenangriffe auf Israel verstärkte, vermittelten die Ägypter in Kairo eine Waffenruhe.
 
Präsident Mubarak verweigerte einen Staatsbesuch in Israel und kam nur kurz zum Begräbnis von Jitzhak Rabin nach Jerusalem. Er empfing aber regelmäßig israelische Ministerpräsidenten in Scharm A Scheich und Kairo. Mubaraks Vertrauter, Geheimdienstchef Omar Süleiman, war zugleich ein oft gesehener Gast in Jerusalem.

Obgleich auch Israel das hohe Alter Mubaraks kennt und über den bevorstehenden Wechsel am Nil diskutierte, wird Mubarak als Garant einer jahrzehntelangen Ruhe zwischen beiden Ländern gesehen.
Größte Sorge macht die fast unausdenkbare Möglichkeit einer Machtübernahme der Moslem-Brüder in Ägypten. Das würde sofort Auswirkungen auf die Hamas im Gazastreifen haben. Denn die palästinensischen Islamisten sind aus den ägyptischen Moslem-Brüdern hervorgegangen.

Das hat jetzt schon Auswirkungen auf den Friedensprozess. Die Hamas ist nie Mitglied des palästinensischen Dachverbandes PLO geworden und spricht infolge von neu veröffentlichten Dokumenten dem Präsidenten Mahmoud Abbas pauschal das Mandat ab, überhaupt noch im Namen der Palästinenser mit Israel verhandeln zu dürfen. Der in Kairo verbotene arabische TV-Sender Al Dschesira hatte vermeintliche Protokolle der Gespräche von Abbas und Premier Ehud Olmert veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Abbas zu schweren Tabubrüchen bereit wäre. So soll er auf ein Rückkehrrecht der Flüchtlinge verzichtet und die Bereitschaft gezeigt haben, jüdischen Stadtviertel in Ost-Jerusalem („Siedlungen“) Israel zu überlassen. Für Hamas und die Arabische Liga ist das Hochverrat. Abbas verlor auch in Ramallah seine Glaubwürdigkeit.
Die Unruhe in der arabischen Welt, von Tunesien nach Ägypten geschwappt, könnte auch die Autonomiegebiete im Westjordanland erfassen, wo Abbas schon Solidaritätsdemonstrationen mit den Ägyptern gewaltsam unterbinden ließ.

Barack Obama wird als jener amerikanischen Präsident in die Geschichte eingehen, der aus Hass auf seinen Vorgänger George W. Bush und wegen einer kurzsichtigen Ideologie die gemäßigten arabischen Staaten Tunesien, Ägypten, Jordanien, Jemen, die Palästinenser und andere als zuverlässige Partner Amerikas verloren hat. 
Das prophezeite der politische Korrespondent des linksgerichteten Haaretz, Aluf Ben. Die USA und auch die EU verlieren gemäß dieser Analyse jegliche Glaubwürdigkeit in der arabischen Welt, wenn sie alte getreue Verbündete plötzlich fallen lassen. Obgleich sie Diktatoren waren, dienten sie jahrzehntelang den Interessen des Westen als stabilisierende Faktoren. Gleichgültig wer Präsident Mubarak an den Hebeln der Macht im Land der Pharaonen folgt, dürfte schlecht beraten sei, sich erneut amerikanischen Interessen zu unterwerfen und am Frieden mit Israel festhalten. Mubarak symbolisiert nicht nur Diktatur und Unterdrückung in Ägypten, sondern auch dieses Friedenswerk, das die Amerikaner mit fast drei Milliarden Dollars im Jahr und Waffenlieferungen vergoldet haben.


Jani's Anmerkung 
......... die Schlußfolgerung aus den Ereignissen in Ägypten dürfte uns allen nicht schwer fallen. Der Frieden - soweit vorhanden - im Nahen Osten hängt am seidenen Faden. Ist abhängig von der politischen Entwicklung Ägyptens. - Die Gefahr der Islamisierung Ägyptens scheint durchaus gegeben. 

Möge der Herr seinen Segen über dieses Land legen. Letztendlich ist es für uns alle wichtig - nicht nur für die Kopten dort und Israel auf der angrenzenden Seite. - Nein, es geht uns alle an. Darum  >>> beten wir ein ... zwei ... viele Vaterunser mehr!      
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Die Angst vor der Islamisierung

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Mit einem Konvoi werden Deutsche aus Kairo zum Flughafen gebracht. RWE fürchtet um seine Mitarbeiter im Land. Politiker warnen vor einer Islamisierung Ägyptens und ziehen Parallelen zum Iran.

Wegen der Unruhen in Ägypten haben am Morgen 140 Deutsche Kairo in Richtung Flughafen verlassen. Der Transport sei aus Sicherheitsgründen von der Botschaft organisiert worden, berichtete eine dpa-Korrespondentin. 

Ausreisen sollen vor allem Angehörige von Diplomaten und anderen Deutschen, die in der ägyptischen Hauptstadt arbeiten. Auf dem Flughafen Kairo herrschte in den vergangenen Tagen ein dichtes Gedränge, weil viele Ausländer die Stadt verlassen wollen, es aber keine ausreichende Zahl von Flügen gibt.
 
Unterdessen startete von Frankfurt aus eine Sondermaschine der Lufthansa, um Menschen aus Ägypten auszufliegen. Der Jumbo-Jet startete kurz vor 8 Uhr nach Kairo, wie der Flughafenbetreiber Fraport und die Lufthansa mitteilten. Nach der Landung in Ägypten soll das Flugzeug am Nachmittag dort wieder abheben und zurückkehren.

Die Flugzeit zwischen der Mainmetropole und der ägyptischen Hauptstadt beträgt rund vier Stunden. Das Auswärtige Amt hatte um einen zusätzlichen Linienflug gebeten. Unklar ist noch, wann die Maschine im Tagesverlauf wieder in Frankfurt ankommen wird.

Angst vor Islamisten
Angesichts der dramatischen Zustände in Ägypten warnen deutsche Politiker zunehmend vor einer Machtübernahme durch islamische Fundamentalisten. Der Bild-Zeitung sagte der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder (CDU): «Wofür die Opposition in Ägypten eigentlich steht, ist derzeit völlig unklar. Es ist fraglich, ob nicht die Moslem-Bruderschaft oder andere Islamisten von den Protesten profitieren - und das Land in eine andere Richtung steuern, als wir es wünschen.» 
  
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Außenpolitiker Bijan Djir-Sarai sagte der Zeitung: «Ich befürchte, dass fundamentalistische Kräfte die Situation ausnutzen. Sie könnten Ägypten in die falsche Richtung lenken. Djir-Sarai zog einen Vergleich mit der Situation im Iran. Die Bilder aus Kairo erinnerten an den Sturz des persischen Schahs 1978, sagte der FDP-Politiker. Danach hätten islamistische Fanatiker die Macht im Iran übernommen.

Auch die Grünen zeigen sich angesichts der Entwicklung in Ägypten tief besorgt. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin, sagte dem Blatt: «Je schneller Ägypten zu Demokratie, wirtschaftlicher Entwicklung und sauberer Regierung zurückfindet, umso schlechter sind die Chancen für Islamisten. Deshalb ist eine zügige Machtübergabe Mubaraks an eine neue, demokratisch gewählte Regierung dringend notwendig.»

Schwere Vorwürfe gegen USA und EU
Der SPD-Außenexperte Niels Annen erhebt vor dem Hintergrund der anhaltenden Demonstrationen gegen das Regime von Ägyptens Präsident Husni Mubarak schwere Vorwürfe gegen die internationale Gemeinschaft. «Das Glaubwürdigkeitsproblem des Westens besteht nicht darin, mit Mubarak zusammengearbeitet zu haben, sondern in der Tatsache, dass die USA und die EU es zugelassen haben, dass Mubarak alle politischen Alternativen zu seiner Herrschaft brutal unterdrückt hat», sagte das SPD-Bundesvorstandsmitglied dem Handelsblatt Online.

Deutschland müsse sich daher «eindeutig» für die Demokratie am Nil einsetzen, sagte Annen und fügte hinzu: «Denn eine ambivalente Haltung des Westens schadet nicht nur dem Demokratisierungsprozess in Ägypten, sondern auch unserem eigenen Ansehen in der Region.»

RWE fürchtet um seine Mitarbeiter
Der Energiekonzern RWE hat angesichts der Unruhen in Ägypten Mitarbeiter aus dem Land ausgeflogen. Rund 90 Personen - Kollegen mit ihren Familien - seien mit einer Chartermaschine am frühen Morgen in Hamburg gelandet.

Das sagte eine Sprecherin der Öl- und Gasfördertochter Dea. Die Produktion gehe aber weiter. RWE-Dea beschäftigt rund 140 Mitarbeiter in seiner ägyptischen Landesgesellschaft. Hinzu kommen 1100 Beschäftigte im Gemeinschaftsunternehmen Suez Oil. Nach Angaben der Sprecherin sind es vor allem Ägypter.

Den Mitarbeitern sei am Wochenende angeboten worden, nach Europa zu fliegen. «Wir haben eng mit dem Auswärtigen Amt zusammengearbeitet», sagte die Sprecherin. Zudem musste eine Sonderflugerlaubnis für Hamburg beantragt werden, wo die Maschine am Montagmorgen gegen 1.30 Uhr landete.

Die Beschäftigten, die im Land geblieben sind, befänden sich an sicheren Orten. «Wir beobachten die Situation sehr genau», sagte die Sprecherin. Die Anlagen seien geschützt und befänden sich außerhalb der großen Städte.

RWE-Chef Jürgen Großmann hatte sich zuvor in der Süddeutschen Zeitung besorgt über die Situation in Ägypten geäußert. «Das hat uns alle überrascht», sagte der Vorstandschef. Einen Rückzug aus dem Land schloss Großmann aus, es handele sich um ein langfristiges Engagement: «Wir sind da und wir bleiben da.» 

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Hartz IV: Regierung für Sanktionen bei Schwangeren

Hartz IV Sanktionen gegen Schwangere rechtens

Die Bundesregierung befindet die komplette Hartz IV Leistungskürzung von schwangeren Frauen für rechtens. Eine Schwangerschaft sei kein Grund, eine Tätigkeit nicht aufzunehmen, wie es hieß.
Bundesregierung: Hartz IV Sanktionen gegen Schwangere rechtmäßig. Jobcenter können mit Rückendeckung der Bundesregierung schon Ungeborene sanktionieren.

27.01.2011

Nach den Skandalen um die Hartz IV Leistungskürzungen auf Null Euro gegen zum Teil hochschwangere Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet, hat der Linken-Chef Klaus Ernst eine offizielle Anfrage an die Bundesregierung gestellt.

So fragte Ernst: „Wie begründet die Bundesregierung die Zuweisung von Ein-Euro-Jobs an Schwangere und deren Sanktionierung vor dem Hintergrund der gesetzlichen Zweckbestimmung von Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (AGH-MAE) nach § 16d SGB II in Verbindung mit Abs. 1 SGB II, wonach die Zuweisung von Eingliederungsmaßnahmen, wie 1-Euro-Jobs, nicht nur an den Zweck der „Eingliederung in Arbeit" gebunden ist, sondern auch „die individuelle Lebenssituation, insbesondere die familiäre Situation" zu berücksichtigen ist und welchen Sinn macht es dann aus Sicht der Bundesregierung, Schwangeren 1-Euro-Jobs zuzuweisen, wo doch absehbar ist, dass sie spätestens mit Eintreten in den gesetzlichen Mutterschutz nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen können,

dies vor dem Hintergrund, dass in den vergangen Tagen mehreren Schwangeren im ALG II-Bezug vollständig die Leistungen gekürzt wurde und vom Jobcenter eine Verkürzung der Sanktionen verwehrt wurde, weil durch die Sanktionierung ein „Interesse für die Allgemeinheit" besteht.
 
Jani .... Merke!
Gegen Entscheidungen der Ämter zu klagen, steht jedem frei und die Möglichkeit des Gewinnes ist natürlich abhängig von der entsprechenden Gesetzeslage. Nicht immer stehen politische und amtliche Entscheidungen auf der Ebene des Gesetzes.  
Und m. M. nach ist obige Mitteilung des Bundesarbeitsminiterium gesetzlich nicht unbedingt gedeckt. Aber gut geeignet, Menschen den Mut zu nehmen und Angst zu schüren.  
So richtig christlich - diese CDU Regierung. Ja gut. Passend zur Gesinnung der FDP =  liberal - arbeitgeberfreundlich - klientelabhängig.  
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ARD zeigt Dokumentation über Kirsten Heisig

 
KÖLN. Die ARD hat eine Dokumentation über die verstorbene Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig angekündigt. Diese soll nach einer Mitteilung am 9. März ausgestrahlt werden. Heisig ist im Juli tot in einem Berliner Wald aufgefunden worden. Wenige Tage später wollte sie ihr lange erwartetes Buch „Das Ende der Geduld“ veröffentlichen, das dann ein großer Verkaufserfolg wurde.
 
„Warum nimmt sich eine Frau kurz vor Erscheinen des Buches und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere das Leben?“, fragen die Produzentinnen des Films Güner Balci und Nicola Graef („Kampf ums Klassenzimmer“). Der Film „Tod einer Richterin“ versuche, der Frau und Richterin näher zu kommen, heißt es in der WDR-Programmankündigung.

„Kirsten Heisig - Geheimsache Selbstmord?“
Diese Dokumentation ist nicht der erste Film über den Tod der Richterin. Weil Polizei und Staatsanwaltschaft stets nur mitteilten, sie habe sich das Leben genommen, hat der Münchner Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski einen eigenen Film produziert („Kirsten Heisig – Geheimsache Selbstmord?“). Wisnewski mußte sich erst durch mehrere Instanzen klagen, bis er im November 2010 recht bekam und einige Informationen über das Obduktionsergebnis mitgeteilt bekam. (rg)

ARD, 9. März 2011, 22.45-23.15 Uhr, „Tod einer Richterin“ 
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Ich will hier raus ....

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Es ist Montag früh, noch ein wenig schummrig da draußen. Daniel ist gerade ausgeflogen und ich will auch hinaus. Hinaus an die Luft. Frauchen läßt mich noch nicht raus. Also nerv ich sie ein wenig, indem ich hin und her renne. Auf den Schoß springen, hinüber zum Tisch. Schnell hinunter vom Tisch, sonst gibt es Ärger. Und das immer und immer wieder, bis es meinem Frauchen genug ist. 

Hoffe ich! Denn manchmal reicht das Generve, um mich hinaus auf den Hof zu schicken. Frauchen lacht - sie kennt mich nämlich -  und meint, dass mich wohl der Hafer stechen würde. Was für'n Quatsch. Nichts sticht mich. Würde ich ja wohl merken, weil mich etwas zwicken würde. 'Ne?!
Nein, ich will mir nur die vielen Vögel aus der Nähe anschauen.  Sofern die nicht davonfliegen, wie meistens. Aber nein, Frauchen sagt, dass die Vögel jetzt beim Frühstücken sind. Dabei darf ich sie nicht stören. Als ob mich das interessieren würde. 

Naja, so nerve ich halt weiter, bis Frauchen mit der Zeitung schmeißt. Macht sie! Und dann verstecke ich mich schnell unter der Couch. Da sitzt nun mein Frauchen und trinkt Kaffee, liest Zeitung und wirft immer mal einen Blick aus dem Fenster. Wie wirft man eigentlich einen Blick aus dem Fenster? Erstens ist das Fenster geschlossen, davor gibt es nämlich Scheiben aus Glas.  So nennt man dieses durchsichtige harte Etwas. Und überhaupt, was genau ist ein Blick? So manches Mal versteh ich die Menschen einfach nicht. 

Da da ... ich seh es genau - ein anderer Vogel im Haus. Bei diesen komischen Körnern. Frauchen meint, der wäre noch nicht hier gewesen. Zumindest hat sie ihn noch nicht gesehen.  Also holt sie das Vogelbuch und schlägt nach. 

Ich wäre ja lieber hinausgerannt und hätte den  komischen Vogel einfach gefragt. Wer er ist und woher er kommt. Oder so... Ja, doch. Ich würde das Gespräch suchen. Da gibt es garnichts zu lachen. Ja! Frauchen redet auch manchmal so geschwollen daher. Sie sagt, das seien einfach nur höfliche Umgangsformen. Die das Leben erleichtern. Aber dafür, dass diese  geschwollenen Formen  das Leben erleichtern, ist sie manchmal ganz schön traurig. Scheint nicht unbedingt zu stimmen, was sie sich so denkt.

Also hier ist jetzt erst einmal ein Bild dieses komischen Vogels - ein Zeisig ist es. Genauer gesagt, ein Erlenzeisig. Er sieht nett aus - 'ne?! Ja, den habe ich auch noch nicht gesehen. Im Lexikon steht, er käme in Scharen. Aber unserer war nur allein hier. Bestimmt war er die Vorhut, um den Futterplatz auszuspionieren. Das kann ja heiter werden. Die Grünfinken sind grün - wie ihr Name ja bereits sagt - und kommen immer zu viert. Und nun noch mehr grüne Vögel.

Ob man die tatsächlich alle essen kann? Letzens  erzählte mir Nachbars Katze, dass sie die gern fängt, um sich damit den Bauch vollzuschlagen. Versteh ich nicht. Das Futter kommt doch aus 'ner Dose oder aus dem grünen Pappkarton. Mh... Ob ich das mal ausprobiere?

Aber ich könnte wetten, dass das mächtigen Ärger geben würde. Muß ich mir überlegen. So,  nun ruft Frauchen. Das Fenster - sie macht das Fenster auf. Hurra! Ich darf hinaus. 

So macht es gut - bis später! Euer Timmy!
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Erziehung

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„Wer sich geliebt weiß, liebt wieder.
Und wer geliebt wird, erreicht alles“ 

Liebe, Güte, Respekt sind Voraussetzung im Umgang mit Jugendlichen. Junge Menschen merken sofort, ob man sie wirklich mag oder nicht. Wer mit ihnen arbeitet, muss sich auf ihre Augenhöhe begeben und sie ernst nehmen.
Don Bosco
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Sonntag, 30. Januar 2011

Zur Erinnerung - Afghanistan

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Zerstörung der Buddha - Statuen

Mit der Verdrängung des Buddhismus durch den Islam verloren die Statuen an Bedeutung und wurden zum Ziel von Zerstörungen (siehe auch Ikonoklasmus), da die Darstellung menschlicher Figuren nicht erwünscht war. So verloren die Statuen zuerst ihren Schmuck, dann die Gesichter und Hände.

 Quelle

Das andere Afghanistan 

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Plünderer zerstören Kulturschätze

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Die Ausschreitungen in Kairo machen auch nicht vor Kulturschätzen halt: Plünderer haben im weltberühmten Ägyptischen Museum zwei Mumien und andere Relikte zerstört. Aus Furcht vor weiteren Taten sichern nun Streitkräfte zahlreiche historische Stätten.
Das Ägyptische Museum beherbergt neben anderen unwiederbringlichen Artefakten die goldene Maske des Königs Tutenchamun aus dem 14. vorchristlichen Jahrhundert. Nachdem Unbekannte zwei Mumien geköpft hatten, nahmen mehrere junge Ägypter den Schutz des Museums selbst in die Hand und bildeten eine Menschenkette, die das Gebäude sichern sollte. Sie hatten sich unter anderem mit Schlagstöcken von der Polizei bewaffnet. Dadurch gelang es den jungen Leuten, die Plünderer von weiteren Taten abzuhalten.

Wie der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung, Sahi Hawass, sagte, wurden die weltberühmten Ausstellungsstücke um Tutenchamun nicht beschädigt. Ein Team von der Fernsehnachrichtenagentur APTN berichtete, dass mindestens zehn Kunstgegenstände aus ihren Vitrinen genommen und zerstört worden seien. Vom frühen Morgen an sicherten Soldaten das Gebäude.

Feuer bedroht Museum

Das Museum wird zurzeit aber nicht nur von Vandalen bedroht, sondern auch vom Feuer in der benachbarten Zentrale der Regierungspartei NDP. Die Parteizentrale war im Lauf der Demonstrationen am Freitag in Brand gesteckt worden; das Feuer war auch am Samstag noch nicht endgültig gelöscht.

Hawass beobachtete vor Ort die Versuche der Feuerwehr, das brennende Parteigebäude zu löschen. „Wenn das Haus zerstört wird, fällt es auf das Museum“, fürchtete er. Sahi Hawass ist auch in Europa bekannt geworden, weil er seit Jahren offensiv die Rückgabe ägyptischer Altertümer fordert, die in der Zeit der großen Entdecker nach Europa gebracht wurden, etwa die Büste der Nofretete in Berlin. Erst Anfang der Woche hatte er seine Forderungen erneuert.
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Angeblich Anschläge geplant

Aus Furcht vor Plünderungen zogen die ägyptischen Streitkräfte auch an anderen historische Stätten auf. Die Pyramiden von Giseh wurden für Touristen gesperrt und abgeriegelt. Der Archäologe Kent Weeks aus Luxor berichtete von Gerüchten, dass Angriffe auf die dortigen Welterbestätten geplant seien. Auch um das Museum zogen Panzer auf. Am Tempel von Karnak wurden Sperren errichtet.

 Quelle



Zur.

Samstag, 29. Januar 2011

Wie man geschickt Antisemitismus unters Volk streut

Ein türkischer James-Bond-Klon reist nach Israel, um die Verantwortlichen für den Angriff auf die Gaza-Flottille zu massakrieren: Der Kinofilm "Tal der Wölfe - Palästina" soll die Rachegelüste der Türken befriedigen - und provoziert mit antisemitischen Untertönen.

Der Trailer könnte reißerischer nicht sein: Da wird geballert und gebombt, gemordet und gefoltert, zwischendurch giften Schurken, spricht der Held markige Worte. Für den 28. Januar 2011 verspricht schließlich ein Schriftzug ein grandioses Kinospektakel: Dann wird "Tal der Wölfe - Palästina" in die türkischen Kinos kommen. Der Beginn einer neuen Eiszeit zwischen Israel und der Türkei dürfte auf eben jenen Tag fallen.

Denn in der neuesten Episode der in der Türkei alle Kinokassen-Rekorde brechenden "Tal der Wölfe"-Reihe legt sich Geheimagent Polat Alemdar mit einem mächtigen Feind an: mit Israel, genauer mit den Verantwortlichen für das Blutbad an Bord der Gaza-Flotilla. Anfang Mai erschossen israelische Soldaten bei der Kaperung von sechs Hilfsschiffen mit Kurs Gaza neun türkische Passagiere. Seitdem ist das ehemals gute Verhältnis zwischen Ankara und Jerusalem zerrüttet, das türkische Ego angekratzt. 
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Geheimagent Polat Alemdar soll da nun Abhilfe schaffen. Der türkische James-Bond-Verschnitt hat ausgiebig Erfahrung, was die cineastische Abrechnung mit den Widersachern der Nation angeht: Seit Jahren bekämpft er - zuerst in einer kontrovers diskutierten Fernsehserie, später dann auf der großen Leinwand - verschlagene Kurden, imperialistische Amerikaner und tumbe Araber. Auch die Israelis bekamen in der Vergangenheit nebenbei immer mal einen Hieb ab.
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Im neuen "Tal der Wölfe"-Film ist der jüdische Staat nun vollends ins Fadenkreuz der Filmemacher gerückt. Alemdar macht gleich zu Beginn klar, dass der Judenstaat in seinen Augen keine Existenzberechtigung hat. Als er bei der Einreise nach dem Grund seines Aufenthaltes in Israel gefragt wird, antwortet er: "Nicht nach Israel reise ich ein, sondern nach Palästina."
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In einer anderen Szene des Trailers, der seit Kurzem in türkischen Kinos läuft, wird Alemdar von einem Israeli bedroht. Er werde das dem Volk Israel versprochene Land nicht lebend verlassen, wird dem türkischen Bond prophezeit. Alemdar darauf: "Ich weiß nicht, welcher Teil dieses Landes dir versprochen wurde. Ich verspreche dir ein tiefes Grab."

Türkischer Rächer gegen den Bösewicht biblischen Formats
In Israel ist man entsprechend empört: "Die Israelis werden als Nation von Mördern dargestellt, die auf den Leichen von Palästinensern Groß-Israel bauen wollen", beschwert sich das Massenblatt "Yedioth Ahronoth". Der mit einem Budget von zehn Millionen Dollar teuerste türkische Film aller Zeiten werde das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen der Türkei und Israel weiter belasten, sagt die Zeitung voraus.
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Wie genau das Drama seinen Lauf nimmt, ist noch Betriebsgeheimnis der Produktionsfirma Pana Film. Der Plot scheint jedoch stark an Steven Spielbergs "München" angelehnt, bei dem ein israelisches Kommando Mann für Mann die für das Olympia-Attentat in München verantwortlichen Palästinenser zur Strecke bringt - eine weitere Spitze gegen Israel. Alemdars israelischer Gegenspieler in "Tal der Wölfe - Palästina", ein Offizier namens Moshe Ben Eliezer, scheint ein Bösewicht biblischen Formats zu sein: Dem Vernehmen nach ermordet er unzählige Palästinenser, darunter Frauen und Kinder. Nebenbei vernichtet er ganze Dörfer und foltert jeden, der sich ihm in den Weg stellt.
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Polat Alemdar ist zweifellos der beliebteste Actionheld der Türkei. Ein bisschen Zeitgeschichte, ein wenig Rachephantasien, das ist die Formel, die "Tal der Wölfe" zum Kassenschlager gemacht hat. Den Stoff für das Drehbuch des ersten Kinofilms lieferte ein Vorfall im Norden des Irak, bei dem amerikanische Besatzungstruppen 2003 elf türkischen Soldaten Säcke über den Kopf zogen, sie verhörten und demütigten. Alemdar durfte sie rächen.
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Obwohl es damals zu heftigen Verstimmungen zwischen Ankara und Washington kam, der Film war an antiamerikanischen und antisemitischen Klischees kaum zu überbieten, sind die Macher bis heute stolz, dass ihr Gewaltfilm von mehr als 4,2 Millionen Menschen gesehen wurde.

Welle des Hasses
Ein zweiter Teil, der in Israel und Palästina spielen sollte, war offenbar schon seit Längerem geplant. Doch nach dem Angriff israelischer Soldaten auf das Gaza-Hilfsschiff Mavi Marmara am Morgen des 31. Mai wurde das Skript für "Tal der Wölfe - Palästina" komplett umgeschrieben. Die Drehbuchautoren erfüllten in der neuen Version die Träume derjenigen Türken, die seit dem Zwischenfall auf See militärische Vergeltungsmaßnahmen gegen den "Piratenstaat Israel" fordern. 

Zweieinhalb Monate vor dem Kinostart sind die Meinungen über "Tal der Wölfe -Palästina" auch in der Türkei jedoch durchaus geteilt. "Natürlich werden sich die Kinokassen füllen", schreibt etwa die Tageszeitung "Gazete Sakarya". "Das ist Kino als Mittel zur kollektiven Befriedigung, das ist virtuelle Masturbation." 

Andere äußern die Sorge, was die auf die Leinwand gebrachten Gewaltphantasie an Langzeitfolgen haben könnten. Eine "Welle des Hasses" sieht der türkische Filmkritiker Deniz Tansi auf sein Land zuschwappen: "Schon die Serie trägt dazu bei, jeden Tag den Antisemitismus in der Türkei etwas mehr unters Volk zu mischen. Der einfache Bürger, der keine Zeitungen liest und die meiste Zeit vor der Glotze verbringt, versteht die Innen- und Außenpolitik bald nur noch mittels 'Tal der Wölfe'." 

Der nationalistische und gewaltverherrlichende Tonfall, gemischt mit islamischer Nostalgie über die guten alten Zeiten des Osmanischen Reiches, in dem es noch keine vermeintlich imperialistischen Fremdkörper, keine Zionisten und keine Amerikaner gab, passe nicht in diese Zeit, in der sich die Türkei eigentlich demokratisieren und der Welt öffnen wolle, so Tansi. "Wozu brauchen wir dann noch Nachrichten, wenn wir Verschwörungstheorien und Polat Alemdar haben", schreibt der Kritiker. 

Den Machern von Pana Film kommt die Polemik daheim und in Israel durchaus gelegen, ist sie doch exzellente Gratis-Werbung. Drehbuchautor Bahadir Özdener: "Hauptsache, unser Film wird diskutiert!"
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The criminal truth German 2




Jürgen Habermas, der einflussreichste deutsche Philosoph der Linken überraschte seine Bewunderer kürzlich indem er sagte: „Das Christentum, und nur das Christentum, ist letztlich die Begründung der Freiheit, des Gewissens, der Menschenrechte und der Demokratie, den Angelpunkten der westlichen Zivilisation. Bis heute haben wir keine anderen Begründungen. Wir ernähren uns weiterhin von dieser Quelle. Alles andere ist postmodernes Gequatsche.“ (Übersetzung aus dem Englischen)
   

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Christen wegen "verderblichen Einflusses" verhaftet

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Menschenrechtler sprechen von der größten Verfolgungswelle im Iran seit Langem. UN verlangen Aufklärung, Deutschland hält sich mit Kritik bedeckt.
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70 evangelische Christen sollen allein in den Weihnachtstagen verhaftet, verschleppt, misshandelt und in einzelnen Fällen auch angeklagt worden sein.


Heiner Bielefeldt, UN-Sonderbeauftragter für Religionsfreiheit, wartet auf eine Antwort der iranischen Regierung. Er verlangt im Namen der Vereinten Nationen Aufklärung über die Massenverhaftung von Christen im Iran in den letzten Wochen. 60 Tage haben die iranischen Behörden Zeit, auf seine Fragen zu reagieren. Menschenrechtsorganisationen wie Open Doors oder Human Rights Watch sprechen von der größten Verfolgungswelle im Iran seit Langem. 70 evangelische Christen sollen in den Weihnachtstagen verhaftet, verschleppt, misshandelt und in einzelnen Fällen auch angeklagt worden sein, heißt es

Das Center for Religious Freedom am Hudson Institute in Washington schätzt die Zahl der Verhafteten sogar auf 600. Die meisten würden ohne juristischen Beistand festgehalten und dürften auch nicht mit ihren Familien Kontakt aufnehmen. Als Grund für die Verhaftung habe der Generalgouverneur der Provinz Teheran wissen lassen, die Christen seien wegen ihres „verderblichen Einflusses“ festgesetzt worden. Morteza Tamadan kündigte an, weitere Personen festnehmen zu lassen. 

Der „verderbliche Einfluss“ hat einen konkreten Namen: Missionierung. Evangelikalen Christen, die sich meist in unabhängigen Hauskirchen organisieren, wird vorgeworfen, sie betrieben eine aggressive Missionstätigkeit und missachteten dabei auch das Apostasie-Verbot der Scharia. Die Abkehr vom Islam oder die Konversion eines Muslims zu einem anderen Glauben ist im Iran mit schweren Strafen bis hin zur Todesstrafe bedroht. Jüngstes Beispiel: Im Dezember weigerte sich der Oberste Gerichtshof im Iran, das Todesurteil gegen einen Pastor aufzuheben, obwohl es kein entsprechendes Gesetz gibt. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, im Falle einer Lücke im Strafgesetzbuch sei es ihm erlaubt, sich auf sein „persönliches Wissen“ zu stützen. Mit ähnlich willkürlicher Argumentation wurden auch früher schon Konvertiten hingerichtet. 


Nennenswerte Interventionen gegen die jüngsten antichristlichen Repressionen im Iran hat es bislang nicht gegeben. Auch die deutsche Regierung hält sich bedeckt. Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte, der FDP-Politiker Markus Löning, lässt erklären, der Regierung seien derzeit die Hände gebunden. „Wir sind in großer Sorge um die im Iran festgehaltenen deutschen Journalisten und müssen uns deshalb in dieser Sache zurückhalten.“ Immerhin plant das Hochkommissariat für UN-Menschenrechte, im Sommer Sonderberichterstatter nach Teheran zu schicken, um die Lage der Menschenrechte dort zu sondieren. „Da dürften dann auch die Probleme der christlichen Minderheiten zur Sprache kommen“, hofft Bielefeldt. 

Bielefeldt hält das bisherige iranische Verständnis von Mission für irreführend. Für die Behörden seien bereits Ankündigungen von Gottesdiensten oder geöffnete Kirchentüren Akte der Mission. Auch der Verkauf oder Vertrieb von Bibeln würde so interpretiert. Diese Handlungen seien jedoch von Artikel 18 der Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen gedeckt, die auch der Iran unterzeichnet habe. Allerdings sei die Religionsfreiheit als Menschenrecht in der iranischen Verfassung nicht verankert.

Das Vorgehen der Behörden gegen die freikirchlichen Christen spielt sich nach dem immer gleichen Muster ab: Es beginnt mit anonymen telefonischen Morddrohungen, dann folgen Überwachungsaktionen und schließlich Razzien bei Treffen von evangelikalen Hausgemeinden. Bei den Verhören wird geschlagen und gefoltert. Auf die „Geständnisse“ erfolgen neue Verhaftungen. Konvertiten werden unter Druck gesetzt, Erklärungen zu unterschreiben, in denen der Glaubenswechsel widerrufen wird, auch wenn er Jahre zurückliegt. Äußerst hohe Kautionen, die nur von der Großfamilie aufzubringen sind, erzeugen einen Druck, der es den Betroffenen nahelegt, zum Islam zurückzuwechseln. 

Für Max Klingberg, Iran-Experte und Mitarbeiter der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, sind die sich häufenden Repressionen ein Zeichen von wachsender Nervosität: „Es gibt mehrere Tausend Konvertiten im Iran. Immer mehr Iraner entdecken das Christentum als Alternative zum ultraorthodoxen Islam iranischer Prägung.“ Seit Jahren wüchsen die Untergrundkirchen, andererseits seien nirgendwo in der arabischen Welt die Moscheen so leer wie in den Städten des Iran. Die Tendenz zum Säkularismus sei besonders in den Mittelschichten spürbar. Die Macht von Präsident Mahmud Ahmadinedschad stütze sich auf die traditionell gläubigen Unterschichten. Mit seinem gewalttätigen Vorgehen gegen religiöse Minderheiten wolle er vor allem „die arabische Straße“ erreichen und ein Exempel statuieren. 

Interesse für das Christentum durch Internet geweckt

In amtlichen Verlautbarungen wird in letzter Zeit vor einer „kulturellen Invasion des Feindes“ gewarnt. Tatsächlich wird das Interesse für das Christentum immer mehr auch durch das Internet, durch ausländische Rundfunk- und TV-Sender geweckt. Vor allem der christliche Fernsehsender Sat-7, der seit 1995 in arabischer Sprache berichtet, übe einen nicht unerheblichen Einfluss aus, meint der Theologe Thomas Schirrmacher. Er vertritt in Deutschland die Kommission für Religionsfreiheit der evangelischen Weltallianz. „Sat-7 wendet sich nur an Christen, wird aber auch von immer mehr Muslimen eingeschaltet. Das ist umso erstaunlicher, weil es sich meist um rein seelsorgerliche Beiträge handelt.“ 

Dass die freikirchlichen, sehr aktiven Christen kritisch betrachtet werden, ist kein Zufall. Im Iran ist der Islam Staatsreligion. Dementsprechend legt Artikel 4 der Verfassung fest, dass sämtliche Gesetze auf islamischen Grundsätzen, also auf der Scharia, beruhen müssen. Dennoch räumt Artikel 13 den im Iran lebenden Christen wie auch Juden und Zoroastriern Minderheitenrechte ein. Als „Dhimmi“ – unter Schutz gestellte Personen – sind sie aber Bürger zweiter Klasse.

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Freitag, 28. Januar 2011

Rentner fährt "dank" GPS in eine Kirche

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Manchmal harmonieren moderne Technik und alte Leute einfach nicht so miteinander, wie das von den Erfindern geplant war. Das musste auch ein Rentnerpaar aus Großbritannien bei ihrer Reise durch Deutschland erfahren. Sie folgten ihrem Navigationsgerät und fuhren direkt in eine Kirche aus dem 19. Jahrhundert.

Der Rentner erklärte: “Es war das Gerät. Es sagte mir ich sollte in diesen Weg abbiegen. Aber auf einmal war die Straße zu Ende”.

Der Schaden an der Kirche beläuft sich auf rund 27.000 Euro. Dazu kommt noch der Schaden am Auto. Das Paar musste kurz ins Krankenhaus, hat den Unfall aber glücklicherweise gut überstanden. Die Rückreise wurde mit dem Zug angetreten.

Es stellt sich abschließend die Frage: Wer hat hier wirklich die Kirche ignoriert? Das GPS, das Navigationsgerät, der Fahrer ...?

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Ich habe keinen friedlich praktizierten Islam erlebt

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“Simon” wohnt mit seiner Frau und seinen drei erwachsenen Kindern in der Schweiz. Seine Lebensgeschichte ist bewegend. Geboren in der südosttürkischen Region Tur Abdin, wuchs er auf einem Bauernhof auf. Er gehört zur uralten Volksgruppe der Assyrer, die heute noch die Sprache Christi sprechen: Aramäisch. Heute leben kaum noch Assyrer in ihrer ursprünglichen Heimat. 
Damals, in der Schule wurde er gezwungen, am Islamunterricht teilzunehmen und während seines Militärdienstes erlebte er psychische und körperliche Repressalien, weil er Christ war. Er stand zu seinem Glauben, obwohl der Wechsel zur islamischen Religion ihm viel Ärger erspart hätte
Erst kürzlich erlebte er auf der türkischen Botschaft, dass ihn ein Beamte diskriminierte, weil die Vornamen seiner Kinder christlicher und nicht islamischer Herkunft sind. Der Beamte wollte ihm deshalb keinen Pass ausstellen. Heute scheut er jeden Kontakt zu Muslimen, zumal er sich auch in der Informationsarbeit für sein verfolgtes Volk einsetzt. Das birgt Gefahren, auch wenn er in der Schweiz lebt. […] 
Die islamische Herrschaft behandelte uns wie Untermenschen, massakrierte und bedrohte uns - nur weil wir Christen waren. Schutzgelderpressung, Zwang zum Konvertieren, Überfälle, Verschleppungen, das alles war an der Tagesordnung. Der Imam aus meiner Gegend sagte sogar: Wer die Christen nicht tötet, ist kein Muslim. So lebten wir, bis wir es nicht mehr aushielten - nicht mehr konnten. […] 
Ich habe erlebt, dass Christen mit Islamgläubigen nicht zusammenleben können. Der Islam ist eine Gefahr, wenn er die Oberhand hat, also die Merheit der Bevölkerung stellt. Im Islam ist eine Koexistenz mit anderen Religionen nicht vorgesehen. […] 
Es wird behauptet, dass der islamische Glaube tolerant sei. Das stimmt nicht! Ich habe nie Toleranz im Islam erlebt. Im Islam gibt es keine Freiheit und keine Toleranz den Christen gegenüber. Mein Vertrauen in Menschen islamischen Glaubens wurde zerstört. […] 
Ich habe Angst, dass in Europa bald dasselbe passiert wie damals in meiner Heimat. Ich weiss von einem Albaner, der gesagt hat, dass in zehn bis fünfzehn Jahren die islamische Kultur und Gesinnung in der Schweiz genug Macht haben wird, alles zu Gunsten der islamischen Religion zu verändern. Ich glaube das, weil ich den Islam als alles vereinahmend selber erlebt hab. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Islam sich hier nicht integrieren lassen kann. […] 
Ich habe keinen friedlich praktizierten Islam erlebt. […] In meinem türkischen Pass steht, dass ich Christ bin. Das allein könnte Grund genug sein, in der Türkei oder einem anderen islamischen Land gefangen genommen und misshandelt zu werden. Der Vater meiner Frau wurde umgebracht, weil er Christ war. Mein Bruder auch. Als er einmal zum Arzt musste, wurde er von diesem mit einer Giftspritze umgebracht, weil er herausgefunden hat, dass mein Bruder Christ war. […] 
Ich bin voll und ganz dafür, dass jeglichem Ausbreiten des Islams Einhalt geboten wird. Minarette sind total unnötig. Niemand braucht sie. Es sind Machtsymbole. Sind Moscheen und Minarette erst mal im Land, werden weitere Forderungen gestellt werden. Das garantiere ich. Denn der islamische Glauben, die islamische Denkart und Ideologie werden sich nie und nimmer bei uns integrieren können. […]
 Quelle
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Toleranz

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Im Praktischen ist doch kein Mensch tolerant! Denn wer auch versichert, daß er jedem seine Art und sein Wesen gerne lassen wolle, sucht doch immer diejenigen von der Tätigkeit auszuschließen, die nicht so denken wie er.
 
Johann Wolfgang von Goethe
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Donnerstag, 27. Januar 2011

Die drei Affen oder warum die Deutschen die Schweizer nicht verstehen.

von Frank A. Meyer
von Frank A. Meyer
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Die Schweizer Normalität ist seit Generationen dadurch garantiert, dass politische Probleme nicht durch die Politiker-Politik der Parteien unter den Teppich gekehrt werden, sondern direktdemokratisch aufs Tapet kommen. Aber das verstehen die Deutschen nicht und beschimpfen die Schweizer deshalb als Rassisten.

Was man heutzutage nicht alles kann! Man kann, wie es beispielsweise der Spiegel tut, den islamfeindlichen Populisten Geert Wilders aus Holland in den Ruch des holocaustvergessenen Rassismus bringen. Es bedarf dazu lediglich einer Frage: „Warum setzt Ihre Partei, 65 Jahre nach dem Holocaust, auf Rezepte von vorgestern – auf religiöse und rassische Ausgrenzung?“

Man kann, wie es beispielsweise Hans-Ulrich Jörges im Stern tut, den islamskeptischen Migrationskritiker Thilo Sarrazin wegen dessen Bestseller „Deutschland schafft sich ab“ zum monströsen Volksverderber stilisieren. Es bedarf dazu lediglich der Feststellung: „Ein Ungeheuer wird freigesetzt.“

Man kann, wie es beispielsweise Thomas Steinfeld in der Süddeutschen Zeitung tut, die liberalen Islamgegner zu Fundamentalisten umdeuten. Es bedarf dazu lediglich der Schlagzeile: „Unsere Hassprediger“.

All das kann man. In Deutschland.

Was man nicht kann: 53 Prozent der Schweizer Stimmbürger als Rassisten bezeichnen, wenn sie eingewanderten Rechtsbrechern mit einer rabiaten „Ausschaffungsinitiative“ zu Leibe rücken wollen.

Vier Sprachkulturen existieren in der Schweiz – wenn auch nicht immer konfliktlos, so doch friedlich nebeneinander, auf der Bühne der nationalen Politik sogar miteinander.

21,6 Prozent der Menschen in der Schweiz sind Ausländer, in Städten wie Zürich, Basel oder Genf sind es sogar 30 bis 45 Prozent.

Die Schweizer Stimmbürger haben in Jahrzehnten der Auseinandersetzung mit Migration und Migrationspolitik sämtliche ausländerfeindlichen Volksinitiativen abgelehnt. Sogar ein Volksbegehren wurde verworfen, das eine Begrenzung des Ausländeranteils auf 18 Prozent forderte. 18 Prozent Ausländer – das wären immer noch doppelt so viele wie in Deutschland.

Warum also nun dieses Ja zu einer ausländerfeindlichen Volksinitiative? Sind die Schweizer verrückt geworden?

Ganz im Gegenteil. „Die Schwiizer“, wie sie von den Deutschen in einer Mischung aus Bewunderung, Anbiederung und Herablassung gern genannt werden, sind völlig normal. Sie sind das normalste Volk Europas.

Die Schweizer Normalität ist seit Generationen dadurch garantiert, dass politische Probleme nicht durch die Politiker-Politik der Parteien unter den Teppich gekehrt werden, sondern direktdemokratisch aufs Tapet kommen – wie seit Generationen immer wieder das Ausländerproblem, diesmal leider mit fatalen Konsequenzen.

Warum hat sich eine Mehrheit am 28. November für diese Provokation entschieden? Aus Angst und Fremdenhass? Aus Jux und Tollerei? Nein, aus Empörung darüber, dass die migrationspolitische Laisser-faire-Haltung von Regierung und Linken und Grünen und Linksliberalen und christlichen Dialogpredigern und militanten Drittweltlern die Alltagsprobleme der Bürgerinnen und Bürger nahezu vollständig außer Acht lässt.

Ähnlich wie in Deutschland fühlen sich Politik und Publizistik in der Schweiz der Lebenswirklichkeit allzu vieler einfacher Menschen enthoben. In den freundlichen Wohnlagen der verwöhnten Wohlhabenden, seien sie linksbürgerlich, rechtsbürgerlich oder grünbürgerlich, lassen sich die Migrationskonflikte der Prekariatsquartiere nun einmal schlecht nachempfinden; insbesondere ist man in den Wohlfühlvierteln jedweder störenden Erfahrung mit mehrheitlich von Migrantenkindern besuchten Schulklassen enthoben.

Und wenn die etablierte Politik, wenn die etablierte Publizistik davon überhaupt etwas wissen will, dann bitte möglichst nur in Gestalt gelungener Integrationsbeispiele.

Kommt aber der alltägliche Kulturclash aus den Niederungen der Normalbürger ausnahmsweise doch zur Sprache, etwa, weil sich Migrantenkriminalität nicht einfach ausblenden lässt, dann wollen etablierte Politik und Publizistik bestimmen, was gesagt und was wahrgenommen werden darf – in welchen Begriffen und Formulierungen darüber zu kommunizieren ist.

Wie der Migrationssprech funktioniert, führte jüngst die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft vor: In ihrer Zeitung E & W diagnostizierte sie die zunehmende „Deutschfeindlichkeit“ von Schülern mit Migrationshintergrund – und distanzierte sich sogleich erschrocken von dem Begriff: Obzwar das Problem weiterhin existiere, werde man das sündhafte Wort „Deutschfeindlichkeit“ künftig nicht mehr verwenden.

So geht’s zu in Deutschland. Die drei Affen beherrschen die Einwanderungspolitik: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. So ginge es auch zu in der Schweiz – wäre da nicht die direkte Demokratie. 

Zum zweiten Mal in zwölf Monaten lehnt sich eine Bürgermehrheit gegen das Wegschweigen von Migrationsproblemen auf: am 29. November 2009 mit der Minarettinitiative, jetzt mit der Ausschaffungsinitiative. Beide Volksabstimmungen wurden zum Triumph für die nationalkonservative Schweizerische Volkspartei (SVP). Beide Verfassungsrevisionen verletzen eklatant Grundsätze von EU-, Völker- und Menschenrecht. Alles nur die Schuld des Volkes?

Politik und Publizistik, die in Sachen Migration eine klare Sprache scheuen, müssen nun Gesetze diskutieren, die ihnen durch das Protestvotum aufgezwungen wurden. Alles nur die Schuld des Volkes?

Die dümmsten Sätze zur Schweizer Volksabstimmung druckte der sonst so gescheite Tagesspiegel: „Die Schweiz hat ausgeschafft. Hände vor die Augen, dann ist die Wirklichkeit weg. Die Schweiz will kriminelle Ausländer schneller abschieben – das hat etwas Kindliches.“

Wer hält da die Hände vor die Augen? Wessen Wahrnehmung hat etwas Kindliches?

Immer noch ist für das linke, grüne und linksliberale juste Milieu jeder Migrant ein letztlich rechtschaffener Armer, ein edler Wilder im Geiste Rousseaus. Der kriminelle Migrant kommt in dieser gütigen Weltsicht gar nicht erst vor. Und wenn doch, dann verkörpert er postkoloniales Revoluzzertum im Sinne der Spontiband „Ton, Steine, Scherben“ – im reinen Geiste von 1968 ff: „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“

Es könnte sich ja irgendwie und irgendwann in der Parallelgesellschaft der herbeigeströmten Armen die sehnsüchtig erwartete revolutionäre Stimmung wider das kapitalistische System entwickeln.

Durch derlei Kitsch lassen sich die kleinen Leute offensichtlich nicht länger von ihrer alltäglichen Wahrnehmung abbringen: Sie fühlen sich durch Zuwanderergemeinschaften, die ihre fremden Riten und Regeln ohne Rücksicht auf die Einheimischen ausleben, irritiert, derangiert, provoziert – um das Gefühl gebracht, in der eigenen Straße, im eigenen Viertel, in der eigenen Schule noch zu Hause zu sein.

Freilich machen sich da Gefühle Luft, nur Gefühle – politische Gefühle allerdings: in Deutschland vorerst noch harmlos durch den millionenfachen Kauf des Sarrazin-Buches; in der Schweiz – weit bedenklicher – durch die Zustimmung zu fremdenfeindlichen Volksinitiativen.

Um welche Gefühle geht es da? Eine aktuelle Umfrage in Deutschland konstatiert „besonders starke Vorbehalte gegen den Islam“. Die linke tageszeitung weiß blitzgescheit, wie sie die Vorbehalte zu werten hat: „In der Mitte wächst der Hass.“

Millionen Sarrazin-Leser: Hasser! 53 Prozent der Schweizer Stimmbürger: Hasser!

So macht die Linke, einmal mehr, aus Millionen Menschen tumbe Massen, bar jeder rationalen, kritischen, demokratischen Kultur. Was diese Massen sagen: irrational. Woran sie sich orientieren: wertlos. Was sie erstreben: verachtenswert. Hasser sind sie. Nichts sonst.

So kann man natürlich auch beschreiben, was sich weitherum in Europa gerade tut - dort, wo die einfachen Bürgerinnen und Bürger ihr Leben fristen. Begriffen hat man dann aber leider immer noch nichts!


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Mittwoch, 26. Januar 2011

Lass dich vom Bösen nicht überwinden, sondern überwinde

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Die Ziehung hat folgende Textstelle ergeben
Das Buch Jesus Sirach (Sir) 39, 18
Was er will, geschieht ohne Verzug, kein Hindernis gibt es für seine Hilfe.


Jani .... keine Ahnung, welchen Bezug dieser Bibelvers auf mein Leben hat. Meine ganz eigene Erfahrung ist: Immer durch die Hölle zu gehen, um dann irgendwann hindurchzukommen, um in der nächsten Hölle zu landen. Ist das ein erstrebenswertes Leben? Nein, mit Sicherheit nicht! Ganz Fromme (Pharisäer) würden jetzt wahrscheinlich sagen: Du bist halt selbst Schuld. Woran eigentlich? Daran, dass ich lebe..... ? Ich hätte darauf verzichten können, wenn man mich gefragt hätte. Im Übrigen verweise ich in so einem Fall immer auf Hiob. Schuldfrage, ein beliebtes Thema bei Christen inklusive dem erhobenen Zeigefinger ...

Nicht-Gläubige würden mit Sicherheit sagen, ist eh alles Quatsch mit Gott und der Bibel. Ein Märchenbuch. Nichts anderes. Nun, damit bekommt man mich nicht.... 

Lass dich vom Bösen nicht überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Was ist gut? Grenzen ziehen? Rückzug? Das Böse zulassen durch Nichtstun? Ich weiß es nicht. Es ist schwer, nicht am Bösen zu verzweifeln. Jedenfalls, wenn es in geballter Ladung anrollt. 

Inspirierende Worte fand ich bei der Pastorin Christel Riemann-Hanewinckel .... ich zitiere ... "

Je öfter ich die Kapitel 12 und 13 lese, aus dem die Jahreslosung für 2011 herausgenommen ist, umso weniger verstehe ich das Anliegen von Paulus. Ich finde richtige, gutgemeinte, streitschlichtende und friedensfördernde Sätze. Aber dahinter sehe ich Paulus immer mit erhobenem Zeigefinger. Ich zitiere einige aus seinem Brief: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ Oder: „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden.“ Oder: „Ist‘s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.“ Und schließlich den ausgewählten Vers „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ 

Dann der Beginn des 13. Kapitels: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.“ Mein Ärger auf Paulus wird immer stärker. Er weiß es immer besser als alle anderen! Ich möchte mit ihm streiten, habe aber die Vermutung, dass er sofort ein Schild hochheben wird mit einem seiner Sprüche."

Hätte Martin Luther an diesen Worte festgehalten, wäre unsere Kirche ihren Irrweg weitergegangen. Was also ist richtig. Kann man Paulus' Theologie von der von Gott eingesetzten Obrigkeit uneingeschränkt übertragen? 

Paulus ist eine umstrittene Figur der Bibel. Das kann ich gut verstehen. Und den Ärger, den Frau Hanewinckel beschreibt auch. Auch für mich kommt Paulus oft sehr egoistisch herüber. 

Ein gutes Zitat zum Thema Toleranz und Obrigkeit stammt von Thomas Mann "Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.

Heutige Erkenntnis: 
Lass dich nicht vom Bösen überwinden - sondern überwinde das Böse mit dem Guten. Jesus spricht... Wer / was ist gut? Nur Gott ist gut. So heißt also obiger Satz: Lass dich nicht vom Teufel überwinden, sondern überwinde den Teufel mit Gott. 

Dienstag, 25. Januar 2011

Detlef Alsbach: Ich möchte Ausländer werden!

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Sehr geehrte Frau Dr. Angela Merkel, 

ich bitte um Ihre Hilfe, die Sie mir hoffentlich nicht versagen werden. Ich möchte Ausländer werden! Und zwar ein klassischer Ausländer. Hier in Deutschland kommt niemand auf die Idee, einen Schweizer oder Luxemburger oder einen Briten als Ausländer zu bezeichnen, nein, ich meine einen klassischen Ausländer wie z.B. einen Türken, Iraker, Iraner, Tunesier oder Marokkaner. Araber und Afrikaner müssten noch aufgezählt werden, aber da wäre dann die Liste zu lang. Ich möchte Türke werden. Es gibt in diesem Land so viele Türken, da ist es nur legitim und auch wohl solidarisch, wenn ich Türke werde. Eine wichtige Voraussetzung, Türke zu werden, habe ich ja schon: ich spreche kein Wort türkisch. Also die besten Voraussetzungen. 

Dieser Wunsch hat sich sukzessiv gebildet, es gab immer wieder Dinge in meinem Leben, wo ich gemerkt habe, dass es von Nachteil ist, Deutscher zu sein und von Vorteil ist, Ausländer (klassisch) zu sein. Das tägliche Leben wird einem erheblich erleichtert, wenn man Ausländer ist. 

Es gibt unermessliche Vorteile bei der Bundesagentur für Arbeit, bei Behörden und sogar bei Meinungsverschiedenheiten. Wenn ich Türke bin, kann ich zum Arbeitsamt gehen und die Welt ist wieder in Ordnung. Denn immer wenn ich als Deutscher dorthin ging, durfte ich froh sein, wenn man mich höflich grüßte. Wenn ich als Türke dahin komme und man unhöflich ist, kann ich den Sachbearbeiter oder wen auch immer als ausländerfeindlich beschimpfen. Das klappt immer. Und schon werde ich in Ruhe gelassen. Wenn man als Deutscher einen Antrag, egal bei welchem Amt, falsch ausfüllt, muss man nochmals ran, sich dann wieder erneut in der Schlange anstellen und warten. Als Ausländer ist das anders, da kann ein Antrag doch einfach so ausgefüllt werden. Fehler: egal. Der Sachbearbeiter wird sich mehr als bemühen, denn es droht ja immerhin die pauschale Keule der Ausländerfeindlichkeit. 

Mir ist es selber passiert, dass mir eine junge Frau mit Kinderwagen, sie trug ein Kopftuch und unterhielt sich in einer mir absolut fremden Sprache, ich denke es war türkisch, in die Hacken fuhr. Das tat höllisch weh. Ich habe die Frau angesprochen, dass sie gefälligst aufpassen solle. Weil ich dies sagte, wurde ich als ausländerfeindlich beschimpft. Sie drohte mir, dass Ali gleich kommen würde und mir Rassist eins in die Fresse gibt. 

Ich hoffe, dass Sie nun langsam Verständnis für meinen Wunsch bekommen, Ausländer werden zu wollen.  

Gerade die neue Situation als Ausländer bringt für mich beim Gang zum Arbeitsamt nur noch Vorteile, in deren Genuss ich dann komme. Niemand macht mehr Ärger, wenn ich eine Arbeit ablehne. Es sind keinerlei Gegenargumente zu erwarten, keinerlei Einwände, denn es besteht ja die Möglichkeit, den Sachbearbeiter mit einer Ausländerfeindlichkeit zu konfrontieren. Dieses universelle Argument kann und werde ich dann immer und überall anwenden. 

Beim Sozialamt sowie beim Arbeitsamt gibt es alle möglichen Unterlagen in dann meiner neuen Sprache, jeder dort wurde auf die speziellen Ausländerbedürfnisse geschult. So werde ich dann hoffentlich über alle mir zustehende finanzielle Unterstützungen informiert.  

Im täglichen Leben hat das Dasein eines Ausländers erhebliche Vorteile, denn man kann Meinungsverschiedenheit abblocken, indem man das Argument verwendet, wer nicht meiner Meinung ist, ist ausländerfeindlich. Kaum ein Bundesbürger wird an mir als Person oder an meinem zukünftigen Verhalten Kritik üben, ist doch jegliche Kritik ausländerfeindlich. 

Kulinarisch bevorzuge ich die deutsche Küche und gehe sehr gerne in deutsche Speiselokale, die zwar sehr selten geworden sind, aber ich komme langsam in die Situation, ob ich nicht jetzt ausländerfeindlich bin, weil ich gezielt in ein deutsches Lokal gehe und nicht in ein ausländisches Lokal. Auch das ist ein Grund, Ausländer zu werden. Als Ausländer kann ich jedes Lokal besuchen, ohne ausländerfeindlich zu sein. 

Und wenn ich Türke geworden bin, konvertiere ich zum Islam. Das mache deshalb, weil da so viele tolle Dinge drinstehen, so, dass man seine Frau züchtigen darf. Dann zeige ich meiner Frau aber, wo der Hammer hängt. Wollte ich schon immer mal. Mal ehrlich, ich habe nichts gegen Frauenfeindlichkeit, ist mir egal. Ich wechsele die Seiten und dann habe ich nur noch Vorteile. Soll meine Frau sehen, wie sie damit klar kommt. Dann gilt der Koran, da lasse ich keine Diskussionen zu. 

Ich kann es fast fühlen, dass in Ihnen auch der Wunsch wach wird, Ausländer zu werden. Dafür habe ich Verständnis. 

Als Ausländer und bald als Moslem kann ich die Abschaffung aller christlichen Symbole verlangen, weil sie mich dann beleidigen und meinen Glauben verletzen. Darauf muss dann Rücksicht genommen werden. Und vielleicht wird es mir sogar gelingen, diesen heidnisch anmutenden Brauch des Karnevals feiern zu beseitigen, bei dem sogar in Köln die Prinzenproklamation zelebriert wird, ein Relikt aus der Nazizeit. 

Ehrlich gesagt fühle ich mich als Ausländer dann sogar beleidigt und erniedrigt, wenn ich eine deutsche Fahne sehe oder wenn ich die deutsche Nationalhymne höre. Ich werde dann das deutsche Volk bitten, auf diese Beleidigungen und Erniedrigungen zu reagieren. Da erwarte ich dann einfach Rücksicht. 

Schön wird auch die Toleranz sein, die ich in Zukunft erwarten werde, denn wenn ich Türke und Moslem bin, kann ich meinen neuen Glauben vertreten und leben, meine Frau wird dann hoffentlich bald die Burka oder ein Kopftuch tragen, denn mal ehrlich, die lüsternen Blicke der dann Ungläubigen beleidigen meine Ehre schon. Schön länger habe ich den Verdacht, dass meine Frau der Anlass ist, eben weil sie nicht ein Kopftuch trägt, dass Männer sich durch diesen fast entblößenden Anblick aufgefordert fühlen, ihr Avancen zu machen. 

Immer wieder redet man von der Integration von Ausländern, insbesondere von Türken, weil die in Deutschland zahlenmäßig am meisten vertreten sind. Von der Integration von Schweizern redet hier niemand. Weil gerade die gesamte Politik auf die Integration von Türken fixiert ist, möchte ich Türke werden. Ich werde dann mit offenen Armen überall empfangen. Darauf freue ich mich. Dann kann ich fordern, was das Zeug hält, denn dann kann man mir doch nichts mehr abschlagen. 

Ich bitte Sie, mir zu helfen, wie ich nun bald Türke werden kann. Ich möchte kein Deutscher mehr sein, schäme mich sogar, Deutscher zu sein. Gibt es Hoffnung für meinen Wunsch? Was muss ich machen? 


Mit freundlichen Grüßen
Detlef Alsbach, Köln 


(Der Autor des Offenen Briefes an Angela Merkel ist von Beruf Immobiienkaufmann, 51 Jahre alt, verheiratet, sieht nach eigener Einschätzung “blendend” aus, auch wenn er sich “etwas zu schwer fühlt”. Zur Zeit schreibt er ein Buch über China und die Menschenrechte.) 

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Montag, 24. Januar 2011

Sonntag, 23. Januar 2011

Trennendes offen ansprechen

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Catholica-Beauftragter der VELKD referierte über den Stand der ökumenischen Beziehungen 21. Januar 2011

Logo der EKD Mailand/Hannover – In Deutschland sind die Kirchen in den letzten Jahren „einen guten Schritt auf dem gemeinsamen Weg weitergekommen“. Darauf hat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), aufmerksam gemacht.
In seinem Vortrag zum Thema „Ökumenische Lage und missionarische Herausforderung“ im Rahmen der Dialogveranstaltung des Ökumenischen Kirchenrates von Mailand zur Gebetswoche für die Einheit der Christen nannte Weber als Beispiel die Charta Oecumenica, die eine gemeinsame ökumenische Kirchenethik darstelle.  Sie richte sich auch aus auf das Ziel von Frieden und Verständigung zwischen den zahlreichen europäischen Kirchen, Nationen und Religionen. Sie stelle die Selbstverpflichtung der Kirchen zur Vertiefung der ökumenischen Zusammenarbeit dar. 

 „Es geschieht viel in der geistlichen Ökumene des Lebens. Nur die Wirklichkeit vor Ort ist oft anders“, sagte Landesbischof Weber. Noch immer gebe es Konkurrenz zwischen den Kirchen und Gemeinschaften, noch immer breite sich klammheimliche Freude aus, wenn es der anderen Kirche nicht so gut gehe.
*Diese Gedankengänge sind mir nicht schlüssig und ich weiß nicht, auf welchen Beobachtungen diese fußen sollen. Es ist doch wohl eher so, dass das Kirchenvolk viel weiter in der Ökumene ist, als die da oben....

Der Catholica-Beauftragte wörtlich: „Ökumenisches Denken und Handeln sind keine Selbstverständlichkeit. Ehe Gott aus dem Getrennten Eines werden lässt**, braucht es unser Mühen, unsere Bereitschaft das gemeinsam zu tun, was zu tun nötig ist.“

 *.... hat der evangelische Bischof etwa die geistigen Seiten gewechselt...  seit wann eigentlich hat der Mensch Gottes Wirken in seinen Händen... hatte ich beim ersten Lesen übersehen
*Warum sollte Gott die Trennung beenden?  Der Mensch hat sich doch nicht geändert. Und das Machtstreben der RKK ebenfalls nicht. Wozu soll es also gut sein. Gott schuf den Menschen in Vielfalt. Auch die ersten Gemeinden wuchsen in ihrer Vielfalt nebeneinander & mit einander und alles war gut so, wie es war. Bis das Christentum unter Rom's Herrscher zur Staatsreligion erhoben und dem Machtgefüge des Staates unterworfen wurde.
Demzufolge ist mir das Ansinnen einiger evangelischer Kirchenmänner absolut unverständlich. Noch dazu, wo sich Rom's  Anspruchsdenken - die einzig wahre Kirche zu sein - mitnichten geändert hat.
Das Evangelium sollen wir weitersagen - das ist unsere Aufgabe - alles andere können wir getrost in Gottes Hände legen.

Hierzu gehörten seiner Meinung nach zum Beispiel neue Anstrengungen im Blick auf die Trägerschaft von Sozialstationen, die Nutzung kirchlicher Gebäude, den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen und auch die Arbeit der Kindertagestätten, gemeinsame Arbeit mit der Bibel, ökumenische Andachten und Gottesdienste. „Die Suche danach, wie wir Christen gemeinsam Zeugnis unseres Glaubens ablegen können, ist mehr als geboten.“ 

*Wieso sollten wir danach suchen müssen. Steht doch alles in der Bibel,  einfach mal lesen und danach handeln! 

Verglichen mit der langen und schmerzvollen Geschichte der kirchlichen Trennungen und Spaltungen sei die Ökumene ein sehr junges Gewächs. Gerade mal seit gut fünfzig Jahren bemühten sich die lutherische und die römisch-katholische Kirche, die Einheit der Kirche Jesu Christi wiederzugewinnen und den Skandal der Trennung zu überwinden. 

Viel Gutes und Segensreiches sei seitdem bereits erreicht und ein vorzeigbarer Weg miteinander“ zurückgelegt worden. „Heute haben wir ein gutes, vertrauensvolles Miteinander entwickelt, wenn es um gemeinsame Trauungen geht und wir sprechen sogar von konfessions-verbindenden Ehen. Ökumenische Bibelwochen, Einweihungen von Feuerwehrwachen unter ökumenischer Beteiligung, Ökumenische Kinderbibeltage, ökumenischer Weltgebetstag, ein herzliches Grußwort des katholischen Geistlichen zur Amtseinführung seines neues evangelischen Kollegen – alles vor knapp 500 Jahre undenkbar und nun innerhalb von ein paar Jahrzehnten eine große Selbstverständlichkeit. Das dürfen wir nicht vergessen.“

Auch auf dem Gebiet der theologischen Aufarbeitung der Unterschiede in Glaubensfragen sei viel passiert. Allerdings gebe es „noch viel zu klären“. Weil so viel gelungen sei, müsse auch das Trennende offen angesprochen werden. „Die Einheit der Kirche ist für uns letztlich Gottes Werk und kann niemals durch die Kirchen selbst geschaffen werden. Wenn Kirchen erkennen, dass zwischen ihnen ein gemeinsames Verständnis des Evangeliums besteht, dann müssen diese dem dadurch Rechnung tragen, dass sie untereinander Kirchengemeinschaft an Wort und Sakrament erklären und praktizieren. Daher ist die VELKD der Überzeugung: Selbst noch vorhandene Differenzen zwischen Kirchen müssen nicht ausschließen, dass die Glieder solcher Kirchen zur Teilnahme an Wort und Sakrament der eigenen Kirche eingeladen werden. Dies gilt auch beim Abendmahl: Christus lädt ein, nicht eine einzelne Kirche. Und seine Einladung wiegt mehr als unsere theologischen Differenzen und kirchenrechtlichen Bestimmungen“, so Landesbischof Weber.

Aus lutherischer Sicht sei es an der Zeit, einen Prozess zu einer Gemeinsamen Erklärung zum Abendmahl / zur Eucharistie in Gang zu setzen – analog zur Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahre 1999. Eine Gemeinsame Erklärung zum Abendmahl könne zeigen, dass der Streit „im Wesentlichen“ behoben sei und eine „grundsätzliche Übereinstimmung“ bestehe.


Hannover, 21. Januar 2011

Udo Hahn
Pressesprecher der VELKD


* Zwischentexte stammen von mir ... Jani
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