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Samstag, 2. April 2016

Kirchlicher Titel und christliche Geisteshaltung - nicht selbstverständlich

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Kontroverse Meinungen evangelischer Bischöfe


Schwerin/Hannover/Oldenburg (idea) – Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. Dies bekennen Christen seit fast 2.000 Jahren in jedem Gottesdienst. Die Passage findet sich in allen kirchlichen Glaubensbekenntnissen. 

Ob er leiblich auferstanden ist, darüber gehen die Meinungen unter evangelischen Kirchenleitern auseinander. Für den Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Gerhard Ulrich (Schwerin), ist es die Sache Jesu, die weiterlebt, schrieb er in seiner „Osterbotschaft“ in der wöchentlich in Norddeutschland erscheinenden „Evangelischen Zeitung“ EZ. Ulrich bezieht sich damit auf das Erleben der Jünger am Ostermorgen. Sie hätten gewusst, dass Jesus wirklich gestorben sei: „Jesus, der Gottesmann und Meister, ist tot. Sein Leib wird vergehen wie jeder Menschenleib.“ Aber dies sei für die Jünger kein Grund zur Traurigkeit gewesen. Ulrich: „Aber das, was in ihm göttlich war, seine Sache, seine Haltung, seine Leidenschaft und sein Einsatz für das wahre Leben, das ist mitnichten tot.“ Der Bischof folgert weiter, dass Gottes neues Leben in den Christen heute fortwirke: „Es lebt – wenn sie, die Nachfolger, es wollen. Durch sie und mit ihnen wird es leben.“

 
Hannoverscher Landesbischof: 
Auferstehung ist Kraft für verfolgte Christen
 
Eine andere Sicht äußert der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister (Hannover), in der katholischen Wochenzeitung „Christ in der Gegenwart“ (Freiburg). Bei der Auferstehung Jesu handele es sich um „das zentrale Stück“ des christlichen Glaubens. Meister: „Ohne das ‚Auferstanden von den Toten‘ gäbe es keine Kirche. Die Kreuzigung Jesu wäre vermutlich eine historische Anekdote geblieben von einem aufrührerischen Wanderrabbi, der sich gegen die Ansprüche der römischen Besatzungsmacht aufgelehnt hatte.“ Dennoch sei die Auferstehung Jesu für den modernen Menschen oft schwer zu glauben. Schon das Neue Testament berichte, dass die Auferweckung für die Jünger nicht selbstverständlich gewesen sei. Meister: „Alle wissenschaftlichen Präzisierungen können das Geheimnis nicht lüften.“ Die Auferstehung sei der „größte Hoffnungsspeicher“ und „eine ungeheure Schubkraft“ für Christen. Dies gelte insbesondere auch für die verfolgten Christen. Meister: „Unsere Hoffnung verbindet sich mit all jenen, die in der gleichen Zuversicht leben wie wir. Wir denken an die verfolgten und vertriebenen Glaubensgeschwister in Syrien, die diskriminierten Glaubensgeschwister in fast allen islamischen Ländern, die ermordeten Glaubensgeschwister in Nigeria.“ Die Auferstehung von Jesus sei kein „Trost“, sondern ein „Trotz“ gegen den Tod. 



Oldenburger Bischof: Von der leiblichen Auferstehung reden
 
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen (Oldenburg), plädierte in seiner Osterpredigt dafür, deutlich von der leiblichen Auferstehung Jesu Christi zu reden. Sie sei der Garant für die zukünftige Auferstehung der Toten. In Oldenburg sagte Janssen: „Unser Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Christus ist die Hoffnung für die gemarterten Leiber und die zerrissenen Seelen.“ Wer die Hoffnung auf eine leibliche Auferstehung aufgebe, der habe womöglich das Leid noch nicht leiblich genug erlitten. Die biblische Lehre von einer körperlichen Auferstehung sei die einzige Hoffnung für die Kriegszonen und die Krankenzimmer. Janssen erteilte alternativen Erlösungsmodellen eine klare Absage: Alles andere wäre nur „die Vertröstung auf eine vergeistigte Pseudowelt, die uns die Religionskritik zu Recht vorwirft“. Zum Hintergrund: Die leibliche Auferstehung ist die christliche Überzeugung, dass nicht nur die Seele, sondern der ganze Mensch von Gott zum Leben erweckt wird.






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Mittwoch, 18. Februar 2015

7 Wochen ohne - 2015

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Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen




1. Woche: Du bist wunderbar gemacht! (Psalm 139,14–18) 




Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Am Ende bin ich noch immer bei dir.


Willkommen, liebe Fastengemeinde!


Ich freue mich, dass Sie in diesem Jahr lesen möchten, was ich Ihnen zu den ausgesuchten Wochentexten schreibe. Sieben Wochen lang dürfen und sollen wir darauf verzichten "runterzumachen". Ich nutze dieses Wort eigentlich nicht, aber es leuchtet mir ein, worum es geht: Sieben Wochen lang, dürfen wir stehen lassen, was steht, und müssen es nicht gleich wieder einreißen. Bis Ostern sollen wir schön nennen, was schön ist, und nicht sofort nach Makeln suchen. Darauf zu verzichten, ist in der Tat nicht so leicht, wie es sich zunächst anhört, vor allem, wenn es uns selbst betrifft. Die schöne Tugend der Bescheidenheit ist längst zu einem Zwang zur Kritik geworden. Nutzen wir also die Passionszeit, um uns vom Kritikzwang fernzuhalten.


Wie im letzten Jahr werde ich Ihnen jede Woche eine kleine Übung anbieten, die mit dem jeweiligen Motto und dem dazugehörigen Bibeltext zu tun hat. Darum heute: "Du ist wunderbar gemacht!" Dazu gehört ein Ausschnitt aus Psalm 139. Der Text dort lautet allerdings gleich zu Beginn entscheidend anders als das Motto. Nicht "du bist wunderbar gemacht" heißt es, sondern "ich bin wunderbar gemacht". Ich wage die These, dass es den meisten Menschen weniger schwer fällt, jemand anderem ein Kompliment zu machen, als sich selbst zu loben. "Ich bin wunderbar gemacht!" klingt leicht selbstgefällig und eitel. Eigenlob stinkt schließlich, und man soll sich nicht selbst auf die Schulter klopfen. So sind wir erzogen, so leben wir. Aber Achtung, in Psalm 139 geht es ja nicht um Eigenlob, sonders es geht vielmehr um das Lob Gottes. Gott ist es, der mich gemacht hat, und wenn ich sage, Gott habe das wunderbar hingekriegt, dann gilt ihm das Lob, nicht mir. Andererseits braucht es wiederum ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, in sich selbst etwas Wunderbares zu erkennen, für das man Gott loben möchte.


Die Übung für diese Woche soll darum das Selbstbewusstsein stärken, und um sich seiner selbst bewusst zu werden, ist ein Spiegel sehr hilfreich. Natürlich gilt, dass Sie keine der Übungen unbedingt "durchhalten" müssen. Wenn es Ihnen unbehaglich wird, machen Sie in Gedanken weiter. Am besten allerdings funktioniert das, was ich Ihnen vorschlage, wenn Sie es tatsächlich tun.


Schritt 1: Lernen Sie den ersten Vers des Bibeltextes für diese Woche auswendig. "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." Sagen Sie diesen Satz in Gedanken vor sich hin, während Sie im Geiste den größten Spiegel in ihrer Wohnung suchen.


Schritt 2: Gehen Sie zu dem Spiegel und schauen Sie sich eine Weile an. Achten Sie darauf, dass Sie ungestört sind. Stellen Sie sich so hin, dass Sie möglichst viel von sich sehen können. Holen Sie einmal tief Luft und sagen Sie dann mit deutlich vernehmbarer Stimme diesen Satz: "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." Beobachten Sie sich dabei möglichst freundlich. Es schaut ihnen niemand zu. Lächeln Sie, wenn es Ihnen ein wenig peinlich wird, machen Sie Ihrem Spiegelbild Mut, den Vers noch einmal zu sagen. Lassen Sie sich Zeit und probieren Sie, sooft Sie mögen.


Schritt 3: Lassen Sie den Spiegel zurück und lesen Sie den ganzen Ausschnitt aus Psalm 139, der für diese Woche dran ist. Beantworten Sie dann diese beiden Fragen:


Wie schaue ich mich an? ____________________________


Wie schaut Gott mich an? ___________________________


Schreiben Sie Ihre Gedanken auf – entweder hier oder irgendwo, wo Sie mehr Platz haben.


Schritt 4: Wiederholen Sie die Übung vor dem Spiegel täglich einmal und steigern Sie den Schwierigkeitsgrad dabei, indem Sie sich im Spiegel ganz genau betrachten. Denken Sie daran, Sie sind allein mit Ihrem Gott, dem Sie dafür danken wollen, dass er Sie wunderbar gemacht hat. Sie müssen nichts verheimlichen, nichts beschönigen. Gehen Sie ruhig einmal ganz nah heran und schauen Sie auf all die Stellen, die Sie eigentlich nicht so mögen an sich. Wenn Sie sich trauen, ziehen Sie sich aus. Sich selbst länger nackt im Spiegel anzuschauen, ist anstrengend, denn unsere Augen sind Kritikeraugen. Sie finden mit absoluter Zielgenauigkeit die Stellen an unserem Körper, die nicht dem entsprechen, was wir gern anderen zeigen möchten. Aber es guckt Ihnen niemand zu außer Sie selbst. Und dann sagen Sie ihrem nackten Gegenüber wieder den Vers aus dem Psalm: "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele."


Schritt 5: Wiederholen Sie die Übung weiter täglich. Nach fünf Tagen lesen Sie noch einmal die Psalmverse für diese Woche durch und beantworten Sie sich selbst eine letzte Frage:


Wie will ich mich anschauen? ______________________


Ich wünsche Ihnen eine gute Begegnung mit Ihrem Spiegelbild. Haben Sie eine schöne Woche mit einem freundlichen Blick "ohne Runtermachen".



Ihr Frank Muchlinsky

Frank Muchlinsky ist Pastor der Nordkirche. Er hat viele Jahre in der Erwachsenenbildung und in der Diakonie gearbeitet. Sein Schwerpunkt liegt darauf, Glaube und Theologie erfahrbar und verständlich zu machen. Das tut er in seinen Seminaren mit Erziehungsfachkräften an evangelischen Kitas ebenso wie mit der Methode des "Bibliologs", die er seit 1999 anwendet und lehrt. Seit 2012 arbeitet er bei evangelisch.de.

7 Wochenohne.de


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Freitag, 2. April 2010

Karfreitag

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Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 3,16



Wir tragen allez
eit das Sterben Jesu an unserem Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.

2. Korinther 4,10


Nun, ich kann nicht viel geben,
in diesem armen Leben,
eins aber will ich tun:

Es soll dein Tod und Leiden,

bis Leib und Seele scheiden,

mir stets in meinem Herzen ruhn.


Paul Gerhardt




Der Predigtext für den Karfreitag steht bei Johannes 19, die Verse 16 bis 30




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Montag, 15. Februar 2010

"Farbe kommt in dein Leben"

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Lebendige Traditionen

Es ist immer wieder ein kleines Wunder, wenn aus einem schlichten Ei ein äußerst lebendiges Küken schlüpft.

Nicht ganz so spektakulär, aber ebenfalls sehr schön ist es, wenn relativ unscheinbare weiße oder braune Eier in bunte Ostereier verwandelt werden. Einfarbig oder kunstvoll verziert. Mit Wasserfarben oder Naturmaterialien, mit Kratztechnik oder frei Hand gestaltet. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Manchmal erlebt man es auch bei einem Menschen, dass er wie verwandelt wirkt. Meist hängt es dann damit zusammen, dass er etwas erlebt hat, was ihn völlig verändert hat. Eine neue Aufgabe, eine neue Liebe, eine besondere Erfahrung, ein neues Leben.

Auch die Begegnung mit Jesus Christus hat immer wieder das Leben von Menschen verwandelt. Hoffnungslose fanden neue Perspektiven (Lukas 8,20). Todgeweihte fühlten sich tief geborgen (Markus 1,2). Aus egoistischen Ausbeutern wurden Menschen mit hoher sozialer Kompetenz (Markus 1,2) und Entwurzelte fanden ihren inneren Frieden (Markus 1,2) wieder. Das Neue Testament enthält viele interessante Berichte über Menschen, deren Leben durch die Begnung mit Jesus total verändert wurde.

Als seine Nachfolger ihn noch betrauerten und dachten, mit dem Sterben von Jesus Christus sei alles aus, zeigte er sich ihnen als Auferstandener, der von Gott auferweckt wurde und der den Tod besiegt hat. Bis heute erleben viele Menschen Jesus in ihrem Alltag als den, der vertrauenswürdig ist und dem sie deshalb im Leben und im Sterben vertrauen können. Durch seinen Geist ist er jedem von uns ganz nahe. Den Augen zwar verborgen, unsererm Herzen aber ganz nahe, können wir ihn als lebendigen Gott erfahren und sind in seinen Händen gut aufgehoben.

"Farbe kommt in dein Leben" - dieser Slogan gilt nicht nur für schön bemalte Ostereier an frischen Frühlingssträußen. Weil es sich lohnt, sein Vertrauen auf Jesus Christus zu sezten, steht er auch für die kreative und erfahrbare Gegenwart Gottes in unserem Leben.


Quelle: Marburger Medien


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