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Mittwoch, 5. Februar 2014

Was heißt eigentlich echt?

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, fragte das Samtkaninchen eines Tages, als beide…nebeneinander auf dem Fußboden im Kinderzimmer lagen. „Heißt es, dass man surrende Sachen im Bauch und einen Haltegriff am Rücken hat?“


„Echt hat nichts damit zu tun, wie man gemacht ist“, sagte das Pferdchen. „Es ist etwas, das mit dir passiert, Wenn dich ein Kind eine lange, lange Zeit liebt – wenn es nicht nur mit dir spielen will, sondern wenn es dich wirklich liebt -, dann wirst du echt.“

„Tut das weh?“ fragte das Samtkaninchen.

„Manchmal“, sagte das Pferdchen, denn es war immer ehrlich.
„Aber wenn man echt ist, macht einem der Schmerz nichts aus.“

„Passiert das denn ganz plötzlich wie beim Aufziehen?“, wollte das Samtkaninchen wissen, „oder eher Stück für Stück?“

„Es geschieht nicht auf einmal“, sagte das Pferdchen.
„Man wird es. Das braucht viel Zeit. Deswegen passiert es auch nur ganz selten mit denen, die leicht kaputtgehen oder scharfe Kanten haben und die man sehr sorgfältig behandeln muss. Wenn man erst einmal echt ist, dann sind einem schon die meisten Haare weggeliebt worden und die Augen fallen dir heraus und deine Gelenke sind ausgeleiert und du bist ganz abgewetzt. Aber das macht alles nichts, denn wenn du erst einmal echt bist, kannst du gar nicht mehr hässlich sein, höchstens für Leute, die keine Ahnung haben.“

Margery Williams, Das Samtkaninchen


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Montag, 1. Juli 2013

Der klügste Rucksack der Welt

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Von good-stories.de/red. – Ein Rucksack, darüber herrscht weltweit Einigkeit, ist eine praktische Erfindung. Aber er ist nicht nur zum Wandern in den Bergen gut. Wanderrucksäcke sind etwas für verwöhnte Menschen, die ausreichend Zeit und Muße haben, um zu Fuß durch die Welt zu streifen. In anderen Ländern ist das Leben nicht so schön. Dort soll ein Rucksack den Menschen künftig Mut und Hoffnung machen: Drei junge Deutsche haben einen Rucksack erfunden, der helfen soll, Menschenleben zu retten. 

Der „Medizinische Rucksack“ ist ein kleines Wunderwerk. Er soll in Krisengebieten und schwierigen Regionen in aller Welt Einsatz finden und kann aus verunreinigten oder versalzenen Wasservorkommen hochreines Wasser erzeugen, er ermöglicht die Sterilisation von Operationsbesteck und Behältern nach dem deutschen Krankenhausstandard und er produziert Kälte, die man entweder für Kühlakkus oder für die wichtige trockene und kühle Lagerung von Arzneimitteln.

Für Ärzte und medizinisches Fachpersonal ist die Erfindung ein kleines Wunder. Oft stehen sie in heißen und medizinisch unzulänglich versorgten Ländern vor Problemen, mit denen sich Kollegen in reichen Regionen nicht beschäftigen müssen. Sauberes Wasser zum Beispiel ist im Krankenhaus unerlässlich, aber nicht überall zu bekommen. Glücklich jene Länder, in denen man den Wasserhahn aufdreht und die Flüssigkeit, die entströmt, gefahrlos trinken kann! Auch die fachgerechte Lagerung von Medikamenten ist in vielen Ländern ein Problem – der neue Rucksack kann helfen, es zu lösen.

Als Beispiel für einen Absatzmarkt ihrer schlauen Erfindung führen die Jungunternehmer Afrika an. Auf dem Kontinent leben rund eine Milliarde Menschen – und 380.000 Ärzte, für 1000 Menschen sind nur 0,38 Ärzte im Einsatz. Noch schlechter ist die Situation zum Beispiel in Äthiopien, wo ein Arzt statistisch betrachtet für 33.000 Patienten zuständig ist. Besonders in ländlichen Regionen, wo es an Infrastruktur fehlt, ist die medizinische Versorgung schwierig, von sterilen Behandlungs- und OP-Bedingungen können die Ärzte oft nur träumen. Paradiesische Zustände herrschen dagegen in reichen Ländern wie Deutschland, dort kommen auf 1000 Einwohner 3,73 Ärzte.

Noch gibt es die Rucksäcke nur als Prototypen, aber wer jetzt schon einen bestellt, kann seinen Glauben an das Unternehmen bekunden – ein Rucksack kostet 4000 Euro, bezahlt wird erst, wenn sie tatsächlich auf dem Markt sind. Die Geldgeber können sich aussuchen, wo auf der Welt der Rucksack dann zum Einsatz kommen soll. 

Infos unter: www. rucksackspende.de


good.stories
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Mittwoch, 7. Juli 2010

Fußball: Krake(el)-Orakel

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Von Silvia Meixner. - Wenn der Mensch nicht weiter weiß, befragt er gerne Orakel. Das hat den Vorteil, dass man das Denken den anderen überlassen kann und jegliche Verantwortung von vornherein abgibt. Diesmal an einen Tintenfisch.

„Paul“ ist der heimliche Star der WM. Er ist ein Oktopus, der in einem Aquarium in Oberhausen lebt. Per Futterauswahl zeigt er den Menschen, wie es bei der Fußball-Weltmeisterschaft weitergehen wird. Verspeist er zum Beispiel das mit der spanischen Flagge gekennzeichnete Muschelfleisch, so gewinnen die Spanier, delektiert er sich an mit deutscher Fahne dekorierter Unterwasserkost, gewinnen die Deutschen usf. Paul irrt sich fast nie.

Fußball kann so einfach sein! Der Oktopus ist ein alter Hase im Kickergeschäft, schon bei der EM 2008 sagte er alle Ergebnisse richtig vorher, nur beim Endspiel irrte er sich, aber das muss auch mal gestattet sein. Nun ist es leider so, dass das gute Tier für Mittwoch Abend die Niederlage der Deutschen prophezeiht. Ich bin für Optimismus: Wollen wir unser Glück vom Hunger eines Tintenfisches abhängig machen? Ich habe mein Ameisenorakel bemüht und das hat in einem Quickie-Orakel exklusiv für achgut.com herausgefunden, dass diese Vorhersage möglicherweise ein Fehler ist – wie damals bei der EM.

Ebenso habe ich die Ameisen befragt, wie das Duell Lahm gegen Ballack ausgehen wird – beide wollen Mannschaftskapitän sein, eine Fußballmannschaft braucht aber nur einen Chef, weshalb Ballack kürzlich beleidigt Südafrika verließ (Immer schlecht, das Schlachtfeld vor Ende der Schlacht zu verlassen, sagen die Ameisen und gucken treuherzig). Nichts ist mehr mit Fußballmärchen und Harmonie, jetzt schlägt das Testosteron durch und die Jungs wollen an die Macht, leider zu viele gleichzeitig. Das hat meine sensiblen Balkon-Ameisen verschreckt, sie haben sich Bedenkzeit erbeten. Dieweil ich in der Bild-Zeitung lesen muss, dass die Argentinier unserem Kraken-Orakel an die Gurgel wollen, eine Zeitung druckte gar ein Rezept für Paella con Paul. Sehr unsportlich. Ein argentinischer Star-Koch will das harmlose Tier „in kochendem Wasser versenken“.

Wenn ich Paul wäre, ich steckte den Sand in den Kopf. Das hat Lothar Matthäus (war mal ein berühmter Fußballspieler) mal gesagt. Es ist nie verkehrt. Da können Sie jedes Orakel fragen.

Noch mehr gute Geschichten zum Denken, Nachdenken und Lächeln finden Sie täglich neu auf: www.achgut.com



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Donnerstag, 8. April 2010

Bewerbung als Pfarrer

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Die Pfarrwahlkommission konnte und konnte sich nicht zu einem Vorschlag zur Wahl eines Pfarrers durchringen, weil kein Bewerber das Idealbild verkörperte, das den guten Leuten unverrückbar vor Augen stand.

Schließlich sagte der Vorsitzende seufzend: "Tja, nun habe ich hier noch eine Bewerbung. Aber sie klingt nicht sehr Vertrauen erweckend. Der Mann schreibt von sich selber, er sei nicht ganz gesund, ihm habe seine Krankheit in der Gemeindearbeit schon ernstlich zu schaffen gemacht. Zwar verfüge er über weitreichende Erfahrungen, halte es aber nie lange in einer Gemeinde aus. Nur in einer sei er immerhin drei Jahre geblieben. Öfters habe er Streit mit Amtsbrüdern oder bestimmten Gruppen in der Gemeinde. Organisation sei nicht seine starke Seite. Man sage ihm nach, dass er gelegentlich sogar vergesse, wen er getauft habe. Andererseits dürfe er wohl annehmen, dass er ein recht guter Theologe und Prediger sei. Auch meine er, den Heiligen Geist zu haben. Wenn die Gemeinde es mit ihm versuchen wolle, werde er ihr dienen, so gut er könne."
Allgemeine Entrüstung. Was? Ein kränklicher, streitsüchtiger und gedächtnisschwacher Mann wagte es, sich zu bewerben? Man stimmte ab: Nein, den Mann lud man gar nicht erst zur Probepredigt ein.

Der Vorsitzende schloss seufzend die Akten. "Das habe ich mir schon gedacht. Aber Sie sollen doch wenigstens den Namen dieses bedauernswerten Mannes erfahren. Es ist der Apostel Paulus."

Quelle



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Donnerstag, 17. September 2009

Weihnachtlicher Erpresser

In der weihnachtlich geschmückten Kirche steht auf dem Altar eine Krippe mit Maria, Joseph und dem Jesuskind. Als der Pfarrer eines Tages in die Kirche kommt, fehlt Joseph.

Ein paar Tage später fehlt auch noch Maria, außerdem bemerkt er neben dem Jesuskind einen Brief, in dem steht: „Liebes Christkind! Wenn ich dieses Jahr nicht mein Fahrrad zu Weihnachten bekomme, siehst du Deine Eltern nie wieder!“