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Montag, 18. April 2016

Jesus braucht dich, um die Weltsuppe genießbar zu machen

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Die biblische Mengenlehre

„Ihr seid das Salz der Erde.“ (Matthäus 5,13)


Von der Weltbevölkerung bilden die Christen gerade mal ein Drittel. Aber deswegen brauchen sie noch lange keine Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen. Wer in der Minderheit ist, ist deswegen nicht weniger wert. Meistens ist es sogar umgekehrt. Die Menschen, die eine Wirbelsäule haben, sind in der absoluten Mehrheit. Das sind alle. Aber nicht alle Menschen haben ein Rückgrat. Das haben die wenigsten. Aber gerade diese wenigen sind die wirklich Wertvollen. Sie können andere verändern. Also nur keine Minderwertigkeitskomplexe, wenn du als Christ in deiner Umgebung ein seltener Vogel bist.

Wenn deine Firmenfeten zum Besäufnis ausarten, wenn sie auf deiner Arbeitsstelle schweinische Witze erzählen, dann bist du ein seltener Vogel, wenn du da nicht mitmachst. Aber wenn du dafür sorgst, dass in deiner Gegenwart keine säuischen Witze gerissen werden, kannst du die Atmosphäre einer ganzen Clique verändern, du, als Einzelner.

Man nehme zum Beispiel einen Eierkuchen. Da sind Eier und Mehl die Mehrheit, das Salz die Minderheit. Mehl tütenweise. Eier dutzendweise. Salz prisenweise. Das alles ist eine Sache der Relation und Funktion. Aber kein Grund zum Größenwahn für die Mehlsäcke und Eierköpfe oder zu Minderwertigkeitskomplexen für die Salzkrümel. Eine Prise Salz genügt, um einen ganzen Klacks Mehlmumpe samt fadem Eierschleim so zu verwandeln, dass ein schmackhafter Kuchen draus wird.

Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde, dann heißt das: Ihr seid zwar eine Minderheit, eine Prise, die man zwischen den Fingern zerreiben kann, aber mit euch paar Salzkrümeln will ich die Welt verändern und das Leben genießenswert machen. Das ist die biblische Mengenlehre, die biblische Mehrwerttheorie. Mensch, du bist wer! Du bist etwas wert! Du bist als Christ ein nützliches Glied der Gesellschaft. Jesus braucht dich, um die Weltsuppe genießbar zu machen.


Pfr. Dr. Theo Lehmann


Aus: AUFBRUCH – Informationen des Gemeindehilfsbundes, Januar 2016. Der „Aufbruch“ kann bei der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes bestellt und zum kostenlosen Bezug abonniert werden (Mühlenstr. 42, 29664 Walsrode, Tel. und Fax: 05161/911330, Email: info@gemeindehilfsbund.de)







Gemeindenetzwerk
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Montag, 4. April 2016

Keinen geistlichen Aufbruch ohne Fundament !

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Auswendiglernen ade

Burkhard Weitz geht in der aktuellen chrismon-Ausgabe (April 2016, S. 25) der Frage nach, was die Konfirmation ist und begrüßt bei der Gelegenheit den verbreiteten Abschied von der Katechese:
Eines bekommen Konfirmanden heute nicht mehr: fertige Antworten auf fertige Fragen. Glaube ist Gewissenssache, er lässt sich nicht verordnen. Die Zeiten, als junge Konfirmanden Martin Luthers „Kleinen Katechismus“ auswendig lernten, sind vorbei. „Du sollst den Feiertag heiligen. Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern es heilig halten, gerne hören und lernen“, so ging es über viele Seiten.
Was Menschen auswendig gelernt haben, in sich tragen, hilft in Zeiten der Not – stellte man sich vor. Ob ausgerechnet der Katechismus hilft, hat damals niemand überprüft.

Wie kurzsichtig und armselig! Was dann bleibt, ist ein gefühliges Kauderwelsch oder die Anbetung des Zweifels. Das bedeutet in guten Zeiten nichts und kann in schlechten Zeiten nicht tragen. Ungezählt dagegen die Zeugen dafür, dass es gut ist, zu wissen, was der einzige Trost im Leben und im Sterben ist.

Um es klar zu sagen: Ohne Wiederbelebung der Katechese wird es in Deutschland keinen geistlichen Aufbruch geben. Wie wichtig schon in den ersten Gemeinden die biblische Unterweisung war, können wir einer Anspielung aus Galater 6,6 entnehmen: „Wer aber im Wort katechesiert wird, lasse den, der ihn katechesiert, an allen Gütern teilhaben.“


Als gute Einführung zur Katechese sei empfohlen:
  • J.I. Packer u. Gary A. Parrett, Grounded in the Gospel, BakerBooks, 2010




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Sonntag, 3. April 2016

Glaube als Verdrängung?

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Georg Huntemann geht in Angriff auf die Moderne der Frage nach, ob der Mensch, wie Freud behauptet hat, das Glück auch ohne Umweg über den Glauben finden kann (1966, S. 55–56):
Auf die Frage, ob die Religion dem Menschen irgendwie nützlich sein könnte, antwortet Freud: »Wenn der Gläubige sich endlich genötigt findet, von Gottes unerforschlichem Ratschluss zu reden, so gesteht er damit ein, daß ihm als letzte Trostmöglichkeit und Lustquelle im Leiden nur die bedingungslose Unterwerfung übrig geblieben ist. Und wenn er zu dieser bereit ist, hätte er sich wahrscheinlich den Umweg ersparen können.« Es stellen sich einige herausfordernde Fragen: Ist man nur »religiös«, weil man mit dem Leben nicht fertig wird? Sind nur diejenigen Christen, die sich in ihrem Leben nicht durchsetzen können?
Viele Schüler Freuds (sie bestimmen insbesondere in Amerika die psychologische Forschung) meinen: Die Triebe und Wünsche des Menschen müssen erfüllt werden. Wir müssen ihn locken und reizen, daß er seine Wünsche nicht unterdrückt. Der Mensch ist ein Triebwesen. Erfüllt ihm seine Wünsche, und die Religion wird überflüssig. Ist die Religion nicht schon überflüssig geworden, weil wir heute viel unbefangener unsere Wünsche aussprechen und erfüllen als in der »gläubigen«, letzten Endes »gehemmten« Welt unserer Väter und Großväter? Unsere Hobbys, unsere Reisen, unsere sexuellen Befriedigungen, die vielen Dinge auf dem Konsummarkt — die zunehmende Befreiung von der Qual der Arbeit — ist das alles nicht viel handfester als die letztlich ungedeckten Versprechungen der Religion? Haben wir nicht das Glück heute erfunden?
In vollem Ernst meinen viele Psychologen, den Menschen dadurch glücklich machen zu können, daß sie die Welt in einen riesigen Spielplatz für Erwachsene verwandeln und das Leben zu einem einzigen Vergnügen, in dem immer wieder neue Freuden ersonnen, geplant und geliefert werden.
Als Freud um die Jahrhundertwende seine Entdeckungen über die menschliche Seele verkündete, war man zunächst erschüttert. Man dachte, der Mensch sei ein moralisches und geistiges Wesen, das von Ideen, aber nicht von Trieben geleitet würde. Diese »Erschütterung« ist heute längst abgekühlt. Sie war eigentlich auch unberechtigt. In einem gewissen Sinne hatte Freud ja recht.

Die Bibel weiß seit je, daß der Mensch von der Gier nach Welt überfallen wird. Der Apostel Paulus gebraucht den Ausdruck »Fleisch«, wenn er die Zügellosigkeit der Weltverkrampfung meint. Stand nicht auf den ersten Seiten der Bibel, daß der Mensch — wissend geworden — sterben muß, daß Kain seinen Bruder Abel erschlägt, daß neben der Gier nach Leben die Lust am Zerstören und Morden steht?

In diesem Punkt aber unterscheiden wir uns von Freud und seinen Schülern: Die Kräfte der Seele können nicht wie die Wasser eines Stauwerkes manipuliert werden. Man kann dem Menschen keine restlose Triebbefriedigung »verschaffen«. Man würde ihn dadurdi audi nidit glücklich machen können. Im Gegenteil: Wenn der Mensch alles bekommt, wonach er giert, dann hat er gar nichts mehr. Es ist noch etwas anderes in der Seele des Menschen. Es ist ein Verlangen, das die Welt nicht befriedigen kann, weil es über die Welt hinausgeht.


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Theo-Blog
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Dienstag, 15. April 2014

Zeit zum Aufstehen

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Aufstehen für...

 


Als Christen stehen wir zusammen, denn wir sind durch Jesus Christus auf einzigartige Weise verbunden. 

 


1) Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Er ist für uns am Kreuz gestorben und auferstanden. 

 


2) Gott hat diese Welt geschaffen und jeden Menschen als sein Ebenbild mit unverlierbarer Würde. 

 


3) Jesus Christus vergibt uns unsere Schuld – gerecht vor Gott werden wir allein durch seine Gnade. 

 


4) Die ganze Bibel ist Gottes Wort – durch sie spricht Gott zu uns; er zeigt uns, wer er ist und was er will. 

 


5) Der Mensch ist als Mann und Frau geschaffen; dieses Gegenüber ist Gottes gute Schöpfungsgabe. 

 


6) Allen Menschen auf der ganzen Welt steht das Recht zu, in Freiheit ihren Glauben zu leben und zum Glauben einzuladen. 

 


7) Jesus Christus wird wiederkommen. Mit ihm hat unser Leben eine große Zukunft. 

 

Zeit zum Aufstehen 




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Donnerstag, 27. Februar 2014

Schriftstellerin kritisiert Sprache der Pfarrer

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Leipzig (idea) – Scharfe Kritik an der vorherrschenden Sprache evangelischer Pfarrer hat die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff (Berlin) geübt. Viele wollten es „jedem Recht machen“.  

Sie predigten „weichgespült“. Lewitscharoff sprach am 25. Februar bei einer Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen des Liturgiewissenschaftlichen Instituts der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Leipzig. Die 59-Jährige bezeichnete es als „entsetzlich“, dass der Protestantismus sich an moderne Sprechweisen anbiedere. Dies sei „der Tod der Kirche“. Zwar sei die Lehre, dass der Mensch Sünder ist, aggressiv, aber auch zutreffend. Nach Lewitscharoffs Ansicht sind viele Pfarrer „glaubensschwach“. Sie müssten rhetorisch und schauspielerisch überzeugend auftreten, um dies auszugleichen. 


Warum die Bibel so wertvoll ist
 
Die Schriftstellerin unterstrich ferner die Bedeutung der Bibel. Sie sei ein sehr weises Buch, das zur Zivilisierung des Menschen und zur Abkehr von Menschenopfer und Mord beigetragen habe. Durch sie lerne man, Menschen als Gottes Geschöpfe wahrzunehmen. Lewitscharoff: „Die Geschichten der Bibel sind das Herzblut unserer Gesellschaft, auch wenn dies viele heute nicht mehr wahrhaben wollen.“ Sie äußerte sich ferner zum Unterschied zwischen Literatur und Religion. Die Literatur mache es möglich, in andere Köpfe und Zeitalter einzutauchen. Dadurch werde „das eigene Erdengepäck leichter“ und sei wie eine „kleine Erlösung“. Hingegen umfasse der christliche Glaube die Erlösung des ganzen Menschen und das Leben nach dem Tod. Dies könne die Literatur nicht leisten. Lewitscharoff erhielt 2013 den mit 50.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 


EKD-Kulturbeauftragte: Protestantismus ist zeitgeistgefährdet

Die Kulturbeauftragte der EKD, Petra Bahr (Berlin), vertrat die Ansicht, dass der Protestantismus schon immer gefährdet gewesen sei, sich dem Zeitgeist anzupassen. So hätten die Predigten während des Ersten Weltkrieges nationalistische Züge gehabt. Derzeit neige die evangelische Kirche zum Moralisieren. Bahr zufolge hat es glaubensschwache Phasen auch schon vor über 300 Jahren zu Zeiten des evangelischen Pfarrers und Liederdichters Paul Gerhardt (1607-1676) gegeben. Auch der Reformator Martin Luther (1483-1546) habe Anfechtung erfahren. Glaubensarmut sei kein neues Phänomen. Der Pfarrer müsse daher kein Glaubensheld sein. Allerdings solle er die Gemeinde nicht ständig mit seinen Zweifeln behelligen. Es sei jedoch „schick“ geworden, in der Predigt seine Zweifel zu äußern. Bahr: „Ich finde jede Form von frömmelnder Vollmundigkeit fürchterlich. Dies gilt aber auch für Kleinmut.“ 


Kritik am Gottesdienst ist einfach

Laut Bahr ist es sehr einfach, Gottesdienstkritik zu betreiben. So möchte sie bei der „Geht es ihnen auch so“-Anbiederei mancher Prediger aufschreien: „Nein, mir nicht.“ Zudem klängen manche Fürbitten wie Reden vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Solche Kritik zu üben, sei jedoch billig. Sie sei manchmal selbst erschrocken über die Worte, die in ihrem eigenen Predigtmanuskript stehen. Die Sprache im Gottesdienst sei häufig „kolossale Wortverschwendung“. Nötig sei mehr Furcht und Erschrecken im Gottesdienst. Bahr: „Furcht ist der Anfang der Liturgie.“ Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts ist Prof. Alexander Deeg.



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Dienstag, 21. August 2012

Psalm 23

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Der Herr ist mein Lotse.

Ich werde nicht stranden.

Er leitet mich auf dunklen Wassern

und führt mich auf der Fahrt meines Lebens.

Er gibt mir neue Kraft

und hält mich auf dem rechten Kurs

um seines Namens willen.

Und geht es durch Unwetter und hohe See,

fürchte ich mich nicht,

denn du bist bei mir,

deine Liebe und Treue sind mir Schutz.

Du bereitest mir einen Hafen am Ende der Zeit.

Du beschwichtigst die Wellen mit Öl

und läßt mich sicher segeln.

Die Lichter deiner Güte und Freundlichkeit

werden mich begleiten auf der Reise des Lebens,

und ich werde Ruhe finden in deinem Hafen immerdar.



The Lord is my pilot;

I shall not drift.

He lights me across the dark waters.

He steers me through the deep channels.

He keeps my log.

He guides me by the Star of Holiness

for His Name's sake.

As I sail through the storms and tempests of life

I will dread no danger;

for You are near me;

Your love and care shelter me.

You prepare a haven before me in the Homeland of Eternity;

You quieten the waves with oil;

my ship rides calmly.

Surely sunlight and starlight shall be with me wherever I sail,

and at the end of my voyaging I shall rest in the port of my God.


Quelle

Donnerstag, 7. Juni 2012

Was ist Glauben?

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Glaube ist nicht der menschliche Wahn und Traum, den etliche für Glauben halten. Und wenn sie sehen, daß keine Besserung des Lebens noch gute Werke folgen, und doch vom Glauben viel reden hören, so fallen sie in den Irrtum und sagen: der Glaube sei nicht genug, man müsse Werke tun, soll man fromm und selig werden. Das macht: wenn sie das Evangelium hören, so fallen sie daher und machen sich aus eigenen Kräften einen Gedanken im Herzen, der spricht: Ich glaube. Das halten sie dann für einen rechten Glauben. Aber wie das eine menschliche Erdichtung und Gedanke ist, den des Herzens Grund nimmer erfährt, so tut er auch nichts, und es folgt keine Besserung darauf.
 
Aber Glaube ist ein göttliches Werk in uns, das uns wandelt und neu gebiert aus Gott und den alten Adam tötet, aus uns ganz andere Menschen in Herz, Gemüt, Sinn und allen Kräften macht und den heiligen Geist mit sich bringt. O es ist ein lebendig, geschäftig, tätig, mächtig Ding um den Glauben, daß es unmöglich ist, daß er nicht ohn Unterlaß Gutes wirken sollte. Er fragt auch nicht, ob gute Werke zu tun sind, sondern ehe man fragt, hat er sie getan, und er ist immer im Tun. Wer aber nicht solche Werk tut, der ist ein glaubloser Mensch, tappt und sieht um sich nach dem Glauben und guten Werken und weiß weder was Glaube noch was gute Werke sind, wäscht und schwatzt doch viel Worte vom Glauben und von guten Werken.

Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf Gottes Gnade, so gewiß, daß er tausendmal drüber stürbe. Und solche Zuversicht und Erkenntnis göttlicher Gnade macht fröhlich, trotzig und voller Lust gegen Gott und alle Kreaturen: das macht der Heilige Geist im Glauben. Daher wird der Mensch ohne Zwang willig und voller Lust, jedermann Gutes zu tun, jedermann zu dienen, allerlei zu leiden, Gott zu Liebe und zu Lob, der einem solche Gnade erzeigt hat. Daher ist es unmöglich, Werk und Glauben zu scheiden, ja so unmöglich, wie Brennen und Leuchten vom Feuer nicht geschieden werden kann. Darum sieh dich vor vor deinen eigenen Gedanken und unnützen Schwätzern, die vom Glauben und guten Werken zu urteilen klug sein wollen und dabei die größten Narren sind. Bitte Gott, daß er den Glauben in dir wirke: sonst bleibst du wohl ewiglich ohne Glauben, ob du auch schaffst und tust, was du willst oder kannst.

(aus der Vorrede Luthers zum Römerbrief)
 
 
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Montag, 3. Oktober 2011

Samstag, 10. September 2011

Unruhe und Sehnsucht bei einer Reise zu Missionaren: Intensive Jesus-Nähe oder doch lieber ein sicheres Leben?

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von Thomas Härry

Gebannt höre ich Justin zu. Seine Worte haben eine seltsame Wirkung auf mich. Sie lösen in mir Unruhe und Sehnsucht zugleich aus. Sie berühren mein Herz und stellen mich in Frage. Dabei ist das gar nicht Justins Absicht. Justin, den ich gerade interviewe, ist der Pastor einer kleinen, katholischen Gemeinde im Nordwesten von Ghana. Ich verbringe in dieser Gegend gerade drei Wochen meines verlängerten Weiterbildungsurlaubs. Mein Ziel: Reich Gottes im afrikanischen Kontext kennen lernen.

Justin erzählt von seiner Arbeit als Pastor. Seit etwa zehn Jahren existiert seine Gemeinde, deren Menschen zur Volksgruppe der Sissala gehören. Damals entschied sich in seinem Dorf ein Mann, Christ zu werden. Er war der erste in diesem vom Islam und dem traditionellen Animismus geprägten Gebiet. Heute leben in diesem Dorf mitten in der Savannensteppe etwa 100 Menschen, die an Jesus Christen glauben. Elektrizität gibt es hier keine. Fließendes Wasser schon gar nicht. Die Menschen leben in einfachen Lehmhütten oder bescheidenen Häusern. So auch Justin. Seine Hütte gehört nicht ihm selbst; sie wurde ihm für seinen Dienst zur Verfügung gestellt. Ein Gehalt bekommt Justin nicht. Deshalb arbeitet er eine Reisestunde entfernt in einem Bibelübersetzungsteam mit, das die Bibel in seine Muttersprache (Sissali) übersetzt. Wenn Justin nach dem Feierabend in sein Dorf zurückkommt, hat er endlich Zeit, sich um seine Gemeinde zu kümmern. Menschen mit Anfechtungen, Unsicherheiten und Zweifeln kommen zu ihm. Viele ihrer anders glaubenden Verwandten schikanieren sie aufgrund ihres Christseins. Manchen seiner Gemeindeglieder setzt das so zu, dass sie geneigt sind, ihren Jesusglauben aufzugeben und sich wieder der alten Religion anzuschließen. Dann holt Justin das Neue Testament hervor und erzählt den Menschen die Jesus-Geschichten (selber lesen können die wenigsten). Er liest von der verfolgten Gemeinde in der Apostelgeschichte und wie Paulus sie ermahnt hat, trotz großer Schwierigkeiten an Christus festzuhalten (Apostelgeschichte 14,22). Er betet mit seinen Leuten und ermutigt sie, Christus und seiner Treue zu vertrauen.

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Donnerstag, 25. August 2011

Worte zum Tag

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"Man muß viel Liebe investieren,
wenn Glaube sich entfalten soll,

und man muß viel Freiheit riskieren,

wenn die Kirche lebendig bleiben soll."


Otto Dibelius, ev. Theologe

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Mittwoch, 17. August 2011

Bekenntnisschriften




Bekenntnisbewegung 

"Kein anderes Evangelium" 






Absolut empfehlenswert!   
Nicht fundamentalistisch - nicht evangelikal - sondern gut protestantisch.

Quelle

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Sonntag, 27. März 2011

Wenn Atheisten feststellen, dass es Gott gibt ...

 
Christen und Atheisten diskutierten am Donnerstag Abend in Berlin sehr heftig über Glauben und Unglauben. Mit dabei waren Wilhelm Inkamp, Matthias Matussek und Gloria von Thurn und Taxis 


Berlin (kath.net/idea) Wäre die Welt ohne Religion besser dran? Darüber diskutierten Journalisten, Wissenschaftler und Unternehmer am 24. März vor 270 Zuhörern in Berlin. Eingeladen hatte die Disput Berlin GmbH, die die Streitkultur fördern möchte.

Bei der von Ex-„Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust moderierten Diskussion sprachen sich je vier Vertreter für bzw. gegen eine Welt mit Religion aus.

Alan Posener (Berlin), Korrespondent für Politik und Gesellschaft der Zeitung „Welt am Sonntag“, sagte, wer ordentlich vorsorge, brauche nicht zu beten. Er forderte die Religionen zum Wettbewerb auf: „Lasst uns sehen, wer die besseren Werke vollbringt!“ Posener beobachtet eine Radikalisierung der Religionen. So benutze der Islam inzwischen „Handys und Plastiksprengstoff“.


Scharfe Kritik übte Posener auch an Papst Benedikt XVI., der gegen den Pluralismus kämpfe. Mit seinem absoluten Wahrheitsanspruch verschärfe er den Kampf der Religionen. Allzu oft lebten sie nach dem Motto „Wer nicht will mein Bruder sein, dem schlage ich den Schädel ein“. Im 2. Buch Mose im Alten Testament stehe auf Ehebruch, Selbstbefriedigung und das Sammeln von Reisig am Sabbat die Todesstrafe. Eine solche Religion lasse sich nicht verteidigen.

Die Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin, Necla Kelek (Berlin), argumentierte, dass Religion häufig eine Quelle von Krieg und Machtmissbrauch sei. So seien die Kreuzzüge, der Dreißigjährige Krieg und der islamische sogenannte Heilige Krieg, der Dschihad, im Namen der Religion geführt worden.
Die Kieler Kriminologin Prof. Monika Frommel sagte, Moral bedürfe keiner organisierten Religion, sondern der praktischen Vernunft. Auch ohne Religion könne man Nächstenliebe und Mitleid üben.
Frage: Woher kommt denn Nächstenliebe? Im Menschen angelegt ... anerzogen ... durch Gottes Liebe?  Das sie im Menschen nicht angelegt ist, sondern die Gier herrscht, stellte schon Nietzsche fest ..... Immer wieder staune ich über Leute, die sich für gebildet halten und doch die einfachsten Zusammenhänge nicht erfassen können.  

Atheist: Heidenspaß statt Höllenqual

Der Pressereferent der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung, der Pädagoge Philipp Möller (Berlin), sprach sich dafür aus, dass „der Staat den Kirchen nicht länger Steuermilliarden in den Arsch bläst“. Eine offene Gesellschaft brauche keine staatlich finanzierte Mythologie. 

An Gott zu glauben sei ebenso absurd wie der Glaube an die Zahnfee. Anstatt Religion brauche der Mensch Wissenschaft, Philosophie und Künste. Möller: „Wir sind für Diesseits statt Jenseits, für Heidenspaß statt Höllenqual.“ Der jüdische Glaube sei der Aberglaube einer primitiven Hirtenkultur.

Wenn Atheisten feststellen, dass es Gott gibt ...

Scharfen Widerspruch erntete Möller vom Wallfahrtsdirektor des katholischen bayerisch-schwäbischen Wallfahrtsortes Maria Vesperbild (Bistum Augsburg), Wilhelm Imkamp. Wer den jüdischen Glauben als primitiv bezeichne, betreibe Judenverfolgung. Für Atheisten wie Möller, die glauben, dass es „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott“ gebe, bestehe ein Restrisiko: „Wenn Sie feststellen, dass es Gott doch gibt, sind Sie ganz schön im Eimer.“ Gott sei eine Ressource für alle Situationen des Lebens, und die Kirche sei der Dienstleister, um diese zu nutzen. Imkamp bot dem noch ungetauften Moderator Stefan Aust an, die Taufe nachzuholen.

Christlicher Glaube ist Teil des Alltags

Der katholische „Spiegel“-Autor Matthias Matussek (Hamburg) vertrat die Ansicht, dass die Religion die entscheidenden Fragen stelle: „Wie soll ich leben? Und was kommt danach?“ Dagegen betreibe der Atheismus „biologistische Erbsenzählerei“. In einem naturalistischen Weltbild sei der Mensch „nichts als Biologie“. Dagegen sei der christliche Glaube fester Bestandteil des Alltags. So sei die Gottesebenbildlichkeit des Menschen in Artikel 1 des Grundgesetzes („Die Würde des Menschen ist unantastbar“) verewigt. Das 20. Jahrhundert mit seinen Kriegen und Massenmorden sei ein Schlachthaus und habe gezeigt, wie eine Welt ohne Religion aussieht. Dass jemand den jüdischen Glauben als primitiven Aberglauben abtue, habe es in Deutschland schon einmal gegeben. Matussek zitierte dazu einen Ausspruch Adolf Hitlers (1889-1945): „Das Gewissen ist eine jüdische Erfindung, eine Verstümmelung des menschlichen Wesens.“ Matussek wurde dafür von Teilen des Publikums ausgebuht.

Atheismus bietet keinen Trost

Die katholische Unternehmerin Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (Regensburg) sagte, wenn man die Religion überwinde, herrsche Aberglauben. Zudem habe der Atheismus einem verzweifelten Menschen keinen Trost zu bieten.

Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber (Berlin) erklärte, eine Gesellschaft brauche sowohl religiös als auch moralisch gebildete Menschen. Religion gebe dem Leben Halt und Sinn. Der Mensch frage über sich selbst hinaus, und es sei fatal, wenn er dabei nur auf sich selbst treffe. Zudem gebe es keine Instanz, die besser geeignet sei, Religionskritik zu betreiben als die Religion selbst. Huber: „Ich habe gelernt, Religions- und Kirchenkritiker zu sein.“ Er kenne kein Buch, das eine tiefere Einsicht in die Sündhaftigkeit des Menschen habe als die Bibel. Zugleich biete sie die befreiende Botschaft, dass man jeden Tag neu anfangen könne.

Zu Beginn und zum Ende der Veranstaltung wurden die Zuhörer mittels elektronischer Abstimmung nach ihrer Meinung befragt. Zu Beginn waren 35,7 Prozent für eine Welt ohne Religion und 56,3 Prozent für eine Welt mit Religion; 8 Prozent enthielten sich. Am Ende der Debatte stimmten 35,5 Prozent der Zuhörer für eine Welt ohne Religion, 58,1 Prozent dagegen, und 6,4 Prozent enthielten sich.

Quelle


Jani's Anmerkung: ..... folgt .... gerade wenig Zeit




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Montag, 17. Januar 2011

Mystik - Herzensgebet

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Wenn dein Herz wandert oder leidet,
bring es behutsam an seinen Platz zurück
und versetze es sanft in die Gegenwart deines Gottes.  
Und selbst, wenn du nichts getan hast
in deinem ganzen Leben
außer dein Herz zurückzubringen
und wieder in die Gegenwart unseres Gottes
zu versetzen, obwohl es jedes Mal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,
dann hast du dein Leben wohl erfüllt. 
Franz von Sales

Einleitung
 
Mit dem Gebet des Herzens ist uns ein großer Schatz in die Hände gelegt. Es ist einfach, leicht zugänglich und eröffnet uns tiefste Einblicke in unser wahres Wesen. Diese Form des Betens kann uns eine Erfahrung schenken, die uns von Grund auf verwandelt und unser Dasein für die Gegenwart des Göttlichen öffnet. Wir können uns mit dem Unerlösten in uns versöhnen und gewinnen vollkommen neue Einsichten. Wir betrachten uns, unseren Nächsten und Gott aus einer neuen Perspektive und erspüren unsere Verbundenheit mit der ganzen Schöpfung. Im Erkennen dieser Zusammenhänge senkt sich der Himmel auf die Erde und vereinigt sich in uns zu einem neuen Menschen, der dieses Neue in der Welt bezeugt. Das Herzensgebet ist ein Weg der Wandlung im Tiefsten und Innersten, eine wahrhaft umfassende metanoia.


Das  Herzensgebet in der Überlieferung
 

Das Gebet des Herzens oder auch Herzensgebet geht in seinem Ursprung auf die erste meditative Praxis der Christenheit zurück. Es ist also zunächst einmal ein christlicher, mantrischer Versenkungsweg. Ein Weg der Hingabe an das Geheimnis Gottes. Diese Hingabe umfasst und erfasst uns mit unseren ganzen Sinnen. Ganzhingabe, die in ihren Schritten leiblich, sinnlich und geistlich gelebt wird. Ein mystisches Gebet der Sammlung aller Ebenen unseres Menschseins. Dabei wird ein kurzer Satz oder ein kurzes Ein-Wort-Gebet unablässig wiederholt, wobei im Zentrum der Anrufung der Name Gottes steht. Die Anrufung des heiligen Namens gab dem Gebet auch die Bezeichnung «Namensgebet». Wenn die Anrufung des Namens «Jesu Christus» im Mittelpunkt steht, bezeichnen wir das Gebet auch als «Jesusgebet». Der Begriff «Gebet des Herzens»  oder «Herzensgebet» findet erst in der heutigen Zeit eine breitere Verwendung und Bedeutung. In diesem Text verwende ich beide Bezeichnungen.

Das Gebet des Herzens bereitet der kontemplativen und mystischen Erfahrung den Boden. Kontemplation meint das schauende und hineinhorchende Wahrnehmen der göttlichen Gegenwart. Dieses Erlauschen des einen Seins führt schrittweise das entbilderte und entleerte Bewusstsein in die Fülle des Schweigens. Es ist die Erfahrung des Stillewerdens des Herzens. Dabei erwacht langsam die Hesychia - die Ruhe des Herzens. Kontemplation meint das Hineintreten in diesen Raum des Schweigens. In seiner höchsten Stufe ist es die zu schauende Erfahrung des Einswerdens meines Seins mit dem göttlichen Sein. Anwesendsein und Einssein im zeitgleichen heiligen Raum, der in mir, um mich und durch mich ewig wirkt und mein Werden formt. (con - templum: con = zusammen, in eins; templum = umfriedeter Bezirk, Raum, Tempel)


Das Gebet im Herzen tragen
 

Herz bezeichnet in einem spirituellen Verständnis nicht nur den physischen Ort, sondern mit dem Herzen ist in erster Linie die Gesamtheit der menschlichen Person gemeint. Das Herz ist das zentrale Organ des menschlichen Seins, des innersten Menschen. Es ist das innerste und eigentliche Selbst. Es ist die Mitte des Bewusstseins und des Unbewusstseins, des Körpers, der Seele und des Geistes - die absolute Mitte. Das Herz ist die verborgene Geburtshöhle des neuen Menschen. Dieser neue Mensch wird nicht irgendwann in einem fernen Paradies geboren, er wird gekreuzigt und stirbt im gegenwärtigen Augenblick, richtet sich auf und aufersteht im Hier und Jetzt. Das Reich Gottes ist ein gegenwärtiges Reich.
Bei der wiederholten Anrufung des heiligen Namens versucht der Mensch in das Jetzt - in die Geburtsstätte hineinzutreten und diese Neuwerdung zu vollziehen. Der Weg und das Ziel, um Gott zu erinnern ist das Gebet des Herzens, welches in mir, in meiner Mitte, unaufhörlich in der Beziehung zu Gott steht. Das immerwährende Herzensgebet ist die unablässige innere Lebensausrichtung auf die Einheit - die göttliche Gegenwart. Diese Form des Betens ist dabei weit mehr als nur Gebet. Sie ist Lebenszustand, Lebensinhalt, Lebensgestaltung, Lebensschule und Lebensweg in einem. Die Wüstenväter benannten die Erfahrung dieser Stufe des Gebetes: «das Gebet des Geistes im Herzen». 

Das Gebet ist der Weg der Wiederherstellung der Einheit, die Überwindung des Leidens, die Verbindung mit der allumfassenden Schöpfung, die Erneuerung der ursprünglichen Ganzheit, ein Werden zu dem, was ich schon tief in mir bin. Die Vereinigung meines menschlichen Herzens mit dem göttlichen Herzen. Immerwährende Erinnerung an das Höchste und Heilige in mir.


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Mystik - der Weg nach innen

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These:  

Im 20. Jahrhundert galt Mystik, zumindest im Protestantismus, nichts oder sie wurde der Weltflüchtigkeit verdächtigt. Nun erleben Mystik und Spiritualität eine Renaissance. Wird die Kirche der Zukunft eine mystische Kirche sein?

Jani's Antwort:
Nein, das glaube ich nicht. Aber mehr Spiritualität und weniger Kopf würde unseren Kirchen gut tun. 

Denn leider ist es so, dass intuitive Menschen oftmals in unseren Kirchen ausgegrenzt werden. Aber Gott ist ein Mysterium! 

Ich mein, dass Mysthik und Verstand sich nicht ausschließen - sondern einander bedingen. Der Glaube muß erst den Zugang zum Herzen finden, damit daraus wirkliche Weisheit und Liebe entstehen kann. 

Das Wort wurde Fleisch  / der Geist manifestierte sich im Materiellen >>> der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein !  
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Samstag, 22. Mai 2010

Kleiner Perspektivwechsel gefällig?! ......

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Vor langer Zeit begegnete mir eine kleine Geschichte, die das entfesselnd auf den Punkt bringt. Manche von euch kennen sie vielleicht. Sie handelt von einem Embryo-Zwillingspärchen ... Schon lange juckte es mir in den Fingern, die Geschichte neu in Szene zu setzen, jetzt ist es soweit. Freundlicherweise ließ sich Gabor Geißler hinreißen, sich ein paar Tage in seinem Fotostudio zu verschanzen und die Fotos dafür zu schießen. Dankedanke dafür! Das Ergebnis ist nämlich hinreißend und superstylisch. Das Ganze gibt es demnächst als wunderhübsches Leporello im adeo Verlag und hier und ab heute als Vorgeschmack und zum online verschicken als Fotostrecke. Viel Spaß damit!


Ein kurzer Mitschnitt aus der Unterhaltung eines ungeborenen Zwillingspärchens. Ein Gespräch über eine Frage, der wir, so oder so, alle schon einmal begegnet sind: Was kommt danach?





Quelle

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Dienstag, 18. Mai 2010

Muss man als Christ ein Schwächling sein?

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An einigen Stellen der Bibel kann man lesen, dass Menschen schwach sind und Gott stark. Der Prediger Paulus geht noch einen Schritt weiter, wenn er feststellt: «Nur, wenn ich mich schwach fühle, dann kann Gott stark sein.» Heisst das nun, dass alle Christen Schwächlinge oder gar Looser sind?

Manche Christen reden viel davon, wie schwach sie sind und wie gross die Kraft Gottes ist. Doch ihre innere Überzeugung scheint eher Folgendes auszudrücken: «Ich werde schaffen, was ich mir vornehme, und mit Gottes Hilfe sowieso!»

Es klingt demütig, aber...
Dass solche Menschen von Schwachheit reden, ist nur eine Attitude. Es klingt so schön demütig. Das liegt dann nicht weit von dem Kalauer-Spruch weg: «Ich bin so stolz auf meine Demut.» So ist das Gerede von Schwachheit manchmal nur ein Zur-Schau-Stellen von Frömmigkeit. Bei anderen wiederum ein Ausdruck eines tatsächlich tief sitzenden Minderwertigkeitskomplexes - aber beides will Jesus nicht!

Das Schwache anschauen können
Immer wieder gehen wir mit unserer Schwäche so um: Wenn wir unsere Sünde sehen, reden wir vor allem von der Vergebung, die Jesus uns gibt. Wenn wir uns schwach oder minderwertig fühlen, dann trösten wir uns dadurch darüber hinweg, dass wir Gott loben und ehren. Das ist beides absolut richtig. Aber manchmal sind solche Aussagen nur Ablenkungsmanöver, wie wir über unsere Sünde und Schwachheit hinweg kommen. Wir schauen eigentlich weg, statt genauer hin, weil uns unsere Fehler und Schwächen so unangenehm sind.

Krisen gehören dazu
Nach meiner Beobachtung können nur die glaubhaft von Schwachheit sprechen, die wirklich einmal zutiefst an ihre Grenzen gekommen sind. Nur der, der Krisen erlebt hat, kann glaubhaft von Schwachheit und der Macht Gottes reden. Es ist nicht so, dass Gott darauf wartet, dass wir wie ein Wurm im Staub vor ihm liegen. Wer sich darüber im Klaren ist, dass er schwach ist, für den ist Jesus nicht nur frommes Beiwerk, sondern etwas Lebenswichtiges!

Gottes Kraft wirkt, wenn wir schwach sind
Paulus drückt es mit diesen Worten aus: «Aber er hat zu mir gesagt: ‘Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade, wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an Dir.' Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft Christi an mir» (Die Bibel, 2. Korinther, Kapitel 12, Vers 9).

Paulus war nun wirklich kein Looser und kein Softie. Er redete auch nicht fromm daher und war alles andere, als von Komplexen zerfressen. Dieser Mann gab alles, was er hatte, um das Evangelium zu verbreiten. Er machte lange Reisen, wurde wiederholt gesteinigt, erlitt mehrmals Schiffbruch, wurde immer wieder verhaftet und verfolgt, aber er liess sich nicht aufhalten.

Aus Schwachheit erwächst Stärke
Wer aus tiefstem Herzen weiss, dass er schwach ist, der ist insofern auch stark, als er viel eher um die Leitung und die Kraft Gottes bittet. Wem klar ist, wie begrenzt er ist, der betet eher und verlässt sich auf Gottes Möglichkeiten. Wer um seine Grenzen weiss, der kann auch mit Misserfolgen und Ablehnung anders umgehen und es wirft ihn nicht um. Solche Menschen wissen, dass sie gerade da Gottes Stärke erfahren, wo sie selbst schwach sind.


Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch


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