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Donnerstag, 27. September 2012

Alle fünf Minuten wird ein Christ getötet

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Millionen von Muslimen werden derzeit angestachelt zu tödlichen Hasstiraden auf alles Westliche. Von der Verfolgung von 100 Millionen Christen in vielen islamischen Staaten spricht kein Mensch. DIE WELT hat sich des unerfreulichen Themas angenommen:
Das christliche Hilfswerk Open Doors gibt an, das weltweit 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens von Verfolgung, Misshandlung oder Tod bedroht sind. Es gibt noch höhere und es gibt auch niedrigere Schätzungen. Unumstritten ist, dass Christen heute die am meisten verfolgte Glaubensgemeinschaft sind.
Laut dem Theologen Thomas Schirrmacher, Geschäftsführer des Arbeitskreises für Religionsfreiheit der Deutsch-Österreichischen Evangelischen Allianz, bekennen sich neun von zehn wegen ihres Glaubens verfolgte zum Christentum. In ganz überwiegendem Maße sind davon Christen in muslimischen Ländern betroffen (auch wenn Nordkorea hierbei an der Spitze stehen soll und auch aus China Vorfälle gemeldet werden).
Der Beauftragte für Religionsfreiheit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Massimo Introvigne, geht sogar davon aus, dass weltweit alle fünf Minuten ein Christ wegen seines Glaubens stirbt.

 TheoBlog
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Sonntag, 23. Januar 2011

Trennendes offen ansprechen

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Catholica-Beauftragter der VELKD referierte über den Stand der ökumenischen Beziehungen 21. Januar 2011

Logo der EKD Mailand/Hannover – In Deutschland sind die Kirchen in den letzten Jahren „einen guten Schritt auf dem gemeinsamen Weg weitergekommen“. Darauf hat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), aufmerksam gemacht.
In seinem Vortrag zum Thema „Ökumenische Lage und missionarische Herausforderung“ im Rahmen der Dialogveranstaltung des Ökumenischen Kirchenrates von Mailand zur Gebetswoche für die Einheit der Christen nannte Weber als Beispiel die Charta Oecumenica, die eine gemeinsame ökumenische Kirchenethik darstelle.  Sie richte sich auch aus auf das Ziel von Frieden und Verständigung zwischen den zahlreichen europäischen Kirchen, Nationen und Religionen. Sie stelle die Selbstverpflichtung der Kirchen zur Vertiefung der ökumenischen Zusammenarbeit dar. 

 „Es geschieht viel in der geistlichen Ökumene des Lebens. Nur die Wirklichkeit vor Ort ist oft anders“, sagte Landesbischof Weber. Noch immer gebe es Konkurrenz zwischen den Kirchen und Gemeinschaften, noch immer breite sich klammheimliche Freude aus, wenn es der anderen Kirche nicht so gut gehe.
*Diese Gedankengänge sind mir nicht schlüssig und ich weiß nicht, auf welchen Beobachtungen diese fußen sollen. Es ist doch wohl eher so, dass das Kirchenvolk viel weiter in der Ökumene ist, als die da oben....

Der Catholica-Beauftragte wörtlich: „Ökumenisches Denken und Handeln sind keine Selbstverständlichkeit. Ehe Gott aus dem Getrennten Eines werden lässt**, braucht es unser Mühen, unsere Bereitschaft das gemeinsam zu tun, was zu tun nötig ist.“

 *.... hat der evangelische Bischof etwa die geistigen Seiten gewechselt...  seit wann eigentlich hat der Mensch Gottes Wirken in seinen Händen... hatte ich beim ersten Lesen übersehen
*Warum sollte Gott die Trennung beenden?  Der Mensch hat sich doch nicht geändert. Und das Machtstreben der RKK ebenfalls nicht. Wozu soll es also gut sein. Gott schuf den Menschen in Vielfalt. Auch die ersten Gemeinden wuchsen in ihrer Vielfalt nebeneinander & mit einander und alles war gut so, wie es war. Bis das Christentum unter Rom's Herrscher zur Staatsreligion erhoben und dem Machtgefüge des Staates unterworfen wurde.
Demzufolge ist mir das Ansinnen einiger evangelischer Kirchenmänner absolut unverständlich. Noch dazu, wo sich Rom's  Anspruchsdenken - die einzig wahre Kirche zu sein - mitnichten geändert hat.
Das Evangelium sollen wir weitersagen - das ist unsere Aufgabe - alles andere können wir getrost in Gottes Hände legen.

Hierzu gehörten seiner Meinung nach zum Beispiel neue Anstrengungen im Blick auf die Trägerschaft von Sozialstationen, die Nutzung kirchlicher Gebäude, den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen und auch die Arbeit der Kindertagestätten, gemeinsame Arbeit mit der Bibel, ökumenische Andachten und Gottesdienste. „Die Suche danach, wie wir Christen gemeinsam Zeugnis unseres Glaubens ablegen können, ist mehr als geboten.“ 

*Wieso sollten wir danach suchen müssen. Steht doch alles in der Bibel,  einfach mal lesen und danach handeln! 

Verglichen mit der langen und schmerzvollen Geschichte der kirchlichen Trennungen und Spaltungen sei die Ökumene ein sehr junges Gewächs. Gerade mal seit gut fünfzig Jahren bemühten sich die lutherische und die römisch-katholische Kirche, die Einheit der Kirche Jesu Christi wiederzugewinnen und den Skandal der Trennung zu überwinden. 

Viel Gutes und Segensreiches sei seitdem bereits erreicht und ein vorzeigbarer Weg miteinander“ zurückgelegt worden. „Heute haben wir ein gutes, vertrauensvolles Miteinander entwickelt, wenn es um gemeinsame Trauungen geht und wir sprechen sogar von konfessions-verbindenden Ehen. Ökumenische Bibelwochen, Einweihungen von Feuerwehrwachen unter ökumenischer Beteiligung, Ökumenische Kinderbibeltage, ökumenischer Weltgebetstag, ein herzliches Grußwort des katholischen Geistlichen zur Amtseinführung seines neues evangelischen Kollegen – alles vor knapp 500 Jahre undenkbar und nun innerhalb von ein paar Jahrzehnten eine große Selbstverständlichkeit. Das dürfen wir nicht vergessen.“

Auch auf dem Gebiet der theologischen Aufarbeitung der Unterschiede in Glaubensfragen sei viel passiert. Allerdings gebe es „noch viel zu klären“. Weil so viel gelungen sei, müsse auch das Trennende offen angesprochen werden. „Die Einheit der Kirche ist für uns letztlich Gottes Werk und kann niemals durch die Kirchen selbst geschaffen werden. Wenn Kirchen erkennen, dass zwischen ihnen ein gemeinsames Verständnis des Evangeliums besteht, dann müssen diese dem dadurch Rechnung tragen, dass sie untereinander Kirchengemeinschaft an Wort und Sakrament erklären und praktizieren. Daher ist die VELKD der Überzeugung: Selbst noch vorhandene Differenzen zwischen Kirchen müssen nicht ausschließen, dass die Glieder solcher Kirchen zur Teilnahme an Wort und Sakrament der eigenen Kirche eingeladen werden. Dies gilt auch beim Abendmahl: Christus lädt ein, nicht eine einzelne Kirche. Und seine Einladung wiegt mehr als unsere theologischen Differenzen und kirchenrechtlichen Bestimmungen“, so Landesbischof Weber.

Aus lutherischer Sicht sei es an der Zeit, einen Prozess zu einer Gemeinsamen Erklärung zum Abendmahl / zur Eucharistie in Gang zu setzen – analog zur Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahre 1999. Eine Gemeinsame Erklärung zum Abendmahl könne zeigen, dass der Streit „im Wesentlichen“ behoben sei und eine „grundsätzliche Übereinstimmung“ bestehe.


Hannover, 21. Januar 2011

Udo Hahn
Pressesprecher der VELKD


* Zwischentexte stammen von mir ... Jani
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Montag, 15. November 2010

EKD-Bevollmächtigter verurteilt Attentatsserie gegen irakische Christen

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„Unverantwortliche Welle der Gewalt muss beendet werden“

12. November 2010

Logo der EKD Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Bernhard Felmberg, hat die jüngste Anschlagserie gegen Christen in der irakischen Hauptstadt Bagdad auf das Schärfste verurteilt: „Aus Machtstreben und fanatisiertem Hass richtet sich hier die brutale Gewalt einer extremistischen Minderheit gegen die Zivilbevölkerung“. Felmberg wies darauf hin, dass auch die EKD-Synode die Anschläge mit großer Sorge aufgenommen habe. In einem Beschluss hatte die Synode bei ihrer dritten Tagung am 10. November in Hannover die Notwendigkeit unterstrichen, die Bedrängung und Verfolgung von Christen weltweit zu verurteilen und für die Religionsfreiheit aller Menschen einzutreten.

Prälat Felmberg betonte, dass es im Irak traditionell ein gutes Zusammenleben zwischen muslimischer Mehrheitsbevölkerung und christlichen Minderheiten gegeben habe. Allerdings sei es extremistischen, radikalen Kräften durch Anschläge und Repressalien gelungen, ein Klima der Angst im Land zu erzeugen. „Inzwischen sind mehr als 50 Prozent der ursprünglich im Irak lebenden Christen aus Angst geflohen. Es muss nun Priorität haben, im Irak staatliche Verhältnisse herzustellen, die die Sicherheit aller Bürger gewährleisten“, sagte der Bevollmächtigte des Rates. Vor diesem Hintergrund begrüßte Felmberg die gestrige Einigung auf eine Regierungskoalition im Irak.

Der Bevollmächtigte verdeutlichte aber auch, dass es immer mehr Menschen gebe, die bis zur tatsächlichen Stabilisierung der Verhältnisse Hilfe bräuchten. „Dazu gehören auch diejenigen Flüchtlinge, die in die Erstaufnahmestaaten der Region geflohen sind und auf absehbare Zeit nicht in den Irak zurückkehren können. Unter ihnen sind viele Christen“. Felmberg erneuerte daher die Forderung der EKD nach einer Neuauflage des Resettlement-Programms, in dessen Rahmen irakische Flüchtlinge in der Europäischen Union, rund 2500 davon in Deutschland, aufgenommen worden sind.


Hannover/Berlin, 12. November 2010

Pressestelle der EKD
Silke Römhild


www.ekd.de/synode2010/beschluesse
www.ekd.de/bevollmaechtigter

Jani's Anmerkung:
Wie wäre es einfach mit Austausch? Für einen Christen schenken wir denen drei Moslems. Das hat den Vorteil, dass sich Streit erledigt. Jeder bleibt unter sich. ....

Ja, ich weiß, dass würde nicht funktionieren. Muslime sind zum Dschihad verpflichtet. Und unsere Wirtschaftsbosse etc. nicht ihren Völkern sondern ihrer Gier nach immer mehr ...

Montag, 8. November 2010

Kommt der Papst nächstes Jahr nach Wittenberg?

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Ökumene - Mit Blick auf einen möglichen Staatsbesuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland hat der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich die Erwartung geäußert, dass das katholische Kirchenoberhaupt dabei auch eine Reformationsstätte aufsuchen werde.


Schlosskirche - DIE Kirche der Reformation

Um der konfessionellen Situation in Deutschland Rechnung zu tragen, wäre auch ein Begegnung mit der Spitze der evangelischen Kirche zu wünschen, sagte Friedrich am Samstag am Rande der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover. Der leitende lutherische Bischof äußerte zudem die Erwartung, dass die Evangelische Kirche in Deutschland in die Vorbereitungen des Papstbesuches einbezogen werde.

Ein Besuch Benedikts 2011 sei mit dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, bei dessen jüngstem Romaufenthalt besprochen worden, hatte die "Frankfurter Rundschau" berichtet. Bereits in den vergangenen Jahren hatte es mehrfach Spekulationen über einen erneuten Papstbesuch in Deutschland gegeben. Bei den beiden bisherigen Besuchen von Benedikt in Deutschland, 2005 beim Weltjugendtag in Köln und 2006 in Bayern, handelte es sich nicht um Staatsbesuche, sondern um sogenannte Pastoralreisen.

Konservativ, berechenbar, präzise

In einer Bewertung des fünfjährigen Pontifikats von Benedikt XVI. schloss der lutherische Ökumenebischof Friedrich Weber nicht aus, "dass es in der Ökumene noch zu Weiterentwicklungen kommt; das traue ich Papst Benedikt durchaus zu". Schnelle Fortschritte in den strittigen theologischen Lehrfragen sehe er allerdings derzeit nicht. In seiner konservativen Grundhaltung sei das katholische Kirchenoberhaupt aus Sicht der Lutheraner "berechenbar und präzise", ergänzte Weber.

Vor dem lutherischen Kirchenparlament warb Weber für mehr Gemeinsamkeit in der Abendmahlsfrage mit der katholischen Kirche. In den "theologischen Knackpunkten" des Abendmahls- und Eucharistieverständnisses lägen beide Konfessionen nicht mehr weit auseinander. Weber erneuerte seinen Vorschlag, Gespräche mit der römisch-katholischen Kirche über eine gemeinsame Erklärung zum Abendmahl aufzunehmen. Ein solches Dokument könnte zeigen, dass in den traditionellen Kontroversen, wie beispielsweise Laienkelch und Messopfer, ein "differenzierter Konsens" erreicht sei. Für das öffentliche Bewusstsein wäre ein solcher Schritt von erheblicher Bedeutung, argumentierte der Braunschweiger Landesbischof in seinem Catholica-Bericht.

Katholiken dürfen nicht zum Abendmahl

Während zu evangelischen Abendmahlsfeiern alle getauften Christen zugelassen sind, dürfen evangelische Christen an der katholischen Eucharistiefeier nur in Ausnahmefällen teilnehmen. Offiziell wiederum ist es Katholiken untersagt, zum evangelischen Abendmahl zu gehen. Trotz der ungelösten Unterschiede in zentralen Lehrfragen äußerte Weber die Hoffnung, dass mit dieser Erklärung auch in der kirchlichen Praxis Fortschritte möglich seien. Denn ein Dokument ohne praktische Folgen wäre evangelischen Christen in konfessionsverbindenden Ehen, aber auch weiten Kreisen in der katholischen Kirche nicht zu vermitteln.

Obwohl der Ökumene-Experte für einen solchen Prozess derzeit wenige Spielräume in Rom sieht, warb Weber dafür, auf nationaler Ebene intensiv weiterzuarbeiten. Zuversichtlich stimme ihn, dass Erzbischof Zollitsch sich für ein gemeinsames Abendmahl für Eheleute unterschiedlicher Konfession einsetzen wolle. Es gebe eine "leise Auswanderung" gerade von in konfessionsverbindenden Ehen lebenden Partnern aus der Kirche, wenn kirchliche Praxis dem gemeinsamen Glaubensleben keinen Platz biete, äußerte Weber als Sorge.

Quelle


Jani's Anmerkung:

Eigentlich wollte ich ja nicht kommentieren ... naja was soll's ... Katholiken halten sich in der Regel nicht an das Verbot der gemeinsamen Abendmahlsfeier. Die meisten halten Gemeinschaft mit uns Protestanten in einem Evangelischen Gottesdienst.

Umgekehrt gibt es auch Protestanten, die zum Tisch des Herrn (man beachte Tisch des Herrn - nicht der Katholischen Kirche) in einem katholischen Gottesdienst gehen. Zumindest wenn sie inkognito sind ....

Naja, da soll der Papst mal kommen in die gute Stube der Reformation. Noch gibt es uns hier ... Das werden wir dann auch noch aushalten. Und die Tourismusbranche wird's freuen....

Protestantisch - und das aus gutem Grund!

Übrigens hat Martin Luther übermorgen (10.11) Geburtstag - eine Woche vor meiner Wenigkeit.....

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Wahl des EKD Vorsitzenden steht bevor ....

Mit EKD Synode endet Zeit des Übergangs ...

Kirchenparlament - Der Protestantismus im Kernland der Reformation hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die am Sonntag in Hannover zusammentritt, wählt den dritten Ratsvorsitzenden binnen zwölf Monaten.

Von Rainer Clos

Ein Jahr nach der Verabschiedung von Wolfgang Huber und acht Monate nach dem spektakulären Rücktritt von Margot Käßmann wählt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) abermals einen neuen Ratsvorsitzenden. Vieles spricht dafür, dass bei der jährlichen Tagung des Kirchenparlaments, die am Sonntag in Hannover beginnt, der rheinische Präses Nikolaus Schneider zum neuen Ratsvorsitzenden bestimmt wird. Nach dem Rücktritt Käßmanns war er als ihr Stellvertreter kommissarisch an die Spitze gerückt.

Der Vorsitzende wird vom Rat der EKD aus seiner Mitte bestimmt, es gibt keinen Gegenkandidaten zu Schneider. Mehrfach ließ er erkennen, dass er für Kontinuität steht, gleichwohl aber für einen anderen Stil als Huber oder Käßmann. Dem amtierenden Ratsvorsitzenden bescheinigen Beobachter, dass er die EKD in einer schwierigen Phase des Übergangs umsichtig, aber entschlossen geleitet habe. Ohnehin genießt der 63-jährige Theologe, der sichtlich Freude an seiner neuen Aufgabe gefunden hat, innerhalb der evangelischen Kirche hohes Ansehen.

Jochen Bohl wohl Stellvertreter

Neben dem Vorsitzenden des Rates ist auch ein neuer Stellvertreter zu wählen. Da der Rheinländer Schneider aus einer unierten Kirche kommt, müsste sein Vize nach der bisherigen Praxis ein Landesbischof aus einer lutherischen Landeskirche werden. In Frage kämen danach die Ratsmitglieder Jochen Bohl aus Sachsen und Johannes Friedrich aus Bayern. Der mit der Käßmann-Wahl 2009 zunächst vollzogene Generationenwechsel dürfte nunmehr erst 2015 erfolgen. Dann wird zu entscheiden sein, wer zum Reformationsjubiläum 2017 den deutschen Protestantismus in der Öffentlichkeit verkörpern wird.

In diesem Jahr muss die EKD-Synode in Hannover noch zwei freie Plätze im Rat der EKD nachbesetzen. Einer war 2009 nicht besetzt worden, ein weiterer durch den Rückzug von Käßmann frei geworden. Dafür kandidieren mit der Gewerkschafterin Edeltraud Glänzer und der Theologieprofessorin Christiane Tietz zwei profilierte Frauen. Beide erfüllen zudem den regionalen Proporz und die Balance zwischen den Geschlechtern - Kriterien, die bei der Zusammensetzung der EKD-Spitze eine Rolle spielen.


Schwerpunkt Bildung

Inhaltlich setzt sich die EKD-Synode mit dem Schwerpunktthema Bildung auseinander - passend zum Melanchthonjahr, in dem die Protestanten an den 450. Todestag des Reformators und Begründers des Schulwesens in Deutschland erinnern. Synoden-Präses Katrin Göring-Eckardt verweist darauf, dass angesichts wachsender Ungleichheiten die biblisch in der Menschenwürde begründete Forderung nach mehr Bildungsgerechtigkeit an Aktualität gewinne. Die Beratungen stehen unter dem Motto "Niemand darf verloren gehen!"

Doch die 126 Mitglieder der EKD-Synode sind auch als Gesetzgeber gefordert. Auf der Tagesordnung steht die Beratung eines einheitlichen Dienstrechtes für die Pfarrer in den 22 Landeskirchen. Das Pfarrerdienstgesetz gilt als ein wichtiger Baustein im so genannten Verbindungsmodell, das eine engere Verzahnung von EKD und den konfessionellen Zusammenschlüssen von Lutheranern, Unierten und Reformierten zum Ziel hat - unter anderem durch Vermeidung von Parallelstrukturen und Doppelarbeit. Dass für diesen Fortschritt im protestantischen Föderalismus im ersten Anlauf reichlich Kompromisse eingegangen werden mussten, lässt sich an den zahlreichen Ausnahmeregelungen ablesen, die in dem Gesetzeswerk eingebaut sind.


Generationswechsel im Kirchenamt

Auch im Kirchenamt der EKD in Hannover, der Leitungszentrale der deutschen Protestanten, steht ein Personalwechsel an. Wenige Wochen nach der Synode geht Ende November Präsident Hermann Barth (64), der seit einem Vierteljahrhundert das ethische und kirchenpolitische Profil der evangelische Kirche maßgeblich mitbestimmt, in den Ruhestand. Als sein Nachfolger steht der bisherige Vizepräsident und leitende Jurist Hans Ulrich Anke (42) schon fest. Neuer theologischer Vizepräsident mit der Zuständigkeit für kirchliche Handlungsfelder und Bildung wird Thies Gundlach (54), einer der Motoren der 2007 eingeleiten EKD-Reform.

Quelle


Jani's Anmerkung:

Ich mein, niemand wird Margot Käßmann ersetzen können ... Clos meint, Schneider stehe für Kontinuität aber auch für einen anderen Stil. Ja, ein anderer Stil - das wird dann wohl so sein. Denn sowohl Huber als auch Käßmann (sowieso) haben Charisma. Käßmann mehr als jeder Ratsvorsitzende vorher.

Margot Käßmann ist eben nicht die verkopfte Theologin - wohl eher eine mystische. Das ist es, was dem Protestantismus zuweilen fehlt. Zuviel Kopf - zuwenig Herz. Dabei ist Gott ein Mysterium. Was also liegt näher, nicht alles mit dem Kopf erklären zu wollen - sondern die Dinge einfach mal stehen und wirken zu lassen. Ja, eben auch das Wunder von Jesu Geburt und Maria Empfängnis.

Das ist Käßmanns Geheimnis - der Glaube aus dem Herzen gelebt. Das ist es, was die Menschen bei ihr mitreißt. Authentisch - nicht selbstgerecht aber wahrhaftig - auch wenn es wehtut. Immer noch sie selbst. Ohne verbiegen - für so manchen ein wenig naiv, da gutgläubig. - Ja, solche Menschen mag Diabolus gar nicht. Sind sie es doch, die etwas in der Welt bewegen können - die das Licht in die Welt tragen .... Stolpersteine überall .... und Diabolus nutzt dazu natürlich auch Christen .... Und sie lassen sich benutzen.

Und genau darum sieht es so aus in der Welt. Bei dieser Betrachtungsweise verfallen viele Christen in die Leier, dass das alles Gott gewollt wäre und ER es schon richten wird. Denen möchte ich dann immer zurufen: Wozu sind dann wir da? Wozu unsere Gaben ... also mit anderen Worten, diese meinen, wir sollten still halten und Vertrauen haben ... Da haben sie wohl etwas falsch verstanden. Wie war das gleich mit den Talenten ....

"Manchmal" macht es mich traurig, wenn ich sehe, wie Berufene ihren Auftrag nicht leben können ... und nein, ich meine damit nicht mich. Denn solche Menschen sehe ich in Gemeinden ... in kirchlichen Ämtern ... Menschen, die durch ihr Charisma und ihre Gaben viel mehr könnten, wenn ... ja wenn sie denn bspw. mehr Mut hätten, Menschen hätten, die ihnen beistehen - wenn wir alle mehr füreinander beten würden. Denn allein schon der Gedanke, da betet jemand für mich, schafft Gemeinschaft ... verbindet ... das trägt....

Aahja ... ich soll ja immer den Mund halten ... mh, dass ich das auch immer vergesse...

;-))

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Freitag, 5. November 2010

Margot Käßmann bloggt auf evangelisch.de

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Exkluxiv auf evangelisch.de erscheinen die Blogeinträge von Margot Käßmann.

Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland Margot Käßmann bloggt regelmäßig aus ihrer Auszeit in den USA. Bis Weihnachten wird sie unter dem Titel „Notizen aus Übersee“ über ihre Lehrtätigkeit an der Emory University in Atlanta (Georgia) berichten.

"Viele Menschen haben mich gebeten, aus Atlanta zu erzählen, die Erfahrungen dort weiter zu geben. Dass evangelisch.de mit einem Blog dazu eine leicht zugängliche Möglichkeit gibt, freut mich. Ich bin schlicht gespannt, was auf mich zukommt und wie sich das vermitteln lässt." freut sich Margot Käßmann auf ihre neue Herausforderung als Online-Bloggerin.

Die Blogbeiträge finden Sie unter http://www.evangelisch.de/themen/blogs/notizen-aus-uebersee

Nach ihrer Rückkehr werden die gesammelten Blogeinträge als Buch in der edition chrismon herausgegeben. Das Buch zum Blog erscheint im Frühjahr 2011.

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Samstag, 30. Oktober 2010

Luther und Melanchton nach Wittenberg zurückgekehrt

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Wittenberg (idea) – Nach sechsmonatigen Restaurierungsarbeiten sind die Denkmale der Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) am 29. Oktober auf den Wittenberger Marktplatz zurückgekehrt.

In Anwesenheit mehrerer hundert Schaulustiger wurden die Skulpturen von einem Kran auf ihre Sockel am Alten Rathaus gesetzt. Die beiden Figuren waren Ende April abgebaut und zur Restaurierung in eine Berliner Werkstatt gebracht worden. Die Gesamtkosten wurden mit 1,2 Millionen Euro angegeben, von denen Bund und Land 90 Prozent tragen. Den Rest übernimmt die Stadt.

Superintendent verteilt warme Würstchen

Zeitgleich löste Superintendent Christian Beuchel seine verlorene Stadtwette ein und verteilte innerhalb von nur einer Stunde 500 warme Würstchen an Besucher. Beuchel hatte am 2. September eine Wette mit den Bürgern der Stadt verloren. Er hatte behauptet, es sei nicht möglich, dass an diesem Tag hinter jeder der 800 bunten Lutherfiguren der umstrittenen Kunstaktion von Ottmar Hörl ein Wittenberger stehe.


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Freitag, 29. Oktober 2010

Immer mehr Beschwerden an Deutschen Presserat

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Berlin (idea) – Beim Deutschen Presserat gehen immer mehr Beschwerden ein.

Allein bis Oktober registrierte das Organ zur Freiwilligen Selbstkontrolle der Presse rund 1.500 Eingaben, so dass am Jahresende mit etwa 1.600 Beschwerden gerechnet wird. Das wären 26 Prozent mehr als im Vorjahr, als 1.269 Beschwerden eingingen.

245 betrafen die Berichterstattung über das Loveparade-Unglück im Juli in Duisburg, insbesondere die Abbildung von Toten. 198 richteten sich gegen ein Titelbild der Satire-Zeitschrift Titanic.

Das Blatt hatte im April einen Priester gezeigt, der vor dem am Kreuz hängenden Jesus kniet. Kritiker deuteten die Szene so, dass der Geistliche den Gekreuzigten mit dem Mund sexuell befriedigt. Das Heft spielte damit auf Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen an. Eine weitere Beschwerde habe die Berichterstattung über die Alkoholfahrt der früheren EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann (Hannover) betroffen.

Wie der Presserat am 28. Oktober in Berlin mitteilte, würden die wenigsten Beschwerden als Verstoß gegen den Pressekodex angesehen. Bisher seien nur 27 Rügen ausgesprochen worden. Im Fall des Titanic-Titelbilds habe der Presserat keinen Anlass zum Eingreifen gesehen.

Nach Ansicht des Beschwerdeausschusses hat das Blatt nicht die christliche Religion geschmäht, sondern die Leser provozierend veranlasst, über Missstände in der Kirche nachzudenken. Bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main waren 18 Strafanzeigen eingegangen. Die Behörde lehnte aber ein Strafverfahren ab.


Quelle


Jani's Anmerkung:

Man stelle sich einmal vor, Mohammed auf der Titelseite einer Zeitschrift - so als das, was er war. Ein Kriegstreiber.


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Donnerstag, 10. Juni 2010

Fußball und Gott

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Quelle idea


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Fußball - WM und Kirche

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Public Viewing: Wenn

Kirche und Fußball sich begegnen

Gemeindefeste - Evangelische Kirchengemeinden können auch bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft wieder Feste feiern. Die EKD hat eine Vereinbarung geschlossen, die es erlaubt, dass in Gemeindehäusern oder Pfarrgärten die Spiele der Fußball-WM öffentlich gezeigt und gemeinsam angeschaut werden.


Wie funktioniert das, und was ist dabei zu beachten?



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Mittwoch, 26. Mai 2010

Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland bedroht

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Journalisten sind auf Informationen von Informanten angewiesen. Diese zu schützen wird immer schwieriger, weil der Staat bei Telefonen mithören möchte und Redaktionen durchsucht.

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olbild: istockphoto



Pressefreiheit - Deutschland ist nicht Kolumbien, nicht China und nicht Kuba. In Deutschland werden Journalisten und Blogger, die die Regierung kritisieren, nicht eingesperrt und gefoltert.

Und doch schafft Deutschland es im aktuellen Ranking der Pressefreiheit der Organisation "Reporter ohne Grenzen" nur auf Rang 18. Denn so frei, wie die Presse sein sollte und sein könnte, ist sie in Deutschland nicht.

Von Henrik Schmitz

Abhörmaßnahmen, Durchsuchungen, fehlende Informationsfreiheit und ökonomischer Druck sind die Schlagworte, wenn es um Einschränkungen der Pressefreiheit geht. Eine Freiheit, die "konstituierend ist für die freiheitliche demokratische Grundordnung", wie zuletzt auch das Bundesverfassungsgericht in seinem "Cicero"-Urteil feststellte. "Eine freie Presse und ein freier Rundfunk sind daher von besonderer Bedeutung für den freiheitlichen Staat."


Abschreckung von Informanten

Umso trauriger, dass der Staat mit dem Hinweis einer angeblichen oder tatsächlichen Terrorgefahr Bürgerrechte immer weiter einschränkt und dabei auch Journalisten nicht von neuen Überwachungsmaßnahmen ausnimmt. Maßnahmen, die Informanten, die Angst vor Enttarnung haben, abschrecken können und somit möglicherweise verhindern, dass Journalisten Skandale und Missstände aufdecken können.

Ein Beispiel ist die zuletzt immerhin durch die Verfassungsrichter gekippte Vorratsdatenspeicherung, nach der Telekommunikationsunternehmen sechs Monate lang festhalten sollten, wer wann mit wem und zum Teil auch von wo aus in Kontakt stand. Derlei Daten hätten Begehrlichkeiten bei Ermittlern wecken können, denen letztlich ein ganzes Arsenal an Paragrafen zur Verfügung steht, mit denen Durchsuchungen auch bei Journalisten begründet werden können. Mehr als 180 Fälle von Durchsuchungen oder Beschlagnahmen hat der Deutsche Journalisten-Verband seit 1987 bei Journalisten gezählt.

1998 etwa wurden die Telefonverbindungsdaten einer Journalistin des "Stern" überprüft, weil diese in Kontakt mit einem ehemaligen Terroristen gestanden hatte, dessen Aufenthaltsort die Ermittler herausfinden wollten. Begründet wurde die Überprüfung mit dem Paragrafen 12 des Fernmeldeanlagengesetzes in Verbindung mit Paragraf 211 StGB (Mord), nachdem Daten bei "Gefahr im Verzug" herausgegeben werden dürfen.


Durchsuchungen bei Journalisten

Im September 2005 wiederum wurde die Redaktion des Magazins "Cicero" durchsucht, nachdem in einem Artikel aus geheimen Unterlagen zitiert worden war. Ziel der Ermittler war es wohl, eine undichte Stelle im Bundeskriminalamt ausfindig zu machen. Begründet wurde die Durchsuchung mit "Beihilfe zum Geheimnisverrat". Zwar bewertete das Verfassungsgericht diese Aktion später als verfassungswidrig, doch hatten die Ermittler ihr eigentliches Ziel, Informanten abzuschrecken, eigentlich schon mit der Durchsuchung selbst erreicht. Hier liegt eines der Grundprobleme: Zwar setzen die Verfassungsrichter den Ermittlern immer wieder Grenzen. Eingreifen können die Karlsruher Richter aber immer erst dann, wenn eine Durchsuchung bereits stattgefunden hat. Solche Durchsungen werden von Richtern unter Ebenen immer wieder genehmigt. Dass die Pressefreiheit ein hoher Gut ist, scheint sich bei ihnen noch nicht komplett herumgesprochen zu haben.

Auch das "Caroline-Urteil" des Europäischen Gerichtshofes, welches das Persönlichkeitsrecht von Prominenten doch recht weit ausdehnt, war keine Sternstunde für die Pressefreiheit. Der Aufschrei der Verleger war an dieser Stelle allerdings etwas schrill, die Bedeutung von Fotos von Caroline von Monaco beim Eisessen dürfte für die freiheitliche Grundordnung Deutschlands eher gering sein. Für die Pressefreiheit problematischer sind die ökonomischen Zwänge, denen Journalisten inzwischen ausgesetzt sind. Zwänge, die Verleger gern als "Flexibilität" bezeichnen.


Keine Zeit für Recherche

Für derlei Zwänge gibt es viele Beispiele. Die komplette Redaktion seiner "Münsterschen Zeitung" tauschte etwa der Verleger Lambert Lensing-Wolff aus. Seine neuen "Rasenden Reporter" berichten "online, on air und für Print" und werden nicht nach Tarif bezahlt. Pläne, die auch andere verwirklichen wollen. Der Journalist von morgen muss alles bedienen: Radio, Fernsehen, Internet und die Zeitung. Er wird zur "eierlegenden Wollmilchsau". Fehlt nur noch, dass er zusätzlich die Sanitäranlagen der Redaktion feudelt - für 20 Cent pro Kachel.

Für Recherche, die einer Untersuchung der Uni Leipzig zufolge ohnehin nur auf Rang fünf im Zeitbudget der Journalisten steht, bleibt so keine Zeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Heer der PR-Mitarbeiter, das inzwischen genauso groß ist wie das der Journalisten, mit seinen interessegeleiteten Nachrichten in die Medien kommt, wächst.

Der Sinn der Pressefreiheit besteht aber eben darin, dass die Medien eine Kontroll- und Wächterfunktion wahrnehmen. Die fällt aus, wenn nur noch Verlautbarungen publiziert werden und für Hintergründe die Zeit fehlt, weil immer weniger Journalisten immer mehr Plätze füllen müssen. Journalisten müssen sich allerdings auch an die eigene Nase fassen. Leidenschaft, Neugier und ein gewisser Mut sind für diesen Beruf nötig, Bequemlichkeit nicht. Wer investigativ arbeitet, investiert pro Tag vielleicht auch eine Stunde mehr als seine Kollegen.


Fehlende Informationsfreiheit

Helfen würde "neugierigen Journalisten" auch, wenn die Informationsfreiheitsrechte in Deutschland so ausgeprägt wären wie etwa in skandinavischen Ländern, die im Ranking der Pressefreiheit stets vordere Plätze einnehmen. Zwar gibt es seit 2006 ein bundesweites Informationsfreiheitsgesetz, das Bürgern und Journalisten Einsicht in Unterlagen von Behörden gestattet, doch ist das Gesetz in weiten Teilen wirkungslos. Der Gesetzgeber hat zu viele Ausnahmen festgelegt, in denen die Behörden Auskünfte doch verweigern dürfen. Von rund 1.500 Anfragen wurden 2008 denn auch 500 direkt abgelehnt.

Auch in den einzelnen Bundesländern sieht es kaum besser aus. Auch in den landesweiten Informationsfreiheitsgesetzen wimmelt es nur so von Ausnahmen, außer in Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen, Saarland, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz fehlen Informationsfreiheitsgesetze sogar ganz.


Pressefreiheit schützen

Freilich: Insgesamt hat die Pressefreiheit in Deutschland ein hohes Niveau. Gerade im Internet schreien viele Nutzer auch schon dann Zensur, wenn es nicht um Zensur geht, sondern etwa darum, die Persönlichkeitsrechte anderer zu schützen, die ebenfalls ein hohe Verfassungsgut sind. Aber dennoch ist die Pressefreiheit in Deutschland von verschiedenen Seiten bedroht. Sie zu schützen ist Aufgabe nicht nur der Journalisten, sondern auch jedes einzelnen Bürgers.




Artikel 18

Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel 5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit (Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel 10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a) zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.




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Mittwoch, 12. Mai 2010

Margot Käßmann: Lieber Amen als Basta sagen

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Von Oliver Das Gupta

Zweieinhalb Monate nach dem Rückzug als Bischöfin tritt Margot Käßmann öffentlich auf: Zwölf Minuten, die zeigen, was der katholischen Kirche fehlt.

Margot Käßmann hatte zwölf Minuten. Da konnten noch so viele Zuschauer nach vorne drängen in der Münchner Buchhandlung, es blieben zwölf Minuten.

Die einstige Bischöfin, wegen einer Alkoholfahrt zurückgetreten, stellt ihr Buch Das große Du vor, einige Stunden vor dem Eröffnungsgottesdienst des Kirchentages. Es ist der erste öffentliche Auftritt der früheren EKD-Ratsvorsitzenden. Die 200 Menschen vor den Buchregalen klatschen.

Doch insgesamt enttäuscht Margot Käßmanns Auftritt. Das liegt an Christoph Vetter, dem Geschäftsführer ihres kirchlichen Verlagshauses, was er häufig betont. Schon bevor Käßmann an diesem Mittwochnachmittag erscheint, tritt er vor die Mikrofone.

Davor stehen meist ältere Menschen, sie halten Käßmann-Bücher und Hör-CDs signierbereit, manche zücken ihre Digitalkameras, andere stören sich an den walzenden Journalisten, Fotografen und Kameraleuten. Eine katholische Ordensschwester ist mit dabei. Ein alter Mann sagt in breitem Bayerisch, er sei enttäuscht vom Papst.

Es ist heiß und stickig, alle schwitzen. "Noch fünf Minuten", sagt ein Sicherheitsmann mit großem Kopf zu einem Kollegen. Antwort: "Ich hasse solche Veranstaltungen."

Verlagsmensch Vetter redet. Er ist stolz, denn eigentlich wollte Margot Käßmann erst auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag wieder auftreten. Aber Vetter, frohlockt er, habe sie zu der Buchvorstellung "überredet".

Der Applaus gilt aber nicht ihm, sondern dem Star der Veranstaltung. "Hallo" sagt Margot Käßmann halblaut und schiebt sich zum Podest. Eine ältere Frau streckt ihr Blumen hin, alle noch verpackt. Käßmann bedankt sich warm; dann steht sie auf der Bühne, die Kameraverschlüsse rattern minutenlang.

Margot Käßmann wirkt erholt. Sie ist in Schwarz gekleidet, das Oberteil ziert weißer Saum, um den Hals trägt sie eine Kette aus großen schwarzen Kugeln. Manager Vetter erzählt, wie er Käßmann gewonnen habe, das sei doch "frech" gewesen. Die Geistliche schaut ins Publikum; sie wirkt souverän und selbstbewusst. Nervosität verrät allenfalls ihr kreisender Blick.

Als sie zurücktrat, nach dieser Alkoholfahrt-Affäre, die sie zur Titelfigur von Bild machte, da erklärte sie: "Du kannst nicht tiefer fallen, als in Gottes Hand." Manchem, der mit Kirche nichts anfangen kann, wurden wegen dieser Worte die Augen feucht. Und viele Katholiken wünschten sich, der Augsburger Bischof Walter Mixa hätte zu Fehlern ebenso offen gstanden wie Margot Käßmann.

Aber Mixa und Käßmann, das sind zwei unterschiedliche Welten des Christentums.

Die Bischöfin spricht über ihr neues Buch Das große Du - Das Vaterunser. Es enthält den Katechismustext Martin Luthers und einen Käßmann- Kommentar. Das klingt trocken. Aber so, wie es Margot Käßmann in wenigen Minuten umschreibt, öffnet sich theologische Materie. "Beten", sagt sie, "ist weniger Erfüllung, als die Gesprächshaltung mit Gott", das sei "eine Lebenshaltung".

Für diejenigen, denen das zu abstrakt ist, vergleicht sie das Beten mit zwischenmenschlicher Freundschaft. Man lerne jemanden kennen, verabrede sich zum Kaffee, gehe mal abends Essen und vertiefe Gespräche. Im Laufe der Jahre käme so "vertieftes Vertrauen" zustande, sagt sie.

Mehrere Zuhörer nicken, auch die Ordensschwester ist gerührt. Solche Worte vermisst man bei der katholischen Konkurrenz.

Margot Käßmann formuliert pointiert, bisweilen witzig. Das laute "Amen", das Luther empfiehlt, sei ein kräftiges Mittel gegen den Zweifel, ein Basta aber nicht, auch wenn das in ihrer Heimat Hannover verbreitet wäre – ein kleiner Seitenhieb gegen Altkanzler Gerhard Schröder. Der SPD-Politiker sagte oft "Basta!".

"Basta", sagt Käßmann, bedeute, dass man nichts mehr sagen dürfe. "Beim Amen dürfen Zweifel bleiben."

Zu ihrem Rücktritt schweigt sie, wohl aber erwähnt sie einmal ihren alten "Job": Schon als Bischöfin sei sie immer wieder gefragt worden: "Kann Kirche politisch sein?" Käßmann begründet ihr Ja mit der Vaterunser-Zeile: "Unser täglich Brot gib uns heute" - und kritisiert die "weltweite Verteilungsungerechtigkeit".

Nebenbei kommt das aus ihr heraus. Schon zur Jahreswende hatte Käßmann mit ihrer Predigt zum deutschen Einsatz am Hindukusch ("Nicht ist gut in Afghanistan") politische Akzente gestezt. Die Frau will sich weiter einmischen.

Nach dem Gespräch bildet sich lange Schlangen am Signiertisch; an dem Buch verdient sie nach den Angaben der Kirche und des Verlags nichts. Auch wenn viele nach dem "großen Du" greifen - es bleibt ein schales Gefühl. Man hätte gern mehr von ihr gehört.
Zwölf Minuten reichen nicht für Margot Käßmann.



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Donnerstag, 6. Mai 2010

EKD-Auslandsbischof fordert Sicherheit für Christen im Irak

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Martin Schindehütte zum Bombenanschlag auf christliche Studenten in Mossul

05. Mai 2010


Logo der EKD Große Sorge und Trauer hat der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Martin Schindehütte zum Ausdruck gebracht, als die Nachricht von einem Bombenanschlag auf christliche Studenten in der nordirakischen Stadt Mossul bekannt wurde. Am vergangenen Sonntag, den 2. Mai, waren zwei Bomben am Straßenrand explodiert, als mehrere Busse christliche Studenten zur Universität in Mossul brachten. Dabei kam nach Agenturangaben mindestens ein Mensch ums Leben, hundert Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

In einem Brief an die irakische Regierung teilte Schindehütte die Empörung des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul, George Casmoussa, und forderte von den Behörden einen entschiedeneren Einsatz für mehr Sicherheit und Schutz christlicher Minderheiten in dem Zweistromland.

Mit ihren irakischen Geschwistern beteten Christen in Deutschland dafür, dass endlich Frieden und Gerechtigkeit im Irak einkehren möge, so Schindehütte. „Bitte stoppen Sie die wachsende Gewalt gegen religiöse und ethnische Minderheiten in Ihrem Land durch klare Maßnahmen, um die Sicherheitslage für alle gesellschaftlichen Gruppen zu gewährleisten“, heißt es in dem Brief weiter.

Die Situation von Christen und anderen Minderheiten im Irak ist für die EKD von großer Bedeutung. Im Rahmen der bundesweiten Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen wurde am 28. Februar in zahlreichen Gottesdiensten der schwierigen Lage irakischer Geschwister gedacht.


Hannover, 05. Mai 2010

Pressestelle der EKD
Silke Römhild


Jani's Anmerkung:

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass Gottes Hilfe sich durch Menschen zeigt. Also nichts damit ... Hände in den Schoss legen und darauf warten, dass etwas passiert. Das Gebet ist wichtig und der Anfang von Hilfe, was sich im Handeln fortsetzen muß. Das nennt man dann gelebter Glaube oder wie im Jakobusbrief steht ... Glaube ohne Werke ist toter Glaube.


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Montag, 8. März 2010

Wer wirft den ersten Stein?

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Für Margot Käßmann ist ihr Amtsverzicht richtig und stimmig - für viele von uns traurig und doch achtunggebietend. Dieser Rücktritt passt zu ihr - das Fahren unter Alkohol nicht. Sie hatte von ihrer Grundhaltung her kaum eine andere Wahl und sie hat sie doch frei getroffen.

Ich kann mir erklären, wie es zu jenem Fehlverhalten gekommen sein mag. Deswegen werde ich es nicht rechtfertigen. Das ist in ihrer Position nicht tolerierbar. Aber was ist das für eine Welt, die andere zu Makellosen stilisiert? Sie selbst hat sich gerade nicht als Un-Fehlbare verstanden oder aufgeführt. Aber viele haben zu viel auf sie projiziert. Sie auf diesen einen Punkt in ihrem Leben zu reduzieren, wäre selbstgerecht und pharisäisch. Ich hoffe weiter auf ihre unverwechselbare Stimme, die sie auch ohne Amt hat. In der aufgepeitschten Diskussion trat wieder ein grundlegendes Missverständnis des Christlichen zutage. Christliches Reden ist nicht moralisierendes, sondern orientierendes Reden. Der Mensch kann sich seiner eigenen Fehlbarkeit stellen. Nicht das Appellative steht im Vordergrund, sondern das Reflexive. Aber differenzierende Reflexion schafft es kaum in die größere mediale Öffentlichkeit. Da muss ein Präsident immer "mahnen", ein Papst "kritisieren", eine Bischöfin dazu "auffordern" etc. Wer als Christ Leitlinien für zuträgliches Verhalten ausgibt, tut dies als jemand, der weiß, dass er selbst keineswegs immer das Förderliche oder Erforderliche tut oder tun kann. Wo das Heilige sich meldet, ist das Teuflische nicht fern.

Kein Buch von Heiligen

Der Diabolus, der Durcheinanderbringer, schläft nicht. Wir alle sind ansteckbar durch Gier, Macht, Begehrlichkeiten, Wut, Schweigen und Verschweigen, durch Rache- und Gewaltfantasien. Die Bibel aber stellt vor den Anspruch den Zuspruch Gottes: Vor dem Imperativ zu lieben, steht die Zusage, geliebt zu sein. Vor der Aufforderung, das Gute zu tun, sind wir in Gnaden Angenommene. Der Glaube besteht nicht aus einem bigotten Moralvademecum. Die Heilige Schrift ist kein Buch von Heiligen über Heilige zu Heiligen, sondern ein variantenreicherer Bericht über den Menschen im Widerspruch zwischen Wollen und Vollbringen, Prinzipien und Taten.

Nach 2000 Jahren kommt wieder und wieder dieses moralistische Missverständnis des Christseins auf. Das hat etwas mit Erwählungsbewusstsein, mit Gut-Böse-Schemata und mit Heiligkeitsprojektionen zu tun. Dabei sind wir nicht prinzipiell besser als "die anderen" - aber wir wissen um eigenes Nicht-Bessersein. Ein Christ muss nichts weglügen, wenn er gefehlt hat. Reue und Vergebung eröffnen neues Leben. Die Maßstäbe des Menschlichen haben und behalten trotz unseres Versagens Gültigkeit - etwa wird Menschsein als Mitmenschsein verstanden. Barmherzigkeit ist mehr als Herzlosigkeit des Rechts und des Rechthabens.

In einer polemischen Predigt von 1539 hat Luther harte Worte über Schlemmen, Fressen und Trunksucht gefunden und zu einem christlichen Lebenswandel ermahnt. Einschränkend - selbst ein fröhlicher Genießer! - formuliert er: "Es wäre noch zu dulden und zu übersehen, wenn die Schwelgerei und Sauferei in Maßen erfolgte, etwa wenn einer von Zeit zu Zeit unabsichtlich einen Schluck zu viel tränke oder nach großer Mühe und Arbeit misslich gelaunt, sich einmal berauschte. Einem Weibe muss man ja auf einer Hochzeit auch erlauben, dass sie dort einen Schluck mehr zu sich nimmt als bei sich zuhause."

Das kann eben auch ein nächtliches Freundeskreistreffen sein. Doch das Auto muss stehen bleiben, wenn die Person auch nur ein wenig wankt. "Mitten im Leben" heißt Käßmanns Erfolgsbuch. Was da eines späten Abends geschehen ist, war ganz daneben. Aber eben auch mitten im Leben. Schade um sie, schade für uns. Über Kirchengrenzen hinaus. "Nichts ist gut in Afghanistan!", sagte sie. Europäischer Pazifismus ist laut dem amerikanischen Verteidigungsminister Gates gefährlich.

War auch sie gefährlich? Und für wen?


von Friedrich Schorlemmer


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Dienstag, 2. März 2010

Käßmann wendet sich mit Brief an Gemeinden

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Hannover (idea) – Mit einem Brief hat sich Margot Käßmann erstmals nach ihrer Alkohol-Fahrt und ihrem Rücktritt als EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Bischöfin an die Christen ihrer Landeskirche gewandt.


Einer Meldung der Bild-Zeitung zufolge wurde er am 28. Februar in den Gottesdiensten aller 1.500 Mitgliedsgemeinden der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers verlesen. Darin schreibt die 51-Jährige, es tue ihr leid, dass sie mit ihrem Rücktritt viele Menschen enttäuscht habe. Käßmann erklärte, sie sei mehr als zehn Jahre mit Leib und Seele Bischöfin gewesen. „Ich danke allen Menschen in den Gemeinden unserer Landeskirche, die mich so wunderbar getragen und gestützt und für mich gebetet haben“, erklärte sie in ihrem Brief.

Beckstein: Käßmann verdient zweite Chance

Der Vizepräses der EKD-Synode und ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) meldete sich ebenfalls zu Wort: Margot Käßmann verdiene eine zweite Chance, sagte er im Südwestrundfunk (SWR). Er wünsche sich, dass die Geistliche in Zukunft wieder eine herausgehobene Position einnehme. Auch aus der Politik kamen bereits Angebote für eine künftige Laufbahn. Die kulturpolitische Sprecherin der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Agnes Krumwiede (Berlin), möchte die 51-jährige Theologin in ihre Partei holen. Sie wäre ein Gewinn für die Grünen, meinte Krumwiede laut Presseberichten.

„Spiegel“ widmet Frau Käßmann Titelgeschichte

In den Medien lässt das Interesse an Frau Käßmann nicht nach. Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ widmet der früheren EKD-Ratsvorsitzenden und hannoverschen Bischöfin in der aktuellen Ausgabe die Titelgeschichte „Mensch Käßmann – Vom Umgang mit der Schuld“. Darin heißt es unter anderem, die vierfache Mutter setze neue Maßstäbe für den Rücktritt öffentlicher Personen. Frau Käßmann hatte ihre Kirchenämter am 24. Februar niedergelegt nachdem sie vier Tage zuvor in Hannover betrunken Auto gefahren war und eine rote Ampel missachtet hatte. Sie wurde von der Polizei kontrolliert. Eine Blutprobe ergab einen Alkoholspiegel von 1,54 Promille. Ihr droht ein Strafverfahren. Käßmann amtierte zehneinhalb Jahre als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Ende Oktober war sie in Ulm als erste Frau an die Spitze des Leitungsgremiums der EKD gewählt worden, die 24,5 Millionen Kirchenmitglieder repräsentiert. Vor allem mit ihrer Kritik am Bundeswehreinsatz in Afghanistan hatte sie um die Jahreswende Schlagzeilen gemacht und eine öffentliche Debatte angestoßen. Die Theologin hatte schon früher geäußert, sie könne sich auch eine Tätigkeit außerhalb der Kirche vorstellen. Frau Käßmann – geschieden und Mutter von vier Töchtern - bleibt Pastorin der hannoverschen Landeskirche. Gegenwärtig nimmt sie eine Auszeit.


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Montag, 1. März 2010

ANGEDACHT: Käßmann: „Fall“ und Vorbilder

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Ja, man darf nicht betrunken Auto fahren. Ja, man darf auch nicht über rote Ampeln fahren. Das wissen wir. Und wenn man es macht, wird man bestraft. So passiert es tagtäglich und nun auch mit Margot Käßmann. Geldstrafe, Führerscheinentzug, - das ist geregelt. Eigentlich könnte man es dabei bewenden lassen, so wie es bei Hinz und Kunz der Fall ist. Doch bei Margot Käßmann scheint es nicht so einfach zu sein. Warum eigentlich?

Kritiker werfen Frau Käßmann, der Bischöfin und Ratsvorsitzenden vor, dass sie in dem Amt eine Vorbildfunktion habe und diese nun verloren habe. Schauen wir uns doch mal die großen Vorbilder unseres Glaubens an:
Der charismatische M o s e, der sein Volk gerettet und ins gelobte Land geführt hat, den Gott als Freund bezeichnet, hat einen ägyptischen Aufseher erschlagen (Exodus 2,12). Der ruhmreiche König D a v i d hat einen Mann hinterlistig töten lassen, um dessen Frau zu seiner zweiten Frau zu machen (2. Samuel 11). P e t r u s, der als Fels gilt, auf dem das Papstamt steht, hat Jesus dreimal verleugnet (Markus 14, 66-72). Und wie würden Juristen Jesu Vertreibung aus dem Tempel bewerten (Markus 11,15): Hausfriedensbruch, Nötigung, Sachbeschädigung?

Was ist das alles im Vergleich mit Trunkenheit am Steuer?
All diese Taten werden in der Bibel nicht verherrlicht und nicht verheimlicht. Sie zeigen Menschen, die großartiges Machen und auch großartige Fehler machen, weil sie Menschen sind. Jedoch hat keiner von diesen wichtigen Personen sein Amt aufgeben müssen. Wo wären wir heute, wenn sie es getan hätten?

So stellt sich die Frage: Warum brauchen wir Vorbilder?
Kinder und Jugendliche brauchen Menschen als Vorbilder, um sich zu orientieren. Und wann sind wir erwachsen genug, um keine Vorbilder mehr zu brauchen? Frau Käßmann hat sich nicht zum Vorbild gemacht. Sie wurde auf diesen Sockel gestellt; wie viele andere auch. Beim kleinsten Makel wird dann gekrittelt. Wir scheinen in letzter Zeit eine Vorliebe entwickelt zu haben, Menschen auf Sockel zu stellen, um sie gleich wieder zu stürzen, darum müssen sie zuerst auf den Sockel. Die Massenmedien leben davon, sie brauchen das, weil wir Medienkonsumenten ihnen das im wahrsten Sinne des Wortes abkaufen und so finanzieren.

Der „Fall Käßmann“, der Sturz macht sehr deutlich, was uns wichtig ist und leider auch, was wir dabei übersehen und in Kauf nehmen. Frau Käßmann befürchtet, keine Autorität mehr zu haben, da sie einen großen Fehler gemacht hat. Wahrscheinlich sieht Gott das anders. "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" (Johannes 8,7). Das sagte Jesus zu den Menschen, die eine Ehebrecherin steinigen wollten. Er sagte dies nicht, weil er Ehebruch gut fand, sondern weil er es scheinheilig fand, wie Menschen mit Menschen umgehen, die Fehler gemacht haben. Delikt und Reaktion stehen in keinem Verhältnis.


Wie mündig sind wir?
Es stellt sich doch die Frage, wie mündig und wie erwachsen wir eigentlich sind, dass es noch Vorbilder braucht, die vorzuleben, was und wie etwas richtig ist? Eine Welt wäre reifer, wenn sie keine makellosen Helden an ihrer Spitze mehr bräuchte. Wenn es genügte, dass das Führungspersonal einfach nur die Aufgabe gut macht. Der Sehnsucht nach makellosen Vorbildern ist allzu sehr Ausdruck einer infantilen Sehnsucht. Gut, Kinder brauchen ein Vorbild, Erwachsene taugen als Vorbilder nur mit Vorsicht. Und ein Vorbild für Erwachsene?

Wenn man ein Vorbild braucht, soll man sich lieber Gott als Vorbild nehmen, der es aushalten muss, dass seine Geschöpfe laufend Fehler machen, der sie aber nie aufgegeben hat oder gar steinigen wollte. Martin Luther verweist auf das Vorbild Gott, an dem er sich orientiert und von dem er alle Hoffnung hat, wenn er schreibt: „Die Hoffnung ist eine göttliche Tugend, welche allein Gott im Blick hat… Wo nur einer auf etwas anderes hofft …, ist vermessen und hat schon die Hoffnung verloren.“

Das ist eine Absage an alle menschlichen Vorbilder, Idole und Projektionsflächen unserer Sehnsüchte. Gott wurde Mensch, mit diesem Vorbild wollte er, dass die Menschen menschlicher werden, nicht dass sie sich anmaßen, heiliger, scheinheiliger und göttlicher zu werden.


Pfr. Otto W. Ziegelmeier



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Donnerstag, 25. Februar 2010

Auszeit nach dem Rücktritt: Margot Käßmann denkt über nächste Schritte nach

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Am Tag nach ihrem Rücktritt hat sich Margot Käßmann aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. «Sie nimmt sich eine Auszeit und denkt über ihre nächsten Schritte nach», sagt der Sprecher der hannoverschen Landeskirche, Johannes Neukirch.

Als Konsequenz aus einer Autofahrt mit 1,54 Promille Alkohol im Blut hatte die 51-jährige Theologin am Mittwoch ihre Ämter als Landesbischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aufgegeben.

Doch dass das «Gesicht des deutschen Protestantismus» von heute auf morgen aus der Öffentlichkeit verschwindet, Käßmann künftig als Pastorin in der hannoverschen Landeskirche nur im Stillen wirkt - das scheint für viele unvorstellbar. Günther Beckstein (CSU) brachte es auf den Punkt: Es sei seine Überzeugung, dass sie als «herausragende Persönlichkeit» wieder eine besondere Verantwortung bekommt und verdient.

Nach dem Landesbischofsgesetz ist Käßmanns Rücktritt wie eine Entlassung zu bewerten. Innerhalb eines Jahres kann sie aber eine Pfarrstelle oder ein anderes kirchliches Amt übernehmen. Ihre Bezüge als Landesbischöfin werde sie übergangsweise weitererhalten, sagte Neukirch. Zunächst darf Käßmann auch in ihrer Wohnung über der bischöflichen Kanzlei an Hannovers Maschsee bleiben. Der Dienstwagen mit Fahrer steht ihr allerdings nicht mehr zur Verfügung.

Während die EKD und die Landeskirche seit Donnerstag nach Vertretern für die vielen öffentlichen Termine Käßmanns suchen müssen, setzt der Deutsche Evangelische Kirchentag als Laienbewegung weiterhin auf die aktive Teilnahme seiner ehemaligen Generalsekretärin. Im vergangenen Jahr in Bremen hatte die beliebte wie streitbare Rednerin allein mit ihrer Bibelarbeit rund 8.000 Menschen angelockt.

Beim 2. Ökumenischen Kirchentag Mitte Mai in München steht sie mit 16 Auftritten im Programm, das Anfang der Woche in den Druck gegangen ist. «Wir möchten unsere Einladung an Margot Käßmann ausdrücklich aufrechterhalten», sagt Sprecher Rüdiger Runge. Zu dem Christentreffen unter dem Motto «Damit ihr Hoffnung habt» werden mehr als 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

Auch der Herder-Verlag in Freiburg will seine langjährige Erfolgsautorin auf keinen Fall verlieren. Käßmanns im Herbst erschienenes Buch «In der Mitte des Lebens» ist bislang rund 200.000 Mal über den Ladentisch gegangen. «Wir sind schon wieder restlos ausverkauft», sagt Lektorin Gabriele Hartlieb. Zurzeit wird eine neue Auflage gedruckt, die Anfang März auf den Markt kommt.

Das Lutherische Verlagshaus in Hannover möchte ebenfalls weiter mit Margot Käßmann zusammenarbeiten. Fest zugesagt habe sie bereits zwei weitere Bände in der Reihe «Einfach Evangelisch», die das Verlagshaus im Blick auf das 500. Reformationsjubiläum 2017 zu Luthers «Kleinem Katechismus» herausgibt, sagt Verleger Christof Vetter.

Auch über ihre zahlreichen Schirmherrschaften wird die «Landesbischöfin a.D.» - wie ihr offizieller Titel jetzt lautet - in den nächsten Wochen entscheiden müssen. Unter anderem ist sie Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen.

Während Deutschlands prominenteste Protestantin bereits über ihre Zukunft nachdenkt, können viele Christen in Hannover ihre Entscheidung immer noch nicht fassen. Viele tragen sich auch am Donnerstag noch mit Appellen ins Gästebuch der Marktkirche ein: «Frau Käßmann, bitte treten Sie von Ihrem Rücktritt zurück!»

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Mittwoch, 24. Februar 2010

Margot Käßmann, die eigensinnige Moralistin

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Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann steht als erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wurde mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin von Bischof Huber gewählt. Käßmann ist eine eigensinnige Frau, die es schafft, das Christentum als Leitfaden für den Alltag zu vermitteln.

Manchmal kann sie einem ziemlich auf die Nerven gehen. So ist Margot Käßmann auch im längeren Gespräch nicht begreiflich zu machen, dass es bei Halloween doch eigentlich um eine harmlose christliche Legende geht, mit der man Kindern manches über Tod, Ewigkeit und Erlösung verdeutlichen könnte. Nein, hält sie unerbittlich dagegen, Halloween sei Konsum, „Ausdruck der Spaßgesellschaft“ und im Übrigen eine üble Verdrängung des evangelischen Reformationsfestes.

Auch im Streit über Sterbehilfe hat sie sich als Hannoversche Landesbischöfin so sehr auf den berechtigten Widerstand gegen die suizidale Heimwerker-Industrie des Roger Kusch und gegen die in Hannover geplante Filiale des Schweizer Vereins „Dignitas“ versteift, dass am Ende kaum noch Raum dafür blieb, dass sie persönlich ihre eigene Patientenverfügung doch umgesetzt sehen möchte.

Manchmal können einem auch die Nikoläuse leid tun, die bereits im Oktober in den Supermärkten stehen, aber von der Bischöfin dort erst im Advent geduldet werden.

Freilich liegt im zuweilen arg heftigen kulturkritischen Furor der 51-Jährigen auch eine ihrer großen Stärken. Sie kann wie kaum jemand anderer in der Evangelischen Kirche zuspitzen und schafft dabei etwas, was nicht vielen leitenden Geistlichen mehr gelingt: deutlich zu machen, dass aus dem Christentum alltagspraktisch eine Menge folgt und man mit dessen Botschaft einen Leitfaden für die Bewältigung des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens erhält. Den Sonntag ehren, den Angestellten der kirchlichen Diakonie keine Niedriglöhne zahlen, Flüchtlinge aus Afrika aufnehmen, beim Klimaschutz noch eins drauf legen – das sind bei Margot Käßmann keine politischen Positionen im langläufigen Sinne.


"Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“

Sie ist nicht eine von jenen Linksprotestanten, die das Vorurteil hinter jeder evangelischen Kirchentür wittert – nein, sie ist eher eine eigensinnige Moralistin aus dem Geist protestantischer Gewissensstrenge. Und die arbeitet bei ihr ganz schnell. Wenn der Ökumenische Rat der Kirchen aus Rücksicht auf die Orthodoxen keine ökumenischen Gottesdienste mehr abhält, dann will sie ihr Amt dort nicht länger behalten und legt es aus Protest nieder. Wenn Deutschland nach der Wahl von Benedikt XVI. „Wir sind Papst“ jubelt, macht sie nicht mit und erklärt sofort, dass die Evangelischen immer schon Papst seien, weil sie nämlich die Sachen demokratisch selbst regeln. Widerspruchsgeist, Eigensinn, persönliche Konsequenz.

Deshalb auch ist ihre Scheidung für die Mutter von vier erwachsenen Töchtern weit übers persönliche Unglück und weit über die amtskirchlichen Folgen hinaus ein Problem. Da ist ihr etwas widerfahren, was nicht geht. Der Ernst, mit dem sie sich dem gestellt hat, war einer der Gründe, weshalb ihr die Leitungsgremien in Hannover vor zwei Jahren trotz der Scheidung weiterhin das Vertrauen ausgesprochen haben. Auch beim Umgang mit ihrer Krebserkrankung hat sie sich sehr gründlich gefragt, was das für sie selbst bedeutet, und es war nicht so dahin gesagt, als sie dann bekannte: „Ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.“

Dieses sehr Persönliche, um Authentizität Bemühte hat ihr, was es so im Protestantimus seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat, eine regelrechte Fangemeinde eingebracht. Wurde ihr Vorgänger Wolfgang Huber erst im Amt des Ratsvorsitzenden durch unermüdliche Einsatz populär, so ist Margot Käßmann in ihrem Eigensinn schon jetzt ein Star, den man entsprechend oft im Fernsehen besichtigen kann. Wenn sie auf Kirchentagen Bibelarbeiten hält, dann platzen große Messehallen aus allen Nähten. Gerade auch bei vielen Katholiken ist Käßmann ausgesprochen beliebt. Insofern hat die EKD-Synode mit ihrer Wahl zur Ratsvorsitzenden weniger eine eigenwillige Entscheidung getroffen als vielmehr eine Bewegung mitvollzogen, in der die weibliche Basismehrheit der Kirche auch darum kämpft, endlich einmal so anerkannt zu werden, wie es ihrem Engagement entspricht.


Gegen "Denkverbote"

Doch ist es wegen Käßmanns eigensiniger Art nicht leicht zu sagen, wofür sie theologisch und kirchenpolitisch eigentlich steht. Gewiss, sie unterstützte von Anfang an den durch Huber angestoßenen Reformprozess, hat Sparzwänge zumindest anerkannt und aus Überzeugung die neue Wendung zum christlichen Glaubenskern begrüßt und selbst dazu beigetragen. Im Verhältnis zur katholischen Kirche hat sie sich sehr entschieden gegen päpstliche Geringschätzung gewehrt und für größeres protestantisches Selbstbewusstsein plädiert – das sie dann aber als Freiheit zum Eigensinn ausbuchstabiert.

Bei ihrem großen Thema der „evangelischen Spritualität“ etwa dürfe es, so hat sie immer wieder gesagt, „keine Denkverbote“ geben, sofern „Bibel, Jesus Christus, das Gesangbuch und das Gebet mit dem Vaterunser als Zentrum“ erhalten blieben. Ansonsten sei ganz viel möglich, vor allem viel Emotionales. Als „zu kopflastig“ hat sie den Protestantismus kürzlich auf WELT ONLINE bezeichnet und sprach dann übers Pilgern, „die Meditation, das Schweigen und die Bewegung“.

Den Bilderreichtum der alten Kirche preist sie und die protestantische Musiktradition, wobei sie selbst freilich mit ihrer bemerkenswert strahlenden Stimme am liebsten Gospel singt. Die „Erfahrungsdimension des Glaubens“ hat es ihr angetan, die im Nachkriegsprotestantismus „lange Zeit zu gering geschätzt“ worden sei. Zwar beruft sie sich auf die Sinnenfreude Martin Luthers, aber dass sie als Bischöfin der lutherischen Hannoverschen Landeskirche, der größten in Deutschland, eine harte Verfechterin lutherischer Traditionen in der EKD wäre, kann man nicht sagen. Sie hat etwas Wilderndes.



Evangelikale lieben ihre Erzählgabe

Dass sie sich dabei nicht auf Fraktionen festlegt, macht sie mehrheitsfähig. Fast alle können sich mit ihr identifizieren. Die Lutherischen betrachten sie als eine der ihren, die Unierten freuen sich an ihrer innerevangelischen Konfessionstoleranz. Die Evangelikalen lieben ihre Erzählgabe und ihre Sinn für praktizierte Frömmigkeit, die Linken ihre sozialpolitische Schärfe, die Konservativen, dass Käßmann in der Bioethik sehr streng ist und sich gut mit Ursula von der Leyen versteht. Und all diejenigen, die sich um die Attraktivität des Protestantismus sorgen – das sind in Zeiten des Migliederschwunds wahrlich nicht wenige – begeistern sich für Käßmanns öffentliche Ausstrahlung.

Nur mit dieser Mehrheitsfähigkeit der eigensinnigen Charismatikerin lässt sich ihr rasanter Aufstieg an die Kirchenspitze erklären. Die 1958 in Marburg als Tochter eines Kfz-Schlossers und einer Krankenschwester Geborene wurde nach dem Theologiestudium 1983 Vikarin und noch im selben Jahr zur Vollversammlung des Weltkirchenrats geschickt. Prompt setzte sich die Hochbegabte da in einer Kampfabstimmung als jüngstes Mitglied im Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen durch.


Kampf gegen konservative Widerstände

1985 zur Pfarrerin ordniert, promovierte sie neben dem Gemeindedienst, profilierte sich als Vordenkerin des „Konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“. Und so weiter: Lehraufträge, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Hofgeismar, Generalsekretärin des Evangelischen Kirchentages, Mitbegründerin des Ökumenischen Kirchentages. Und 1999 im dritten Wahlgang Bischöfin der Hannoverschen Landeskirche, als damals erst zweite Frau in einem solchen Amt, gegen anfangs heftige konservative Widerstände, die rasch verflogen.

Das Amt in Hannover hat sie mit hoher Disziplin und großer Führungskraft ausgeübt. Sie konnte hart sein, wenn sie ihre Grundsätze gefährdet sah. So entzog ihre Landeskirche dem Göttinger Theologieprofessor Gerd Lüdemann die kirchliche Prüfungserlaubnis, weil er als textkritischer Neutestamentler vom kirchliche Jesus-Bild abrückte. Genauso konsequent hat Käßmann, als vor gut einem Jahr bei der Frage des neuen Ratsvorsitzenden alles auf sie zuzulaufen begann, einen Kreis von Zuarbeitern aufgebaut, die ihr künftig bei der Arbeit helfen sollen.

Allerdings können die das nur, wenn Käßmann sie lässt. Immer wieder wird erzählt, wie schwer es sei, sie zu zügeln, also neue Ideen vorher abzusprechen, nicht jede Presseanfrage zu beantworten und auch mal zu überlegen, ob bestimmte öffentliche Auftritte nicht Peinlichkeitsrisiken bergen. Ihr E-Mail-Verkehr folgt Gesetzen, die mit denen eines Kirchenamtes wenig zu tun haben, Käßmanns Handy-Nummer erfreut sich weiter Verbreitung. Ihr Eigensinn hat etwas Überbordendes und wird wohl eingedämmt werden müssen, wenn die Kirche nicht mit Käßmanns Charisma überschwemmt werden soll.



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