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Montag, 19. September 2016

Haben wir etwas Anderes erwartet ?

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SPD gibt Widerstand 

auf und stimmt CETA zu

Sigmar Gabriel hat sich in der SPD durchgesetzt: Der Parteikonvent gab mit Mehrheit Grünes Licht für das CETA-Abkommen mit Kanada.



SPD-Chef Sigmar Gabriel hat auf einem Parteikonvent grünes Licht für das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta bekommen. Der Kleine Parteitag habe „mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln den Weg freigemacht zur Zustimmung“ im Handelsministerrat der Europäischen Union (EU), sagte Gabriel am Montag nach dem Delegiertentreffen in Wolfsburg. Bis Ende Oktober werde noch eine rechtsverbindliche Erklärung der EU-Kommission und Kanadas mit Klarstellungen erwartet. „Das heißt wir haben noch ein Stück des Weges vor uns.“ Bevor das EU-Parlament im kommenden Jahr die vorläufige Anwendung von Teilen des Abkommens beschließe, solle das Parlament noch einen umfassenden Anhörungsprozess starten. Das sei „ein richtig guter Tag innerhalb der SPD“ und für Regeln zur Globalisierung.

Die SPD-Parteispitze ist zuvor den innerparteilichen Kritiker des Ceta-Abkommens der EU mit Kanada entgegengekommen. Vor der von der EU-Kommission anvisierten vorläufigen Anwendung des umstrittenen Freihandelsabkommens solle es ein Konsultationsverfahren unter Einbeziehung der nationalen Parlamente der EU-Mitglieder geben, hieß es am Montag am Rande des SPD-Parteikonvents in Wolfsburg aus Parteikreisen. Ein diesbezüglicher Vorschlag wird demnach in die Beschlussvorlage des Parteivorstands eingearbeitet.

In dem Konsultationsverfahren soll geklärt werden, welche Teile des Abkommens in nationale und welche in europäische Zuständigkeit fallen. Außerdem soll entschieden werden, welche Teile vorläufig anwendbar sind. Damit könnte sich eine mögliche Realisierung des Freihandelsabkommens maximal verzögern. In seinen wesentlichen Bestandteilen ist das Abkommen dann nicht mehr zu stoppen. Die CDU steht einigermaßen geschlossen hinter dem Deal, lediglich die Arbeitnehmer haben noch einige Anmerkungen, die aber nicht grundsätzlicher Art sind.

An dem Konvent nahm als Gast auch die kanadische Handelsministerin Chrystia Freeland teil, um ebenfalls für Ceta zu werben. In einer in Wolfsburg verbreiteten gemeinsamen Erklärung sicherten sie und Gabriel zu, sich am Grundsatz eines fairen Handels zu orientieren und bekannten sich zu einem „hohen Schutzniveau für Verbraucher, Arbeitnehmer und Umwelt“. Dazu solle es Klarstellungen in einer gemeinsamen, rechtsverbindlichen Erklärung Kanadas und der EU geben.



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Donnerstag, 15. September 2016

Die Hoffnung des Sigmar Gabriels

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Der große Demo-Tag kommt näher! An diesem Samstag gehen wir in Leipzig und sechs weiteren Städten gleichzeitig gegen CETA und TTIP auf die Straße. Wir hoffen auf hunderttausende Teilnehmer/innen.

Weil es bei den Abkommen Spitz auf Knopf steht, brauchen wir wirklich jede/n auf der Straße, die/der nicht will, dass unsere Demokratie Schaden nimmt. Für die Planung ist es sehr wichtig, dass Sie uns mitteilen, ob Sie kommen. Daher unsere Bitte: Sagen Sie es uns...

Campact Logo


Sigmar Gabriels allerneueste Geschichte geht so: Das böse TTIP ist „de facto gescheitert“, das gute CETA ist ein „Quantensprung“. Ob er wirklich darauf hofft, dass wir ihm das glauben? Und denkt er, wir bleiben nun alle brav auf dem Sofa sitzen statt zu demonstrieren? An unserem Plan jedenfalls ändert sich nichts. Er lautet: Am 17. September, also Samstag in einer Woche, gehen wir in Leipzig und gleichzeitig in sechs weiteren Städten auf die Straße. 

Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger zeigen in einem großen Bündnis aus Gewerkschaften, Umweltgruppen und Sozialverbänden: Wir sind nicht dumm – und wir lassen uns nicht hinters Licht führen.

Tatsächlich ist TTIP mächtig angeschlagen. Der Bürger-Protest hat voll gewirkt. Gut so! Das große Aber kommt jetzt: Nach den US-Wahlen im November kann TTIP schnell wieder auf den Beinen sein – kerngesund und putzmunter. Gabriel scheint darauf zu hoffen – er deutete bereits einen baldigen Neustart an.

Wir fragen: Was an CETA soll eigentlich dieser „Quantensprung“ sein...? CETA ist und bleibt TTIP durch die Hintertür. Mehr als 40.000 US-Unternehmen (!) haben Töchter in Kanada. Sie alle erhalten durch CETA Sonderklagerechte – mit denen sie Verbraucherschutz aushebeln und Umwelt- und Sozialstandards verhindern können. Und zwar um ihren Profit zu schützen. Genau dieses CETA ist es, über das jetzt entschieden wird – kein anderes.

Nur wenige Stunden nach den Demos entscheidet die SPD auf einem Sonder-Treffen über CETA. Unter den Delegierten rumort es heftig: Viele Genoss/innen lehnen CETA ab. Doch der Druck der Parteiführung ist gewaltig: Die meisten trauen sich noch nicht, offen Nein zu sagen. Dieses Nein jedoch ist entscheidend: Wenn die SPD CETA ablehnt, muss sich Sigmar Gabriel bei der Abstimmung im EU-Ministerrat enthalten. Das wäre das Aus für das Abkommen.

Wenn wir es schaffen, in jedem Sender, jeder Zeitung und allen Online-Nachrichten mit dem riesigen Demo-Tag zu erscheinen, zeigt das den zweifelnden SPD-Delegierten klar und deutlich: Wir Bürgerinnen und Bürger wollen nicht, dass unsere Demokratie ausgehöhlt wird! Wir wollen, dass Ihr Euch dem Druck von oben nicht beugt und gegen CETA stimmt!

Was wir brauchen, das sind so richtig viele Menschen auf der Straße. Und wir setzen darauf, dass Sie kommen, Christian Mitschke! Bitte seien Sie am 17. September Teil der riesigen Demo in Leipzig! Für die Planung ist es sehr wichtig, dass Sie uns mitteilen, ob Sie kommen oder nicht. Zudem können wir Sie dann über wichtige Entwicklungen gezielt informieren. Bitte klicken Sie jetzt auf den entsprechenden Button!

Groß-Demo in Leipzig

Ort: Wilhelm-Leuschner-Platz
 
Zeit: 17. September 2016, 12 Uhr


Der SPD-Parteivorstand hat sich jetzt hinter Gabriel gestellt und behauptet, bei CETA seien „in sehr vielen Bereichen fortschrittliche Regeln vereinbart worden“. Die Fakten aber halten dem nicht Stand:


Schiedsgerichte:

Sie heißen jetzt anders, tragen den schönen Namen „Investitionsgerichtshof“. Inhaltlich sind sie minimal transparenter und haben eine Berufungsinstanz. Aber im Grundsatz ändert sich gar nichts: Es bleibt bei Sonderklagerechten für Konzerne, mit denen diese gegen Umwelt-, Verbraucher- und Sozialstandards klagen können. Eine solche Paralleljustiz hat zwischen funktionierenden Rechtssystemen nichts verloren. Sie gefährdet Rechtsstaat und Demokratie.


Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung sagt, wie es ist: „Gegen das Investitionsgericht spricht vor allem, dass es nicht neutral ist – es soll investitionsfreundlich urteilen. Das ist seine Geschäftsgrundlage. Das heißt, um es mit Orwell zu sagen: Alle Menschen sind gleich, aber Investoren sind gleicher.“


CETA-Ausschuss:

Er findet in der öffentlichen Debatte noch viel zu wenig Aufmerksamkeit – hat es aber in sich. Dieses Gremium kann den CETA-Vertrag jederzeit ändern – ohne dass dies von irgendeinem Parlament legitimiert wird. Alle „weichen“ und ungenauen Regelungen im Vertrag könnte der CETA-Ausschuss im Nachhinein präzisieren – im Sinne der Konzerne! 

Ein Fracking-Verbot wäre dann schnell „keine gerechte Behandlung“ von Konzernen, ein höherer Mindestlohn eine „Enteignung“ und die kommunale Wasserversorgung ein „Wettbewerbsnachteil“. Der Ausschuss hätte Gesetzgebungskompetenz – und seine Zusammensetzung ist völlig unklar!


Negativlisten:

Auf ihnen stehen Dienstleistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Wasserwerke, Krankenhäuser oder Abfallentsorgung, die nicht privatisiert und liberalisiert werden müssen. Sprich: Alles andere ist dem freien Spiel der Marktkräfte freigegeben. Und damit auch jede neue Dienstleistung, die entsteht. Doch auch die öffentlichen Dienstleistungen, die eigentlich vom Privatisierungsdruck ausgenommen sind, sind nicht klar geschützt. Die Abgrenzungen sind schwammig gehalten.


Vorsorgeprinzip:

Nirgendwo in CETA wird das so wichtige Vorsorgeprinzip erwähnt. Stattdessen bezieht sich das Abkommen nur auf den „wissenschaftsbasierten“ Ansatz der Welthandelsorganisation (WTO): Potentiell für unsere Gesundheit gefährliche Produkte und Technologien können erst dann verboten werden, wenn ihr Risiko wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen ist – und damit eben oft viel zu spät. Mehr noch: Durch den CETA-Ausschuss und die „regulatorische Kooperation“ könnten Hormonfleisch und Gentechnik durch die Hintertür auf unsere Teller kommen.

Keine Schiedsgerichte und keine nicht-legitimierten Ausschüsse, keine Negativlisten und keine Aufweichung des Vorsorgeprinzips – das alles hatte die SPD vor zwei Jahren eigentlich als ihre „roten Linien“ beschlossen. Eine weise Entscheidung. Doch jetzt behauptet die Parteiführung, wenige kosmetische Änderungen am Vertrag würden reichen, um die roten Linien nicht zu überschreiten. Die Fakten scheinen nicht zu interessieren.

Dass die roten Linien nicht eingehalten sind, das wissen auch die meisten Delegierten. Aber der Druck, nicht gegen die Parteiführung zu rebellieren, ist immens. Nur wenn wir mit Hunderttausenden auf die Straße gehen, werden sich die Delegierten sagen: „Diese vielen Menschen können wir nicht alle gegen uns aufbringen.“ 

Gegen CETA und TTIP, für einen gerechten Welthandel – dafür gehen wir am Samstag in einer Woche auf die Straße. Seien Sie in Leipzig Teil dieser riesigen Demo! Können wir auf Sie setzen?




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Campact
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Freitag, 9. September 2016

Gemeinsam stark sein!

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Bundesweite Großdemonstrationen in sieben Städten!

 

Die Auseinandersetzung um TTIP und CETA tritt dieses Jahr in die heiße Phase. Das TTIP-Abkommen wollen die Verhandlungsführer noch in der Amtszeit von Obama – also bis Jahresende – in seinen Grundzügen festzurren. Kanadas Regierung und die EU-Kommission haben ihre Nachverhandlungen zu CETA am 29. Februar beendet und möchten das Abkommen nun ratifizieren. Wir müssen unseren Protest also noch verstärken!

Deswegen planen wir bereits den nächsten Schritt: Mit unseren Bündnis­part­nern rufen wir für den 17. September – mitten in der Startphase der Ratifizie­rung von CETA – zu Demonstrationen in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig, Frank­furt, München und Stuttgart auf: Gegen TTIP und CETA, für einen gerechten Welthandel! Über aktuelle Informationen zu den Herbst­demos halten wir Sie hier auf dem Laufenden. 

Alle Infos zur Demo in:
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Mitfahrgelegenheiten finden Sie auf unserer Seite zur Anreise.

Wollen Sie selber Anfahrten organisieren? Wir helfen Ihnen. Ansprechpartnerin ist Lisa Bieker, lisa.bieker@bund.net, Tel. (030) 2 75 86-575.

Für Gruppen und Aktive gibt es das Materialpaket "CETA / TTIP stoppen" des BUND.


Bund.net
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Freitag, 2. September 2016

Weg mit TTIP, CETA - keine Macht der Profitsucht

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TTIP und CETA stoppen

 
Großartig, dass Sie am 17. September zu einer der 7 Demos gegen TTIP und CETA kommen! 

Laden Sie doch auch Ihre Freunde und Bekannten ein, mitzukommen!



TTIP wackelt -- gerade erst ging selbst der langjährige TTIP-Verfechter Sigmar Gabriel auf Distanz zu dem umstrittenen EU-Handelsabkommen mit den USA. 

Diesen Erfolg haben wir Menschen Ihnen zu verdanken: Gemeinsam haben wir Appelle unterschrieben, unseren Protest auf die Straße getragen und Informationen über die Auswirkungen von Abkommen wie TTIP mit Freunden und Bekannten geteilt. 

Doch wir können uns jetzt nicht zurücklehnen: In weniger als einem Monat drohen die Handelsminister der EU-Länder CETA abzusegnen -- das eng mit TTIP verwandte EU-Abkommen mit Kanada.

Um das zu verhindern, planen wir gemeinsam mit unseren Partnern den bisher größten Protest gegen TTIP und CETA, mit Demonstrationen in 7 deutschen Städten. Helfen Sie uns dabei, nur Tage vor dem CETA-Entscheid, ein unüberhörbares Signal zu senden!

Unsere Bewegung ist in kurzer Zeit zu einer politischen Kraft geworden, die erreichen könnte, was vor wenigen Jahren kaum jemand für möglich gehalten hätte: TTIP und CETA zu stoppen.

Zwei Abkommen, die Konzernen gleich einen ganzen Werkzeugkasten zur Verfügung stellen, um Regierungen für Ihre Interessen unter Druck zu setzen. 

Die Verlierer dieser Abkommen sind wir Bürgerinnen und Bürger: Von massiv erhöhten Medikamentenpreisen bis Hormonfleisch auf unseren Tellern --  CETA und TTIP sind ein Frontalangriff auf den Umwelt- oder Verbraucherschutz.

Dank des breiten öffentlichen Protestes gegen die Abkommen hatte die EU-Kommission im Juli überraschend entschieden, die Parlamente der EU-Mitgliedsstaaten doch einzubeziehen -- statt TTIP und CETA im Alleingang durchzuwinken. 

Der Haken: Wenn die Minister der EU-Länder mitspielen, will die Kommission CETA „vorläufig” anwenden -- bevor die nationalen Mitgliedstaaten überhaupt abgestimmt haben! 

Diesen Trick können wir der EU-Kommission nicht durchgehen lassen! Wir werden nicht dabei zuschauen, wenn unsere Demokratie den Profiten von Konzernen geopfert wird!

Seien Sie am 17. September mit dabei -- gemeinsam können wir diese gefährlichen Abkommen stoppen.




Menschen vor Profit

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Samstag, 14. Mai 2016

Auf das die Gier des Kapitals gestillt werde

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Letzte Hürden beseitigt: 

EU bereitet CETA zur Abstimmung vor

Die EU-Kommission bereitet den Weg zur Abstimmung über das Freihandelsabkommen CETA mit Kanada vor. Die EU ist es in letzter Sekunde gelungen, die umstrittenen Schiedsgerichte neu zu strukturieren. EU-Parlament und Rat werden im Juni abstimmen. Danach können die Schiedsgerichte ihre Arbeit aufnehmen – auch ohne Zustimmung der Staaten, weil sie in der alleinigen Kompetenz der EU liegen.


Die EU-Kommission hat am Freitag signalisiert, dass das Abkommen mit Kanada im Oktober auf einem Gipfel unterzeichnet werden könnte: „Die Mitgliedsstaaten unterstützen das Abkommen sehr stark“, sagte die Vertreterin der niederländischen EU-Ratspräsidentschaft, Lilianne Ploumen, am Freitag beim Ministerrat der EU-Handelsminister in Brüssel.

Nach massiven Einwänden aus den EU-Mitgliedsstaaten ist es der EU-Kommission gelungen, eine völlige Neufassung der Schiedsgerichte in das CETA mit Kanada einzubauen. Ein Sprecher der EU-Kommission bestätigte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten die Neufassung zu diesem Punkt, der erst nach dem bereits fertig verhandelten Vertragswerk eingefügt wurde – ein in der EU eher ungewöhnlicher Prozess, der auf die Delikatesse der Materie verweist.

Der Sprecher lässt offen, ob es zu einer vorläufigen Anwendung kommen wird – ob also Teile schon vor der Ratifizierung durch alle Staaten angewendet werden: „Derzeit wird der CETA-Text nach der inzwischen abgeschlossenen Rechtsförmlichkeitsprüfung, dem sogenannten ,legal scrubbing‘, in alle EU-Amtssprachen übersetzt. Bevor der CETA-Text dann dem Ministerrat zur Entscheidung vorgelegt wird, spricht die Kommission eine Empfehlung aus, welchen Charakter das Abkommen hat, also ob es ein gemischtes oder nicht-gemischtes Abkommen sein könnte.“ Dies werde „sehr wahrscheinlich Anfang Juni sein. Das Europäische Parlament muss ebenfalls darüber beraten und abstimmen, wahrscheinlich ebenfalls im Juni. Ohne die Zustimmung der beiden europäischen Gesetzgeber wird das Abkommen nicht angewandt werden, auch nicht vorläufig.“

Der Sprecher über die Mitwirkung der nationalen Parlamente: „Befindet der Rat, dass das Abkommen gemischt ist, müssen dann noch die Parlamente der Mitgliedstaaten das Abkommen ratifizieren. Voraussetzung ist immer, dass Rat und Europäisches Parlament dem Text zugestimmt haben.“ Nach Informationen der Deutschen Wirtschafts Nachrichten wird die EU auf Grundlage ihrer Juristen-Expertise das Abkommen als gemischt ansehen. Der Sprecher: „Dieser Ratifizierungsprozess in den Mitgliedstaaten dauert in der Regel zwei Jahre oder länger. Während dieser Zeit kann das Abkommen vorläufig angewendet werden. Bei gemischten Abkommen betrifft das allerdings nur die Bereiche, die ausschließlich in der Zuständigkeit der EU liegen.“

Dies würde allerdings auf das Schiedsgericht zutreffen: Laut Artikel 207 des 2009 in Kraft getretenen Lissabonner Vertrages fallen ausländische Direktinvestitionen – also solche, die von den Investitionsschutzkapiteln des CETA reguliert werden – unter die alleinige Kompetenz der EU.

Der nun endgültige CETA Entwurf sieht vor, ein ständiges Schiedsgericht ins Leben zu rufen, welches Streitigkeiten zwischen kanadischen und europäischen Investoren auf der einen und Kanada und den europäischen Mitgliedstaaten auf der anderen Seite schlichten soll (CETA Entwurf vom 29. Februar 2016, Artikel 8.27). Laut der Pressemitteilung der EU-Kommission soll das ständige Schiedsgericht mit 15 „hochqualifizierten und ethisch über jeden Zweifel erhabenen” Juristen bestellt werden.


Artikel 8.27(2) des Entwurfes sieht vor, dass fünf der Schiedsrichter Europäer, fünf Kanadier und fünf Staatsbürger von einem anderen Land, also nicht der EU oder Kanada sein sollen. Interessanterweise spricht der Entwurf des Abkommens hier von einem „Drittland“ und behandelt die 28 EU-Mitgliedstaaten als ein einheitliches Völkerrechtssubjekt.


Außerdem soll die Anzahl der Mitglieder des ständigen Schiedsgerichtes von einem gemeinsamen Gremium je nach Belieben vergrößert oder verkleinert werden, jeweils in Dreierschritten. Wenn sich also nicht genügend Schiedsrichter finden lassen die den hohen ethischen Ansprüchen des Gremiums entsprechen, könnte das Schiedsgericht am Ende also aus nur drei Mitgliedern bestehen. Ein starker Andrang für Kandidaten aus immerhin 29 unabhängigen souveränen Staaten ist ein wahrscheinlicheres Szenario.
Die Frage, ob es sich bei Freihandelsabkommen um gemischte Abkommen handelt, stellte sich bereits bei dem von der EU Kommission verhandelten Freihandelsabkommen mit Singapur (EUSFTA). 

Nachdem das EUSFTA im Oktober 2014 fertig verhandelt wurde, ließ die EU-Kommission die Frage der Rechtsnatur des EUSFTA vom europäischen Gerichtshof (EuGH) überprüfen. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) sind die meisten EU-Mitgliedstaaten einschließlich Deutschlands der Meinung, das Freihandelsabkommen wie EUSFTA nicht die ausschließliche Kompetenz der EU, sondern auch die Kompetenzen der Mitgliedstaaten betreffen.

Das Urteil des europäischen Gerichtshofes zur Rechtsnatur des Abkommens mit Singapur ist nach wie vor ausstehend. Laut dem BMWI ist „während der Dauer des EuGH Verfahrens nicht mit einer Unterzeichnung und Anwendung des Abkommens“ zwischen der EU und Singapur zu rechnen. Dieselbe Logik müsste also auch für das CETA gelten. Bis die grundlegende Frage zur Kompetenzverteilung zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten nicht endgültig geregelt ist, kann die EU stellvertretend für alle 28 Mitgliedstaaten ein weitreichendes Freihandels- und Investitionsschutzabkommen im Grunde nur abschließen, wenn sich Rat und Kommission darauf einigen.

Es ist denkbar, dass wegen des erbitterten Streits um TTIP ein Kompetenzstreit innerhalb der EU beim CETA ausbleiben könnte.


Ganz sicher ist das allerdings nicht: Am Freitag zeigte sich, dass es immer noch sehr unterschiedliche Standpunkte gibt: Wegen der Front gegen TTIP machten der deutsche Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig und zahlreiche Minister in Brüssel deutlich, dass den nationalen Parlamenten bei Handelsabkommen weiterhin ein Mitspracherecht eingeräumt werden soll. Aussagen des italienischen Industrieministers Carlo Calenda sagte dagegen, dass Italien es für zu risikoreich halte, neben den Regierungen und dem EU-Parlament immer auch alle nationalen Parlamente zu beteiligen. Ein solches Verfahren könne das Aus für die europäische Handelspolitik bedeuten, sagte Calenda mit Blick auf die Gefahr, dass Abkommen wegen des Widerstandes eines einzelnen Parlamentes nicht in Kraft treten können.

Die Vertreterin der niederländischen EU-Ratspräsidentschaft, Lilianne Ploumen, sagte mit Blick auf CETA gesagt, es handele sich nach der Auffassung vermutlich aller Regierungen um ein sogenanntes gemischtes Abkommen. Konkret müssen damit nicht nur die Regierungen, sondern – je nach verfassungsrechtlicher Vorgabe – auch die nationalen Parlamente zustimmen.


Die EU-Kommission verweist daher auf einen Punkt, der den EU-Staaten das Abkommen schmackhaft machen könnte. Der Sprecher der EU-Kommission: „Kanada öffnet seine öffentlichen Ausschreibungsverfahren für EU-Unternehmen in größerem Umfang als für seine anderen Handelspartner. EU-Unternehmen werden – als erste nicht-kanadische Unternehmen – in Kanada künftig nicht nur auf Bundesebene, sondern auch auf Ebene der Provinzen und Kommunen Angebote für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen einreichen können. Das geschätzte Volumen des öffentlichen Beschaffungsmarktes in Kanadas Provinzen ist doppelt so groß wie das Marktvolumen auf Bundesebene.“



Deutsche Wirtschafts Nachrichten 
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Montag, 25. April 2016

T T I P

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Wir haben es geschafft: Mit unserem “Kilometerlangen Protestzug” (Tagesschau) haben wir Obama und Merkel die TTIP-Show gestohlen!

Am Sonnabend sind in Hannover 90 000 Menschen gegen die Handelsabkommen TTIP und CETA auf die Straße gegangen -- das Medienecho war nicht zu überhören.

Und mittendrin: Die Solidaritätsbotschaften unserer Mitglieder aus den USA!

Rund 90 000 Menschen demonstrieren gegen TTIP und CETA - allen voran SumOfUs -- Screenshot eines Videos auf der Seite der Süddeutschen Zeitung.


SumOfUs-Mitglieder haben mit ihren Spenden nicht nur dazu beigetragen, dass wir diese Demonstration gemeinsam mit unseren Partnern stemmen konnten; sie haben Plakate mit Selfies von Mitgliedern aus den USA auf den Straßen von Hannover getragen und damit eine eindeutige Botschaft gesendet: In unserem Protest gegen undemokratische Handelsabkommen stehen Europäer und Amerikaner zusammen. 


SumOfUs-Mitglieder aus den USA auf der Demo in Hannover -- zumindest ihre Selfies! 

90 000 Menschen in Hannover! Diese Zahl hat alle unsere Erwartungen übertroffen und gezeigt, wie groß der Widerstand gegen TTIP inzwischen ist.
Als die Verhandlungen zwischen den USA und der EU 2013 begannen, hätte niemand geglaubt, dass wir die TTIP-Verfechter ins Schwitzen bringen würden. 

Erst vor wenigen Tagen hat eine Studie der Bertelsmann Stiftung die wachsende TTIP-Skepsis bestätigt: Die Zustimmung zu dem Handelspakt fällt rapide -- sowohl in Europa als auch in den USA.

Das sind gute Nachrichten und sie machen Mut. Doch schon diese Woche gehen die TTIP-Verhandlungen in New York in die nächste Runde. Obama und Merkel wollen das Handelsabkommen gegen alle Widerstände durchdrücken.

Deshalb dürfen wir unsere Hände jetzt nicht in den Schoß legen. Wenn wir dranbleiben und weitermachen, können wir TTIP verhindern -- davon bin ich fest überzeugt.


Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Wiebke und das Team von SumOfUs



P.S.: Wenn es Ihnen möglich ist, helfen Sie uns bitte mit einer Spende, damit wir unseren Kampf gegen geheime Handelsabkommen wie TTIP weiterführen können.

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Mehr Informationen:

Zehntausende bei Demo gegen TTIP in Hannover, Hannoversche Allgemeine, 23. April 2016

TTIP-Demo: "Make Love, not Chlorhühnchen", Süddeutsche Zeitung, 23. April 2016

Zehntausende demonstrieren gegen TTIP, Zeit Online, 23. April 2016

Kilometerlanger Protestzug gegen TTIP, Tagesschau, 23. April 2016
TTIP trade deal: Germans rally in Hannover against US-EU talks, BBC News, 23. April 2016 (in englischer Sprache)



SumOfUs.org ist eine weltweite Bewegung engagierter Menschen wie Ihnen, die sich zusammen dafür einsetzen, dass Konzerne für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden. Gemeinsam ebnen wir so den Weg für eine neue, nachhaltige Weltwirtschaft.




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Mittwoch, 16. Dezember 2015

TTIP und Gabriel

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der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel hat auf dem Parteitag in Berlin mehr als eine Niederlage einstecken müssen. Erst bekam er das zweitschlechteste Wahlergebnis aller SPD-Vorsitzenden in der Partei-Geschichte. Und dann scheiterte auch noch sein Plan, den Weg für TTIP und CETA freizumachen. Die Delegierten wollen weiterhin das letzte Wort zu diesen Abkommen sprechen. Und nach Lage der Dinge könnte dieses letzte Wort durchaus „Nein“ lauten.

Das Ergebnis des SPD-Parteitags wäre anders ausgefallen, hätten nicht tausende Campact-Aktive in den vergangenen Tagen an 200 SPD-Geschäftsstellen überall im Land offene Briefe gegen die undemokratischen Abkommen überreicht und die Diskussion mit den Delegierten gesucht. Ein SPD-Delegierter aus Dortmund bestätigt das. Die Bürgerinnen und Bürger, die ihn besucht hätten, seien genau die Mitte der Gesellschaft, um die seine Partei werbe. Das ist richtig – und es gibt uns Hoffnung, dass die SPD noch eine Haltung zu TTIP und CETA findet, die mehr ist als ein entschiedenes Unentschieden.
Wäre es nach Gabriel gegangen, hätte der Parteitag den Weg für CETA und TTIP freigemacht. Der Text, den er beschließen lassen wollte, hätte ihm dann völlig freie Hand gegeben. Was statt dessen beschlossen wurde, ist – um es kurz zu machen - ebenfalls ein schlechter Text. Die SPD ist, so schreibt es die Süddeutsche Zeitung, weder für noch gegen TTIP und CETA [1]. Die jetzt beschlossene Position bleibt in allen wichtigen Punkten vage [2] und ersetzt klare Positionen durch sozialdemokratisch klingende Wortgirlanden. Aber immerhin: Sie enthält den Entscheidungsvorbehalt des Parteitags.

Ob Gabriel seine Partei für eine Zustimmung zu der geplanten Paralleljustiz für Konzerne bei CETA gewinnen kann, ist also offen. Gabriel wird alles daran setzen, seiner Partei die neueste Variante der Investorenklagen als „Handelsgerichtshof“ und „rechtsstaatlich“ schmackhaft zu machen. Das wird nur funktionieren, wenn sich nicht schnell genug herumspricht, was es wirklich ist: überflüssig, verfassungswidrig und europarechtswidrig!


Sehen Sie dazu auch unser Video „Handelsgerichtshof im Experten-Check“ – und verbreiten Sie es bitte weiter!
Sigmar Gabriel hat in seiner Rede zum TTIP-Antrag ausdrücklich anerkannt, dass die Delegierten noch einmal das Wort haben, bevor er entscheiden kann. Diese Zeit werden wir nutzen, um die Delegierten zu überzeugen. Denn sie sind kritisch. Gegen eine nur relativ knappe Mehrheit ist ein weitergehender Antrag gescheitert, der glasklar festgehalten hätte, dass CETA nicht zustimmungsfähig ist. Bei der Wiedervorlage auf dem nächsten Parteitag oder Parteikonvent müssen nur wenige zusätzliche Delegierte gewonnen werden – das ist zu schaffen.
Wir werden die regionalen Bündnisse gegen TTIP und CETA einladen, sich miteinander zu vernetzen [3]. Wir werden mit weiteren dezentralen Aktionen den Druck aufrecht erhalten, in Wahlkämpfe eingreifen und Informationsmaterial streuen. Mit vielen Stimmen setzen wir der Desinformation von Regierungsseite unsere wirksame Aufklärung entgegen. Bitte helfen Sie uns dabei und teilen Sie unser Video. Gemeinsam stoppen wir CETA und TTIP!
Mit herzlichen Grüßen
Maritta Strasser, Campaignerin






Campact
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Wir haben es satt

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Liebe Unterstützerin, lieber Unterstützer,

vor fast einem Jahr waren wir 50.000 Menschen auf der Straße in Berlin, die für eine gute, bäuerliche und ökologische Landwirtschaft demonstriert haben. Im Januar wollen wir auf der "Wir haben es satt"-Demo noch mehr werden, denn es steht viel auf dem Spiel!


Wir haben es satt! VerbraucherInnen, BäuerInnen, Tiere und Umwelt leiden weltweit unter der agrarindustriellen Massenproduktion. Antibiotika-Resistenzen aus der Tiermast bedrohen unsere Gesundheit. Die EU-Kommission verhandelt nach wie vor hinter geschlossenen Türen über das Handelsabkommen TTIP mit den USA, das unsere Errungenschaften im Umwelt- und Verbraucherschutz bedroht. Und das alles geschieht unter massiver Einflussnahme der Agrar-Industriekonzerne.


Wir sagen es noch einmal: Wir haben es satt! Seien Sie dabei, wenn am 16. Januar wieder Tausende Menschen in Berlin auf die Straße gehen und für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft kämpfen!


Freundliche Grüße aus Berlin


Nikolai Miron und Yvonne Weber



Zu den Bussen, zu den Zügen
Auch dieses Jahr organisieren wieder zahlreiche BUND-Gruppen in allen Bundesländern und in vielen Städten Mitfahrgelegenheiten mit Bussen und mit der Bahn, mit denen Sie günstig und einfach zur Demo kommen können. Hier erfahren Sie, aus welchen Städten Busse nach Berlin fahren. Und wenn Sie selber einen Bus organisieren wollen, helfen wir Ihnen gerne. 
Mitfahrgelegenheiten mit Bus und Bahn 

Die Erde braucht Freunde! Der BUND e.V. finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit für Umwelt- und Naturschutz mit einer Spende. Vielen Dank!



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Donnerstag, 10. Dezember 2015

TTIP und der faule Kompromiss der SPD

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seit gestern liegt er vor, der Entwurf des Leitantrags zu TTIP und CETA für den SPD-Parteitag am Samstag in Berlin. Was Parteichef Sigmar Gabriel den Delegierten darin vorschlägt: keine privaten Schiedsgerichte mehr, dafür ein „Investitionsgerichtssystem“. Gabriel persönlich hat sich dafür bei der EU-Kommission eingesetzt. Und anscheinend hofft die Parteiführung jetzt, dass das einfach so umgesetzt wird und niemand mehr genauer hinsieht.

Genau das aber haben wir getan – gemeinsam mit einer ehemaligen Bundesjustizministerin, einem früheren Verfassungsrichter und einem renommierten Handelsrechtsexperten. 


Sehen Sie jetzt in unserem Video, welche Gefahren Gabriel verschweigt:




Wenn hier kein Bild angezeigt wird, müssen Sie die Anzeige von Bildern freischalten!



Jetzt kommt es darauf an, dass viele Menschen informiert werden. Teilen Sie dieses Video und leiten Sie es Ihren Freundinnen und Freunden weiter. Das stärkt der TTIP-kritischen SPD-Basis beim Parteitag den Rücken. Für ein klares Nein zum Investorenschutz.




Mit freundlichen Grüßen



Anna-Lena von Hodenberg, Campaignerin
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Donnerstag, 15. Oktober 2015

Soziale Dienstleistungen keine Handelsware !!!

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Berlin (ots) - TTIP und CETA haben gezeigt: Freihandelsabkommen gehen nicht nur die Wirtschaft etwas an. Auch die nationalen sozialen Sicherungssysteme können von Regelungen betroffen sein. 



Das gilt auch für das geplante "Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen" - kurz TiSA. Es wird zwischen 23 Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) verhandelt, darunter die EU. TiSA soll das bislang geltende "Allgemeine Übereinkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS"" ablösen. Gerade ist eine neue Runde des bereits seit 2013 weitgehend geheim verhandelten TiSA zu Ende gegangen.


Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, die Deutsche Rentenversicherung Bund und der GKV-Spitzenverband weisen aus diesem Anlass darauf hin, dass soziale Dienstleistungen, Gesundheits- und Krankenversicherungsleistungen keine Handelsware werden dürfen. Sie sollten deshalb aus dem Geltungsbereich des TiSA ausgeschlossen werden. Dazu Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV:
"Die Sozialversicherungsträger in Deutschland erbringen zahlreiche Dienstleistungen - soziale, medizinische sowie Finanzdienstleistungen. Deshalb beschäftigt uns das Dienstleistungsabkommen TiSA in besonderem Maße. Vieles, was wir in Gesprächen zu TTIP mit den Beteiligten erläutern, klären und anpassen konnten, ist in TiSA noch unklar. So sind wir nicht sicher, ob die in den neuen EU-Angeboten zu TTIP enthaltenen Fortschritte zum Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung auch auf TiSA übertragen werden."




Alle drei Statements finden Sie in der neuen Ausgabe von DGUV kompakt: www.dguv.de, Webcode: d1029370

OTS: DGUV Kompakt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/100972 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_100972.rss2

Pressekontakt: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Pressestelle Stefan Boltz Tel.: 030 288763768 Fax: 030 288763771 E-Mail: presse@dguv.de






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Mittwoch, 23. September 2015

Trotz massiver europaweiter Proteste

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Merkel will  TTIP -  Rahmenabkommen bis Ende 2015



Die EU und die USA möchten sich bis Ende des Jahres auf ein Rahmenabkommen zum Freihandelsabkommen TTIP einigen, so die Kanzlerin Merkel bei den Wirtschaftgesprächen der CDU/CSU Fraktion am Montag in Berlin. Darauf hätte man sich beim letzten G7-Gipfel in Elmau geeinigt.


Merkel sagte ihren Parteigenossen, dass für sie die viele Kritik am geplanten TTIP-Abkommen unbegründet wäre. Die USA hätten „auch relativ hohe Standards“ und sie warnte davor, jetzt, wo viele andere Länder miteinander Freihandels-Abkommen schlössen, „die Allerletzten“ sein, wenn es um internationale Abkommen mit den USA ginge.


Worauf sich die Kritiker beziehen, ließ die Kanzlerin jedoch unerwähnt. In TTIP, wie in CETA existieren diverse kritische Punkte von den die Kritiker befürchten, dass sie die Demokratie und Rechtsstaat aushöhlen werden, wie Investor-Staat-Schiedsverfahren und Regelungen zur regulatorischen Kooperation. Außerdem gibt es Bedenken, dass in  intransparenten Verhandlungen Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Datenschutz und Verbraucherschutzstandards gesenkt sowie öffentliche Dienstleistungen (z. B. Wasserversorgung) und Kulturgüter dereguliert werden.


Quelle

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Der Wolf im Schafspelz ....

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„Die Idee zur Schaffung eines transatlantischen Freihandelsabkommens, kurz TTIP genannt, stammt nicht aus Amerika, sondern diese Idee stammt von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.“ Quelle: PNP
Wenn die Meldung zutreffend ist, die am 19. April 2015 in der Passauer Neuen Presse stand, dann kann der Protest der deutschen Bevölkerung gegen diesen Verkauf der Demokratie und diese dreiste Verantwortunglosigkeit nicht groß genug werden!
Und noch ungeheuerlicher ist der Inhalt der Meldung – sofern zutreffend – die die Aussage des amerikanischen Botschafters betrifft:
„Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Berlin, John B. Emerson überraschte letzte Woche Donnerstag mit einer politischen Sensation: Einer der Hauptkritikpunkte von TTIP – die geheimen Schiedsgerichtsverfahren (ISDS) – sollen „auf Initiative der deutschen Bundesregierung“ eingeführt werden.
analogo.de war im Festsaal des Mainzer Landtages zugegen, als Emerson spezifizierte, es sei Angela Merkel gewesen, die 2007 während ihrer EU-Ratspräsidentschaft die Initiative zu TTIP übernahm. Die deutsche Seite würde die geheimen Schiedsgerichte forcieren, da ausgerechnet Deutschland nach Ende des 2. Weltkrieges von lukrativen internationalen Aufträgen ausgeschlossen war.“  Quelle: analogo.de

Bei diesem Licht betrachtet werden dann die Handlungsweisen des Sigmar Gabriel und seine Wendehals-Aussagen in Sachen TTIP noch ganz anders zu bewerten sein: die Richtlinienkompetenz dieser Regierung liegt bei der Kanzlerin. Da kann Glaubwürdigkeit nur erhalten bleiben beim Juniorpartner SPD, wenn die Regierungskoalition notfalls aufgekündigt wird. Aber da ist dann wohl das Hemd der Privilegien – auch für die Posten der eigenen Partei – näher als der Rock für die Sorge um die Bevölkerung.
Fragen an die Parlamentarier blieben bisher unbeantwortet
Fragen an die Parlamentarier wurden bisher nur von Norbert Spinrath (MdB) beantwortet!
Erst recht wird dann vom neugewählten jungen Bundestagsabgeordneten in der Region des Wahlkreises 89 gekuscht, der als Parteimitglied der Kanzlerpartei erst recht nicht den Mund aufmacht und gegen die Einführung der Schiedsgerichtsbarkeit sein wird, wenn die Kanzlerin das will. Eigenem Gewissen zu folgen sieht in beiden Fällen anders aus!




Quelle

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Freitag, 10. April 2015

Einladung - TTIP - Demo

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Trotz massiven Protestes gegenüber den Freihandelsabkommen versucht die EU-Kommission strikt ihren Kurs beizubehalten – zum Wohle einiger weniger Investoren und zum Nachteil großer Teile der Bevölkerung. Am 18. April will der globale TTIP-Aktionstag für einen Kurswechsel sorgen!

Die europäische Bevölkerunge will ein Zeichen setzen, dass sie ihre hart erstrittenen demokratischen Rechte, Standards und öffentliche Güter nicht aufgeben wird. Setzen auch Sie ein Zeichen gegen die Veräußerung des Allgemeinwohls zugunsten einer kleinen Klasse von Investoren! Kommen Sie daher zur Demonstration nach Heidelberg und sorgen Sie dafür, dass der hier losgetretene Protest bis nach Brüssel dringt und dort für eine Kursänderung der EU-Handelspolitik sorgt!


Was? „Die Freihandelsfalle – TTIP, CETA, TiSA und Co.“
Wann? Am 18. April, Beginn um 12 Uhr 
Wo? Beginn der Demonstration am Bismarckplatz; Abschlusskundgebung am Theaterplatz


Mit TTIP wird in Zukunft der Druck auf eine Privatisierung öffentlicher Güter (Wasser, Wohnraum, Bildung, Gesundheit, usw.) immer mehr zunehmen. Der freie Standort- und Verdrängungswettbewerb wird den Druck auf Arbeitnehmer, Gewerkschaften und lange erkämpfte Standards verstärken. 

Die Schiedsgerichtsbarkeit und der regulatorische Kooperationsrat sorgen zudem dafür, dass Unternehmen den Schutz ihrer Interessen völkerrechtlich verankern können. Beide Instrumente erhöhen die Fähigkeit von Unternehmen demokratische Entscheidungen, Gesetze und Regulierungen anzugreifen, abzuschwächen oder gar ganz außer Kraft zu setzen. Der demokratische Handlungsspielraum wird eingeschränkt und das Primat der Politik unter den Scheffel der Märkte gestellt. 

Mit diesem Paradigmenwechsel ändert sich auch die Stellung der Bürger/innen als Souveräne, die sich mit ihren legitimen Wünschen und Ideen eines gesellschaftlichen Zusammenlebens ebenfalls den Erfordernissen der Märkte anpassen müssen. In Zukunft entscheiden dann sie was gut, richtig und notwendig ist! 

Kommen daher auch Sie auf die Demonstration, um unserem Protest Gehör zu verschaffen!


Beste Grüße
Daniel Davis




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Globaler Aktionstag gegen TTIP, CETA & TiSA

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Am 18. April findet ein globaler Aktionstag gegen die Handelsabkommen TTIP, CETA und TiSA statt. Auch Mehr Demokratie wird unter dem Motto "Demokratie zum Blühen bringen!" mit eigenen Aktionen beteiligt sein. 
Wer selbst aktiv werden will, kann auf dieser Seite Aktionsmaterial bestellen und herunterladen. Eigene Sammelaktionen können unserem Ansprechpartner Jörg Eichenauer gemeldet werden - er trägt diese in unsere Karte ein und beantwortet gerne Fragen!

E-Mail: ttip@mehr-demokratie.de | Tel.: 02203-1021 479 210

Gemeinsam mit hunderten anderen Organisationen rufen wir dazu auf, die Freihandels- und Investitionsabkommen zu stoppen und eine Wirtschaft zu fördern, die den Menschen und der Umwelt dient. In den letzten Jahrzehnten wurden Geheimverträge und Investitionsabkommen durch Konzerne und Regierungen vorangetrieben - auf Kosten unserer Rechte und der Umwelt.
Seien Sie dabei und stemmen Sie sich mit uns gegen den Ausverkauf unserer Demokratie! Dafür können hier kostenlos Unterschriften-Sammellisten und Infoflyer in unterschiedlichen Paketgrößen bestellt werden - je nach Bedarf. Damit gehen wir raus auf die Straßen, informieren und sammeln Unterschriften. Bestellen Sie jetzt Ihr Paket!

Wichtig: Bitte Materialbestellungen bis spätestens 13. April 
aufgeben,  damit wir Sie noch rechtzeitig zum Aktionstag beliefern 
können.


Mehr Demokratie e.V.


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