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Sonntag, 1. November 2015

Prophetische Einsicht

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Heute brauchen wir prophetische Prediger  
– nicht Prediger über Prophetie,  
sondern Prediger 
mit einer prophetischen Gabe.



A. W. Tozer


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Montag, 6. April 2015

Dienstag, 17. März 2015

Europabrief März 2015

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Liebe Freunde!

Nach vielen Jahren engagierter und kompetenter Arbeit für Europa und seine christliche Seele hat das Präsidium, Ludmilla Gräfin Arco-Valley und Dr. Hubert Deßloch, die Fackel in die Hände eines neuen Präsidenten gegeben. Wir danken ihnen von Herzen für alles, was sie für Europa für Christus getan haben. Ihr Nachfolger Dr. Eduard Habsburg-Lothringen ist mit Passion in den modernen Medien unterwegs und durch seine jahrelange Arbeit als Pressesprecher von Bischof Klaus Küng mit vielen brennenden Themen, die Europa bewegen, vertraut. Hier sein erster, aktueller Europabrief, mit vielen herzlichen Grüßen aus Wien.

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Leseempfehlung: Vladimir Palko, Die Löwen kommen.

Vorab: Palkos scharfsinniges und flott geschriebenes Buch ist ein wirkliches "Muss" für alle Christen, die mit Sorge und wachem Blick auf die Entwicklungen in Europa schauen und sich fragen, wo das hinführt.  Es bleibt zu hoffen, dass bald eine englischsprachige Ausgabe dem Buch noch mehr Leser gewinnt.
Wohin steuert Europa? Warum schwindet die Toleranz für Menschen, die aus christlicher Überzeugung Positionen vertreten, die nicht dem Zeitgeist entsprechen? Wird es am Ende gar zu einer Christenverfolgung kommen, und wenn ja, zu was für einer? Wer sich all das fragt, kommt nicht um die Lektüre von Vladimir Palkos Buch herum. Aus drei Gründen ist dieses Buch unbedingt lesenswert.


Erstens, weil seine Darstellung der politischen Entwicklungen unaufgeregt ist. Ohne apokalyptische Drohungen beschreibt der ehemalige slowakische Innenminister die Prozesse in der europäischen Politik, die zur jetzigen Lage geführt haben, und denkt sie weiter. Er glaubt auch (entgegen dem Titel) nicht an Arena und Löwen, sondern an diskretere Formen der Verfolgung.


Zweitens für seine Analyse der Werdegänge der Christdemokraten in verschiedensten europäischen Ländern in den letzten Jahrzehnten. Überall bietet sich nämlich ein erschreckend ähnliches Bild – von klaren Positionen zu Ehe, Familie und Lebensschutz über die Phase, wo man „niemanden etwas aufzwingen will“, über Koalitionen mit sozialistischen Regierungspartnern und stiller Übernahme von Positionen – bis zu schließlicher, teilweise radikaler Meinungsführerschaft in Sachen Homo-Ehe, künstlicher Befruchtung etc.

Palko sieht den „Startschuss“ dafür in einer Rede Kennedys von 1960, kurz vor seiner Wahl. Gegen Katholiken herrschte damals im sehr protestantisch geprägten Amerika noch ein großes Misstrauen. Man mutmaßte, Kennedy würde „seine Befehle aus dem Vatikan bekommen“. Also packte Kennedy den Stier bei den Hörnern und hielt am 12. September 1960 in Houston eine Rede, in der er erklärte, Kirche und Staat seien für ihn unwiderrufliche getrennt und sein Glaube würde seine Politik in keinem Falle beeinflussen. Palko kann zeigen, dass diese Rede Vorbildcharakter für die langsame Wendung europäischer christdemokratischer Parteien hin zum Liberalismus hatte.


Und drittens, weil Palko am Ende seines Buches zehn Tipps zum richtigen Verhalten von Christen in einer Verfolgung gibt. Hier spürt man, dass der Verfasser schon einmal eine solche erlebt hat. Wie verhält man sich also richtig in der kommenden Verfolgung? Christen sollten zunächst einmal die Situation realistisch erkennen und sie beim richtigen Namen nennen. Im Gegensatz zum Buchtitel sieht die Bedrohung der Freiheit des Christen im Westen heute anders aus als in Ländern, wo Verfolgung und Auslöschung uns heute mehr denn je erschüttern. Christen sollten bescheiden leben und Buße tun; sie dürfen sich nicht fürchten, entschlossen für die Wahrheit kämpfen und müssen vorbereitet sein für eine neue Art des Martyriums in Form einer echten Marginalisierung. Sie sollten sich untereinander vernetzen (so wie Europa für Christus) und so beginnen, eine neue Kultur zu errichten. Sie sollten keine Kompromisse eingehen, was ihren Glauben betrifft, aber sie sollten bereit sein, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die anders denken. Und sie sollten die Worte Johannes Pauls II. nicht vergessen: Fürchtet euch nicht!


Allen Freunden von Europa für Christus sei Palkos Buch also wärmstens empfohlen! Die Löwen kommen: Warum Europa und Amerika auf eine neue Tyrannei zusteuern, von Vladimir Palko. Fe Verlag 2014, 504  Seiten

PS.: Bitte vergessen Sie nicht auf das "Vater Unser", das uns täglich mit Christus im gemeinsamen Anliegen verbindet.


EuropeforChrist
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Sonntag, 1. März 2015

Petition zur Rettung eines Klosterkomplexes in Eger / Cheb (Tchechien)

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Der historische Baukomplex des Klosters der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz in Eger/Cheb besteht aus einem großen Areal mit Park, der Kirche Kreuzerhöhung, Kloster- und umfangreichen Nebengebäuden. Der Komplex wurde in den Jahren 1930 - 32 in der Egerer Neustadt an der heutigen Straße des 17. November errichtet. Nach 1990 wurde der gesamte Komplex dem Verfall preisgegeben.
Von 1951 bis 1990 waren die Gebäude - nach der Vertreibung der Schwestern 1950 - als Kaserne für die Grenztruppen genutzt worden.  Der Baukomplex samt einem Großteil des Areals befindet sich derzeit im Eigentum einer Investmentgesellschaft mit Sitz in der Türkei. Ein Teil des Parkes befindet sich noch im Eigentum der Kongregation der Barmherzigen Schwestern.
Im Januar 2015 gründeten engagierte Bürger einen Verein zur Erhaltung des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Eger. In den Vorstand des Vereins wurden Jan Lébl aus Prag als Vorsitzender, sowie Mgr. Petr Oškera aus Ellbogen/Loket und Mgr. Andrea Ptáčková aus Brünn/Brno, gewählt. Die Zusammensetzung des Vorstands zeigt ein deutliches überregionales Interesse an der Erhaltung der Klosteranlage, die aus denkmalpflegerischer Sicht absolut schützens- und erhaltenswert ist und einen der größten erhaltenen historischen Gebäudekomplexe der Stadt Eger darstellt.
Der Verein versteht sich als Initiative, in letzter Minute mit aller Kraft für die Rettung des Klosters einzutreten, dessen Gebäude durch den mittlerweile jahrzehntelangen Verfall in ihrem Bestand akut bedroht sind. Dieser Erhalt ist durchaus möglich, wenn rasch gehandelt wird. Das Areal ist derzeit nicht gesichert und bekannt als Sammelplatz für wohnsitzlose Menschen und auch Drogensüchtige. Es ist einer der sozielen Brennpunkte der Stadt Eger. Schon von daher ist klar, dass ein Handeln durch die Stadt nötig ist. Dieses Handeln kann entweder im Erhalt, oder im Abriss der Gebäude bestehen.

Mit einem Engagement zur Erhaltung und Restaurierung des Gebäudekomplexes würde die Stadt Eger auch der Verantwortung vor der Geschichte und gegenüber der Kongregation der Barmherzigen Schwestern gerecht und könnte vom tschechischen Staat wirkungsvoll finanzielle Mittel einfordern. Denn dieser ist zumindest nach 1990 seiner Verantwortung für die enteigneten Gebäude nicht nachgekommen und hat daher den derzeitigen Zustand wesentlich mit zu verantworten!

Nach einer Rettung und Sanierung können alle Gebäude einer sinnvollen, die Stadt Eger/Cheb bereichernden Verwendung zugeführt werden:
Die Kirche könnte entweder ihrem ursprünglichen Zweck als Kirche zugeführt (was wünschenswert wäre), oder zu einem multikulturellen Kulturraum umgestaltet werden. In die übrigen Bauten könnte wieder ein Kloster und/oder Sozialeinrichtungen, ein Internat, oder Beherbergungseinrichtungen einziehen. Der große Klosterpark könnte den Bewohnern und Gästen der Stadt Eger als Ruhezone zur Verfügung stehen. 
Mit der Unterzeichnung der Petition unterstützen Sie die Bemühungen des Vereins für den Erhalt des Klosters der barmherzigen Schwestern und seine Forderung an die Stadt Eger, aktiv zu werden und die Rettung des historisch und denkmalschützerisch erhaltenswerten Gebäudekomplexes zu unterstützen und voranzutreiben! Denn ein zerstörtes Denkmal kann nicht mehr zum Leben erweckt werden!

Bildergalerie ... Herr, hilf


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Freitag, 23. Mai 2014

Gedanken zur Europawahl

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Um eine fundierte Entscheidung bei der Wahl zu erleichtern, wollen wir hier einige allgemeine Prinzipien als Anregung mitgeben.

ZUR WAHL GEHEN: Lassen Sie diese wichtige Entscheidung nicht von anderen treffen, die vielleicht nicht Ihre Überzeugungen teilen. 

RECHERCHE / VORZUGSSTIMME: Wofür steht eine bestimmte Partei? Was ist die persönliche Überzeugung eines bestimmten Kandidaten, einer Kandidatin? Wem kann ich sinnvollerweise eine Vorzugstimme geben? 

IN DER ENSCHEIDUNG KOMPROMISSBEREIT SEIN! Meist findet sich keine Partei, die alles genauso macht, wie man es sich persönlich wünscht. Als Christ darf man hier Kompromisse machen. Nicht zu wählen stärkt immer nur die entgegengesetzte Seite. Sich in dieser Situation manchmal für das „geringste Übel“ zu entscheiden, ist nicht unmoralisch! 

UNTERSTÜTZEN Sie wirklich gute Kandidaten mit mehr als nur Ihrer Stimme! Informieren Sie andere von seiner/ihrer Kandidatur. Drücken Sie der Partei Ihren Dank aus, diese Person aufgestellt zu haben. 

BLEIBEN SIE DRAN! Ihr Engagement rund um eine Wahl darf nicht mit der Stimmabgabe enden. Beobachten Sie, wie sich Ihre Repräsentanten verhalten. Es gibt mehrere elektronische Informationsbriefe, die Neuigkeiten zu den für Christen zentralen Themen verbreiten. Auch die Webseite des Europäischen Parlaments dokumentiert genau, was einzelne Abgeordnete sagen und tun. Die Liste kann nach Sprache, Name, Land oder Partei sortiert werden. Auf der Liste können Sie nach der Wahl die Aussagen der neu gewählten Abgeordneten mitverfolgen. 

MACHEN SIE IHREN KANDIDATEN VERANTWORTLICH! Zögern Sie nicht, Ihre Repräsentanten und die anderen Abgeordneten im Europarlament zu kontaktieren. Teilen Sie ihm/ihr mit, was Ihnen an ihrer Arbeit zusagt oder missfällt. Dazu hier unsere Information: Wie schreibe ich einen guten Brief an einen Politiker.


Wägen Sie Ihre Prioritäten als Christen ab!
 
Als ökumenische Initiative stellen wir Ihnen zur Abwägung folgende Gedanken des großen christlichen Denkers Joseph Ratzinger zur Verfügung: In einer “lehrmäßigen Note zur Politik” fasste er (bevor er zum Papst gewählt wurde) prägnant zusammen, was Christen in der Politik beachten sollten.   

Demnach sollten Christen fragen: Wie steht eine bestimmte Partei, ein bestimmter Kandidat, zu … 

  • … dem Grundrecht auf Leben von der Empfängnis zum natürlichen Tod?
  • … der Pflicht, die Rechte des menschlichen Embryos zu schützen und zu respektieren? (Stichwort EU-Bürgerinitiative „One of Us“)
  • … der Familie, basierend auf der Ehe zwischen Mann und Frau?
  • … der Freiheit der Eltern in Bezug auf die Erziehung und Bildung ihrer Kinder?
  • … der Pflicht der Gesellschaft besonders Minderjährige vor modernen Formen der Sklaverei wie Drogenmissbrauch und Prostitution zu schützen?
  • … dem Recht auf Religionsfreiheit?
  • … der Förderung einer Wirtschaftsordnung, die wirklich im Dienst am Menschen und dem Gemeinwohl steht (hinsichtlich sozialer Gerechtigkeit, Prinzipien der menschlichen Solidarität und Subsidiarität)?
  • … der Verwirklichung von umfassendem Frieden innerhalb der Staaten und weltweit?

europe4christ

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Dienstag, 28. Januar 2014

Heimatmission

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Janis Anmerkung: .... Was würde er wohl heute 
zum Zustand des christlichen Europas sagen.....


Abraham Kuyper über Gebet und Mission innerhalb „christlicher Länder“:
Weil nicht genug für die Kirche gebetet [wird], ist der Einfluss des christlichen Geistes auf das öffentliche und häusliche Leben beinahe gebrochen, und die christlichen Kreise bilden nur eine kleine Gruppe im Land. Es darf nicht heißen: die Kirche ist Nebensache, sondern unsere Bitte sei: dein Königreich komme, und zwar dadurch, dass du deine Kirche bewahrst und vermehrst.
Theoblog

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Sonntag, 3. November 2013

Dienstag, 12. März 2013

Der Embryo ist kein Rohstoff! Er ist „einer von uns“!

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Liebe Freunde,
 
 
heute wenden wir uns mit einem sehr wichtigen Anliegen an Euch: die Europäische Bürgerinitiative "One of Us" - Einer von uns. Jeder kann ganz einfach mitmachen!
 
Gemeinsam mit allen EU - Ländern wollen wir ein Zeichen für den umfassenden Schutz des Lebens setzen! Von der EU fordern wir konkret die Einstellung jeder Finanzierung von Aktivitäten, die mit der Zerstörung von menschlichem Leben zu tun haben! In der österreichischen Politik und für die kommende Nationalratswahl wünschen wir uns eine deutliche Wertschätzung des Menschen von Anfang an!
 
Für Österreicher: Bitte unterschreibt online hier (Österreicher benötigen ihre Pass- oder Personalausweisnummer) oder auf Papier auf dem österreichischen Formular, welches man hier herunterladen kann.
 
Für deutsche Staatsbürger: www.1-von-uns.de
 
 

Alle wahlberechtigten EU-Bürger (in Österreich schon ab 16!) können bis zum 10. Mai 2013 unterzeichnen (in einigen Ländern bis November 2013). Die österreichischen Unterschriftslisten müssen bis Anfang Mai bei uns in Wien (c/o Kairos, 1040 Möllwaldplatz 5) angekommen sein. (österreichische Unterschriften sind nur mit Pass- oder Personalausweisnummer gültig, mit Führerschein leider nicht).

Nur wenn auch unsere Freunde, Bekannten und Verwandten unterschreiben, können wir unser Ziel erreichen, europaweit mindestens eine Million Unterschriften zu sammeln. Wir suchen dringend Menschen guten Willens, die Proponenten werden möchten: nämlich Unterstützer, die selbst mindestens 100 Unterschriften sammeln. Bitte schreibt uns, wenn Ihr Euch das vorstellen könnt. Zum Abschluss der Aktion werden alle Proponenten zu einem Fest eingeladen!

 
Vielen Dank für Eure so wertvolle Mithilfe!
Eure Gudrun und Martin Kugler

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Samstag, 9. März 2013

Ein Gebetskreis wird gegründet

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Matthäus 18,20

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


Gebete sind wichtig!
 
Nichts ist so wichtig beim Gemeindebau, wie das Gebet. Darum lasst uns in unseren Gemeinden nach Menschen Ausschau halten, die ernsthafte Beter sind. Deren Mittelpunkt Jesus Christus ist. Denen die Gemeinde wichtig ist. Ohne persönlichen Vorteil - ohne Eigennutz.
 
Lasst uns in all unseren Kirchen Gebetskreise gründen. Reden wir miteinander. Vernetzen wir uns miteinander. Beten wir miteinander. An einem jeden Tag in einer Gemeinde.
 
Und lasst uns nicht warten bis jemand auf diese Idee kommt. Nein, zulange schon gewartet. Es ist längst an der Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Miteinander zu beten! Gott die Ehre zu geben.
 
  • Für unser Land 
  • für uns Christen 
  • für all die anderen ohne Gott 
  • für all die, die Jesus Christus nicht kennen 
  • für unsere Landeskirche
  • für unsere Pfarrer
  • für all die, die im Dienst der Kirchen stehen
  • für unsere Gemeinde
  • für unsere Nachbargemeinden
  • für all das, was wir lieben. 
 
 






Kraft des Gebetes


Vom zehnfachen Nutzen des Gebetes eines guten Menschen

 
Das Gebet hat große Kraft,
das ein Mensch vollbringt mit aller seiner Macht:
Es machet ein bitteres Herz süß,
ein trauriges Herz froh,
ein armes Herz reich,
ein törichtes (tumbes) Herz weise,
ein zaghaftes Herz kühn,
ein kraftloses Herz stark,
ein blindes Herz sehend,
eine kalte Seele brennend.

Es zieht hernieder den großen Gott in ein kleines Herz,
es treibt die hungrige Seele hinauf zu dem Gott der Fülle,
es bringt zusammen die zwei Liebenden, Gott und die Seele,
an einen wonniglichen Ort,
da sprechen sie viel von Liebe.

O weh, ich unglückseliger Sack,
das deshalb, weil ich nicht sterben kann!
 
 
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Donnerstag, 14. Februar 2013

Europabrief zur Fastenzeit. Eine Betrachtung von Florian Kolfhaus

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In der Fastenzeit betrachten wir das Leiden Jesu. Dabei geht es nicht darum, sich einfach nur daran zu erinnern was vor 2000 Jahren mit Jesus geschehen ist, sondern zu erkennen, dass er all das für mich persönlich getan hat. Jeden einzelnen Menschen – auch mich – hatte er vor Augen als er verurteilt, gegeißelt und gekreuzigt wurde. Auf jeder Station seines Kreuzwegs will er mich ansprechen und mir zeigen, wie sehr er mich liebt. 

Als Jesus vor dem römischen Statthalter steht, sagt er mir: „Ich richte den, der die Liebe verurteilt. Doch mein Gericht ist anders als das des Pilatus, denn ich selbst stelle mich an den Platz des Schuldigen. Ich beuge mich dem ungerechten Urteil des römischen Statthalters, damit Du  freigesprochen wirst. Ahnst Du, wie sehr ich Dich liebe?“

Als er das Kreuz auf seine Schultern nimmt, denkt er an die Last meines Lebens: „Ich trage nicht Holz auf meinen Schultern, das für das Feuer bestimmt ist. Ich trage die Welt. Ich trage, wie ein Lasttier, die Menschen und jeden einzelnen. Ich trage Dich. Jede Sünde, jede böse Tat, ist ein Hieb in meine Flanken; ist eine Wunde, die schmerzt und die mich doch nur dazu drängt weiterzugehen. Meine Liebe trägt Dich. Nichts ist mir zu schwer, weil ich Dich liebe. Ich bitte Dich, geh diesen Weg mit mir. Hilf mir, die Welt zu tragen. Ich weiß, dass Du Angst hast vor dem Kreuz und glaubst, von seiner Last erdrückt zu werden. Aber nichts wird Dir zu schwer, weil ich Dich liebe.(..)

Ich bitte Dich, lass es geschehen, denn ich brauche Deine Hilfe und ich sehne mich nach Deiner Liebe. Merkst Du nicht, dass Du mir so nahe bist wie nie zuvor?“

Festgenagelt ans Holz des Kreuzes blickt er mich an, als ob ich der einzige Mensch auf Erden wäre, und er für mich allein den Tod erlitte: „Ich könnte mich von meinem Kreuz befreien und herabsteigen. Nein, diese Nägel können mich nicht festhalten – aber Du. Es geschieht für Dich. Bis zum letzten Moment wird mein Blick auf Dir ruhen und weil ich Dich sehe, kann ich all das ertragen. Wenn all das Leiden, all die Wunden und Schmerzen, all die Bitterkeit und Scham, der Preis ist, den ich für Dich zahlen muss – so bist Du es ohne Zweifel wert. (..) Lass meine Wunden die Deinen sein, so wie die Deinen schon längst die meinen sind.“

Jesus leidet, weil er uns zu Liebenden machen will. Er ruft uns zur Kreuzesnachfolge auf, weil er unsere Freundschaft sucht. Das Gebet des Kreuzwegs ist nicht einfach eine fromme Andachtsübung, die vielleicht manch „fromme Seele“ zu Tränen rühren mag, so als ob man von Ferne – aus sicherer Distanz – das Leiden Jesu und der anderen betrachten könnte. Nein, es ist eine Einladung mitzugehen. Es geht darum, Jesus ganz persönlich zu mir sprechen lassen, um dann die Via Dolorosa meines eigenen Lebens zu ersteigen. Mit ihm verwandelt sich die schmerzensreiche Strasse in eine „Via Amorosa“ , an deren Ende ich erkenne, dass kein Leid, auch wenn es nur mit einem Funken Liebe angenommen wird, sinnlos ist. Es geht nicht darum, im Leben „heil davonzukommen“, sondern „das Heil zu finden“.

Das Beten des Kreuzwegs lehrt uns, an die Liebe zu glauben, selbst wenn alles dunkel erscheint. Auch wenn wir immer wieder fallen, gibt der Blick auf ihn die Kraft, wieder aufzustehen und weiterzugehen, weil er uns sagt – immer wieder: „Schau auf mich. Niemals kannst Du tiefer stürzen als ich.“ So wird der Kreuzweg zum Lebensweg, der nicht in der Nacht des Karfreitags, sondern im Licht des Ostersonntags endet.


Aus: Florian Kolfhaus, Via Dolorosa, Der Kreuzweg Christi, ISBN 978-3-940879-20-2

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Dienstag, 18. Dezember 2012

Frohe Weihnacht




FROHE WEIHNACHTEN!
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Liebe Freunde und Leser,
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es wird Weihnachten und das ist ein Grund zu großer Freude! 
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Wenn jedoch Weihnachten in Europa nur mehr „Festtage“ sind, dann sind wir Christen aufgefordert, den wahren Grund des Festes zu entdecken und hervorzuheben! 
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„Retten wir das Weihnachtsfest! Sonst werden wir in einigen Jahren einen "der Jahreszeit entsprechenden" Baum anstatt eines Christbaums, "winterliche Lieder" anstatt Weihnachtsliedern und eine entsetzliche Mischung zwischen Santa Claus und Buddha anstatt dem Weihnachtsmann haben,“  so schrieb uns vor zwei Jahren eine junge Frau aus der Schweiz.
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Damit Sie einen authentischen Weihnachtsgruß weiterschicken können, senden wir einen schönen Kontrapunkt zu den sonst oft verbreiteten visuellen Botschaften:






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Danke für Ihre Treue und denken Sie bitte auch daran "Europa für Christus!" mit Ihrer weihnachtlichen Großzügigkeit zu unterstützen. Nur so kann unser Dienst weiterwirken.
Bankverbindung: Europa für Christus! Konto Nr. 03210902901, BLZ: 14000, IBAN: AT05 1400003210902901, BIC: BAWAATWW (oder BAWAATWWXXX), BAWAG Bank Wien; oder auf http://www.europe4christ.net/index.php?id=38

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Noch einen gesegneten Advent und frohe Weihnachten!
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Dienstag, 9. Oktober 2012

Fremdkörper oder Wurzel: Christentum in Europa

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(gekürzte Fassung der Rede von Kardinal Christoph Schönborn zum Michaelsempfang am 12. September 2012 in Berlin)

Sehr geehrte Damen und Herren!
Haben wir eine große Zukunft vor uns? Wir, die Europäer, die Europäische Union? Sind die Zeichen nicht auf Sturm, auf Krise? Wird das europäische Integrationsprojekt den Spannungen standhalten, denen es schon jetzt ausgesetzt ist und die wohl noch stärker werden? Sie werden von mir sicher keine Antwort auf die Fragen erwarten. Ich versuche vielmehr, Ihnen einige Gedanken zum Verhältnis zwischen dem Christentum und dem europäischen Projekt vorzulegen. 
Könnte nicht schon bald der Zeitpunkt kommen, da die europäische Gesellschaft in ihrer Mehrheit den Christen sagt: Eure Werte sind nicht unsere. Ihr gehört nicht zu uns! Ist das Christentum im säkularen Europa inzwischen zum Fremdkörper geworden? Jenes Christentum, das doch offensichtlich eine der tragenden Wurzeln der europäischen Identität war – oder noch immer ist? Zunehmend empfinden sich Christen, die ihr Christentum ernstnehmen, marginalisiert. Ja zum Teil sogar diskriminiert. Die OSZE mit Sitz in Wien hat eine eigene Stelle errichtet, die in den Ländern der OSZE Diskriminierung von Christen beobachtet und registriert. Sie hat zu tun! 
In immer mehr Bereichen geht der „mainstream“ in eine andere Richtung als das Christentum. Überblicken wir die letzten 40 Jahre, dann erscheint mir die Feststellung unausweichlich: das Christentum wird immer marginaler. Ich sage das nüchtern diagnostisch. Als in Österreich 1974 die sozialistische Alleinregierung unter Bruno Kreisky daranging, die Abtreibung weitgehend straffrei zu stellen, gab es intensive Debatten, die auch zu einer Abstimmung im Parlament und einem Volksbegehren führten. Auf die Frage eines Journalisten, ob er sich nicht vorstellen könnte, dass es in Österreich Menschen geben, die mit der sogenannten „Fristenlösung“ Schwierigkeiten haben werden, antwortete er: „Ich kann mir vorstellen, dass sehr, sehr religiöse Menschen damit Schwierigkeiten haben könnten“. Das klang so, als wären diese Menschen „sehr, sehr“ seltsam. Es muss nicht sein, dass Kreisky das damals verächtlich meinte. Es war es dennoch allemal. Die Abstimmung ging extrem knapp aus: 93 zu 88 Stimmen für die Fristenregelung. Ein Volksbegehren zum „Schutz des Lebens“ erhielt große Unterstützung, blieb aber wirkungslos. Und bis heute hat es keine österreichische Regierung zustande gebracht, alle damals versprochenen „flankierenden Maßnahmen“ zu beschließen, die den Lebensschutz verbessern sollten.
Viel tragischer aber ist m. E., dass für Kreisky der Widerstand gegen die Fristenregelung vor allem bei „sehr, sehr religiösen Menschen“ geortet wurde. Der vor allem kirchliche, christliche Widerstand, angeführt von Kardinal Franz König, war aber nicht primär religiös begründet, auch wenn er stark religiös motiviert war. Es ging vielmehr um die Anerkennung und den gesetzlichen Schutz des menschlichen Lebens, also um elementares Menschenrecht. Papst Benedikt XVI. hat in seiner Rede vor dem deutschen Bundestag (22. September 2011) genau darauf hingewiesen. Woran liegt es, dass sich, wie der Papst sagte, „im letzten halben Jahrhundert eine dramatische Veränderung der Situation zugetragen“ hat? „Der Gedanke des Naturrechts gilt heute“, so sagte er weiter, „als eine katholische Sonderlehre, über die außerhalb des katholischen Raumes zu diskutieren nicht lohnen würde, sodass man sich schon beinahe schämt, das Wort überhaupt zu erwähnen“.
Seit den Siebzigerjahren ist die Entwicklung konsequent in dieselbe Richtung weitergegangen. Nach der rechtlichen „Freigabe“ des Lebensanfangs kam unausweichlich die des Lebensendes. Die Euthanasiedebatte erfasst mit unerbittlicher Konsequenz immer mehr Länder Europas. Österreich ist (noch?) in der glücklichen Lage, dass es einen Allparteienkonsens gegen die Euthanasie und für die Hospizbewegung zur Sterbebegleitung gibt. Hier verdanken wir viel dem kräftigen Zeugnis von Kardinal König, der wenige Wochen vor seinem Tod den Satz geprägt hat: „Menschen sollen an der Hand eines anderen Menschen sterben, und nicht durch die Hand eines anderen Menschen“. Wie lange wird dieser Konsens in Österreich dem Druck des europäischen Mainstreams standhalten?
Ist in dieser seither scheinbar unaufhaltbaren, unumkehrbaren Entwicklung das Christentum in Europa, von einem Nachhutgefecht zum anderen, auf unaufhaltsamen Rückzug? Immer mehr erleben sich engagierte Christen als Minderheit. In den diversen Ethikkommissionen figurieren sie mit ihren Positionen meist „unter ferner liefen“.
Ich glaube, wir haben noch zu wenig reflektiert, was diese Marginalisierung für die christliche Identität im heutigen säkularen Europa bedeutet. Wie weit kann der politische Kompromiss gehen, der sich bei der Gesetzgebung der parlamentarischen Mehrheit beugt? Sicher sind viele Gesetzesmaterien kompromissfähig. Papst Benedikt hat im Bundestag aber darauf hingewiesen, „dass in den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht, das Mehrheitsprinzip nicht ausreicht“.
Dann ist die Versuchung naheliegend, sich, wie Paulus warnend sagt, „dieser Welt anzugleichen“ (Röm 12,2). Dann fehlt die Kraft zum Widerstand, der Mut zur Alternative. Der Versuch, den „christlichen Werten“ im Kanon der säkularen Gesellschaft Raum zu geben, scheitert meist schon daran, dass vieles in der Kirche schon soweit säkularisiert ist, dass es profillos und kaum zu unterscheiden ist. Dann „Wenn das Salz schal wird, taugt es zu nichts mehr“, hat Jesus gesagt (Mt 5,13). Das vieldiskutierte Wort Papst Benedikts von der „Entweltlichung“ ist das Gegenstück zur „Verweltlichung“ der Kirche.
Paradoxerweise ist eine „entweltlichte“ Kirche besser geeignet, weltoffen zu sein, wie es das Konzil wollte: „Sie öffnet sich der Welt, nicht um die Menschen für eine Institution mit eigenen Machtansprüchen zu gewinnen, sondern um sie zu sich selber zu führen“, indem sie sie zu Gott führt. 
Diese „Entweltlichung“ meint sicher nicht den Rückzug aus allen institutionellen, wohl aber ein Freierwerden für das Eigentliche des Christentums, das Evangelium und seine Bezeugung. Gerade in der säkularen Gesellschaft hat der Gläubige die Freiheit, seine Überzeugung ins Spiel zu bringen. Er darf nur nicht wehleidig sein, und auch nicht prätentiös. 
Doch mehr als alle Worte spricht die Tat. Vielleicht müssen wir Christen mehr darauf vertrauen, dass die selbstlose, interessensfreie Tat des Glaubens oft mehr bewirkt als alle noch so wichtigen gesetzgeberischen Maßnahmen. Kaum jemand hat in den letzten Jahrzehnten mehr überzeugt als Mutter Teresa von Kalkutta. In der so schmerzlichen Auseinandersetzung um den Lebensschutz hat sie die einzig überzeugende Antwort gefunden: „Tötet sie nicht! Gebt sie mir!“
Fremdkörper oder Wurzel Europas: das Christentum. Ist nicht in so mancher säkularen Kritik am Christentum auch ein Stück Sehnsucht verborgen, es möge doch so etwas wie ein authentisches, gelebtes Christentum geben? Insgeheim wissen wir wohl, ob säkular oder gläubig, dass hier die tragfähigen Wurzeln Europas liegen. Nahe kommen wir dem fremdgewordenen Christentum freilich nur um einen Preis: die eigene Bekehrung. Und die ist ein lebenslanger Prozess.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. 




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Montag, 28. Mai 2012

Europabrief

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 Das Testament Jesu in Johannes 17

Die Wurzeln Europas liegen in Athen, Rom und Jerusalem. Athen und Rom stehen für die denkerischen und technischen Fähigkeiten, Jerusalem steht für den jüdischen Glauben und die Hoffnung der christlichen Urgemeinde auf das Gottesreich der Erlösung und Nächstenliebe. Welchen Beitrag bilden die Abschiedsworte Jesu im Johannesevangelium für die Fundamente Europas? Genau genommen spricht hier allerdings der Evangelist Johannes. Er legt für alle künftigen Christen Jesus ein Testament in den Mund. Dieses mündet in ein eindringliches Gebet um das Eins-Bleiben des Gottesvolkes. Johannes unterscheidet die Anhänger Jesu sehr klar von den Welt-Bürgern, aber er bezieht die Aufgabe seiner Schüler ganz auf die Arbeit an der Welt. Der Zustand der Welt hängt am Zustand der Gläubigen.


„In der Welt gehasst“ – weil „nicht von der Welt“

‚Welt‘ verweist auf die sündigen Seiten des Europäers. List, Gewalt und Sex bestimmen seine Gründungsmythen: Zeus entführt als Stier Europa, um den Besitz Helenas entbrennt der Krieg um Troja (George Steiner). Die ‚Welt‘ habe Gott nicht erkannt, sagt Johannes, denn sie missbraucht die Freiheit, die uns Menschen gegeben ist. Auch diese bittere Wahrheit gehört zum Erfahrungsschatz der jüdisch-christlichen Weisheit. Das Gegenstück heißt: „in der Wahrheit geheiligt“ sein (Joh 17,19), oder: „Glaube und Vernunft“ (Papst Benedikt XVI.). Israel, Jesus und die Apostel erkannten Gottes Willen und Ausweg. Wie können die Risse in der Schöpfung aber geheilt werden, wenn die Gerechten und Gläubigen, weil ihr Dienst anspruchsvoll ist, nur eine Minderheit bilden?


„Ich habe sie in die Welt gesandt“

Wie kann eine Minorität von Christen die übrige große Gesellschaft im Gleichgewicht halten? Man kann sich eine alte Apothekerwaage vorstellen: So liegt auf der einen Schale die kleine Gemeinschaft der Christen und auf der anderen Seite das ganze Gewicht der Welt. Nur durch eine entsprechende Qualität, nämlich das Gewicht unseres Christseins – Jesus nannte es Salz, Sauerteig, Stadt auf dem Berg – können wir Christen unsere Umwelt und Gesellschaft im Gleichgewicht des Heils halten. Am besten durch unser Vorbild, indem wir uns selber aller Bereiche und Aspekte des Lebens annehmen und zeigen, wie sie stimmig, gerecht und schön sein können. Man könnte es auch Neuevangelisierung durch Faszination nennen. Man braucht nicht einmal eine Missionierungskampagne. Schöne und auffallende Dinge ziehen von allein den Menschen an, über dessen Schaulust und Lust am edlen Wettstreit.


„Sie sollen vollendet sein in der Einheit“

Das „Ihr“ und „Euch“ der Jünger meint eine geballte Kraft. Sie sind keine vereinzelten Egoisten. Sie haben den Auftrag verstanden, Werkzeug Gottes in der Welt zu sein, Jesu Wirken fortzusetzen in der Kraft ihrer Gemeinsamkeit. Dieses Netzwerk Gottesvolk aus Gemeinden soll die Länder, Staaten und Kontinente umspannen, in der Ohnmacht der Minderheit, aber mit der Macht der Wahrheit und der Liebe. Martin Buber fand den Begriff der „mittegeeinten Gemeinde“: die Peripherie eines Wir wäre nur ein soziales Gebilde, erst die Radien zu einer gemeinsamen Mitte machen ihr Wesen aus. Was ist unsere Mitte? Alle sind geeint durch das Erleben der Geschichte mit Gott. Jesu Testament nennt die Früchte: Freude an der Liebe Gottes, Fülle und Herrlichkeit. Gott hat zwei Arme und Hände, um in die Welt hineinzuwirken: seinen Heiligen Geist und seinen Sohn Jesus Christus. Er braucht aber nach der Tötung Jesu Fortsetzer. Diese sind die Werkstatt Gottes, sein Volk, seine Gemeinde, wo in seinem Geist und im Geist Jesu gewirkt wird.


Um die Einheit kann selbst Christus nur beten

Natürlich ist in der Welt das Zerstreuen, die Einheit ist ein Wunder. Die Welt, die den Frieden nicht finden kann, bedarf des Vorbildes der Christen. „Damit die Welt erkennt, … damit die Welt glauben kann“, heißt es in der Bitte Jesu an Gott den Vater, und ganz profiliert: „Für sie bitte ich, nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast“. Das ist Realistik, und das verlangt die Logik. Gott braucht Mitarbeiter, und er findet nur eine Minderheit. Aber sie genügt – wenn die Spaltungen nicht wären, die Vieles unglaubwürdig und allzu menschlich machen. Bei dem Thema Kirchenspaltungen vergessen wir gewöhnlich die Urtrennung zwischen Christen und Juden. Es war das „Urschisma“ (Kardinal Walter Kasper), das heißt, wir Christen sind nicht der Alleinerbe an Stelle der Juden, sondern wir sind von der jüdischen Wurzel Getrennte. Der von Gott ungekündigte Bund mit den Juden müsste die erste Hauptfrage des ökumenischen Anliegens sein. Denn um diesen Bund geht es in der Bitte Jesu. Es muss uns erschüttern, dass sogar der Gottessohn und sein Tod die Einheit des Gottesvolkes nicht erzwingen können. Auch Jesus kann nur um sie beten.

Wer betet, dem geht es um eine Gebets- und Willenseinheit mit Gott. Das Beten ist eine Arbeit Gottes am menschlichen Herzen: es soll die Wünsche Gottes erkennen und mit ihnen übereinstimmen. Es ist der Anfang und Entschluss zu einem entsprechenden Leben und Handeln und kann nicht wirkungslos bleiben.


Professor Dr. Ludwig Weimer lehrt am „Lehrstuhl für die Theologie des Volkes Gottes“ an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom (www.ltvg.org)



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Mittwoch, 18. April 2012

Europa im Licht der Barmherzigkeit

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Liebe Freunde, 

wir Christen sind – aus verständlichen Gründen - leicht pessimistisch, was die Zukunft der Christenheit in Europa betrifft. Haben wir schon einmal versucht, in den Veränderungen auch etwas Positives zu sehen? Stefan Meetschen, ein deutscher Journalist und Filmexperte mit Polenerfahrung, hat für uns dazu ein paar sehr interessante Gedanken niedergeschrieben, die wir in diesem Europabrief zum Nachdenken vorlegen.

Nützen wir die Gelegenheit des kommenden Europatages, um in besonderer Weise für Europa zu beten. Danke dafür und dass Sie der Sauerteig sind, von dem Jesus sprach!

Ihr Europa für Christus! – Team in Wien

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Europa im Licht der Barmherzigkeit
von Stefan Meetschen

Der polnische Philosoph Józef Tischner (1931-2000) hat einmal gesagt, es gebe im modernen Europa keine Heiden, sondern nur christliche Heiden. So anhaltend tief sei die geistige Prägekraft des Christentums. Auch wenn sich viele, der Kirche fernstehende Menschen darüber gar nicht bewusst seien. Und in der Tat: Wenn man heute in die kulturelle und politische Landschaft der Länder Europas schaut, so erkennt man Personen und Institutionen, die sich selbst in ausdrücklicher Opposition zum Christentum definieren und artikulieren. Als bedürfe diese Opposition im pluralistischen Zeitalter eine besondere Erwähnung.

Es gibt mindestens zwei Möglichkeiten auf dieses Phänomen zu reagieren: Wut oder Barmherzigkeit. Wut steigt bei vielen Christen auf, wenn sie sehen, wie das, was ihnen heilig ist und unter dem Schutz der Religionsfreiheit stehen sollte, durch öffentliche Stimmen befleckt und gesellschaftlich zunehmend marginalisiert wird. Durch Gesetzesreformen, die das christliche Menschen- und Familienbild weitestgehend aushebeln, durch künstlerische Aktionen, die einen blasphemischen Charakter aufweisen. Durch Medienrituale, in denen das Christentum als Teppich für trampelnde Tabubrüche dient.

Aber es gibt auch eine denkbar andere Reaktion: die der Barmherzigkeit, des barmherzigen Verstehens. Tischner, der sich in seinem denkerischen Schaffen an der Philosophie des Dialogs von Emmanuel Lévinas orientierte und das Ende seines Lebens in tiefer Verbundenheit mit den Visionen von der göttlichen Barmherzigkeit der Hl. Schwester Faustyna verbrachte, neigte zu diesem Ansatz.

Vielleicht sprach er sich deshalb nach der Wende 1989 dagegen aus, christliche Werte in den polnischen Verfassungstext aufzunehmen. Dass christliche Wertesystem fest im säkularen Staat zu verankern. Tischner hatte Angst, dass dadurch das Christentum zu einer Ideologie werden könne, die christlichen Tugenden zu Götzen. Wahrer Glaube, wahre Bekehrung, so formulierte es Tischner in seinem letzten Werk, „Der Streit über die Existenz des Menschen“, sei etwas völlig anderes. Nur in Freiheit möglich. Ohne Zwang.

So gesehen erleben die Christen Europas zu Beginn des 21. Jahrhunderts vielleicht sogar eine historische Chance, eine Gnade. Nach vielen Jahrhunderten der machtpolitisch aufoktroyierten und bürgerlich verwässerten Sozialisierung zum Christentum hat eine Epoche begonnen, in der eine freie Wahl, eine persönliche Entscheidung zum Christentum notwendig ist.

Eine bewusste Wahl, die sich in Freiheit der Person vollziehen kann. Eine Wahl, die etwas kostet und keine Vorteile bietet. Denn: gesellschaftliches Prestige lässt sich mit dem christlichen Glauben oder einem Kirchenamt heute in Europa kaum noch gewinnen. Es ist der Geist der authentischen Nachfolge Christi, der dadurch neu zur Blüte kommen kann. 

Zumal viele Menschen kein wirkliches Wissen mehr von Christus besitzen. Sie meinen nur zu wissen, wofür Jesus, die Kirche und der Papst stehen. Was sie nicht an unqualifizierten Äußerungen hindert. Manchmal schleicht sich beim Hören derartig lauter Kritiker am Christentum der alte psychologische Diagnoseverdacht ein, dass gerade diejenigen, die vehement auf das Christentum schimpfen, sich auf einer tieferen Ebene danach sehnen, im Einklang mit diesem Glauben und seinem Wertesystem zu leben. Als ließen sich die eigenen Schuldgefühle nur durch die Erzeugung neuer, selbstgemachter Standards verdrängen. Was für ein riesiger, faszinierender Weinberg ist Europa für die Christen geworden. 

Höchste Zeit, die verborgenen Prägungen durch den Glauben neu zu erforschen. Mit den Augen und Röntgenstrahlen der göttlichen Barmherzigkeit.

Dr. Stefan Meetschen ist Journalist und Autor. Sein Buch „Europa ohne Christus?“ ist beim fe-Medienverlag erschienen. 


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Montag, 9. Januar 2012

EU-Parlamentspräsident fordert stärkeres Auftreten der Christen

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Liebe Freunde!

In seiner Grundsatzrede an eine hochrangige Zuhörerschaft betonte der Präsident des Europäischen Parlaments vor kurzem die Bedeutung und Auswirkung eines engagierten Auftretens der Christen in der Öffentlichkeit. Wir empfehlen daher, sich seine Ausführungen zu Gemüte zu führen und womöglich auch gelegentlich zu zitieren.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung unserer Ansichten und Anliegen und - auch im Jahr 2012 - für Ihr tägliches "Vaterunser" für ein christliches Europa! Wir wünschen Ihnen weiterhin Gottes Segen fürs Neue Jahr

Ihr Europa für Christus – Team

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Der Präsident des Europäischen Parlaments:
"... ein mutiges Zeugnis durch Christen,
auch auf politischer Ebene - zugleich tolerant
und offen gegenüber dem anderen - ist eine
der größten Stärken, die wir haben. Geben
wir diese auf, machen wir uns an der Aushöhlung
der europäischen Seele schuldig..."

Auszug aus der Ansprache Präsident Jerzy Buzeks beim European Prayer Breakfast am 1. Dezember 2011:

"Wir müssen uns immer vergegenwärtigen, dass die Gründungsväter des vereinigten Europas praktizierende Christen waren. Man darf das heute nicht vergessen, wenn wir uns mitunter auch einer Reihe von schwierigen Aufgaben gegenübersehen. Zugleich stellt sich die Frage, ob unser christliches Erbe noch Gültigkeit hat, ob es nicht doch nur ein weiteres historisches Kostümrelikt ist - respektabel aber ohne praktischen Nutzen? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: ein mutiges Einstehen durch Christen, auch auf der politischen Ebene - zugleich aber tolerant und offen gegenüber dem anderen - ist eine der größten Stärken, die wir haben. Geben wir diese auf, machen wir uns an der Aushöhlung der europäischen Seele schuldig, die auf analytische Weise durch Nationalismus und Vernebelung, aber auch durch ein zunehmendes Gefühl der inneren Leere - wie sie symptomatisch ist für eine Welt des exzessiven Konsums - verdrängt würde.

Wenn wir uns das Edikt von Mailand* vor Augen halten, so ist dies auch eine solide Gesprächsbasis über die Eigenständigkeit von Kirche und Staat. Ich betone ausdrücklich - "Eigenständigkeit", nicht "Trennung". Jahrhundertelang haben wir ein Modell entwickelt, in welchem öffentliche und religiöse Autoritäten ihre Selbständigkeit im jeweils eigenen Einflussbereich behielten. Zugleich besteht in vielen Bereichen absoluter Bedarf an Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und den Glaubensgemeinschaften - denn eine solche Zusammenarbeit ist bedeutsam für den Aufbau einer gerechten Gesellschaft von Anstand und Würde.

In diesem Zusammenhang ist unschwer festzustellen, dass wir in Europa in letzter Zeit die Verbreitung eines geradezu aggressiven Säkularismus (die Bestrebung, jede öffentliche Präsenz von Religion zu unterbinden, Anm. d.Übers.) erleben mussten. Das ist etwas, was ich negative Toleranz nennen würde. Als Beispiel kann uns die Frage der Darstellung des Kreuzes im öffentlichen Raum dienen. Eine aggressive und in Wirklichkeit intolerante Minderheit würde gerne unseren Glauben in eine kleine Privatschatulle einsperren. Tatsächlich aber würde dies bedeuten, dass wir die Religionsfreiheit aufgeben, die mit dem Edikt von Mailand begünstigt worden war.

Die Geschichte lehrt uns, dass der leere Platz, den das abgehängte Kreuz hinterlassen hat, immer von totalitären Ideologien eingenommen wurde. Das Verschwinden des Kreuzes führte allzu oft nicht zur Befreiung sondern zur Versklavung des Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass wir Christen nicht nur unseren Glauben retten, sondern durch unsere Haltung inmitten einer säkularisierten Welt auch zum Salz der Erde und zum Licht für alle werden können.

Ich bin davon fest überzeugt: das, was wir heute erfahren, ist nicht nur eine Krise der öffentlichen Schulden - eine Krise, die aus der USA nach der Pleite der Lehman Brüder herüberschwappte - es ist im wesentlichen auch eine Krise der Werte. Sie kam, weil unsere materielle Entwicklung nicht mit der geistigen Entwicklung Schritt hält, ebenso nicht mit glaubwürdigen moralischen Vorgaben.
Das Streben nach dem eigenen Nutzen erfordert auch ein Streben nach Werten! Wenn man reich wird, so bringt dass Verantwortung mit sich, Verantwortung für das Gemeinwohl - letztlich den Bedarf eines Ausgleichs – und schließlich verlangt die Idee des Wettbewerbs auch das Streben nach Gerechtigkeit. Wir brauchen nicht nur Arbeit sondern auch Arbeitsmoral. Schlussendlich ist jedwede Art von Aktivität ohne Liebe "ein tönend Erz oder eine klingende Schelle", wie es der Apostel Paul im ersten Korintherbrief nannte.

Der Mangel an Werten könnte sich für Europa viel verhängnisvoller erweisen als der Mangel an Kapital oder der Mangel an politischer Macht."


*Das Edikt von Mailand ist die offizielle Einführung der Religionsfreiheit im Römischen Reich, anno Domini 313


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Samstag, 10. Dezember 2011

Europabrief, 10. Dezember 2011


Liebe Freunde,

alle feiern Weihnachten, aber viel verstehen seine Bedeutung nicht mehr und manche fordern nun sogar die Beseitigung aller christlichen Hinweise auf dieses Fest: Krippendarstellungen, echte Weihnachtslieder und sogar Christbäume werden mancherorts als unangemessen betrachtet und durch winterliche Zeichen oder Lichtsymbole ersetzt.

Haben wir keine Angst, an die tatsächliche Bedeutung dieses großen Festes zu erinnern und es auch entsprechend zu feiern! Nur die authentische Weihnachtsbotschaft kann notwendige Veränderungen, Frieden und Sinn stiften!

Dieses Jahr nehmen wir den Internationalen Tag der Menschenrechte zum Anlass, Ihnen über die Arbeit der Beobachtungsstelle für Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen, eine Initiative die direkt aus der Initiative "Europa für Christus" entstanden ist, kurz zu berichten.

Am Ende eines sehr arbeitsreichen Jahres möchten wir Sie auch bitten, "Europa für Christus e.V." möglichst mit einer finanziellen Zuwendung zu unterstützen! Besten Dank im Voraus für Ihre Großzügigkeit!

Bankangaben: Europa für Christus! Kontonr. 03210902901, BLZ: 14000, IBAN: AT05 1400003210902901, BIC: BAWAATWW (oder BAWAATWWXXX), BAWAG Bank, in 1010 Wien; oder siehe www.europe4christ.net/index.php)

Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Advent und eine frohe Weihnacht!
Vereint im Gebet für ein christliches Europa!
Ihre Europa für Christus!-Team


450 Fälle von Intoleranz gegen Christen in Europa
Heute am 10. Dezember begeht man den Internationalen Tag der Menschenrechte. Während Europa bei der Einhaltung der Menschenrechte als mustergültig gilt, bleibt das immer häufigere Phänomen der Intoleranz und Diskriminierung von Christen weitgehend unbeachtet.

Unser Dokumentationsarchiv hat vor kurzem den 450. Fall von Intoleranz und Diskriminierung gegen europäische Christen veröffentlicht - und dies spiegelt nur einen kleinen Ausschnitt der Berichte an uns wider!

Als ersten Schritt auf dem Weg einer Verbesserung nehmen wir uns ganz fest die Sensibilisierung der Gesellschaft als Aufgabe vor. Daher ersuchen wir um Unterstützung der Beobachtungsstelle, indem Sie uns Vorfälle melden, auf unsere Webseite mittels Verlinkung aufmerksam machen, sich mit uns auf facebook werbewirksam in Verbindung setzen, sich uns auf Twitter anschließen. Bitte helfen Sie uns, die von uns aufgezeigten Fälle und den Newsletter wo immer möglich zu verbreiten und auch indem Sie uns eine Spende zukommen lassen.

Verbrechen aus Hass gegen Andersgläubige: 95% richten sich gegen Christen
In den Jahren 2010 und 2011 kam es in Schottland zu 693 Anklagen wegen Voreingenommenheit aus religiösen Gründen. Dies ist eine Zunahme von fast 10% gegenüber dem Vorjahr und der Höhepunkt während der letzten vier Jahre. 95% dieser Verfehlungen richteten sich gegen Christen. Diese Angaben beweisen, dass im Jahr 2010/12 über 58% der Vorfälle gegen Katholiken gerichtet waren, 37% gegen Protestanten. 2,3% gegen Juden und 2,1% gegen Muslime. Weiter nachzulesen hier:

Ein Kardinal aus dem Vatikan hält es für möglich, dass Christen auch im Westen für ihren Glauben eingekerkert werden.

Kardinal Raymond Burke, ehemaliger Erzbischof von St. Louis und nunmehr Leiter des Höchstgerichts im Vatikan, gab gegenüber einer katholischen Nachrichtenagentur an, dass er eine Zeit kommen sehe, wenn die Katholiken in der USA "auch wenn sie nur die eigene Lehre verbreiten" sich mit dem Vorwurf "sich mit unrechtmäßigen Umtrieben zu beschäftigen, wie z.B. bei der Lehre über die menschliche Sexualität" konfrontiert sehen könnten. Auf die Frage, ob der Kardinal auch eine Festnahme von amerikanischen Katholiken aus Glaubensgründen voraussehe, antwortete er: "Ja, ich kann mir das vorstellen." Weiter nachzulesen hier:

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Beobachtungsstelle:
Bitte denken Sie an eine Spende als Weihnachtsgeschenk an das Dokumentationsarchiv, die einzige Organisation zur Überwachung von Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa. Der erste Schritt zur Besserung ist die Sensibilisierung der Gesellschaft, was zur Verhinderung weiterer Diskriminierungen führen wird. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit!
Banküberweisung: Name: Observatory, Kontonr.: 02810859051, Bank: BAWAG; BLZ: 14000; IBAN: AT881400002810859051, BIC: BAWAATWW)
 
 
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