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Freitag, 23. April 2021

Ein weiser Rat

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Es war einmal ein kleiner Junge, der schnell ausrastete und ärgerlich wurde.

Sein Vater gab ihm einen Hammer und ein grosses Pack voller Nägel.

Jedes Mal, wenn er ausrastete, sollte er lieber einen Nagel in den Zaun hinter dem Haus schlagen, als seine Wut an anderen auszulassen.


Am ersten Tag schlug der Junge 30 Nägel in den Zaun.

Die Tage vergingen und mit ihnen nahm auch die Zahl der Nägel ab, die der Junge in den Zaun schlagen musste.

Er fand heraus, dass es einfacher war, nicht auszurasten, als Nägel in den Zaun zu schlagen.


Schliesslich kam der Tag, an dem der Junge überhaupt nicht mehr ausrastete.

Er sagte dies seinem Vater und der riet ihm nun, für jeden Tag, an dem er nicht mehr ausrastete, einen Nagel wieder herauszuziehen.


Wieder vergingen etliche Tage und schliesslich konnte der Junge seinem Vater berichten, dass er alle Nägel herausgezogen hatte.


Der Vater nahm seinen Jungen bei der Hand und ging mit ihm zum Zaun.

Er sagte: Das hast Du gut gemacht, mein Sohn. Ich bin sehr stolz auf Dich.

Aber schau Dir all die Löcher im Zaun an. Der Zaun ist nicht mehr der, der er einmal war.

Denke daran, wenn Du das nächste Mal etwas im Ärger zu anderen sagen willst. Deine Worte könnten eine Narbe hinterlassen, so wie die Nägel ihre Spuren im Zaun hinterlassen haben.

Auch wenn Du sagst, dass es Dir leid tut, die Wunde ist dennoch da.


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Montag, 4. Juli 2016

Was ein Exit mit einer Katze zu tun haben könnte ...

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Die Katzengeschichte

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Oder: Was eine Katze mit Qualität zu tun hat.
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Es gibt eine alte Geschichte, die aus Indien kommen soll:

In einem Kloster lebte ein alter Meister, der jeden Tag seine Andacht hielt. Da er nun mehrfach in seiner Andacht von einer Katze gestört wurde, befahl er, die Katze während seiner Andacht anzubinden.

Einige Jahre später starb der alte Meister und ein neuer Meister nahm seinen Platz ein. Die Katze wurde weiter während der Andacht angebunden.

Wieder einige Jahre später starb die Katze. Um eine Katze während der Andacht anbinden zu können, wurde eine neue Katze gekauft.

Im Lauf der folgenden Jahre kamen Besucher aus anderen Klöstern und sahen, dass in diesem Kloster immer eine Katze zur Andacht angebunden wurde. Sie beschlossen, dies für ihr eigenes Kloster zu übernehmen.

Einige Jahre später füllten die Gelehrten dicke Bücher über die liturgische Bedeutung des Anbindens einer Katze während der Andacht.

Bald gab es im Kloster die Position des Katzenbetreuers und die des Katzenzeremonienmeisters. Später spezialisierten sich Tierzüchter auf die Aufzucht von Katzen, die nur für die Andacht geeignet waren. Und es entstanden auch Unternehmen, die spezielle Halsbänder zum Anbinden der Katze während der Andacht produzierten. Diese erstellten dann Standards für die Herstellung von Katzenhalsbändern und entwickelten Meßgeräte zur Spezifizierung von Materialen, die die Geeignetheit gemäß einer freigegebenen Liste akkreditierter und zulässiger Stoffe zur Verwendung von Andachtskatzenhalsbändern feststellen konnten.

Prüfer des staatlichen Gesundheitsamtes prüften nun die Hygiene an den Katzenanbindestellen, die Funktionsfähigkeit der Meßgeräte und die detailgerechte Umsetzung des Standards für die Herstellung von Katzenhalsbändern. Diese Begutachtungsberichte wurden zur Sicherheit der Bürger in einer geeigneten Form veröffentlicht. Wer keine Stellbeschreibung für den Katzenzeremonienmeister vorweisen konnte, bekam eine schlechte Note.

Wenig später veröffentlichte die ISO die Norm ISO 17017, die die Katzenaufzucht regelt, Anforderungen an die Kompetenz der Katzenbetreuer festlegt, den Prozess der Katzenbestattung als dokumentiertes Verfahren fordert und Zulassungsbedingungen für Konformitätsbestätigungsstellen aufstellt.

Menschen, die erschienen und darauf hinwiesen, dass man zur Andacht eigentlich keine Katze braucht, wurden des Klosters verwiesen und (mund-)tot geschwiegen. Es war notwendig, Rechtsmittel einzusetzen, um durch richterliche Anordnungen den Blick wieder dahin zu orientieren, worum es eigentlich ging: den ursprünglichen Sinn, die gemeinsame Kernaufgabe, dass jeder Mensch für sich selbst entscheiden und sich selbst dafür einsetzen kann, was er braucht, um in Ruhe seiner Andacht nachzugehen.


Quelle: Dr. Stefan Ackermann, GAB München. 2009.




nicoschro.de
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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Donnerstag, 11. Juni 2015

Kleine Lebensweisheiten

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Nachmachen bringt Freude.


1. Mach aus der ängstlichen Sorge um morgen die behutsame Fürsorge für heute.  


2. Vergleiche dich nicht mit anderen, es bedeutet sinnloses Leiden. Jeder Mensch ist unvergleichlich. Darum brauchen wir niemanden zu beneiden oder verachten.  


3. Plane deine Zeit, aber lass Freiräume für Überraschungen. Nimm Menschen stets wichtiger als Dinge. Wer liebt, hat Zeit!  


4. Ärgere dich nicht über andere. Wer sich über andere aufregt, büßt ihre Sünden. Nur wer liebt und vergibt, kann Menschen verändern.  


5. Teile gern mit anderen. Teilen vermehrt das Lebenskapital. Und die Vermehrung des Lebens beginnt immer mit dem Opfer.  


6. Vergiss die Freude nicht. Suche bewusst die kleinen und großen Anlässe zur Freude bei dir und anderen.  


7. Beginne den Tag mit einem Gespräch mit Gott. Danke, klage, bitte, singe, aber rede mit ihm. Er wartet schon auf dich. 

Selbst wenn alles zerbricht.


Gefunden

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Freitag, 7. Juni 2013

Gibt es Gott wirklich?

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siehe hier

Im Bauch einer hochschwangeren Frau unterhalten sich drei Föten.

Einer davon ist der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker.

Der kleine Zweifler fragt: Glaubt ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt?
Der kleine Gläubige: Ja klar, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen
und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann
stark genug sind für das, was uns erwartet.
Der kleine Skeptiker: Blödsinn, das gibt es nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen,
ein Leben nach der Geburt?
Der kleine Gläubige: Das weiß ich auch nicht so genau. Es wird viel heller sein als hier.
Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.
Der kleine Skeptiker: So ein Quatsch! Herumlaufen, das geht doch nicht. Und mit dem Mund essen, was für eine seltsame Idee. Es gibt doch nur die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem kann es ein Leben nach der Geburt gar nicht geben, weil die Nabelschnur dafür viel zu kurz ist.
Der kleine Gläubige: Doch, es geht bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders werden.
Der kleine Skeptiker: Es ist noch nie einer zurückgekommen nach der Geburt. Mit der Geburt ist
das Leben zu Ende. Und das Leben hier ist nichts als Quälerei. Und dunkel.
Der kleine Gläubige: Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht,
jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen.
Der kleine Skeptiker: Mutter ?!?? Du glaubst an eine Mutter? Wo soll die denn, bitte schön, sein?
Der kleine Gläubige: Na hier, überall, um uns herum. Wir sind in ihr und leben in ihr und durch sie.
Ohne sie könnten wir gar nicht sein.
Der kleine Skeptiker: Quatsch. Von einer Mutter habe ich noch nie etwas gemerkt
und gesehen habe ich sie auch nicht, also gibt es sie auch nicht.
Der kleine Gläubige: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören.
Oder spüren, wie sie unsere Welt streichelt.

Der kleine Zweifler fragt: 

Der kleine Gläubige:
Und wenn es also ein Leben nach der Geburt gibt,
wird der kleine Skeptiker dann bestraft, weil er nicht daran geglaubt hat?

Das weiß ich nicht so genau. Vielleicht kriegt er einen Klaps,
damit er die Augen aufmacht und das Leben beginnen kann.




Quelle
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Donnerstag, 6. Juni 2013

Erkenntnis

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Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin -
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man Vertrauen.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man authentisch sein.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einen anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich: Das nennt man Reife.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich: Das nennt man Ehrlichkeit.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, was mich immer wieder herunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das "gesunden Egoismus",
aber heute weiß ich, das ist Selbstliebe.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: Das nennt man Demut.


Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter
in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag,
Tag für Tag, und nenne es BEWUSSTHEIT

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken behindern und krank machen kann. 
Als ich mich jedoch mit meinem Herzen verband, bekam
der Verstand einen wertvollen Verbündeten.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal auf
einander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich:
DAS IST DAS LEBEN !

Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959

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Mittwoch, 29. Mai 2013

... gibt es wirklich Friseure ?

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Ein Mann ließ sich seine Haare schneiden und seinen Bart trimmen. Der Friseur sprach während seiner Arbeit mit dem Kunden über viele Dinge, wie Friseure es halt so machen. Auch das Thema Gott kam zur Sprache.
“Ich glaube, dass Gott nicht existiert!”, murmelte der Friseur.
“Warum?“, fragte der Kunde.
“Sie müssen nur auf die Straße gehen. Wenn Gott existieren würde, gäbe es dann so viele kranke Leute? Würde es so viele Kinder geben, die verlassen wurden? Würde es so viel Leid und Schmerzen geben? Gäbe es einen Gott, würde er alle diese Dinge doch nicht zulassen!”
Der Kunde antwortete nicht. Kurz darauf waren die Haare geschnitten, der Bart war gestutzt und der Friseur entlohnt. Dann ging er nach Hause. Auf der Straße begegnete der Kunde einem Mann mit langen, schmutzigen Haaren und ungepflegtem Bart. Er stutzte, dachte kurz nach, ging zurück und sagte zum Friseur: “Friseure existieren nicht! Es gibt keine Friseure!”

“Wie kommen Sie darauf? Ich habe Ihnen doch kurz vorher die Haare geschnitten und den Bart getrimmt!”, entgegnete erstaunt der Friseur.

Der Kunde wiederholte eindringlich: “Friseure existieren nicht, denn wenn sie existieren würden, dann gäbe es doch niemanden mit schmutzigem, langem, ungepflegtem Haar und ungetrimmtem Bart. Sehen Sie diesen Mann auf der Straße? Gäbe es Sie, würden Sie diese Dinge nicht zulassen!”
“Ach was! Ich existiere doch! Nur – die Leute kommen nicht zu mir rein!”, schrie der Friseur.

Der Kunde schmunzelte und erwiderte: “Genau! Auch Gott existiert. Nur gehen die Leute nicht zu ihm und suchen ihn nicht. Deswegen gibt es so viel Schmerz und Leid in der Welt.”



Die Geschichte gibt die Frage zurück, zurück an den Frager, an uns, und damit auch an den oft Verantwortlichen: Leid, Schmerz, Krieg wird von uns gemacht oder zugelassen. Damit wird die Frage nach Gott die Frage an uns: Was tust Du gegen Schmerz, Leid und Not? Was motiviert Dich? Woran orientierst Du Dich? An Bequemlichkeit, dem einfachen Weg? 
Oder: Fragen wir wirklich nach Gottes Willen und richten wir uns nach der Bitte im Vaterunser aus: „Dein Wille geschehe!“ Bei Leid, Schmerz und Misserfolgen fragen wir gerne nach Gott - Erfolge verbuchen wir hingegen gerne für uns. Probleme schieben wir lieber Gott zu, setzen ihn liebend gerne auf die Anklagebank: Mein Gott, wie kannst Du das zulassen? Doch das ist Abschiebung von Verantwortung. Denn eigentlich müsste sich jeder Mensch ehrlich fragen: Wie kann ich so viel Leid, Schmerz, Probleme etc. zulassen – in meinem Leben, in meinem Umfeld, in meiner Welt. Und was kann ich alles dagegen tun?




Und, - warum fragt eigentlich niemand: “Wie kann Gott all das Gute in der Welt zulassen?“, - und warum sagen wir so wenig: „Danke!”?






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Montag, 27. Mai 2013

Güte

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Liebende Güte

Eine junge Schülerin wollte die Metta, die Meditation der Herzensgüte, erlernen. Jeden Tag füllte sie ihr Herz mit liebender Güte. Aber jeden Tag, wenn sie durch eine Einkaufstraße ging, wurde ihre Herzensgüte von einem Ladeninhaber schwer geprüft, der sie täglich mit unwillkommenen Liebkosungen überschüttete. Eines Tages konnte sie es nicht mehr länger ertragen. Mit erhobenem Schirm jagte sie den Ladeninhaber die Strasse hinunter. Zu ihrer Verlegenheit kam sie an ihrem Lehrer vorbei, der das ganze Geschehen beobachtet hatte. Sie blieb beschämt stehen und erwartete, dass er sie wegen ihres Zornes tadeln würde.

„Was du tun solltest“, so der Rat des Lehrers, „fülle dein Herz mit liebender Güte und schlage, mit soviel Achtsamkeit wie nur möglich, diesem unverschämten Kerl deinen Schirm über den Kopf.“
 
 
 

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Von der Macht des guten und bösen Wortes

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Pfarrer Urs Keusch aus der Schweiz berichtete einmal von einem Gespräch mit einem alten, einsamen Mann. dem er jeden Monat am Herz-Jesu-Freitag die hl. Kommunion brachte. Ihm war das Bild einer Frau aufgefallen, das auf einem Kasten stand und manchmal mit ein Blümlein geschmückt war.
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Einmal fragte der Pfarrer ihn: “Ist das Ihre Mutter?” – “Nein”, sagte er, “von meiner Mutter habe ich kein Bild.” Nach einer Weile erzählte er: “Das ist das Bild einer Frau, der ich während ein paar Jahren jeden Herbst das Holz gemacht habe, gesägt, gespalten und in den Schopf getragen. Das letzte Mal, bevor sie starb – ich sehe sie noch heute vor mir, als wär’ es gestern gewesen – gab sie mir zum Abschied ein Stück Kuchen, schaute mir in die Augen und sagte zu mir: ,Sie sind ein guter Mensch!’
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Ich lief zu meinem Fahrrad, ich war wie benommen. ,Sie sind ein guter Mensch!’, das hat sie mir gesagt, ,Sie sind ein guter Mensch!’ Mein ganzes Leben lang bin ich mit meinem Fahrrad nie mehr so leicht den Berg hinaufgefahren wie damals. Es war mir, als bliese aller Wind der Welt in meinen Rücken. Immer hörte ich diese Worte: ,Sie sind ein guter Mensch!’
Wissen Sie, so etwas hat mir sonst den ganzen Lebtag niemand gesagt, im Gegenteil. Immer hieß es zu Hause, als ich noch ein Kind war, aber auch später: ,Aus Dir wird nie etwas!’ Und so war es dann auch, obwohl ich meinen Eltern das Gegenteil beweisen wollte. Es ist mir alles daneben gegangen, ich hatte nie Glück. Alles endete irgendwie in einer Katastrophe. Heute bin ich, wie Sie sehen, ein gebrochener Mann, ich lebe einsam und manchmal auch gottverlassen. Manchmal frage ich mich, wozu noch leben? Wenn mir manchmal die Erinnerungen an mein kaputtes Leben hochkommen, dann schaue ich mir das Bild dieser Frau an. Dann ist mir manchmal, als sage sie auch heute zu mir: ,Sie sind ein guter Mensch!’ Dann spüre ich in mir wieder so eine Freude, und dann mag ich wieder leben.
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Sie glauben es vielleicht nicht, aber es ist so: Diese Frau hat mich am Leben gehalten bis heute. Ich hätte mich schon mehr als einmal am liebsten umgebracht. Aber dieses Wort dieser Frau lässt es mich nicht tun. Und manchmal denke ich mir: Vielleicht bin ich doch nicht so schlecht. Vielleicht hat auch der Himmel ein wenig Erbarmen mit mir.”
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Im Anfang vieler tragischer Lebensgeschichten steht oft ein böses, ein herzloses, ein unbeherrschtes, ein niederreißendes Wort: “Aus Dir wird nie etwas! Du taugst zu nichts!” Und dieses Wort wird Fleisch. Es drängt zu seiner Verwirklichung. Als aber Christus getauft wurde, sprach sein Vater voll Liebe über Sein Kind: “Das ist mein vielgeliebter Sohn” (Mt 3,17). Das ist das erlösende Wort der Liebe, das wir für unsere Kinder im Herzen haben sollten – aber auch für jeden Menschen.
 
 
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Montag, 20. Mai 2013

Die Geschichte vom Blumentopf und dem Bier

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Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei.

Sie bejahten es.

Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei.

Sie stimmten zu.

Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei.

Die Studenten antworteten einstimmig "ja".

Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus.

Die Studenten lachten.

"Nun", sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, "Ich möchte, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen.

Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllend wäre.
Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto.
Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten."

"Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der Professor fort, "hat es weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit den Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."

Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren solle.

Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, Sie immer noch Platz für ein oder zwei Bierchen finden."

(Quelle: unbekannt)



Quelle
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Samstag, 8. Dezember 2012

Was ist der Sinn des Lebens?

Eine reiche Familie

Nie werde ich Ostern 1946 vergessen. Ich war damals vierzehn Jahre alt, meine Schwestern elf und sechzehn. Mein Vater war fünf Jahre zuvor gestorben und hinterließ sieben schulpflichtige Kinder. Auf vieles mussten wir verzichten. Einen Monat vor Ostern rief der Pastor unserer Gemeinde zu einer besonderen Spendenaktion auf für eine bedürftige Familie der Gemeinde. Er forderte alle auf zu sparen und großzügig zu spenden.    

Wir wollten da auch mitmachen und überlegten was wir tun konnten um möglichst viel Geld zusammen zu bekommen. Es fiel uns einiges ein und wir setzten uns mit Freude ein. Einen Monat aßen wir fast nur Kartoffeln um damit 20 Dollar Essensgeld zu sparen und dieses dann zu spenden. Wir machten möglichst wenig Licht an, hörten kein Radio um damit Strom zu sparen. Wir jobbten so häufig wie möglich als Putz- und Gartenhilfe, dann arbeiteten wir noch als Babysitter und jeden Cent legten wir zurück. Wir kauften Baumwolle, häkelten Topflappen und verkauften sie. Das ergab noch einmal zwanzig Dollar.    

Dieser Monat war der beste unseres Lebens. Jeden Tag zählten wir das Geld und wir unterhielten uns darüber wie sehr sich diese bedürftige Familie über das Geld von der Gemeinde freuen würde. Zu unserer Gemeinde gehörten ungefähr 80 Mitglieder und wir rechneten uns aus, dass dann  ungefähr zwanzig Mal zuviel zusammenkommen würde.  Endlich war es soweit. Einen Tag vor Ostern ging ich mit meiner Schwester in den Laden um das viele Kleingeld einzutauschen. Soviel Geld hatten wir noch nie besessen. Es machte uns nichts aus, dass wir für Ostern keine neuen Kleider oder Schuhe hatten, schließlich hatten wir 70 Dollar für die Osterspende. Wir konnten die Zeit bis zu dem Gottesdienst kaum abwarten. Als die Kollekte eingesammelt wurde saßen wir in der zweiten Reihe und legten voller Freude unser Geld ein. Wir fühlten uns so reich. Auf dem Nachhauseweg waren wir nur am singen. Zum Mittagessen hatte Mama eine Überraschung für uns. Es gab gekochte Ostereier und Bratkartoffeln.  

Spät am Nachmittag kam der Pastor mit seinem Auto vorgefahren. Er gab Mutter einen Briefumschlag. Sie öffnete den Umschlag und heraus fielen 87 Dollar, unsere großen Scheine und noch siebzehn einzelne Dollarnoten. Wir starrten das Geld an, keiner sprach von uns. Wir waren uns wie Millionäre vorgekommen und jetzt fühlten wir uns  wie die ärmsten Schlucker. Es hatte uns nichts ausgemacht, dass wir weniger hatten als die anderen, wir hatten ein glückliches Leben geführt. Jetzt wussten wir, dass wir arm waren. Alle anderen wussten das auch und hatten wohl schon über uns geredet.    

Lange saßen wir schweigend da. Die nächste Woche war für uns alle sehr bedrückend. Was sollten wir nur mit dem Geld machen? Wir wussten es nicht. Was machen arme Leute mit Geld?    

Am nächsten Sonntag wollten wir erst nicht  in die Kirche gehen. Dann gingen wir doch, weil Mutter das so wollte. Ein Missionar war zu Gast. Er sprach darüber, dass Menschen in Afrika eine Kirche aus Lehm bauen, aber kein Geld für ein Dach haben. Er sagte, man bräuchte dazu hundert Dollar. Dann fragte er, ob man dafür nicht etwas zusammen legen könne, um diesen armen Menschen zu helfen.    

Wir schauten einander an und zum ersten Mal in dieser Woche lächelten wir. Mutter holte aus ihrer Handtasche den Umschlag. Sie verteilte das Geld an uns und jeder legte etwas in den Korb.  Als die Kollekte gezählt wurde, gab der Pastor bekannt, dass etwas mehr als 100 Dollar zusammen gekommen waren. Der Missionar freute sich. Eine so hohe Spende hatte er in einer so kleinen Gemeinde nicht erwartet. Er sagte: „Ihr müsst einige reiche Leute in der Gemeinde haben.“ Und plötzlich wurde uns etwas klar! Von den hundert Dollar stammten 87 von uns. Wir waren die reichste Familie in der Gemeinde! Der Missionar hatte es schließlich selbst gesagt.    



Quelle 


 Matthäus 6

Vom Schätzesammeln und Sorgen

19 Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.
20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen.
21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.

 
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Advent = Zeit zum Besinnen

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Das Geheimnis der Zufriedenheit


Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.
„Meister", fragte einer von ihnen „was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Ich wäre auch gerne so glücklich wie du."

Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: „Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"

Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden betrachtend, fügte der Meister nach einer Weile hinzu: „Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr, wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein."

nach einer zenbuddhistischen Parabel 

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Als ich mich selbst zu lieben begann

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"Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man "Vertrauen".



Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man "authentisch sein".



Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man "Reife".



Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man "Ehrlichkeit".



Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das "Gesunden Egoismus", aber heute weiß ich, das ist "Selbstliebe".


Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: das nennt man "Demut".



Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es "Bewusstheit".



Als ich mich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute "Herzensweisheit".



Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: "Das ist das Leben"!

Rede von Charlie Chaplin anlässlich seines 70sten Geburtstag am 16. April 1959. Gefunden von Karin Kokot.


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Freitag, 7. Dezember 2012

Der gerechte Preis

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Als der König Anowschirwan mit seinem Gefolge durchs Land zog, geriet er in eine einsame Berggegend, in der nicht einmal die armseligen Hütten der Schafhirten standen. Der Koch des Königs lamentierte: "Erhabener Sultan! Ich bin dazu da, deinen Gaumen zu erfreuen. Nun findet sich im Küchenzelt auch nicht das kleinste Körnchen Salz, ohne das jede Speise abscheulich und fad schmeckt. Erhabener Sultan, was soll ich tun?" Anowschirwan erwiderte: "Gehe zurück in das nächste Dorf. Dort findest du einen Händler, der auch Salz feilbietet. Achte darauf, dass du den richtigen Preis zahlst, nicht über das Uebliche hinaus." "Erhabener Sultan", antwortete der Koch, "in deinen Truhen liegt mehr Gold als irgendwo sonst in der Welt. Was würde es dir ausmachen, wenn ich ein bisschen teurer einkaufe? Die Kleinigkeit macht es doch nicht." 

Der König blickte ernst: "Gerade die Kleinigkeiten sind es, aus denen sich die Ungerechtigkeiten der Welt entwickeln. Kleinigkeiten sind wie Tropfen, die schliesslich doch einen ganzen See füllen. Die grossen Ungerechtigkeiten der Welt haben als Kleinigkeiten begonnen. Geh also und kaufe das Salz zum üblichen Preis."

(persische Geschichte)

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Sonntag, 10. Juli 2011

Die 25. Stunde - oder: Hast Du Zeit für's Gebet?

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Viel Zeit liegt vor uns. Er gibt uns diese Zeit, Hunderte von Tagen, Tausende Stunden - allein in diesem Jahr. Wie sehr werden wir immer wieder von Gott reich beschenkt!
 
Nur: Wie oft sagen wir gerade das Gegenteil: «Ich habe zu wenig Zeit. Die Zeit ist knapp.» Oder, noch drastischer: «Dafür habe ich leider überhaupt keine Zeit.» Leider auch des öfteren: «Keine  Zeit mehr für Gott.»


Und so geschah eines Tages folgendes: Besorgt meldeten die Engel dem Schöpfer, dass die Menschen fast gänzlich aufgehört hätten zu beten. Daraufhin beschloss der himmlische Rat, die Ursachen durch eine Schar von Engeln untersuchen zu lassen.

Diese berichteten folgendes: Die Menschen wissen um das Fehlen ihrer Gebete und beklagen es. Aber leider hätten sie trotz ihres guten Willens einfach keine Zeit zum Beten. Im Himmel war man verblüfft und erleichtert: Statt des befürchteten Abfalls handelte es sich also nur um ein Zeitproblem!

Die himmlischen Räte überlegten hin und her, was zu tun sei. Einige meinten, man solle durch entsprechende Maßnahmen das moderne, hektische Leben abschaffen. Eine Gruppe schlug sogar eine Bestrafung des Menschengeschlechtes vor: «Das wird schon seine Wirkung tun», sagten sie und verwiesen auf die Sintflut.
 
Das Ei des Kolumbus aber fand ein junger Engel: Gott solle den Tag verlängern! Zur Überraschung aller war dieser einverstanden. Er schuf eine 25. Tages-Stunde. Im Himmel herrschte Freude: «So ist Gott eben», sagte man, »Er hat Verständnis für seine Geschöpfe.»

Als man auf der Erde zu merken begann, dass der Tag eine Stunde länger dauerte, waren die Menschen verblüfft und, als sie den Grund erfuhren, von Dankbarkeit erfüllt. Erste Reaktionen waren vielversprechend: Es werde zwar einige Zeit dauern, so hörte man aus informierten Kreisen, bis die Anpassung vollzogen sei, aber dann werde sich alles einspielen. Nach einer Zeit vorsichtiger Zurückhaltung ließen die Bischöfe verlauten, die 25. Stunde werde als «Stunde Gottes» in das Leben der Menschen eingehen.
 
Im Himmel wich die anfängliche Freude bald der Ernüchterung. Wider alle Erwartung kamen im Himmel nicht mehr Gebete an als bisher, und so sandte man wiederum Boten zur Erde. Diese berichteten:

Die Geschäftsleute ließen sagen, die 25. Stunde - für die man sich durchaus zu Dank verpflichtet sehe - habe durch die Umstellung der Organisation Kosten verursacht. Durch erhöhten Einsatz müssten diese Kosten eingearbeitet werden. Man bitte um Verständnis für diese Sachzwänge.
 
Ein anderer Engel war bei der Gewerkschaft. Erstaunt, aber doch höflich wurde er angehört. Dann erklärte man ihm, die neue Stunde entspreche eigentlich einer längst überfälligen Forderung der Gewerkschaft. Im Interesse der Arbeitnehmer müsse sie für die Erholung freigehalten werden.
 
In Kreisen der Intellektuellen wurde über die neue Stunde viel diskutiert. In einer vielbeachteten Gesprächsrunde im Fernsehen wurde vor allem darauf hingewiesen, dass dem mündigen Bürger niemand vorschreiben könne, was er mit dieser Stunde zu tun habe. Die Idee der Bischöfe, sie als «Stunde Gottes» im Bewusstsein der Menschen zu verankern, müsse als autoritäre Bevormundung zurückgewiesen werden. Im übrigen sei die Untersuchung darüber, wie die neue Zeiteinheit entstanden sei, nicht abgeschlossen. Naiv-religiöse Deutungen aber könnten dem Menschen auf keinen Fall zugemutet werden.

Dem Engel aber, der zu den kirchlichen Kreisen gesandt worden war, wurde bedeutet, dass man ohnehin bete. Der Eingriff des Himmels, so sagte man, dürfe auf jeden Fall nur als ein Angebot verstanden werden, als ein Baustein der persönlichen Gewissensentscheidung.
 
Einige gingen noch weiter und sagten, aus der Sicht der kirchlichen Basis sei die ganze Angelegenheit kritisch zu bewerten: Die Zweckbindung der 25. Stunde zugunsten des Gebets sei eng und könne auf gar keinen Fall «von oben» verfügt werden, d.h. ohne entsprechende Meinungsbildung «von unten». Manche Pfarrer betonten, wie dankbar sie für die zusätzliche Zeit seien, deren sie dringend für ihre pastorale Arbeit bedürften. Und so hatten eigentlich fast alle einen Grund, warum die dazugewonnene Tagesstunde nicht dem Gebet gewidmet sein könne.
 
Einige Engel aber berichteten von Menschen, die die geschenkte Zeit wie jede andere Stunde ihres Lebens aus den Händen Gottes annahmen: Für ihre Aufgaben, für den Dienst an den Mitmenschen, für die Teilnahme an der heiligen Messe und - für das Gebet, für das sie jetzt noch leichter Zeit fanden als bisher.
 
Darüber waren die Engel freilich auch verwundert: Diejenigen, die die 25. Stunde tatsächlich in den Dienst Gottes stellten, waren dieselben, die schon bisher genügend Zeit zum Beten gehabt hatten.

So erkannte der himmlische Rat: Das Gebet ist eine Frage der Liebe. Zeit allein bringt kein Beter hervor. Diejenigen, die nicht beten wollen, werden auch mit einem längeren Tag «keine Zeit» zum Beten finden. Zeit haben, genau besehen, immer nur die Liebenden.
Daraufhin wurde beschlossen, Gott zu bitten, die 25. Stunde wieder abzuschaffen und auch die Erinnerung daran aus den Köpfen der Menschen zu löschen. Und so geschah es.
 
 
Gebet
 
Herr, mein guter Gott, mein Erschaffer und mein Vater. Dir gehört mein ganzes Leben. Alles was ich bin, was ich habe und was ich fühle, hast Du gemacht. Du hast mich erschaffen als ein Geschenk Deiner Liebe. Du hältst alles in Händen; Du segnest mich, damit ich nicht aus dieser Liebe falle. 
Guter Vater, lass mich im kommenden Jahr immer in Dir leben. Wenn Du es willst, dann lass mich spüren, wie sehr Du mich liebst. Wenn Du willst, dann lass mich Deine Liebe weitertragen an die, die sie brauchen. 
Wenn Du willst, dann begnüge ich mich aber damit, Dich als liebender Gott zu glauben und mich mit dem zufrieden zu geben, was mir geschenkt wird. Sei gewiss, dass ich ganz Dir gehören möchte. Lass mich immer Dein Kind bleiben. Sei Du immer mein guter Vater. Amen.
 
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Montag, 4. Juli 2011

Die Geschichte vom Gras

Vor langer Zeit bestellte der große Herrscher der Wüste einen seiner Verwalter zu sich:

„Mein Knecht, du weißt, ich lasse viele grünen Wiesen in der Wüste wachsen und habe fruchtbare Gärten in der trockenen Einöde geschaffen. In einem entlegenen Seitental wächst eine neue grüne Wiese zwischen all den Felsen. Geh hin uns pflege sie, damit sich das Gras dort trotz der widrigen Umstände entwickeln kann.“

Der Verwalter machte sich auf und erreichte nach einer langen Reise das besagte Seitental. Er fand dort tatsächlich eine frische und noch sehr junge Blumenwiese, die der Herrscher dort wachsen ließ. Sofort machte er sich gemäß seinem Auftrag an die Gärtner-Arbeit:

Zuerst streute er guten Dünger auf die Wiese und trug ein paar Steine weg. Dann baute er mühevoll einen stabilen Zaun um die Wiese, um sie zu schützen. Direkt daneben errichtete er sich ein Gärtner-Häuschen. Es war eine harte, mühevolle Arbeit. Jeden Morgen freute er sich über die immer kräftigeren, grüneren Halme und die bunten Blumen, die unter seiner Pflege gediehen. Die Wüste war heiß und tödlich, aber im Zaun und unter der liebenden Hand des gärtnernden Verwalters war mitten in diesem Seitental der Wüste ein schöner, bunter und lebendiger Garten entstanden.

Nach langen, fruchtbaren Jahren berief der Herrscher den Verwalter aus dem Seitental ab. Er gab ihm zu Ehren im Palast einen großen Empfang und zeichnete ihn aus, weil er die Pflanzen, die der Herrscher wachsen ließ, gut gehegt und gepflegt hatte.

Stattdessen schickte der Herrscher andere Verwalter, die sich um die weitere Pflege kümmern sollten. Es wurden mehr Verwalter dorthin gesandt. Diese bauten weitere Gärtnergebäude. Die Jahrhunderte kamen und gingen und mit ihnen immer neue Verwalter, die jeweils von ihren Vorgängern die Arbeit übernahmen.

Lange Zeit später reiste ein Inspekteur des Herrschers in dieses Seitental der Wüste. Er wollte nachzusehen, wie es den Pflanzen des Herrschers dort ginge. Er brachte schlechte Nachrichten zurück in den Palast des Herrschers:

„Mein Herrscher, deinen Gewächsen in diesem entfernten Seitental geht es schlecht. Die Verwalter kümmern sich immer noch um den Garten. Sie mühen sich ab in dem Gebiet, dass die ersten Verwalter eingezäunt haben.

Doch die Wüste hat sich den größten Teil der Wiese zurück geholt. Innerhalb des Zauns wachsen nur noch an wenigen Stellen grüne Pflanzen, das meiste ist kahles Geröll und trockener Wüstensand. Deinem Garten in dem Seitental geht es schlecht!”

Doch der Herrscher entgegnete ihm:

„Du irrst dich wie die heutigen Verwalter! Wärst du etwas im Tal umhergezogen, hättest Du wunderbare fruchtbare Wiesen gesehen, die ich wachsen lasse.

Leider wird all das von den heute arbeitenden Verwaltern nicht mehr gesehen, weil es auf der anderen Seite außerhalb ihres selbst errichteten Zauns wächst.

Während die ersten Verwalter sich um das Gras kümmerten, dass ich an einer von mir gewählten Stelle wachsen ließ, kümmern sich die heutigen Verwalter nur noch um den Teil des Tales, den die ersten Verwalter eingezäunt haben. Sie orientieren sich nur noch an dem, was Menschen einmal organisiert haben.

Aber meine Wiese ist lebendiger als es die Verwalter sehen, die nur diesen Platz der Vergangenheit pflegen.“




Quelle

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Mittwoch, 6. April 2011

Anders, als die anderen ... und schon muß man weinen

Das Mädchen, das anders war

„Sie denkt anders als wir“, sagten ihre Brüder. „Sie fühlt anders“, ihre Schwestern und ihre Eltern meinten: „Ja, irgendwie ist sie anders als die anderen .“ und sie machten sich hin und wieder Sorgen.
 
Nicht etwa, weil sie fauler oder frecher war als die anderen Kinder, und schon gar nicht, weil sie gar verbotene Dinge tat, nein, darin war sie nicht anders. Nur sagte sie manchmal „nein“, wenn alle anderen „ja“ riefen, oder sie spielte mit denen, die sonst keinen zum Spielen haben, was viele für sehr unangemessen hielten. Auch sagte sie manchmal „ich hab´ dich lieb“ zu Leuten, die sie gern hatte, und das gerade fanden einige gar nicht gut, weil „ich hab´ dich lieb“ schon lange keiner mehr zu ihnen gesagt hatte. So konnten sie es nicht lassen, sich über das Mädchen lustig zu machen und sich bedeutungsvolle Blicke in ihrer Gegenwart zuzuwerfen, denn die Liebe zur Wahrheit habe ja bekanntlich ihre Grenzen, meinten sie.
 
Es zogen die Jahre ins Land, und ihre Brüder und Schwestern heirateten. Auch sie selbst fand einen lieben Mann und lebte mit ihren Kindern nicht weit von ihnen entfernt , aber doch weit genug, daß sie den Spott der anderen ertragen konnte.
 
Da kamen eines Tages andere Herren ins Land, die befahlen den Leuten, ihre Blumen und alle blühenden Bäume zu zerstören, weil deren Schönheit jedermann von der Arbeit abhalte und deswegen in Zukunft verboten sei. Andere ordneten an, alle Vögel zu fangen, denn wer auf den Gesang lauscht, wird auf die Dauer ein Träumer und zur Arbeit kaum zu gebrauchen sein.
 
Und weil das Mädchen, das anders war, „nein“ sagte zu den Männern und ihren Vorschriften, baute man um ihr Haus und ihren Garten eine ziemlich hohe Mauer mit nur einem ganz winzigen Eingang, denn schließlich seien sie ja keine Unmenschen, wie sie unaufhörlich beteuerten, und wollten für alle nur das Beste. Da müsse man sich eben schützen vor solchen, die anders seien. Sie verboten den Leuten dann noch,Vorräte anzulegen und die Frucht ihrer Arbeit zu genießen, denn dies sei ein Laster und würde sie nur faul und träge machen und vom rechten Wege abbringen.
 
Zuerst waren alle begeistert, denn endlich wußte offenbar jemand, was zu tun sei, und der Arbeitseifer war groß. Aber dann nach einer gar nicht so langen Zeit klopfte es an die kleine Tür in der Mauer und ein Kind betrat den Garten des Mädchens, das anders war, atmete tief die klare Luft, genoß den Gesang der Vögel und trank die Farbenpracht der Blüten. „Wie schön du es hast“, sagte es. „wir haben ja alles zerstört.“ Und als es sich traurig zum Gehen anschickte, gab ihm das Mädchen eine von den bunten Blumen mit auf den Weg.
 
Da kamen in den nächsten Tagen noch mehr, die alle einmal wieder das Singen der Vögel und die Blumenpracht erleben wollten. Jedem schenkte das Mädchen eine Blume. „Nun hast du ja gar keine mehr“, sagte der alte Mann , dem sie die letzte geschenkt hatte. „Sie wachsen doch wieder nach!“, lachte das Mädchen. 
 
Er ging mit schwerfälligen Schritten zur kleinen Tür, drehte sich noch einmal um und fragte: “Warum tust du das?“
 
Weil ich euch liebhabe!“, sagte das Mädchen, das anders war.
Für Claudia

 Quelle
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Freitag, 25. März 2011

Und wenn man nur einen retten kann ....

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Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich eine junge Frau, die Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er sie schließlich eingeholt hatte, fragte er sie, warum sie das denn tue.

Ihre Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang am Strand liegen blieben.„Aber der Strand ist viele, viele Kilometer lang und Tausende von Seesterne liegen hier,“ erwiderte der Alte. „ Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich abmühst?“

Die junge Frau blickte auf den Seestern in ihrer Hand und warf ihn in die rettenden Wellen. Dann meinte sie: 

„Für diesen hier macht es einen Unterschied“


 
 

Die Weisheit in dieser Geschichte: In der Version des Jerusalemer Talmuds sind die Worte "aus Israel" ausgelassen und der Spruch bezieht sich damit auf alle Menschen, nicht nur Juden: 
"Jeder, der eine Seele erhält:
es wird ihm angerechnet, 
als hätte er die ganze Welt erhalten"

Die Frage, die sich stellt:  Wie rettet man eine Seele? Antwort steht in der Bibel! 

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Montag, 14. März 2011

Eine kleine Geschichte – Zum Sorgen verführt

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Eines Tages saßen die Teufel beieinander, so erzählt eine alte Legende. Seit einiger Zeit wälzten sie nun schon den einen Gedanken hin und her: „Wie schaffen wir es, die Christen von ihrem Glauben abzubringen?“ Plötzlich kam einer der Teufel auf eine Idee: „Ich hab’s! Wir machen den Christen weis, Gott wäre nur ein menschlicher Gedanke. Dann haben wir leichtes Spiel mit ihnen.“

Einige Teufel nickten. „Ja, dass müsste klappen.“ Doch ein erfahrener Teufel blieb skeptisch: „Das wird nicht gehen“, meinte er, „was die Christen so mit ihrem Gott erleben, greift so tief in ihr Inneres ein, dass so ein plumper Trick nicht verfängt. Und obendrein wissen wir Teufel doch auch, dass es einen Gott gibt. Und wovon man selbst nicht überzeugt ist, kann man anderen schlecht vermitteln!“

Nach längerem Grübeln rückte einer mit dem nächsten Vorschlag heraus: „Wir setzen den Christen mit Leid und Kummer kräftig zu. Das wird sie mürbe machen und an der Liebe Gottes zweifeln lassen.“

„Ach nein“, wehrten sogleich einige ab, „wie oft haben wir das schon versucht?! Und jedes Mal hat es die Christen in ihrem Glauben gefestigt und noch tiefer gegründet. Auch dieser Vorschlag taugt nichts.“

Schließlich kam dem jüngsten der Teufel ein glorreicher Einfall: „Wir überschütten das Herz der Christen einfach mit großen und kleinen Sorgen aller Art. Nacht und Tag werden die Gläubigen dann damit zubringen und dadurch mutlos werden. Je mehr sie an ihre Sorgen denken, desto weniger Zeit werden sie haben, auf ihren Gott zu hören und sich ihm zu widmen. Und was wäre uns lieber als das?!“

Begeistert sprangen die anderen Teufel auf und stimmten einmütig dem Vorschlag zu. Und seitdem sind sie unterwegs, um die Christen mithilfe von Sorgen an ihrem Gott irre zu machen.

Eine alte Legende nur, also etwas Ausgedachtes. Aber jeder nachdenkliche Mensch wird den tiefen Sinn verstehen:  was gedankliche Zweifel nicht vermögen, was Kummer und Leid nicht schaffen, das gelingt dem Sorgen: Das Band zwischen Gott und uns wird langsam lockerer, ja manchmal wird es sogar gelöst. 


von Christoph Morgner aus "Gelassen leben lernen - wenn Sorgen uns bedrängen