Johannes 14,6 ... Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. ///
Römer 1,17 ... Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie denn geschrieben steht: "Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."
Vor allen Leuten, die sich um sie versammelt hatten, forderte Jesus seine Jünger auf: “Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie laufen gern in langen Gewändern herum und genießen es, wenn die Leute sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßen. In der Synagoge sitzen sie stets in der ersten Reihe, und es gefällt ihnen, wenn sie bei euren Festen die Ehrenplätze bekommen.
Gierig reißen sie den Besitz der Witwen an sich; dabei tarnen sie ihre bösen Absichten mit langen Gebeten. Gottes Strafe wird sie besonders hart treffen.“
Lukas 20, 45–47
Berliner Bischof warnt vor der AfD.
Es muss jedoch vor Bischöfen
wie ihm gewarnt werden
Bischof: Widerspruch gegen AfD Christenpflicht
Der Berliner Bischof Markus Dröge (Foto) von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat ganz offensichtlich ein ausgeprägtes Wahrnehmungsproblem und steht wohl auch mit der demokratischen Grundordnung, die außerhalb seiner Kirche (noch) bei uns gilt, auf Kriegsfuß. Es scheint ihm zutiefst zuwider zu sein, dass er eine Partei wie die AfD hinnehmen muss.
So will er zumindest innerhalb seines Wirkungskreises den Kampf aufnehmen und fordert dazu auch seine Schäfchen auf. Es sei die Pflicht der Christen, den Thesen der AfD zu widersprechen. Denn es sei „keineswegs eine unbedenkliche Entwicklung, wenn Funktionäre einer Partei, die unser demokratisches System verachtet, auf demokratischem Wege in verantwortliche Positionen kommen“, so Dröge auf der Herbstsynode der EKBO am 27. Oktober in Berlin.
Er bedauert, rechtlich nicht verhindern zu können, dass AfD-Mitglieder und -Sympathisanten in der Kirche aktiv seien, sofern diese sich nicht menschenverachtend äußerten. Die Kirche habe jedoch die moralische Pflicht, deutlich zu machen, dass sie die Unterstützung einer Partei, die die Grundwerte unserer Gesellschaft aushöhle, nicht gutheißen könne. Hassbotschaften und menschenfeindliche Ideologien dürften nicht gesellschaftsfähig werden, wettert der Bischof.
Gleichzeitig bestreitet er, auf der Grundlage eines Besuches in einer Berliner „Flüchtlings“-Unterkunft, dass christliche Flüchtlinge bei uns von Moslems verfolgt würden. Sie seien bloß „vereinsamt und verschüchtert“. Andere Darstellungen seien lediglich eine medienwirksame Dramatisierung.
Wenn es um den Islam geht, hat Bischof Dröge offenbar kein Problem mit Hass und Menschenverachtung.
Im Gegenteil, da engagiert er sich sogar dafür, dass beides weiter Verbreitung finden kann in Deutschland. Zum Beispiel, als die TU-Berlin die Räumlichkeiten für die Islamrituale auf ihrem Gelände schloss, weil dort u.a. der Hassprediger Abdul Adhim Kamouss von der radikalislamischen Al-Nur-Moschee auftrat, hatte Dröge erhebliche Einwände und sah die Religionsfreiheit in Gefahr.
Auch den Berichten betroffener Christen aus den Unterkünften scheint er wenig Glauben zu schenken. Die Christen werden dort beleidigt, geschlagen und mit dem Tod bedroht (PI berichtete u.a. hier und hier). Open Doors hat mehr als 500 Fälle von Übergriffen auf Christen durch Moslems in den Heimen dokumentiert. Aber Priesterkollegen Dröges wissen, wovor er die Augen verschließt. Pfarrer Gottfried Martens aus Berlin-Steglitz, der sich seit Jahren um christliche Flüchtlinge bemüht, hat bereits mehrfach von dieser Art der Christenverfolgung in Deutschland berichtet. Ihm reiche es allmählich mit der „Religion des Friedens“ schrieb er vor einiger Zeit sogar.
Hilfe dürfen sich die Christen vor Ort oftmals auch nicht erwarten, da auch die Wachleute Moslems sind, die selbst Hand anlegen an den verhassten Kuffar.
2015 schrumpfte die Mitgliederzahl der EKBO um 20.343. Mit Kirchenvertretern wie Bischof Dröge, der sich mehr um die Verfolger aus fremden Ideologien, denn um die Verfolgten in den Reihen seiner Gläubigen sorgt, wird diese Talfahrt sich weiter fortsetzen. Niemand braucht eine Hierarchie, um an Gott zu glauben und schon gar nicht, wenn deren Vertreter die eigenen Mitglieder als Lügner darstellt oder ihnen vorschreiben will, wie sie ihr politisches Wahlrecht als Bürger einer Demokratie wahrzunehmen haben. Er und seinesgleichen machen sich mitschuldig am Leid der Christen, nicht nur in Deutschland.
(geboren am 16. Oktober1954 in Washington, D.C.) ... Markus Dröge wuchs in Washington, Bonn, Paris und Brüssel>>> ein Westimport auch noch aus Übersee, der negativen Sorte. Da wundert mich nichts mehr .....
Im schwedischen Christentum
wurde Jesus vom Sohn Gottes auf einen Aktivisten reduziert, der für
Multikulturalismus und offene Grenzen kämpft. Laut Erzbischöfin Antje
Jackelén von der Kirche von Schweden hatte Jesus klare politische
Positionen sowohl zur Migrations- wie auch zur Integrationspolitik.
Laut einem hochrangigen Offiziellen der Kirche von Schweden ist
der Aufruf, ein Kreuz zu zeigen, um Solidarität mit verfolgten Christen
zu demonstrieren, "unchristlich".
Man könnte das schwedische Christentum als eine neue Religion
bezeichnen, die den Multikulturalismus und linke Werte im Allgemeinen
anbetet.
"Die Führung der Kirche von Schweden will nicht mehr länger die
christliche Gemeinde führen, sie will einen allgemeinen ethischen Verein
für humanistische Werte", so Ann Heberlein, Doktorin der Theologie und
Dozentin an der Universität Lund.
Man kann unterschiedliche Deutungen der Taten Jesu haben oder
darüber, welche Ansichten er hatte, doch wir alle können uns darauf
einigen, dass er nicht dem Kaiser oder anderen irdischen Herrschern
diente. Viel zu viele christliche Führer in Schweden sind zu Dienern
irdischer Herrscher geworden, indem sie die Botschaft des politischen
Establishments in Schweden unter die Leute bringen.
Das Christentum ist eine universelle Religion, daher sollte das
Christentum in Schweden viele Ähnlichkeiten mit dem Christentum in
anderen Ländern haben.
Wenn das Christentum in Schweden eine Doktrin annimmt, die nichts mit
der universalen Weltreligion des Christentums zu tun hat, dann hat
Schweden eine neue Religion gegründet.
Schaut man sich an, wie sich das Christentum im heutigen Schweden entwickelt, dann scheint dies bald der Fall zu sein.
Stefan Swärd ist ein einflussreicher Pastor in Schweden mit einem
Hintergrund in Schwedens evangelikaler Freikirche. In einem im September
2014 veröffentlichten Meinungsartikel beschrieb Swärd das Christentum wie folgt:
"Wenn sich Gemeinden in Schweden im Geist der Diversität
und Integration versammeln und Afrikaner, Chinesen und Lateinamerikaner
integrieren, dann drücken sie genau das Wesen dessen aus, was die
christliche Gemeinschaft ausmacht."
Er fuhr fort:
"Als Christen sollten wir uns für eine großzügige
Flüchtlingspolitik einsetzen. Wir werden daran arbeiten, dass unsere
Kirchen und Gemeinden zu guten Beispielen einer funktionierenden
Integration werden, wo Leute unterschiedlicher Hintergründe in einem
gemeinsamen Leben zusammenkommen können."
Im Dezember 2014 versammelte er 380 Pfarrer der Pfingstbewegung, der
evangelikalen Freikirche in Schweden, der Unionskirche in Schweden, der
Heilsarmee, der Wort-des-Glaubens-Bewegung, der schwedischen
Allianz-Mission und vieler weiterer Kirchen, um eine Petition
zu unterzeichnen, in der u.a. erklärt wird, dass die Vertreter der
versammelten Konfessionen nicht glaubten, Schwedens Flüchtlingspolitik
sei zu großzügig. Das war vor der Migrationskrise 2015, als Schweden
bereits die liberalste Einwanderungspolitik in Europa hatte und allen
Syrern in Schweden dauerhaftes Aufenthaltsrecht gab.
In den Augen derer, die sich um Schwedens Zukunft sorgen, darüber,
dass viele neue Migranten vielleicht nicht in der Lage sein werden, sich
zu assimilieren oder sich womöglich gar nicht assimilieren wollen,
missbraucht Swärd das Christentum als Argument für eine liberale
Einwanderungspolitik.
In seinem jüngsten Buch Auch Jesus war ein Flüchtling (Jesus var också flykting)
versuchen sich Swärd und sein Mitautor Micael Grenholm an der
Beantwortung der folgenden Frage: "Was denkt Gott über die weltweite
Flüchtlingskrise und die schwedische Migrationspolitik"? Das Buch gibt
die Antwort, dass es für Einwanderung keinerlei Restriktionen geben
sollte und dass reiche Länder ihre Grenzen öffnen müssten, aus dem
einfachen Grund, weil sie reiche Länder sind.
Swärd und seine Koalition von Pfarrern sind keine Anomalie im
schwedischen Christentum. Sie vertreten die Norm dessen, was in einem
großen Teil des schwedischen Christentums heutzutage gepredigt wird. In
einem Interview vom 9. Januar 2016
sagte Antje Jackelén, die Erzbischöfin von Schwedens größter
Konfession, Jesus würde die neue restriktive Einwanderungspolitik, zu
der sich die schwedische Regierung infolge der Migrationskrise gezwungen
sah, nicht gutheißen. Erzbischöfin Jackelén führte aus:
"Die Bibel ist voller Geschichten von Flüchtlingen. Jesus
selbst was in seiner Kindheit ein Flüchtling. Den Fremden zu
beschützen, den, der schutzlos ist, ist wie ein roter Faden im Alten und
Neuen Testament. Für die Regierungspolitik gäbe es wahrscheinlich von
Jesus keine Billigung."
Geht man nach dem, was viele christliche Führer in Schweden sagen,
dann war Jesus offenbar an Migrationspolitik interessiert und schien der
Meinung gewesen zu sein, diese müsse liberal gestaltet werden.
Laut der Kirche von Schweden gibt es sogar klare politische
Positionen, die Gott vertritt, wenn es darum geht, wie die Einwanderer
sich in ein neues Land integrieren sollen. Erzbischöfin Antje Jackelén
etwa sagte im September 2014 in einem Interview,
es laufe der christlichen Anschauung über Menschlichkeit zuwider, wenn
man von Immigranten verlange, sie sollten sich nach ihrer Ankunft
integrieren. Fußt diese Äußerung auf der Bibel oder auf der politischen
Agenda des schwedischen liberalen Establishments?
Janis Anmerkung... * für Christus kein Platz mehr ist = bedeutet, kein Platz mehr für Liebe! Denn Jesus Christus ist die fleischgewordene Liebe. In keiner Religion finden wir bedingungslose Liebe! Im Koran findet sich nicht einmal ein Wort für Liebe.
Assisi IV –
Neuauflage des umstrittenen Treffens der Religionen mit Papst Franziskus
(Rom) Der katholische Publizist Camillo Langone verfaßte einen Kommentar zum Weltgebetstreffen für den Frieden
„der Religionen und Kulturen“, das vom 18.-20. September in Assisi
stattfindet. Veranstalter des Treffens ist die 1968 gegründete,
katholische Gemeinschaft Sant‘Egidio. Die Treffen finden seit 1986 an wechselnden Orten statt, vier bisher in Assisi.
Das diesjährige Treffen erinnert an das erste Treffen vor 30 Jahren,
an dem Papst Johannes Paul II. teilnahm. Wegen synkretistischer und
blasphemischer Vorfälle gehört es zu den umstrittensten Momenten seines
Pontifikats.
Trotz der heftigen Kritik nahmen er und seine Nachfolger an weiteren Treffen teil, die in Assisi stattfanden. Das Programm wurde korrigiert, doch die Grundausrichtung blieb bestehen.
Am dritten Treffen in Assisi nahm 2002 erneut Johannes Paul II. teil, am vierten Treffen 2011 Papst Benedikt XVI., obwohl ihm nahestehende Intellektuelle ihn darum gebeten hatten, den „Geist von Assisi“ zu meiden.
Vom „Geist von Assisi“ spricht die Gemeinschaft Sant‘Egidio,
so jüngst ihr Vorsitzender Massimo Impagliazzo in einem Video, mit dem
er die Bedeutung des umstrittenen interreligiösen Treffens erläuterte.
Am Dienstag wird mit Franziskus der dritte Papst an der
Abschlußveranstaltung teilnehmen und ihr dadurch Bedeutung und
Aufmerksamkeit verschaffen, wie das Medienverhalten zeigt.
Die Gemeinschaft Sant‘Egidio
überträgt die Veranstaltungen aller drei Tage im Internet. CTV, der
Fernsehsender des Vatikans, berichtet nur am letzten Tag die
Programmpunkte, an denen Papst Franziskus teilnimmt, also am Dienstag
auch das Ökumenische Gebet der Christen ab 16 Uhr.
Das
italienischen Staatsfernsehen RAI überträgt ausschließlich ab 17 Uhr die
Schlußkundgebung des Papstes mit den rund 500 erwarteten
Religionsvertretern aus aller Welt. Dieser Programmpunkt wird auch von
verschiedenen anderen Fernsehanstalten übernommen.
Die modellierbare, geschmolzene Religion
Ich verstehe die Atheisten. Ich verstehe sie sogar sehr gut. Wenn ich die Fotos von den alten interreligiösen Treffen in Assisi sehe (morgen beginnt eine Neuauflage mit dem Titel: „Durst nach Frieden“), wenn ich die Bilder von den Kitteln aus Ost und West sehe, von christlichen, antichristlichen und achristlichen, dann wird auch mir schwindelig.
Ich wußte durch das Buch Deuteronomium, daß Gott eifersüchtig ist, und dank dem Heiligen Cyprianus, daß extra ecclesiam nulla salus.
Ich war der Überzeugung, daß das Heil und das ewige Leben für einen wirklich religiösen Mann wichtiger sei als der Frieden, der seine kurze irdische Existenz betrifft.
Man muß nicht einmal religiös sein. Es genügt ein Minimum an philosophischen Kenntnissen und etwas logischer Hausverstand, um diese Musterschau des Heiligen mit Skepsis zu betrachten.
Der Philosoph Franco Volpi, der sich mit dem Nihilismus befaßte, schrieb: „Die Isosthenie der Werte führt zur zur Entwertung und schließlich zur Gleichgültigkeit der Werte“.
Es ist kein Zufall, daß morgen in Umbrien auch Zygmunt Bauman anwesend sein wird, der ideale Soziologe im Kontext einer flexiblen, formbaren, vielmehr geschmolzenen Religion.
Die Organisatoren, die Hypogläubigen der Gemeinschaft Sant‘Egidio, bezeichnen den katholischen Glauben ausdrücklich als „religiöse Tradition“. Mit anderen Worten: Der katholische Glauben ist nur mehr ein überkommenes Relikt, das dazu bestimmt ist, in der neuen Weltreligion aufzugehen, in der für Christus kein Platz mehr ist *, da Emire und Rabbinen, Pastoren und Muftis, Zoroastrier, Buddhisten, Jainisten, Schintoisten … in Einklang gebracht werden müssen.
Bis zum kommenden Dienstag wird Assisi die Welthauptstadt des Synkretismus, des Indifferentismus, des heiligen Was-auch-immer sein.
Kardinal Bagnasco: „Man will eine neue Weltordnung ohne Gott errichten“
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In seiner Predigt sagte Kardinal Angelo Bagnasco:
Das Martyrium des heiligen Laurentius
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn,
das Fest des heiligen Laurentius läßt uns über das Martyrium
nachdenken, das ein Geschenk des Lebens wegen des Glaubens ist. Der
Märtyrer ist nicht der, der das Leben verliert, beim Versuch es anderen
zu nehmen, sondern der, der sein Leben schenkt, damit andere es haben.
Das Evangelium erinnert daran: „Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es
reiche Frucht“, und alle wahren Früchte sind Leben, nicht Tod. Das
menschliche Leben ist heilig, weil es von Gott kommt, weshalb es immer
zu achten ist und niemand darf es sich oder den anderen nehmen.
1. Dieses Jahr fragen wir uns, ob die Geschichte des Diakons
Laurentius noch aktuell ist, oder ob es inzwischen nur mehr eine fromme,
aber für uns bedeutungslose Erinnerung ist. Wir fragen uns, ob wir es
auch heute mit Kaiser Valerian zu tun haben, der den heiligen Laurentius
im 3. Jahrhundert töten ließ. Wenn wir die Welt beobachten, entdecken
wir eine Vielzahl an Valerians: manchmal erklärtermaßen und blutrünstig,
manchmal getarnt, aber nicht weniger erbittert. Wer das sagt, gilt
schnell als vom „Belagerungskomplex“ befallen, als jemand, der
Gespenster sieht. Das ist falsch: Es genügt zu sehen, was nahe und fern
von uns geschieht.
Heute wie damals fragen wir uns: Warum? Warum war Kaiser Valerian so
feindselig, diesem Mann einen so grausamen Tod zu bereiten, womit er
nicht zu zeigte, ihn zu hassen, sondern auch, ihn zu fürchten? Warum
wird heute die Flut der Verfolgung von Menschen fortgesetzt, deren
Schuld allein darin besteht, an Jesus von Nazareth zu glauben?
Die
Verfolgung hat heute viele Formen angenommen: während die – wir könnten
sagen – klassischen fortgesetzt werden, die wir aus einer Geschichte
kennen, die man für fern hielt, kommen heute raffinierte, aber nicht
weniger grausame, legalisierte, aber nicht weniger ungerechte neu hinzu.Unser alter Westen ist ein Experte darin, krank wie er ist von seinen
gescheiterten Ideologien: Der Kontinent der Rechte diskriminiert immer
mehr das Christentum, indem er vergißt, daß die menschliche Spezies eine
religiöse Spezies ist.
Warum also hat man Angst vor der Religion, wenn
diese ein Teil des Menschen ist, wenn sie wahrheitsgemäß einen Gott der
Liebe und des Heils, der Gerechtigkeit und des Friedens predigt? Warum
will man die Religion aus dem öffentlichen Bereich ausgrenzen in der
Hoffnung, daß sie dadurch aus dem menschlichen Herzen gelöscht wird? Das
wird niemals möglich sein! Der Mensch wird immer das Bedürfnis
verspüren, „dem eigenen Leben, den eigenen Handlungen (…), der
Gesellschaft, (…) der Geschichte, dem ganzen Universum einen Sinn zu
geben“, wie Norberto Bobbio1
schrieb. Und da „die großen Antworten nicht in Reichweite des
menschlichen Geistes sind, bleibt der Mensch ein religiöses Wesen trotz
aller Entmythologisierungs- und Säkularisierungsprozesse und aller
Behauptungen, daß Gott tot sei, die die Neuzeit und noch mehr unsere
Zeit charakterisieren.“
Die verschiedenen Kaiser der Welt können die Kirche aller ihrer
Geldmittel berauben, sie auf jede nur denkbare Weise diskreditieren, sie
machtlos machen, die Werke des Evangeliums zu verrichten, aber niemand
kann ihr das Evangelium nehmen, die Freude Ihres Herrn. Heute sind wir
hier, um des großen Heiligen Laurentius zu gedenken. Dabei streifen wir
auch den armseligen Valerian, der sich der Illusion seiner Macht hingab
und von einem wehrlosen Mann besiegt wurde. Kein Mächtiger der Welt kann
auf Dauer die Herzen der Menschen durch Lügenpropaganda, durch getürkte
Versprechen, durch scheinbare Demokratien betäuben. Das Gewissen kann
auch für lange Zeit betäubt sein, doch früher oder später geschieht
etwas, das es erwachen und regenerieren läßt, denn an seiner Wurzel gibt
es einen unzerstörbaren Kern: den Wunsch nach der Wahrheit und das
Bedürfnis nach dem Guten.
...,.,.,.,.,..,,,..,.,
Niemand soll sich einer Illusion hingeben: Das
Christentum kann auf eine sichtbare Minderheit reduziert werden, aber
es kann nie ausgelöscht werden, weil der Herr gesagt hat, „fürchtet euch
nicht, ich bin bei euch – alle Tage bis zum Ende der Welt“, und weil
das menschliche Wesen für Gott gemacht ist. Und das ist stärker als alle
Verfolgungen und alle Falschheiten, die heute so schnell in der Luft
zirkulieren.
2. Heute beabsichtigt man – im Namen von Werten wie Gleichheit,
Toleranz, Rechte … – das Christentum auszugrenzen, und man will eine
neue Weltordnung ohne Gott errichten, in der auf der einen Seite die
Verschiedenheit betont, auf der anderen Seite erdrückt wird. Das gilt
für die Bürger des europäischen Kontinents und gilt für die Völker und
Nationen. Wenn wir aber die Resultate anschauen, müssen wir feststellen,
daß man mit guten Absichten, aber falschen Entscheidungen gestartet
ist. Der präpotente Willen der Gleichmacherei, die tiefen Sichtweisen
des Lebens und der Verhaltensweisen bedingen zu wollen und die
systematische Annullierung der kulturellen Identität, erinnern nicht an
einen respektvollen Weg in Richtung einer harmonischen und solidarischen
Europäischen Union, die sicher notwendig ist, sondern vielmehr
in Richtung einer schädlichen Umformung des Kontinents, die von den
Völkern als belastend und arrogant empfunden wird, wo das Christentum
als störend empfunden wird, weil es sich nicht den gerade herrschenden
Kaisern beugt.
Die Geschichte zeigt: Wenn die Mächtigen sich aus
persönlichen Ambitionen auf ihr eigenes Überleben konzentrieren und auf
die res publica verzichten, setzt die Dekadenz ein. Das
Christentum aus der öffentlichen Sphäre verbannen zu wollen, ist kein
Zeichen von Intelligenz, sondern von Angst. Es bedeutet, geblendet von
Vorurteilen, nicht zu verstehen, daß die Gesellschaft durch das
Christentum nur Gutes erfährt. Man hat Gutes davon, nicht weil man sich
seiner irgendwie instrumental bedienen kann, sondern weil das Licht des
Evangeliums und nicht unzuverlässige Mehrheiten die europäische Kultur
und seinen Humanismus geschaffen hat. Je mehr man ernsthaft die
Ursprünge des Humanismus studiert, desto mehr erkennt man, das
Vorhandensein von etwas, das nicht nur geistig, sondern eindeutig
christlich ist. .
Unser Kontinent gerät angesichts der heutigen Herausforderungen ins
Stottern, weil er orientierungslos und verängstigt ist:
orientierungslos, weil er nicht mehr weiß, wer er ist, nachdem er sich
von seinen eigenen kulturellen und religiösen Ursprüngen soweit getrennt
hat, daß er sich sogar für die eigenen Traditionen, die eigenen Symbole
und die eigenen Riten schämt. Handelt es sich dabei nur um einen
traurigen kulturellen Rückschritt oder auch um eine Schuld, die dunklen
Mächten gezahlt wird? Eine Laizität, die zum Laizismus wird, ist mit
Blindheit geschlagen und daher unfähig, den Geist eines Volkes und seine
Geschichte zu interpretieren: Wohin kann sie das Volk führen? Der
Kontinent ist auch verängstigt, weil er sich selbst ablehnt und daher im
globalen Dialog außer die üblichen, sinnlosen und „korrekten“
Stereotypen nichts mehr zu sagen hat. Man spricht von Werten, doch
welche sind das? Worauf gründen sie sich?
Der Herr möge uns helfen, wieder weise zu werden, jene Weisheit, die
nicht Angst vor Gott hat, die in Jesus die wahre Hoffnung sieht, die
erkennt, daß das Christentum – weit entfernt von jedem gemurmelten
Obskurantismus – in das menschliche Leben ein Element der geistigen
Freiheit eingeführt hat, das imstande ist, die Individuen, die Völker
und Nationen zu erheben. Die Krise der Welt ist vor allem eine geistige
Krise.
Das nicht zuzugeben, heißt, den Ernst der Dinge nicht zu
erkennen! Wir müssen wieder anfangen, mit unserem eigenen Kopf zu
denken! Im Gegensatz zur Ideologie annulliert der Glauben nicht die
Intelligenz, sondern sucht sie, regt sie an und öffnet sie auf die
Wirklichkeit hin. Er ersucht sie, ihn in die Geschichte zu übersetzen,
er ermutigt sie, vom Schlaf aufzuwachen und auf die Welt der Falschheit
und der Slogans zu reagieren. Der heilige Laurentius hat die Kraft zum
Martyrium nicht aus sich selbst geschöpft, sondern aus Christus. Jede
wahre Größe kommt aus der Gnade. Diese müssen wir anrufen und aus ihr
leben: „Wer mir dient, den wird der Vater ehren“!
Die Priester haben Angst,
während der Messe über Jesus zu reden. — Eva Hamberg, Priesterin und
Professorin, die aus Protest vom Priestertum zurückgetreten ist und die
Kirche verlassen hat.
Die Kirche von Schweden geht vielleicht in Richtung "Chrislam" -
eine Verschmelzung von Christentum und Islam. Schwedische Priester, die
die religiöse Inbrunst unter den Muslimen, die jetzt in Schweden leben,
bemerken, nehmen mit Begeisterung an verschiedenen interreligiösen
Projekten teil.
"Es gibt zuverlässige Quellen aus Ägypten, die zeigen, dass die
saudische Königsfamilie in Tat und Wahrheit eine jüdische Familie ist,
die irgendwann im 18. Jahrhundert aus dem Irak auf die arabischen
Halbinsel kam. Sie baute mit Hilfe britischer Offiziere eine Armee auf,
um das osmanische Sultanat zu bekämpfen." — Imam Awad Olwan, mit dem ein
Priester, Henrik Larsson, in einem interreligiösen Projekt
zusammenarbeitet.
"Die Anteilnahme, die die Kirche von Schweden für die
Verwundbarkeit der christlichen Palästinenser gezeigt hat, ist ersetzt
worden durch Gleichgültigkeit gegenüber der ethnischen Säuberung der
Christen in Syrien und im Irak. In diesen Ländern sind es meist Muslime,
die die Gräueltaten begehen, was offenbar reicht, um die Kirche von
Schweden dazu zu bringen, sich stattdessen lieber auf Klimawandel und
Umweltfragen zu konzentrieren." — Eli Göndör, Religionswissenschaftler.
Die Kirche von Schweden ist davon abgerückt, eine starke und strenge
Staatskirche zu sein. In der Vergangenheit wurden die Schweden hinein
geboren und bis 1951 konnte niemand die Kirche verlassen.
In diesen Tagen jedoch ist es eine Institution, die sehr wenig zu tun
hat mit dem Christentum oder Jesus. Schweden heute, nach der Umfrage von World Values, ist eines der am stärksten säkularisierten Länder der Welt; jedes Jahr verlässt eine große Zahl von Schweden die Kirche.
Früher war es so, dass nur Atheisten die Kirche verliessen; Heute
sind es die gläubigen Christen, die gehen - aus Protest gegen die
zunehmend fragwürdige Beziehung der Kirche zum christlichen Glauben.
Als zum Beispiel die aktuelle Erzbischöfin, Antje Jackelén, berufen
wurde, nahm sie kurz zuvor an einer Frage-und-Antwort-Sitzung im Herbst
2013 teil, und eine der Fragen war: "Vermittelt Jesus ein wahrhaftigeres
Gottesbild als Mohammed? " Überraschenderweise sagte die baldige
Erzbischöfin nicht sofort ja, sondern liess sich in einem langen Monolog
darüber aus, dass es viele Wege zu Gott gebe. Offensichtlich verärgerte
dies eine Menge Gemeindemitglieder. Eine hochkarätige Priesterin und
Professorin, Eva Hamberg, trat aus dem Priestertum in Protest aus und
verliess die Kirche von Schweden.
"Das hat mich dazu gebracht, rascher zu gehen", sagte sie der christlichen Zeitung Dagen. "Wenn die zukünftige Erzbischöfin nicht zum Apostolischen Glaubensbekenntnis stehen kann, sondern es vielmehr rationalisiert, dann ist die Säkularisation zu weit gegangen."
Hamberg, die Forschung betrieben hat zum Säkularisierungsprozeß,
sagte, dass in Schweden die Säkularisierung immer schneller eskaliert -
auch innerhalb der Kirche von Schweden. Als Beispiel sagte Hamberg, dass
Antje Jackelén nicht an die Unbefleckte Empfängnis glaubt, sondern
sagt, das sei eine Metapher. Hamberg sagte auch, dass es einen Mangel an
Ehrfurcht vor dem Dreifaltigen Gott gebe, und dass die Priester Angst
haben, während der Messe über Jesus zu sprechen.
"Es gibt auch einen deutlichen Mangel an Toleranz
innerhalb der Kirche von Schweden. Die Kandidaten [für die Position des
Erzbischofs] waren alle sehr daran interessiert, über Dialog zu
sprechen, und das klingt großartig, aber es sind alles nur leere
Phrasen. Die Kirchenführer verfolgen tatsächlich Dissidenten. Wenn Sie
mit der Frauenordination nicht einverstanden sind, werden Sie nicht
ordiniert. die Decke hängt unglaublich niedrig."
Als Antje Jackelén die Wahl gewann und erster weiblicher Erzbischof
Schwedens wurde, war es Zeit für den nächsten Schock. Sie wählte "Gott
ist größer" zu ihrem Motto - "Allahu Akbar" auf Arabisch. Jackelén bezog sich auf 1. Johannes 3: 19-20, in dem es [in der Lutherbibel von 1912] heißt:
"Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und
können unser Herz vor ihm damit stillen, daß, so uns unser Herz
verdammt, Gott größer ist denn unser Herz und erkennt alle Dinge.."
Allerdings glauben wenige, dass die Wahl des Mottos etwas anderes als
ein offener Flirt mit den Muslimen in Schweden ist. Im Islam sind
"Allahu Akbar" die ersten Worte, die man in jedem Aufruf zum Gebet hört,
von jedem Minarett auf der ganzen Welt, und es ist der Schrei, den wir
immer wieder im Zusammenhang mit islamistischen Selbstmordattentaten,
Enthauptungen von
Nichtmuslimen und Terroranschlägen hören.
Erzbischöfin Jackeléns Wahl des Mottos war keine Ausnahme; nur das
sichtbarste Zeichen dafür, dass die Kirche von Schweden möglicherweise
in Richtung "Chrislam" geht - eine Verschmelzung von Christentum und
Islam. Schwedische Priester, die die religiöse Inbrunst unter den
Muslimen, die jetzt in Schweden leben, wahrnehmen, nehmen mit
Begeisterung an verschiedenen interreligiösen Projekten teil. Im
vergangenen Jahr schlug die Stockholmer Bischöfin Eva Brunne vor, das Kreuz aus der Seemannskirche zu entfernen, um Muslimen zu ermöglichen, dort zu beten.
Gatestone Institut rief ihren engsten Mitarbeiter, den Diözesanpriester Bo Larsson, an, um ihn nach diesem Vorschlag zu fragen.
Gatestone: Können Christen in muslimischen Ländern dieselbe Dienstleistung in Moscheen erwarten? Bo Larsson: "Nein, ich denke nicht. Für Muslime haben die Gebäude eine sehr hohe Göttlichkeit." Gatestone: Aber nicht für Schweden? Bo Larsson: "Anscheinend nicht. Doch es gibt bereits viele Moscheen in Schweden." Gatestone: Warum also die Notwendigkeit, in der Seemannskirche zu beten? Bo Larsson: "Wissen Sie, es ist nur ein Vorschlag. Viele Leute auf
sozialen Medien haben es in den Köpfen, dass dies bedeutet, dass Brunne
keine Christin mehr ist, doch das ist natürlich nicht wahr." Gatestone: Wir Christen sollen also Muslime respektieren, obwohl sie uns nicht respektieren? Bo Larsson: "Ich denke es. Das ist meine Meinung. Ich war 40 Jahre
lang Priester. Wir sind immer noch die grösste Kirche Schwedens, und
deshalb müssen wir Gelegenheiten schaffen für Muslime und Juden." Gatestone: "Wollen Sie damit sagen: 'Wenn du sie nicht schlagen kannst, schließ Dich ihnen an?" Bo Larsson "So kann man es auch betrachten." Gatestone: Die Kirche von Schweden ist bekannt für ihre positive
Haltung gegenüber Homosexuellen. Ihre eigene Bischöfin, Eva Brunne, ist
offen homosexuell . Und doch unterstützen Sie den Islam, der
Homosexuelle verfolgt? Bo Larsson: "Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Aber
sicher, es ist schrecklich, dass homosexuelle Menschen keine Rechte
haben in muslimischen Ländern und nicht offen leben können. Furchtbar." Gatestone: Und trotzdem wollen Sie diese Religion unterstützen? Bo Larsson: "Es gibt auch Christen, die gegen Homosexualität sind, wissen Sie." Gatestone: Die Schwule hängen wollen? Bo Larsson: "Nein, vielleicht nicht. Aber ich glaube, Sie machen
es sich zu einfach. Was wir in Schweden wollen, ist ein Dialog mit den
Muslimen." Gatestone: Haben Sie Homosexualität mit Muslimen diskutiert? Bo Larsson: "Nein." Gatestone: Glauben Sie, dass Sie den Islam in Schweden in eine tolerante, aufgeschlossene Religion verändern können? Bo Larsson: "Es gibt fundamentalistische Christen in den Vereinigten Staaten, die Homosexuelle nicht akzeptieren." Gatestone: Aber glauben Sie, dass es einen Unterschied gibt zwischen nicht akzeptieren und töten wollen? Bo Larsson: "Ich habe nie einen Muslim sagen hören, dass er Homosexuelle töten will."
"Chrislam" ist am weitesten gegangen im immigrantenschweren
Stockholmer Vorort Fisksätra, in dem 8.000 Menschen leben, die 100
verschiedene Sprachen sprechen. Dort sammelt die Kirche von Schweden
jetzt Geld, um eine Moschee zu bauen - ein Projekt mit dem Namen "Haus Gottes" - neben der bestehenden Kirche. So wird das Projekt auf seiner offiziellen Website beschrieben:
"Das Haus Gottes stellt einen Wunsch nach Frieden und
echter Arbeit im Geiste des Friedens dar. Wir bauen eine Moschee neben
der bestehenden Kirche in Fisksätra. Zwischen der Kirche und der Moschee
wird ein von Glas eingeschlossener, gemeinsamer Innen-Platz gebaut. Das
Haus Gottes ist einzigartig, und ein Beispiel für die Zusammenarbeit
und den religiösen Dialog, der so wichtig ist in unserer Zeit. Machen
Sie mit bei unserer Arbeit!"
Gatestone rief Henrik Larsson an, ein Priester und einer der Gründer
des Haus-Gottes-Projektes. Er versicherte uns, dass der Islam friedlich
und demokratisch sei, aber gab dann einige andere Antworten, die darauf
hinweisen, dass er vielleicht doch nicht so begeistert ist von dieser
Religion.
"Wir Christen haben auch einige schreckliche Dinge getan über die
Jahrhunderte", sagte er. "Wir haben Hexen verbrannt, haben andere Länder
kolonisiert und uns in unserer Geschichte auf die Seite verschiedener
Armeen geschlagen. Ich denke, dass alle Religionen auf ähnliche Weise
benutzt werden können."
Gatestone: Wollen Sie damit sagen, dass wir im Jahr 2016
leben, und dass sie immer noch im 15. Jahrhundert steckengeblieben sind? H. Larsson: "Wenn überhaupt. Sie streben danach, eine Gesellschaft
wie die zu erschaffen, die gleich nach dem Tod des Propheten Mohammed
bestand, und das heißt, wir sprechen vom 7. 8. und 9. Jahrhundert. Das
ist ihr Ideal. Doch es gibt auch einen Islam auf der Suche nach neuen
Wegen, einem europäischen Islam, jene, die versuchen wollen, Muslime zu
sein innerhalb der demokratischen und säkularen Gesellschaft. Gatestone: Viele Muslime in Schweden scheinen sich nicht an die
schwedische Kultur anpassen zu wollen. Schauen Sie sich all die
Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffe in öffentlichen Schwimmbädern
an. H. Larsson: "Ja, es ist nicht leicht für afghanische Jungs, die in
einer Gesellschaft aufgewachsen sind, in denen Frauen sich ein Leintuch
über werfen müssen, bevor sie das Haus verlassen, natürlich sind sie
eingetaucht in eine Haltung gegenüber Frauen, die meilenweit entfernt
ist von unserer. Natürlich sollten sie das nicht tun dürfen, aber es ist
kein Wunder, dass es Konflikte gibt. Doch sie müssen lernen, wie wir
hier in Schweden Männer und Frauen sehen."
Henrik Larsson feiert den Imam, mit dem er im "Haus Gottes"
kooperiert. Sein Name ist Awad Olwan, ein Palästinenser, der in den
1960er Jahren nach Schweden kam. Laut Henrik Larsson ist Olwan ein
moderner Muslim, der spät im Leben Imam geworden ist und Demokratie mag.
Doch als Gatestone Olwan anrief, um zu fragen, warum er die Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP)
in den 1970er Jahren unterstützte und sich weigerte, das Münchner
Massaker bei den Olympischen Spielen 1972 zu verurteilen, gab er
zunächst vor, nicht zu wissen, was die PFLP ist. Die BBC hat sie
beschrieben als "In der Kombination von arabischem Nationalismus mit
marxistisch-leninistischer Ideologie sah die PFLP die Zerstörung Israels
als einen integralen Bestandteil des Kampfs, den westlichen
Kapitalismus aus dem Nahen Osten zu entfernen."
Olwan: "Oh, nun, ja, wir hatten damals eine Menge
verschiedener Organisationen, aber vergessen Sie das - das ist jetzt
Geschichte. Es bedeutete Befreiung Palästinas irgend etwas, ich erinnere
mich wirklich nicht, um ganz ehrlich zu sein." Gatestone: Sie haben sich geweigert, den Angriff auf die jüdischen Olympioniken in München zu verurteilen? Olwan: "Ja, das ist richtig, aber das war in den 70er Jahren erinnere ich mich nicht, was ich damals sagte." Gatestone: Ist Ihre Einstellung heute anders? Olwan: "Ja, natürlich. Es war Mord und nichts anderes."
Bei unserem ersten Gespräch behauptete Awad Olwan, den Juden
gegenüber sehr positiv eingestellt zu sein. Er sagte, dass im Haus
Gottes nur deshalb keine Juden seien, weil es in Fisksätra keine
jüdische Gemeinde gebe, und dass die Organisatoren einen jüdischen Chor
eingeladen hätten und sehr gut mit ihm zusammenarbeiten würden.
Während unseres zweiten Gesprächs jedoch tauchten andere Gedanken
auf. Als Olwan einige Fragen über den Koran und die Hadithen gefragt
wurde, begann er zu fluchen und zu sagen, dass alles die Schuld "jener
verfl**ten Mekka-Araber" sei.
Gatestone: Wollen Sie damit sagen, nicht der Islam ist
das Problem; sondern es ist die Saudi-Interpretation des Islam, die
alles vermasselt?
Olwan: "Genau! Und ihre Religion [Wahhabismus] wurde vor 200
Jahren von einem britischen Imperialisten erfunden. Ich kann nichts mehr
sagen, denn sonst bin ich ein Antisemit und so weiter."
Gatestone: Was ist die Wahrheit über die Juden?
Olwan: "Okay, es gibt zuverlässige Quellen aus Ägypten, die
zeigen, dass die saudische Königsfamilie in Tat und Wahrheit eine
jüdische Familie ist, die irgendwann im 18. Jahrhundert aus dem Irak auf
die arabische Halbinsel kam. Sie baute mit Hilfe britischer Offiziere
eine Armee, um das osmanische Sultanat zu bekämpfen. Danach schufen sie
die jordanische Armee und so weiter und so weiter."
Gatestone: Wollen Sie sagen, dies ist der Grund, warum die Juden so ruhig sind?
Olwan: "Ja, ich schrieb in meinem Buch, dass der Zweck von ISIS /
Daesh ist, den Fokus vom arabisch-israelischen Konflikt weg zu
verschieben, und es zu einem Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten zu
machen - und das gelang ihnen. Und jetzt werden sie den gesamten Nahen
Osten auslöschen. Sie werden sehen! Es ist katholische Land,
muslimisches Land und eine Menge anderer Mist-Länder, nur um die
Existenz eines jüdischen Staates zu rechtfertigen."
Gatestone: Ich habe online gelesen, dass viele glauben, dass es der Mossad und die Juden waren, die ISIS gestartet haben?
Olwan: "Ja, das ist eine im Nahen Osten verbreitete Theorie, aber
wenn Sie das im Westen sagen, wird Ihnen gesagt, dass Sie ein
Verschwörungstheoretiker sind und dass Sie keine Beweise haben. Aber
hier ist der Deal: Sie können nicht Krieg führen gegen starke Kräfte,
ohne jeden Tag Waffen geliefert zu bekommen, man brauchth Planung und
Logistik. Das sind nicht verfl** Terroristen, die im Internet gelernt
haben, Krieg zu führen, das sind gut ausgebildete, hoch qualifizierte
Leute. Ich muss jetzt gehen."
Gatestone: Meinen Sie die Juden?
Olwan: "Genau, genau."
Olwan ist wahrscheinlich ein typisches Beispiel für einen Imam, der
eine versöhnliche und freundliche Haltung gegenüber den naiven
schwedischen Priestern zeigt, der aber mit ein wenig Ermutigung seinen
Hass auf Juden einräumt. Er mag, wie es scheint, auch die freundliche
Haltung der Kirche Schwedens gegenüber Homosexuellen nicht besonders.
Seit die Kirche von Schweden eine der ersten christlichen Gemeinschaften der Welt
geworden ist, die im Jahr 2005 die homosexuelle Ehe genehmigte, haben
sich mehr und mehr Priester als Homosexuell geoutet. Im Jahr 2009, als Eva Brunne
zur Bischöfin von Stockholm ernannt wurde, zerriss man sich die Mäuler
darüber, dass die Kirche nun von der "Lesbischen Liga" geleitet wird.
Die Schwedische Kirche hat bei vielen Gelegenheiten an den
Pride-Festivals in Stockholm teilgenommen und mehrere Kirchen haben sich
erlaubt, sich LGBT-zertifizieren zu lassen. Der Preis dafür ist
wahrscheinlich, dass die Kirche bestimmte Passagen aus der Bibel heraus
zu trennen gezwungen sein wird. Ulrika Westerlund, Vorsitzende des RFSL
(schwedischer Verband für Lesben-, Homosexuellen-, Bisexuellen-,
Transgender und Queer-Rechte), hat die Kirche gewarnt: "Es gibt Elemente
in religiösen Schriften, die gegen LGBT Personen verwendet werden. Dann
müssen wir diskutieren, wenn Sie diese Zertifizierung wollen, dass wir nicht wollen, dass Sie diese Passagen aus der Bibel zitieren."
Henrik Larsson, der Priester, sieht ein Problem mit Imamen, die
ständig Homosexualität als Sünde verurteilen - eine islamische Lehre,
die vermutlich nie ändert, weil Allah es sagte [Quran, 7: 80-84.IG].
"Wir müssen darauf hoffen, dass sie dort zu uns aufholen. Es ist nicht
so lange her, dass das Christentum die gleichen Dinge predigte."
Gatestone: Glauben Sie und hoffen Sie, dass die Muslime
sich ändern können, auch wenn einige Homosexuelle von Dächern
schleudern, sie hängen und sie prügeln?
H. Larsson: "Ja, es ist schrecklich, aber ich glaube, dass die Menschen mit einem guten Herzen geboren werden."
Awad Olwan stimmt Henrik Larsson nicht zu. Er denkt, dass die Haltung
der Kirche von Schweden gegenüber Homosexualität eine große Sünde ist:
"Ich bin nicht einverstanden mit ihnen. Homosexualität
ist nicht gut für die Moral der Gesellschaft, und es ist nicht das,
wofür Jesus und Moses standen. Es ist besser, wenn die ganze Sache mit
der Homosexualität im öffentlichen Leben zu einer Klammerbemerkung
wird."
In der Zwischenzeit, während die Kirche von Schweden mit der
Entwicklung des "Chrislam" beschäftigt ist, anerkennt sie nie, dass im
Nahen Osten Christen getötet und effektiv ausgelöscht werden. Im Jahr
2015 schrieb Eli Göndör, ein Religionswissenschaftler, in der Zeitschrift Dagens Samhälle:
"Die Anteilnahme, die die Kirche von Schweden für die
Verwundbarkeit der christlichen Palästinenser gezeigt hat, ist ersetzt
worden durch Gleichgültigkeit gegenüber der ethnischen Säuberung der
Christen in Syrien und im Irak. In diesen Ländern sind es meist Muslime,
die die Gräueltaten begehen, was offenbar reicht, um die Kirche von
Schweden dazu zu bringen, sich stattdessen lieber auf Klimawandel und
Umweltfragen zu konzentrieren."
Um fair zu sein, hat die Kirche von Schweden im Februar 2016 etwas für die Christen im Nahen Osten getan - sie ermutigte Gemeinden und Einzelpersonen, für sie zu beten. Die Worte Islam oder Muslime wurden im Aufruf nicht erwähnt.
Gatestone rief den Informationsdienst der Kirche von Schweden an, um nachzufragen, ob die Gebete geholfen hatten.
"Das kann ich nicht beantworten," sagte die Stimme am Telefon.
"Können Sie eine E-Mail mit Ihrer Frage schicken, dann werde ich meine
Kollegen bitten, Ihnen zu antworten?"
Ich habe kürzlich das Impulspapier „Reformation und Islam“
der Konferenz für Islamfragen der EKD gelesen. Ein echtes Leseerlebnis.
Wer wissen will, wie es um weite Kreise innerhalb der Evangelischen
Kirchen bestellt ist, sollte sich diese Erfahrung gönnen. Es ist kein
Vergnügen.
Nun gäbe es sehr viel über das Impulspapier zu sagen. Auffällig
beispielsweise gleich zum Einstieg die für die Kulturwissenschaften
bezeichnende (therapeutische) Sprache, die gewählt wurde, um die
Empfindungen derer zu beschreiben, die sich mit der Frage befassten, ob
wohl bald auch Wien an die Türken fallen werde. „Zur Zeit Luthers sah
Europa sich militärisch und politisch vom expandierenden Osmanischen
Reich bedrängt.“ Die Betonung liegt auf „sie sahen es so“.
Konstantinopel war 1453 gefallen und die Türken waren auf dem Vormarsch
nach Europa. „Man nahm sie wahr als die Anderen und Fremden, als die
bedrohliche Macht aus dem Südosten“ (S. 7).
Aber lassen wir das. Wenden wir uns einer Argumentationsfigur zu, die
heutzutage oft zu finden ist. Es geht um das „sowohl als auch“. Auf S.
24 wird das Argument sehr anschaulich entfaltet.
Zunächst heißt es:
Die anhand der Rechtfertigungslehre vor 500 Jahren
gewonnenen zentralen Einsichten reformatorischer Theologie können heute
in fünf Kernpunkten zusammengefasst werden: solus Christus – allein
Christus, sola gratia – allein aus Gnade, solo verbo – allein im
Wort, sola scriptura, – allein aufgrund der Schrift und sola fide
– allein durch den Glauben.
Das klingt doch gut. Aber dann geht es weiter. Ungefähr so: So schön
diese Einsichten auch waren und vielleicht noch sind. Es gibt ein großes
Problem! Die Reformatoren haben es damals tatsächlich so gemeint, wie
sie es geschrieben haben. Oder anders formuliert: Das Problem ist, dass
mit dem „allein Christus“ die Vorstellung verbunden wurde und auch heute
noch verbunden werden kann, dass außerhalb von Christus niemand das
Heil findet. Wir müssen so von Christus sprechen lernen, dass die
Heilsversprechen anderer Religionen nicht deklassiert werden.
Bezugnehmend auf den EKD-Grundtext „Rechtfertigung und Freiheit“ heißt das (S. 25):
Die Herausforderung besteht darin, von Christus zu
sprechen, aber so, dass dabei nicht der Glaube des anderen abgewertet
oder für unwahr erklärt wird. So wie für den Christen das Gehören zu
Christus der einzige Trost im Leben und im Sterben ist, so ja auch für
den Anhänger der anderen Religion sein spezifischer Glaube. Dies darf
auf beiden Seiten des Gespräches anerkannt werden.
Die Reformatoren waren also damals der (heute!) ungeheuerlich Vorstellung
aufgesessen, es handele sich bei der muslimischen Religion um eine
Irrlehre. Heute haben wir, bedingt durch geistesgeschichtliche
Entwicklungen, den Glauben, der zwischen wahren und falschen Lehren
unterscheidet, glücklicherweise überwunden. Wenn also beispielsweise
Petrus vor knapp 2000 Jahren der Meinung war, dass Jesus Christus der
Eckstein ist und in keinem anderen als in diesem Namen unsere Rettung zu
finden ist (vgl. Apg 4,11–12), dann hatte er zwar recht. Er übersah
allerdings (falls er es überhaupt so gesagt hat), dass dies nicht so zu
verstehen ist, als ob allein Jesus retten kann.
Das sei ihm aber verziehen. Schließlich kannte er die dialogischen Ansätze, die uns heute zur Verfügung stehen, noch nicht.
Washington (idea) – War Jesus verheiratet? Die US-amerikanische
Wissenschaftlerin Karen King von der Harvard Universität (Cambridge,
Bundesstaat Massachusetts) hatte 2012 ein in koptischer Sprache
verfasstes Schriftstück präsentiert, das den Satz enthielt „Jesus sagte
zu ihnen: ,Meine Ehefrau’.“ Journalisten interpretierten dies als
Hinweis darauf, dass Jesus eine sexuelle Beziehung zu Maria Magdalena
gehabt haben könnte. King war bislang der Meinung, dass das Schriftstück
echt und 1.200 Jahre alt sei. Jetzt musste sie aufgrund von Recherchen
des Magazins „The Atlantic“ (Washington) zugeben, dass es sich sehr
wahrscheinlich nicht um ein Original handelt. Die Recherchen des
Magazins hätten ergeben, dass die Dokumente zum Nachweis der Herkunft
des Papyrus scheinbar gefälscht seien.
Papyrus-Besitzer gründete Internetseiten mit pornografischen Inhalten
Unklar war bislang, wie das Schriftstück nach Cambridge gelangte.
King hatte über seinen Besitzer nie berichtet, weil die Person ihren
Angaben zufolge unerkannt bleiben wollte. Laut „The Atlantic“ handelt es
sich dabei um den in Florida lebenden 50-jährigen Walter Fritz. Er soll
in Süddeutschland aufgewachsen sein und an der Freien Universität
Berlin Ägyptologie studiert, aber keinen Abschluss gemacht haben. Fritz
veröffentlichte 1991 einen Artikel in dem Journal „Studien zur
Altägyptischen Kultur“ und arbeitete ferner als Führer im Ägyptischen
Museum Berlin. Von Oktober 1991 bis zum Frühjahr 1992 war er Direktor
der Berliner „Forschungs- und Gedenkstätte der Antistalinistischen
Aktion“ in der Normannenstraße (heute: Stasi-Museum), das sich in der
früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit befindet.
Anschließend ging Fritz in die USA und war dort Mitinhaber eine Firma,
die mit Autoteilen handelte. Später gründete er laut „The Atlantic“
mehrere Internetseiten mit pornografischen Inhalten.
Laut Magazin stimmen einige Herkunftsnachweise nicht
Wie das Magazin bei seinen Recherchen herausfand, stimmen mehrere von
Fritz für den Papyrus beigebrachte Herkunftsnachweise nicht. So soll er
das Schriftstück gemeinsam mit fünf weiteren koptischen Papyri im
November 1999 in Venice (US-Bundesstaat Florida) für 1.500 Dollar von
dem 2002 verstorbenen Berliner Hans-Ulrich Laukamp erworben haben. So
stehe es jedenfalls in den von Fritz vorgelegten Dokumenten. Zu dem
Zeitpunkt habe Laukamp aber seine an Krebs erkrankte Ehefrau in
Deutschland gepflegt. Ferner soll Laukamp die Schriftstücke 1963 in
Potsdam erworben haben; allerdings hatte er die DDR bereits im Oktober
1961 Richtung Westdeutschland verlassen.
„The Atlantic“: Brief eines Professors für Ägyptologie wurde gefälscht
Für King war bei ihrer Einordnung des Schriftstücks bedeutend, dass
der Ägyptologe an der Freien Universität Berlin, Prof. Peter Munro
(1939–2009), in einem Brief an Laukamp bereits 1982 bestätigt haben
soll, dass er die Papyri geprüft und für authentisch gehalten habe. Auch
dieser Brief stellte sich nun laut „The Atlantic“ als Fälschung heraus:
Unter anderem habe die auf dem Brief angegebene Adresse von Laukamp, an
die Munro den Brief geschickt haben soll, nie existiert.
Neutestamentler: Entwicklung hat keine Auswirkungen auf unser Jesusbild
Wie der Professor für Neues Testament an der Freien Theologischen
Hochschule Gießen, Armin D. Baum, der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea sagte, zeigt die aktuelle Entwicklung ein weiteres Mal, wie
vorsichtig man gegenüber bisher unbekannten Quellentexten sein müsse:
„Eine gesunde Skepsis ist unerlässlich.“ Auswirkungen auf „unser
Jesusbild“ habe das aber nicht. Denn der zentrale Satz des Fragments
habe sowieso nie belegt, dass Jesus verheiratet war: „Denn selbst wenn
das Fragment tatsächlich antik wäre, würde der darin enthaltene Text
frühestens aus dem 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus stammen – einer
Zeit, in der viele frei erfundene Texte über Jesus entstanden sind.“
Im ersten Buch seiner dreibändigen ‚Geschichte der Philosophie’
behandelt der Philosoph Richard David Precht Erkenntnisse der Antike.
Zum Thema Judentum und Christentum hat er sich heillos verirrt.
Ein Gastbeitrag von Hubert Hecker.
Im Interview mit der Münchener Abendzeitung wird Precht nach seinen Motiven gefragt. Seine Antwort: Ich hatte das unbändige Bedürfnis, ein Buch zu schreiben, das ich als Student selber gerne gelesen hätte, um den Überblick zu bekommen.
Eine weitere Frage lautete: Wozu braucht man Religion? Er persönlich brauche keine, meint der Schriftsteller.
Aber ich zeige in meinem Buch ja auch, wie das
Christentum entstanden ist. Erstaunlich eigentlich, denn es hatte zuvor
schon so viel Klügeres gegeben. Die Philosophie war schon auf einem viel
höheren Niveau als das, was dann kam. Das Christentum war ein enormer
kultureller Rückschritt.
Mit dem vielen Klugen in der Zeit vor dem Christentum meint Precht
insbesondere die großen griechischen Philosophen wie Sokrates, Platon
und Aristoteles, auch wohl die römische Stoa. Durch die Ausbreitung des
Christentums sei dann ein kultureller Rückschritt eingetreten. Mit
dieser These zeigt der Philosoph, wie wenig er vom frühen Christentum
und seiner Beziehung zur Philosophie verstanden hat.
Das griechische Erbe gehört wesentlich zum Christentum
Es war das besondere Forschungsgebiet vom Theologen Joseph Ratzinger,
der Hellenisierung des Christentums nachzuspüren und sie zu
rechtfertigen. In seiner Regensburger Rede kommt er darauf zurück, dass das griechische Erbe wesentlich zum Christlichen Glauben gehört. Das innere Aufeinanderzugehen zwischen biblischem Glauben und griechischem philosophischem Fragen
sei schon in der jüdisch-biblischen Zeit der Weisheitsliteratur
ausgeprägt gewesen. Als Beispiel nennt er die in Alexandria entstandene
griechische Übersetzung des Alten Testaments, die Septuaginta. In ihr
habe das Beste des griechischen Denkens den entmythologisierten
Glaubenshorizont der jüdischen Spätzeit inspiriert. Es sei dabei zutiefst um die Begegnung zwischen Glaube und Vernunft, zwischen rechter Aufklärung und Religion gegangen.
Samenkörner der Wahrheit in der griechischen Philosophie
Wenn Johannes in seiner Evangeliumseinleitung Gott den logos
nennt, was sowohl Wort wie auch Vernunft bedeutet, dann ist schon bald
nach Jesu Tod eine erste Synthese von biblischem Glauben und
griechischem Denken auf den Weg gebracht, so Papst Benedikt 2006 in
Regensburg.
Ein weiterer Zeuge dafür ist der Märtyrer Justin (+165). Der
heidnische Philosoph war mit den Hauptströmungen der damaligen
Denkschulen vertraut wie Platoniker, Peripatetiker, Pythagoräer und
Stoa. Er bekehrte sich schließlich zum Christentum, das er die allein zuverlässige und brauchbare Philosophie nannte. In Justin manifestiere sich die klare Option der frühen Kirche für eine Philosophie,
die von den heidnischen Mythen und Götterkulten sowie von den
kulturellen Gewohnheiten der Zeit gereinigt ist, um der Wahrheit des
Seins den Vorrang zu geben – so fasste es Papst Benedikt in seiner
öffentlichen Katechese am 21. März 2007 zusammen.
In der griechischen
Philosophie zeigten sich die Samenkörner der Wahrheit, die sich dann in der geschichtlichem und personalen Offenbarung des Logos im Christentum entfalten konnten.
Europa ist auf drei antiken Hügeln gebaut: Akropolis, Kapitol und Golgata
Jerusalem
Auf dieser Linie konnten spätere Theologen weiterarbeiten – etwa mit
der Sentenz, nach dem Logos – also vernunftmäßig – zu handeln dem Wesen
Gottes gemäß sei.
Benedikt charakterisiert in seiner Regensburger Rede die entsprechende Formulierung des oströmischen Kaiser Manuel II. von 1395 als wirklich aus dem inneren Wesen des christlichen Glaubens heraus (entstanden) und zugleich aus dem Wesen des Griechischen, das sich mit dem Glauben verschmolzen habe.
Das Christentum hat zwar seinen Ursprung und wichtige Entfaltungen im Orient gehabt, so der Papst, aber seine geschichtlich entscheidende Prägung hat es in Europa gefunden. Die Begegnung des Christentums mit der griechischen Philosophie, zu der
dann noch das Erbe Roms trat, habe die Wertegrundlagen Europas
geschaffen.
Das ist auch mit dem bekannten Diktum gemeint, nach dem
Europa auf drei Hügeln aufgebaut ist: Die Akropolis steht für
griechische Philosophie, das Kapitol für das römische Verwaltungs- und
Rechtswesen und schließlich Golgatha bei Jerusalem als der Ort, von dem
aus die christliche Erlösungsbotschaft der Nächstenliebe den Völkern der
damaligen Welt eine befreiende Perspektive gegeben hat.
Die Maxime der Frühchristen: Prüft alles, das Gute behaltet!
Natürlich haben die frühchristlichen Kirchenväter von den
griechischen Philosophen nicht alle und alles übernommen, sondern einen
kritischen Sichtungsprozess vorgenommen nach dem Pauluswort:
Prüft alles, das Gute behaltet (1 Tess 5,21).
So etwa haben sie die von Platon geförderte Pädophilie verworfen oder
die von Aristoteles legitimierte Abtreibung sowie Aussetzung von
behinderten Kindern abgelehnt.
Insbesondere die Transzendenz-Lehren von Platon nahmen die Kirchenväter als Samenkörner der Wahrheit
auf. Augustinus und weitere bedeutende Autoren der Kirchenväterzeit
brachten den Neu-Platonismus in die Theologie ein. Im Mittelalter wurde
schließlich von den christlichen Universitäten das Lehrwerk des
Aristoteles’ zur Grundlage der scholastischen Lehr- und Lernmethode
gemacht.
Die These Prechts vom Abstieg oder Abbruch der griechischen Philosophie durch das Christentum ist nicht zutreffend.
Verhackstückung von Judentum und Christentum
Der Zeitungsinterviewer fragt nach Prechts Abwertung des Christentum dann mit Recht: Warum wurde es dann ein Erfolg?
Der erste Satz seiner Antwort ist noch einigermaßen zustimmungsfähig: Das Christentum entwickelte den personellen Gottesbezug, das hat die Menschen extrem angesprochen.
Doch im Weiteren zeigt der Schriftsteller, dass er an Bibel und
Theologie wie mit einem Buschmesser herangeht, um sich Judentum und
Christentum auf dem Hauklotz nach seinem Gusto zurechtzuhacken. Hier
das Ergebnis seiner lächerlichen Verhackstückung:
Im Frühchristentum durfte man alle töten, die nicht an Gott
glaubten. Bei den Juden war das anders. Es gab ja andere Götter neben
Jahwe, die waren aber schwächer. Im Christentum gibt es nur den einen
Gott, und wer nicht an den glaubt, der hat sein Leben verwirkt. Die
Radikalität der Frühchristen findet man heute wieder bei denen, die sich
für den IS rekrutieren lassen. Glücklicherweise hat sich das
Christentum dann weiterentwickelt.
Sind Polytheisten friedlicher?
Die Ausführungen Prechts gehen erkennbar auf eine alte These von Jan
Assmann aus dem Jahr 1997 zurück. Danach sei erst mit der
mosaisch-jüdischen Herausstellung eines einzigartigen, wahren Gottes
Intoleranz und religiös motivierte Gewalt in die bis dahin
polytheistisch-friedliche Völkergeschichte eingezogen. Diese
grobschlächtige These hat sich im bisherigen Diskurs als unzutreffend
erwiesen, so dass Assmann sie in seinem neuen Buch Exodus
teilweise revidieren musste.
Tatsächlich glaubten die Hebräer, dass
viele (Volks-) Götter existierten, aber Jahwe der stärkste wäre. Doch
gerade der von Precht gelobte polytheistische Kontext des
alt-israelischen Glaubens führte zu tödlichen Gewaltaktionen innerhalb
des jüdischen Volkes: Nachdem ein Teil der Hebräer einen goldenen
Stiergott angebetet hatten, töteten die Leviten auf Anweisung Moses etwa
3000 ihrer Volksgenossen (vgl. Ex 32,26). Damit ist Prechts These
hinfällig, dass die Existenz anderer Götter neben Jahwe die Juden vor
Tötungsaufrufen bewahrt hätte, während das monotheistische Christentum
die Tötung von Nicht-Christen legitimiert hätte.
Unter dem monotheistischen Schöpfergott sind alle Menschen Geschwister
Erst in nachexilischer Zeit erkannte man in Israel den alleinigen
Schöpfergott als Vater aller Menschen, die damit als Geschwister
anzusehen sind.
So zeigte sich erst in diesem spätjüdischen Glauben der
Horizont eines völkerumfassenden Monotheismus, der im Messias Christus
und seiner Lehre zur Vollendung kommt. Der ernsthafte Glaube an
Herrschaft und Erbarmen Gottes für alle Menschen sowie die entsprechende
Entgrenzung der Nächstenliebe führt aber – so die naheliegende
Folgerung – bei den (monotheistischen) Gläubigen eher zur Minderung der
Gewaltbereitschaft.
In der Friedens- und Friedlichkeitslehre Christi
sowie seinem Beispiel in Leben und Tod erweist sich Assmanns These (und
seiner Epigonen) endgültig als falsch. Nebenbei ist durch die
Ausführungen klar geworden, dass Prechts Behauptung von dem
durchgehenden Polytheismus des vorchristlichen Judentums
augenscheinlich falsch ist.
Philosophische Halluzinationen
Bezüglich des Christentums stellt Precht drei aufeinander bezogene Thesen auf:
Die Lehre des christlichen Eingottglaubens beinhalte, dass alle Nicht-Gläubigen ihr Leben verwirkt hätten.
Diese Behauptung ist eine philosophische Halluzination, bestenfalls ein
Ausfluss von Assmanns falscher Grundthese. Jedenfalls findet sie in der
christlichen Bibel keinerlei Anhaltspunkte oder Basis.
Im Frühchristentum sei es die Lehre des Christentums gewesen, dass Nicht-Glaubende getötet werden dürften.
Bei den frühchristlichen Theologen, also den anerkannten Kirchenvätern,
kann Precht keine Zeugen für seine These finden, dass Heiden wegen ihres
Nicht-Glaubens an den einen Gott getötet werden dürften oder sollten.
Und selbst wenn er eine marginale Quelle für diese These gäbe – Lehre
der Kirche war das nicht. Warum behauptet ein Philosoph, der für sich
und sein Werk Rationalität beansprucht, so einen unbelegbaren Unsinn? Da
bleibt als Erklärung nur der seit Voltaires Zeiten verbreitete
Kirchenhass übrig.
Schließlich unterstellt Precht in diesem Zusammenhang mit der Formulierung Radikalität der Frühchristen, dass die Tötung von Nicht-Glaubenden von Christen praktiziert worden sei.
Anscheinend verwechselt Precht die im Römischen Reich verfolgten
Christen mit den heidnischen Römern. Die haben während zweieinhalb
Jahrhunderten periodisch Christen gefoltert und getötet, wenn die auf
ihrem Nicht-Glauben an den Gott-Kaiser beharrten.
In späteren Zeitaltern nach dem Frühchristentum hat es tatsächlich
Gewaltexzesse gegen Nicht-Gläubige von Seiten (un)christlicher Herrscher
gegeben. Man denke etwa an die Aktionen von Karl dem Großen gegen die
widerspenstigen Sachsen. Auch wenn solche Strafaktionen im Namen der
Kirche durchgeführt wurden, so waren sie doch in keiner Weise aus und
auf der Basis der biblisch-christlichen Lehre begründet.
Im 11. Jahrhundert hat es von Kirchenleuten begründete
Gewaltanwendung gegen Ketzer gegeben. Aber die entsprechenden
Legitimierungen der Theologen – etwa im Umfeld von Papst Gregor VII. –
konnten ebenfalls nicht aus der christlichen Bibel hergeleitet werden,
sondern bezogen sich ausschließlich auf altjüdische Gewaltaktionen, also
gerade aus dem (polytheistischen) Kontext, der nach Precht
glaubenstolerant und gewaltablehnend gewesen sein sollte. Auch diese
historischen Beispiele zeigen somit, dass der Philosoph mit seiner
frühchristlichen Radikalitätsthese völlig falsch liegt.
Unsinn zu Absurdität gesteigert
Als wenn der Unsinn nicht schon ein Übermaß erreicht hätte, steigert
der Philosoph die Absurdität seiner Behauptung noch einmal mit dem
Hinweis, dass sich die angebliche Radikalität der Frühchristen mit dem
islamisch motivierten Terror der ISlamisten vergleichen ließe. Will
Precht etwa die selbstmörderischen Kampf-“Märtyrer“ des Islamischen Staates mit den frühchristlichen Passions-Märtyrern gleichsetzen, die selbst unter Folter und Todesschlägen ihren Glauben bezeugten?
Precht will mit seinem Buch einen Überblick über die Philosophie-Geschichte geben. Dabei hat er sich beim Thema Judentum und Christentum selbst heillos verirrt und völlig den Überblick verloren.
Zumindest für die zitierten Passagen sollte man Precht das bekannte Diktum zurufen: Si tacuisses, philosophus mansisses– Wenn du (zu diesen Themen) geschwiegen hättest, wärest du (vielleicht) ein Philosoph geblieben.