Freitag, 5. April 2013

Bergpredigt - Botschaft von der Vollendung der gesamten Schöpfung

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Die Bergpredigt ist nicht ethisches Gesetz unter einer höchsten Norm, sondern Botschaft des eschatologischen Freudenboten Jesu von Nazareth.
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Man kann nicht mit ihr die Welt regieren, aber er regiert mit ihr, indem er durch sie Menschen in seine Nachfolge und damit in die Hinwendung (Metanoia) auf die kommende Gottesherrschaft ruft.
 
Im Gehorsam gegenüber diesem Ruf werden Menschen aus der selbstherrlichen Existenz befreit zur Proexistenz für den Anderen, für Erde und Welt. Diese Existenz ist kein Status, sondern als konkrete Annahme des Evangeliums eschatologisches Ereignis.

Auch die Jüngergemeinde existiert nur im Vollzug dieses Gehorsams, in der Proexistenz, in der Überwindung der Welt durch Hingabe an sie. Ungehorsam bei Christen und Nichtchristen ist Zeichen der alten Welt, nicht aber Grund, die Botschaft zu begrenzen oder Lebensbereiche von ihr auszunehmen.
 
Die Botschaft des Herrn der Bergpredigt kennt nicht den Gegensatz von geistlich und weltlich, sondern trifft den Menschen ungeteilt.
 
Die Forderungen der Bergpredigt als konkrete Weisungen des eschatologischen Herrn sind weder abzuschwächen, noch in ihrer Verbindlichkeit anzuzweifeln, noch umzudeuten. Sie sind aber auch nicht ein Kodex, der das Verhalten nach allen Seiten kasuistisch regelt. Sie sind vielmehr Zeichen der eschatologischen Existenz, die unter dem Evangelium vom nahen Gottesreich möglich und wirklich wird.
 
Ihre Erfüllbarkeit ist das eschatologische Wunder und damit der Diskussion entzogen. Alles Versagen schließt nicht von dem Himmelreich aus, sondern weist an den Vater Jesu Christi, der die Schulden vergibt, wie auch wir vergeben unsern Schuldnern.
 
So aber ist die Bergpredigt in Zuspruch und Anspruch nichts anderes als das Evangelium vom kommenden Reich in seiner Konkretisierung auf das menschliche Dasein vor dem Ende der Welt.

 

 
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