Dienstag, 7. Oktober 2014

Berlin - Brandanschlag auf die koptisch-orthodoxe Kirche

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Berlin/Höxter (idea) - Hinter dem Brandanschlag auf die koptisch-orthodoxe Kirche in Berlin-Lichtenberg vermutet der koptische Generalbischof in Deutschland, Anba Damian (Höxter), religiöse Gründe. „Diese Art von Angriffen erleben wir in Ägypten sehr häufig. Dass es dazu nun auch in Deutschland gekommen ist, ist für uns eine neue, schockierende Erfahrung. Wir sind fassungslos“, sagte der Bischof am 6. Oktober gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. 

Am frühen Morgen des 4. Oktober hatten Unbekannte eine Mülltonne vor den Eingang der Glaubenskirche St. Antonius geschoben und angezündet. Das Feuer griff auf die Eichentür über. Die rasch alarmierte Feuerwehr konnte ein Ausbreiten des Brandes verhindern. Dennoch wurde der Eingangsbereich stark beschädigt. Zur Tatzeit hielt sich laut Damian ein Messdiener in der Kirche auf, der dort übernachtete und betete. Er blieb unverletzt. Wie der Bischof weiter sagte, hat ihm der örtliche koptische Geistliche berichtet, dass ihn zuvor wiederholt arabisch sprechende Personen eines nahegelegenen Flüchtlingsheims wegen seines Glaubens beleidigt hätten. Die Polizei ermittelt wegen „Brandstiftung in einem besonders schweren Fall“. Wie ein Sprecher auf idea-Anfrage sagte, kann sie noch keine Aussagen zu möglichen Tätern machen. Es werde in alle Richtungen ermittelt.


Kauder besucht betroffene Koptenkirche

Bischof Damian zeigte sich zugleich „zutiefst berührt“ und dankbar über die Solidarität aus Politik und Bevölkerung. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, besuchte am 6. Oktober den Ort des Anschlags. Er sprach mit dem stellvertretenden Bischof der Kopten in Deutschland, Fouad Khalil (Berlin), und dem Priester der Gemeinde, Guirgis El-Moharaki. Danach erklärte Kauder: „Angriffe auf Gotteshäuser sind immer ein schwerer Anschlag gegen die Religionsfreiheit insgesamt. Sie müssen uns alarmieren, egal welche Religion betroffen ist.“ Gerade angesichts der blutigen Auseinandersetzungen mit religiösem Hintergrund im Mittleren Osten und vielen anderen Teilen der Welt müssen man in Deutschland solche Vorkommnisse „mit größter Aufmerksamkeit verfolgen, selbst wenn die Schäden noch überschaubar sind“. Derartige Attacken richteten sich immer gegen das friedliche Zusammenleben in Deutschland, wo alle Religionen ihren Platz hätten. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bezeichnete die Tat als „ein Verbrechen gegen das friedliche Zusammenleben aller Berlinerinnen und Berliner, unabhängig von ihrem religiösen Bekenntnis“. Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte: „Wer Gotteshäuser angreift, der greift auch das weltoffene und tolerante Berlin an.“ Die Berliner Polizei werde alles tun, um den oder die Täter zu fassen. Es liege im gemeinsamen Interesse, „dass solche Verbrechen hart bestraft werden“.


Volker Beck (Grüne) nennt die Tat erschreckend

Der religionspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, nannte die Tat erschreckend: „Wenn Gotteshäuser brennen, fühlen sich ganze Gemeinden von Gläubigen angegriffen und verunsichert. Wer eine Kirche, eine Synagoge oder eine Moschee anzündet, beschmiert oder anderweitig angreift, will einer ganzen Glaubensgemeinschaft den Krieg erklären.“ Am Tag nach dem Anschlag versammelten sich rund 80 Personen zum Gottesdienst in der koptischen Kirche. An der rußgeschwärzten Eingangstür brannten Kerzen. Die einzige koptische Gemeinde in Berlin nutzt seit 1998 das ehemalige evangelische Kirchengebäude, das im Jahr 1905 eingeweiht wurde. In diesem Jahr gab es bereits vier Einbrüche in die Kirche. Diebe stahlen unter anderem sakrale Gegenstände sowie Regenwasser-Rinnen aus Kupfer. Zu der Gemeinde gehören nach eigenen Angaben rund 200 Familien. In Deutschland leben rund 6.000 Kopten. In Ägypten liegt ihr Anteil unter den 83 Millionen Einwohnern bei zehn Prozent. Dort kommt es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen radikaler Muslime auf die christliche Minderheit.




Janis Anmerkung:  
Es passierte bereits vor 3 Tagen. Meinen Ohren ist das entgangen. Kam etwa nichts in den Nachrichten der Radiosender? Mh ... gehört habe ich jedenfalls nichts.    

Dafür höre ich jetzt bereits den 2. Tag davon, dass unsere Polizei in Sachsen-Anhalt nicht sensibel genug mit Migranten umgeht. Ehrlich, die haben es auch nicht leicht. Bestimmt müssen sie demnächst mehrere Seminare diesbezüglich besuchen.   

Oder aber, wir schicken Stahlknecht & Co. zwecks Studien in die USA. Dort soll Polizei wesentlich rüder in Ton und Umgang mit Bürger des Landes umgehen. Auch mit Nicht-Bürger ... also Touristen. Da haben die Gangster (und auch Nicht-Gangster) noch Respekt - während unsere Polizei doch häufig zur Lachnummer verkommt. Schließlich und endlich ist doch die USA Vorbild für uns......   

>>> zurück zum Thema "Anschlag auf koptische Kirche" - man stelle sich einmal vor, es wäre eine Moschee gewesen. Drei Tage würde das mindestens in den Nachrichten thematisiert werden.  

Und nein, es geht mir nicht darum, den Islam schlecht dastehen zu lassen (das kann der ganz gut allein). Es geht mir um das Messen mit zweierlei / dreierlei Maß - mitten in Deutschland! 



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2 Kommentare:

Betty hat gesagt…

Das klingt jetzt vielleicht etwas hart, aber warum soll mit den Migranten sensibler umgegangen werden? Die brauchen doch nicht her kommen, und dann noch meinen, dass sie ihre Religion hier durchsetzen müssen. Wo ist der Respekt und die Toleranz gegenüber der Kultur, in die man eingewandert ist???

Janchen hat gesagt…

Nein, das klingt gar nicht hart! Sondern entspringt einem gesunden Menschenverstand!

LG Jani