Mittwoch, 11. Juli 2012

Ein erschütternder Brief

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 Janis Kommentar

... zeigt er doch sehr deutlich, wie sich die Verhältnisse in den Teilen unserer Großstädte,  in denen überwiegend muslimische Mitbürger leben, tatsächlich darstellen.  Wurde das schon einmal so klar und deutlich in unserer Mainstream - Presse ausformuliert?



Sehr geehrter Herr Beck,

Wir kennen und achten Sie als einen Politiker und Abgeordneten, der sich bislang für die Rechte und die gleichberechtigte Behandlung von Schwulen und Lesben in unserem Land großartig engagiert hat. Dafür möchten wir uns noch einmal herzlich bei Ihnen bedanken.

Gleichwohl erschüttert hat uns die Nachricht, dass sich Ihre Partei (Bündnis90-Die Grünen) für eine Anerkennung des Islam als dritte Hauptreligion in Deutschland ausgesprochen hat.
Sie als Homosexueller wissen, was das bedeutet:
Sollte der Islam diese Anerkennung erhalten, dürfte uns Schwulen ja wohl klar sein, dass das, wofür Sie und wir gekämpft haben (Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, Antidiskriminierungsgesetz, Akzeptanz von Schwulen und Lesben in weiten Teilen der Bevölkerung) wieder zunichte gemacht werden würde.

Wir bitten Sie deshalb, als vehementer Vertreter der Rechte von Homosexuellen weltweit auf das Schärfste gegen dieses Vorhaben Ihrer Partei zu protestieren und Ihren Einfluss innerhalb Ihrer Partei geltend zu machen.

Für uns ist der Islam eine homophobe Religion, wird im Sinne des Korans Homosexualität doch mit dem Tode bestraft.

Wie Muslime über Homosexuelle denken, kann man tagtäglich in den Berliner Bezirken mit hohem Anteil von Muslimen in der Bevölkerung beobachten. Uns ist es zum Beispiel in Neukölln, Kreuzberg und Wedding nicht mehr möglich, Hand in Hand durch die Straßen zu gehen, geschweige denn, uns in der Öffentlichkeit zu küssen, ohne Gefahr zulaufen, beschimpft, bespuckt oder sogar niedergeschlagen zu werden. Schwulenbashing ist mittlerweile zur Freizeitbeschäftigung muslimischer Jugendlicher geworden. Selbst im toleranten Nollendorfkiez in Berlin ist es in der Vergangenheit vermehrt zu Übergriffen auf Schwule und Lesben durch muslimische Täter gekommen, die nicht selten, wie im Fall eines Freundes, im Krankenhaus endeten. Das Verfahren gegen die Täter wurde übrigens eingestellt.

In allen Ländern, in denen der Islam Staatsreligion ist (z.B. Indonesien, Pakistan, Afghanistan, Iran; Irak, Saudi-Arabien usw.) werden Schwule verfolgt und getötet. Wollen Sie wirklich dieser Religion hier in Deutschland noch mehr Rechte einräumen?
Das können Sie bekennender Schwuler sicherlich nicht wollen.

Schließlich sind Sie neben Ihrer Tätigkeit als Abgeordneter im deutschen Bundestag auch Kurator der Hirschfeld-Eddy-Stiftung, die sich für die Menschenrechte Homosexueller weltweit einsetzt.

Für diesen Einsatz danken wir Ihnen ebenfalls. Denn gerade in Ländern, in denen der Islam Staatsreligion ist, werden die Rechte der Homosexuellen täglich mit Füssen getreten. Auch Sie und Ihre Parteikollegin Claudia Roth haben den offenen Brief an den Bundesinnenminister Friedrich gegen die Abschiebung einer iranischen Homosexuellen in ihr Heimatland mitunterzeichnet.

Wir bitten Sie deshalb dringend, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, diesen Vorstoß Ihrer Partei zu beenden, damit wir Homosexuelle in diesem Land weiterhin ein freies selbstbestimmtes Leben, ohne gewalttätige Übergriffe führen können.
mit freundlichen Grüßen

Enrico Michael-Konrad & Günter Konrad für die Gay-Community Berlin


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