Die rechtsextreme Pro NRW macht mit Mohammed-Karikaturen Wahlkampf.
Islamisten setzen auf Eskalation und erhoffen globales Echo. Verfängt
diese Strategie wie bei den dänischen Karikaturen 2005? Von Florian Flade
Es waren Szenen, wie sie Politik und Polizei eigentlich hatten verhindern wollen: Radikale Muslime prügelten sich mit Polizisten, es flogen Steine und Holzlatten. Die Polizei setzte Tränengas ein, es gab Verletzte und Verhaftungen.
So geschehen am
Dienstag im nordrhein-westfälischen Solingen. Die rechtsextreme Partei
"Pro NRW" hatte im Zuge des Wahlkampfes in der Stadt Station gemacht und
hielt eine Kundgebung vor dem Solinger Rathaus ab. Unter dem Motto
"Freiheit statt Islam" protestierten die vom Verfassungsschutz unter
Beobachtung stehenden Islam-Hasser gegen eine vermeintliche
Islamisierung Deutschlands und zeigten dabei islam-kritische
Karikaturen.
Dutzende
Salafisten aus der örtlichen "Millatu Ibrahim-Moschee" hatten sich zu
einer Gegendemonstration versammelt. Sie schwenkten schwarze und weiße
Flaggen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis und reagierten auf die
"Pro NRW"-Aktion mit lauten "Allahu Akbar!"-Rufen. Trotz
Polizeiaufgebots eskalierte die Situation urplötzlich.
Salafisten
warfen Steine und Holzstangen und schlugen auf die Polizisten ein. Ein
Polizist erlitt eine Platzwunde, und auch ein Salafist wurde verletzt.
Die Polizei nahm insgesamt 81 Salafisten fest, die sich inzwischen alle
wieder auf freiem Fuß befinden.
Islamisten setzten gezielt auf Eskalation
Noch am
Dienstagabend und Mittwochmorgen durchsuchten Polizeieinheiten in
Solingen die Salafisten-Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße. Es gehe
darum, herauszufinden, ob die Ausschreitungen am Dienstag schon im
Vorfeld geplant worden waren, heißt es aus Polizeikreisen. Erst um 10
Uhr am Dienstagmorgen hatten die Islamisten ihre Gegendemonstration zur
"Pro NRW"-Veranstaltung angemeldet.
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