Donnerstag, 3. Mai 2012

Islamisten wollen neuen Karikaturenstreit provozieren

Die rechtsextreme Pro NRW macht mit Mohammed-Karikaturen Wahlkampf. Islamisten setzen auf Eskalation und erhoffen globales Echo. Verfängt diese Strategie wie bei den dänischen Karikaturen 2005? Von Florian Flade


Es waren Szenen, wie sie Politik und Polizei eigentlich hatten verhindern wollen: Radikale Muslime prügelten sich mit Polizisten, es flogen Steine und Holzlatten. Die Polizei setzte Tränengas ein, es gab Verletzte und Verhaftungen.
So geschehen am Dienstag im nordrhein-westfälischen Solingen. Die rechtsextreme Partei "Pro NRW" hatte im Zuge des Wahlkampfes in der Stadt Station gemacht und hielt eine Kundgebung vor dem Solinger Rathaus ab. Unter dem Motto "Freiheit statt Islam" protestierten die vom Verfassungsschutz unter Beobachtung stehenden Islam-Hasser gegen eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands und zeigten dabei islam-kritische Karikaturen.
Dutzende Salafisten aus der örtlichen "Millatu Ibrahim-Moschee" hatten sich zu einer Gegendemonstration versammelt. Sie schwenkten schwarze und weiße Flaggen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis und reagierten auf die "Pro NRW"-Aktion mit lauten "Allahu Akbar!"-Rufen. Trotz Polizeiaufgebots eskalierte die Situation urplötzlich.
Salafisten warfen Steine und Holzstangen und schlugen auf die Polizisten ein. Ein Polizist erlitt eine Platzwunde, und auch ein Salafist wurde verletzt. Die Polizei nahm insgesamt 81 Salafisten fest, die sich inzwischen alle wieder auf freiem Fuß befinden.

Islamisten setzten gezielt auf Eskalation

Noch am Dienstagabend und Mittwochmorgen durchsuchten Polizeieinheiten in Solingen die Salafisten-Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße. Es gehe darum, herauszufinden, ob die Ausschreitungen am Dienstag schon im Vorfeld geplant worden waren, heißt es aus Polizeikreisen. Erst um 10 Uhr am Dienstagmorgen hatten die Islamisten ihre Gegendemonstration zur "Pro NRW"-Veranstaltung angemeldet.



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