Freitag, 12. Februar 2021

Erfahrungsbericht

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So, jetzt muss ich mir mal den Frust von der Seele schreiben. Gerade bin ich aus der Wohnung gegangen, weil ich in die Stadt wollte. Im Treppenhaus habe ich dann eine meiner betagten Nachbarinnen getroffen, sie natürlich brav mit der FFP2. Wir haben uns unterhalten, so wie wir das immer machen, wenn wir uns über den Weg laufen. Ich fragte sie, ob sie die Maske nicht wenigstens an der frischen Luft abnehmen wolle. Dann sagte ich ihr, dass sie sich nicht so sehr darauf verlassen sollte, dass Politiker immer sinnvolle Entscheidungen treffen. Und, dass ich der Meinung bin, dass wir Bürger eigenverantwortlich mit dieser Krise umgehen sollten.


Und dann geschah etwas, das mich an Filme über düstere Zeiten unserer Geschichte erinnert:


Sie nahm mich gutmütig zur Seite und FLÜSTERTE (!): "Herr Friebel, passen Sie bloß auf, was Sie da sagen. Wenn Sie da der Falsche hört..."


So weit ist es also schon gekommen.


Nach unserem Gespräch bin ich dann wie geplant in die Stadt gegangen, habe mich (wie immer) über den Anblick der vielen maskierten Gesichter gewundert und musste feststellen, dass es nicht mehr weit her ist mit dem menschlichen Miteinander.


Und nachdem ich mir damit eigentlich schon die volle Dröhnung Psychoterror gegeben hatte, ist mir dann -quasi als krönender Abschluss- auf dem Heimweg noch eine Dame mittleren Alters entgegengekommen, die ganz schnell noch ihre Maske aufgesetzt hat, bevor wir auf dem Gehsteig aneinander vorbeigegangen sind.


Und nein, leider ist das alles keine Sawsan-Chebli-Geschichte aus dem Paulanergarten.


Wo soll das noch hinführen?



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