ROM, 29. August 2008 (ZENIT.org).- Eine Fotoausstellung auf dem Treffen von „Comunione e Liberazione“ („Gemeinschaft und Befreiung“), das in dieser Woche in Rimini stattfindet, dokumentiert die Zerstörung der christlichen Monumente in Zypern mehr als 30 Jahren nach der türkischen Invasion.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Museums des Klosters von Kykko. In dessen Rahmen wurden an die 500 Kirchen im besetzten Teil, einige christliche Friedhöfe sowie ein jüdischer Friedhof katalogisiert.
Tag für Tag stürzen die Kirchen weiter ein. Dutzende werden von den türkischen Milizen für ihre Zwecke als Militärcamps oder Munitionslager verwendet. Jene Kirchen, die nicht in Moscheen umgewandelt, zerstört oder durch Vandalismus ruiniert worden sind, werden als Sportclubs, Büros, Theater, Hotels, Hühnerhöfe, Heuböden und Ställe genutzt. Die Friedhöfe wurden zum größten Teil dem Erdboden gleichgemacht.
Dazu kommt illegaler Kunsthandel, der dieses kulturelle Erbe vernichtet hat. Zahlreiche private Sammlungen wurden geplündert, viele archäologische Ausgrabungsstätten wurden durch illegale Ausgrabungen zerstört.
Aus den Kirchen wurden um die 16.000 Ikonen, heilige Geräte, Evangeliare, Paramente und sogar die schweren Ikonostasen geraubt. Die Werke einer Zivilisation, die 5000 Jahre Geschichte kennt, wurden geplündert und im Ausland verkauft. Dutzende von Kirchtürmen wurden abgebrochen, um nicht mehr als solche erkennbar zu sein.
Diese Informationen wurden durch das Auffinden auf internationalen Märkten vor allem in Europa und Amerika von byzantinischen Ikonen bestätigt, die aus diesen Kirchen stammen (Beispiel: die Sammlung „Hadjiprodromou“). Plündergut aus Zypern wurde auch im Fernen Osten angetroffen: so in Osaka (Japan) die „Königspforten“ der Kirche des hl. Anastasius aus Peristerona Ammochostos.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft wurde besonders durch die Auffindung in den Vereinigten Staaten des Apsismosaiks aus dem 6. Jahrhundert wachgerüttelt, das aus der Kirche von Panagia Kanakaria in Lythrankome geraubt worden war. Von diesem Augenblick an haben sich sowohl die Kirchen von Zypern als auch die Republik Zypern sowie private Stiftungen für eine Rücküberführung vieler gestohlener Gegenstände eingesetzt, die immer noch auf den Märkten der Welt auftauchen.
Nachdem es seit 2003 leichter geworden ist, vom südlichen in den nördlichen Teil der Insel zu gelangen, war das Interesse des Bischofs von Kykkos für das kulturelle Erbe der Kirche von Zypern von entscheidender Bedeutung für eine Änderung der Lage. Im Augenblick hat die Besatzungsmacht illegal beschlossen, mit wenigen Ausnahmen alle Kirchen unter die Jurisdiktion der muslimischen Föderation zu stellen. Darüber hinaus ist es weiterhin verboten, in den Kirche die Messe zu feiern. Die Religionsfreiheit wird behindert, die Restaurierungen von Kirchen bleiben verboten.
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