Sonntag, 18. Oktober 2009

Käßmann für Klarheit im Dialog mit dem Islam

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Berlin/Hannover (idea) – Für Respekt und Klarheit im Dialog mit dem Islam hat sich die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann ausgesprochen. Man dürfe sich nicht in Schönwetterreden flüchten, sagte sie in einem Interview mit dem Internetmagazin The European (Berlin).


Käßmann: „Ich will gerne dafür eintreten, dass Muslime bei uns Moscheen bauen dürfen, aber genauso trete ich dafür ein, dass es toleriert wird, wenn Christen in Pakistan, Indonesien und Südindien Kirchen bauen.“ Gemeinsame Gottesdienste von Muslimen und Christen lehnt die Landesbischöfin ab: „Wir beten zu Jesus Christus. Das könnte ein Muslim gar nicht.“ Bei Versuchen, interreligiös zu beten, werde der Gottesbegriff oft sehr diffus. Jesus Christus komme meist nicht mehr vor.

Eine Verschleierung der Unterschiede helfe aber nicht weiter. Käßmann: „Ich möchte mit Muslimen in einen Dialog kommen, aber ich kann nicht verschleiern, dass Jesus Christus für mich der Sohn Gottes ist.“

EKD-Ratsvorsitz: Scheidung könnte zum Nachteil werden

Die 51-jährige Landesbischöfin gilt als Favoritin bei der Wahl zum EKD-Ratsvorsitz in der Nachfolge von Bischof Wolfgang Huber (Berlin) am 27. Oktober in Ulm. Die vierfache Mutter ist seit 2007 geschieden. Dies könne ihr vielleicht zum Nachteil werden. Sie versuche, sich von der heftigen Diskussion um Personen vor der Ratswahl fernzuhalten. Die Synode habe zu entscheiden - auch darüber, ob sie mit einer geschiedenen Bischöfin leben könne oder nicht. Sie selbst könne mit beiden Ergebnissen gut leben. Bei Ratswahlen habe es schon oft Überraschungen gegeben.

Die Trennung und Scheidung von ihrem Mann sei ihr sehr schwer gefallen. Eigentlich hätte sie ein Lebensmodell bevorzugt, in dem Eheleute miteinander alt werden und auch Enkelkinder haben. Sie habe aber erfahren, dass es auch eigenes Scheitern geben könne.


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