Dienstag, 26. Mai 2015

Saudischer Großmufti: Scharia fordert Zerstörung aller christlichen Kirchen

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(Riad) Der Großmufti von Saudi-Arabien, Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich sprach sich für eine Zerstörung aller christlichen Kirchen in islamischen Staaten aus. Laut dem Großmufti sei es das Recht und die Pflicht der Moslems, auf dem „heiligen Boden des Islams“ alle Kirchen abzureißen, weil das Christentum kein Recht habe, dort zu existieren. Abd al-Aziz bin Abdullah beruft sich in seiner Aussage auf das islamische Recht, wie die katholische NachrichtenagenturFides berichtete.
Erst im Oktober 2012 forderte der Großmufti die Einführung der Scharia in allen islamischen Staaten. Das islamische Recht sei, so der saudische Großmufti, das einzige legitime Recht, das daher alle Lebensbereiche eines Staates zu bestimmen habe. Der Großmufti wandte sich damit gegen den Bau von einigen wenigen christlichen Kirche in benachbarten Emiraten der arabischen Halbinsel. Im saudischen Königreich gibt es bis keine Kirche. Und so soll es auch bleiben, geht es nach Großmufti Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich. Dies, obwohl heute in Saudi-Arabien rund drei bis vier Millionen Christen als Gastarbeiter arbeiten. Mit seiner Stellungnahme forderte er die Moslems der anderen mehrheitlich islamischen Staaten auf, die christlichen Kirchen zu zerstören.
Abd al-Aziz bin Abdullah Al asch-Schaich, Jahrgang 1943, ist ein Nachfahre von Muhammad ibn Abd al-Wahhab, des Begründers des Wahabismus, der strengsten Strömung des Islam, die in Saudi-Arabien vorherrschend ist und wegen der „heiligen Stätten“ und den Petrodollars seit Jahrzehnten in zahlreiche Staaten der Erde exportiert wird und weltweit zu einer Radikalisierung des Islam beiträgt. Abd al-Aziz bin Abdullah gehört dem Stamm der Al asch-Schaich an, der traditionell die höchsten Religionsgelehrten des Königreichs stellt. Er bekleidet seit 1999 das Amt des Großmufti und damit des höchsten Religionsgelehrten des Landes. Seit 1986 gehörte er bereits dem Großrat der Ulema an.
Text: Giuseppe Nardi



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