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Übernahme
Bayer erwägt offenbar feindliche Übernahme von Monsanto
Der Chemiekonzern Bayer erwägt Medienberichten zufolge auch eine
feindliche Übernahme des Konkurrenten Monsanto. Zuvor waren zwei
Kaufangebote des Bayer-Konzerns von den Monsanto-Aktionären
zurückgewiesen worden.
Im Ringen um den US-Saatguthersteller Monsanto hält sich Bayer einem
Zeitungsbericht zufolge auch eine feindliche Übernahme offen. In den
nächsten Wochen werde Bayer-Chef Werner Baumann entscheiden, ob noch
eine einvernehmliche Lösung erzielt werden könne, berichtete das
Handelsblatt am Dienstag mit Verweis auf das Umfeld des Unternehmens.
Möglich ist nach Angaben aus Konzernkreisen demnach, dass sich der
Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern stattdessen direkt an die
Monsanto-Aktionäre wendet. Bayer wollte den Bericht nicht kommentieren.
Bayer und Monsanto hatten Mitte Mai Übernahmegespräche bestätigt.
Der US-Saatguthersteller wies aber die beiden bisher vorgelegten
Angebote aus Leverkusen zurück – das letzte belief sich auf 125 Dollar
pro Monsanto-Aktie.
Medienberichten zufolge könnte Monsanto womöglich erst mit einem
Angebot von 130 bis 135 Dollar zu überzeugen sein. Verweigert Monsanto
weiter seine Zustimmung, könnte sich Bayer an einer feindlichen
Übernahme versuchen. „Ein erster feindlicher Schritt wäre es,
bei Monsanto mit Hilfe der Aktionäre einen Teil des Boards
auszutauschen“, zitierte die Zeitung den Portfoliomanager von Union
Investment, Markus Manns, mit Blick auf den Verwaltungsrat des
US-Konzerns. Ein feindlicher Übernahmeversuch sei aber schwierig. „Es
ist immer besser, wenn die Bücher freiwillig geöffnet werden“, sagte
Manns. „Sonst kauft man die Katze im Sack.“
Monsanto ist unter anderem Hersteller des hoch umstrittenen
Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, dessen Zulassung in Europa erst
vor wenigen Wochen für anderthalb Jahre verlängert wurde. Das
Unternehmen verkauft auch gentechnisch veränderte Pflanzensorten. Mit
der Übernahme von Monsanto würde die Bayer-Sparte Pflanzenschutz zur
größten des Konzerns. Kommt das Geschäft zustande, wäre es der größte
Zukauf eines deutschen Unternehmens im Ausland.
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