Die Katzengeschichte
...
Oder: Was eine Katze mit Qualität zu tun hat.
Oder: Was eine Katze mit Qualität zu tun hat.
.
.
.
Es gibt eine alte Geschichte, die aus Indien kommen soll:
In einem Kloster lebte ein alter
Meister, der jeden Tag seine Andacht hielt. Da er nun mehrfach in seiner
Andacht von einer Katze gestört wurde, befahl er, die Katze während
seiner Andacht anzubinden.
Einige Jahre später starb der alte
Meister und ein neuer Meister nahm seinen Platz ein. Die Katze wurde
weiter während der Andacht angebunden.
Wieder einige Jahre später starb die Katze. Um eine Katze während der Andacht anbinden zu können, wurde eine neue Katze gekauft.
Im Lauf der folgenden Jahre kamen
Besucher aus anderen Klöstern und sahen, dass in diesem Kloster immer
eine Katze zur Andacht angebunden wurde. Sie beschlossen, dies für ihr
eigenes Kloster zu übernehmen.
Einige Jahre später füllten die
Gelehrten dicke Bücher über die liturgische Bedeutung des Anbindens
einer Katze während der Andacht.
Bald gab es im Kloster die Position des
Katzenbetreuers und die des Katzenzeremonienmeisters. Später
spezialisierten sich Tierzüchter auf die Aufzucht von Katzen, die nur
für die Andacht geeignet waren. Und es entstanden auch Unternehmen, die
spezielle Halsbänder zum Anbinden der Katze während der Andacht
produzierten. Diese erstellten dann Standards für die Herstellung von
Katzenhalsbändern und entwickelten Meßgeräte zur Spezifizierung von
Materialen, die die Geeignetheit gemäß einer freigegebenen Liste
akkreditierter und zulässiger Stoffe zur Verwendung von
Andachtskatzenhalsbändern feststellen konnten.
Prüfer des staatlichen Gesundheitsamtes
prüften nun die Hygiene an den Katzenanbindestellen, die
Funktionsfähigkeit der Meßgeräte und die detailgerechte Umsetzung des
Standards für die Herstellung von Katzenhalsbändern. Diese
Begutachtungsberichte wurden zur Sicherheit der Bürger in einer
geeigneten Form veröffentlicht. Wer keine Stellbeschreibung für den
Katzenzeremonienmeister vorweisen konnte, bekam eine schlechte Note.
Wenig später veröffentlichte die ISO die
Norm ISO 17017, die die Katzenaufzucht regelt, Anforderungen an die
Kompetenz der Katzenbetreuer festlegt, den Prozess der Katzenbestattung
als dokumentiertes Verfahren fordert und Zulassungsbedingungen für
Konformitätsbestätigungsstellen aufstellt.
Menschen, die erschienen und darauf
hinwiesen, dass man zur Andacht eigentlich keine Katze braucht, wurden
des Klosters verwiesen und (mund-)tot geschwiegen. Es war notwendig,
Rechtsmittel einzusetzen, um durch richterliche Anordnungen den Blick
wieder dahin zu orientieren, worum es eigentlich ging: den
ursprünglichen Sinn, die gemeinsame Kernaufgabe, dass jeder Mensch für
sich selbst entscheiden und sich selbst dafür einsetzen kann, was er
braucht, um in Ruhe seiner Andacht nachzugehen.
Quelle: Dr. Stefan Ackermann, GAB München. 2009.
nicoschro.de
-....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen