Donnerstag, 14. Mai 2009

Gibt es einen lebendigen Gott?


Kürzlich hat in England eine Aktion großes Aufsehen erregt: Atheistische Verbände ließen Busse und Bahnen mit diesem Slogan bekleben: "Wahrscheinlich gibt es keinen Gott. Kein Grund zur Sorge - genieße das Leben!"

Doch die Frage, ob es einen Gott gibt, stellt sich in den größten Teilen der Welt gar nicht. Denn weder im Islam, noch im Hinduismus, Buddhismus, Shintoismus oder den Naturreligionen zweifelt man an der Existenz übernatürlicher Wesen oder Götter.


Gott wurde ersatzlos gestrichen

Noch im ausgehenden Mittelalter sah man im christlichen Abendland z.B. die Pest, die ein Drittel der Bewohner Europas wegraffte, als ein Gericht Gottes an. Besonders nach dem Erdbeben von Lissabon, dem 1755 bis zu 90.000 Menschen zum Opfer fielen, brach die Frage auf: "Warum lässt Gott das zu?" Im Zeitalter der Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) stellte man die Frage nach der Existenz Gottes deutlich kritischer. Eine grundsätzliche Veränderung vollzog sich allerdings erst im 19. Jahrhundert. Flankiert von der rationalistischen Theologie und der Theorie einer evolutionären Entwicklung des Lebens erlebte das Weltbild des christlichen Abendlandes starke Erschütterungen. Der Volksglaube, dass es einen allmächtigen, liebenden und persönlichen Gott gibt, bekam mehr und mehr Risse. Die Volkskirchen verloren durch liberale Tendenzen ihre Überzeugungskraft und konnten den Menschen deshalb immer weniger Orientierung geben.

Die Entchristlichung der westlichen Länder nahm im 20. Jahrhundert immer größere Ausmaße an, und heute spielt Gott im Denken, Reden und Handeln der meisten Europäer schon lange keine besondere Rolle mehr.

Es geht auch ohne Gott - das scheint die Überzeugung vieler zu sein. Aber wohin geht es ohne ihn?


Sind wir einem Gotteswahn aufgesessen?

Die neuere Diskussion, ausgelöst durch Bücher wie "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins, fordert die konsequente Abschaffung des christlichen Gottesglaubens. Dieser Glaube sei eine Gefahr für die Menschheit. In der Vergangenheit sei zu viel Leid auf das Konto der herrschenden Kirchen gegangen, was bestimmt nicht zu leugnen ist. Aber ist das logisch? Nur weil der christliche Glaube zeitweise und von einer relativ kleinen Gruppe von kirchlichen oder politischen Machthabern für ihre persönliche Machtgier und Interessen missbraucht wurde, soll er von der Bildfläche verschwinden? Niemand käme auf die Idee, die Abschaffung von Autos zu fordern, nur weil einige Raser durch ihren hemmungslosen Geschwindigkeitsrausch unschuldige Menschen getötet haben.

Weiterlesen kann man hier
http://shop.marburger-medien.de/product_info.php?info=p298_Gibt-es-einen-lebendigen-Gott-.html&XTCsid=d93b816b161359ae4954623e3d279ce0



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