Dienstag, 8. März 2011

Tipps aus der Bibel sollen Chefs besser machen

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Coaching mit Moses: Ein Psychologe will mit Hilfe der Heiligen Schrift Menschen, die Verantwortung tragen, zu besseren Führungskräften machen.

Ein Lehrstück aus der Bibel: Moses führte als Gesandter Gottes das Volk der Israeliten aus der Sklaverei in das gelobte Land
„Mit der Bibel in Führung“ ist kein Wahlspruch eines gottgläubigen Fußball-Torjägers, sondern der Titel eines Seminars des Trierer Psychologen und Coachs Martin Uhl.

Der 30-Jährige will Menschen, die Verantwortung tragen, zu besseren Führungskräften machen - und zwar mit Hilfe der Bibel. Seine Seminarreihe richtet sich nicht allein an Manager, sondern an alle, die in Familie, Beruf Verantwortung tragen.  

Wenn es dabei um das Thema „Verantwortung abgeben“ geht, setzt Uhl einen Bibeltext aus dem fünften Buch Moses ein. Beschrieben wird, wie sich der große Religionsführer auf sein Sterben vorbereiten muss. Das Missliche ist, dass Moses zwar das Volk Israel aus der ägyptischen Knechtschaft befreite und durch die Wüste leitete, aber in das gelobte Land, in dem endlich Milch und Honig fließen, soll er selbst seinen Fuß nicht setzen. Für den Psychologen ist dies ein Lehrstück: Wie ist das mit der Verantwortung, und warum hängt man so an ihr?  

Delegieren sei ein Grundprinzip von Führung, macht Uhl bei seinen Seminaren klar. Er malt Diagramme mit einem dicken Edding auf einen Flipchart, vermittelt Kenntnisse aus dem Coaching und spricht über den Alltag von Führungskräften. 

Neben Fallgeschichten schöpft der Psychologe aus der Heiligen Schrift auch alltagspraktische Tipps, etwa für den Umgang mit nervigen Kollegen. Der Manager-Spruch „Ich bin okay, du bist okay“ beinhalte doch nichts anderes als „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, stellt Uhl fest. Besonders der Teil der Selbstliebe ist ihm wichtig: „Mit sich im Reinen zu sein, ist die Basis, um vorurteilsfrei und offen auf andere zugehen zu können.“ 

Die Idee zum Training mit der Bibel entstand in einem Hauskreis, in dem es um Talente ging, sagt der in Kaiserslautern geborene Psychologe. Das Wort, das im Deutschen Begabung heißt, habe seinen Ursprung in der antiken Geldeinheit, und das Neue Testament berichte, wie man mit dem anvertrauten Gut, mit seinen Talenten, umgehen solle. „Mir fiel auf, wie viele Berührungspunkte es gibt zwischen den biblischen Texten und dem Führungskräfte-Coaching aus der Psychologie.“  

Der Psychologe aus einem christlichen Elternhaus ist mit der Bibel vertraut. Zudem habe er sich immer für menschliches Miteinander interessiert, sagt er. Uhl will dazu beizutragen, „dass Menschen gut miteinander umgehen, dass sie sich gegenseitig wertschätzen und miteinander arbeiten können“. 

Christliches Missionieren gehört nicht direkt zu seinen Zielen: „Zuallererst möchte ich einen Raum eröffnen, in dem sich Menschen begegnen und austauschen können. Was daraus resultiert, steht nicht in meiner Hand.“

Bleibt die Frage, ob Manager mit der Bibel tatsächlich bessere Manager sind? „Ich würde es allgemeiner formulieren“, sagt Uhl. „Zweifellos kann die Bibel ein Ratgeber fürs Leben sein, für Manager genauso wie jeden anderen Menschen.“ 

Im Buch der Bücher steckten jahrtausendealte Weisheiten, die helfen könnten, nicht jede Erfahrung neu machen zu müssen. „Und wenn man einen Fehler gemacht hat, dann ist es meist tröstlich nachzulesen, dass er auch schon ganz anderen passiert ist.“ 

Mehr Informationen zum Thema: www.martinuhl.de 




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