Sonntag, 7. Juni 2015

Holunder, Hollerstrauch, Flieder – Schatz der Natur

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Flieder ist die norddeutsche Bezeichnung für Holunder. In diesem Beitrag empfehlen wir ein altes Rezept für ein Erfrischungsgetränk: Den Fliedersekt – auch als Holundersekt bekannt.
Was die Fliederbeere für die Nordlichter, ist der Hollerstrauch für die Süddeutschen. Die Holunderbüsche sind unter mehreren Namen bekannt.
Schon vor vielen Jahrzehnten war Fliedersekt ein beliebter Durstlöscher, zum Beispiel nach einer schweißtreibenden Heuernte im Sommer.
Ein uraltes Rezept aus Ostfriesland:
„Fleddersopp – Fliedersuppe. Süße Milch, so viel man haben will, setzt man in einem Topf zum Feuer, nimmt zwei oder drei Büsche Fliederblumen, pflückt sie rein ab von den Stengeln, thut die Blumen in die Milch und läßt solches zusammen aufkochen. Dann wringt man es durch ein Tuch und macht darin ein wenig Butter, etwas Rosenwasser, etwas geriebenes Weißbrot, und so viel Zucker, als man es süße habe will. Dies läßt man so lange zusammen kochen, bis es sehmig ist.“
Mit der Zeit verschwand das Rosenwasser, aber das Gericht blieb in vielen ostfriesischen Haushalten erhalten.
Als  Heilpflanze wird Holunder vielerorts neu entdeckt. Wenn der Schwarze Holunder Anfang Juni seine weißen Blüten öffnet, beginnt hier eine Zeit vielfältiger Genüsse – von frittierten Blüten bis zum trendigen Mixgetränk, bekannt auch als „Hugo”
Das Mixgetränk ist einfach: Limette in 4 Stücke schneiden, den Saft der Limette in den Prosecco drücken. Die Stücke daraufhin auch in den Prosecco geben. Minze, Eiswürfel und Holunderblütensirup nach Belieben zugeben, fertig.
Holundersirup gibt es mittlerweile überall zu kaufen, sogar der Holundersekt wird als neues Modegetränk in vielen Kaufhäusern angeboten. Doch warum für etwas zahlen, wenn die Natur es kostenlos zur Verfügung stellt?
Der Schwarze Holunder wächst an Waldrändern und in Siedlungsnähe auf sticksotffreichen Böden oder als Unterholz in Laubmischwäldern. Früher war man sogar der Meinung, dass man den Holunder nicht anpflanzen sollte, sondern dass man ihm die Chance geben sollte, sich seinen Platz selbst zu suchen.
Früher durfte der Holunderstrauch an keinem Hof fehlen, denn dort wohnte der gute Hausgeist. Die Bäuerin nutzte den Holunderstrauch als Universalmedizin. Der Holunder gilt als wassertreibend, fieberwidrig, magenstärkend und leberreinigend. Heute sind die Blüten besonders als fiebersenkender Tee beliebt. Seine grünen Blätter wurden zum Beispiel auch für den Garten verwendet. Die Blätterjauche ( Blätter werden 4 Tage lange mit Wasser in die Sonne gestellt) stinkt enorm, aber sie vertreibt Wühlmäuse.
Verwendet werden ab Juni die weißen  Blüten als Holundersekt  und im Herbst die schwarzen Beeren.
Das, was den Holundergeschmack und -geruch gibt, ist hauptsächlich der Blütenstaub des Holunders, weshalb ich persönlich die Blütendolden nach der Ernte nicht allzu grob ausschüttel. Meiner Meinung nach landet all das, was nicht getrunken werden soll im Geschirrtuch.
Es gibt viele „Hausrezepte”
“Holunder-Sekt”
5 l Wasser10 Holunderblüten (d.V.: Dolden)1 1/2 M Zucker (d.V. M heißt Pfund. Also 750 gr.)2 Zitronen mit Schale in Scheiben20 gr Weinstein oder Zitronensäure
Alles im großen Gefäß vermischen. 4-6 Tage ziehen lassen, gelegentlich umrühren. Mäßig warmer Standort. Danach in Flaschen füllen und abdecken. Nach 3 Wochen kann verkorkt werden.
TIPP: Einen großen Topf mit Wasser füllen, eine große handvoll Holunderblüten, 1 Pfund Zucker, 2 Zitronen in Scheiben, 20 gr. Zitronensäure und aufkochen, dann 24 Stunden stehen lassen und kalt genießen. Als Dekoration  mit Minzeblätter eignet es sich auch eingefroren als Eiswürfel.

© Netzfrau Doro Schreier


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auch eine gute Quelle

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