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In seinem Buch „Grüß Gott Herr Imam“ schreibt Imam Bajrambejamin Idriz unter anderem über diverse angeblich islamische Werte, mit denen er begründen will, dass der Islam zu unserer Kultur und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung passe. Einer dieser Werte und seine Begründung wird hier exemplarisch etwas genauer beleuchtet, für die übrigen gilt oft Ähnliches.
(Von PI-München)
So steht auf Seite 209 des Buches „13. Stets im Dialog zu bleiben ist ein islamischer Wert“. Unter dieser Überschrift gibt es dann diverse Beispiele für die islamische Dialogbereitschaft. Zunächst werden Koranverse zitiert, die Gemeinsamkeiten mit Juden und Christen betonen und den gepflegten Umgang in der Diskussion miteinander fordern (Sure 29, Vers 46). Dann wird aber auf das Verhalten Mohammeds Bezug genommen, der bekanntlich das leuchtende Vorbild für alle Muslime ist. Idriz schreibt:
Wer im Laufe der Geschichte diesem Ruf (nach gepflegtem Umgang, d. Red.), der Juden, Christen und Muslimen galt, Gehör schenkte, war stets im Vorteil. Mohammed, der auf diesen Ruf hörte, pflegte innige Beziehungen zu den Mitgliedern anderer Glaubensgemeinschaften. Um nur ein paar Beispiele seiner Bereitschaft zum Dialog zu nennen: Er heiratete eine Jüdin namens Safiya und eine Christin namens Maria, erlaubte einer Gruppe von Christen, Gottesdienste in seiner Moschee abzuhalten, ging ein Bündnis mit den christlichen und jüdischen Sippen in Medina ein.
Wohlweislich gibt der Autor keine Quellenangaben zu diesen Aussagen an. Das wollen wir hier nachholen und die Geschichten im Zusammenhang darstellen, der diese „Dialogbereitschaft“ in einem sehr eigenartigen Licht erscheinen lässt.
Die Jüdin Safiya war eine junge Frau aus dem Stamme der Nadir, der in der Oase Kaybar lebte, nachdem er einige Jahre zuvor von Mohammed aus Medina vertrieben worden war. Im Jahre 628 wurde dieser sehr reiche Stamm von Mohammed und seinen Truppen angegriffen. Fast alle erwachsenen Männer wurden getötet, die Frauen und Kinder in die Sklaverei verschleppt. Safiyas Mann Kinana hatte das zweifelhafte Vergnügen, noch nicht gleich umgebracht zu werden, da er der Wächter des Schatzes der Nadir war. So wurde er zunächst gefoltert, um das Geheimnis preiszugeben, dann erst umgebracht. Bei Ibn Ishak, dem ersten und bedeutendsten Mohammed-Biografen (Das Leben Mohammeds“, Band 2, nach Ibn Ishak), liest sich das auf Seite 163 so:
Man führte Kinana vor Mohammed, welcher die Schätze der Nadir in Verwahrung hatte und fragte ihn danach. Kinana leugnete und sagte, er wisse nicht, wo sie sich befinden. … Mohammed ließ die Ruine aufgraben und man fand darin einen Teil der Schätze. Er fragte ihn hierauf nach den übrigen und als er sich weigerte, es anzugeben, befahl Mohammed dem Zubeir ihn zu foltern, bis er alles hergebe. Zubeir schlug ihm mit dem Zündholz auf die Brust (d.h. entfachte Feuer auf seiner Brust, d. Red.) bis er dem Tode nahe war, dann übergab er ihn Maslama, der ihn für seinen Bruder Mahmud tötete.
Mohammed beanspruchte die junge Safiya als Kriegsbeute für sich. Er konnte es auch kaum erwarten, seine neueste Errungenschaft sofort zu beglücken. Noch am selben (oder einem unmittelbar folgenden) Abend, nachdem ihr Mann, ihr Vater, ihre Brüder und alle männlichen Verwandten getötet wurden, nahm er sie als Sexsklavin zu sich in sein Zelt. Es ist nicht anzunehmen, dass sie sich in dieser Situation freiwillig hingegeben hat. Viel wahrscheinlicher ist eine brutale Vergewaltigung durch den „dialogbereiten“ Mohammed. Ibn Ishak schreibt dazu auf Seite 165:
Mohammed vermählte sich mit Safiya in Kaybar, oder auf einer Zwischenstation. Umm Suleim, (… ), schmückte die Braut und coiffirte sie, und Mohammed brachte die Nacht in seinem Zelte mit ihr zu, und Abu Ejjub machte die Runde um das Zelt und bewachte es mit umgürtetem Schwert. Als Mohammed ihn des Morgens so sah, fragte er ihn, was er tue? Er antwortete: ich war besorgt um Dich wegen dieser Frau, deren Vater, Gatte und Stammesgenossen durch Dich erschlagen worden sind, und die vor Kurzem noch Ungläubige war. Man behauptet, Mohammed habe gesagt: Gott! Bewahre Abu Ejjub, wie er mich bewahrt hat.
Der koptischen Christin Maria erging es nicht ganz so schlimm wie Safiya. Sie war ein Geschenk vom ägyptischen König Muqawqis an Mohammed. Sie kam ebenfalls als Sklavin, wurde aber später von Mohammed offiziell geheiratet, nachdem sich seine übrigen Frauen beklagt hatten. Auch das wohl kein gelungenes Beispiel eines Dialogs zwischen Religionen.
Zum Bündnis mit christlichen und jüdischen Sippen in Medina: Zunächst ist zu bemerken, dass es in Medina keine christlichen Sippen gab, nur vereinzelte Christen. Siehe hierzu „Mohammed und der Koran: Geschichte und Verkündigung des arabischen Propheten“ von Rudi Paret, S. 141). Infolgedessen gab es mit Christen auch keine Bündnisverträge.
Es lebten drei jüdische Sippen in Medina, die Quainuqa, die bereits erwähnten Nadir und die Quraiza. Mit allen hat Mohammed Bündnisverträge zum gegenseitigen Schutz abgeschlossen. Er war als Flüchtling aus Mekka mit einer kleinen Schar Getreuer im Jahre 622 nach Medina gekommen und auf diesen Schutz und den der arabischen Stämme angewiesen. Die jüdischen Stämme dort waren mächtig und wären anfangs nicht auf den Schutz durch die Muslime angewiesen gewesen. Sie suchten aber einen neutralen Schlichter für Streitfälle untereinander und mit den arabischen Polytheisten am Ort. Diese Rolle nahm Mohammed gerne wahr, er baute sie aber geschickt aus, bis er nach kurzer Zeit der mächtigste Mann in Medina war. Ab dann ging es den jüdischen Stämmen schlecht, die Quainuqa wurden sehr bald vertrieben (im Jahr 624), die Quraiza komplett ausgerottet (alle Männer getötet, die Frauen und Kinder versklavt, 627) , der dritte, die Nadir, der Stamm von Safiya, zunächst vertrieben (625) und dann teilweise niedergemetzelt oder versklavt (628), wie oben bereits beschrieben. Die Überlebenden durften, gegen hohe Tributzahlungen, ihre Felder weiterhin bestellen. (alle Angaben aus „Mohammed und der Koran“ von Rudi Paret, S. 140, 141, 176)
Das Argument der Islam-Verteidiger, die jüdischen Stämme hätten Verrat geübt und wären dafür bestraft worden, klingt sehr billig und wird auch von anderen skrupellosen Machtapparaten oft verwendet, wenn man einen unnütz gewordenen Partner loswerden will bzw. sich an ihm bereichern will.
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