Open Doors schätzt, dass weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Christen sind damit die größte Gruppe aller aus religiösen Gründen Verfolgten.
Der jährlich von Open Doors veröffentlichte Weltverfolgungsindex ist eine Aufstellung von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt oder benachteiligt werden. Der Weltverfolgungsindex erscheint seit 1993 und beleuchtet regelmäßig die Situation verfolgter Christen nach Ländern geordnet. Die Rangliste - die erste und älteste ihrer Art – soll Kirchen, Gesellschaft, Medien und Politik die Situation der verfolgten Kirche bewusst machen, um verfolgten Christen effektiv auf verschiedenen Ebenen helfen zu können.
Jedes Jahr bewertet eine internationale Arbeitsgruppe von Open Doors die Situation für Christen in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit aufgrund:
Jedes Jahr bewertet eine internationale Arbeitsgruppe von Open Doors die Situation für Christen in Ländern mit eingeschränkter Religionsfreiheit aufgrund:
- veröffentlichter Berichte zu Übergriffen auf Christen im Berichtszeitraum
- Informationen aus erster Hand durch Befragung von Open Doors Mitarbeitern vor Ort mittels eines Fragebogens
- Einschätzungen von Experten
Informationen aus erster Hand
Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit Jahrzehnten durch eigene Mitarbeiter in den Ländern mit Christenverfolgung präsent, meist im Untergrund und arbeitet konfessionsübergreifend mit den Untergrundkirchen der jeweiligen Länder zusammen. Für den Weltverfolgungsindex befragt Open Doors jährlich zumeist Mitarbeiter, Pastoren und Kirchenleiter vor Ort zur aktuellen Situation sowie Experten. Die Platzierung eines Landes ergibt sich nicht nur aus bekannt gewordenen Übergriffen auf Christen im Berichtszeitraum, sondern spiegelt vielmehr den grundsätzlichen Grad der Religionsfreiheit für Christen im jeweiligen Land wider. Wenn Informationen aus einem Land nicht erhältlich oder unsicher sind, wirkt sich das in der Platzierung zugunsten des Landes aus - selbst wenn der tatsächliche Grad der Verfolgung möglicherweise höher liegt. Eine Verschiebung in der Rangfolge im Index sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, ob die Situation für Christen besser geworden ist. So kann sich die Lage in anderen Ländern stärker verschlechtert haben, so dass ein Land "überholt" wird.
Bei der Erhebung werden verschiedene Aspekte der Religionsfreiheit beleuchtet, wie beispielsweise:
Rechtlicher und offizieller Status von Christen:
- Ist Religionsfreiheit mit dem Recht auf öffentliche Versammlungen in der Landesverfassung und/oder Gesetzen verankert?
- Haben alle Staatsbürger gleiche Rechte und Pflichten?
- Haben die Bürger das Recht, ungestraft zum Christentum zu konvertieren oder müssen sie befürchten, aufgrund ihres Religionswechsels vor Gericht gestellt zu werden?
- Gibt es eine verpflichtende Staatsreligion für jeden Bürger?
- Dürfen Christen ihre Religion öffentlich ausüben?
- Bestehen im Land Gesetze gegen Religionswechsel (Anti-Konversionsgesetze) oder Blasphemie zum Schutz einer bestimmten Religion?
Die tatsächliche Situation der im Land lebenden Christen:
- Werden Christen ihres Glaubens wegen verhaftet oder getötet?
- Werden Christen ihres Glaubens wegen zu Gefängnis- oder Arbeitslagerstrafen verurteilt bzw. in die Psychiatrie eingewiesen?
Reglementierungen durch den Staat:
- Dürfen christliche Literatur und Bibeln im Land gedruckt, verbreitet bzw. eingeführt werden? Gilt dies für jede im jeweiligen Land gesprochene Sprache?
- Werden christliche Veröffentlichungen zensiert/verboten?
- Dürfen Kirchen gebaut, renoviert oder Räume für gemeindliche Zwecke gemietet/gekauft werden?
- Müssen sich christliche Gemeinschaften registrieren lassen? Ist dies in einem überschaubaren Zeitraum und unter zumutbaren Bedingungen möglich?
Faktoren, die die Religionsfreiheit in einem Land untergraben können:
- Werden Versammlungsorte von Christen oder deren Häuser angegriffen?
- Gehen Behörden den Beschwerden und Anzeigen von Christen wegen nicht-staatlicher Übergriffe nach? Ermitteln Sicherheitskräfte bzw. staatliche Stellen nach solchen Übergriffen?
- Initiieren bzw. unterstützen Medien Hetzkampagnen gegen christliche Minderheiten? Wenn ja, wie geht der Staat damit um?
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