Samstag, 23. Oktober 2010

Reformation

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Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther - 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg an und rief zur Diskussion darüber auf. Dieser Thesenanschlag gilt als die Geburtsstunde der Reformation - daran erinnert der Reformationstag, den die evangelische Kirche jährlich am 31. Oktober feiert.
Der Reformationstag erinnert neben der Historie auch an die bis heute wertvollen Grundlagen des evangelischen Glaubens: Luthers großartige Entdeckung von der bedingungslosen Rechtfertigung des Sünders vor Gott entlastet uns davon, unser Heil selbst machen zu müssen. Wir dürfen uns Gottes Liebe und Barmherzigkeit anvertrauen und müssen sie uns nicht durch eigene Taten verdienen. Als Martin Luther im Anschluss an Gedanken des Apostels Paulus und des Kirchenvaters Augustin eines Tages diese Erkenntnis gewonnen hatte, war es ihm als sei "die Pforte des Paradieses aufgetan". Sie steht auch für uns Heutige offen! Darauf weist uns besonders der Reformationstag am 31. Oktober.

Sie sind eingeladen, den Reformationstag mitzufeiern. Wo in Ihrer Nähe Veranstaltungen stattfinden, finden Sie unter Kirchennacht. Oder surfen Sie durch diese Seiten und entdecken, was der Reformationstag heute bedeuten kann.


Quelle
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Mittwoch, 20. Oktober 2010

Auszug aus einer Predigt ...

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Quelle .
Tiki's beste Ideen

A u s z u g

6. Mose - Strategien

Mose aus dem AT kennen die meisten als erfolgreichen Befreier des Volkes Israel aus der ägyptischen Knechtschaft. Doch auch er wurde immer wieder enttäuscht und hatte große Probleme zu meistern. Der amerikanische Rabbiner Harold Kushner hat ein packendes Buch darüber geschrieben, was wir aus Moses Leben für den Umgang mit Enttäuschungen lernen können.

1. Mose-Strategie: Guck auf den Boss
Gott spricht aus dem brennenden Dornbusch und beauftragt ihn: "Führe mein Volk heraus aus Ägypten!" Als Moses zögert und nach dem Namen Gottes fragt: Erhält er zur Antwort: "Ich will mit dir sein!" Im Wissen darum, dass Gott hinter ihm steht, führt Moses von da an sein Volk gegen alle Widrigkeiten.

simplifity-Rat: Machen Sie sich klar, für wen Sie arbeiten.
Enttäuschungen lassen sich besser ertragen, wenn sie klar wissen, wem oder was ihr Engagement letztlich gilt. Ist es der unfähige Chef, der sich auf Kosten seiner Mitarbeiter profiliert, oder sind es die Menschen, die von dem Produkt profitieren werden. Ist es der ermüdete Pfarrer ihrer Gemeinde, oder sind es die Kinder und Jugendlichen, die sich im Pfarrheim versammeln?


2. Mose-Strategie: Bleib auf dem Weg
Während der unendlich langen 40 Jahre auf dem Weg durch die Wüste vergessen die Israeleliten häufig, wer sie aus der Sklaverei befreit hat. Dennoch hält Mose an seiner Sendung fest.

simplifity-Rat: Erwarten sie keine Dankbarkeit
Das Sie für Ihr Engagement nicht immer Dank ernten, hat meist einen einfachen Grund: viele Menschen schämen sich vor dem, der ihre Probleme kennt. Tun Sie weiterhin Gutes - weil es Ihr Auftrag ist und es gut für Sie ist, sich selbst treu zu bleiben. Machen Sie es wie Gott und Mose: Sehen Sie weiterhin das Gute im Menschen, auch wenn Sie von ihnen enttäuscht oder verletzt werden.


3. Mose-Strategie: Träume groß
Als Mose mit Gottes 10 Geboten vom Berg Sinai herabsteigt, entdeckt er, dass sich die Israeliten als Götterstatue ein goldenes Kalb modelliert haben und damit gegen das ausdrückliche Verbot verstoßen haben, sich von Gott ein Bildnis zu machen. Mose wird zornig und zerschmettert die Tafeln. Nach einer jüdischer Überlieferung, so Kushner, hebt Mose die Scherben anschließend auf und bewahrt sie gut auf.

simplifity-Rat: Wagen Sie Visionen
Trauen Sie sich beruflich wie privat Großes von Ihrem Leben zu erwarten. Investieren Sie Zeit und Energie, damit Ihre Träume wahr werden.

Nehmen Sie Abschied von nicht realisierbaren Träumen. Es ist bitter, wenn sich keine Kinder anmelden, die Partnerschaft zum Schlachtfeld geworden ist, die mühsam aufgebaute Firma Konkurs geht oder eine Krankheit alle Pläne zunichte macht. Aber lassen Sie Ihr Leben nicht von Ihren Träumen tyrannisieren. Wenn ein Wunsch endgültig gescheitert ist, stehen Sie zu der neuen Situation. Ein Paar, dass seinen Kinderwunsch begraben muß, baut das Kinderzimmer zu einem Gästezimmer um. Geben Sie die Ausrüstung weg, wenn Sie wegen Ihrer Rückenprobleme nicht mehr Ski fahren können.

Stehen Sie zu Ihren zerbrochenen Träumen. Bewahren Sie aber wie Mose ein paar gebrochene Scherben auf. Streichen Sie Lebensabschnitte, die in Enttäuschungen endeten, nicht aus Ihrer Biographie. Nur wenn Sie auch zu Ihren schmerzhaften Erinnerungen stehen, können Sie sich neu orientieren! Wagen Sie trotz der Enttäuschung neue Träume.


Dienstag, 19. Oktober 2010

Wiedererkennung ....

Ich will nicht zu schnell leben,
lautlos und nur schwache Schatten werfend.
Ich will ein wenig Wahnsinn züchten
und zärtlich zornig gegen Geister wüten,
mich gegen leichte Wege wehren
und manchmal
in die vorgekochte Suppe spucken.


Verfasser unbekannt

Sonntag, 17. Oktober 2010

Wen ich brauche ....

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Einen zum Küssen und Augenzubinden
einen zum lustige Streiche erfinden.

Einen zum Regenbogen - Suchen - gehen
und einen zum Fest - auf - dem - Boden - stehen.

Einen zum Brüllen, zum Leisesein einen,
einen zum Lachen und einen zum Weinen.

Auf jeden Fall einen, der mich mag,
heute und morgen und jeden Tag.

Regina Schwarz


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Freitag, 15. Oktober 2010

Sprüche ...

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Der Gott, den ich anbete, ist kein Gott der Finsternis;
er hat mich nicht darum mit einem Verstand begabt,
um mir dessen Gebrauch zu untersagen.



Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778),
Genfer Philosoph und Pädagoge




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Dienstag, 12. Oktober 2010

Der „Jahrhundertfund“ von Jabne und Bibeldruck in China

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Stuttgart. Vom spektakulären Fund von Jabne in Israel berichtet Professor Dr. Wolfgang Zwickel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Bibelreport“.

Seit 2002 ist der Dozent für Altes Testament und Biblische Archäologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz an den Ausgrabungen und den wissenschaftlichen Auswertungen der einstigen Philistersiedlung beteiligt. Er spricht von einem „Jahrhundertfund“, der möglicherweise erstmals wieder ernsthaft zulasse, die Herkunft der Philister zu untersuchen. Ein weiteres Thema im Bibelreport ist das 25. Jubiläum der Amity-Bibeldruckerei im chinesischen Nanking.


Die Archäologen kamen zu den Funden in einer sogenannten Favissa, einer Grube für nicht mehr in Gebrauch befindliche Kultgegenstände. Nach Angaben von Professor Zwickel fand man dort allein 2005 125 kleine Tempelmodelle. Die Modelle hätten etwa die Größe eines Schuhkartons und griffen auf Motive der Kanaanäer, Israeliten und Judäer zurück. Einige Motive zeigten Löwenfigurinen, Bullen oder auch nackte Göttinnen. In 120 Jahren archäologischer Forschung zuvor habe man insgesamt nur etwa 30 Tempel- oder Hausmodelle gefunden.

Die Ausgrabungen in Jabne leitete Dr. Raz Kletter von der Israelischen Antikenverwaltung. Die Tempelmodelle wie auch die Funde kultischer Schalen und Schüsseln datieren Experten auf das neunte oder achte Jahrhundert vor Christus, die Königszeit in Israel. „Ein vordringliches Ziel zukünftiger Forschung muss es sein, herauszufinden, ob es auf dem Hügel, auf dem die Grube angelegt wurde, weitere Reste eines Kultbetriebs gibt“, schreibt Professor Zwickel. Dies sei mit Hilfe von Georadar zumindest ansatzweise auch ohne Ausgrabungen möglich. Der „Bibelreport“ behandelt das Thema Biblische Archäologie in einer Jahresserie.

Außerdem berichtet die Zeitschrift über das 25. Jubiläum der Amity-Bibeldruckerei in Nanking. Die Druckerei entstand in einer Kooperation des Weltverbandes der Bibelgesellschaften und dem Chinesischen Christenrat. Träger ist die Amity-Stiftung. Inzwischen wurden rund 70 Millionen Bibeln in China gedruckt. Im Mai 2008 eröffnete die Druckerei einen neuen Komplex, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Die Jahreskapazität beträgt jetzt bis zu zwölf Millionen Bibeln. Die Druckerei wird unter anderem durch Spendenmittel der Aktion Weltbibelhilfe der Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft unterstützt. An der Feier des Jubiläums in Schanghai nahm Dr. Dietrich Bauer (Bad Boll) als Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Bibelgesellschaft teil.

Der „Bibelreport“ wird von der Stiftung Deutsche Bibelgesellschaft (Stuttgart) herausgegeben und erscheint viermal im Jahr. Die Zeitschrift berichtet über Themen rund um das „Buch der Bücher“. Ein Schwerpunkt ist die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift.

Mehr Informationen

www.dbg.de

Konformität – Acht Faktoren, die unser Verhalten beeinflussen

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Der Mensch neigt zur Konformität. Schon immer. Weil es bequemer ist, aber auch, weil er ein soziales Wesen ist. Immer wieder konnten psychologische Experimente nachweisen, dass dieser menschliche Hang zur Übereinstimmung bis zur Selbstverleugnung reicht.



Dazugehörigkeit

Damit sich die Mitglieder einer Gruppe bereitwillig anpassen, muss derjenige, der Einfluss auf sie ausüben will, dazu gehören. Das klingt banal, ist es aber nicht. Damit ist keine Mitgliedskarte oder ein Vereinsausweis gemeint. Vielmehr geht es dabei um das Gefühl: „Das ist einer von uns.“ „Der tickt genauso wie ich.“ Kurz: Es geht um instinktives Vertrauen.

Selbstbewusstsein

Selbstvertrauen und Anpassungsbereitschaft gehen Hand in Hand. Menschen mit einer weniger starken Persönlichkeit neigen eher dazu, dem Gruppendruck nachzugeben und sich der Mehrheit (oder dem Leitwolf) anzuschließen. Ein klassischer Fall von Mitläufertum. Aber auch Menschen, die ein großes Bedürfnis haben, von anderen gemocht zu werden, sind dafür anfällig.

Kultur

Hinzu kommen kulturelle Unterschiede. Insbesondere in Asien gibt es eine Tradition zur Konformität. In Kulturen westlicher Prägung dagegen wird mehr Wert auf Individualität gelegt. Studien zeigen, dass in Gemeinschaftskulturen die Konformitätsraten zwischen 25 und 58 Prozent liegen, während sie in individualistisch geprägten Kulturen eher zwischen 14 und 39 Prozent liegen.


Jani's Anmerkung:
Das erklärt so manches .... Dazugehören um jeden Preis?
Auf keinen Fall. Da bin ich dann 'ne Zicke. Und das ist gut so!


Den kompletten Text kann man hier nachlesen 

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Samstag, 9. Oktober 2010

So nimm denn meine Hände


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So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und ewiglich!
Ich mag allein nicht gehen,
nicht einen Schritt.
Wo du wirst geh'n und stehen,
da nimm mich mit.

In dein Erbarmen hülle
mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille
in Freud und Schmerz.
Lass ruhn zu deinen Füßen
dein armes Kind.
Es will die Augen schließen
und glauben blind.

Wenn ich auch gleich nicht fühle
von deiner Macht,
du bringst mich doch zum Ziele,
auch durch die Nacht.
So nimm denn meine Hände
und führe mich
bis an mein selig Ende
und ewiglich!

Text: Julie von Hausmann


Anhören

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Zur Rede des Bundespräsidenten am 3. Oktober 2010

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... ich hab diese Rede abgeschaltet. Mir wurde schlecht. Mein Blutdruck stieg und ich fragte mich einmal mehr, ob dieses Land eigentlich noch zu retten ist. Der Islam - eine faschistoide Ideologie gehört also zu unserem Land. Meint unser neuer Bundespräsident von Merkels Gnaden. Eigentlich wird doch alles, was rechts ist, bekämpft. Natürlich auch die, die man in die rechte Schublade stecken möchte. Alles, was außerhalb des Polit-Mainstreams steht.

Wer die Vergangenheit nicht kennt - ignoriert, der hat auch keine Zukunft. Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, hat der etwas in irgendeinem politischen Amt zu suchen? Nein. Denn er schadet (s)einem Land. Geht es unserem Land gut? Nein, nur denen, die soviel Geld & Macht besitzen, dass sie nicht in unserem Land leben müßten.

Wieviel Prozent der heutigen Politriege würde wohl weiter im Amt bleiben?

LG Jani



Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland." (Christian Wulff)

Das war die deutlichste Botschaft in der Rede des Bundespräsidenten zum 20. Jahrestag der deutschen Einheit. Da kann einem schon der Atem stocken. Was hat der Islam mit der deutschen Geschichte, dem deutschen Nationalsozialismus, der deutschen Teilung und der deutschen Einheit zu tun, dass er zum Kernstück der Rede des Staatoberhaupts zu einem geschichtsträchtigen deutschen Feiertag, zum Tag der Deutschen Einheit, taugt?

Vor allem aber: Gehört der Islam zu Deutschland? Zum Islam gehört die Scharia, die Unterdrückung der Frauen und der Meinungsfreiheit, der Anspruch auf den einzigen und alleinigen Gott. Christian Wulff hat ja nicht vom spirituellen Islam gesprochen, von der Religiosität des Einzelnen, sondern eben von dem Islam, der einen unverhohlen weltlichen und politischen Anspruch hat, der von der Scharia gar nicht zu trennen ist, von dem Islam, den es, sobald er sich einer Kritik zu stellen hat, nach den Argumenten seiner offiziellen Vertreter gar nicht gibt und der sich auf seine für Laien undurchschaubare Vielfalt beruft, obwohl er sich in allen seinen Ausprägungen in der Scharia realisiert.

Dieser Islam aber gehört nicht zu Deutschland.

In Deutschland leben vier Millionen Menschen aus islamischen Ländern. Wie viele von ihnen gläubige Muslime sind, wissen wir nicht. Wir wissen auch nicht, wie viele von ihnen jetzt darüber entsetzt sind, dass der Islam, vor dem sie vielleicht geflohen sind, ihnen nun offiziell nach Deutschland gefolgt ist. Im deutschen Sprachgebrauch werden diese Einwanderer seit einiger Zeit nicht mehr nach ihren Herkunftsländer benannt, sondern nach ihrer Religionszugehörigkeit, die sie vielleicht gar nicht haben. Sie sind nicht Türken, Iraner, Libanesen, Ägypter, sondern Muslime. Demnach dürften sich die Europäer eigentlich nicht mehr Deutsche, Engländer, Franzosen oder Spanier nennen, sondern Christen oder Juden. Das tun wir aber nicht, warum nicht?

Weil die Religion nur dann unser Leben dominiert, wenn wir uns freiwillig dafür entscheiden, weil wir Atheisten sein und konvertieren dürfen. Weil wir nicht mit dem Tod bedroht werden, wenn wir vom Glauben abfallen. Wenn wir aber von jedem, der als Muslim geboren wurde, als Muslim sprechen, akzeptieren wir das Gesetz des Islam, nach dem jeder Muslim bleibt, ob er will oder nicht. Dieser Islam aber gehört nicht zu Deutschland.

Wenn Christian Wulff von unserer christlich-jüdischen Geschichte spricht und sie gleichsetzt mit dem Islam, der nun zu Deutschland gehören soll, vermischt er kulturelle Prägung und Religion. Wir meinen mit unserer christlich-jüdischen kulturellen Prägung ja nicht nur die Religion, sondern ebenso die Religionskritik und die Aufklärung. Unsere christlich-jüdische Prägung umfasst nicht nur die Christen und Juden, sondern alle, die sich in dieser Kultur verwurzelt fühlen, Andersgläubige wie Atheisten. Zu unserer christlich-jüdischen Geschichte gehört auch unser größtes Verbrechen: der Völkermord an den Juden. Auch das hat uns geprägt, vor allem auch in unserer Furcht vor uns selbst, die manche offenbar auch blind macht für andere Gefahren.

Solange der Islam sich seiner Aufklärung verweigert, solange er keine Götter duldet neben sich, solange er Andersgläubigen und Nichtgläubigen Bekehrung oder Unterwerfung und Abtrünnigen den Tod androht, solange gehört er nicht zu Deutschland.

Die in Deutschland lebenden Muslime gehören nun zu Deutschland, das ist wahr. Sie genießen wie jeder, der hier lebt, den Schutz des Grundgesetzes, der ihnen auch die Religionsfreiheit garantiert, solange die Religion nicht mit den deutschen Gesetzen kollidiert. Wer den Koran wörtlich nimmt, wie es der Islam bis heute vorschreibt, wird nicht konfliktfrei durch den deutschen Alltag kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Christian Wulff unseren gläubigen muslimischen Bürgern wirklich die Last aufbürden wollte, sich ständig zwischen zwei gültigen Systemen entscheiden zu müssen: zwischen der deutschen Rechtsstaatlichkeit und den Gesetzen des Islam, die, wenn der Islam zu Deutschland gehörte, hier gelten würde wie in Ägypten, Saudi-Arabien und zunehmend auch wieder in der Türkei.

Zu Deutschland gehören der Rechtsstaat, die Gleichstellung der Geschlechter, die Freiheit der Kunst, die Meinungs- und Religionsfreiheit, die Solidargemeinschaft, das Recht auf Bildung und gewaltfreie Erziehung. Aber nicht der Islam.

Die Autorin ist Schriftstellerin.


Quelle

Montag, 4. Oktober 2010

Erntedankfest am 3. Oktober ... Gedanken dazu

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Der Wochenspruch steht im 1. Johannes 4,21
Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.


Den Spruch zum Erntedankfest lesen wir im Pslam 145,15
Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.


Die Losung steht im Pslam 138,3
Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.



Den Lehrtext dazu lesen wir im Römerbrief 8,15
Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufe: Abba, lieber Vater!

Ein Text dazu von Paul Gerhardt - aus meinem Lieblingslied "Befiehl du deine Wege..."

Dem Herren mußt du trauen,
wenn dir soll's wohl ergehn;
auf sein Werk musst du schauen,
wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich garnichts nehmen,
es muß erbeten sein.


Der Predigttext steht u.a. bei Lukas 12, 15-21

Der reiche Kornbauer

16 Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feld hatte gut getragen. 17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle. 18 Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte 19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut! 20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du angehäuft hast? 21 So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.


Jani's Gedanken:

Wie immer ... mach ich es ja eher kurz ...

Wir Christen wissen, dass alles Geld und Gut der Welt, einen Menschen weder Gott näher bringt - noch uns glücklich macht.

Leider ist es heute so, dass die meisten Menschen aber doch nur das Streben nach Gut und Geld im Sinn haben - ihr Herz daran hängen. Gott gibt es meist für sie nicht. Für sie gibt es nur das irdische Leben ohne eine Ewigkeit, die für sie nicht fassbar ist. Und so konzentrieren sie sich auf das Hier und Jetzt.

Martin Luther sagte einmal, dass das, woran unser Herz hängt - unser Gott ist. Was ist aber, wenn ich all das Irdische, was ich mir oft schwer erworben habe, verliere? In Zeiten der Wirtschaftskrise wohl kaum unmöglich. Was dann? Was hält mich dann?

Die Folge von Verlust der wirtschaftlichen Sicherheit - von Statussymbolen, woran eben das Herz hängt, ist meist verbunden mit einem sozialen und gesellschaftlichen Abstieg. Was dann?

Die Antwort darauf ist eigentlich so einfach ... Gott hält, ich kann nicht tiefer fallen, als in Seine Hände ... für einen Christin, ich bspw. Schließlich kann ich das mit Fug und Recht behaupten, denn diese Erfahrung durchzieht mein ganzes Leben.

Hat also die Seele erst Ruhe und Frieden bei Gott und nicht, wie der reiche Kornbauer dachte, wenn seine extragroßen Scheunen voll sind? Ja, so ist es. Darauf kann ich bauen ... vertrauen.

Amen

Eine gesegnete Zeit wünsche ich allen Lesenden!

Jani




Großer Gott, wir loben dich,

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Großer Gott, wir loben dich,
Herr, wir preisen deine Stärke,
Vor dir beugt die Erde sich
Und bewundert deine Werke.
Wie du warst vor aller Zeit,
So bleibst du in Ewigkeit.

Alles, was dich preisen kann,
Cherubim und Seraphinen,
Stimmen dir ein Loblied an;
Alle Engel, die dir dienen,
Rufen dir in sel'ger Ruh':
Heilig, heilig, heilig! zu.

Heilig, Herr Gott Zebaoth!
Heilig, Herr der Kriegesheere!
Starker Helfer in der Not,
Himmel, Erde, Luft und Meere
Sind erfüllt von deinem Ruhm
Alles ist dein Eigentum.

Sieh dein Volk in Gnaden an;
Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe,
Leit es auf der rechten Bahn,
Daß der Feind es nicht verderbe.
Wart und pfleg es in der Zeit,
Heb es hoch in Ewigkeit.

Alle Tage wollen wir
Dich und deinen Namen preisen
Und zu allen Zeiten dir
Ehre, Lob und Dank erweisen.
Rett aus Sünden, rett aus Tod,
Sei uns gnädig Herre Gott.

Herr, erbarm, erbarme dich!
Auf uns komme, Herr, dein Segen!
Deine Güte zeige sich
Allen der Verheißung wegen.
Auf dich hoffen wir allein;
Laß uns nicht verloren sein!

Der Apostel heil'ger Chor,
Der Propheten große Menge
Schickt zu deinem Thron empor
Neue Lob- und Dankgesänge!
Der Blutzeugen große Schar
Lobt und preist dich immerdar.

Auf dem ganzen Erdenkreis
Loben Große und auch Kleine
Dich, Gott Vater, dir zum Preis
Singt die heilige Gemeinde:
Sie verehrt auf seinem Thron
Deinen eingebornen Sohn.

Sie verehrt den Heil'gen Geist,
Welcher uns mit seinen Lehren
Und mit Troste kräftig speist;
Der, O König aller Ehren,
Der mit dir, Herr Jesu Christ,
Und dem Vater ewig ist.

Du, des Vaters ewger Sohn
Hast die Menschheit angenommen
Bist vom hohen Himmelsthron
Zu uns auf die Welt gekommen
Hast uns Gottes Gnad gebracht
Von der Sünd uns frei gemacht.

Durch dich steht das Himmelstor
Allen, welche glauben, offen
Du stellst uns dem Vater vor
Wenn wir kindlich auf dich hoffen
Du wirst kommen zum Gericht
Wenn der letzte Tag anbricht.

Herr, steh deinen Dienern bei
Welche dich in Demut bitten
Kauftest durch dein Blut uns frei
Hast den Tod für uns gelitten
Nimm uns nach vollbrachtem Lauf
Zu dir in den Himmel auf.


Text: nach Ignaz Franz (1719-1790) , 1771
Musik: Peter Ritter (1770-1847) , 1774

EKD - Liederbuch .... Nr. 331

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Sonntag, 3. Oktober 2010

Wieder EIN deutsches Volk ...


Quelle: Mitteldeutsche Zeitung


Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd' ich es immer wiederfinden.

Heinrich Heine
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Samstag, 2. Oktober 2010

Monatsspruch Oktober 2010



Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan
und niemand kann sie zuschließen.
Offenbarung 3,8



Ich wünsche dir,
dass du deine Tür offen hältst für Menschen, die dich brauchen,
aber dass auch du stets eine offene Tür findest.

Deutschenfeindlichkeit in Schulen

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Über die Ursachen einer zunehmenden Tendenz unter türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen

von Andrea Posor und Christian Meyer, Ausschuss für multikulturelle Angelegenheiten


In den letzten Jahren bewirkten die PISA-Ergebnisse und die wachsende Konkurrenz um die begrenzten Ausbildungs- und Arbeitsplätze eine verstärkte Segregation der Schülerschaft. Bildungsorientierte Eltern, mit und ohne Migrationshintergrund, bemühten sich intensiv, ihre Kinder an Schulen anzumelden, die einen guten Platz auf der inoffiziellen Rankingliste innehatten. An den weniger begehrten restlichen Schulen der Sek I verblieben immer mehr Schüler aus armen, bildungsfernen Familien, vor allem von Familien mit Migrationshintergrund. Deutschstämmige und aufstiegsorientierte Migrantenfamilien flüch-teten aus bestimmten Schulbezirken wie Nord-Neukölln oder Teilen von Mitte und Kreuzberg. Das gleiche Phänomen zeigte sich etwa auch in anderen Städten. Immer mehr Kinder und Jugendliche leben in sozialen Brennpunkten und verlieren den Anschluss an Bildung und Beruf.

Beschimpfungen während der Pause

Mit der zunehmenden Segregation der SchülerInnenschaft, insbesondere in den Schulen, die in sozialen Brennpunkten liegen, verstärkt sich eine Art von Deutschenfeindlichkeit unter vielen SchülerInnen mit Migrationshintergrund. Es kommt zu einer wechselseitigen Abschottung.

Viele deutsche SchülerInnen empfinden sich als eine abgelehnte, provozierte, diskriminierte Minderheit, meist ohne nicht-deutsche Freunde. In den Klassen komme es, äußern deutsche SchülerInnen, immer wieder zu Beschimpfungen und Konflikten: Namen werden verballhornt, Schüler bedroht und gemobbt. Bei Konflikten erhielten die nicht-deutschen Schüler meist rasch Hilfe von Verwandten oder Freunden. Bei der Gruppe der deutschen SchülerInnen sei das oft nicht der Fall. Vor allem der Aufenthalt auf dem Schulhof wird zuweilen als ein Spießrutenlaufen mit diversen Beschimpfungen erlebt.

Vielfach wurden deutsche SchülerIn-nen auch provozierend gefragt, was sie »hier« wollten, das sei doch nicht ihre Schule. Auch hätten die deutschen SchülerInnen zuweilen das Gefühl, dass sie aus der Schule gedrängt werden sollten. Sehr oft gingen sie mit Wut im Bauch nach Hause und fühlten sich unterwegs bedroht. Auch Richter und Polizisten berichten über eine deutlich zunehmende Deutschenfeindlichkeit vor allem unter türkisch- und arabischstämmigen Jugendlichen.

Ablehnende Haltungen

Bei der Suche nach den Ursachen stößt man auf ein ganzes Bündel möglicher Gründe. Zum einen dürfte es sich einfach um die Rückgabe erlebter Vorurteile und erlittener Diskriminierungen handeln: Die Auseinandersetzungen scheinen auch eine Art Machtspiel zu sein, bei dem die eigentlich privilegierte Gruppe diese Privilegien durch die Mehrheitsverhältnisse verloren hat. Zum anderen spielt das Zugehörigkeitsgefühl der Jugendlichen eine große Rolle. Sie wissen, dass die »Almancalar« in der Türkei alles andere als beliebt sind. Aus ihren Äußerungen ergibt sich, dass sich viele der nicht-deutschen SchülerInnen eben durch das Nichtdeutschsein selbst definieren: Die Deutschen sind die Anderen, gehören nicht zum Wir. Dieses Wir ist allerdings auch heterogen, aufgespalten in verschiedene Gruppen, deren verbindendes Element am ehesten der gemeinsame Islam zu sein scheint.

Diese nichtdeutschen Jugendlichen wohnen in sozialen Brennpunkten, sind oft dem Prekariat zugehörig und leben isoliert. Sie entstammen häufig äußerst konservativen Familien. Auffällig ist dabei ein oft problematisches Deutschenbild. Vielfach werden Deutsche verachtet und Deutschland nur als Beutegesellschaft betrachtet, eine Integration abgelehnt. Als positiv emotional besetzte Heimat hingegen wird oft Kreuzberg angesehen. Die Jugendlichen sind stolz in Kreuzberg zu leben. Der Stadtteil wird zu einem mystifizierten Getto, dem sie sich zugehörig fühlen. Umgekehrt scheinen sich die deutschen SchülerInnen nun stärker zu einer Art Notgemeinschaft zusammenzuschließen, sich durch die Fremddefinition zusammengehörig zu fühlen, stärker zu einer Gruppe zu werden.

Integrationsbericht bestätigt die Problemlage

In den ethnisch segregierten Gebieten bleiben Immigranten weitgehend unter sich, gefangen in einem Kreislauf von Transferabhängigkeit und Bildungsversagen. Sie kompensieren Frustrationen und Perspektivlosigkeit durch Macho-Gehabe. Denn die Immigrantenjugendlichen ahnen oder wissen, dass sie die VerliererInnen in dem Rennen um die wenigen attraktiven, gut bezahlten Arbeitsplätze sind. Zusammen mit den vielfältigen schulischen Misserfolgen liegt hier eine Quelle permanenter Unsicherheit und Frustration. Der aktuelle Integrationsbericht der Bundesregierung belegt, dass der Anteil deutscher Jugendlicher, die eine Ausbildung absolvieren, mehr als doppelt so hoch ist als bei den Immigranten. Die Arbeitslosigkeit ist bei den ImmigrantInnen doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung.

Eine der Ursachen für diese Entwicklungen scheint ein Kulturkonflikt zwischen westlichen und aus dem traditionellen Islam herrührenden Vorstellungen zu sein. Viele der jungen ImmigrantInnen erleben in ihren Familien eine verzweifelte Abwehr aller Veränderungen, insbesondere der Individualisierung. Der heutige Mehrheitsislam hat eine rückwärtsgewandte Grundhaltung, denn sein gesellschaftliches Ideal ist die Zeit in Medina vor 1.400 Jahren. Die Veränderungsfeindlichkeit bezieht sich zwar auf die gesamte Gesellschaft, vor allem aber auf das Geschlechterverhältnis und die väterliche Autorität. Die Fähigkeit, Angst zu erzeugen, verschafft Achtung und Respekt und gilt als Tugend von Autorität. Von daher spielt innerhalb der Kulturkonflikte die Gewalt-erfahrung anscheinend eine besondere Rolle. Viele Untersuchungen belegen, dass die jungen ImmigrantInnen durchschnittlich höhere familiäre Gewalterfahrungen machen mussten.

Ausgrenzung muss verhindert werden

Gemeinschaftlich ausgeübte Gewalt bewirkt häufig eine Vergemeinschaftung und gibt Gruppen ein Gefühl der Selbstermächtigung, stellte der Hamburger Historiker Michael Wildt fest. Bei dieser Form der Gewalt kann man prinzipiell eingreifen, wegschauen, zuschauen oder mitmachen. Dabei erleben die Mitmachenden ein zunehmendes Gefühl von Macht, die Opfer, aber auch die Wegschauenden ein Gefühl der Machtlosigkeit und Ausgrenzung. Das Verhindern von solchen Ausgrenzungsprozessen ist von zentraler Bedeutung.

Angesichts des Autoritätsverlusts des muslimischen Mannes in der europäischen Diaspora und der perspektivischen Unsicherheit muss es zu Persönlichkeitskonflikten kommen. Unsicherheit aber kollidiert mit den traditionellen Überlegenheitsgefühlen vieler Muslime, ihrer Vorstellung dem einzig wahren, ursprünglichen Glauben anzugehören. Aus diesen Gründen sehen manche Muslime in den Christen fälschlich Ungläubige und meiden alle Kontakte.

Ein weiterer Faktor ist dabei sicher die Sprache. Deutschsprachige SchülerInnen werden durch die gezielte Benutzung des Türkischen in Gesprächen ausgeschlossen. Umgekehrt ist bei vielen Migrantenjugendlichen weiterhin eine Unsicherheit des sprachlichen Ausdrucks bemerkbar. Oft fühlen auch sie sich durch deutsche Schüler sprachlich ausgegrenzt, denn sie verstehen Feinheiten nicht oder nur diffus.


Schließlich könnte auch die grundsätzliche Ambivalenz des Fremden eine verursachende Rolle spielen. Alles Fremde wird von Menschen als ambivalent erlebt, als gleichzeitig zwar neu, interessant, anziehend oder begehrenswert (Xenophilie), aber auch beunruhigend und furchterregend (Xenophobie). Die Xenophobie ist oft eine Art Widerspiegelung eigener unterdrückter Wünsche nach einem anderen, alternativen Leben. Deut-sche Schülerinnen werden deshalb zum Teil insgeheim beneidet, für Freiheiten, die sie hinsichtlich der Kleidung und gerade in emotionaler Hinsicht besitzen. Viele der Immigrantenjugendlichen wollen diese Möglichkeiten eigentlich auch haben, beispielsweise selbstbestimmt hei-raten zu können. Insbesondere deutsche Pärchen in der Schule oder auf Klassenfahrten mögen von vielen Migrantenjugendliche insgeheim beneidet werden, stellen aber deshalb auch eine Provokation dar.

Wichtig bleibt festzuhalten, dass »Deutschenfeindlichkeit« keine Wesenseigenschaft von Muslimen, Türken oder Arabern ist. Denn Schüler mit Migrationshintergrund fühlen sich in Klassen, in denen es keine deutschen Schüler mehr gibt, abgeschoben, und beklagen, in Deutschland keinen Kontakt zu Deutschen bekommen zu können. Deutschenfeindlichkeit ist eine Folge sozialer Bedingungen; allen Versuchen einer Ethnisierung sozialer Erscheinungen sollte entgegengetreten werden. Denn wer Menschen nicht individuell bewertet, bildet rasch vorurteilsvolle Pauschalurteile über ganze Menschengruppierungen.

Was kann getan werden?

Es gibt verschiedene Varianten des Rassismus:

  • Inländer, die Ausländer hassen,
  • Ausländer, die Inländer hassen,
  • Inländer, die andere Inländer hassen,
  • Ausländer, die andere Ausländer hassen.

Jeder Rassismus muss bekämpft werden. Uns scheint, dass es nicht reicht, allen Formen des Rassismus pädagogisch entgegenzutreten, man muss den SchülerInnen auch juristisch den Tatbestand der Volksverhetzung verdeutlichen. Jüngst hat Baden-Württembergs Bundesratsminister Wolfgang Reinhart (CDU) einen Vorstoß seines Bundeslandes angekündigt, wonach deutschenfeindliche Parolen künftig als Volksverhetzung bestraft werden sollen.

Die gegenwärtig geplanten Strukturveränderungen der Schule reichen jedoch nicht hin, um der schulischen Segregation zu begegnen. Erst ein Nachteilsausgleich für Schulen in sozialen Brennpunkten, verbunden mit einer veränderten Stadtpolitik könnte der gegenseitigen Segregation in den Schulen ein Ende machen!


Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im DGB / Landesverband Berlin

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Sonntag, 26. September 2010

Irischer Segenswunsch ...

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Gott sei vor Dir um Dir den Weg der Befreiung zu zeigen.
Gott sei hinter Dir, um Dir den Rücken zu stärken
für den aufrechten Gang.
Gott sei neben Dir, eine gute Freundin und ein guter Freund
an Deiner Seite.
Gott sei um Dich wie ein schönes Tuch und eine wärmende Alpaka-Decke,
wenn Kälte Dich blass macht und Lieblosigkeit Dich frieren lässt.
Gott sei in Dir und weite Dein Herz, zu lieben
und für das Leben zu kämpfen.




Donnerstag, 23. September 2010

Nachdenklich ....

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Achte gut auf dein Herz.
Wer den Kontakt zu seinem Herzen verliert,
der verliert alles.
Denn das Herz ist der Ort,
wo du zu allererst die Stimme Gottes hörst.

John Eldredge

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Mittwoch, 22. September 2010

Etwas Nettes ...


Der Engel in dir
freut sich über dein
Licht
weint über deine
Finsternis

Aus seinen Flügeln rauschen
Liebesworte
Gedichte
Liebkosungen

Er bewacht
deinen Weg
Lenk deinen Schritt
engelwärts

Rose Ausländer

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Wo der Kalte Krieg fortlebt

Kuba hat zwar viele Probleme, aber es achtet die Menschenrechte. Westliche Gegner des sozialistischen Inselstaats machen es sich mit ihrer Kritik deshalb oft viel zu einfach.
VON EDGAR GÖL


Wir wissen, dass auf Kuba hunderte Gefangene einsitzen - trotz internationaler Kritik, trotz Drucks humanistischer Organisationen. Sie sind nachweislich gefoltert worden, fast alle wurden unter ominösen Umständen inhaftiert. Viele sind inzwischen "frei", aber knapp 300 sitzen noch - und zwar in Guantánamo, in Käfigen der US-Regierung, bewacht und gefoltert von US-Soldaten und US-Geheimdienstlern. Das widerspricht den Wünschen Kubas, dem die Hafenregion gehört, die 1902 in Kolonialmanier von den USA in Form einer "Pacht" entwendet worden ist.

Dieses Vorgehen der USA ist ein Beispiel dafür, dass sie alles versuchen, um der "Roten Insel" einen "Regime Change" aufzuzwingen. Die benachbarte Superpower greift aber auch zum "Zuckerbrot": Sobald Kubaner US-Boden betreten, bekommen sie Aufenthaltsrecht, Greencard und Unterstützung. Würde dies auch anderen Nachbarländern der USA gewährt, wäre Mexiko innerhalb von zwei Tagen menschenleer. Doch zu Mexiko haben die USA eine Hightech-Grenzanlage errichtet, an der jährlich hunderte Menschen umkommen.

Dauer und Intensität der US-Blockade gegen Kuba sind historisch einmalig, ihre Negativfolgen immens. Doch dieser Kontext wird in den westlichen Medien bestenfalls beiläufig erwähnt. Stattdessen soll Kuba mit einseitigen Berichten "sturmreif geschrieben" werden. So stürzen sich westliche Medien wie die Geier auf einen Satz, den Fidel Castro im Rahmen eines mehrtägigen Gesprächs einem US-Journalisten gegenüber geäußert haben soll: das kubanische Modell "funktioniere "nicht einmal mehr für uns". Zwar hat Castro klargestellt, dass er missverstanden worden sein. Doch westliche Medien feiern lieber die vermeintliche Bankrotterklärung des Máximo Líder.

Ein weiteres Beispiel für den fragwürdigen Umgang mit Kuba ist die Politik-Justiz-Posse gegen fünf Kubaner in den USA. Nachdem Terrorattacken gegen Kuba Mitte der 1990er Jahre einen Höhepunkt erreicht hatten, waren diese Kubaner nach Florida gegangen, um rechte Exilgruppen zu beobachten und weiteren Terror zu verhindern. Kuba übergab in dieser Sache Dutzende von Akten an das FBI. Doch statt die Terrorgruppen zu bestrafen, wurden die fünf Kubaner weggesperrt - teils in Isolationshaft und ohne Besuchsmöglichkeiten.

Nur vor dem Hintergrund dieses Kalten Kriegs gegen Kuba kann das System auf der Insel verstanden werden. Hierzu gehört das oft monierte Demokratiedefizit, das eine genaue und differenzierte Betrachtung verdient. Aus der Perspektive westdeutscher Schulbücher weist das kubanische Einparteien- und Wahlsystem tatsächlich Defizite auf. Gemessen aber an der Realität, die in westlichen Gesellschaften und Kubas Nachbarländern herrscht, sieht die Lage keineswegs so schwarz-weiß aus. Kuba ist relativ frei von Kapitallogik, frei von Hyperkonsum und Überausbeutung von Mensch und Natur, frei auch von Expansionismus inklusive Krieg. Gleichwohl hat Kuba jede Menge Probleme. Die aber werden ausgiebig debattiert, nach Auswegen wird gesucht. Das geschieht in unzähligen Nachbarschafts- und Betriebsversammlungen, die Julia Sweig (US Council on Foreign Relations) kürzlich als "enormous pulse-taking exercise" bezeichnete.


Kubanische Selbstbestimmung

Kubas Demokratie weist ein besonderes System von "checks and balances" auf. Die Aufstellung von Kandidaten erfolgt in entsprechenden Versammlungen, auf unterer Ebene kandidieren keine Parteimitglieder, das Wahlalter beträgt sechszehn Jahre. Auch die im Volk verwurzelten Führungspersönlichkeiten sind sich der Herausforderungen und des Reformbedarfs bewusst, aber auch der äußeren Bedrohungen. Kubas Kurs sollte daher den Menschen auf Kuba überlassen werden - nicht der CIA, der Adenauer-Stiftung oder abgetakelten Exlinken im Westen.

Schließlich weist Kuba im Vergleich zu seinen Nachbarn eine sehr positive Menschenrechtsbilanz auf. Die Berichte von Amnesty International, Human Rights Watch, ja selbst die CIA beweisen: Anders als in den USA wird auf Kuba keine Todesstrafe vollstreckt. Es gibt auch keine Folter, keine Entführungen und extralegale Hinrichtungen wie in vielen Nachbarländern; keine Morde an Journalisten oder Gewerkschaftern, keine Massaker an Regimegegnern oder Attentate auf Oppositionelle, keine Misshandlungen Homosexueller.


Das schlechte linke Gewissen

Kubas eigenständiger sozialistischer Weg wird nicht nur von den Völkern der Region, sondern auch von ausländischen Fachleuten als Vorbild angesehen. So stuft das Global Footprint Network seit Jahren Kuba als einziges Land als "zukunftsfähig" ein, weil es sozial und ökologisch viel erreicht hat - mehr als kapitalistische Staaten. Auch die UN erkennen Kubas soziale, ökologische, kulturelle und politische Errungenschaften an. Doch im Westen wird das ignoriert, es würde ja eine Systemalternative stärken. Da ist das Thema Menschenrechte ein tolles Irritationswerkzeug. Wer ist schon gegen Menschenrechte? So entledigen sich Exlinke ihres schlechten Gewissens.

Logisch, dass gerade jetzt wieder eine Kampagne gegen Kuba läuft: In Lateinamerika erstarken Linke, bei Obama bestand eine Chance für reale Verbesserungen der Beziehungen zu Kuba, und in der EU-Kommission sollte der "Gemeinsame Standpunkt" geändert werden, der eine Verbesserung der Beziehungen zu Kuba verhindert. Um dies zu unterlaufen, werden NGO-Vertreter aus den USA nach Kuba geschickt, um Hightech-Geräte an Regimegegner zu verteilen. Da wird ein normalkrimineller Häftling und dessen Hungerstreik (für TV-Gerät und Handy) zum Oppositionshelden hochstilisiert. Da werden die "Damen in Weiß" nicht als Bräute von einsitzenden Gesetzesbrechern, sondern zu Freiheitskämpferinnen stilisiert. Da wird eine vom systemfeindlichen Westen unterstützte Bloggerin als Lichtgestalt bejubelt.

Es geht nicht darum, Kuba zu glorifizieren. Sondern dem Land eine faire Entwicklungschance zu lassen und die Subversion zu beenden. Aber die Hardliner des Westens blockieren genau dies - und vergießen dann Krokodilstränen.

Quelle:


WASHINGTON, 03. September (RIA Novosti)

Die Vereinigten Staaten haben ihr Wirtschaftsembargo gegen Kuba erneut um ein Jahr verlängert.


Die Weltgemeinschaft schätzt das US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba als illegitim ein, denn in diesem Fall versuchen die USA unter anderem, ihre eigenen Gesetze bei den Beziehungen zu Drittländern, die Handels-, Wirtschafts- und Finanzbeziehungen mit Kuba unterhalten, anzuwenden.


Seit 1992 beschließt die UN-Vollversammlung Resolutionen, die die Aufhebung der einseitigen Sanktionen der USA gegen Kuba fordern. Diese Sanktionen widersprechen der UN-Charta, verletzen das Völkerrecht und die internationalen Handelsgesetze, heißt es in UN-Dokumenten. Außerdem untergraben diese Einschränkungen die kubanische Wirtschaft, verletzen die Rechte der Kubaner, so auf Durchsetzung der Programme zum Gesundheitsschutz, der Lebensmittelversorgung und der Kultur.

Quelle:


Jani's Fazit: ... Bist du nicht willig - so brauch ich Gewalt! Was Unrecht ist, muß auch als Unrecht bezeichnet werden - auch wenn es das Weltbild so mancher durcheinanderbringt.

Soziale Gerechtigkeit in den USA

Interessanter Artikel ... ob er wohl wegweisend für Deutschland's Zukunft ist ....? Schaun wir uns doch einmal die Diskussion des Bundestages am heutigen Tag an:

SPD-Experte Lauterbach "Das ist das Ende des solidarischen Gesundheitssystems"

An diesem Mittwoch will die Regierung ihre Gesundheitsreform absegnen - die Opposition ist empört: Die Pläne seien "Brandbeschleuniger für die Zweiklassenmedizin", wettert SPD-Sozialexperte Lauterbach im SPIEGEL-ONLINE-Interview. Minister Rösler richte "großen Schaden" an.

Quelle

.... noch Fragen ... Irgendetwas nicht verstanden?

Ohne Vergangenheit keine Zukunft ... In der Vergangenheit spielten christliche Werte wie - einer trage des anderen Last ... liebe deinen Nächsten wie dich selbst ... gib dem, der nichts hat ... die tragende Rolle in unserer Gesellschaft. Wie wir nun klar erkennen (gilt zumindest für manche), verabschieden sich Politik & Wirtschaft immer mehr von diesem Gedanken der Solidargemeinschaft.

Der Gedanke, der dieser Gesellschaft (wohlgemerkt allen!) 40 Jahre Wohlstand ... Sicherheit ... ein gedeihliches Miteinander gesichert hat. Ohne Gott keine Zukunft! Der Schrei nach Gott, wird aber erst dann kommen, wenn alles kaputt ist. Aber dann wird es wohl kein Zurück mehr geben ... siehe auch "Die letzten 7 Tage der Erde".

Gesegnete Grüße Jani


Ein Land, das so nicht sein sollte

23.05.2008, 15:45

Von Sarina Märschel

Soziale Ungerechtigkeit in Deutschland? Ihr habt ja keine Ahnung, was Ungleichheit ist, sagt der Amerikaner Paul Krugman. Ein Treffen zwischen dem Princeton-Ökonom und Studenten der FU Berlin.

Es gibt einen Schuldigen. Dass die Schere zwischen Arm und Reich in den USA seit 30 Jahren immer weiter auseinander geht, ist nicht allein das Werk von Globalisierung und unsichtbaren Marktmächten, sagt Paul Krugman. Der Trend zu sozialer Ungleichheit sei vor allem eines: Politisch geschaffen, und zwar von konservativen Kräften. Paul Krugman spricht im Audimax der Freien Universität Berlin.

Es ist nicht irgendein Ökonom, der da um am frühen Abend ans Rednerpult tritt; Krugman lehrt an der Elite-Universität Princeton und gilt seit Jahren als möglicher Anwärter auf den Wirtschaftsnobelpreis.

"Er ist ein bedeutender Ökonom", sagt Irwin Collier, der mit Krugman zusammen promoviert hat und gerade einen Ruf als Professor am J.F. Kennedy-Institut in Berlin angenommen hat, "das kann man schon allein an den Treffern in Google sehen". "Er ist ein Megaphon", sagt Davud Rostau-Afschar, VWL-Student im 5. Semester und Zuhörer im Audimax. Ein Lautsprecher für linksliberale politischen Ansichten und ein Kämpfer für die Rechte der sozial Benachteiligten in den USA.

Als Kolumnist in der New York Times und als Blogger kritisiert Paul Krugman US-Präsident Bush und die konservative Politik regelmäßig scharf. Mit seinem neuen Buch "The Conscience of a Liberal", das in Deutschland unter dem verkaufssteigernden Titel "Nach Bush. Das Ende der Neokonservativen und die Stunde der Demokraten" erschienen ist, wird er sich im konservativen Lager wohl auch keine Freunde machen. Es ist eine Generalabrechnung mit den Konservativen.


Das Netzwerk hat Erfolg gehabt

Ein konservatives Netzwerk aus marktradikalen Ökonomen, Politikern und Medienschaffenden, das in den vergangen 30 Jahren immer größeren Einfluss gewann, habe nur ein Ziel gehabt: den New Deal zu zerstören. Der New Deal war ein Bündel von Wirtschafts- und Sozialreformen, mit dem der neu gewählte Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 auf die Folgen der Weltwirtschaftskrise reagierte.

Zum New Deal gehörte die Einführung eines Sozialversicherungssystems und eines Steuersystems, durch das die Reichen viel abgeben mussten. Der "Konservativen Bewegung", wie Kurgman das Netzwerk nennt, gehe es letztlich darum, die Maßnahmen zurückzuschrauben, die einer kleinen, begüterten Elite wehtun.

Das Netzwerk hat Erfolg gehabt. Es hat erreicht, dass eine ganz konkrete Umverteilung von unten nach oben stattgefunden hat: Niedrigere Steuern für Superreiche, Schwächung der Gewerkschaften, Abbau des Sozialstaates - Krugmann diagnostiziert eine Politik der Ungleichheit.


"Die Wahl wird eine harte Zeit für mich"

"Ich hoffe, das Amerika bereit ist für einen Richtungswechsel", sagt Krugman zu Beginn seiner Buchvorstellung in Berlin, "Amerika ist heute nicht das Land, das es sein sollte". Mit den Ellenbogen stützt er sich aufs Rednerpult, mit einem Fuß wippt er hin und her. Krugmans größtes Ziel: Dass die USA ihren Bürgern in Zukunft medizinische Versorgung garantieren. Krugman will nicht einsehen, dass ein hochentwickeltes Industrieland das nicht schafft.

Fest steht für ihn, dass ein Demokrat an die Macht kommen muss, wenn Amerika diesem Ziel irgendwie näher kommen soll - ob das klappt, ist natürlich noch nicht ganz sicher. "Die Wahl wird deshalb eine harte Zeit für mich", klagt er und grinst dabei, "aber mein Buch ist ein fröhliches Buch, weil ich denke, dass die Bush-Ära vorbei ist."

Er weiß, dass soziale Ungleichheit auch in Deutschland die Gemüter bewegt. Doch für ihn sind die deutschen Probleme im Vergleich zu den USA ein Klacks: "Ich glaube nicht, dass Sie eine Vorstellung davon haben, wie echte Ungleichheit aussieht", sagt er den deutschen Zuhörern.

Feststellen, ob man "liberal" ist

Dann schimpft er über Managerlöhne in Millionenhöhe und unterirdische Löhne für einfach Arbeiter. Dass George Bush trotz der wachsenden Ungleichheit im Jahr 2004 die Präsidentschaftswahl gewonnen hat, erklärt er mit dem Bedürfnis nach Sicherheit: Terrorismus wurde von der Bevölkerung damals als große Bedrohung wahrgenommen, und die Leute hätten es Bush eher zugetraut als Kerry, auf Amerika aufzupassen.

Am Ende des Vortrags, als die Studenten ihre Fragen stellen dürfen, erklärt Krugman ihnen noch, wie sie feststellen können, ob sie "liberal" sind, auf deutsch würde man das mit sozialdemokratisch oder linksliberal übersetzen. "Glaubst du, dass der kategorische Imperativ für die Gesellschaft gilt? Willst du, dass Arme und Arbeitslose so behandelt werden, wie du in dieser Situation behandelt werden wollen würdest?" Krugman selbst hat diesen Test vor langer Zeit gemacht. Er hat die Fragen mit "Ja" beantwortet.

Dienstag, 21. September 2010

«In keiner anderen Stadt ist die Stimmung so schlecht»

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DESSAU-ROSSLAU/MZ. Karl Lichtblau hat schon viele Städte gesehen und erlebt. "Doch in keiner anderen Stadt", sagt der Mann vom Institut der Wirtschaft in Köln, "war die Stimmung so dramatisch schlecht wie in Dessau-Roßlau." Ein halbes Jahr lang hat sich Lichtblau intensiver mit dem kreisfreien Oberzentrum an Elbe und Mulde auseinander gesetzt, hat Daten gesammelt, mit vielen Entscheidungsträgern vor Ort gesprochen. All das passierte im Auftrag der Stadt, die sich von externen Experten ein eigenes Wachstums- und Entwicklungskonzept gewünscht - und es in dieser Woche auch erhalten hat. "Ich weiß nicht, ob diese schlechte Stimmung die Realität ist, die Wahrnehmung ist es auf jeden Fall." Für Lichtblau erschwert das alles. "Die subjektive Stimmung in der Stadt schränkt die objektiven Rahmenbedingungen zusätzlich ein."


Wenig Überraschungen
Lichtblaus Präsentation am Montag im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Tourismus war mit Spannung erwartet worden. Große Überraschungen blieben aus. Wer im April die Zwischenpräsentation der Stärken-Schwächen-Analyse gehört hatte, der kannte vieles, der staunte allenfalls, wie sehr Lichtblaus vorgeschlagene Maßnahmen schon mit den zuletzt gestarteten Bemühungen der Verwaltung übereinstimmten. Was war da zuerst da?

Dessau-Roßlau, so die ernüchternde Analyse, hat vor allem zu wenig. Zu wenig Studenten. Zu wenig wissenschaftliche Institute. Zu wenig funktionierende Netzwerke, die mehr als Lobbyismus betreiben. Zu wenig Exporte. Zu wenig Wertschöpfung aus dem Tourismus. Zu wenig Beschäftigte im Tourismus. Und Dessau-Roßlau hat ein demografisches Problem: Die Stadt verliert dramatisch an Einwohnern. All das sind Punkte, die Wirtschaftswissenschafter eigentlich wenig Stoff geben, Zukunftsperspektiven für eine Stadt zu entwickeln. In Dessau-Roßlau versuchten Lichtblau und Kollegen, aus der Not eine Tugend zu machen.

Ihr Wachstums- und Entwicklungskonzept basiert auf drei Säulen: dem Faktor Wissen, dem Status als Oberzentrum und dem Tourismus. Allein in diesen drei Bereichen gibt es ihrer Ansicht nach Hoffnung, die Stadt nach vorn zu bringen. "Ich rate ihnen ab, auf den großen Investor zu warten", sagte Lichtblau und forderte die Stadt auf, "Tauschmengen" für die Region zu entwickeln. "Die Stadt Dessau-Roßlau allein wird es nicht schaffen, den Strukturwandel zu gestalten. Es muss Kooperationen nach innen und nach außen geben." Um für alles gewappnet zu sein. "Über kurz oder lang", sagte Lichtblau voraus, "wird es wieder Diskussionen über die Kreisfreiheit geben."

Das Institut der Wirtschaft in Köln hat konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. Im Bereich der Wirtschaft rät es zur Gründung von wissenschaftlichen Instituten, die am Biopharmapark Rodleben, am Städtischen Klinikum und am Umweltbundesamt angesiedelt sein können. Im Biopharmapark und am Klinikum gibt es dazu seit langem Gespräche. Im Bereich der Bildung soll eine Kooperation der Hochschule Anhalt und der Berufsbildenden Schule in Dessau forciert werden, wird ein Ausbildungszentrum für Pflegeberufe empfohlen. Das entspricht der Idee von einem Gesundheitscampus, die in der Stadt immer mal wieder auftaucht. Überhaupt sieht Lichtblau die Bildung als große Chance für die Stadt. Dem Traum von einer Dessauer Bauhaus-Universität erteilte Lichtblau zwar eine klare Absage. "Das hat keine Chance mehr." Eine Akademie für Aus -und Weiterbildung sei aber sinnvoller - und realistischer.

Im Bereich des Verkehrs sieht Lichtblau vor allem die B 6n und den Hafen Roßlau mit dem begonnenen Ausbau als Industriegebiet als Chance. Die aus dem Harz kommende B 6n wird südlich von Dessau die die Autobahn 9 erreichen. Dort empfehlen die Kölner die Neuausweisung von Gewerbeflächen, unabhängig davon, dass dies Anhalt-Bitterfelder Gebiet ist. Lichtblau sieht hier eine Tauschmenge. Dessau-Roßlau hilft bei Errichtung und Vermarktung des Gewerbegebietes. Anhalt-Bitterfeld könnte sich im Gegenzug an der Finanzierung des Anhaltischen Theaters beteiligen. Das ist die Theorie. Das Beispiel setzt aber voraus, dass Anhalt-Bitterfeld die Dessau-Roßlauer Hilfe braucht und annimmt.


Zusammenarbeit im Tourismus

"Der Leidensdruck wird zunehmen", sah Joachim Hantusch, der Dessau-Roßlauer Dezernent für Wirtschaft und Stadtentwicklung, eine größer werdende Chance für eine regionale Zusammenarbeit, die vor allem im Tourismus notwendig ist. "Zu wenige Mehr-Tages-Touristen lassen zu wenig Geld hier", bilanzierte Lichtblau. Ändern lässt sich das nur gemeinsam unter der Dachmarke "Luther-Bauhaus-Gartenreich" - und mit einem regionalen Kultur- und Ausstellungszentrum, das die Kölner ausdrücklich forderten. In Dessau. Wo, das blieb am Montag offen.

Bis das steht, gilt es, an der Stimmung in der Stadt zu arbeiten. Lichtblau empfahl mehr Transparenz bei politischen Entscheidungen, eine verstärktes bürgerschaftliches Engagement und sah die städtische Wirtschaftsförderung als Motor für die Klimaverbesserung in der Stadt. Mitmachen müssen am Ende alle. "Es gibt in dieser Stadt so viele Vereine und Verbände", resümierte Lichtblau. "Doch es fehlt ein Ziel, ein Miteinander." Und es fehlt ein Stadtmarketing. "Das kann zwar nicht alle Probleme lösen. Es kann aber besser und stärker auf die Potenziale dieser Stadt hinweisen." Dass es diese gibt, ist unstrittig.


mz.web


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Eine Branche sahnt ab

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Berlin/dapd. Mit dem Magenmittel Omep wurde in Deutschland 2009 ein Umsatz von 182 Millionen Euro erzielt. Der Hersteller Sandoz hat dabei einen schönen Gewinn gemacht. Immerhin lag der Preis pro 100-Kapsel-Packung mit 60,46 Euro hierzulande 545,9 Prozent über dem in Schweden, wo Omep 9,36 Euro kostete. Omep ist kein Einzelfall, wie Ulrich Schwabe, Herausgeber des Arzneimittelreports 2010, am Dienstag in Berlin anhand weiterer Beispiele belegte. So kosteten die 50 umsatzstärksten Nachahmer-Präparate (Generika) in Deutschland 2009 durchschnittlich doppelt so viel wie in Schweden. Für die 50 führenden patentgeschützten Medikamente lagen die deutschen Preise um 48 Prozent über den
schwedischen.


Dabei, und dies betonte Pharmakologe Schwabe, sei der skandinavische Nachbar nicht wegen eines besonders geringen Preisniveaus zum Vergleich herangezogen worden, "sondern weil dort die Daten öffentlich zugänglich sind". Die Preise in anderen Ländern könnten mithin noch niedriger liegen.


Deutsche Besonderheit

Es scheint also nicht so kompliziert, Gründe für die extrem hohen Arzneimittelausgaben in Deutschland zu finden. Dass an Pillen und Kapseln hierzulande gut verdient wird, liegt laut Schwabe an einer deutschen Besonderheit, die die gesetzlich Krankenversicherten und deren Arbeitgeber 2009 rund 9,4 Milliarden Euro kostete: "Deutschland ist neben Malta und Dänemark das einzige Land, in dem pharmazeutischen Unternehmen Preise für patentgeschützte Arzneimittel frei festlegen können. In allen anderen EU-Ländern werden die Preise reguliert."

Die Regulierung orientiere sich an internationalen Preisvergleichen, wobei Deutschland oftmals als Referenzland diene. Daher hätten die Pharmahersteller großes Interesse daran, die Preise auf dem hiesigen Markt besonders hoch anzusetzen - was wegen fehlender Regulierung problemlos möglich sei. Der Arzneimittelreport verdeutliche, dass nicht zuvörderst Ärzte, Patienten oder Apotheker für den starken Ausgabenanstieg für Arzneimittel verantwortlich seien, sondern die Pharmahersteller.

"Unter vier Augen bezeichnen Branchenvertreter die Verhältnisse bei uns als paradiesisch", berichtet der ehemalige Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und Mitglied des gemeinsamen Bundesausschusses, Leonhard Hansen. Hauptkostentreiber sind von jeher wenige Arzneimittelgruppen mit patentgeschützten Präparaten. So stieg der Umsatz der patentgeschützten Produkte laut Report von 1,6 Milliarden Euro 1993 auf 13,2 Milliarden Euro im vorigen Jahr. "Sie erklären damit fast den gesamten Anstieg der Arzneimittelkosten in diesem Zeitraum", so Schwabe.

Dabei ziehen die Patent-Medikamente aber auch die Preise für nicht geschützte Präparate nach oben. "Für Generika werden 70 bis 80 Prozent des Preises für die Original-Arzneien verlangt, deshalb sind auch Generika in Deutschland extrem teuer", sagt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Sogar in der Schweiz sind Generika nach Schwabes Angaben billiger.

"Einfache Maßnahme"

Gesundheitsexperte Lauterbach schlägt derweil eine "einfache Maßnahme" vor: " Die Bundesregierung müsste die Preise nur auf dem durchschnittlichen europäischen Niveau festlegen, dann könnte die GKV jedes Jahr fast zehn Milliarden Euro sparen."

Bis es soweit ist, steigen die Arzneimittelausgaben weiter. Nach einem Plus um 4,8 Prozent 2009 betrug die Steigerungsrate nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der AOK Schleswig-Holstein und Mitherausgeber des Arzneimittelreports, Dieter Paffrath, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 4,6 Prozent. Erneut ein Milliardengeschäft.

Quelle:


Jani's Anmerkung:

Was schließen wir nun daraus? Vielleicht, dass die Lobby der Pharmakonzerne in Deutschland besonders stark ist? Da haben wir mit Philipp Rösler dann den richtigen Gesundheitsminister am Hebel der Macht. Denn bekanntlicherweise ist die FDP besonders unternehmerfreundlich. Die ersten Auswirkungen hatten wir ja bereits mit der Hotellerie.

Und dass Rösler das Gesundheitswesen auf Kosten der Allgemeinheit refomieren will, anstatt die Pharmazeuten sowie deren Großhändler endlich einmal in die Schranken zu weisen und deren Preise auf europäisches Niveau zu drücken, zeigt uns genau, wofür die FDP steht. Jedenfalls nicht für das eigene Volk - denn das geht denen - mit Verlaub gesagt - am Allerwertesten vorbei...

Was soll's - das Volk wählt sich seinen Henker schließlich selbst. Und das das Volk in den vielen Jahren der Demokratie nicht wirklich etwas kapiert hat - läßt auch tief blicken. Solange es satt ist, muckt es nicht auf. Aber die Zeit des Wohlseins ist vorbei - das zeigt sich in diesem Land auf allen Ebenen.

Die Politiker bedienen sich, wie sie gerade lustig sind (Geheimaktion Diätenerhöhung) ... so mancher Oberbürgermeister setzt sich dann auch schon mal ein eigenes Denkmal - sei es mit einer vermeintlich tollen Kreisfreiheit (die letztendlich in die absolute Unfreiheit führen wird) - sei es mit einem Bahnhof, den kein Stuttgarter Bürger haben will.

Manchmal glaube ich tatsächlich, in einem Land zu leben, in dem Tollheit anstelle von Vernunft und Weitsicht regiert.

grübel ... grübel ... grübel ...




Mittwoch, 15. September 2010

Wahrheiten ...

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„Dieses Land mit seinen Institutionen gehört den Menschen, die es bewohnen. Wann immer sie der existierenden Regierung überdrüssig werden, können sie ihr verfassungsmäßiges Recht anwenden, diese abzuändern, oder ihr revolutionäres Recht anwenden, diese zu entmachten oder zu überwerfen.“

Abraham Lincoln, 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika in seiner Antrittsrede

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Wahrheiten ...

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„Es ist gefährlich in Dingen Recht zu haben,

in denen die etablierten Autoritäten Unrecht haben.“


Voltaire

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Wahrheiten ...

„Das effektivste Mittel, um Tyrannei zu verhüten,

ist, so weit wie möglich den Geist der Menschen zu erhellen,

und besonders, ihnen das Wissen über diese Fakten mitzuteilen.“

Thomas Jefferson
3. Präsident der Vereinigten Staaten


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Wahrheiten ...

„Ziviler Ungehorsam ist nicht unser Problem.

Unser Problem ist ziviler Gehorsam. Unser

Problem ist, dass Unzahlen von Menschen aus

aller Welt den Diktaten der Anführer ihrer

Regierungen gehorcht haben und in den Krieg

gezogen sind – und Millionen sind aufgrund

dieses Gehorsams ermordet worden. Unser

Problem ist, dass Menschen aus aller Welt

angesichts Armut und Hunger, Grausamkeit,

Dummheit und Krieg gehorchen. Unser Problem

ist, dass Menschen gehorchen, während die

Gefängnisse voller unbedeutender Diebe sind,

während die ganz großen Diebe die Gesellschaft

anführen und ausrauben. DAS ist

unser Problem.“

Howard Zinn in Failure to Quit

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Monatsspruch September 2010

Ein Mensch,
der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen,
das ist eine Gabe Gottes.

Prediger 3,13

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Donnerstag, 2. September 2010

Über Gerüchte und böse Zungen zum Rufmord

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Das schlechte Reden über einen Menschen, wird von den Weisen Israels auf das Schärfste verurteilt. Zahlreiche Abhandlungen und Gesetze befassen sich mit der "
boesen Zunge", der Laschon hara. Gemeint sind ueble Nachrede, Verleumdung, Verhetzung, Propaganda, geistige Brandstiftung, Anleitung zu Neid, Missgunst, Zorn, Hass, Blutvergießen...


Abb. Rabbi Israel Meir HaCohen Kagan, bekannt als der "Hofez Hajim"

Im Mittelpunkt stehen bei diesen Erörterungen die Verletzungen und Schädigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen, Kränkungen und Erniedrigungen, die in Folge unbedachter oder gar bewusst böswilliger Rede eintreten können.

Der Schulchan arukh bewertet den Schaden durch eine "Kränkung mit Worten" höher als eine Schädigung im Vermögen; denn diese läßt sich zurückgeben, jene aber läßt sich nicht zurückgeben, wie folgendes Bild beschreibt:

... Ein Mann hatte schlecht über einen anderen gesprochen. Er ging zum Rabbi und fragte ihn, wie er das wieder gut machen könne.
Der Rabbi trug ihm auf, ein Federkissen zu besorgen und herzubringen. Das tat der Mann und der Rabbi gab ihm den Auftrag, das Kissen aufzuschneiden und die Federn aus dem Fenster zu schütteln.
Als der Mann damit fertig war, stellte sich der Rabbi neben ihn und sah eine Weile zu, wie die Federn vom Wind über die ganze Stadt verteilt wurden. Dann sagte er zu dem Mann: "So, und nun fange damit an alle Federn wieder einzusammeln." ...

Die Gefahren der 'boesartigen Rede' werden in den heiligen Schriften eindringlich beschrieben und oft wird die "Kränkung durch Worte" als Schwerstverbrechen bezeichnet und mit dem Blutvergießen auf eine Stufe gestellt.

Bis heute ist ''haLaschon har'a'' ein stets aktuelles Thema. Fuer den Hafez Hajim war es das Thema ueberhaupt. Die Torah - sie ist unser Leben und die Laenge unserer Tage - fordert von uns 'Schmirath haLaschon' (uebersetzt: 'Achte auf was Du sagst!'). Sie ruft uns dazu auf die Konsequenzen unserer Rede zu bedenken bevor wir sprechen.

Das Einhalten der Gebote der 'reinen Rede' wird den Segen G'ttes in unser Leben bringen: Unsere Mitmenschen zu lieben und gut von ihnen zu reden ist nach der Torah die Grundvoraussetzung zum G'ttesdienst.


Zur Erfuellung dieser entscheidenden Mizvah, empfahl Rabbi Israel Meir HaCohen Kagan, der Hofez Hajim, das Lernen der 'Gebote zur Huetung der Zunge' in kleinen taeglichen Portionen.

Definiert wird die "Laschon hara" als negative und herabsetzende Bemerkungen, egal ob zutreffend oder falsch. Es ist einfach verboten von irgendeinem Menschen abfällig oder gar verunglimpfend zu sprechen und jeder der üble Nachrede und Gerüchte verbreitet verletzt das Verbot in Lev. 19:16: "Lo telekh Rahil b'Amekha". Geh nicht um als Zuträger unter deinen Nächsten.


Verboten werden ausdrücklich Lashon hara (schlechte Rede) und Rechilut (das Zutragen von Gerüchten und Tratsch, welches zu Hass, Zorn und Groll verleiten kann). An vielen weiteren Stellen der heiligen Schriften wird auf das Thema Bezug genommen.
  • Die "Rechiluth" (das Gerüchtestreuen) ist streng verboten und man halte sich von Tratsch und Klatsch fern.
  • Das noch größere Vergehen ist die "Laschon hara", Also das Herumgehen und andere in Verruf bringen, indem man schlecht über sie spricht oder ihre Reputation in Zweifel zieht. Das Verbot gilt selbst wenn die Informationen völlig zutreffend sind.
  • Sind die Informationen gar irgendwie "aufgebauscht oder fabriziert", so sprechen wir von Verleumdung oder Rufmord (Mozi Schem ra). Ein "Mozi Schem ra", also einer, der Unwahrheiten in den Raum stellt oder verbreitet, wird als Schleuderer übler, bösartiger und falscher Berichte bezeichnet. Er ist der niedrigste aller Gemeinen und wird als "moralisch Aussätziger" betrachtet.

Jani's Anmerkung:

Ich finde diesen Artikel sehr gut. Unterstreicht er doch meine Meinung zum 8. Gebot, dass da lautet ...."Du sollst nicht falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten."....

Was heißt das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht aus Falschheit belügen, verraten, verleumden oder hinter seinem Rücken reden, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.

Würde sich die Menschheit an dieses Gebot halten, wäre diese Welt eine Bessere! Persönlich halte ich dieses Gebot für eines der Wichtigsten überhaupt. Jedenfalls, was die Gebote zwischen Mensch - Mensch (Gebote 4 - 10) betrifft.



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