Die Bild-Zeitung berichtet über einen Mordaufruf im Internet. Die EKD wollte die Presseberichte nicht kommentieren.
B e r l i n (idea) – Sind führende deutsche Politiker und Kirchenvertreter im Visier extremistischer Muslime? Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hat ein deutschsprachiges Islamisten-Forum im Internet dazu aufgerufen, Mitglieder der Deutschen Islam Konferenz zu ermorden.
Es gebe eine entsprechende interne Warnung des Verfassungsschutzes an die Sicherheitsorgane.
Zu dem Aufruf würden unter anderem Fotos von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), dem EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), und dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, Ayyub Axel Köhler (Köln), gezeigt.
Huber gehört dem Gremium allerdings gar nicht an. In der Deutschen Islam Konferenz sind 15 staatliche und 15 muslimische Repräsentanten vertreten. Dem Bericht zufolge werden deren Teilnehmer als „Söhne von Affen und Schweinen“ beleidigt.
Ein „YusufQ“ wende sich an die Forumsmitglieder mit einem laut Verfassungsschutz fehlerhaft und überspitzten Koranvers: „Schlachtet sie ab! So wird Allah sie durch eure Hand bestrafen und demütigen und euch gegen sie helfen und den Herzen eines gläubigen Volkes Heilung bringen.“ Die richtige Übersetzung wäre „Bekämpft sie ...“ statt „Schlachtet sie ab ...“. heißt es.
Die EKD wollte die Presseberichte nicht kommentieren. Man müsse zunächst den Sachverhalt mit den zuständigen Stellen klären, sagte EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick (Hannover) auf idea-Anfrage.
Die vom Bundesinnenminister initiierte Deutsche Islam Konferenz ist ein Dialogforum zwischen dem deutschen Staat und hier lebenden Muslimen. Sie will nach Darstellung des Ministeriums erörtern, wie „die über Jahrhunderte entwickelte deutsche Verfassungs- und Rechtsordnung zur Entwicklung eines modernen deutschen Islam beitragen kann“.
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