Montag, 13. April 2009

Existiert Gott - nicht?





Wie ist Gott im Gehirn? Wirkt Gott über die Gene?

Von Manfred Spitzer


Bis ins achtzehnte Jahrhundert war die Geschichte des Christentums nicht wesentlich verschieden von der Geschichte anderer Religionen. Aber die neuzeitliche Entwicklung markierte einen Einschnitt, ja einen Bruch. In der modernen Welt des Denkens, in der das Wissen auf Wissenschaft und die Lebensführung auf Freiheit gründet, wurde das Christentum herausgefordert, seine Ansichten drastisch zu revidieren. Mit der Aufklärung hat das Christentum einen Prozeß durchlaufen, den andere Religionen (noch) nicht durchgemacht haben: Seit Kants Schrift über „Religion innerhalb der Grenzen der Vernunft" (1793) ist klar, daß Gott nicht wider die Vernunft, sondern gerade durch die Vernunft erkannt wird.

Es ist zwar richtig, daß es dem Menschen erst mit dem Aufkommen der Naturwissenschaft möglich wurde, die Existenz Gottes zu verneinen, und daß religiöse Fundamentalisten aus diesem Grund der Naturwissenschaft feindselig gegenüberstehen. Es ist aber auch richtig, daß diejenigen Wissenschaftler, die als Naturwissenschaftler religiöse Überzeugungen angreifen (wie beispielsweise Richard Dawkins), ihrer Wissenschaft keinen Gefallen tun. Und sie tun religiösen Menschen Unrecht, die sich um einen rationalen Standpunkt bemühen, auch bei Fragen nach dem Warum, dem Ziel, der Würde oder dem Schönen und Guten. Denn ebensowenig, wie man Gott wissenschaftlich beweisen kann, kann man seine Nicht-Existenz wissenschaftlich beweisen. Die Abwesenheit des Beweises ist nicht das Gleiche wie der Beweis der Abwesenheit. Ebenso wie nur der Dumme meinen kann, daß Wissenschaft durch Glauben ersetzt werden kann, kann auch nur der Dumme glauben, daß Wissenschaft den Glauben ersetzen kann.


Den kompletten Artikel findet man hier http://www.christ-in-der-gegenwart.de/archiv/artikel_detail_html?k_beitrag=1947006

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