Michael Morris
Sollte der Bankenelite in den
kommenden Monaten nicht die endgültige Abschaffung der Demokratie
(politische Union) in Europa gelingen, wird Griechenland aus der
Euro-Zone ausscheiden, was spätestens seit 2010 absehbar war. Es hätte
dem griechischen Volk viel Kummer erspart, wenn Banken und Politik
diesen unvermeidbaren Schritt bereits damals zugelassen hätten, aber so
blieb mehr Zeit für Spitzenbanker, sich (auf unsere Kosten) die Taschen
zu füllen.
Die Vorbereitungen für den Abschied der Hellenen vom Euro wurden von Banken und Konzernen bereits 2011 getroffen.
Nun dämmert auch einigen Politikern, dass die Wirtschaft und die
Gesellschaft nicht so funktionieren, wie sie es gerne hätten. Derweil
stürmen die Griechen ihre Banken und schaffen aus Angst ihr bisschen
Geld beiseite, was zur Folge hat, dass für den Rest der Euro-Zone das
Bargeld knapp werden könnte.
Am 31. März 2012 waren Euro-Banknoten und -Münzen im Gegenwert von
knapp 900 Milliarden im Umlauf. Grob geschätzt verwenden etwa 450
Millionen Menschen den Euro. Das heißt, dass für jeden davon rund 2.000
Euro in bar zur Verfügung stehen! Nicht sehr viel, oder? Wenn man
bedenkt, dass jeder Deutsche im Durchschnitt knapp 58.000 Euro an
Vermögen haben soll, dann könnte einen das schon ins Grübeln bringen.
Die meisten Menschen glauben nämlich ernsthaft, sie könnten jederzeit
zur Bank gehen und ihre Ersparnisse in bar abheben! In Wahrheit aber
existieren diese Ersparnisse nicht!
Da es seit Monaten in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland zu Bankruns
kommt, also zahlreiche Bürger aus Furcht vor einem Kollaps ihre
Ersparnisse von den Banken abziehen, ist davon auszugehen, dass die
Banken der PIIGS-Staaten − also der fünf Euro-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien, die vor einem möglichen Staatsbankrott stehen – alles verfügbare Bargeld aus dem Euro-Raum angefordert haben.
In den vergangenen neun Monaten sollen die griechischen Bankeinlagen
um 25 Milliarden Euro gesunken sein. Ein Teil dieser Ersparnisse wurde
dank grassierender Arbeitslosigkeit und Armut aufgebraucht, ein Teil
wurde auf ausländische Konten überwiesen (vorwiegend nach Deutschland),
ein ordentlicher Teil davon wurde aber auch als Cash gebunkert. Dieser
Ansturm auf die Banken wird in den kommenden Wochen noch stark zunehmen.
Das bedeutet, dass auf die (noch) stabilen Euro-Länder noch weniger
Bargeld entfallen dürfte als ohnehin schon.
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