Michael Morris
Die Vorbereitungen für den Abschied der Hellenen vom Euro wurden von Banken und Konzernen bereits 2011 getroffen.
 Nun dämmert auch einigen Politikern, dass die Wirtschaft und die 
Gesellschaft nicht so funktionieren, wie sie es gerne hätten. Derweil 
stürmen die Griechen ihre Banken und schaffen aus Angst ihr bisschen 
Geld beiseite, was zur Folge hat, dass für den Rest der Euro-Zone das 
Bargeld knapp werden könnte.
Am 31. März 2012 waren Euro-Banknoten und -Münzen im Gegenwert von 
knapp 900 Milliarden im Umlauf. Grob geschätzt verwenden etwa 450 
Millionen Menschen den Euro. Das heißt, dass für jeden davon rund 2.000 
Euro in bar zur Verfügung stehen! Nicht sehr viel, oder? Wenn man 
bedenkt, dass jeder Deutsche im Durchschnitt knapp 58.000 Euro an 
Vermögen haben soll, dann könnte einen das schon ins Grübeln bringen. 
Die meisten Menschen glauben nämlich ernsthaft, sie könnten jederzeit 
zur Bank gehen und ihre Ersparnisse in bar abheben! In Wahrheit aber 
existieren diese Ersparnisse nicht!
Da es seit Monaten in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Irland zu Bankruns
 kommt, also zahlreiche Bürger aus Furcht vor einem Kollaps ihre 
Ersparnisse von den Banken abziehen, ist davon auszugehen, dass die 
Banken der PIIGS-Staaten − also der fünf Euro-Staaten Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien, die vor einem möglichen Staatsbankrott stehen – alles verfügbare Bargeld aus dem Euro-Raum angefordert haben.
In den vergangenen neun Monaten sollen die griechischen Bankeinlagen 
um 25 Milliarden Euro gesunken sein. Ein Teil dieser Ersparnisse wurde 
dank grassierender Arbeitslosigkeit und Armut aufgebraucht, ein Teil 
wurde auf ausländische Konten überwiesen (vorwiegend nach Deutschland), 
ein ordentlicher Teil davon wurde aber auch als Cash gebunkert. Dieser 
Ansturm auf die Banken wird in den kommenden Wochen noch stark zunehmen.
 Das bedeutet, dass auf die (noch) stabilen Euro-Länder noch weniger 
Bargeld entfallen dürfte als ohnehin schon.
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