Donnerstag, 11. Oktober 2012

Leben in Israel

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Seit Jahr und Tag Oktober 5, 2012, 18:18


spekulier ich so vor mich hin, was wohl ein anderes Land als Israel täte, wenn es so großzügig und über Jahre hinweg mit Mörsergranaten, Grads und Qassams bedacht würde wie unsereiner. Wie lange hat Israel Beschuß an der Nordgrenze hingenommen, bis es zu einer Reaktion kam? Die Einwohner von Metulla und Kiriat Shmoma können ein Lied davon singen. Und im Süden? Seit wie vielen Jahren werden Sderot und die Kibbuzim an der Grenze zum Gazastreifen beschossen? Zehn Jahre? Neun? Seit Jahren.
Dort gehen Kinder in die Schule, die gar keine andere Realität kennen. In den letzten Jahren ging der Beschuß immer weiter nördlich, Ashdod, Ashqelon. Nur dem Zivilschutz und dem shomer Yisrael ist es zu danken, daß nicht schon viel mehr Menschen gestorben sind - auch so ist die Bilanz bitter.


Und wie oft habe ich im Blog so überlegt, wie lange die Rheinländer wohl bräuchten, um die Nachbarn jenseits der Grenze zur Räson zu bringen, wenn die auf die Idee kämen, Rübenäcker und Braunkohlelöcher mit “selbstgebastelten Mini-Raketen” zu bedenken. (Preisfrage: wer bastelt eigentlich Grad-Raketen zuhause? im Hobbykeller? gibt es da so Kästen für, “Mein erstes Grad-Bauset”, oder wie stellen die Schreiber solcher Zeilen sich das vor?)
Nun, was die Rheinländer angeht, weiß ich es nicht und werde es wohl hoffentlich in diesem Leben auch nicht mehr erfahren. Jedoch die Türken, ja genau, die Türken, die selbst eine Seeblockade als Maßnahme gegen Raketenschießer unmenschlich fanden, eben diese Türken haben mir die Antwort gegeben.
Genau eine Mörserrakete. Eine todbringende. Eine versehentlich abgeschossene. Für die es hinterher eine Entschuldigung gab. Aber den Türken hat sie gereicht.


Lilas Leben

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