Mittwoch, 3. Oktober 2012

Bibel an Berliner Schulen unerwünscht?

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Der Internationale Gideonbund ist bekannt dafür, dass er kostenlos Taschenbibeln weitergibt - vorwiegend in Schulen, Hotels, Krankenhäusern und Arztpraxen. Jetzt hat erstmals ein Kultusministerium der Organisation eine Verteilung auf dem Gelände öffentlicher Schulen untersagt.

Berlin (idea) – Der Internationale Gideonbund ist bekannt dafür, dass er kostenlos Taschenbibeln weitergibt – vorwiegend in Schulen, Hotels, Krankenhäusern und Arztpraxen. 

Jetzt hat erstmals ein Kultusministerium der Organisation eine Verteilung auf dem Gelände öffentlicher Schulen untersagt. Man sehe keine Möglichkeit, die weiterhin zu genehmigen, heißt es in einem Schreiben der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Zur Begründung verweist die von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) geführte Behörde auf eine seit Januar 2011 geltende Verwaltungsvorschrift. Danach sei auf Dienstgrundstücken „Werbung religiösen, weltanschaulichen oder politischen Inhalts“ unzulässig. 2004 hatte der damalige Bildungssenator Klaus Böger (SPD) dem Gideonbund noch dafür gedankt, dass er den Schülern die Bibel kostenlos zur Verfügung stellt. Er erklärte ferner: „Ich hoffe sehr, dass auf diese Weise ein wichtiges Gut unserer abendländischen Kultur bei jungen Menschen große Verbreitung findet.“ 

50.000 Bibeln in der Hauptstadt verteilt
Anlass für die jüngste Anfrage des Gideonbundes war eine Bibelverteilaktion Ende September in Berlin. Nach Angaben der Organisation gaben dabei rund 170 Mitglieder etwa 50.000 Bibeln weiter. Mehr als die Hälfte der Ausgaben (26.300) seien außerhalb der Schulgrundstücke Schülern gegeben worden, teilte der Geschäftsführer des Gideonbundes in Deutschland, Johannes Wendel (Wetzlar), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage mit. Durch die Entscheidung der Bildungssenatorin sei es erstmals in einem Bundesland generell nicht möglich gewesen, die Bibel mit Erlaubnis der Schulleitung im Unterricht vorzustellen und weiterzugeben. In einem Schreiben an die Senatsverwaltung weist Wendel darauf hin, dass die Taschenbibeln „keinerlei Werbung für Kirchen, Vereine oder den Internationalen Gideonbund“ enthielten. Darüber hinaus habe die Kultusministerkonferenz diese Bibeln als Schulmittel anerkannt. Wendel bat die Bildungssenatorin, ihre Entscheidung zu überdenken und zurückzunehmen: „Gerne möchte der Internationale Gideonbund auf Einladung der Schulleitung bzw. der Religionslehrer zum Beispiel im Ethikunterricht auf die biblischen Werte als wertvolles Kulturgut hinweisen und als Geschenk anbieten. Denn das Bürgerliche Gesetzbuch, das Strafgesetzbuch, das Grundgesetz usw. basieren auf der Bibel mit klaren ethischen Bedingungen.“ 

Gottes Wort Ärzte und Patienten
Wie Wendel gegenüber idea weiter mitteilte, wurden bei dem Einsatz in Berlin 4.500 dreisprachige Bibel in Hotels ausgelegt. 54 Kliniken, 204 Altenheime und 1.934 Arztpraxen hätten 5.000 Großdruckbibeln sowie 10.000 Taschenbibeln erhalten. In Gesprächen mit Passanten seien 4.200 Exemplare weitergegeben worden. Der nach einem alttestamentlichen Richter benannte Internationale Gideonbund wurde 1899 von Handelsreisenden in den USA gegründet. Seither haben die „Gideons“ rund 1,6 Milliarden Bibeln in 194 Ländern weitergegeben. Allein im vergangenen Jahr waren es weltweit 80 Millionen Exemplare. Damit werden in jeder Sekunde zwei Bibeln verschenkt. Der Gideonbund hat weltweit 300.000 Mitglieder. Vorsitzender des deutschen Zweiges ist Ralf Hille (Eschweiler bei Aachen). 


idea
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1 Kommentar:

harry63 hat gesagt…

Es ist für mich ein absolutes Unding, die Verteilung der Heiligen Schrift zu verbieten. Wer Interesse am Wort Gottes hat und sich keine Bibel kaufen kann, der bekommt von den Gideons auch eine geschenkt und, man höre und staune, sogar ins Haus gebracht.

Da verweise ich gern mal auf einen älteren Beitrag in diesem Blog:

http://janchen-theologieua.blogspot.de/2010/06/gideon-bibeln-geschenkt.html

Und nochmal: Das ist kostenlos und völlig unverbindlich. Also, nur Mut, die Gideons missionieren nicht, sie verteilen nur Bibeln. Und beißen tun sie schon gar nicht.