Donnerstag, 11. November 2021

Ein Musiker bezieht Stellung

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08.10.2020 | www.kla.tv/17333


Moderation:

Seit Beginn der Corona-Krise und den Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie hat sich das gesellschaftliche Leben in der Kunst- und Kulturszene komplett verändert. Öffentliche Kultureinrichtungen,
wie beispielsweise Konzerthäuser oder Theaterbühnen, sind die ersten gewesen, die von den Schließungen betroffen waren und ihre Betriebe einschränken oder aussetzen mussten. Wie sich das monatelange Berufsverbot auf freischaffende Künstler auswirkt, veranschaulicht eine tiefgreifende Stellungnahme des Musikers Alex Olivari. 

Er gehört mit der Message seines aktuellen Liedes „Deutschland zeig dein Gesicht“ zu den wenigen Ausnahmekünstlern, die den Mut haben, die aktuelle Corona-Politik zu hinterfragen. Auf seiner Homepage bezieht er Stellung zum Thema „Musiker und C*r*na“ und warnt eindrücklich vor der Auflösung eines kompletten Berufsstandes und den fatalen Folgen für unser Kulturleben. Hören Sie nun, verehrte Zuschauer, das ehrliche und aufrüttelnde Statement von Alex Olivari. 

Sprechstimme: 

Wir Musiker scheinen in dieser neuen Normalität unseren Platz gefunden zu haben: 

 Wir geben Online - und Hauskonzerte, spielen vor Autos, die Stars der Branche spenden Millionen $ für die gute Sache, wir erklären uns solidarisch mit den Opfern und/oder Helden der Krise. Das kommt gut an und steigert vielleicht sogar die Beliebtheit. 

Die Soforthilfe übrigens, die uns als "Soloselbstständigen" bereitgestellt wurde, greift nicht, da sie zum größten Teil nur für die Betriebsausgaben vorgesehen ist. 
Wie aber Miete, Essen und andere Posten bezahlt werden sollen, bleibt unser Problem. Die Sache hat nur einen Haken. Die Allerwenigsten von uns können sich gutgemeinte Charity-Projekte leisten. 

Im Gegenteil, wir sind diejenigen, die auf "Wohltätigkeit" angewiesen sind, da wir seit fast einem halben Jahr keine Gagen mehr erhalten haben. Das Berufsverbot für Live-Musiker wird in einer Art Salamitaktik immer wieder verlängert, so dass von einer Perspektive keine Rede mehr sein kann. Erst hieß es, ab September 20 finden wieder Konzerte statt, dann ab Oktober, nun redet man schon gar nicht mehr vom laufenden Jahr.

Die bittere Wahrheit ist, dass wir Musiker (wie auch Schauspieler, Künstler, Artisten etc.) zu Bittstellern degradiert wurden und nun ganz am Ende der Nahrungskette stehen. Nicht zu vergessen die Ton- und Bühnentechniker und Caterer, ohne die wir gar nicht auftreten könnten.
 
Ein Satz zur unfassbaren Arroganz in der Wahrnehmung des Narrativs "Systemrelevanz": Stellen Sie sich bitte vor, es gäbe ab morgen keine CDs, kein Spotify, Apple Music, kein Radio mehr! Keine Musik mehr im Alltag, keine Note, noch nicht mal ein schlechter Werbejingle, einfach nix !! Man vergisst völlig, dass diese Medien und Dienste erst durch Musiker entstehen. ​ 

Ab jetzt rede ich für mich: ​

 Das Erschreckende ist, mit welcher Lethargie und Bereitwilligkeit viele (nicht alle!) meiner geschätzten Kolleginnen und Kollegen die Auflösung ihres Berufsstandes hinnehmen. Auch die großen Konzertagenturen scheinen wenig Interesse zu haben, den Betrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen.

Etablierte Musiker lassen sich - maskiert - dazu hinreißen, Andersdenkende auf unverantwortliche und heuchlerische Art und Weise zu diffamieren und auszugrenzen. In welcher Form auch immer. Ist es allein die Angst vor einem Virus oder etwa doch die Hoffnung der Veranstalter auf eine Neuinterpretation des Begriffes "Konzert"? ​ 

Eine Live Band ist nämlich teuer und bedeutet hohen technischen und musikalischen Aufwand. Live Musik beinhaltet auch immer ein gewisses Risiko, das macht sie eben aus. Bekommen wir jetzt noch mehr Halb- und Vollplayback Acts? Noch mehr Fake Music? ​

 Ich bin befremdet von meiner Branche: Von Musikern und Künstlern ging - so habe ich es zumindest in Erinnerung - immer auch Kritik und Protest aus. Davon ist kaum noch etwas zu spüren. Die meisten scheinen sich wegzuducken und sich dem Szenario, welches uns in einer beispiellosen Art aufgezwungen wird, zu unterwerfen. Einige lassen sich sogar noch einspannen für fragwürdige Aktionen nach dem Motto: #wir bleiben zu Hause oder #wir halten Abstand. Wo ist denn da mal ein Hinterfragen der als alternativlos propagierten C*r*na Politik?

Diese Politik beraubt uns der Kunst, der Musik, der Kultur, des Zusammenseins, des Feierns, sie raubt uns den Beruf, für den wir so hart gearbeitet haben. Den vielen Fans wird ein Konzertereignis vorenthalten, auf das sie lange hingefiebert haben und das ihnen Kraft und Freude gibt. Wie unmündige Kinder werden sie nach Hause geschickt und dürfen nicht mehr selbst entscheiden, welche vermeintlichen "Risiken" sie eingehen. Diese Politik beraubt uns damit unserer Grundrechte! ​ 

Die "black lives matter" Demos mit hunderttausenden Teilnehmern sollten eigentlich den letzten Skeptiker davon überzeugt haben, dass selbst Massenveranstaltungen nicht zu der (ständig) prognostizierten Katastrophe führen. BLM wurde sogar medial gefeiert, hier misst man ganz offensichtlich mit zweierlei Maß. ​ Wir haben ein Recht darauf, unseren Beruf auszuüben! Er gefährdet niemanden. Genauso wenig wie eine Autofahrt. 


Ich habe keine Angst vor Viren, ich habe Angst vor Menschen und Gesetzen, die uns die Freiheit und Selbstbestimmung nehmen. 

 Ich wünsche uns Mut und Kreativität und vor allen Dingen - Haltung! Ohne die ist Unterhaltung nämlich wenig wert. Das wusste schon Udo Jürgens. ​


Alex Olivari, Juli 2020

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