Freihandel
SPD gibt Widerstand
auf und stimmt CETA zu
Sigmar Gabriel hat sich in der SPD durchgesetzt: Der Parteikonvent gab 
mit Mehrheit Grünes Licht für das CETA-Abkommen mit Kanada. 
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat auf einem Parteikonvent grünes Licht für 
das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta bekommen. Der Kleine 
Parteitag habe „mit einer Mehrheit von mindestens zwei Dritteln den Weg 
freigemacht zur Zustimmung“ im Handelsministerrat der Europäischen Union
 (EU), sagte Gabriel am Montag nach dem Delegiertentreffen in Wolfsburg.
 Bis Ende Oktober werde noch eine rechtsverbindliche Erklärung der 
EU-Kommission und Kanadas mit Klarstellungen erwartet. „Das heißt wir 
haben noch ein Stück des Weges vor uns.“ Bevor das EU-Parlament im 
kommenden Jahr die vorläufige Anwendung von Teilen des Abkommens 
beschließe, solle das Parlament noch einen umfassenden Anhörungsprozess 
starten. Das sei „ein richtig guter Tag innerhalb der SPD“ und für 
Regeln zur Globalisierung.
Die SPD-Parteispitze ist zuvor den innerparteilichen Kritiker des Ceta-Abkommens der EU mit Kanada entgegengekommen.
 Vor der von der EU-Kommission anvisierten vorläufigen Anwendung des 
umstrittenen Freihandelsabkommens solle es ein Konsultationsverfahren 
unter Einbeziehung der nationalen Parlamente der EU-Mitglieder geben, 
hieß es am Montag am Rande des SPD-Parteikonvents in Wolfsburg aus 
Parteikreisen. Ein diesbezüglicher Vorschlag wird demnach in die 
Beschlussvorlage des Parteivorstands eingearbeitet.
In dem Konsultationsverfahren soll geklärt werden, welche Teile des 
Abkommens in nationale und welche in europäische Zuständigkeit fallen. 
Außerdem soll entschieden werden, welche Teile vorläufig anwendbar sind.
 Damit könnte sich eine mögliche Realisierung des Freihandelsabkommens 
maximal verzögern. In seinen wesentlichen Bestandteilen ist das Abkommen
 dann nicht mehr zu stoppen. Die CDU steht einigermaßen geschlossen 
hinter dem Deal, lediglich die Arbeitnehmer haben noch einige 
Anmerkungen, die aber nicht grundsätzlicher Art sind.
An dem Konvent nahm als Gast auch die kanadische Handelsministerin 
Chrystia Freeland teil, um ebenfalls für Ceta zu werben. In einer in 
Wolfsburg verbreiteten gemeinsamen Erklärung sicherten sie und Gabriel 
zu, sich am Grundsatz eines fairen Handels zu orientieren und bekannten 
sich zu einem „hohen Schutzniveau für Verbraucher, Arbeitnehmer und 
Umwelt“. Dazu solle es Klarstellungen in einer gemeinsamen, 
rechtsverbindlichen Erklärung Kanadas und der EU geben.
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